Start-Stop Automatik = Schwachsinn des Jahrhunderts
Ich zähle mich zu jenen Menschen, denen das Klima sicher nicht gleichgültig ist, und ich heiße jeden sinnvollen Beitrag zur Reduzierung von CO2 willkommen.
Mit Betonung auf "sinnvollen".
Mag die Start-Stopp Automatik vielleicht in bestimmten Situationen etwas dazu beitragen, in meinem Fall ist es nur ein Ärgernis.
Ich fahre aus der Garage raus und nach 70m ist eine unübersichtliche Kreuzung, wo ich bergauf anhalten und Vorrang geben muss.
Wenig Verkehr, aber die 2 Sekunden des Anhaltens um mir die Übersicht zu verschaffen reichen dazu, dass der Motor ausgeht und wieder neu beim Gas geben gestartet wird . Solche Situationen erlebe ich mehrmals am Tag.
Die Abhilfe: gleich nach dem ersten Start die Automatik abschalten.
Nur denken muss man dran. Genauso, wie man mit Schaltgetriebe beim alten Auto beim Schalten auf den Kupplungspedal stieg, ohne daran denken zu müssen.
Im Laufe der zeit kriege ich es sicher hin.
Aber ist das genau das, was man sich bei der Einführung dabei gedacht hat?
Den Menschen zu entmündigen und ärgern mit einem Produkt, auf das man lange Geld verdienen musste?
Es schleicht sich das Gefühl ein, dass die Autohersteller diese (Alibi-)Technik mit Vergnügen eingeführt haben, damit sie ein paar Starter mehr verkaufen und sich ohne viel Gehirnschmalz als umweltfreundlich präsentieren können...
Nik
233 Antworten
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 9. Juni 2021 um 12:46:24 Uhr:
Kettenprobleme sind doch bald seit einem Jahrzehnt nicht mehr vorhanden. Motoren ohne und Motoren mit neueren Ketten vertragen das doch Problemlos. Und nein, ich denke nicht, dass Motoren an der Kotzgrenze gebaut werden. Sicherlich haben die ihr Lastenheft und eine ausgelegte Lebensdauer, aber das ist doch normal. Im Gegensatz zu früher klappt das doch besser. Oder haben gerade die älteren vergessen, welchen Aufwand man betreiben musste bei Motoren von vor ein paar Jahrzehnten. Zahnriemenwechsel alle paar 10.000km, Ölwechsel teils mehrfach jährlich(wenn man viel fährt) etc.
Heute, fährt man einfach und ärgert sich teils über manches was schief gegangen ist. Aber wie gesagt, selbst das Kettenproblem ist doch eigentlich was von gestern was Autos der letzten Jahre betrifft. Und? Welche Probleme haben aktuelle Motoren? Herstellerübergreifend? Kaum welche bzw. nur noch Software die man hier und da anpassen muss und läuft. Ich sehe die Hausaufgaben gemacht.
Und meine SSA läuft... und spart und hat andere Vorteile, passt. Ob jetzt 1l, 0,1... je nach Strecke, ich sehe da keinen Nachteil.
Dann frag mal bei Motoreninstandsetzern und den Werkstätten nach wie oft die Ketten machen müssen! Auch im Netz findet man Unmengen an Berichten dazu.
Genauso häufig wie einen Zahnriemen heute, wobei es schon beim Zahnriemen Intervalle von 200tkm gibt! Früher, bis vor 20 Jahren etwa, waren Ketten noch gut, heute kannst die knicken! Die gesamte VW (T)FSI Motoren sind in Bezug auf die Kette der letzte Müll! Dazu noch 15 Jahre die Probleme mit den Kolbenringen! Sorry, das gab es früher alles nicht!
Und ein Ölwechsel auf 30tkm zu erhöhen ist nicht gut, sondern sehr schlecht für die Motoren, gibt es auch einen ganzen Haufen berichte zu! Ist auch vom Hersteller gewollt, dann wird eben schneller was neues gekauft. Würde niemals bei einem Motor, besonders mit Kette auch nur ansatzweise 30tkm fahren. Spätestens nach 15tkm kommt bei mir das Öl raus. Kostet alles nicht die Welt.
Bei einem Motor mit Zahnriemen und normalen Starter ist das ganze nicht das Problem! SSA gibt es seit den 70er Jahren, da fing es im Passat Formel E mit an und da gab es auch keine Probleme. Ich bin kein Gegner davon, keine Frage, aber man sollte einfach mal anfangen einen Hersteller für Schrott zu bestrafen und den zur Haltbarkeit verpflichten!
