Automatikgetriebe (des Kaisers neue Kleider)

BMW 3er F30

Jetzt habe ich knapp 6000 km mit meinem neuen (gebrauchten) F30 hinter mir.

Zum ersten mal genieße ich das hochgelobte Supergetriebe.

Nicht.

224 PS und ich traue mich nicht zu überholen wie mit 184 PS.

Die Gedenkminute bis zur ersten Beschleunigung ist irre, und beim Überholen Frage ich mich jedesmal, wann der Kraftschluss unterbrochen wird.

Ebenso beim Anfahren und beim Anhalten: ohne Ruckeln absolut unmöglich. Beim Anhalten ab der Ampel ruckelt es DREI mal:
1. Beim Anhalten, es sei denn, ich würde irgendwann den Punkt finden, wann das Auto auskuppelt. Mir scheint aber, dass es im Einzelfall verschieden entscheidet.
2. Nach dem Drücken von P beim Loslassen der Bremse - chancenlos hier ohne Ruckeln - im Stehen!
3. Beim Anfahren - nur im eco-Modus erträglich sanft, nicht gut, aber OK.

Mit dem Schalter spürt man NICHTS dergleichen. Anhalten und Anfahren ist völlig smooth. Lässt man den Druck der Bremse langsam los zur Ampel hin, hält man mit dem Schalter ruckfrei. Das Automatikgetriebe besteht aber auf das "letzte Wort". Man müsste wohl kurz vorher auf N schalten - toll...?

Alles in allem kommt mir der Lobgesang auf das Getriebe vor wie das Preisen des Kaisers neue Kleider. Es mag besser sein als die DSG-Krücken aus dem VW-Konzern, gut ist es nicht, wenn man sanft fahren möchte. Gut ist es wohl nur wegen der Zuverlässigkeit (ist auch etwas wert, aber die Schaltgetriebe sind ebenfalls zuverlässig).

Jetzt war für mich die Automatik kein Kriterium, ich möchte nur fahren, und das klappt natürlich auch mit Automatik. Aber eine Automatik zu wollen, grenzt für mich an Masochismus, es sei denn, man mag es, am Auto herumzuzerren und genießt das ausgiebige Turboloch - das gar kein Turboloch, sondern ein Gangwechselloch ist.

Oder sind alle grundsätzlich zufrieden mit diesem ZF 8-Gang?

Beste Antwort im Thema

Was für ein Aufriss für ein Automatikgetriebe!

Der TE sollte in die Werkstatt oder alternativ eine Abhandlung über die Benutzung von Automatikgetrieben schreiben.

Wir fahren 1x 6- Gangautomatik u d 2x 8- Gangautomatik und bei keinem gibt es überhaupt Überlegungen wie man es richtig benutzt.

Grüße vom Armani-Biker...

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Man merkt die schaltvorgänge schon - alleine schon, wenn die Drehzahl sich deutlich ändert. Aber hier war ja die Rede von ruckeln. Und das kenne ich von keinem 8hp Getriebe.

@te
Fahr mal irgendeinen anderen bmw mit 8hp. Entweder, du bist extremst übersensibel oder es ist was defekt. Perfekt ist kein Getriebe. Aber das 8hp ist nicht annähernd so schlecht, wie du es beschreibst. Hellsehen kann das Getriebe natürlich nicht. Daher schalte ich vor dem Überholen immer auf Ds, damit ich den kurzen Moment des schaltvorgangs nicht mehr habe. Aber auch das wäre kein Muss.

@AwesomeInfernus

Na, dann passt das doch mit der ZF Automatik.

Beim 330d kann ich dir noch den Eco-Modus empfehlen, weil der Motor auch da noch genug Power hat. Falls mal flott überholt werden soll, reicht ein kräftiger tritt aufs Gaspedal und bei Kick-down ruft er automatisch die maximale Leistung ab und zwar auch dann, wenn der Schalter auf Eco-Modus steht.

Vorteil im Eco-Modus im Überlandverkehr (nicht auf BAB mit > 160 km/h) ist die Segelfunktion, die hier nach meinen Erfahrungen bis zu 0,5 l/100 km Dieselkraftstoff einspart.

