Fri Nov 07 20:00:04 CET 2014
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MrMinuteMan
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Kommentare (290493)
Der Anfang eines Autolebens ist groß, bunt und knallig. Werbeanzeigen, schöne Frauen mit wenig Stoff oder einfach die klassische Familie mit Mutter, Vater, Kind, die ihr neues Auto in Empfang nehmen. Das sowohl die Familie als auch der familiäre Autokauf immer seltener werden. Okay, ein anderes Thema für einen anderen Tag. Dort wo man einen 45PS Corsa B mit abgeplatztem Lack und verblichenem Verkaufsschild findet. Eingequetscht zwischen ein paar Abfalltonnen und leeren Ölfässern, als wäre er nie ein Neuwagen gewesen auf den sich jemand freute. Dort wo die Sprinter mit den weggefressenen Radläufen hausen. Da wo Papas gewienerter Stolz landet, sobald er die 150 oder 200.000 KM gefressen hat. Und natürlich zum Ende aller Dinge. Dem Schrottplatz. Ob groß oder klein, wie der Mensch auf dem Friedhof, so landet auch dort irgendwann ein mal jedes Auto. Diese Plätze gilt es zu erkunden und ausdrücklich sind dabei Fahrzeuge von besonderem Interesse, die man sonst nie anschaut und bedenkt. Mazda 626, Opel Tigra, Ford Sierra und Focus mit ausgeblichenem Scheinwerfer. Toyota Tercel so man ihn den noch findet und Toyota Corolla. Alte Helden aus längst vergangenen Zeiten. Mercedes, BMW, wenn es unbedingt muss, aber die findet ihr auch wo anders. Seit ihr auf der Suche nach solchen Autos, nach schönem Blech und Neuwagenzustand. Bitte zieht weiter, für euch gibt es hier nichts zu sehen. Wer sich aber traut in die hintersten Ecken der zugewuchertsten Gebrauchtwagenhöfe zu steigen, nur um einen der letzten Kadett E Caravan zu finden. Wer einem KA Lufthansa-Edition beherzt in den Schweller greift um den Rost zu spüren, wer einem ölsiffenden R19 die letzte Ölung gibt oder wer den Unterschied zwischen einem 92er und einem 95er Fiesta kennt. Der ist hier richtig. Also. Wer bereit ist in die Welt der automobilen Schatten zu erkunden. Wer auf Autofriedhöfen bis ins letzte Schlachtobjekt kriecht, wer keine Scheu vor Ölschlamm, brackigem Kühlwasser, hängendem Himmel und blinden Scheinwerfern hat. Der soll hier ein Forum und Gleichgesinnte finden. ![]() |
Sun Dec 22 20:52:49 CET 2019 |
Christian8P
Kein Ding, ich verstehe ich da schon.😉
Ist auch schön, dass es da nicht immer gleich um Mord geht.
Sun Dec 22 20:57:15 CET 2019 |
MrMinuteMan
Den einzigen Tatort den wir hier gucken ist Tatort Münster. Das hat aber familienhistorische Gründe und ist auch kein normaler Tatort wie man an den Einschaltquoten sieht 😉
Sun Dec 22 21:00:22 CET 2019 |
Christian8P
Auch Münster gucke ich nicht mehr. Das ist mir stellenweise einfach zu albern und zu blöd.
Außerdem werden da die meisten Szenen überhaupt nicht in Münster gedreht, sondern in Köln.
Mag vielen Leuten nicht auffallen, aber ich kenne mich in Münster eigentlich ganz gut aus und dann passen da so einige Sachen halt nicht.😉
Sun Dec 22 21:07:25 CET 2019 |
MrMinuteMan
Dann guckst halt das 😛
https://youtu.be/d1Bz5J40igg
Sun Dec 22 21:08:26 CET 2019 |
bronx.1965
Danke!
Ja, oft waren es Banalitäten, einfachste Dinge und Verfehlungen wie sie halt im richtigen Leben vorkommen und kein abgehobener und konstruierter Scheiß. . .
Btw: MT ist wieder mal arg lahmarschig! 🙄
Sun Dec 22 21:13:43 CET 2019 |
Christian8P
Gerade darum gucke ich die so gerne, auch wenn da schon immer irgendwie eine gewisse moralische Keule mitschwingt.
Täter sind ja fast immer Leute, die nicht so ganz ins sozialistische Konzept passen.
Haben Alkoholprobleme und/oder sind im Betrieb nicht gerade Kandidaten für die Straße der Besten.
Das ist aber okay und tut der Spannung keinen Abbruch.
Und dann sind da natürlich Szenen wie diese.😛
KLICK
Sun Dec 22 21:20:30 CET 2019 |
bronx.1965
Den guten 1500 S am Müggelsee geschrottet! 😁
Der Sozialismus kannte ja nur die These der abnehmenden Kriminalität und das diese nur von "ungefestigten, der Gesellschaft nicht dienlichen Elementen" produziert wurde. 😛
Von daher hatte jeder Krimi quasi einen 'gesellschaftlichen Auftrag' zu haben. 😉
Sun Dec 22 21:24:51 CET 2019 |
bronx.1965
Einer meiner Lieblinge:KLICK!