Zitat:
Nur das halt Startvorgänge den meisten Verschleiss verursachen (kein Öldruck!), nicht der Motorlauf selbst. Soviel zu deiner Logik.
Grüße,
Zeph
Nein, da der Motor warm ist und der Öldruck auch eine gewisse Zeit brauch sich wieder abzubauen. Im warmen zustand spielt aber auch der keine so große Rolle, da die stellen gerade erst geschmiert wurden und es kein Kaltstart ist.
Die Schmierung des Verbrennungsmotors wird in der Tribologie beschriebenen. Es ist Stand der Wissenschaft, dass jeder Startvorgang einen erhöhten Verschleiß (auch der Steuerkette) zur Folge hat. Deshalb erfordern Triebwerke mit S/S einen zusätzlichen konstruktiven Aufwand um diesen erhöhten Verschleiß auszugleichen und die im Lastenheft geforderte Lebensdauer / Anzahl der Startvorgänge zu erreichen. Interessanter als die Frage ob jemand ein Schnapsglas oder ein Anderer ein Wasserglas voll Benzin spart, wäre allerdings die Beantwortung der Frage, ob der geringere Verbrauch die höheren Aufwendungen in Produktion und Instandhaltung weltweit gesehen aufwiegt und so tatsächlich weniger CO2 erzeugt wird. Das wäre dann die Antwort auf die Eingangsfrage. Ich fürchte allerdings, dass ein Internetforum damit überfordert ist.
Der entscheidende Vorteil der Toyota Hybriden bzgl. der Haltbarkeit trotz unzähliger Startvorgänge dürfte sein, dass bei der Zündung die dynamischen Lasten geringer sind. Der Motor wird durch die kräftigen E-Maschinen auf die Zieldrehzahl gebracht und erst anschließend gezündet.
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Zitat:
@player495 schrieb am 9. Juni 2021 um 21:03:26 Uhr:
Die Schmierung des Verbrennungsmotors wird in der Tribologie beschriebenen. Es ist Stand der Wissenschaft, dass jeder Startvorgang einen erhöhten Verschleiß (auch der Steuerkette) zur Folge hat. Deshalb erfordern Triebwerke mit S/S einen zusätzlichen konstruktiven Aufwand um diesen erhöhten Verschleiß auszugleichen und die im Lastenheft geforderte Lebensdauer / Anzahl der Startvorgänge zu erreichen. Interessanter als die Frage ob jemand ein Schnapsglas oder ein Anderer ein Wasserglas voll Benzin spart, wäre allerdings die Beantwortung der Frage, ob der geringere Verbrauch die höheren Aufwendungen in Produktion und Instandhaltung weltweit gesehen aufwiegt und so tatsächlich weniger CO2 erzeugt wird. Das wäre dann die Antwort auf die Eingangsfrage. Ich fürchte allerdings, dass ein Internetforum damit überfordert ist.
Ist es nicht, neben der Frage was gespart wird bleibt die Frage ob es auch darauf ankommt wo die Emissionen stattfinden und was noch passiert. Ein Motor der nicht läuft ist auch leise.
In der Tat. Darauf wäre jetzt kaum jemand von selbst gekommen.
Beim C02 ist es tatsächlich egal, wo auf der Erdscheibe es emittiert wird.
Stickoxide hingegen, schaden in unbewohnten, wenig befahrenen Gebieten, wenig bis gar nicht.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 9. Juni 2021 um 19:21:29 Uhr:
Und der hydrodynamische Schmierkeil bleibt auch minutenlang aufrecht erhalten?
Ja, auch das wurde bei der Entwicklung von S&S-fähigen Motoren selbstverständlich sicher gestellt...
In den Lagern des Turboladers wurden dazu z.B. extra Keile verbaut, die in der S&S-Motorpause hydraulisch in den Lagerspalt fahren.....🙂😁
Genau so, wie es der AGM- oder EFB-Batterie absolut nichts ausmacht, wenn sie eine erhebliche Anzahl zusätzlicher Minizyklen, eine erheblich höhere Anzahl von Startvorgängen und den ständigen Teilentladungszustand (zumindest bei VW) bewältigen muss.
Ich denke dass die Technik ( verstärkter Anlasser , agm Batterie , Motor das alles leicht verkraftet . Mich nervt nur immer , wenn ich an die Ampel komme oder einparken möchte , dass die Stadt stopp dann sofort wirkt . Wenn die Ampel nach 5 Sekunden auf grün schaltet z.b. oder ich die ss deaktivieren muss um einzuparken , dann schalte ich bei fahrtantritt gleich ab u d habe das Geschisse nicht .
