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Thu Mar 02 08:05:20 CET 2023    |    Dynamix    |    Kommentare (57)    |   Stichworte: Motorrad

Kawasaki W-Reihe

Heute mal was aus der Kategorie „liebhaben“. Die Kawasaki W-Reihe ist wohl einer der größten Ausreißer im Kawasaki Programm. Verbindet man mit Kawasaki eher die sportlichen Z-Modelle, so bildet die W-Reihe den kompletten Gegenentwurf dazu. Statt satter Spitzenleistung, Sportlichkeit und technischem Overkill um jeden Preis stehet hier die Ästhetik im Vordergrund. Die W-Reihe sollte an die W1 erinnern, welche Mitte der 60er auf den Markt kam und war Kawasakis erstes, größeres 4-Takt Bike. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich Kawasaki eher mit giftigen 2-Takt Raketen einen Ruf gemacht, allerdings wurden diese im Motorradbereich immer mehr von den 4-Taktern verdrängt. Die W1 war für Kawasaki kein großer Erfolg, auch weil Sie damals als Abklatsch, der damals so beliebten britischen Paralleltwins vom Schlage Triumph wahrgenommen wurde.

Dies hielt die Mannen aus Akashi allerdings nicht davon ab der W-Reihe Ende der 90er Jahre ein Denkmal in Form der W-650 zu setzen. Das Retro-Thema hatte Kawasaki ja mit der Zephyr Reihe schon erfolgreich aufgegriffen, jetzt sollte die W-Reihe ihre Neuauflage bekommen und frischen Wind in den Retrobike Markt bringen. Während man bei der Zephyr auf den zweiten Blick schon sah das es sich hierbei nicht um die altehrwürdige Z900 handelt, so konnte man bei der W-650 meinen das man es hier mit einem waschechten Oldtimer zutun hat. Hatte man aber nicht 😉

Die Optik war aber so konsequent auf alt getrimmt das nur sehr wenige Details wie die vordere Scheibenbremse die W-650 als Kind der Neuzeit verrieten. Die große Besonderheit der W-Reihe war sicherlich der Motor. Auf den ersten Blick hatte Kawasaki nichts wirklich Neues gewagt und auch die reinen Eckdaten klingen jetzt wenig besonders. Paralleltwin, eher zahme 48 PS, was soll daran besonders sein? Die Besonderheit liegt hier in der Ventilsteuerung des kleinen Gleichläufers. Für die Neuauflage der W-Reihe hatte Kawasaki nämlich einen Königswellenmotor springen lassen!

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Einige werden sich jetzt fragen, was das jetzt schon wieder sein soll. Keine Panik, ich erklär’s euch 🙂 Dafür müssen wir jetzt lediglich einen kleinen technischen Exkurs starten, aber das kennt Ihr ja von mir nicht anders 😁 Üblicherweise werden die Ventile eines Verbrennungsmotors über einen Zahnriemen oder eine Steuerkette angetrieben, zumindest haben sich diese beiden Arten der Ventilsteuerung in der Großserie durchgesetzt. Hier verbindet dann eine Kette bzw. ein Riemen die Nockenwelle mit der Kurbelwelle und sorgt dafür das beides im gleichen Takt läuft. Ja, ich weiß es gibt noch so Sachen wie Stirnradantrieb, aber das führt an dieser Stelle zu weit.

Bei einer Königswelle, der Name verrät es im Grunde schon, sorgt eine Welle mit schrägen Zahnrädern an jedem Ende für den richtigen Takt. Die Welle sieht man bei der W auf der rechten Seite des Motors und ist kaum zu übersehen. Technisch eine feine Lösung! Früher, als der typische Ketten- bzw. Riemenantrieb noch nicht so verbreitet war, galten Königswellen als edle Lösung. Es gab auch diverse Porsche mit solchen Motoren, die aber damals schon eher in die Kategorie Einhörner gehörten. Solche Königswellenporsche, sind heute Ihr Gewicht in Gold wert. Ihre Vorteile spielt die Königswelle insbesondere im Vergleich mit einem Stirnradantrieb aus, weshalb diese auch gerne bei Flugzeugmotoren zum Einsatz kam. Mit der weiteren Verbreitung von Ketten- und Riementrieben für die Ventilsteuerung, war das Prinzip spätestens in den 70ern technisch überholt.

