Sammelthread - Diskussionen rund um den VW Abgas-Skandal
Habt ihr schon hiervon gehört?
Das könnte auch in Europa VW blühen!?
http://www.spiegel.de/.../...um-subventionen-ist-dreist-a-1053697.html
Beste Antwort im Thema
Ich mag die Amis :-)
2174 Antworten
Zitat:
@foggie schrieb am 5. November 2015 um 19:21:54 Uhr:
Die Kultur der Unterwerfung ist in Japan eine komplett andere, mit Deutschland nicht zu vergleichen.
Die höhere Produktivität von z.B. Toyota liegt einfach daran, das VW nicht so produzieren darf.edit : und vielleicht auch gar nicht wöllte, wenn die Konkurrenz ihn nicht dazu zwingen würde.
Würde ich direkt damit in Zusammenhang bringen...
http://www.handelszeitung.ch/.../...rate-japan-dank-praevention-726679
Die Kultur der Unterwerfung in Japan hat leider auch ihre Schattenseiten😉
Zitat:
@foggie schrieb am 5. November 2015 um 19:21:54 Uhr:
was für eine schwachsinnige Phrase.Zitat:
@lufri1 schrieb am 5. November 2015 um 18:42:13 Uhr:
Besonders die Aussage „zurück zu den Wurzeln“, sollten sich manche Firmenchefs und auch manche Politiker auf die Stirn tätowieren.
Was bitte sind die Wurzeln eines Autoherstellers.
Kleine Brötchen backen, nur noch Rücklichte oder Hupen herstellen?
Freut mich, dass du so gescheit bist. 😁
Ich meine, dass es nicht immer so weiter gehen wird. Größer, weiter, schneller.
Darunter verstehe ich, wieder zurück zu Qualität zu kommen und nicht nur streben nach Quantität.
Es wird nicht so weitergehen, dass immer das Wichtigste der Aktiengewinn ist und der muss unter allen Umständen - in diesem Fall auch kriminell - gesteigert werden.
Verstehst du das?
Zitat:
@Drahkke schrieb am 5. November 2015 um 18:37:25 Uhr:
Ich verweise in diesem Zusammenhang immer auf die Unternehmenskultur der Japaner.
Würde diese auch von diversen deutschen Unternehmen verinnerlicht, wären viele Krisen einfacher zu bewältigen.
Also ich muss diesen doch schon denkwürdigen Satz nochmal im ganzen kommentieren.
Vielleicht hab ich ihn auch nicht verstanden.
Also wenn alle Chefs von Autoherstellern auf die Kiste steigen würden, würden auch automatisch mehr Leute Autos kaufen?
😁
Zitat:
@lufri1 schrieb am 5. November 2015 um 20:02:21 Uhr:
Ich meine, dass es nicht immer so weiter gehen wird. Größer, weiter, schneller.
Natürlich verstehe ich.
Der Satz kam ja nicht von dir, deshalb meine ich auch nicht dich... sorry.
Es gibt leider kein allgemeines Rezept für ein gutes Geschäft.
Die eine machen einen auf billig und es funktiniert und die anderen auf Qualität und es funktieniert.
Das A und O ist nicht was ich verkaufe sondern wie ich es verkaufe.
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Da hast du recht. Leider besinnen sich manche Firmen erst wieder wenn sie im Sumpf stecken. Dann ist wieder alles andere als Gewinn wichtig. Leider wird das aber allzuschnell wieder vergessen und es geht wieder um Gewinnmaximierung.
Manchen ist es auch nicht wichtig wie sie es verkaufen, siehe Betrug VW, sondern, dass sie soviel wie möglich verkaufen.
Zitat:
@lufri1 schrieb am 5. November 2015 um 20:02:21 Uhr:
Ich meine, dass es nicht immer so weiter gehen wird. Größer, weiter, schneller.
Darunter verstehe ich, wieder zurück zu Qualität zu kommen und nicht nur streben nach Quantität.
Es wird nicht so weitergehen, dass immer das Wichtigste der Aktiengewinn ist und der muss unter allen Umständen - in diesem Fall auch kriminell - gesteigert werden.
Verstehst du das?
Eben, lufri1!
Aber ist nicht genau DAS das Grundprinzip unseres kapitalistischen Wirtschaftssystems?
Nur im beständigen Wachstum liegt das Heil, schon Stagnation ist Rückschritt.