Fahre Diesel und da sind viele Startvorgaenge nicht besonders förderlich
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 9. Juni 2021 um 19:21:29 Uhr:
Und der hydrodynamische Schmierkeil bleibt auch minutenlang aufrecht erhalten?
Das System funktioniert nur bei unkritischen Bedingungen (davon gibt es um die 200 die erfüllt sein müssen), ist zb. die Temperatur kritisch, wird die SSA automatisch deaktiviert.
Zitat:
@jw61 schrieb am 10. Juni 2021 um 12:58:16 Uhr:
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 9. Juni 2021 um 19:21:29 Uhr:
Und der hydrodynamische Schmierkeil bleibt auch minutenlang aufrecht erhalten?Das System funktioniert nur bei unkritischen Bedingungen (davon gibt es um die 200 die erfüllt sein müssen), ist zb. die Temperatur kritisch, wird die SSA automatisch deaktiviert.
Eine Antwort, die ist eines Politikers würdig ist. Die Aussage ist korrekt, hat aber mir der Fragestellung nichts zu tun.
Zitat:
@giantdidi schrieb am 10. Juni 2021 um 08:33:23 Uhr:
In der Tat. Darauf wäre jetzt kaum jemand von selbst gekommen.
Beim C02 ist es tatsächlich egal, wo auf der Erdscheibe es emittiert wird.
Stickoxide hingegen, schaden in unbewohnten, wenig befahrenen Gebieten, wenig bis gar nicht.
Alles klar, ein Mißverständnis. Der Planet Erde, auf dem ich lebe, ist nämlich eine Kugel, also ganz andere Verhältnisse.
Zitat:
@player495 schrieb am 10. Juni 2021 um 13:31:39 Uhr:
Interessanter als die Frage ob jemand ein Schnapsglas oder ein Anderer ein Wasserglas voll Benzin spart, wäre allerdings die Beantwortung der Frage, ob der geringere Verbrauch die höheren Aufwendungen in Produktion und Instandhaltung weltweit gesehen aufwiegt und so tatsächlich weniger CO2 erzeugt wird. Das wäre dann die Antwort auf die Eingangsfrage. Ich fürchte allerdings, dass ein Internetforum damit überfordert ist.
Interessant ist, warum Du nicht in der Lage bist die Frage selbst zu beantworten?
Von welchen angebliche höheren Aufwendungen in Produktion und Instandhaltung soll denn die Rede sein?
Unterschied bei einer SSA ist bzw. war die Vliesbatterie mit einer höheren Zyklenfestigkeit. Die Bleibatterie ist schon lange "out of Date". Mal davon abgesehen das hier eine SSA nicht von belang ist, da heute jedes KFZ über eine Batteriemanagementsystem verfügt. Die höchsten Ladezyklen erreicht ein Akkumulator bei Teilladung. Der Ladezustand des Akkumulator ist übrigen ein Ausschlusskriterium für den SSA Betrieb.
Dann muss Aufgrund der höheren Lastzyklen des Starter der Starterzahnkranz auf eine höhere Betriebsfestigkeit ausgelegt werden. Das ist im CAD ein Mausklick, eben auch am CAM Programm des Maschinenpark. Der zusätzliche CO2 Bedarf des Materialmehraufwand von einigen hunderten Gramm steht mit der Kraftstoffersparnis bei über 250.000 gefahrenen Kilometer in keinen Verhältnis, es ist einfach belanglos.
Mehraufwendungen für Produktion und Instandhaltung = 0
Der höchste Motorverschleiß entsteht übrigens nicht während des starten, sondern bei Nennleistung, da hier die Reibleistung am größten ist. Im Leerlauf kann der Motor übrigens auch problemlos viele Betriebsstunden ohne Öl laufen. Da eben die geringe Reibleistung durch die tribologischen "Notlaufeigenschaften" der Materialpaarungen vollkommen ausreichend sind, ohne das die Oberfläche nennenswert abgetragen wird. Nicht ohne Grund ist bei Motoren mit eine sehr hohen erreichten Laufleistung die durchschnittlich abgerufene Leistung und vor allem die Durchschnittsdrehzahl am geringsten. Überwiegend meist Langestreckenfahrten mit wenig Beschleunigungsphasen.
Ich sehe diese Problematik nicht so simpel. Es wurde schon einiger Aufwand getrieben, siehe z.B. https://www.google.com/url?... Punkt 1.3 und 2.1. Es gab auch mal eine Abhandlung über den Versuch Steuerketten zu beschichten, um sie für den S/S-Betrieb haltbarer zu machen.