Vorteile:

Das Prinzip hatte in seiner Hochphase durchaus Vorteile! Im frühen 20. Jahrhundert waren Stirnradantriebe zur Ventilsteuerung relativ verbreitet. Hatte aber den Nachteil das man natürlich sehr viele bewegte Teile hat. Es gibt tatsächlich DOHC-Motoren bei denen man den Ventiltrieb über unzählige kleine Zahnräder realisiert hat. Der Horror für jeden Mechaniker und von der Geräuschkulisse auch einmalig, wenn erstmal ein dutzend Zahnräder die Arbeit aufnehmen 😁 Maserati hat hier tatsächlich für den MC12 den Motor des Ferrari Enzo genommen und hat den Kettentrieb durch einen Stirnradantrieb ersetzt. Das Bild will ich euch an der Stelle nicht vorenthalten 😉

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Hier war die Königswelle im Vorteil, weil man die Kraftübertragung mit einem Bauteil realisieren konnte. Das sparte neben Platz natürlich auch Gewicht. Dies hatte den Vorteil das die Kühlung verbessert wurde, weil der Ventiltrieb nicht so sehr im Weg herumstand. Gerade bei den luftgekühlten Motoren war dies früher ein Vorteil! Weiterhin wurde die Nockenwelle präziser angesteuert und im Vergleich zu Ketten und Co braucht man auch keine Spanner mehr, welche mit zunehmendem Alter verschleißen und die Steuerzeiten leiden lässt. Dadurch war die Königswelle relativ verschleiß- und damit auch wartungsarm. Schließlich muss hier auch kein Riemen gewechselt oder auf die Längung der Steuerkette geachtet werden. Dazu waren die Königswellen für damalige Verhältnisse, sehr drehzahlfest.

Nachteile:

Die Fertigung war und ist sehr aufwändig, auch weil die Zahnräder und die Welle sehr präzise gefertigt sein musste damit alles sauber ineinandergreift und die Steuerzeiten auch exakt passen. Das führte auch dazu das die Fertigung nicht gerade billig war. Gerade in der Massenfertigung wo jeder Cent zählt kein Vorteil. Dazu war der Antrieb, verglichen mit einer Kette oder einem Riemen, hörbar lauter.

Das waren für die Hersteller genug Gründe um die Königswelle aus dem KFZ-Bereich zu verbannen. Allerdings gab es dann doch noch das ein oder andere Motorrad mit genau eben dieser Art der Ventilsteuerung. Natürlich will ich hier Ducati nicht unterschlagen, die das Ganze sogar mit Ihrer Desmodromik kombiniert haben. Das dürfte dann schon in die Kategorie Ingenieuresporno fallen 😁
Die W begnügt sich hier mit herkömmlichen Ventilen und einer Nockenwelle für alle 4 Ventile. Das war jetzt ein etwas ausführlicher technischer Exkurs, soll aber verdeutlichen was diesen Motor, im Vergleich mit modernen Aggregaten so besonders macht. Und gerade bei einem Retro Bike finde ich die Idee einfach herrlich weil es damals genauso hätte vom Band laufen können. Die Ironie dabei: Die Originale Kawasaki W1 hatte nicht mal eine Königswelle 😁 Die hat man quasi extra für die Neuauflage aus der Schublade gezogen 😎

Ergonomie

Auf der W800 durfte ich, während der Intermot schon mal probesitzen und da habe ich sehr komfortabel und lässig drauf sitzen können. Kein Wunder, ist die Sitzhöhe noch niedriger als bei meiner Vespa! Ich kann auf dem Ding bei Bedarf wirklich kerzengerade Sitzen, oder halt wie ein nasser Sack einfach nur im Sattel lümmeln 😁 Viel mehr gibt es über das Thema auch nicht zu sagen, von der Ergonomie her sollte man auf dem Ding notfalls eine Weltumrundung überstehen. Lediglich die zu weiche Sitzbank soll dem entgegenstehen, aber das ließe sich mit einer verbesserten Polsterung kostengünstig beheben. Ich weiß ja dank der Vespa mittlerweile, was der Spaß mit neu beledern kostet 😉

Gewicht

Die W800 wiegt knapp 220 kg. Das ist anfängertauglich und sollte niemanden ernsthaft überfordern 🙂 Was soll ich noch großartig mehr dazu sagen? 😉

