teilautonomes Fahren?
Guten Tag,
Nicht, dass ich es vermissen würde, aber ich frage mich, welchen Assistenten ich nicht habe, der ein teilautonomes Fahren auf neuer AB mit gut sichtbaren Fahrbahnmarkierungen tatsächlich sinnvoll ermöglichen würde.
Ich habe neben der Distronic, die Assis
- Seite (Totwinkelwarner)
- Lenk- und
- Spurhalteassi
Aktiviere ich die Distronic sowie die 2 Tasten beim "Lichtschalter"mit dem grünen Lenkrad und dem Spurhaltesystem erreiche ich folgenden Betriebszustand:
Auf der AB
- Abstand zum Vordermann wird gut gehalten, manchmal allerdings sehr spät und unnötig heftig bremsend
- Auto fährt leichte Schlangenlinie auf einer Spur
- Spurwechsel durch Betätigen des Blinkers funktionieren zu 90%, dauern lange und gehen i.d.R. zunächst viel zu weit an den neuen Fahrbahnrand - erneut wird korrigiert, gegenkorrigiert, usw.
- je schneller, desto eher muß ich manuell eingreifen, um nicht von der Straße zu fliegen oder
- es ertönt der Warngong, dass ich die Steuerung übernehmen muß
- Spurverengungen und / oder Baustellen würden in sofortiger Kaltverformung enden, hier ist das System zu 100% nutzlos / überfordert
Auf der Landstraße
- breiten wir den Mantel des vornehmen Schweigens darüber und belassen es bei der funktionierenden Distronic.
Ja, ich weiß, dass ich nicht in einem Tesla sitze, welcher einen übrigens problemlos durch das Baustellenchaos auf dem Berliner Ring steuert (Michendorf!), ohne dass man auch nur ein einziges Mal eingreifen muss.
Aber irgendwo habe ich einen Vergleich gelesen, wo auch einem 213er "teilautonomes Fahren" bescheinigt wurde - aber davon ist mein Fahrzeug so weit entfernt, wie ein Golf I von ABS und ESP, obwohl er auch eine Zweikreisbremse hatte.
Entweder hat mein Fahrzeug diesbezüglich "einen Schuß" oder es fehlt ihm ein Assi, oder?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@manatee schrieb am 25. März 2019 um 13:14:54 Uhr:
Guten Tag,
Nicht, dass ich es vermissen würde, aber ich frage mich, welchen Assistenten ich nicht habe, der ein teilautonomes Fahren auf neuer AB mit gut sichtbaren Fahrbahnmarkierungen tatsächlich sinnvoll ermöglichen würde.Ich habe neben der Distronic, die Assis
- Seite (Totwinkelwarner)
- Lenk- und
- SpurhalteassiAktiviere ich die Distronic sowie die 2 Tasten beim "Lichtschalter"mit dem grünen Lenkrad und dem Spurhaltesystem erreiche ich folgenden Betriebszustand:
Auf der AB
- Abstand zum Vordermann wird gut gehalten, manchmal allerdings sehr spät und unnötig heftig bremsend
- Auto fährt leichte Schlangenlinie auf einer Spur
- Spurwechsel durch Betätigen des Blinkers funktionieren zu 90%, dauern lange und gehen i.d.R. zunächst viel zu weit an den neuen Fahrbahnrand - erneut wird korrigiert, gegenkorrigiert, usw.
- je schneller, desto eher muß ich manuell eingreifen, um nicht von der Straße zu fliegen oder
- es ertönt der Warngong, dass ich die Steuerung übernehmen muß
- Spurverengungen und / oder Baustellen würden in sofortiger Kaltverformung enden, hier ist das System zu 100% nutzlos / überfordertAuf der Landstraße
- breiten wir den Mantel des vornehmen Schweigens darüber und belassen es bei der funktionierenden Distronic.Ja, ich weiß, dass ich nicht in einem Tesla sitze, welcher einen übrigens problemlos durch das Baustellenchaos auf dem Berliner Ring steuert (Michendorf!), ohne dass man auch nur ein einziges Mal eingreifen muss.
