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PLog

Dies und das über den Golf 2 16V mit PL-Motor

Sun Nov 28 21:14:16 CET 2010    |    wellental    |    Kommentare (13)    |   Stichworte: 1.8L, 16v, motor, steuerzeiten, zusammenbauen

Heute ist die Maschine !!!ENDLICH!!! fertig geworden. Nachdem die letzten Tage wiedermal die Hölle los war, hab ich mich gestern den ganzen und heute den halben Tag in der Werkstatt eingesperrt und das Triebwerk fertig gebaut. Viel fehlte ohnehin nicht mehr. War halt noch ein haufen nerviger und vor allem Zeit raubender Kleinscheiss: Steuerzeiten einstellen, Restliche Anbauteile verbauen, etc.

Zunächst mal musste ich gestern raus an meine alte Maschine, den Servohalter abbauen. [mehr]Gar grausig sieht so ein alter Motorblock aus, wenn er mal 'n paar Monate im Freien rumsteht, ohne dass er gefahren wird:

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Würg ! Gut, dass an der Stelle bald ein runderneuertes Motörchen Platz nehmen darf. Denn: Das Auge schraubt schliesslich mit 😁

Bevor's aber soweit ist, mussten erstmal die Steuerzeiten eingestellt werden. Dazu dreht man die Kurbelwelle erstmal so, dass kein Kolben im OT steht. Anschliessend wird die Auslassnockenwelle so lange am Nockenwellenrad gedreht, bis die Markierung an der Innenseite des Rades mit dem Zylinderkopf fluchtet (Nicht irritieren lassen, dass da der Zahnriemen schon drauf liegt. Ich hab die Fotos nachträglich gemacht...):

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Dann dreht man so lange am Zahnriemenrad an der Kurbelwelle, bis die Markierung auf dem Rad genau unter dem Pfeil auf der unteren Zahnriemenabdeckung steht:

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Nun kann der Zahnriemen aufgelegt und gespannt werden. Ist eigentlich recht simpel. Selbstverständlich wurde der Motor nachher zweimal komplett durchgedreht und verglichen, ob die Markierungen noch passen.

Das spannen des Zahnriemens überlass ich übrigens meinem Instandsetzer, da der dieses Messgerät von VW hat, das man beim 16V benötigt, um die Zahnriemenspannung korrekt hinzukriegen. Ja, ich weiss: Sowas hat man im Gefühl - Ich aber leider nicht 😉
Da ich das zwar am 8V schon des öfteren gemacht hab, aber nicht am 16V (und da sitzt der Riemen ja bekanntermassen etwas straffer drauf) und ich mir die neue Maschine nicht gleich wieder ruinieren will, geh ich da lieber auf Nummer Sicher.

Das verbauen der restlichen Anbauteile hab ich nicht in Bildern festgehalten, da man das auch ohne Anleitung hinkriegen kann.

Zu guter Letzt hab ich den Motor dann schonmal auf den Gang rausgestellt, dass ich ihn morgen gleich zum Instandsetzer bringen kann:

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...und mal spasseshalber die neu lackierte Brücke draufgelegt. Ganz geht sie leider nicht drauf, da da mein Rahmen im Weg ist:

[bild=5]

Morgen bring ich ihn also, wie schon erwähnt, zum Instandsetzer und Dienstag oder Mittwoch krieg ich einen Trailer, so dass ich auch die Karosse anliefern kann. Dann ists endgültig aus meiner Hand und ich kann ihn hoffentlich spätestens nächste Woche fertig zusammengebaut und abgestimmt abholen und beginnen ihn einzufahren...endlich...

