Bremsweg 200-0 Km/h von W204 C220 CDI und C320 CDI

Mercedes C-Klasse W204

Liebe Leute,

wo finde ich entsprechende Verzögerungswerte von der aktuellen C-Klasse? Viele Hersteller "optimieren" Ihre Bremsen wohl für den Klassiker von 100 auf 0 Km/h. Interessanter ist aber für mich, wie sich auch das Auto bei hohen Geschwindigkeiten über 100 Km/h verhält.

Was macht da ein Golf V, ein 320d, ein C220 CDI, ein C320CDI?

Danke für Eure Tipps...

39 Antworten

... das war eben Vapor-Lock , ganz klassisch und typisch. Der Fehler liegt überhaupt nicht am Wagen.

Bremsflüssigkeiten sind alle hygrophil, d.h. sie nehmen die Luftfeuchtigkeit auf. Dabei senkt ihr Siedepunkt regelmäßig, von z.B. 270 Grad auf 180 Grad, je nach atmösphärischen Konditionen, im Lauf von 2 Jahren z.B. Also, wenn man die Bremsen schwer belastet - die Bremsen wandeln die kinetsche Energie des Autos in Wärme um - dann kann lokal die Bremsflüssigkeit so warm werden, daß deren Temperatur den Siedepunkt überschreitet. Daher verdampft also ein wenig Flüssigkeit, besonders wenn man den Fuß vom Pedal wegnimmt und dadurch die entstandene kleine Blase expandieren läßt. Vor dem nächsten Bremsen also warten bis alles wieder under dem Siedpunkt liegt.

Einige Kommentare noch: normalerweise müßte man also die Bremsflüssigkeit regelmäß nach Sidepunkt testen. Jede gute Werkstatt verfügt über die Apparatur, aber kaum tut es eine - ausser Ferrari, Bentley, etc... , oder einige (gute) Werstätte in den Bergen wo viel gebremst wird. Warum? Viel Aufwand, muß gelernt werden und besonders: nicht sehr profitabel.

Noch eine Anekdote (die ich von innen kenne) : bei Autorennen, wie z.B. F1 ode Profi-Rallyes, benutzt man Bremsflüssigkeiten mit extrem hohen Siedepunkt, z.B. 340 Grad - die Flüssigkeit wird extrem warm, es darf aber kein VaporLock entstehen. Aber, solch eine Flüssigkeit ist, von der Chemie her, noch mehr hygrophil, nimmt also noch schneller Luftfeuchtigkeit auf. Also wird sie systematisch ersetzt, nach jedem Rennen. Außerdem fahren generell 90% der Wagen mit der identische Flüssigkeit - auch wenn es die Kommunikation anders behauptet.

Als leztes: falls Deutschfelher entdeckt werden, bitte ich um Entschuldigung - Deutsch is nicht meine Muttersprache, und ich schreibe vom Ausland.

Zitat:

Original geschrieben von jprummel


...  
Als leztes: falls Deutschfelher entdeckt werden, bitte ich um Entschuldigung - Deutsch is nicht meine Muttersprache, und ich schreibe vom Ausland.

Stell Dein Licht nicht unter den Scheffel (dt. Sprichwort), lieber jprummel.... 😉

Dein Deutsch ist besser als von manchem Deutschen, von dem man hier was liest, und die sachliche Info war prima! Danke! 🙂

" aus 170 km/h 108m "

Also denke ich ist diese die Einzige noch verantwortbare Gescheindigkeit bei
mittel voller Autobahn.

Der LKW schert dann oft 50 Meter vor einem aus .....
dann wäre der " Einschlag " eventuell noch zu überlben , wenn der LKW einen guten passiven Unterfahrschutz hat oder meinst ganz zu vermeiden

@rainer-w.

also bei 170km/h hat man laut Faustformel einen Rewaktionsweg von 21m. Bleiben noch 29m zum Verzögern.

Ich denke, dass man da noch ne Geschwindigkeit von weit über 100km/h drauf hat.

Ähnliche Themen

Naja könnte gerade noch so reichen ..... wenn der LKW auch 90 - 100
drauf hat , bei einer Steigung wäre es ein finaler Einschlag.

