2.0 TDI extrem heiß. DPF Reinigung in der Stadt?
Hallo.
Habe das gerade wo anders schon gepostet, wollte aber nochmal ausdrücklich für alle Interessierten, oder für diejenigen die Selbes schon erlebt haben posten und euro Meinung/Erfahrung dazu hören.
Vorneweg: Ich habe jetzt 2600km runter und fahre wöchentlich ca 800km Autobahn (immer am Wochenende)
Ich bin gerade 10 min. in die Stadt richtung Parkhaus gefahren. Habe schon von Anfang festgestellt dass mein TDI recht schnell auf 90 Grad kam! (vllt. nach 5km). War etwas verwundert aber ok. An der Ampel vor dem Parkhaus merkte ich dann dass er statt mit 780 u/min mit runde 900-1000 u/min läuft und statt 0,5l, sich 0,9l gönnte! Ich war etwas verwundert aber ok.
Im Parkhaus angekommen, merkte ich beim Rangieren mit offenem Fenster einen verschmorten und fast schon verbrannten Plastikgeruch. Ich dachte das wär vom Parkhaus und parkte ein. Dann wollte ich trotzdem nochmal genauer nachsehen und lies den Motor noch laufen und sah dass vor den Scheinwerfern leichter Rauch aufstieg! Ich öffnete also die Motorhaube und mir kam eine Dampfwolke und eine enorme Hitze entgegen. Erschrocken machte ich den Motor aus und ging wieder vor mit einer Taschenlampe. Es dampfte leicht und roch extrem verschmort. Die Plastikabdeckung vom Motor war sehr heiß, dass man sie kaum berühren konnte und die Lüfter vorne drehten. Ich überlegte was das Problem wäre, schaute nochmal auf die Kühlmitteltemperatur, die nach wie vor bei 90°C stand. Fehler wurde auch keiner angezeigt und fahren lies er sich auch normal. Ich dachte mal nach dem Öl sehen, auch wenn das vor 2 Tagen noch ok war. Ich wollte den Ölstab rausziehen, doch dieser war so extrem heiß dass ich mich fast schon verbrannt hätte. Das Öl am stab hat richtig verbrannt gerochen.
Das kann ich nicht so lassen, da muss man schauen lassen. Also Auto und Haube zu, runter den Chip mit 5 min Parkdauer für 1 Euro entwertet ( mist :/ ) und wieder ans Auto. Wieder Haube hoch und mir kam wieder eine so enorme Hitze entgegen, unfassbar. Also wieder gestartet und raus aus dem Parkhaus. Den VW Pannenservice angerufen und Problem geschildert. Dieser hat alles notiert und stimmte meiner Entschiedung zum 🙂 zu fahren zu, solange nichts aufleuchtet. Das tat ich auch. Dort angekommen wurden Fehler ausgelesen, keiner vorhanden. Der VW Mensch konnte mir nicht viel weiterhelfen und sich das Problem auch nicht erklären. Er meinte der DPF wäre gerade zu 5% voll laut Diagnosegerät. Ich sagte ich könne mir nicht vorstellen dass es der DPF war der sich freibrannte, da ich erst kürzlich 800km Autobahn hinter mir hatte mit hohen Drehzahlen. Er meinte hohe Drehzahlen sind egal. Sie müssen nur zwischen 1800 und 2300 liegen konstant, NUR DANN würde sich der DPF reinigen. Hm, vllt. war das nicht der Fall? Ich weiß es nicht. Er empfahl an der nahe gelegenen Autobahn 40km zu fahren mit ~2200 u/min und dann nochmal nachsehen. Das tat ich auch.
Als ich zurück kam war der Motor wieder normal handwarm, es roch nichtsmehr und das Standgas war auch wieder völlig normal.
Somit vermute ich dass sich der DPF "zwangsgereinigt" hat u.a. darum, da ich mal versucht hab auf 1000 u/min zu drehen und er da "nur" 0,7l und nicht 0,9l nimmt wie zuvor. Von daher denke ich er hat mit Absicht heißer verbrannt um zu reinigen. War dennoch überrascht und werde die Sache beobachten.
Vielleicht achtet ja mal wer drauf, oder hatte schon das gleiche.
Beste Antwort im Thema
Also ich kann folgendes dazu sagen. Ich konstruiere und baue DPF Prüfstände. An unseren Prüfständen werden die DPF mit einem konstanten Massenstrom bis zu einer gewissen Masse mit Ruß beladen und anschließend freigebrannt. Die Freibrennung erfolgt bei 600 °C und dauert ca. 13 Minuten. Im Auto sieht das nicht viel anders aus. Die Abgastemperatur muss über der Rußzündtemperatur von 550 °C liegen und kann nur bei hoher Last und hohen Drehzahlen erreicht werden. Wenn dein Fahrzeug nur in der Stadt kurzzeitig eingesetzt wird hätte es keine Möglichkeit sich freizubrennen wenn keine Zwangsregenerierung stattfinden würde. Also wird die Abgastemperatur periodisch angehoben und es findet eine Zwangsregenerierung statt. Warum wird der DPF freigebrannt? Der Ruß lagert sich im DPF ab, der Abgasgegendruck erhöht sich, der Verbrauch steigt. Wenn der DPF nun nicht freigebrannt wird, wird er beschädigt.