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Wed Nov 24 22:48:52 CET 2010    |    wellental    |    Kommentare (9)    |   Stichworte: 1.8L, 16v, zusammenbauen, Zylinderkopfschrauben

Endmontage ist angesagt ! Heute hab ich endlich mal den Kopf montiert. Davor habe ich mir aber noch Gedanken gemacht, wie ich denn die Maschine aus dem Keller kriegen könnte, ohne dass ich alles zerkratze. Dazu hab ich mir einen primitiven Leiterrahmen aus Massivholz gebaut. Mac Gyver lässt grüssen 😁

Auf diese Art und Weise erhoffe ich mir, dass ich die Maschine zusammen mit einem Kumpel aus dem Keller die Treppe hochtragen und liegenderweise im Kofferraum des Familiendiesels zum Instandsetzer fahren kann. [mehr]Als netten Nebeneffekt konnte ich den Rahmen auch dafür nutzen, den Block so zu fixieren, dass ich die Kopfschrauben sauber anziehen kann: Dazu hab ich das ganze Gebilde kurzerhand an den nächstbesten Schrank geschraubt, der in meiner Kellerwerkstatt rumstand:

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Der Block steht auf dem Leiterrahmen unten auf einer ziemlich massiven Querstrebe, mittig liegt er flach auf einer weiteren Querstrebe auf und oben wird das ganze nochmal durch eine Querstrebe stabilisiert. Das reicht dicke. Paar Spannriemen rum und schon hält das ganze. Pragmatisch aber funktional.

Dann schnell die Kopfdichtung aufgelegt und Kopf draufgeschmissen. Nicht wirklich geschmissen, eher ganz sachte draufgelegt:

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Anschliessend dran gerüttelt und gezerrt, ob das schon alles hält. Tat es, also los, Kopfschrauben leicht einölen (wirklich nur ganz ganz wenig, sonst sprengt's evtl. den Block, ganz ohne Öl ist auch schlecht, dann knarzts beim reindrehen und man kriegt kein sauberes Drehmoment drauf) und in die entsprechenden Löcher versenken. Dabei musste ich mich natürlich erstmal ärgern: Bei den alten Kopfschrauben waren die Beilagscheiben minimal kleiner im Durchmesser als bei den neuen, so dass ich jetz bei den neuen kurzerhand den Lagerdeckel der Auslassnocke direkt neben der Zahnriemenscheibe (Da wo der Simmerring druntersitzt) demontieren musste, sonst kommt man mit der Beilagscheibe nicht vorbei. Grmpf. Egal, schnell gemacht, Schraube rein, Deckel drauf, wieder mit 15Nm angezogen, weiter im Text.

Die Kopfschrauben werden folgendermassen angezogen:
1. Durchgang 40Nm
2. Durchgang 60Nm
3. Durchgang 1x180° oder 2x90° jeweils ohne absetzen

Die Reihenfolge (übereinstimmend mit dem folgenden Bild) ist bei allen Durchgängen:
7 10
5 4
1 2
3 6
9 8

[bild=3]

Nun habe ich meine Spezial-Konstruktion wieder vom Schrank abgeschraubt und auf den Boden gelegt, um besser zum Ölwannenflansch zu kommen und die Ölwanne zu befestigen. Die Ölwannenschrauben wurden mit 20Nm angezogen, ebenso wie die beiden Schrauben, die die Ölpumpe halten. Diese habe ich natürlich vor dem Befestigen der Ölwanne verbaut, ebenso wie das Schwallblech und die Schwallsperre. Logisch, irgendwie...

[bild=4]

Als letzter Schritt für heute wurde noch der Zahnriemen aufgelegt (Noch nicht gespannt, das mach ich als letztes) und die Wasserpumpe verbaut.

[bild=5]

Rest folgt morgen. Dann isser aber entgültig fertig und kommt zum einbauen und abstimmen. So langsam bin ich echt mal froh, wenn die Kiste wieder rennt...Ich vermisse die gute Golf-Heizung. Die im Ford braucht gut doppelt so lang, bis sie warm ist...😁


Sun Nov 21 23:07:50 CET 2010    |    wellental    |    Kommentare (9)    |   Stichworte: 1.8L, 16v, Block, einspritzdüsen, kolben, überstand, zentralschraube, zusammenbauen, zwischenwelle

Heute wurden die Kolben+Pleuel des 2., 3. und 4. Zylinders verbaut. Beim ersten fehlen leider immer noch die Kolbenringe. Wössner lässt sich mal wieder gut Zeit...Grmpf...