Aber irgendwo habe ich einen Vergleich gelesen, wo auch einem 213er "teilautonomes Fahren" bescheinigt wurde - aber davon ist mein Fahrzeug so weit entfernt, wie ein Golf I von ABS und ESP, obwohl er auch eine Zweikreisbremse hatte.Entweder hat mein Fahrzeug diesbezüglich "einen Schuß" oder es fehlt ihm ein Assi, oder?
Also, ich kann dir nicht mit Sicherheit sagen was deinem Auto fehlt, da ich gleich das große Gesamtpaket geordert hatte. Aber ich finde auf Anhieb jetzt nichts was ich mehr hätte. Allerdings kann es sein, dass bei der Kombination von Einzelsystemen (oder dem, meiner Erinnerung nach, auch erhältlichen "kleinen" Paket von Assistenzsystemen) die Vernetzung der Assistenzsysteme anders ist.
Natürlich ist das System keineswegs perfekt und hinkt der Werbung, wie eigentlich immer bei Werbung m.E., hinterher. Dennoch empfinde ich das Gesamtpaket insbesondere auf der Autobahn als große Hilfe und als "Backupsystem" sehr nützlich. Genau das ist es eigentlich, aus meiner Sicht, ein Backupsystem das zwar eigene Fehler hat, aber eben andere wie ich als Mensch. Das ergänzt sich dann ganz gut. Ist wie bei der Autokorrektur in Textprogrammen oder der Spracherkennung im Allgemeinen. 99,8% Erkennungsrate klingt toll, aber bei tausenden von Worten bleibt noch ne Menge übrig für das gute alte Schulwissen und die Handarbeit am Text.
Distronic:
Die Distronic ist meines Erachtens das Beste an den ganzen Systemen und funktioniert fast perfekt. Nur eins habe ich daran auszusetzen: Bei Geschwindigkeitsbegrenzungen bremst es, bei mir jedenfalls, immer erst ab Schild. Zumindest bei dicht aufeinander folgenden Begrenzungen (z.B. 120-100-80) ist das oft zu spät, dann ist die letztendliche Geschwindigkeit erst deutlich hinter dem letzten Schild erreicht. Muss mal sehen ob man das anders einstellen kann. Fehlende Schilder, widersprüchliche Schilder, "fake" Schilder, sowie Fahrbahnzustand und Kurvenradius sind nur einige Faktoren die dem Perfektionismus ansonsten Grenzen ziehen.
Die meisten von die geschilderten "Probleme" sind fast immer den anderen Verkehrsteilnehmern geschuldet. Das System kann z.B. natürlich nicht vorausahnen, wann vor dir jemand auf deine Spur wechselt. Je nach deiner Geschwindigkeit, und dem Abstand zu dem Fahrzeug das die Spur wechselt, kann dann die Bremsung die notwendig ist um den Sicherheitsabstand zu wahren recht heftig ausfallen. Da ist dann das "System" Mensch gefragt. Zum Beispiel wenn ein PKW schon hinter einem LKW "rumwackelt", sagt mir meine Erfahrung: Der zieht garantiert bei der nächsten Lücke größer als 5m, auf die linke Spur, um mit max. 110 km/h den Lastwagen zu überholen. Also bremse ich schon mal an auch wenn der noch nicht mal den Blinker gesetzt hat, der komm sowieso erst nach dem Spurwechsel oder genau dabei, wenn überhaupt. Das kann man von keinem automatischen System erwarten.
Generell macht wirkliches autonomes Fahren wohl nur Sinn, wenn alle Verkehrsteilnehmer entsprechende Systeme an Bord haben, und miteinander vernetzt sind. Ebenso sind aktive oder zumindest teilaktive Verkehrssignale und Fahrbahnmarkierungen notwendig. Sonst endet das im Chaos. Insbesondere da, genau genommen, wohl alle "menschlichen" Verkehrsteilnehmer alles andere als den Regeln entsprechend unterwegs sind (schließe mich da nicht aus, mea culpa).