Optik

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Hier kommen wir wohl zu DEM Grund sich überhaupt eine W anzuschaffen. Wer auf das alte 60er Jahre Design der alten britischen Paralleltwins steht, kriegt hier das volle Paket. Die W könnte mit der Optik wirklich in den 60ern vom Band gelaufen sein. Dies belegen all die zeitgenössischen Details. Seien es die Gabel mit den Faltenbälgen, der Königswellenmotor, die Peashooter-Auspufftöpfe, die Speichenräder, die Beleuchtung, die Fender oder selbst so profane Details wie die Kniepads am Tank, all diese Details sind zeitgenössisch! Lediglich die Scheibenbremse vorne verrät die W als moderne Neuauflage. Auch der Tacho kommt hier klassisch reduziert daher. Einen Tacho und einen Drehzahlmesser gibt es, dass muss reichen. Gut, es gibt noch ein einzeiliges Digitaldisplay als Tribut an die Moderne, wobei das in seiner Machart auch schon wieder retro ist. Und mehr als ein paar grundlegende Infos wie die Kilometer zeigt das Ding auch nicht an. Nicht mal eine Tankanzeige gibt es, da muss eine Reservelampe reichen! Wie man sieht, hat Kawasaki das Prinzip relativ konsequent durchgezogen und ich denke genau dafür lieben die Fans Ihre W. Dazu hat Kawasaki in den letzten 20 Jahren immer mal wieder ein Sondermodell rausgehauen um das Interesse hochzuhalten. Die Veränderungen beschränken sich dabei auf Äußerlichkeiten, aber was bei der Vespa funktioniert, kann bei Kawasaki nicht schlecht sein 🙂

Anfang der 10er Jahre des neuen Jahrtausends baute Kawasaki die „Special“ welche besonders durch die ganzen schwarzen Anbauteile und herrlich schicke Goldfelgen bestach. Dann gab’s da noch die „Cafe“, welche ein werksmäßiger Cafe-Racer Umbau mit Frontmaske und flacherem Stummellenker ist. Später gab es noch eine „Special Edition“, welche dann eher der Dunkelheit huldigte und ab Werk mit schwarzen Felgen, Auspuff, Motor und einem speziellen Tankemblem daherkam. Also im Grunde wie die Special, nur eben mit noch mehr schwarz 😁 Ein besonderes Bonmot, stellt die W800 Final Edition dar die Kawasaki für das 2016er Modelljahr präsentierte. Eigentlich sollte die W800 Ende 2016 komplett zu Grabe getragen werden, da ab dann ABS bei allen Bikes, sowie eine neue Euronorm Pflicht waren. ABS hatte die W800 nicht und die Abgaseinstufung wurde damals als zu aufwändig angesehen. All diese Änderungen wollte sich Kawasaki damals nicht antun, also kam das (vorläufige) Aus. Zum „Abschied“ legte Kawasaki besagte „Final Edition“ auf. Hier gab es ab Werk eine schicke Lackierung in Candy Brown mit Decals in Candy Sunset Orange und viel Chrom fürs Auge.

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Aber: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt! Bereits zwei Jahre später hat Kawasaki das Comeback der W800 auf der EICMA 2018 angekündigt und für 2019 eine neue W800 auf den Markt gebracht. Dieses Mal mit ABS (und damit auch einer hinteren Scheibenbremse), besseren Abgaswerten und anderen modernen Features wie einem LED-Scheinwerfer.
So im großen Ganzen ist die W hinreißend schön geworden! Ich habe Sie auch ins Herz geschlossen, auch wenn es etwas gedauert hat 🙂