Zunächst habe ich aber die beiden neuen Simmerringe an der Kurbelwelle verbaut. Da ich die kompletten Dichtflansche abgebaut hatte, war das kein grosse Thema: Alten Simmerring rausdrücken, Flansch flach auf die Werkbank legen, Simmerring oben drauf und mit einem Stück beschichteter Spannplatte, die ich flach draufgelegt habe, ganz vorsichtig reindrücken. Dabei hat man auch gleich den Vorteil, dass der Simmerring bündig mit dem Flansch abschliesst. [mehr]Anschliessend Dichtmasse auf den Flansch (Ich verwende Dirko HT...Das Zeug klebt wie die Sau, hält dafür ewig), neue Paperdichtung drauf, wieder ein wenig Dichtmasse drauf, Simmerring einölen, über die Kurbelwelle schieben und den Flansch mit 10Nm (resp. 20Nm für die eine dickere Schraube auf der Zahnriemenseite) verschrauben, bis es in etwa so aussieht:

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Dann wurde es haarig. Die Zentralschraube am Zahnriemenrad der Kurbelwelle wollte angezogen werden. Da die 90Nm+90° braucht, ist einiges an Kraftaufwand und vor allem absolut fester Halt des Blockes und des Zahnriemenrades nötig. Ich habe dazu den Block mit einigen Spax auf eine Palette geschraubt und zusätzlich mit zwei Spanngurten festgezogen:

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Das Zahnriemenrad hab ich mit dem dafür vorgesehenen Werkzeug blockiert. Es gibt hier irgendwo einen Thread von mir, wo ich die genauen Masse dieses Werkzeuges gepostet habe, falls sich das Ding mal wer nachbauen will 😁 Kostet nämlich sonst 40 Euro, was ich nicht grade billig finde...

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So fixiert, geht das Anziehen der Schraube dann relativ einfach:

[bild=5]

Nachdem ich gestern ja irgendwie zu blöd war, die Schraube auf der Zwischenwelle mit ihren gewünschten 65Nm anzuziehen (ich wusste nicht, wie ich das Zahnriemenrad blockieren sollte) hab ich's heute nochmal auf die pragmatische Art und Weise probiert, und sieh da, das ganze ist gar kein Thema 😁:

[bild=6]

Irgendwie bin ich da immer etwas übervorsichtig, wenn's um sowas geht. Sonst wär ich da gestern schon drauf gekommen. Bin halt kein gelernter Mechaniker und im Büro am Rechner brauch ich derartige Lösungen ziemlich selten 😉

Ansonsten muss man bei der Montage der Zwischenwelle eigentlich nichts beachten. Der Dichtflansch wird mit 25Nm festgezogen. Selbstredend wurden alle Dichtungen ersetzt. Ebenfalls ersetzt wurden die Lager der Zwischenwelle. Dies habe ich beim Instandsetzer machen lassen, da die Lager eingepresst und aufgerieben werden müssen. Da fehlt's mir einfach am Werkzeug...

Nun wurd's interessant: Kolben+Pleuel verbauen. Dazu hab ich erstmal die Stösse der Kolbenringe im 120° Abstand ausgerichtet:

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Anschliessend den Kolben überall schön eingeölt, ihn ins Spannband gelegt und dieses angezogen. Das Kolbenhemd dann in den gut geölten Zylinder gleiten lassen, bis das Spannband plan auf der Dichtfläche des Blockes aufliegt. Die Ventiltaschen gehören zu den Einlassventilen, diese sitzen am PL vorne, somit ist's klar, wierum das ganze rein gehört:

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Mittels eines umgedrehten grossen Schraubenziehers (Gummigriff auf dem Kolben) und eines Hammers wird der Kolben dann ganz sanft in den Zylinder geklopft. Dann Spannband runter und Vorgang für die restlichen Zylinder wiederholen.