Hoffe dir ein wenig weitergeholfen zu haben.
67 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Vilent
Wenn du aber da zu schnell und mit Vollgas unterwegs bist, dann wird sich der Filter eher zu setzen als freibrennen 😉
Ja, das ist mir jetzt auch bewusst 😉 Waren aber vllt nur 10 Minuten, der Rest mit 2000-2500 u/min.
Also ich kann folgendes dazu sagen. Ich konstruiere und baue DPF Prüfstände. An unseren Prüfständen werden die DPF mit einem konstanten Massenstrom bis zu einer gewissen Masse mit Ruß beladen und anschließend freigebrannt. Die Freibrennung erfolgt bei 600 °C und dauert ca. 13 Minuten. Im Auto sieht das nicht viel anders aus. Die Abgastemperatur muss über der Rußzündtemperatur von 550 °C liegen und kann nur bei hoher Last und hohen Drehzahlen erreicht werden. Wenn dein Fahrzeug nur in der Stadt kurzzeitig eingesetzt wird hätte es keine Möglichkeit sich freizubrennen wenn keine Zwangsregenerierung stattfinden würde. Also wird die Abgastemperatur periodisch angehoben und es findet eine Zwangsregenerierung statt. Warum wird der DPF freigebrannt? Der Ruß lagert sich im DPF ab, der Abgasgegendruck erhöht sich, der Verbrauch steigt. Wenn der DPF nun nicht freigebrannt wird, wird er beschädigt.
Hoffe dir ein wenig weitergeholfen zu haben.
Danke für die Erkllärung. Was mich noch interessieren würde, was passiert mit dem Ruß wenn er freigebrannt wird? Löst er sich einfach in Luft auf oder wird er umgewandelt? Schließlich will man ihn ja nicht wieder in die Umwelt pusten denke ich?
Zitat:
Original geschrieben von rv112xy
Danke für die Erkllärung. Was mich noch interessieren würde, was passiert mit dem Ruß wenn er freigebrannt wird? Löst er sich einfach in Luft auf oder wird er umgewandelt? Schließlich will man ihn ja nicht wieder in die Umwelt pusten denke ich?
Wird fast vollständig verbrannt (>97%).
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OK, aber beim Verbrennen entsteht doch auch wieder Ruß, oder zumindest CO2, oder irre ich? Ich kann mir sowieso nicht vorstellen wie der DPF der Umwelt helfen soll, wenn zum Reinigen entweder Autobahnorgien gefahren werden müssen, oder in der Stadt der Motor unnötig länger laufen gelassen und dazu noch mehr Kraftstoff verbrannt wird, aber nungut.
Ich hatte dieses Erlebnis gerade eben auch, es roch nach verbranntem Plastik als ich ausstieg, habe dann mal unter die Haube geschaut, aber von Rauch war nichts zu sehen und so übermäßig heiß wars auch nicht! Hab zuerst auch nen Schock bekommen, mein Golf hat jetzt etwas mehr als 900km!
Gruß
Nunja, das sollten dann normale Ausdünstungen vom Material sein, kein Grund zur Sorge. Bei mir trat es bisher (8200km) nichtmehr auf.
Zitat:
Original geschrieben von rv112xy
Nunja, das sollten dann normale Ausdünstungen vom Material sein, kein Grund zur Sorge. Bei mir trat es bisher (8200km) nichtmehr auf.
Ok Danke! Ja, denke ich dann auch, nach 900km scheints normal zu sein! Nur war ich doch etwas geschockt, da es ja doch schon ziemlich extem roch!
Solang das Ding nicht gekocht hat wie nahezu bei mir, ists halb so wild 😉. Solang du aber pauschal mit jeder Tankfüllung mind. einmal für 15 Minuten auf der Autobahn mit 120-140 km/h unterwegs warst, sollte die Reinigung aber ohne Probleme und unbemerkt ablaufen 😉.
Als Peugeot 307 2.0 HDI-Fahrer kenne ich das DPF-Reinigungsverhalten seit nunmehr 120 Tkm. Das VW-System unterscheidet sich meines Wissens nicht grundsätzlich von Peugeot.