Selten, aber gelegentlich hat die Distronic Probleme die Fahrzeuge vor einem in die richtige Spur zuzuordnen (in Kurven eventuell, bei mehrspurigen Fahrbahnen, wenn die Vorhausfahrenden wild die Fahrspuren wechseln etwa), was in zu überraschenden Bremsmanövern oder Beschleunigungen führen kann. Aber nichts was man mit den Händen am Lenkrad oder dem Fuß am Gas-/Bremspedal nicht einfach korrigieren kann.
Fahrspurassistent / Lenkassistent:
Gilt zunächst wieder wie Oben: Das System geht natürlich davon aus, dass sich alle an die Verkehrsregeln halten, also sind einige Fehlinterpretationen aus den genannten Gründen (andere Fahrer etc.) vorprogrammiert. Ansonsten hat man gerade dieses System anscheinend sehr konservativ ausgelegt. Es steigt im Zweifel recht schnell aus und überlässt dem Fahrer das Lenken, mag manchmal enttäuschend sein. Aber, lieber der Fahrer baut den Bockmist als die Automatik. Ist aus Sicht des Herstellers verständlich. In Amiland ist man da etwas lockerer (trotz starker Haftungsregeln), Tesla gibt seinen Systemen weitreichendere Vollmachten. Das funktioniert oft erstaunlich gut, aber wenn`s schief geht dann meist leider richtig (google mal: Tesla, Unfall).
Fahre auf der AB fast nur noch mit aktiven Assistenzsystemen, selbst bei Baustellen klappt das bei mir oft ganz gut. Vor allem wenn die Einfahrt in dieselbe geschafft ist, da gibt es ab und zu Probleme die zum Eingreifen zwingen. das Spurhalten in der Baustelle geht dann erstaunlich gut. Aber ich würde nie dabei das Steuer aus der Hand lassen, was ich gelegentlich sonst bei einfachen Fahrsituationen mache. Klappt auch bei Bundesstraßen ganz gut.
Das Schlingern bei aktiv eingeschaltetem Lenk-/Spurhalteassistent, kann ich nur extrem selten beobachten, kommt aber vor. Hilft meistens mal kurz abschalten. Bei Gegenlicht, insbesondere in Kombination mit tief stehender Sonne ist je nach Fahrbahnbelag (Spiegelungen) ist mit dem Fahrspurassistent allerdings schnell Ende Gelände. Man sieht allerdings selbst kaum noch die Markierungen, da ist dann das Gefühl und die Erfahrung der einzige „Assistent“.
Der Fahrspurwechsel, dauert länger als von "Hand" stimmt. Aber vermutlich auch weil man selbst oft zu schnell und unbedacht die Fahrspur wechselt. Das sehe ich jedenfalls jetzt mit anderen Augen, wenn ich das Spurwechselverhalten der anderen Verkehrsteilnehmer mit dem der "Automatik" vergleiche. Ansonsten ein Tipp: Etwas mitlenken, dann geht`s auch schneller.
Das mit dem Fahrbahnrand kann ich, sowie ich das System benutze, auch nur in sehr seltenen Ausnahmen feststellen. Ist aber logischerweise extremer je höher die Geschwindigkeit.
Vergessen bei allem sollt man aber nicht, dass diese Systeme auch passiv mitlaufen, und neben anderen Systemen (Totwinkel-, Querverkehr-, Notbrems- und andere Systeme) im Hintergrund wachen und im Notfall warnen oder auch mal eingreifen wenn`s eng zu werden droht. Auch wenn das gelegentlich nervt, ist das für mich wie eine Versicherung. Die hat man, hofft das man sie nie braucht, deckt (leider) auch nicht alles ab, beruhigt aber etwas, und rettet einem manchmal doch den Arsch.
Tja, ich hab hoffentlich nichts vergessen. Aber ist eh schon lang genug, also mein Respekt an alle, die genug Geduld hatten bis hierher zu lesen. Aber da es ein anspruchsvolles und widersprüchliches Thema ist, fühlte ich mich doch genötigt da mal etwas ausführlicher Stellung zu nehmen.
76 Antworten
@GuSeFi Alles Gut - ich kann ja gut damit leben, wenn jemand andere Erfahrungen macht, als ich.
Ich bin mit meinen Erfahrungen aber auch nicht allein, siehe meine Vorredner, die dasselbe berichten.
