Superb Sportline 4x4 oder Frontantrieb

Skoda Superb 3 (3V)

Hallo Superb-Gemeinde,

Ich stehe wieder vor der Wahl eines neuen Firmenwagens.

Im Moment fahre ich einen Passat Variant, R-Line Fahrwerk, 190PS, 4x4, 6 Gang DSG.
Mit dem Fahrzeug bin ich soweit Zufrieden, jedoch fahre ich den Wagen nur im Sportmodus, weil er mir sonst zu Träge ist.

Nun würde ich gerne auf einen Skoda Superb Combi Sportline, 190 PS umsteigen.

Jedoch kann ich mich nicht zwischen dem 4x4 Antrieb und dem Frontantrieb entscheiden.

Ich habe 2 Fragen:

1. Welcher Antrieb ist
a) von den Fahrdaten schneller?
b) vom Fahrgefühl dynamischer?

2. Ist das Fahrwerk im Sportline genauso Hart wie das im R-Line von dem Passat?

Ich fahre gerne auch mal Sportlich (nicht umbedingt schnell / rasen).

Ich würde mich freuen, wenn jemand Erfahrungswerte hat.

LG

FN

Beste Antwort im Thema

Zum Antrieb:
Von den absoluten Fahrwerten her, kann der 4x4 den FWD nur im Sprint aus dem Stand schlagen und einen kleinen Vorsprung herausfahren. In allen anderen Disziplinen ist der FWD dem 4x4 aber überlegen.
Grund dafür sind die beim 4x4 höheren Reibungsverluste im Antriebsstrang (weniger das höhere Gewicht). Dadurch ist der FWD am Ende einfach schneller und verbraucht auch weniger Sprit - gerade bei sportlicher Fahrweise kann das auch 1l/100km ausmachen.

ABER

Wenn die Frage lautet, welcher Antrieb ist dynamischer lautet die Antwort ganz klar 4x4. Es macht einfach mehr Spaß sich nicht um den Grip an der Vorderachse kümmern zu müssen. Insbesondere wenn der Untergrund mal etwas weniger Grip bietet. Auch Untersteuert der Wagen mit 4x4 nicht so extrem.

Es gibt allerdings in deinem Fall folgendes zu bedenken:
Der Allrad-Antrieb beim SuperB ist wohl "defensiver" ausgelegt als beim Passat und anderen VAG-Derivaten mit der Haldex 5. Sprich beim Abbiegen unter viel Last scharren die Vorderräder, was beim Sprint aus dem Stand auf einer Gerade definitiv nicht der Fall ist. Komischerweise zeigt sich dieses Verhalten auch nicht (oder nur nicht spürbar) auf Schnee und sehr rutschigen Untergründen. Auch beim Herausbeschleunigen aus Kurven wo der FWD den Grip ebenfalls verlieren würde zeigt sich dieses Verhalten gar nicht. Sprich es liegt wohl nicht daran, dass die Haldex-Kupplung generell später schließt. Das lässt darauf schließen, dass das wohl so gewollt ist und der grundlegend sehr komfortablen und neutralen Grundabstimmung des SuperB geschuldet ist.

Aber trotz defensiver Abstimmung macht der SuperB 4x4 auf Schnee richtig Spaß, er neigt zwar generell eher zum Untersteuern (wie gesagt - defensive Ausrichtung) aber natürlich lange nicht so stark wie ein FWD. Er lässt sogar leichte Drifts zu, was ebenfalls zeigt, dass das oben beschriebene Verhalten wohl gewollt ist. Aber Obacht: Das ESP lässt sich in zwei Stufen deaktivieren. Deaktiviert man nur die Traktionskontrolle kann es gerade auf Schnee passieren, dass der Wagen leicht übersteuert und einen das ESP plötzlich einfängt und der Wagen schlagartig untersteuert. Da geht es schnell, dass der Wagen dahin zieht wo man gerade nicht hin möchte 😉 (Auch in der zweiten Stufe ist das ESP dann zwar nicht komplett aus, regelt aber viel später und vor allem weniger)

Ich empfehle Dir da unbedingt eine Probefahrt, um Dir ein eigenes Bild zu machen, da du ja 4x4/4-Motion vom Passat kennst.