Motor/Technik

Leistung ist nicht gerade etwas mit dem der Motor brillieren kann. Aus den knapp 650 bzw. 800 ccm, holt der Königswellenmotor A2 freundliche 48 PS. Der Vorgänger mit 650 ccm schafft immerhin offiziell 50 PS. „Offen“ würde beim 800er Motor sicherlich noch eine 5 vorne stehen, aber auch nicht wirklich mehr. Die W800 ist damit definitiv nichts für sportliche Fahrer, sondern ein Schmankerl für Gourmets welche die schönen Dinge des Lebens zu schätzen wissen. Ein Bike für die stilvolle Landstraßenausfahrt bei schönem Wetter, da sollte Sie in Ihrem Metier sein. Eine W kauft man sich auch eher zum Liebhaben, nicht zum Heizen. Das hat auch zur Folge das man den Motor sparsam bewegen kann, eine 4 vorm Komma soll bei artgerechter Haltung durchaus im Rahmen des möglichen liegen! Damit liegt auch die Reichweite mit dem 15 Liter Tank in einem akzeptablen Bereich für so ein Spaßgefährt. Der Vorteil an der fehlenden Leistung ist das die Motoren eher selten ausgequetscht werden, was wiederum der Haltbarkeit zugutekommt. 150.000 km und mehr sind mit dem Motor laut Händlern und Eignern kein großes Problem, wenn man sich um Wartung kümmert. Bei DER würde ich tatsächlich auf Leistung verzichten.

Emotion

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Tja, hier kommt es darauf an ob man dem Prinzip etwas abgewinnen kann. Wer den Retro-Stil mag und dazu auf technische Schmankerl steht, kann gar nicht anders als die W ins Herz zu schließen. Ich finde den Stil zeitlos und ich denke damit macht man auch in 50 Jahren noch eine gute Figur! Der Königswellenmotor ist optisch ebenso ein Hochgenuss und für Technikfans wie mich natürlich ein Sahnestück, auch wenn er nicht mit Höchstleistung punktet. Aber wie schon gesagt, ist sowas wohl eher was für die entspannte Landstraßenrunde. Stellt euch einfach einen schönen Sommertag vor, eine schöne Landstraße und Ihr auf der W. Wenn Ihr jetzt schon am Träumen seid, dann seid Ihr hier definitiv richtig 😎

Die W schafft das Kunststück auch eingefleischten Sportjunkies ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, wie diverse Tests eindrücklich belegen! Kawasaki hat es hier geschafft ein Bike zu bauen welches vielleicht nicht mit Fahrleistungen flexen kann, dafür eins mit verdammt viel Charme und Schönheit! Wie sagte Ulf Penner so schön: „Eine Kawasaki W800 wird niemals einen Vergleichstest gewinnen. Und es ist ihr völlig egal. Mir auch.“ Kann man es noch schöner beschreiben? Ich glaube nicht 🙂

Preis

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Hier wird es interessant. Mit gut 10.000€ war und ist die W-Reihe neu schon nie ein Schnapper gewesen. Der Werterhalt ist dafür umso erstaunlicher. Händler berichten das die W-Serie einen sehr treuen Kundenstamm hat. Rückläufer gibt es so gut wie nie und falls doch, sind diese schnell wieder weg. Die Haltequote unter den Käufern ist erstaunlich hoch! Das spiegelt sich dann auch bei den durchschnittlichen Laufleistungen sowie den Preisen wider. Die Maschinen werden eher wenig gefahren und damit auch nicht als Alltagsfahrzeug oder Langstreckenmaschine gekauft. Scheinbar belässt es die Kundschaft hier bei der genussvollen Wochenend- oder Feierabendrunde bewenden. Die günstigsten Offerten gehen für Maschinen mit mittleren 5-stelligen Kilometerständen und etwas Liebesbedarf im Bereich von 4.000€ los und gehen bis knapp über 10.000€ für brandneue Modelle. Final Editions werden zum Teil zum Neupreis gehandelt! Man sieht, die W hat eine eingefleischte und vor allem treue Fangemeinde! In der Hinsicht hat Kawasaki also wohl irgendwas richtig gemacht 🙂 Persönlich müsste ich für sowas wohl um die 5.000€ ausgeben und die ein oder andere Maschine gäbe es in dem Preisbereich auch schon.

final-edition
Final-edition

Tue Mar 07 12:35:16 CET 2023    |    Dynamix

Zitat:

@Lewellyn schrieb am 7. März 2023 um 12:20:44 Uhr:


Sie hatten alle Angst vor Schräglage, Angst und kein Vertrauen in ihr Motorrad. Deswegen eierten Sie durch die Kehren und verkauften das nach außen (und sich selbst) als "Sicherheitsreserve".
Das ging bis zum "Verweigern", stehen bleiben in einer Kehre.

Wie gesagt, gibt reichlich Geschichten. In nahezu jeder Gruppe mit 10 bunt gemischten Teilnehmern war das Verhältnis 3:4:3.