Diese Scheiss LKW sind Unfallursache tödlicher Unfälle Nummer Eins
die gehören vollverkleidet mit passivem Unfallschutz und der automatische
Abstandshalter per Radar bei denen zur Pflicht

Ich sage da nur Rechtsfahrgebot und Verbot der Brummirennen. Strengere Kontrollen der Brummirennen mit hohen Strafen für den Überholer.

Zitat:

Original geschrieben von _Tuono_


Ich sage da nur Rechtsfahrgebot und Verbot der Brummirennen. Strengere Kontrollen der Brummirennen mit hohen Strafen für den Überholer.

Was hast du gegen die Brummifahrer? Ich schließe aus deinem Kommentar das du noch nie mit einem LKW unterwegs warst, sollte ich falsch liegen verzeih mir.

Die Brummifahrer werden mehr und strenger Kontrolliert als die PKW-Fahrer. Ich bin dafür dasman die PKW-Fahrer  mehr und strenger Kontrollieren muss, wenn ich mir ansehe wie einige unterwegs sind wird mir schlecht, siehe BMW Thread. da gabs mal ein Video wo ein BMW mit 200 dahin rast und dann schaert eine Frau im weissen Auto aus.

http://www.motor-talk.de/.../...meinem-wagen-aus-gefilmt-t1620257.html

Ich habe gegen Brummifahrer nichts einzuwenden, nur gegen Brummirennen, die absolut überflüssig sind, nur weil einer 5 km/h schneller ist.

Ich musste vor rund 10 Jahren mal nachts ne richtige Vollbremsung mit Ausweich auf die Standspur vornehmen um einen Einschlag zu vermeiden, nur weil ein 7,5 to Brummifahrer bei leerer Autobahn so um 2.00 h morgens links ausscherte um zu überholen. Klar, mit 230 km/h war ich schnell unterwegs, trotzdem hinter m ir war nix los, warum? Wohl gepennt, sorry.

Ich bin schon aushilfsweise Brummi gefahren, weiß wovon ich rede.

Ich appeliere einfach nur an die gegenseitige Rücksichtnahme! Nicht gegeneinader, sondern miteinander.

Solch spektakuläre Videos, das bei dem geposteten Link sogar nicht mehr auffindbar ist, gibt es Internet zu Hauf und sagen nichts aus.

Hallo Themeneinsteller,

wird Zeit, dass ich einem Forum auch mal was schreibe. Zu den einzelnen Modellen kann ich Dir nichts sagen, allerdings sind mir im laufe der "Diskussion" einige Dinge aufgefallen.

Also, zunächst mal zum Bremsweg: Theoretisch musst Du zunächst den Bremsweg von 160 auf 0 ausrechnen. Dann den von 80 auf 0 und dann beide Bremswege voneinander abziehen. So erhälst Du den theoretischen, reinen Bremsweg von 160 auf 80. Den obigen Link auf den Online-Rechner finde ich schick ... Da sieht man mal, was man bei nassem Glatteis für Chancen hat. Bei 230 Sachen brauchste halt vier Kilometer platz. Übrigens könnt ihr bei Zügen ne Verzögerung von 2 oder 3m/s² eingeben.

Hab mir das mit dem Autobahnbremsen auch schon seit Langem überlegt und fand, dass der Bremsweg von 200 auf 100 DREI mal so lang sein muss, wie der von 100 auf 0. Der Bremsweg von 220 auf 180 ist bestimmt auch länger, als der von 40 auf 0, obwohl der Geschwindigkeitsunterschied ebenso 40 km/h beträgt. Auch die kinetische Energie, die in Wärme umgewandelt wird, ist ca. vier mal so groß. Wenn man das häufig hintereinander macht, weil sich der Wagen so schön wieder zurück auf die große Geschwindigkeit beschleunigen lässt ... muss die Bremse das eben aushalten und groß genug dimensionert sein, um ausreichend Kühlfläche zu haben.