Schwarze Null ist Katastrophe (wäre noch nachvollziehbar, da kein Geld für Investitionen erwirtschaftet wurde), aber heute ist ja bereits auch Katastrophe, wenn die schwarzen Zahlen nicht "schwarz/dick" genug sind, da mault ja sonst ganz fix der Großaktionär, wo denn seine Dividende und mithin seine Rendite auf´s angelegte/eingesetzte Kapital bleibt!
Dieses ganze "größer, höher, weiter, schneller" = ständiges Wachstum ironischerweise dann in einer Welt bzw.: auf einer Erde, die leider nicht in gleichem Maße grenzenlos mitwächst, was ihre natürlichen Ressourcen anbelangt.
Allerdings, mal offen heraus:
Auch hier auf MT wird man ja müde belächelt (und gern des Neids auf ach so stolze Golf VII-Besitzer bezichtigt), wenn man sein Auto nicht spätestens alle 4 Jahre austauscht (nach Leasing zurückgibt, dürfte es vielfach wohl besser/ realistischer treffen), sondern dauerhaft hält, zumindest das betriebswirtschaftlich noch einigermaßen Sinn macht.
Da gilt man dann fix als
- arm
- blöd
- geizig
- Eigenbrötler & Spinner
Ich darf guten Gewissens behaupten, dass keines davon auf mich zutrifft.😁
Die größten Einsparungen könnte man mithin dann erzielen, wenn man die gegebenen Ressourcen auch wirklich lange und nachhaltig nutzt, anstatt ständig neue zu verbrauchen!
Die "Argumentation" mit der ach so großen Sparsamkeit neuerer Autos u.a. Gebrauchsgüter ist daher oft genug auch eine gesamt-wirtschaftliche & gesamt-ökologische Milchmädchenrechnung.
Logisch, sonst würde ja niemand was neues kaufen, solange nicht wirklich REALER Erneuerungsbedarf aufgrund Defekt etc. besteht.
Sieht man ja z.B. am smartphone-Wahnsinn: Jährlich neu, am besten halbjährlich.
Bekannte von mir mit knapp 5 Jahre altem Golf VI meinte jüngst in WOB auch, sie müsse jetzt wohl mal langsam was neues kaufen, bevor die großen Reparaturkosten kämen.
Ich habe ihr dann mal vorgerechnet, wie viel sie beim Verkauf am alten verliert und wie viel sie beim neuen drauflegen muss, wie viel dieser noch Wert ist in dem Moment, wo sie beim Händler vom Hof fährt (nämlich allenfalls nur noch den EK, nicht den VK) und dass sie von der Differenz noch viele Jahre die vermeintlich anstehenden, großen Reparaturen locker bewältigen kann.
Zumal ich keine Golf-Generation kenne, die in reiner Werkstatt-Pflege & Wartung (Ölwechsel, Inspektion etc.) günstiger geworden wäre als die vorherige, na gut, bei Reparatur-/Defektkosten auch nicht! 😁 😰
Zumindest für private Fahrer mit den hier geposteten Jahres-km-Leistungen war & wird ja oftmals noch nicht mal die Umstellung auf LL günstiger unterm Strich:
Sie müssen zwar später hin als 1x im Jahr/ alle 15tkm, dafür sind aber der Ölwechsel und zumal das LL-Öl bei weitem teurer und somit wird das ganze unterm Strich zumindest für Privatfahrer teurer, anstatt günstiger.
LL ist halt ein Konzept für gewerbliche Vielfahrer, nicht für den Privatmann mit 7-10tkm p.a., wie hier oft als km-Leistung genannt wird.
Dass die Plörre dann überdies noch über zwei Kaltstart-& -laufsaisons (Herbst-Winter-Frühjahr) im Motor verbleibt und fleißig Krafststoffkondensate akkumliert, die alles andere als gut für Motor und Schmierstellen sind, kommt bei LL bei privaten eher-wenig-Fahrern noch on top dazu.
Mein diesbzgl. hier ständig angehängtes pdf "ABC der Schmierung" zeigt ja deutlich, dass eben bei weitem nicht alles wieder ausdampft, wenn das Öl mal länger Betriebstemperatur hat.
Auch Leichtsieder brauchen ur-lange, die Schwersieder dampfen gar nicht mehr aus.
All das interessiert die meisten aber nicht (navec hat hier ja schön beschrieben, warum er´s so macht, wie er´s macht: LL-Öl, aber jährlicher Wechsel synchron mit der jährlichen Inspektion), sie wollen halt vor allem "ständig" ein neues Auto, schon (Scherz) wg. dem Nachbarn, ansonsten aber bitte möglichst wenig Kosten, das neue Auto war ja schließlich schon teuer genug!