Drei konnten gut fahren, vier fuhren tatsächlich eher vorsichtiger, drei waren mit allem, inbesondere mit ihrem Motorrad, überfordert.

Das ist doch mal ne Aussage die man auch konkret nachvollziehen kann 🙂

Klar, die wird es geben. Schräglage sehe ich bei mir jetzt nicht als Thema an. Wenn ich das auf der Vespa hinbekomme bis der Hauptständer schleift (was ja nicht mal sein muss) werde ich das mit Übung auch auf dem Motorrad hinbekommen. Da bin ich mir sicher! Angst da jetzt umzukippen wenn ich das Motorrad in Schräglage bringe habe ich jetzt nicht. Hingelegt habe ich die Vespe bisher auch kein einziges Mal.

Man lernt ja auch in der Fahrschule welche Kräfte da am Ende wirken welche das Motorrad dann auch stabilisieren und wofür es die Schräglage ja überhaupt braucht.

Ich werde es ja bei der ersten Fahrstunde sehen, ich freu mich schon drauf 🙂

Tue Mar 07 12:36:50 CET 2023    |    PIPD black

Danke für die Aufklärung.
Jeder fährt nach seinem Können und/oder Selbstvertrauen.
Dass sowas dann bei einer Tour "störend" sein kann, kann ich verstehen, aber ist eigentlich nix Verwerfliches dran. Die Stehenbleiber haben sich mit der Buchung der Tour einfach überschätzt.

Tue Mar 07 13:35:37 CET 2023    |    Jamie89

Also bei mir war es so, daß mir bei den ersten Fahrten als Änfänger in einer Gruppe die 115PS der Kawa eher geholfen denn mich gefährdet haben. Durch viele Jahre ohne Zweirad war ich das Kurvenfahren mit Reinlegen nicht mehr gewohnt. Das lernt man auch nicht wirklich in der Fahrschule. Übung macht den Meister. Und so hab ich mich später in der Gruppe erstmal hinten eingereiht, um niemanden aufzuhalten.

Die Mehrleistung gegenüber den anderen Motorrädern in der Gruppe hat mir dann geholfen, auf geraden Abschnitten ohne hektisches Gänge Ausdrehen schnell wieder aufzuschließen. Und mit der Zeit lernt man eben die Maschine und die Aktionen/Reaktionen dieser auf bestimmte Dinge kennen. Damit und wenn man sieht, was vorausfahrende können (welche ja den gleichen physikalischen Gesetzen unterliegen) wird der Fahrstil flüssiger. Man sammelt eben Erfahrungen und setzt diese dann um.

Das Mehrgewicht der 900R hab ich ehrlich gesagt nur beim Rangieren gespürt. Beim Fahren überhaupt nicht, verglichen mit den leichteren beiden Fahrschul Motorrädern.

Mittlerweile in der dritten Saison läufts absolut rund. Ich probier aber auch viel aus. Was passiert beim Drücken oder Ziehen des Lenkerendes genau, beim Bremsen in Schräglage, beim unterschiedlich dosierten Zusammenspiel von Vorder- und Hinterrad Bremse. Auch bin ich ein paar mal im Jahr für einige Runden am Übungsplatz, wo ich auch in der Fahrschule die Grundfahraufgaben geübt habe, um die eben mit meinen 3 verschiedenen Motorrädern zu üben. Interessante Gespräche mit verschiedenen Fahrlehrern gibt´s oft gratis dazu, wenn die auch grad am üben sind und ich warte.

Ich denke wie Dynamix es schon schrieb. Jeder hat so seine Meinung, was bei der Motorradwahl geeignet oder eben nicht erscheint. Toleranz ist hier gefragt, und man sollte niemanden missionieren wollen. Solange die Argumente nicht völlig absurd sind, gibt es eben immer unterschiedliche Meinungen, und die sollte man eben tolerieren können.

Nehmen wir mal meine GSX-R 1000 K6 als Beispiel. Das war in der 2ten Saison direkt mein zweites Motorrad. Für einige wohl reiner Selbstmord. Klar, die wiegt fahrfertig 193KG, hat 118NM und 178PS. Wenn du willst, bringt die dich um. Der erste Gang geht bis 160 KM/H und wenn man es drauf anlegt, geht noch bei 180 KM/H das Vorderrad hoch.
Aber was die mit dir macht, liegt alles an dir und deiner rechten Gashand, nicht am Motorrad.