Weiterhin konnte ich nicht einen einzigen Testbericht lesen, der MB auch nur annähernd zum Thema "Assistenz" und erst recht nicht "AD" (Automatic Drive) wenigstens ein "Gleichauf" herbeireden konnte, DIE Zeit versucht es in einem Artikel und verkauft die schlechte Funktionalität als "Its not a bug - its a feature." Das tust Du auch (und ich möchte das nicht kritisieren, sondern nur sichtbar machen 😉 )
Kurzum: Das Netz ist voll mit Enttäuschungen und, wenn es sich nicht um notgedrungen "zur freundlichen Berichterstattung gezwungene angehaltene" deutsche Journaille handelt, sogar Warnungen zum Thema "DrivePilot".
Einige Beispiele:
Aus Quelle
"Drive Pilot: Steering
This is actually a dangerous product. The car will steer itself into oncoming traffic. It oscillates between lane markings like a drunk driver.No setting or speed is sufficient to compensate for the utter failure of this functionality.
Did anyone in Stuttgart drive a Tesla on Autopilot? Even once?
Diese Frage auf Dich, lieber @Gusefi bezogen, muss auch mit "Nein." beantwortet werden.
Nächste Quelle (Norwegische Autofil)
"As tested, Tesla is a better system that is more active and safer in use. It keeps you on the right side of the road which is where we want to be. The Mercedes alarmingly crossed the line and then reset itself in the opposite lane of the oncoming traffic. A place you definitely DON’T want to be."
Noch eine Quelle (Wired)
"In several turns on the road, the car plowed straight ahead with no apparent awareness that it may have lost track of the road's arc, sending me toward either a wall or oncoming traffic."
Deutsche Quellen gibts auch zu Dutzenden, Die Motor-Talk-Redaktion z.B:
"Unterschiede zeigen sich schon nach kurzer Strecke. Wo der Mercedes nur mit häufigen Korrekturen die Spur hält, eiert das Model X kaum. Stoisch hält der Tesla die Spur..."
Was ich und viele, viele andere Autoren damit sagen:
1.) DrivePilot ist kein Assistent, der auch nur annähernd die Definition AD Level 2 erfüllt
2.) Der Lenkassistent ist das größte Problem in der Familie - er ist schlichtweg etwas zwischen nervig bis gefährlich
3.) Mercedes kann das nicht im 213 - behauptet es aber! Guckst Du hier: Bildanhang. Ein Wunder, dass die klagefreudigen Amis hier noch nicht MB vor den Kadi gezerrt haben.
4.)Ich erkenne im Ergebnis keinerlei Unterschied zwischen meinem S212 und S213 hierbei, ausser der noch kürzeren Zeit und dem nötigen höheren Kraftaufwand, diese zu verlängern im S213.
Summa summarum fahre ich ein tolles Auto - mit abgeschalteten "Killerfeatures" 😁 :P 😉
Edit sagt: Ich fahre MY 2019
Bj. Februar 2018. E 220d 4matic T-Model. Klar hat sich da einiges geändert, wäre schlimm wenn nicht. Allerdings ist es oft Ansichtssache ob zum Guten oder Schlechteren.
Ist wie sonst auch im Leben halt. Es gibt Menschen bei denen war früher grundsätzlich alles besser. Wirklich korrekt ist aber nur das früher vieles anders war. Eine Einschätzung was davon nun besser oder schlechter ist, ist fast immer nur eine persönliche Ansicht. Gefärbt von persönlichen (Vor)Urteilen, Erfahrungen, Mentalität und der Bereitschaft bzw. Fähigkeit unterschiedliche Blickwinkel dazu einzunehmen. Alles hat mindestens zwei Seiten.
Sieh nur hier im Forum. Welche doch recht unterschiedlichen Positionen zu vielen Themen eingenommen werden. Da könnte man oft glatt meinen die Teilnehmer reden wird von völlig verschiedenen Sachen.