Womit wir beim Thema wären - der Grundabstimmung des SuperB:
Der SuperB ist kein Sportkombi - da ändert auch "Sportline" nichts drann. Beispielsweise ging mein vorheriger A6 definitiv flotter ums Eck und das trotz >100kg mehr Gewicht und FWD. Klar - der SuperB macht mit 4x4 trotzdem mehr Spaß aber er ist "langsamer".

Andererseits gefällt mir die Flexibilität des SuperB, denn er kann grundlegend beides. Ich kann in "Comfort" über die Bahn schweben (bei höherem Tempo gewöhnungsbedürftig aber dann sehr entspannt) und ich kann mit "Sport" auch mal etwas griffiger unterwegs sein. Im direkten Vergleich zum vorherigen A6 mit 20" und S-Line-Sportfahrwerk (-30mm) kommt der Sportmodus natürlich NICHT heran aber ich denke der Anspruch besteht auch gar nicht. Kurz gesagt - Comfort ersetzt kein Luftfahrwerk und Sport ersetzt kein Sportfahrwerk. Aber ich kann wählen und das ist ein hervorragender Kompromiss! Die Qualitäten des SuperB liegen einfach woanders.

Als der Vertrag beim A6 langsam ausgelaufen ist, habe ich mir natürlich auch den Passat näher angesehen (ein neuer A6 kam nicht in Frage, da zu dem Zeitpunkt sehr schlechte Konditionen). Mir ist jedoch sofort das kleinere Raumangebot aufgefallen. Klar ist der Passat "groß" aber in der ersten Reihe ist der SuperB zumindest gefühlt luftiger, wenngleich die Sitzposition im Passat tiefer und damit für mich angenehmer ist. Über den Platz auf der Rückbank brauchen wir nicht reden - da spielt der SuperB in einer anderen Welt. Der Kofferraum im SuperB ist ebenfalls größer und gerade mit doppeltem Ladeboden gefällt die Stauhöhe bis zum Gepäckrollo. Bei sperrigen Gegenständen kann im Vergleich zum Passat aber die stark angeschrägte Heckklappe stören.

Insgesamt ist mir beim Vergleich aufgefallen, dass der Passat im Innenraum auch aufwendiger gestaltet ist und ein paar mehr Features bietet (bspw. HeadUp, LED mit DLA, mehr Materialauswahl im Innenraum etc) aber objektiv betrachtet bekommt man beim Skoda SuperB einfach DEUTLICH mehr Auto fürs gleiche Geld und verarbeitet ist er ebenfalls sehr gut. Jetzt nach 1,5 Jahren und 70.000km kein Klappern oder Rasseln, keine abgegrabbelten, speckigen Oberflächen. Die Sitzwangen auf der Einstiegsseite sehen sogar besser aus als die vom A6 nach einem Jahr und 50.000km.

Was Leder-Alcantara angeht:
"Love it or hate it" - mir persönlich gefällt der deutlich bessere Seitenhalt gegenüber Vollleder. Außerdem heizen sich die Sitze bei voller Sonneneinstrahlung nicht so stark auf und im Winter sind sie nicht so kalt. Pflegeleicht sind sie ebenfalls obgleich Leder da noch unempfindlicher sein dürfte. Ich bin jedenfalls wieder hoch zufrieden damit.

Ausstattungslinie/-Paket "Sportline"
Die Sportline ist eigentlich ein Paket der Modellvariante "Ambition". Sie bringt im Vergleich zum Ambition unter anderem:
- Heckleuchten in Klarglasoptik
- Xenon + LED-TFL (Wimpern gibts wie bei allen anderen nur mit DLA)
- DCC
- Leder-Alcantara, Integralsitze vorn (die vom Octavia 3 RS)
- el. Sitze vorn m,it Memoryfunktion
- aut. abblend. Außenspiegel, el. anklappbar
- 19"
- schwarzer Dachhimmel
- schwarze Zierleiste Schweller, schwarze Außenspiegel, Heckdifusor (wenn man das so nennen darf), schwarzer Grill, schwarze Zierleisten Fenster
- Ambientlight mit 12 Farben
- Zierleisten in Carbonoptik
- Radio Bolero (dadurch ist das Business-Paket/Navi günstiger als beim Ambition)
habe ich was vergessen?