Mir z.B. erschließt sich nicht, wie man sich eine BMW GS, ne Honda NC750 oder ähnliches kaufen kann. Gefällt mir absolut nicht, aber ich werde nen Teufel tun und andere belehren wollen, daß nur ich Geschmack und Ahnung habe. Ich hab mir das gekauft, was mir gefällt. Und das steht auch jedem anderen zu.

Als ich damals meine Freundin kennengelernt habe, hat mir auch jeder versucht abzuraten. Ärztin, hübsch obendrein. Die hast du nicht allein, mach dich nicht unglücklich, blablabla....

Mittlerweile sind wir schon einige Jahre glücklich zusammen.

Jeder hat das Recht, sein Leben selbst zu gestalten. Und auch seine eigenen Fehler und Erfahrungen zu machen, aus denen man dann wiederum lernt, was ja auch normal ist. Und da wir alle zu unterschiedlich und verschieden sind, gibt es nicht den einen richtigen Weg. Für jeden passt was anderes.

Sorry, daß ich vielleicht etwas zu weit ausgeholt habe. Ich finde die W schön, die Zephyr auch, ebenso die ZZR. Bin wie gesagt gespannt, wie dein Weg bezüglich Motorrad aussehen wird Dynamix. Du gehst DEINEN Weg, da bin ich sicher!

Tue Mar 07 14:12:02 CET 2023    |    Dynamix

Zitat:

@Jamie89 schrieb am 7. März 2023 um 13:35:37 Uhr:


Sorry, daß ich vielleicht etwas zu weit ausgeholt habe.

Nicht dafür! 🙂 Ich finde es toll wenn sich Leser mit eigenen Erfahrungen einbringen, die dürfen dann auch ruhig ausschweifend sein. Ja, ich lese sowas gerne 🙂

Zitat:

Ich finde die W schön, die Zephyr auch, ebenso die ZZR. Bin wie gesagt gespannt, wie dein Weg bezüglich Motorrad aussehen wird Dynamix. Du gehst DEINEN Weg, da bin ich sicher!

Persönlich reizt mich jedes der Bikes die ich bisher vorgestellt habe. Klar, bei einigen steht jetzt schon fest das ich Sie wohl nicht kaufen werde, aber alleine um das kaufen ging es in dieser Reihe auch nicht. Es sollte auch darum gehen zu zeigen welche Bikes mir richtig gut gefallen, welche mich technisch oder vom Design her faszinieren, welche ich vielleicht einfach mal gerne fahren würde bis hin zum Punkt wo ich sage "die hätte ich gerne in der Garage!". Einfach ein kleiner Streifzug.

Jeder hat doch so ein Bike oder Auto wo er sagt "Besitzen nicht unbedingt, aber geil ist es schon irgendwo".

Tue Mar 07 14:37:53 CET 2023    |    PIPD black

Apropos....kommt da noch mehr?😕😁

Tue Mar 07 14:44:35 CET 2023    |    Dynamix

Also im Groben und Ganzen wäre ich durch, aber wer weiß was da noch so kommt 🙂 Erstmal muss ich die Praxis fertig bekommen und da kann ich erst in zwei Wochen mit anfangen. Da bremst mich jetzt die Fahrschule ein bisschen aus. Ich bin im Grunde soweit. Klamotten sind fix und fertig, tutto completti zusammen, TÜV-Gebühren sind komplett gezahlt, Geld für den Rest des Führerscheins ist komplett zur Seite gelegt, alles was ich jetzt noch machen kann ist auf die ersten Fahrstunden warten.

P.S.: Vielleicht starte ich auch mal ne Blogreihe über legendäre Motorräder, ähnlich wie meine Memory Lane und ähnlich wie unser lieber Lewellyn das früher mit seinen Exoten gemacht hat. Die Artikel hab ich immer gerne gelesen 🙂

Da gibt es noch einige interessante Bikes, von denen ich mir aber keine kaufen geschweige denn leisten könnte 😉

Tue Mar 07 14:53:26 CET 2023    |    PIPD black

Zitat:

@Dynamix schrieb am 7. März 2023 um 14:44:35 Uhr:


Also im Groben und Ganzen wäre ich durch,....