Meine Erfahrung und Meinung:
1. Der DPF reinigt sich nicht während der "normalen "Fahrt, egal, ob man 50 km/h oder 150 km/h fährt.
Erst wenn die Druckdifferenz zwischen DPF-Eingang und -Ausgang einen gewissen Schwellwert überschreitet, fängt der Reinigungsprozess an.
Insofern kann ich aus meiner Erfahrung dem Argument nicht zustimmen, daß sich bei höheren Geschwindigkeiten der DPF allein reinigt.
Maßgebend ist der Rußanfall im Abgas, der natürlich bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Motor-Betriebsbedingungen unterschiedlich ist. Bei höheren Geschwindigkeiten und damit verbundenem höheren Verbrauch wird auch der Rußanteil steigen und sich im DPF ablagern.
2. Ist der DPF mit Ruß gefüllt (beim 307 etwa alle 600 - 800 km, je nach Streckenprofil), dann beginnt der Reinigungsvorgang durch zusätzliches Einspritzen von Diesel (fetteres Gemisch) und (beim 307) Zuschaltung von Verbrauchern, wie z. B. der Heckscheibenheizung, um die Motorlast zu erhöhen.
Dadurch steigt der Diesel-Verbrauch an und die Abgastemperatur steigt auf einen Wert, daß der Ruß im DPF abbrennt.
Ein Problem entsteht dann, wenn dieser Reinigungsvorgangs (dauert beim 307 etwa 30 km) durch Kurzstreckenfahrt immer wieder unterbrochen und neu gestartet wird. Dann wird die Reinigungstemperatur im Abgas nicht über einen längeren Zeitpunkt gehalten und der Filter mit der Zeit verstopfen.
Meines Wissens ist es also nur dann sinnvoll, mal eine längere Fahrt ohne Unterbrechung bei mehr als etwa 80 km/h durchzuführen, wenn die Reinigungsphase ansteht. Wenn der DPF noch nicht voll ist, dann bringt das nix.
3. Stellt man während der Reinigungsphase den Motor ab und "schnüffelt" hinten am Fahrzeug, dann stinkt es auch nach 120 Tkm und unzähligen Reinigungsvorgängen immer noch nach verbranntem Gummi. Mein Freundlicher hat bestätigt, daß der verbrannte Ruß im DPF einfach so riecht. Da schmort nix am Wagen oder um den sehr heiß werdenden DPF herum. Das verhindern entsprechende Wärmeschutzbleche.
Soweit meine Erfahrung, die vielleicht einigen Neu-DPF'lern hilft, ihr "Schicksal" gelassener zu ertragen ;-)
Gruß
ohny
Zitat:
Original geschrieben von rv112xy
Solang das Ding nicht gekocht hat wie nahezu bei mir, ists halb so wild 😉. Solang du aber pauschal mit jeder Tankfüllung mind. einmal für 15 Minuten auf der Autobahn mit 120-140 km/h unterwegs warst, sollte die Reinigung aber ohne Probleme und unbemerkt ablaufen 😉.
Ja, is auch wieder alles in Ordnung, bin heute 500km Autobahn gefahren und es ist wieder alles normal! Trotzdem danke für deine Ratschläge :-)
War gerade auch erschrocken, mein Golf VI hatte die gleichen Symptome!
Habe auch seit 2 Monaten den 110PS 2.0 TDI und jetzt 9000km runter, fahre zu 60% Autobahn. Als ich heute 5km mit warmen Motor in der Stadt gefahren bin habe ich dann beim Einparken festgestellt das er im Standgas bis auf 1000U/min dreht. Als ich ausgestiegen bin, hat es böse nach verschmortem Gummi oder Plastik gerochen, dachte mir ist eine Plastiktüte an den Auspuff geflogen und kleben geblieben. Nach zwei Stunden bin ich wieder nach Hause gefahren, hab ne Weile nach einem Parkplatz gesucht. Als ich dann stand lief der Lüfter ewig nach und es roch noch leicht. Hab die Haube geöffnet, aber da war nix auffällig! Als der Lüfter nach 5 min immer noch lief habe Ochsen Motor noch einmal gestartet. Nach dem Ausschalten war auch der Lüfter aus!
Komisch, dass einem das bei VW niemand sagt!
Werde meinen Händler trotzdem mal kontaktieren!
Zitat:
Original geschrieben von Chriz79
War gerade auch erschrocken, mein Golf VI hatte die gleichen Symptome!