@GuSeFi Die persönlichen Erfahrungen spielen natürlich eine große Rolle. Ich bin meinen S212 4 Jahre lang gefahren und habe mich an das Verhalten des aktiven Spurassistenten gewöhnt und habe mich dann doch sehr über die Veränderungen (stärkerer Widerstand, das Gefühl, dass das Fahrzeug Schlangenlinien fährt) gewundert. Dies ist mit bei Testfahrten mit einem 213 Modelljahr 2018 nicht aufgefallen. Ich hatte die Erwartung, das es für mich einen Schritt nach vorne geht und zur Zeit ist eher das Gegenteil der Fall, auch wenn das System sicher mehr kann.
Meine Erfahrung, die ihr bitte beurteilen möchtet: Ich fahre innerstädtisch auf einer vierspurigen Fahrbahn, die nur in der Mitte eine Markierung hat. Ich fahre auf der ganz rechten Spur und „mein Radar“ hat meinen Vordermann erfasst und folgt ihm (Drive Pilot). Wegen des Aufschließen der Position zum Vordermann beschleunigt mein Fahrzeug bis 50 km/h und kommt dabei aber besorgniserregend nah an ein Fahrzeug, das links von mir fährt. Ich sehe/höre hierbei kein Warnsignal, so dass ich eingreifen muss mit der Bremse. Kann es sein, dass der Bereich der Seiten nicht so hilfreich überwacht wird wie die „gerade Voraussicht mit Radar“? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
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Ich nutze es relativ häufig, bin allerdings auch mit der Erwartungshaltung eingestiegen, dass es sich um ein Assistenzsystem handelt und nicht um eine Variante des (teil)autonomen Fahrens. Fahre das T-Modell EZ 02/2018 (laut MercedesME produziert 01/2019)
Im Stau funktioniert es meiner Erfahrung nach sehr gut, ohne große Schlingerfahrten oder störende oder ruckende Bremsmanöver. Eine echte Erleichterung auch wenn man aufpassen muss, weil er keine Rettungsgasse freihält.
Diese Aufgabe lösen aber auch ein BMW oder Audi völlig problemlos!
Baustelle ist ein Problem für ihn, ungleichmäßig verlaufende Fahrbahnmarkierungen, verschobene Signalpfosten, schlingernde LKW überfordern das System schlicht und ergreifend.
Ob der Tesla das besser machen kann, weiß ich nicht, da es offen gestanden wenig erfreulich ist, sich mit dem Verkaufspersonal auf die Modalitäten einer Probefahrt zu einigen.
BMW und Audi sind genauso schlecht (oder gut - je nach Betrachtungsweise).
Stadtverkehr: siehe Baustelle!
Landstraße:
Erste Voraussetzung: deutliche Fahrbahnmarkierungen, kein Gegenlicht, kein Streulicht durch Bäume etc.! Zweite Voraussetzung: adäquate Geschwindigkeitsvorgaben!
Sagen wir mal so, das Ergebnis wird umso besser je mehr Kurven in der Strecke sind...😕 Dann zirkelt er ziemlich entspannt auf der Ideallinie von einer Kehre zur nächsten. Auf geraden Strecken ist der Schlangenlinien- Effekt in Abhängigkeit von Fahrbahnbreite und Randbebauung/Böschung/Pfosten deutlich spürbar, je schmaler die Straße, um so besser das Ergebnis.
Autobahn:
Niederlande, Belgien, Frankreich - das System funktioniert ziemlich gut, weil gleichmäßiger Verkehr, lange Abschnitte mit gleicher Markierung und Asphaltdecke, nachdem sich das System einmal eingependelt hat, läuft es gut. Wechselt der Belag oder die Markierung braucht er wieder etwas Zeit. Nach 30 sec leuchtet das Lenkradsymbol auf, nach einer Minute gibt es die akustische Warnung. Durchaus eine Erleichterung und funktioniert auch relativ gut.
Auf deutschen Autobahnen ist das so eine Sache. Ähneln sich die Bedingungen wie bei unseren Nachbarländern, geht es gut.
