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Fri Mar 22 19:25:32 CET 2019    |    notting    |    Kommentare (320)

Werden noch in 5 Jahren neue gern gekaufte Besitz-E-Autos deutl. klimafreundl. sein als Verbrenner?

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Hallo!

 

Es gibt mal wieder eine neue Studie zur Klimafreundlichkeit von E-Autos. In https://www.heise.de/.../...afreundlich-sind-Elektroautos-4341963.html wurde darüber berichtet. Die Studie selbst findet ihr unter https://www.isi.fraunhofer.de/.../...nz%20von%20E-Fahrzeugen_final.pdf

Gebe zu, dass ich die Studie nur grob gelesen bzw. mit der Suchfunktion nach versch. Stichwörtern (auch Synonyme) gesucht habe.

 

Aber vermutl. werden div. Medien und erst recht Fan-Boys pauschal "ja!" schreiben und das mit dieser Studie "belegen", obwohl da auch sehr deutl. drinsteht wovon es abhängt und sogar schon einen Ausblick daraus gibt, dass die Klimafreundlichkeit 2019 deutl. schlechter wird...

 

Versuche mal die wesentl. Dinge zusammenzufassen:

- Hängt sehr stark von der Akku-Größe ab bzw. Fahrstil und klimatischen Bedingungen. Ausgegangen wurde übrigens davon, dass Klein- und Mittelklassewagen jew.(!) im Schnitt einen 30kWh-Akku haben. Wie bereits gesagt wird allerdings erwähnt, dass die Klimafreundlichkeit eben 2019 schlechter werden wird. Gerade im Mittelklasse-Bereich wird wohl die Akkukapazität stark steigen. Aber auch die ersten frz. Kleinwagen mit 50kWh sind schon in den Startlöchern. Dazu noch der Hyundai Kona Elektro der auch mit 64kWh zu haben ist...

- Man kann sich drüber streiten, ob man den Ökostrom z. B. gezielt der Akkuproduktion bzw. den Ladesäulen zuordnen kann oder man immer den Gesamt-Mix heranziehen muss.

- Es wurde beachtet, dass E-Autos nicht gleichmäßig über den ganzen Tag verteilt geladen werden.

 

Trotzdem stellen sich mit folgende Fragen:

1. Ich sehe keine Stelle wo darauf eingegangen wird, dass größere Akkus tendenziell länger leben, weil wenn man die Kapazität nach oben und unten ständig stark ausreizt, den Akku zusätzl. stresst. Allerdings steht da, dass die Akkugröße ein wichtiger Punkt ist, ob das BEV nun unterm Strich bei der persönl. Nutzung klimafreundl. ist oder nicht.

2. Es wird davon ausgegangen, dass man am Arbeitsplatz laden kann. Viele können nicht mal auf einem Mitarbeiterparkplatz parken! Zudem gibt's ja quasi nur 2 Möglichkeiten: Entweder ist die Anzahl der Ladesäulen sehr begrenzt = umständl. in der Nutzung weil man zwischendrin nochmal hin muss um für den Kollegen freizumachen oder man hat wahnsinnig viel Energieaufwand, bis die ganzen Ladesäulen an jedem Parkplatz produziert und aufgebaut wurden bzw. eben den dauernden Wartungsaufwand.

Allerdings wird in der Studie auch erwähnt, dass 3,7kW Ladung ineffizienter ist als Ladung mit 11-60kW. Gleichzeitig steht da, dass bei mehr Ladeleistung der Wirkungsgrad runtergehen dürfte, aber sie schreiben auch, dass das nur eine untergeordnete Rolle spielt -> Wird es aber aus o.g. Gründen noch!

3. Mit der Suchfunktion finde ich z. B. das Wort "Vorklimatisierung" nicht (zwecks Reichweiten-"Erhöhung", aber auch zwecks Komfort) bzw. auch nix zu Verlusten während das Auto steht. Die ADAC-Tests auf denen die Verbrauchsangaben basieren berücksichtigen sowas nicht, wohl aber die auch in der Studie erwähnte Klimatisierung während der Fahrt an sich.

Die wenigsten Verbrenner haben eine Standheizung. Bzw. die Heizung wird aus Abwärme vom Motor gespeist, während E-Autos "zu effizient" sind, sodass sich das deutl. bemerkbar macht. Bzw. die meisten Verbrenner in Europa kann man nicht im Stand nennenswert vorkühlen ohne den Motor laufen zu lassen bzw. wird seltenst gemacht. Bei E-Autos wird das IMHO Standard, das zutun.