Ich habe schon viele F30 gefahren, aber erst mit Meinem experimentiert. Mit den Anderen musste ich nur schnell von A nach B, habe das Handbuch nicht gelesen, und es war nur auch egal

Vielleicht ist "Ruckeln" der falsche Begriff. Es ist jeweils nur ein Ruck, WEIL das Getriebe nicht hellsehen kann.

Mit einem Kupplungswagen kann ich diese Situation durch kurz schleifende Kupplung sanft fahren.

Eigentlich reißt der Motor am Auto, nicht die Gangschaltung.

WÄRE aber eine Software dazwischen, die eine sanft gefahrene Kupplung simuliert, bevor der Wagen bockt, wäre das Getriebe fast perfekt.

Wenn dann noch die Bremse beim Anhalten das Rad nicht plötzlich anhalten würde, wäre auch geholfen, z.B. durch schalten auf N bei weniger als 3 oder 2 km/h und Fuß auf der Bremse.

DANN wäre das Getriebe perfekt.

Das Bocken beim Anfahren kann ich mittlerweile vermeiden: Gas geben, Gas wegnehmen, leicht Gas geben - das Auto fährt so sanft an, als würde es
einfach nur bergab anrollen.

ABER warum wurde das nicht so programmiert - zumindest in eco-Modus.

Sport+ und Lounch Control habe ich übrigens nicht.

Beim Überholen nutze ich in Schalter nur einen Gang: den den ich vorher eingelegt habe. Dieses neue Auto will auch mitten in der Beschleunigung noch schalten. Das nervt. Kein Beileid, ich komme zurecht. Notfalls Fahrt man hinter einem Langsameren ruhig her. Was soll's.

Zitat:

@xis schrieb am 21. September 2020 um 22:39:05 Uhr:


...............

Beim Überholen nutze ich in Schalter nur einen Gang: den den ich vorher eingelegt habe. Dieses neue Auto will auch mitten in der Beschleunigung noch schalten. Das nervt. Kein Beileid, ich komme zurecht. Notfalls Fahrt man hinter einem Langsameren ruhig her. Was soll's.

Der Automat schaltet deshalb, weil er 8 Gänge und nicht nur 6 wie der Handschalter hat. Die 8 Gänge sind in den ersten Schaltstufen kürzer übersetzt als beim 5 - oder 6-Ganghandschalter und deshalb schaltet der Automat beim schnellen Beschleunigen zunächst auch 1-2 Schaltstufen (je nach Tritt aufs Gaspedal) runter, damit man schneller als beim Handschalter im selben Gang beschleunigt. Will man das Runterschalten reduzieren, empfehle ich den Eco-Modus, da schaltet die HP 8-Gangautomatik bis Halbgas z.B. bei meinem Bimmer bei Ausgangstempo 90 beim Beschleunigen auf Tacho 110-120 entweder garnicht zurück oder allenfalls von der 8. in die 7. Gangstufe, was man allerdings so gut wie nicht bemerkt.

Kann mir kaum vorstellen, dass dies beim 325d wesentlich anders ist.

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Nochmal einer der das rucken beim anhalten und losfahren an der Ampel gar nicht kennt. Hatte 320d Sportautomatik, 320xi Automatik, 440xi Sportautomatik. Das einzige Rucken das ich da kenne ist schleichtempo Bergab wenn er von 2 in 1 schaltet oder halt volllast. Bei gemächlichem Gas ist die Automatik beinahe Stufenlos. BTW: Eco habe ich nie verwendet.
Man braucht etwas Gefühl damit man versteht bei welcher Stellung er runter oder hochschaltet, aber das hat man nach 100km Fahrt draußen.

@xis Die 8-Gang-Automatik ist das beste was bmw verbaut hat. Mein F30 (335i bj. 2012) hat Karosserie und Getriebe technisch 170.000 km runter. (Motor und Turbo haben 85.000 km runter) Ich habe keine Probleme mit dem Getriebe schaltet butterweich ohne Probleme und gedenksekunde. Ich denke du hast ein Problem mit deinem Getriebe. Lass es überprüfen.