Je schwerer das Fahrzeug ist, desto mehr Masse muss abgebremst werden, also gibt das auch nochmal größere Bremsen. Aber ich muss mal schimpfen ... die Verzögerungen der verschiedenen Modelle von meinetwegen 160 auf 120 sollte eigentlich relativ identisch sein. Was den Bremsweg hauptsächlich ausmacht, ist neben der Geschwindigkeit das Material: Gummi auf Beton. Hoffentlich trocken. Und wenns geht nicht blockierend. Wenns "quietscht", also blockiert weil man zu fest bremst, rutscht man um so weiter. Da hilft ABS oder ein supertoller Fahrer.

Eigentlich brauchst Du für den Bremsweg von 160 auf 80 nur den Bremsweg von 80 auf 0 mit DREI zu multiplizieren. Coole Abkürzung, oder? Allerdings bei uns nichts besonderes. Irgendwo in der Rechnung taucht ein eben ein Quadrat auf und die Diskussion darum bzw. die Gleichung lässt sich (ab)kürzen auf 2²-1²=4-1=3.

Was ich mal gerne wissen würde, ist, wie gut der Luftwiderstand beim Bremsen hilft. Er hilft bestimmt. Doch obs ins Gewicht fällt, weiß ich nicht. Es hilft bestimmt mehr, genug Abstand zu halten. Was ich auch immer mache, bis ihn mir einer "klaut". Dumm gelaufen. Jedes Mal, grrrrr. Einfach rechtzeitiger aufzubrechen und insgesamt langsamer fahren zu können, wird also mein nächstes Ziel sein ... :-)

Bei Glatteis und 230 Sachen hilft der Luftwiderstand bestimmt. Dann erreicht man leichter die 200. Tut beim (tödlichen) Aufprall vielleicht weniger weh, als 230. Aber glaub erst so unter den 120 Sachen hat man bei einem Aufprall Überlebenschancen deutlich über 0%.

Übrigens noch was, was mir die meisten Leute nicht beachtet zu haben scheinen (bei der Diskussion um die "50m"😉: Wenn ein PKW von 200 auf 90 abbremst, hat der Fahrer eine Reaktionszeit und einen Bremsweg. In der gleichen Zeit legt jedoch der LKW mit 90 Sachen aber auch schon eine Wegstrecke zurück, die, wenn er dem PKW nicht gerade entgegen fährt, bei der Unfallvermeidung hilft, weil es entsprechende Meter einspart.

Da ich ein wenig visionär bin, kann ich jedoch beruhigen ... der Konflikt zwischen LKW und PWK wird vermutlich in den nächsten Jahrzenten abnehmen ... da der Sprit einfach so teuer wird, dass kaum einer noch den superhohen Verbrauch bei 230 Sachen auf sich nehmen wird. Und wenn alle PKWs 160 und 120 fahren, ist das mit dem Ausscheren nur noch halb so relevant.

Also Leute, immer vorsichtig fahren. Ja, lieber 180, wenn auch 200 gehen. Und die LKWs und PKWs mögen beim Spurwechsel bitte immer rechtzeitig blinken. Und noch ein Tipp für Gemütliche: Manchmal fuhr ich mit meinem damaligen alten Auto einfach 90 hinterm LKW mit viel Abstand hinterher, statt mit 120 links und ständig den schnelleren Platz zu machen. Wenn dann nämlich jemand dabei war, der mit einem ein intensives Gespräch führt, bei dem man auch viel mitdenken muss, ist das bloße Hinterherfahren bei 90 echt easy. Und bevor die zweite Story richtig erzählt wurde, kommt man schon an. Die Lebenszeit ist einfach nicht so verloren und vom Gefühl kommt man auch schneller an.

Ausserdem: Wer langsamer fährt, braucht hinterher nicht mehr so viel Zeit, um sich danach auszuruhen und kann noch was bewegen ... :-) Es bringt also nichts, ständig mit 200 Spitze gestresst rumzurasen, und sich anschließend hinlegen zu müssen. Ab und zu bringts aber Spaß und ich hoffe, wir werden in Deutschland kein generelles Tempolimit (unter 200) bekommen.

Der Mercedes C 200 CDI hat einen Bremsweg von:

aus 100 km/h kalt: 36,8 m

aus 100 km/h warm: 37,2 m

( Bereifung: 225/45 R 17 W )

😉

Deine Antwort
Ähnliche Themen