4. Inwiefern wurden steigende Fahrleistungen berücksichtigt wg. höherer Reichweite bzw. weil mehr Leuten die E-Auto-Reichweite bzw. Ladegeschwindigkeit reicht? Wie in der Studie angedeutet, ist die Fahrleistung pro E-Auto aktuell geringer als Verbrenner. Aber wenn E-Autos dann man wirkl. den überwiegenden Teil der Verbrenner ersetzt haben?

5. Inwiefern werden möglw. steigenden Fahrleistungen berücksichtigt durch ...?

- geringere Fahrenergiekosten (z. B. Gratisladen am Supermarkt)

- geringere Wartungskosten (bei div. Herstellern)

- Mehrnutzung schlicht weil man seinem Verbrenner eher mal die Kurzstrecke nicht antun wollte wg. hohem Verbrauch bzw. z. T. vorzeitiger Wartung/Reparaturen (Feuchtigkeit aus dem Kat verdunstet nicht weil nicht warm genug -> geht vorzeitig kaputt, FAP verstopft gerne bei Kurzstrecke, etc.)

 

Bin mal gespannt bis wann z. B. Teslas oder Audi e-trons (insb. die mit 90-100kWh-Akku oder mehr) in der öffentl. Wahrnehmung als Klimaschweine gelten nicht (nur) wenn's SUVs sind, sondern auch einfach wg. dem großen Akku, obwohl sie tendenziell länger halten als wenn ein kleinerer im selben Fahrzeug wäre...

 

Also ich denke, dass das schon in wenigen Jahren deutl. schlechter sein wird (wenn nicht sogar schlechter als Verbrenner), also wenn E-Autos deutl. mehr verbreitet sind. Verbesserungen bei der Akkuproduktion in dieser Hinsicht oder dass immer mehr zusätzl. Sonnen- und Windenergie-"Kraftwerks"-Leistung installiert wird (wo man immer anderweitige Reserven bzw. Möglichkeiten braucht um Flauten auszugleichen bzw. mit der Komplexität der Systeme die Fehleranfällig- bzw. Hackbarkeit steigt) hin oder her.

Wobei man auch dazusagen muss, dass aktuell ja BEV eher was mit Leute mit eigenem Grundstück wg. der Lademöglichkeit ist, wobei solche Leute eher auch mal eine Solaranlage auf dem Dach haben (das wird auch in der Studie erwähnt). Allerdings werden das „Normalos“ ohne Wohneigentum kaum tun. Zudem ist das E-Auto bei typ. Nutzung meist nicht daheim, wenn viel Solarstrom anfällt -> mehr Verluste als wenn man direkt laden würde.

 

Was denkt ihr? Nehmt auch bitte an der Umfrage teil.

 

PS: Der PDF-Titel der Studie ist "Die aktuelle Traibhausgasemissionsbilanz von Elektrofahrzeugen in Deutschland". Und z. B. beim Ladewirkungsgrad wird mehrfach die Einheit Kelvin-Watt (KW) verwendet. Sowas sollte doch wirkl. die Rechtschreibprüfung finden, gerade in einem Forschungsinstitut… :rolleyes:

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Ergänzung von notting am Wed Apr 17 19:22:50 CEST 2019

Mal wieder eine Studie in der Richtung: https://www.heise.de/.../...E-Autos-erhoehen-CO2-Ausstoss-4401639.html

Bzw. die Original-Pressemitteilung: https://www.cesifo-group.de/.../pm_20190417_sd08-Elektroautos.html

 

Es wird dort Methan als Kraftstoff empfohlen (was bei div. biologischen Prozessen anfällt) bzw. auch H2 soll nicht aus den Augen verloren werden.

 

Es gibt nun auch "offizielle" Gegenstimmen zu der in dieser Ergänzung genannten Studie. Mag sein, dass einiges davon stimmt, aber:

- Darauf dass als Fazit der Studie empfohlen wurde Methan und H2 nicht aus den Augen zu verlieren wurde nicht eingegangen, zumindest bei electrive.net.

- Es wird kritisiert, dass eine Batterielebensdauer etwas unterhalb der Größenordnung der Mindestkapazitätsgarantie angenommen wurde und behauptet, dass die um ein Vielfaches hält + Second-Life-Nutzung. Aber es wurde auch nicht auf Realdaten von typ. Laternenparkern ohne eigene Lademöglichkeit bzw. ohne Lademöglichkeit auf der Arbeit verwiesen, die ihren Akku häufiger ausreizen müssen bzw. deswegen häufiger schnellladen müssen - was kein Wunder wurde ist, da das Model 3 rel. neu ist und in der Hauptsache von Leuten gekauft wird, die daheim langsam laden können, was die Akkulebensdauer deutl. erhöhen dürfte.