Sun Dec 22 21:26:20 CET 2019 |
Christian8P
Schon klar, trotzdem konnte man drumherum noch eine spannende und in sich schlüssige Geschichte schreiben.
Heute verliert man ja schon nach 5 Minuten eigentlich den Faden und sehen tut man auch nichts, weil ja alles immer ganz düster und dunkel sein muss.
Für einen DDR Polizeiruf bleibe ich sogar länger wach, ein neuer Tatort geht komplett an mir vorbei.
Sun Dec 22 21:28:12 CET 2019 |
Christian8P
Da fährt ja auch so ziemlich alles rum, was Rang und Namen hat.
Sun Dec 22 21:31:18 CET 2019 |
bronx.1965
Genau! Der M 21 Kombi in der kurzen Szene vor der VK war aber selbst in der DDR ein seltener Gast.
Gehe ich in allen Punkten mit.
Sun Dec 22 21:34:30 CET 2019 |
Christian8P
Und der Mossi als Streifenwagen? Der sticht mir da so ins Auge.
Sun Dec 22 21:36:58 CET 2019 |
bronx.1965
War auch ziemlich selten. 408 IE gab es ab und an, als 412 und späteren 2140 kenne ich keinen Einzigen. Vlt in der Provinz. . .
M 24 gab es dagegen häufiger.
Sun Dec 22 21:38:09 CET 2019 |
Christian8P
Also wenn er in Berlin entbehrlich wurde.😛
Geschah ja auch häufig mit Ikarus-Bussen.
Sun Dec 22 21:39:51 CET 2019 |
bronx.1965
So in etwa. . . 😁
In B gab es Ende der 80er fast ausschließlich Lada und Wolga als Greentaxi.
Sun Dec 22 21:40:33 CET 2019 |
Christian8P
Noch nicht mal mehr nen 353?
Sun Dec 22 21:40:49 CET 2019 |
VolkerIZ
Wie hat man den DDR-Bürgern eigentlich erklärt, dass sie als reichstes Land des Ostblocks überwiegend Trabis fahren sollten, wähend der Lada in der Sowjetunion eigentlich das Standardfahrzeug war?
Sun Dec 22 21:46:31 CET 2019 |
bronx.1965
Nein. Infolge der Knappheit bei den Produktionskapazitäten war das den Bürgern nicht vermittelbar. Kein Witz!
Also wich man auf Importe aus, die zudem deutlich leistungsstärker waren als der 353er. 😉
Sun Dec 22 21:48:08 CET 2019 |
Christian8P
Passt ins Bild jener Jahre.
Über Genex betrug die Lieferzeit auch nur ein paar Monate, aber dafür musste man ja einen netten "Sponsor" im Westen haben.
Sun Dec 22 21:50:12 CET 2019 |
bronx.1965
Volker, in der ehem. UdSSR konnten sich noch weit weniger Leute ein Auto leisten als in der verblichenen DDR. Zudem: die SU importierte so gut wie keine Fahrzeuge aus dem RGW.
Keine Skoda, keine Polski Fiat 125, keine Wartburg, nicht einmal Zastavas aus der ehem. YU.
Zweitakter fielen eh durch.
Sun Dec 22 21:52:07 CET 2019 |
VolkerIZ
Macht Sinn. Bei der Einwohnerzahl waren 20 Millionen Ladas + am Ende noch ein paar Samaras ja auch weniger als 5 Millionen Trabis in der DDR. Und den Sapo wollten wohl selbst die Russen nur haben, wenn sie sich nicht dagegen wehren konnten.
Sun Dec 22 21:54:18 CET 2019 |
bronx.1965
Alles hat seine Zusammenhänge und Ursachen. Hätte man den 1,3er Wartburg als Behördenfahrzeug geordert, es hätte einen Skandal gegeben.
Nach dem Motto: wir warten 15 Jahre und mehr, die Behörden fahren ihn schon. 😉 Das war ein ganz sensibles Thema.
Sun Dec 22 21:56:59 CET 2019 |
Christian8P
Wobei der Preis für den 1,3er ja eh schon absurd hoch war.
Importe aus dem NSW schieden für die Polizei ja wohl eh komplett aus, eben aus den genannten Gründen.
Sun Dec 22 21:58:04 CET 2019 |
bronx.1965
Der ZAZ war das billigste Auto in der SU. Dewegen sah man ihn auf dem Land auch recht "häufig". Wobei "häufig" nicht mit der PKW-Dichte in der Ex-DDR zu vergleichen ist, welche gemessen am pro-Kopf Verhältnis Einwohner / Auto deutlich höher war.
Sun Dec 22 21:58:29 CET 2019 |
VolkerIZ
War der Lada nicht noch mal teurer und auch beliebter als der 353?
Sun Dec 22 22:00:56 CET 2019 |
British_Engineering
Eigentlich schaue ich mir nach dem Ende von Max Palu auch nur noch selten an. Heute habe ich es mal gemacht. Die Handlung fand ich einigermaßen nachvollziehbar und unsere alten Münsteraner Hauptdarsteller liefen zur alten Form auf. Christian, du hättest dich zumindest an einem in meinen Augen komplett original erhaltenen Audi 100 C3 Avant erfreuen können, an dem mich nur das russische Nummernschild irritierte.
