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28.07.2021 22:20    |    jennss    |    Kommentare (360)

In Deutschland gibt es bis zu 9570 € Umwelt/Innovationsprämie bei einem E-Autokauf, sowie 900 € Zuschuss zur Walbox, um den Verkauf zu pushen. Es sind aber dennoch sehr viele Leute kritisch und sagen, dass E-Autos ungeeignet sind. Das kann aktuell je nach Ladesituation und Einsatzbereich durchaus noch zutreffen, aber ich bin sicher, dass ein Großteil der Leute einfach nicht genug Ahnung von der Materie hat. Das Ganze mit dem Laden ist zu neu, kompliziert. Hier könnte ein Workshop nützlich sein, der den Leuten nichts kostet. Wenn die Menschen wissen, wie sie z.B. Ladesäulen finden, eine Reise planen und auch etwas Grundlagen kennen, wären die Barrieren viel kleiner. So ein Workshop könnte von der Regierung bezahlt werden (50 €/Person?) und hätte womöglich mehr Wirkung als so manch andere Förderung.

 

Ich denke, die übermäßige Kritik an den Umwelteigenschaften rührt z.T. auch daher, dass die Leute das E-Auto aus anderen Gründen schon ablehnen und dann jede Kritik am E-Auto dankend annehmen. Ich sehe es auf Instagram in den Kommentaren von geschalteter Werbung mancher Autohersteller, auf Facebook und natürlich auch in Foren (Heise etc.), dass viele noch keine Vorstellung davon haben, wie es mit E-Auto in der Praxis aussieht. Z.B. wird gesagt, es sei gar nicht genug Strom vorhanden und dann werden eFuels oder H2-Antriebe gewünscht. Das passt nicht zusammen. Und es wird gesagt, dass E-Autos ja stundenlang laden müssen. In einer WhatsApp-Gruppe war neulich einer total erstaunt, dass ein E-Auto (Ioniq 5) in 18 Minuten auf 80% laden kann. Selbst die 34 Minuten unseres ID.3 passten nicht in seine bisherige Vorstellung von E-Autos. Er dachte, das geht nur stundenlang über Nacht. Langstrecken? E-Auto ohne eigene Lademöglichkeit zuhause? Unmöglich, denken manche. Auch gab es schon Erstaunen, dass man E-Autos an der Schukosteckdose laden kann.

 

In einen Workshop zum E-Auto würde ich z.B. solche Infos packen:

 

  • Grundlagen über Spannung, Strom, Leistung, Energie/Kapazität, Verluste bzw. Akkugrößen, Ladeleistungen, Rekuperation
  • Wallboxen, Ladeziegel und Ladesäulen erklären
  • Lade-Anschlüsse zeigen (Typ2, ChadeMo, CCS, Tesla)
  • Zeigen, wie/wo man (freie) Ladesäulen (in eigener Umgebung und auf Reise) findet (Webseitenkarten, Apps der Stromanbieter)
  • Zeigen, wie man schon jetzt Routen planen kann (z.B. mit ABRP)
  • Einige Automodelle mit ihren Reichweiten und Akkugrößen vorstellen
  • Reichweiten für verschiedene Einsatzbereiche abschätzen
  • Zeigen, was ein E-Autos meistens serienmäßig hat (1-Gang bzw. "Automatik", Standheizung, Standkühlung, "Start-Stop" immer aktiv (Motorabschaltung an der Ampel), Quasi-LaunchControl immer aktiv)
  • Hersteller-App eines E-Autos zeigen (Ladestand, Klimatisierung starten etc.)
  • Kosten von E-Autos (Steuer, Wartung, Verbrauch..) aufzeigen und kalkulieren lernen
  • Ladekarten und Tarife zeigen
  • Akkuschonendes Laden im Alltag erklären
  • Gemeinsam vor Ort laden
  • Gute Webseiten/YouTube-Kanäle nennen (z.B. Nextmove)
  • Fahren zeigen (One Pedal Drive), Antriebskomfort und Ansprechen
  • Etc.

 

Es sollten nicht mehr als 2 Stunden sein, denke ich. Danach wissen die Leute ungefähr Bescheid und könnten sich ein Auto kaufen, ohne tausend Fragen zu haben, wie das Ganze funktioniert. Die ersten Barrieren wären dann schon mal abgebaut. Umweltfragen sollten in solch einem Workshop nicht besprochen werden. Das würde den Rahmen sprengen.

 

Was haltet ihr von der Idee?

j.

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