Nun haben deutsche Autofahrer ja die dumme Angewohnheit in jeden noch so kleinen Sicherheitsabstand reinzugrätschen, Hauptsache sie kommen nach links. Dann gibt es die Handydaddler, die in Schlangenlinien fahren, was der Benz als möglichen Spurwechsel interpretiert. Kurzum, je nerviger der Verkehr, umso mehr nervt der Benz, mit Schlangenlinien, ruckartigem Bremsen, teilweise dichtem Auffahren oder auch der Fehlinterpretation von Verkehrszeichen, die für die Abbiegespur gelten etc.!
Außer im Stau habe eine Hand immer in Griffbereitschaft, meist die linke auf der Armstütze oder auf der Türbrüstung. Ich werde mich niemals auf ein System verlassen, selbst Piloten mit weitaus komplexeren Automaten beaufsichtigen das Flugzeug ständig. Warum sollte man das einem Autofahrer anders gestatten?
Ich finde den Widerstand zum Übersteuern jetzt nicht schlimm, kenne aber nur die Varianten von Audi und BMW, die mir ähnlich vorkommen.
Zugegeben muss man sich an so manche Eigenheit erst gewöhnen. Am Anfang habe ich bei jeder Pendelbewegung sofort eingegriffen, heutzutage weiß ich, das ist nach gefühlt einer Minute so gut wie vorbei, je länger man ihn machen lässt, um so besser geht es. Auch das er im Stau sehr dicht auffährt, ist und war für mich gewöhnungsbedürftig. Sofern man akzeptiert, dass es bei bestimmten Fahrsituationen nicht viel bringt (oder sogar eher stresst) lebt es sich damit gut. Da ich persönlich eher mit Staus denn mit Baustellen im Alltag zu kämpfen habe und wir auch häufiger in den Nachbarstaaten Wochenenden und Kurzurlaube verbringen, ist das System ein Gewinn für mich.
Ob man dafür nun 2.800 EUR investiert, steht auf einem anderen Blatt.
Das mit der Verkürzung ist trotzdem ein Rückschritt.
Es ist ja nicht so, dass ich meine Hände nicht am Lenkrad habe. Meine rechte Hand liegt oft unten auf dem Lenkradkranz auf, oder ich stütze mich an der MAL mit dem Ellebogen ab und halte das Lenkrad quasi „tastend“ an der 4-5h Markierung.
Und in diesem Fällen merkt er eben nicht, dass ich schon eingreifbereit bin und meckert.
Das Lenkrad richtig festhalten wie man es halt tut ohne Assistenten und dann von Piloten „belenkt“ zu werden ist für mich spooky und strange. Den der lenkt manchmal, wo ich überhaupt nicht lenken würde und das „feste Halten“ und der Gegendruck vom System wird von mir als störend empfunden.
Wenn die Finger nur sanft aufliegen, er lenkt und meine Finger dem Lenkrad folgen ist es was anderes.
Weil da lasse ich ihn ja pilotieren und greife erst „fest zu“, wenn er komisches tut.
Beim 2019 muss man auch viel stärker zugreifen, beim 2017 reichte ein leichtes „umfingern“. Auch das haben sie geändert.
Und ab und an erkennt er nicht einmal, dsss ich den Kranz schon ganz fest halte. Da muss ich dann am Lenkrad rütteln, oder die Touchpads bedienen.
Wie gesagt, im 2017 war das völlig ok. Im 2019 ist es nervig.
Es wäre schon interessant zu wissen, warum man dies verändert hat.
Danke für die Berichte, starcourse und hasok, sehr aufschlussreich.
Nichts gegen Assistenten, die Unfälle verhindern oder mindern (ABS, ESP, LED-Spots etc.)
Aber dieses von selbstverliebten und überheblichen Ingenieuren, gestattet von dummen Politikern und Beamten, eingeführte Teufelszeug "teilautonomes Fahren" ist das GEGENTEIL von Sicherheit, denn vermeintliche Sicherheit ist Unsicherheit !!!
Es gehört verboten, da es ganz offensichtlich eben viel zu rudimentär funktioniert und die dummen Anwender dazu verleitet unaufmerksam zu sein.
Mir ist noch etwas eingefallen, was ich am aller gefährlichsten halte.
Wird die Kurve zu eng, steigt der Pilot nämlich ohne jegliche Vorwarnung aus und der Wagen fährt einfach gerade aus weiter.