Och schon. Schade.🙁

Das ging ja schnell.😁

War recht kurzweilig und brachte Schwung in den Blog-Bereich.

D A N K E 🙂

Tue Mar 07 14:55:35 CET 2023    |    Badland

Im Technikmuseum Sinsheim steht, ein Motorrad mit 9-Zylinder Sternmotor 😁 😁 😁

Dabei fällt mir ein, da könnte ich eigentlich mal wieder hin 😎

Tue Mar 07 15:00:52 CET 2023    |    Dynamix

Zitat:

@PIPD black schrieb am 7. März 2023 um 14:53:26 Uhr:


Och schon. Schade.🙁

Wenn ich jetzt noch mehr Bikes anschleife wirft man mir hier wieder nur vor ich würde wahllos Motorräder rauspicken von denen 99% nicht fahrtauglich/anfängertauglich sind 😉 Denke die Auswahl ist fürs Erste genug. Wie gesagt, wenn mir doch noch ne nette Alternative einfällt werde ich dazu was schreiben.

Vielleicht nehme ich die Bikes auch alle mal auf eine Art Probefahrtliste und klappere mal diverse Händler zum austesten ab. Dann sehe ich ja auch ob mir auch das nicht so erreichbare Zeug getaugt hätte oder ob ich Sie zurecht von der Kaufliste genommen habe. Mal sehen 🙂

Zitat:

Das ging ja schnell.😁
War recht kurzweilig und brachte Schwung in den Blog-Bereich.

Joa, ist ja nicht mehr so viel los hier 🙂 Hab auch gemerkt das die Reihe durchaus Leben in den Blog gebracht hat.

Zitat:

D A N K E 🙂

Immer gerne 🙂

Tue Mar 07 15:06:52 CET 2023    |    Badland

Gib doch endlich zu, dass du demnächst mit mir im Duett MP3 fährst 😛

Ganz Stilecht mit Lederkutte "MP3 Germany" 😁 😁 😁 😁

Tue Mar 07 15:29:19 CET 2023    |    Dynamix

Aber nur mit mindestens 1000cm³ Eintopf!

Tue Mar 07 16:46:50 CET 2023    |    Badland

Das wäre aber ne heftige Aufbohrung 😁

Tue Mar 07 18:09:23 CET 2023    |    Dynamix

Satelliterdreirad!

Tue Mar 07 23:07:14 CET 2023    |    Swissbob

Zitat:

@Badland schrieb am 7. März 2023 um 15:06:52 Uhr:


Gib doch endlich zu, dass du demnächst mit mir im Duett MP3 fährst 😛

Ganz Stilecht mit Lederkutte "MP3 Germany" 😁 😁 😁 😁

Im Piaggio Konzern hat’s genug Motoren mit über 1000ccm3, MP3 mit aprilia V4 und 200PS 😁

Wed Mar 08 04:44:32 CET 2023    |    Badland

....auf 110/70 13" vorn und 140/70 14" hinten....?! 🙄

Wed Mar 08 09:55:53 CET 2023    |    Dynamix

Tire-Shredder 1000 😁

Wed Mar 08 10:02:49 CET 2023    |    Swissbob

Zitat:

@Dynamix schrieb am 8. März 2023 um 09:55:53 Uhr:


Tire-Shredder 1000 😁

Und die amis würden es vermutlich sogar kaufen, und wahrscheinlich sogar 10000$ über MSRP bezahlen . 😁

TCS muss natürlich abschaltbar sein, damit 1/8Meile Burnouts möglich sein werden.

Wed Mar 08 10:22:03 CET 2023    |    Badland

Ich glaube ich lade Swissbob mal ein und fahre mit ihm ne Runde über die Autobahn.

Danach wird er nie wieder in ein Auto steigen das mehr als 90PS hat 😉

Deine Antwort auf "Bikesuche: Kawasaki W-Reihe"

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Als Autonarr geboren und bei US-Cars hängengeblieben, so könnte man meinen automobilen Werdegang wohl am besten beschreiben ;) Meine Leidenschaft gehört allen US-Cars, aber meine Technikliebe erstreckt sich eigentlich auf alles was Räder hat, also auch Zweiräder, egal ob mit oder ohne Motor :D

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