Von der Grundausstattung reiht sich der Sportline also knapp unter dem L&K ein

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Der Allrad reagiert u.a. Auch auf Umwelteinflüsse, Temperatur, Luft feuchte, meldet der Regensensor Regen/Schnee sind nur einige Parameter.

Kann garnicht verstehen das leute mit 190ps keine traktionsprobleme haben bei dem Superb, habe letztens einen unser Pool Oktavia mit 150ps dsg gefahren, der war selbst im 2 Gang noch am kämpfen.

Das kommt ja auch auf die Reifen an. Ich hatte mit den 235er Serienpirelli bei meinem 220PS TSI bis etwa 70km/h auf trockener Straße bei voller Beschleunigung Traktionsprobleme. Seitdem ich Goodyear fahre ist das ab 40km/h kein Problem mehr. Und auch bei Nässe habe ich damit wesentlich weniger zu rudern.

naja... Klar macht ein guter Reifen einen Unterschied aber ich glaube ihr redet etwas aneinander vorbei.

Zwischen kein Problem (bei der eigenen Fahrweise) und kein Problem (bei Vollgas) ist ja ein großer Unterschied.

Oder anders formuliert: Bei meinen bisherigen FWD hatte ich keine Traktionsprobleme aber auch nur, weil ich meinen rechten Fuß an die Traktion meines Fahrzeugs angepasst habe.

Ich glaube kaum, dass dein 220er TSI mehr Grip an der Vorderachse hat als mein vorheriger A6 (allein schon, weil der A6 schwerer ist) und der hat bergauf im 3. Gang noch gewickelt, wenn es nur etwas nass war.

Daher glaube ich, wenn du sagst, dass Du mit entsprechend angepasstem Fuß keine Probleme hast, aber, dass dein 220er TSI bspw. bei Nässe und >40kmh (respektive im 2. Gang) keine Traktionsverluste (im Sinne des Wortes "keine"😉 zeigt glaube ich nicht

Vielleicht haben die tsi aber auch eine entsprechende Software am MSG.
Das wurde ja vor weit über 10 Jahren im VAG Konzern eingeführt, das z. B die damaligen 1,8t mit 180ps mit Frontantrieb sobald nur minimal Lenkeinschlag bestand, die Leistung deutlich reduziert haben, eventuell wird heutzutage noch die Außentemperatur, Regensensor usw. Mit abgefragt.

Das Reifen und Fahrwerk eine entsprechende Rolle spielen ist klar, auch ich hatte mit dem Seat und Frontantrieb überschaubare Traktionsprobleme, trotz massig Leistung, lag aber daran, das 1t von 1,5t auf der VA gelegen haben.
Bei einen Kombi mit kleinen leichten Motor, bei dem das Verhältnis eher zu mehr Gewicht nach hinten als vorne geht(beladen), sieht die Welt aber anders aus.

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Zitat:

@Dr.OeTzi schrieb am 10. Okt. 2018 um 09:31:41 Uhr:


Daher glaube ich, wenn du sagst, dass Du mit entsprechend angepasstem Fuß keine Probleme hast, aber, dass dein 220er TSI bspw. bei Nässe und >40kmh (respektive im 2. Gang) keine Traktionsverluste (im Sinne des Wortes "keine"😉 zeigt glaube ich nicht

Ich habe ja gar nix zu Nässe geschrieben, außer das es mit den Goodyear besser ist. Steht nirgends das ich da keine Traktionsprobleme habe! Bei Nässe ist Haftungsverlust überhaupt keine Kunst.

Und was meine Ausführungen bei Trockenheit angeht, so habe ich keinen angepassten Gasfuß. Wenn ich den hätte, hätte ich nie Probleme. Wenn ich ab 40km/h voll drauf trete, er in den zweiten Gang schaltet, kommt mit den Goodyear keine Traktionsleuchte mehr. Bei den Pirellis ging das hingegen bis etwa 70km/h so.

Mit den 235er Winterpellen habe ich ebenfalls bei Trockenheit wenig Probleme.