Da man ja die Hände am
Lenkrad haben muss, kann man sagen, naja gehört sich so.
Dann würde auch nur das Handauflegen wie ich es gerne tue niemanden helfen, man verlässt die Straße Richtung Planke oder Böschung.
Auf meiner allererst Fährt vom Werk nach Hause passierte das auf der A6.
Die Kurve war sehr langgezogen und sehr leicht. Ich wollte den Piloten testen und weil ich kein Vertrauen hatte, hielt ich meine Hände zugriffsbereit über dem Lenkrad.
Ich fuhr 180 und er nahm die Rechtskurve sehr gut und zirkelte entlang.
Dann wurde der linke Streifen minimal enger, die Kurve blieb aber gleich. Schon wollte der Assi mehr lenken und das war ihm zu viel.
Es leuchtete das Symbol orange und er fuhr einfach geradeaus weiter mit 180, da Distronic ja eingeschaltet bleibt.
Ich packte das Lenkrad sofort als ich dies bemerkte und war da aber schon an der Strassenbegrenzung und sah im Rückspiegel den Dreck fliegen. Das ging ratz fatz. Hätte ich meine Hände nicht über dem Lenkrad gehalten, wäre ich unmittelbar in die Planke gerauscht.
Seitdem nutze ich den Assi über 120 nur auf topfgerader Strecke.
Du weißt nie wann ihm der Winkel doch zu groß wird. Gerade macht er noch und plötzlich steigt er aus.
Dieses Teil sollte Stau Pilot heißen und nichts anderes.
Denn eben dass er das bis 210 kann und macht vermittelt die Sicherheit, die nicht da ist.
Eigentlich bin ich ein richtiger Fan von Hochtechnologie. Aber seit den Unfällen vom Odilienberg (GUI) und Warschau (Softwareabhängigkeiten) - je Airbus, mehr noch nach den Unfällen der Birgenair und Airfrance und jetzt der 737MAX, kommt man sehr ins Grübeln.
Da bedurfte es der Tesla-Dramen gar nicht mehr.
Hoffen wir, dass wir nicht mal sagen müssen, 2015 oder 2016 waren die glücklichsten und sichersten Jahre der automobilen Fahrfreude.
Denn Sicherheit (und das hat Daimler schon seit den 1970ern so richtig publiziert) kommt von vielen Faktoren (in Klammer eigene Erfahrung):
Leises, burgartiges Fahrzeug (seit 126)
Seidiger, leistungsfähiger Motor (Überholvorgänge; dto)
Sanfte wartungsarme Getriebe (seit 124)
Sichere Fahrwerke (dto)
Assistenzsysteme (ASR,ESP, seit 210)
Konditionssicherheit durch Luftfahrwerke (seit 212/C5)
Hochpräzisionslenkung (seit 212)
belüftete Massagesitze (seit 212)
Nachtsichtassistent (seit 212)
Gut programmierte Navigationssysteme (nur 212)
Spitzenlicht, heute mit Personenerkennung und Spot-Zuschaltung (seit 212)
Fakt ist, nie konnte man entspannter und weiter fahren (auch im Sinne der Reichweite, Seitenhieb auf Tankgrößen !).
Schon mit dem 213 scheint es abwärts zu gehen, sieht man sich die bescheidene Navi-Leistung an.
Seit dem 126 hatten alle meine geliebten Benze den "normalen" Tempomat, den ich gar nicht so oft benötige, denn ich mache mir - vielleicht auch, um konzentriert zu bleiben- zu oft den Spaß, bei Tempi um +-150km/h eben eine topografisch bedingte Spannbreite (Hysterese) "einzubauen", um so ökonomisch wie möglich "zu rasen".
Gut, wenn wir Stau kennen würden, würden wir den Stauassistenten wohl mögen - oder benötigen...