Zitat:

@xis schrieb am 21. September 2020 um 22:39:05 Uhr:


Vielleicht ist "Ruckeln" der falsche Begriff. Es ist jeweils nur ein Ruck, WEIL das Getriebe nicht hellsehen kann.

Mit einem Kupplungswagen kann ich diese Situation durch kurz schleifende Kupplung sanft fahren.

Eigentlich reißt der Motor am Auto, nicht die Gangschaltung.

WÄRE aber eine Software dazwischen, die eine sanft gefahrene Kupplung simuliert, bevor der Wagen bockt, wäre das Getriebe fast perfekt.

Die Automatik schaltet deutlich sanfter als ein normaler Fahrer dies mit einem manuellen Getriebe kann. Sowohl beim manuellen Getriebe als auch bei der 8HP gibt es eine Zugunterbrechung und die fällt bei der 8HP-Automatik wesentlich geringer aus als beim Handschalter. Beim Handschalter merkt man das nicht, weil man das Schalten selbst durchführt und das Schalten der Automatik kommt irgendwann, man gibt konstant Gas und unerwartet ruckelt es plötzlich etwas.

Jedenfalls, wenn ich gemächlich beschleunige (meine gemächliche Beschleunigung entspricht der normalen Beschleunigung anderer Verkehrsteilnehmer), dann merke ich das Schalten der Automatik oft nur am Drehzahlmesser oder höre es akustisch (andere Drehzahl).

Wenn ich schneller beschleunige, dann merke ich den Schaltvorgang natürlich, denn es gibt eine (wenn auch kleine) Zugunterbrechung und die kann eine normale Wandlerautomatik nicht überdecken

Zitat:

@xis schrieb am 21. September 2020 um 22:39:05 Uhr:


Beim Überholen nutze ich in Schalter nur einen Gang: den den ich vorher eingelegt habe. Dieses neue Auto will auch mitten in der Beschleunigung noch schalten. Das nervt.

Das finde ich gerade das Tolle, dass die Automatik während des Überholens noch schaltet. Sieht wohl so aus, dass für dich Lenkradpaddels optimal wären. Kurz vor dem Überholen wählst du deinen Wunschgang an und überholst dann und der Gang bleibt während des Überholens drin.

Gruß

Uwe

Also ich bekomme so langsam den Eindruck, dass die Automatik einfach nichts für den TE ist und deshalb alles schlecht geredet wird. Ich kann das auch nicht mehr ernst nehmen. Es soll ein Problem sein, dass die Automatik innerhalb 100ms den Gang wechselt beim Überholen? Gehts noch? Wie machst du es denn beim Schalter? Da musst du einen Gang einlegen, der den gewünschten Geschwindigkeitsbereich abdeckt, wenn du nicht schalten willst. Was heißt das für Drehzahl und Beschleunigung? Du bist in einem ungünstigen Bereich und brauchst mehrere Sekunden länger zum überholen. Was dauert jetzt wohl länger? Überholen mit optimaler Drehzahl und 100ms Schaltvorgang oder überholen mit zunächst zu niedriger Drehzahl mit dem Handschalter?

Aber Ja: mit dem Handschalter fährst du sicher ruckfreier ...

Zitat:

@Uwe Mettmann schrieb am 22. September 2020 um 00:09:04 Uhr:



Sieht wohl so aus, dass für dich Lenkradpaddels optimal wären. Kurz vor dem Überholen wählst du deinen Wunschgang an und überholst dann und der Gang bleibt während des Überholens drin.

Wäre wohl...? Mit dem Schalthebel passiert das so nicht. Er schaltet hoch.

Mit Paddles gabs nichts in meiner Preisklasse. Ich weiß auch nicht, ob die bei 2l verbaut werden.

Den Überholvorgang "löse" ich wie Anno 1990 beim Turbo: eine Sekunde vor dem Überholen Kickdown. Wenn es doch nicht klappen soll, lasse ich das Auto eben ein einmal bocken (Gas weg). Mit dem richtigen Gang bei ca. 2500 Umdrehungen Vollgas ginge es einfacher. So aber wird's oft laut und ruckelig (von Seiten des Motors).