Da die Pleuel ja auf den Kurbelwellenzapfen müssen, dreht man den Block um ölt die neuen Pleuellagerschalen gut ein und schraubt die Lagerdeckel ganz einfach drauf. Die Muttern für die Lagerdeckel werden mit 30Nm+90° angezogen. Vorher sollte man sie einölen und zwar Gewinde und Auflagefläche. Hat man das gemacht, sieht's so aus:

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Da in meinem vorigen Beitrag über den Überstand der Kolben diskutiert wurde, hab ich den auch noch schnell ausgemessen. Sind immerhin ganze 4mm:

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Das hat mich dann doch etwas erschreckt, ob sich das auf Grund des geänderten Durchmessers (der Block wurde ja auf 81mm aufgebohrt) schon noch mit den Brennräumen im Kopf ausgeht. Nicht dass es da zu Kollisionen kommt. Also kurzerhand Kopfdichtung und Kopf zur Anprobe draufgeschmissen und (schwitzenderweise) an der Kurbelwelle gedreht. Zum Glück ist genug Spielraum vorhanden, so dass ich die Brennräume nicht breiter machen muss. Ich schau aber natürlich nochmal genauer mit Knetmasse und angezogenen alten Kopfschrauben, wieviel Spielraum da tatsächlich noch vorhanden ist. Das wäre sonst extrem ärgerlich, wenn da was nicht passt. Immerhin sieht's jetz schon wieder etwas nach Motor aus:

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Abschliessend hab ich dann noch schnell die neuen Messinghülsen für die Einspritzdüsen in die Ansaugbrücke geschraubt. So sehen die im Neuzustand aus:

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Wer die schonmal aus seinem Saugrohr ausgebaut hatte, kennt sie vermutlich als verranzte Teile, wo unten noch ein paar Brösel braunen Plastiks dranhängen 😁

Man braucht einen sehr grossen Imbusschlüssel, um die einzusetzen. Ich glaub, es ist ein 13er gewesen. Weiss es nicht mehr genau, weil ich mir den schon vor Jahren geholt hab. Der Rest ist recht simpel: Loctite blau drauf und reindrehen.

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Das wars auch schon wieder für heute. Irgendwie bin ich nicht wirklich gut gelaunt, weil ich gerne schon viel weiter wäre, aber halt immer noch Teile fehlen. Die Schwallsperre, die ich mir bestellt habe, passt auch nicht, da ich ja das Schwallblech vom 3er verbaut habe. Muss ich also auch nochmal neu ordern. Eigentlich wollte ich den Motor und die Karosserie morgen zum Instandsetzer stellen, dass der ihn mir einbaut (auf diese Arbeit hab ich schlichtweg NULL Bock...Vor allem nicht ohne Kran und Bühne), aber leider wird das wohl noch ein wenig dauern 🙁 Zum auslitern der Brennräume bin ich auch noch nicht gekommen, das folgt aber noch. Hoffentlich kommen wenigstens die Kolbenringe bald...

Schwungscheibenseite

Zanhriemenseite

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Tue Nov 16 22:36:29 CET 2010    |    wellental    |    Kommentare (20)    |   Stichworte: 1.8L, 16V, Anlaufscheiben, Block, Hauptlager, Kolbenbodenkühlung, Kurbelwelle, zusammenbauen

Juhu, konnte heute endlich mal meinen Block abholen. Gut schaut er aus, so neu in mattschwarz lackiert, neu gehont, neue Zwischenwellenlager drin. Vom allerfeinsten ! Da hat mein Instandsetzer echt saugute Arbeit geleistet. Also, den Block erstmal runter in den Keller geräumt, schön mittig in den "Ersatzteilhaufen" gestellt, einen Blick drüber schweifen lassen, fett gegrinst, Hände gerieben und ab die Post, denn das alles will zusammengebaut werden:

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Bei den Köpfen hab ich mich für den links hinten entschieden. Das ist der neue 😁
Wenn mir vor 6 Jahren einer das Bild gezeigt und mir erklärt hätte, dass so mal mein Keller ausschaut, hätt ich ihn einliefern lassen. Damals hat mich der ganze Kram noch sowas von NULL interessiert...[mehr]
Egal, jetz schraub ich für mein Leben gern, also erstmal die Öldüsen für die Kolbenbodenkühlung einsetzen. Diese sollte man auf jeden Fall neu machen, wurde mir gesagt, also mach ich das. Das hier braucht man dazu:

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Zugegebenermassen sollte man laut VW Unterlagen eigentlich irgendso ein Schraubendichtmittel AVM-irgendwas für die Schrauben verwenden, ich hab aber hier im Forum erfahren, dass die meisten das lediglich mit Loctite blau machen. Das hab ich natürlich daheim, also wird's auch verwendet. Eingesetzt werden die Düsen in die Löcher neben den Zylindern. Im Bild erkennbar auf der rechten Seite der Zylinder:

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Dazu einfach die Düsen einsetzen, Schrauben mit Loctite einpinseln und mit 10Nm festziehen:

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Ich weiss, seeeeehr viel Loctite. Aber: Sicher ist sicher. Ich war heute so euphorisch, da war's mir letztlich egal, wieviel ich von der Suppe vergeude 😁

Während das Loctite trocknete hab ich nebenher die Kurbelwelle saubergemacht. Einfach schön mit WD40 gewässert und mit mehreren !!!SAUBEREN!!! Lappen abgewischt. Anschliessend hab ich noch die Ölbohrungen mit einer dünnen Bürste von Ölkohleresten befreit. War zwar nicht viel drin, kann aber grundsätzlich nicht schaden. Zumal ich das lieber jetz 5 Minuten lang mache, bevor ich nachher dann Tage lang die Probleme hab.

So wie die Kurbelwelle hier strahlt, könnte man meinen, sie freut sich richtig drauf, nach über einem Jahr endlich wieder in ihrem angestammten aber überarbeiteten und neu gewandeten Gehäuse Platz zu nehmen:

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Doch, wie soll es anders sein: Sie musste sich noch ein wenig gedulden. Die Hauptlagerschalen wollen ja schliesslich auch verbaut werden. Es handelt sich hierbei übrigens (ebenso wie die Pleuellagerschalen) nicht um VW Originalteile, sondern um verstärkte Pendants aus dem Hause Glyco. Verstärkt deshalb, da ich ja vor habe, mit höherer Verdichtung zu fahren, als original:

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Im nächsten Schritt werden die unteren beiden Anlaufscheiben beim 3. Hauptlager eingebaut. Damit die nicht rausfallen, wenn man die Kurbelwelle einlegt, haben die so "Haltenasen" dran, die nach innen zum Lager zeigen. Zusätzlich hab ich sie noch mit etwas Öl eingeschmiert, damit sie besser pappen bleiben:

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Dann kann man schonmal die Kurbelwelle einlegen. Vorher natürlich die Lagerschalen ölen, dann dreht sichs später leichter 😁
Die Lagerdeckel erhalten nun ebenfalls ihre Schalen. Dabei ist mir aufgefallen, dass original beim 4. Hauptlager eine Lagerschale mit Schmiernut verbaut war, bei den Glycos sind die Schalen für die Deckel aber ALLE ohne Schmiernut. Da ich mir nicht ganz sicher bin, ob das passt, frag ich da morgen lieber nochmal nach, bevor ich den 4. Deckel verbaue. Die anderen 4 passen wunderbar. Nun stellt sich der ein oder andere vermutlich die Frage: Ok, wie rum kommen die Deckel eigentlich rein ? Eigentlich gar kein Thema: Der mit (1) beschriftete Deckel kommt auf die Zahnriemenseite und die Nuten, wo die Lagerschalen im Deckel und im Lager "eingehängt" werden, müssen auf der selben Seite sein. Im Bild sieht man am Lagerdeckel (das Teil an dem die beiden Schrauben rausschauen) die Nut, die ich meine. Am zugehörigen Hauptlager darunter sieht man rechts leicht unterhalb neben dem Loch, das später die eine Schraube aufnimmt, ebenfalls diese Nut. Nur, dass da halt schon die Lagerschale eingesetzt wurde:

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Da mir das mit den Anlaufscheiben schon immer etwas suspekt war, hab ich mir nun genau angeschaut, wie die wohl reingehören. Aber auch hier hat VW mitgedacht: Die kann man gar nicht falsch einbauen:

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Als kurze Anmerkung für diejenigen, die nicht wissen, für was die Scheiben da sind: Einfach mal spasseshalber die Kurbelwelle ohne die Scheiben reinhängen und man sieht, dass sie sich axial verschieben lässt. Folglich dienen die Anlaufscheiben also dazu, die Kurbelwelle axial zu zentrieren und fixieren.
Einbau ist kein grosses Thema. Nachdem man weiss, wierum die Dinger reingehören, einfach mit etwas Öl einreiben und an die Kurbelwelle "kleben". Macht man das nicht, passiert einem dauernd das hier:

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Zu guter letzt die Deckel draufbauen - dabei das ölen der Lagerschalen nicht vergessen - und mit 65Nm festziehen:

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Letzteres hab ich noch nicht gemacht, da ich 1. wegen der 4. Lagerschale noch nicht sicher bin und 2. Nicht weiss, ob man da eine spezielle Reihenfolge einhalten muss. Das erfahr ich aber alles spätestens morgen, so dass ich morgen abend weiterbauen kann.


Sat Nov 13 00:15:55 CET 2010    |    wellental    |    Kommentare (27)    |   Stichworte: 1.8L, 16V, Kolben, Lagerschalen, Pleuel, Wössner, zusammenbauen

Nachdem ich vorletzte Woche ja leider durch eine (nebenbei bemerkt: ziemlich unangenehme) Magen-Darm-Grippe ausser Gefecht gesetzt war, ist in der Arbeit natürlich einiges liegengeblieben, so dass ich die letzten beiden Wochen erstmal mit dem Abarbeiten dessen beschäftigt war. Aber egal, gejammert wird nicht: Zumindest sind in der Zwischenzeit die nötigsten Teile gekommen, so dass ich weitermachen konnte. [mehr]Bevor ich mich damit beschäftigte hab ich aber erstmal noch meine Ölwanne und die oberen Teile meines Hartmann Bi-Kat Fächers neu lackiert:

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Ich weiss: Neue Ölwanne kostet 'nen 20er inner Bucht, aber mir war's einfach danach, die originale zu refurbishen. Den Aufwand tut sich sonst sicherlich keiner an 😁

Der Fächer war zwischenzeitlich auch beim Reparieren: Es wurde eine rissige Schweissnaht erneuert, und die Flansche, die als Gegenhalter für die Verschraubung mit dem Kat-Teil des Fächers dienen, wurden durch was Vernünftiges ersetzt. Mir ist es echt ein Rätsel, wie Hartmann es schafft, zwar einen Top-Fächer von der Verarbeitung her zu liefern und das auch alles wunderschön aus Edelstahl zu bauen, aber nein, da bei diesen schwindligen Flanschen, da wird natürlich gespart und irgendein Müll aus normalem Stahl verbaut. Zum Glück haben die Eltern meines Arbeitskollegen eine Schlosserei daheim, so dass ich hier auf geballte Fachkompetenz in Sachen Edelstahl-schweissen setzen konnte. Das Ding ist jetz so massiv, das hält bis in alle Ewigkeit 😁

Nun aber zu den interessanteren Sachen. Teile sind gekommen:

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Es handelt sich hierbei um:
- Pleuelschrauben + Muttern
- Pleuellagerschalen
- Hauptlagerschalen
- Anlaufscheiben
- Zentralschraube für Kurbelwelle
- Ölpumpe
- Schwallblech vom 3er Golf (ersetzt die normale Ölwannendichtung)
- Ölwannenschrauben
- Wössner Schmiedekolben
- Blockdichtsatz
- Kopfdichtsatz
- Zahnriemen+Spannrolle
- Zylinderkopfschrauben
- Düsen für die Kolbenbodenkühlung