Sprichst Du von WIR, oder DIR. Das Beste finde ich (spreche von mir!) den Tempomat der mitdenkt. der erleichtert das Hinterherfahren (erhöht die Sicherheit für mich) auch hinter unkonzentrierten, ungeschickten Fahrern, welche das Tempo nicht konstant halten können (sonst muss ich immer überholen). Das Mercedes die unpräzise Kugelumlauflenkung verlassen hat, ist kein Vorteil ggü. der Konkurrenz, sondern es wurde nur der Anschluss wieder hergestellt. Das Fahrwerk mit Heckantrieb ist nach meinem dafürhalten keine Sicherheit (sieht MB und BMW wohl auch so, sonst würden die ihre ESP nicht so bevormundend abstimmen). Nur meine Meinung!!!
Zitat:
@hasok schrieb am 27. März 2019 um 17:12:54 Uhr:
Ich fuhr 180 und er nahm die Rechtskurve sehr gut und zirkelte entlang.
Also, ganz ohne Polemik: Wer bei Tempo 180 km/h in einer Kurve nur "sicherheitshalber" seine Hände am Lenkrad hat, weil er denkt, da könnte etwas autonom fahren, der sollte zum Wohle der Allgemeinheit das selbst Autofahren dauerhaft einstellen.
Wenn es schief geht, dann hat das für mich eine ähnliche Qualität wie der dem Kudamm-Urteil zugrunde liegende Sachverhalt. Das ist keine grobe Fahrlässigkeit mehr. Das geht Richtung bedingter Tötungsvorsatz.
Zitat:
@thbe schrieb am 27. März 2019 um 21:42:51 Uhr:
Zitat:
@hasok schrieb am 27. März 2019 um 17:12:54 Uhr:
Ich fuhr 180 und er nahm die Rechtskurve sehr gut und zirkelte entlang.Also, ganz ohne Polemik: Wer bei Tempo 180 km/h in einer Kurve nur "sicherheitshalber" seine Hände am Lenkrad hat, weil er denkt, da könnte etwas autonom fahren, der sollte zum Wohle der Allgemeinheit das selbst Autofahren dauerhaft einstellen.
Wenn es schief geht, dann hat das für mich eine ähnliche Qualität wie der dem Kudamm-Urteil zugrunde liegende Sachverhalt. Das ist keine grobe Fahrlässigkeit mehr. Das geht Richtung bedingter Tötungsvorsatz.
Lass gut sein. Einfach gut sein lassen. 😉
Zitat:
@hasok schrieb am 27. März 2019 um 13:37:28 Uhr:
Beim 2019 muss man auch viel stärker zugreifen, beim 2017 reichte ein leichtes „umfingern“. Auch das haben sie geändert.Und ab und an erkennt er nicht einmal, dsss ich den Kranz schon ganz fest halte. Da muss ich dann am Lenkrad rütteln, oder die Touchpads bedienen.
Wie gesagt, im 2017 war das völlig ok. Im 2019 ist es nervig.
Es wäre schon interessant zu wissen, warum man dies verändert hat.
Google mal über die Technik. Es kommt nicht drauf an, ob du es berührst. Das sind die teuren Systeme die kaum noch verwendet werden. Der Sensor regiert nur auf Kräfte. Wenn der anfängt zu blinken, musst du nur das Lenkrad ganz leicht bewegen. Ich hatte das mal mit einem Feuerzeug probiert, klappt. Darum bringt drücken nichts, wenn nichts bewegt wird.
Ich kenne eure Ansprüche nicht. Ich bin gerade von einer sieben Stunden Fahrt zurück, hatte drei Stunden Stau. Das System lief einfach wunderbar besonders im Stau. Da hatte ich einfach nichts zu tun. Einzig das späte Bremsen hat mich etwas gestört. Da fließt der Verkehr wieder etwas dann fährt man vielleicht so 60 70 Stundenkilometer und sieht schon das Stauende wieder. Gefühlt finde ich, dass er dort etwas spät bremst. Aber es ist nur ein Gefühl er hat ja immer rechtzeitig gestoppt
Ich werde es testen. Danke.
Das mit dem späten Bremsen ist mir auch aufgefallen. Und er bremst dann irgendwie unharmonisch abrupt manchmal. Nicht flüssig.
Genau. Bei diesem abrupten und nicht flüssigen Bremsen ist mir fast die Bierdose aus der Hand gefallen. 😉