Die Definition von sanftem Schalten ist auch relativ. Beim Beschleunigen habe ich immer so eingkuppelt, dass man nichts spürt, habe dabei natürlich Geschwindigkeit verloren - irrelevant fürs Vorwärtskommen.

Wenn die Automatik engagiert mitwirkt, zügig voranzukommen, dann spürt man das.

Meist geht es aber nur um 20-30 km/h, und da ist jedes Schalten ein Verlust an Zugkraft. Davor und danach mag die Automatik "schnell" sein, mittendrin ist das Schalten nicht förderlich.

Von 0 auf 100 oder 200 möchte ich dann schnell sein, wenn mich ein pyroklastischer Strom verfolgt, sonst haben die Zahlen nur einen Wert auf Papier. Mit dem Schalter bin ich von 100 auf 200 im 5. Gang gefahren, dann 6. Gang. Der 4. Gang ging aber bis 160. SO eilig hatte ich es aber nie (nur herumprobiert).

Perfekt wäre für mich, wenn eine Gangschaltung jeden Bock des Menschen per Programmierung abfedert.

Nach wie vor halte ich die Automatik für technisch einwandfrei, aber man muss Einschränkungen hinnehmen - zusammen mit den Vorteilen.

Es ist eine Sache der Abwägung, und GANZ deutlich keine Hierarchie gegenüber dem Schalter.

Mein Fazit:
Als Automatik im Vergleich: führend. Im Vergleich zum Schalter: ein Kompromiss (und nicht "perfekt"😉.

Für den Fall, dass das Getriebe des Threadstarters keinen mechanischen Defekt hat, könnte er noch die XHP Software ausprobieren. Die verhilft sogar der alten, trägeren 6 HP zu neuer Agilität. DS u. M fühlt sich damit so zackig an wie ein DSG. Kein Scherz!

Übrigens gibt es auch ohne Paddels die Möglichkeit, manuell zu schalten. Falls du das unbedingt möchtest.

Zitat:

@xis schrieb am 22. September 2020 um 07:45:18 Uhr:


Mein Fazit:
Als Automatik im Vergleich: führend. Im Vergleich zum Schalter: ein Kompromiss (und nicht "perfekt"😉.

Da kann ich dir nur zustimmen. Ich freue mich über jeden Schalter, den ich in die Hand bekommen, denn da darf ich selber noch über Zeitpunkt, Dosierung von Gas und Kupplung und Schaltdauer bestimmen. Es geht doch darum Freude am Fahren zu haben und nicht Freude am Zugucken wie ein paar Schaltkreise ihr Programm abrattern.

Leider gabs den 330d nicht mehr als Schalter, somit hatte ich mich für 8HP mit Paddels entschieden als Kompromiss. Ich fahre den F31 nun schon 4 Jahre und nach wie vor am meisten im manuellen Modus. Programm je nach Laune. Nur wenn ich zu zweit oder dritt fahre oder in der Stadt mich noch auf viele andere Dinge konzentrieren muss, dann bevorzuge ich den Automatik Modus.

Wenn „Freude am fahren“ gleich „Freude am schalten“ ist, dann habt ihr recht. Für mich ist Manuelles schalten überhaupt nicht freudesteigernd. Das macht vielleicht hier und da in der Freizeit MAL Spaß, im Alltag brauche ich das definitiv nicht. Aber da tickt halt jeder anders.

Genau, so isses. Kannst ja auch mal die alten Herrn Tim Schrick oder Walter Röhrl fragen .... 🙂

Nach Zahlen ist eine 8HP im Automatikmodus natürlich besser als eine manuell geschaltete oder gar ein Schalter.

Mir fällt bei meiner Automatik (F31 320d) immer auf, dass wenn ich den Motor abstelle und die Handbremse anziehe, der Wagen je nach Gefälle immer noch ein Stückchen rollt, wenn ich den Fuß von der Bremse nehme. Ist das normal?

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