Fehlen tut noch:
- Schrauben für die Schwungscheibe
- Kühler (Der alte hat's hinter sich...)
- Ausgleichsbehälter (Der alte ist schon so trüb, dass man beim besten Willen nix mehr erkennt)
- Dichtung für Ölfilterflansch, da die aus dem Blockdichtsatz leider nicht passt
- Lager für die Zwischenwelle (Die montier ich aber nicht selber)

Wasserpumpe kommt nicht neu, da ich die zwei Wochen vor meinem Stegbrand schon erneuert hatte und diese daher wieder verbaut wird. Die gute LUK Kupplung ist ebenfalls grad mal anderthalb Jahre alt, bleibt also auch drin.

Als erstes hab ich mich mal dran gemacht, die Pleuelschrauben einzusetzen. Dazu hab ich die Pleuel mit dem Heissluftfön warm gemacht und die Schrauben mit Eisspray runtergekühlt:

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Dann das Pleuel so auf den Schraubstock gestellt, dass die Pleuelschraube locker zwischen den Backen hängt und mit einer 1/4-Zoll Verlängerung reingeklopft. Wenn man das Pleuel warm genug und die Schraube kalt genug hat, geht das recht easy:

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Anschliessend werden die Kolben montiert. Dabei verbaut man zunächst die Kolbenringe von unten nach oben. Also mit dem Ölabstreifring anfangen und mit dem Kompressionsring aufhören. Wichtig dabei:
- Oben und unten nicht vertauschen. Dazu ist eine Markierung auf den Ringen. Bei den Wössner-Ringen steht da "TE" für Top-End. Bei dem 3-teiligen Ölabstreifring ist es egal.
- Beim 3-teiligen Ölabstreifring aufpassen, dass die Feder an deren Enden nicht überlappt, sondern stumpf zusammenstösst
- Die Lücken der Ringe um 120° gegeneinander verdrehen. Das mach ich aber erst beim Einführen in den Zylinder

Leider hab ich Punkt 1 nicht berücksichtigt und so musste ich bei einem Kolben die Ringe wieder ausbauen. Da ich die passende Zange dazu nicht habe, geht das nicht so leicht. Hab mir dabei 'nen guten Cut in die Hand gehauen. Der wär mir egal, leider hab ich dabei einen der Ringe verbogen und schliesslich ist er dann gebrochen -> Einmal einen Satz Kolbenringe für einen Kolben neu bitte.

Nachdem die Kolbenringe drauf sind, sehen die Kolben so aus:

[bild=9]

Hier mal ein Vergleich der Wössner-Kolben zu den originalen:

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Anschliessend wird das hier alles zusammengebaut:

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...So dass es schliesslich so ausschaut:

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Die Guss-Knubbel unten am Pleuel (im Bild links vorne oben am Pleuel leicht erkennbar) müssen in Richtung Riemenscheibe zeigen. Sie liegen also vorne bei der Einlassseite, denn lägen sie hinten bei der Auslassseite, würden sie Richtung Schwungscheibe zeigen. Somit ists eigentlich auch klar, wierum das Pleuel in den Kolben muss. Einlassseite ist beim Kolben ja ziemlich eindeutig erkennbar durch die Ventiltaschen. Beim Zusammenbau gibt's eigentlich nicht viel zu beachten: Kolbenbolzen schön einölen, damits besser flutscht, Pleuel-Auge sauber machen, Pleuel reinhalten, Bolzen durchschieben, Sprengringe drauf, fertig.

Zu guter letzt noch die Pleuellagerschalen rein und das Ding ist fertig:

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So, nun muss ich noch auf meinen neuen Satz Kolbenringe und die restlichen Teile warten, dann wird's so langsam 😁

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Original

Wössner

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