Nie wieder Frontantrieb bei Leistungen ab ca. 150 PS! Nach 2 Stck. A6 Frontkratzern mit 180 und 190 PS hatte ich dann einen A6 quattro mit 245 PS und jetzt einen Passat 4motion mit 239 PS. Nicht nur dass sich leistungsstaerkere Autos mit Allradantrieb unter allen Strassenbedingungen deutlich souveraener fahren lassen, sie sparen auch enorm Reifenkosten. Waehrend ich frueher bei 3 Jahren Leasing 2-4 Sommerreifen und min. 2 Winterreifen nachkaufen musste, fahre ich heute die 60-80 TSD km jeweils mit einem Satz Sommer- und Winterreifen. Und nach diesen 3 Jahren reicht die Profiltiefe dann immer noch ganz locker fuer die Leasingrueckgabe. Wenn ich an frueher denke - schicker A6 (Frontantrieb), 2 cm Schnee bergauf an der Ampel und man fuehlt sich, als waeren Slicks montiert. Oder nasse Strasse und man will in den Verkehr einfaedeln, aber der Frontkratzer scharrt, als wollte er den Asphalt polieren und von hinten kommen die vorfahrtsberechtigten Autos gefaehrlich naeher. Nee, sowas passiert bei Allrad eben genau nicht!

60-80k km... pro Jahr, oder gesamt? Wenn's gesamt ist, dann liegt der Reifenverbrauch mit Sicherheit an deinem Fahrstil. 😁

Fahrstil hin oder her, ab einer gewissen Leistung und Fahrzeug Größe ist es einfach die Falsche Antriebsart, ist so als würde man vorne die Bremsen ausbauen und versuchen nur mit der Handbremse hinten zu bremsen, ist auch ab einer gewissen Verzögerung nicht mehr effektiv.

Hab mit dem 150PS TDI und dem mit 7 Gang DSG absolut keine Problem beim Anfahren.
Selbst flottes Anfahren klappt ohne durchdrehende der Räder 🙂 Wenn ich da an meinen Passat B7 EcoFuel mit 7 DSG zurückdenke. Das Ding war bei Nässe fast unfahrbar.

Dann scheint das dq381 viel zu kompensieren. Ein 150ps Oktavia mit 6g DSG ist permanent am wühlen. Selbst bei Trockenheit in vielen Situationen.

Das mit dem Reifenverschleiß kann ich nach meinen ersten Erfahrungen bestätigen... Aussagen wie "unfahrbar" kann ich bezogen auf FWD jedoch nicht bestätigen. Man muss halt mehr dosieren, dann geht das auch...

Was das gern genannte Beispiel mit dem Abbiegen und dem näher kommenden, vorfahrtsberechtigten Verkehr angeht:
Bei diesem Argument denke ich mir immer wieder: Finde den Fehler. Sorry aber wenn man mit dem FWD nicht ohne andere zu behindern abbiegen kann, kann man entweder seinem rechten Fuß nicht kontrollieren oder die Lücke wäre eigentlich auch für AWD zu klein gewesen.

Bei >350.000km mit FWD war ich genau 3 mal in der Situation nicht mehr weiter zu kommen.

Ja 4x4 ist häufig souveräner aber mit dem FWD kommt man auch sicher an's Ziel.

Nicht falsch verstehen: Ich mag den jetzigen Allradantrieb und nehme auch die (eigentlich überwiegenden) Nachteile in Kauf. Ich will lediglich manch, in meinen Augen etwas übertriebene Kritik am FWD relativieren.

Dem kann ich mich uneingeschränkt anschließen. Klar hat Allrad gewisse Vorteile (Schnee, Anhänger, ...), aber "ständiges Scharren" oder gefährlichen Situationen erlebte ich bisher nicht. In über 500k km nur 2-3 Situationen, wo AWD besser gewesen wäre. Mit Gefühl am Gasfuß habe ich mit 190PS FWD keine Probleme. Klar, bei Nässe muss ich auch im dritten Gang noch etwas aufpassen.

Wer an der Ampel der Erste sein möchte, ist bei Skoda generell falsch. Da braucht's andere Marken - und andere Geldbeutel. Entschleunigung / Entspannung beim Fahren klappt mit dem Superb prima. Heißt übrigens nicht, dass man automatisch Schleicher ist.

Ich kenne AWD aus dem Passat, kann aber die Kritik am FWD nicht teilen.

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