Bzw. ein Teil der hohen Lebensdauer wird vermutl. daher kommen, dass Tesla die Ladeleistung einfach irgendwann reduziert. Auch das Model 3 nutzt offenbar sehr häufig nicht die angegebene max. Leistung, wo man das nicht mit zu hohem Akkuladezustand, Temperatur & Co. erklären kann. Derartige Links habe ich im Blogartikel https://www.motor-talk.de/.../...o-schnell-wie-man-meint-t6300850.html bzw. den Ergänzungen direkt unter dem eigentl. Blogartikel gesammelt. Im konkreten Fall entspr. die Energiemenge bis dahin nur 245 vollständigen Aufladungen. In der Kritik an dieser Studie wurde kritisiert, dass in der Studie nur quasi von 300 vollständigen Aufladungen ausgegangen wurde...

Und viele Autos werden schlicht mit einem deutl. kleineren km-Stand entsorgt und zwar aus Gründen, die nix mit einem teuren Akku zutun haben.

Auch wurde nicht auf zusätzl. Energieverbräuche durch die Second-Life-Nutzung eingegangen bzw. die Sinnhaftigkeit der Second-Life-Nutzung in Frage gestellt. Ich denke da an Ausbau und Transport zur neuen Einsatzstelle (Gewicht/kWh auch weil der Akku ja weil degradiert ein höheres Gewicht/kWh hat!) und davon dass ein "Akku-Netzpuffer" auch seine Verluste hat ganz zu schweigen.

- Es werden Unterschiede bzgl. des Stromverbrauchs kritisiert, aber nicht drauf eingegangen, dass bei E-Autos eher die Vorklimatisierung genutzt wird wenn er noch am Strom hängt um die Reichweite zu erhöhen, während das beim Verbrennner zwangsweise im Verbrauch mit drin ist.

 

notting

Ergänzung von notting am Mon Jul 15 19:21:58 CEST 2019

Am Rande noch eine Studie BEV vs. FCEV: https://www.electrive.net/.../

 

notting

Fri Sep 20 07:47:23 CEST 2019    |    Spiralschlauch133262

Die Erde wird nicht ausgehöhlt, die Erde reproduziert das Erdöl permanent.

Alles andere ist ein Märchen.

 

https://www.focus.de/.../...die-entstehung-des-erdoels_aid_438110.html

----------------------------------------

Zitat:

@hd311 schrieb am 17. September 2019 um 13:37:34 Uhr:

Oh je - hätte ich nur nicht diese Beiträge gelesen ...

Jetzt aber:

 

Unsere eFahrzeuge werden seit Jahren von der SolarAnlage geladen, kosten ca 20kw * 4 Cent = 80 Cent / für ca 150 km

 

Kabelklau ? Räuberpistole ! Uns wurde noch nie ein Kabel gestohlen auch nicht nachts in Frankreich, wo das Auto ca. 6 Stunden ungesichert geladen wurde ...

 

Und laden kann man auch ohne eigene SolarAnlage z. B. zum Tarif von 6,- für 20 kWh oder sogar kostenlos, wenn man sich damit beschäftigt .. und nicht nur herummault ...

 

Und nochmal: der Diesel wird dadurch nicht sauberer, wenn man andere Energiequellen schlecht redet.

Und wenn ich das schon lese "habe einen Diesel xx und der braucht nur x Liter", ist egal - das ist ein Giftgenerator, war schon immer so, und wurde von den "Interessenträgern" so hingetrickts ebeso wie bei Kerntechnik und und und !

 

Ob Gas so wirklich sauber ist lasse ich mal offen, es sind Kohlenwasserstoffe die verbrennen, also mein dünnes Chemiewissen sagt mir: das kann so sauber nicht sein !

 

Und es bleibt die Frage:

woher nehmen, würden alle auf Gas umstellen, wäre es warscheinlich knapp und teuer,

bzw. würde es warscheinlich aus Rohöl erzeugt werden ...

 

Das Credo muss doch lauten:

Ende mit Aushölung der Erde durch giftbehaftetes Verbrennen dieser gewonnenen Materie, die Probleme sind ja auch da zu sehen, wenn diese Hohlräume mal nicht ewig stabil bleiben und die obere Erdkruste da nachrutscht ...

 

Die Sonne versorgt uns täglich mit mehr Energie als wir verbrauchen können, die Technologie dazu ist vorhanden - also ist doch klar, was zu machen ist ! Warum gibt es so viele Vollpfosten auf diesem Planeten ... ?

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