Sun Dec 22 22:01:00 CET 2019 |
bronx.1965
Meine Eltern zahlten im Nov. '88 exakt 33.775,- Mark für einen Atlasweißen 1,3er, ohne Schiebedach. Das baute der Alte Zwei Wochen nach der Auslieferung in Form eines Glashebedachs selbst ein.
Genau.
Sun Dec 22 22:04:12 CET 2019 |
Christian8P
Ne Menge Holz für ein Auto, das im November 88 eigentlich schon komplett aus der Zeit gefallen war.
Sun Dec 22 22:04:14 CET 2019 |
bronx.1965
Der 1200er nahm sich nicht viel mit dem 353, der 1500er und 1600er bewahrte schon etwas Abstand. Ca 3 - 5.000 M. Je nach Ausführung.
Für den Lada bekamst du aber schlechter Ersatzteile, da war der 353er im Unterhalt "einfacher".
Sun Dec 22 22:05:26 CET 2019 |
Christian8P
Das schreckte ja auch Leute mit schon lange laufenden Bestellungen davon ab, sich auf das Angebot eines GSA o.ä. einzulassen.
Sun Dec 22 22:05:40 CET 2019 |
bronx.1965
Mangels Alternativen aber erklärlich. Zudem: endlich mit einem Viertakter!
Ja, ohne Beziehungen ging nichts. So eine Karre zu unterhalten konnte sehr "anstrengend" werden.
Sun Dec 22 22:05:44 CET 2019 |
VolkerIZ
Das erklärt natürlich manches.
Aus der Zeit gefallen: Natürlich war der Wartburg mit der aufgeschraubten Karosserie in einigen Teilen Vorkriegsstandard. Aber in erster Linie zum Nachteil des Herstellers, weil man sowas in den 80ern einfach nicht mehr rentabel bauen konnte. Der Kunde hatte nicht unbedingt einen Schaden davon.
Ätt GSA: Der gilt aber auch im Westen als technisch sensibel, selbst unter CX- und BX-Fahrern.
Sun Dec 22 22:09:40 CET 2019 |
Christian8P
Natürlich, aber für den Export, gerade auch ins NSW, dann vielleicht doch etwas wenig.
Der Aufwand, den Viertakter in den 353 zu bugsieren, stand ja in keinem gesunden Kosten-/Nutzenverhältnis.
Und im "Ihling" steht bekanntermaßen, dass man bis mindestens 1995 an der Karosserie festhalten wollte.
Wahrscheinlich sogar noch länger. Das hätte man doch keinem mehr so richtig verkaufen können, zumal ja selbst Hersteller in anderen RGW-Staaten schon ein paar Schritte weitergingen. Lada Samara, Skoda Favorit.
Auch nicht das Gelbe vom Ei, aber doch deutlich moderner.
Sun Dec 22 22:14:55 CET 2019 |
bronx.1965
Ca 8 Mrd Ostmark! Ein absoluter Wahnsinn. Dabei gab es früher bereits Alternativen, die ohne weitere Änderungen in den Vorderwagen gepasst hätten und mit denen man ab 1976 den Emissionsvorschriften in der damaligen EWG genügt hätte. BeNeLux etwa, oder UK, wo es den 353 längere Zeit erfolgreich als Wartburg Knight gab.
Sun Dec 22 22:22:02 CET 2019 |
Christian8P
Man hätte es so einfach haben können, aber das Politbüro stoppte ja immer wieder sämtliche Bemühungen.
Und Alternativen zum Zweitakter gab es in der "Vor-1,3-Zeit" ja nun wahrlich zur Genüge.
Sun Dec 22 22:23:20 CET 2019 |
British_Engineering
Ich haue mich mal in die Falle. Gute Nacht allerseits und frohe Weihnachtstage, falls wir nichts mehr bis dahin von einander hören.
Sun Dec 22 22:24:08 CET 2019 |
Christian8P
Frohe Weihnachten nach Niedersachsen!🙂
Sun Dec 22 22:25:52 CET 2019 |
VolkerIZ
Ätt BE: Gute Nacht und auch von mir frohe Weihnachten.
Sun Dec 22 22:27:41 CET 2019 |
motorina
Bevor sich alle in die Waagerechte begeben, hier noch was inzwischen Seltenes:
ein Golf I der allerersten Serie mit der Falte im Abschlußblech.
Anhand des Seitenblinkers und der Nummernschildunterlage wurde dieser manilagrüne Golf aus Italien reimportiert.
(361 mal aufgerufen)
Sun Dec 22 22:29:55 CET 2019 |
bronx.1965
@BE: frohe Weihnacht!
Hätte man! Von Freyburg war ein genialer Konstrukteur und die Bemühungen, einen R 12 Motor da hinein zu hängen, waren auch recht weit gediehen. Der hätte übrigens, auch als 4-Zylinder, längs gepasst. Mit minimalen Änderungen. Kühlsystem, Rahmenänderung wegen der Ölwanne, etc. . .
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