Habe auch seit 2 Monaten den 110PS 2.0 TDI und jetzt 9000km runter, fahre zu 60% Autobahn. Als ich heute 5km mit warmen Motor in der Stadt gefahren bin habe ich dann beim Einparken festgestellt das er im Standgas bis auf 1000U/min dreht. Als ich ausgestiegen bin, hat es böse nach verschmortem Gummi oder Plastik gerochen, dachte mir ist eine Plastiktüte an den Auspuff geflogen und kleben geblieben. Nach zwei Stunden bin ich wieder nach Hause gefahren, hab ne Weile nach einem Parkplatz gesucht. Als ich dann stand lief der Lüfter ewig nach und es roch noch leicht. Hab die Haube geöffnet, aber da war nix auffällig! Als der Lüfter nach 5 min immer noch lief habe Ochsen Motor noch einmal gestartet. Nach dem Ausschalten war auch der Lüfter aus!Komisch, dass einem das bei VW niemand sagt!
Werde meinen Händler trotzdem mal kontaktieren!
Kannst dann ja gerne mal schreiben was dein Händler gesagt hat! Würde mich auch mal interessieren!
Zitat:
Original geschrieben von Tobbe83
Zitat:
Original geschrieben von Chriz79
War gerade auch erschrocken, mein Golf VI hatte die gleichen Symptome!
Habe auch seit 2 Monaten den 110PS 2.0 TDI und jetzt 9000km runter, fahre zu 60% Autobahn. Als ich heute 5km mit warmen Motor in der Stadt gefahren bin habe ich dann beim Einparken festgestellt das er im Standgas bis auf 1000U/min dreht. Als ich ausgestiegen bin, hat es böse nach verschmortem Gummi oder Plastik gerochen, dachte mir ist eine Plastiktüte an den Auspuff geflogen und kleben geblieben. Nach zwei Stunden bin ich wieder nach Hause gefahren, hab ne Weile nach einem Parkplatz gesucht. Als ich dann stand lief der Lüfter ewig nach und es roch noch leicht. Hab die Haube geöffnet, aber da war nix auffällig! Als der Lüfter nach 5 min immer noch lief habe Ochsen Motor noch einmal gestartet. Nach dem Ausschalten war auch der Lüfter aus!Komisch, dass einem das bei VW niemand sagt!
Werde meinen Händler trotzdem mal kontaktieren!
Hi,
dass sind eigentlich die typischen Merkmale für den Reinigungsvorgang des DPF. War bei mir auch schon einige Male so!
Lg
Das war eine Reinigung des DPFs, die vom Motorsteuergerät durch Nacheinspritzung eingeleitet worden ist. Das Motorsteuergerät misst den Abgasgegendruck, wenn eine bstimmte Beladung überschritten worden ist, dann wird eine Regeneration ausgelöst.
Es wird folgendes gemacht, die Leerlaufdrehzahl erhöt, Haupteinspritzung zurück gefahren, dafür aber die Nacheinspritzung erhöt (es wird noch mehr gemacht, wollte nur die groben dinge nennen). Durch die höhere Nacheinspritzung, verbrennt der Krafstoff sehr spät, kurz bevor das Auslassventil öffnet, somit erreiche ich eine hohe Abgastemperatur. Es wird mindestens eine Temperatur von 550°C im DPF gebraucht. Teilweise werden am DPF Temperaturen von 650°C erreicht.
Dadruch das der DPF sehr nahe am Motor sitzt und eventuell nicht genug Fahrtwind zu verfügung steht, wird aus sicherheitsgründen die Lüfter vorne mit Eingeschaltet um kein Hitzestau zu bekommen im Motorraum.
Es ist normal das es am Anfang ein wenig stinkt, es werden bei den Temperaturen Wachse verbrannt die von der Produktion kommen, jeder der einen Turbo Benziner hat und den mal am Anfang richtung über die Autobahn gejagt ist, hat das auch gerochen ein wenig.
Am besten würde man das mit der DPF reinigung sehen, wenn mal eine Notregeneration über ein Diagnosegerät startet, dort merkt man richtig was da für eine Hitze raus kommt.
Zwischen Peugeot und VW ist der Unterschied, wenn es noch so ist, das Peugeot ein Aditiv verwendet (gabs bei VW auch z.b Sharan und Passat 3B), der die Verbrennungstempertur der Rußpartikel runter setzt, das bedeutet die Partikel verbrennen statt bei 550°C bei 450°C. Der Nachteil ist das alle 120.000km das System nachgefüllt werden muss und vll. sogar der DPF dabei mit ersetzt wird.
Bei dem neuem VW System, wie es jetzt auf dem Markt ist, seit Golf 5, wird dieses Aditiv nicht mehr benötigt, weil der DPF Motornah verbaut worden ist. Jetzt kommt das große aber, diese Filter müssen auch getauscht werden, so bei ca. 170.000km, je nach Fahrweise und Krafstoffverbrauch.
Bei der Wartung von Fahrzeugen die mehr als 120.000km oder 140.000km drauf haben, wird immer ein blick in den Messwerteblock geworfen, mit dem Diagnosegerät, wieviel Asche sich im Partikelfilter befindet. Ab 60Gr wird ein neue Filter benötigt.