Dabei ist die Wertschöpfung after-sales (aus Dienstleistungen, Werkstattgeschäft, Teileverkauf etc.) für den Hersteller von Laien gar nicht zu unterschätzen, sie ist vielmehr grandios hoch!
Kann man noch vor dem Facelift kaufen, weil man dann ja bereits ein demnächst "altes Autos" / einen veralteten Golf fährt? Huch!
Nee, am besten halbjährlich wechseln, dann hat man auch die neuesten Änderungen im Feld jenseits von jährlichen Modelljahrverbesserungen (oder schlimmer: -entfeinerungen) an Bord,
Sch*** doch auf den Rest: who the fuck is "the world"?!
Es ist daher etwas kurzsichtig, die Schuld immer auf die Unternehmen zu schieben, die doch nur machen (und uns zuvor einreden), was der Konsument vermeintlich verlangt.
Wenn also das Umdenken nicht im Kopf der Konsumenten / Endverbraucher beginnt, wird auch das Umdenken in den Unternehmen kaum beginnen (können).
Da ist schon der Mitbewerber vor!
Ohne VW freisprechen zu wollen (!, von freisprechen können ganz zu schweigen), hat der Dieselgate halt auch (s)eine fatale innere Logik:
Aufwändigere Abgasnachbehandlungssysteme inkl. SCR-Kat und AdBlue wären möglich gewesen, angesichts der Marktakzeptanz, der Marge und der ohnehin nicht so tollen Verkaufszahlen in USA aber scheinbar nicht möglich, weil die VW Diesel in USA dann noch "unverkäuflicher" gewesen wären (qua Endpreis) als ohnehin schon.
VW ist in USA ja eher ein Nischenanbieter, wie hier in D Subaru oder Daihatsu! 🙂
Ergo trickst man. Darf man nicht, tut man nicht, weiß man auch (nicht alle, aber viele...), aber man tut´s halt trotzdem, weil, siehe oben: Größer, höher, weiter, schneller...
Der Wettbewerb steht einem auf den Füßen, zumal in USA, wo man eh kein Bein auf die Erde kriegt (Selbstverschulden VW aufgrund Imageproblem, falscher Modellflotte, zu wenig homemade in US).
Da können sog. Premiumanbieter mit fetter oder zumindest guter Marge wie BMW und MB (Audi lass ich aus vielfachen Gründen hier mal kurz außen vor, u.a. dem, dass sie bei den kleinen Konzern-Dieseln & Modellen auch betroffen sind) mit ihrer "vollen Hose" halt auch gut stinken, denn aufgrund Markenimage, Verkaufspreis und noch immer verbleibender Marge kann ich da auch viel "leichter" eine aufwändigere Abgasnachbehandlung einbauen und dem Kunden verkaufen als bei der unteren Mittelklasse, zumal, wenn ein VW-Zeichen dranpappt...:
As long as VW-branded: Never!
galt ja schon für den Phaeton, von dem nur Laien und Ahnungslose bis heute beständig behaupten, er sei nichts anderes als ein aufgepumpter Passat B5.
Hier gibt's einen wirklich lesenswerten "Leserbrief" an die N-TV Redaktion, der auch das Thema "Abgasbetrug" behandelt. Klickt mal auf die Großansicht. Viel Spaß beim Lesen. 😁
Zitat:
@Taubitz schrieb am 6. November 2015 um 12:04:19 Uhr:
Bekannte von mir mit knapp 5 Jahre altem Golf VI meinte jüngst in WOB auch, sie müsse jetzt wohl mal langsam was neues kaufen, bevor die großen Reparaturkosten kämen.
Ja, dieses Argument wird immer gern vorgeschoben. Und dann kommt noch dazu, dass der Händler gerade für den Alten ein tolles Angebot zur Inzahlungnahme gemacht hat - da musste man einfach zugreifen. Niemand traut sich zu sagen: "Ich hab den Neuen gekauft, weil mein Nachbar auch einen Neuen hat". Oder: "Ich hab den gekauft, weil ich den einfach geil finde". 😉
Zitat:
@Dr. Shiwago schrieb am 6. November 2015 um 17:20:25 Uhr:
Ja, dieses Argument wird immer gern vorgeschoben. Und dann kommt noch dazu, dass der Händler gerade für den Alten ein tolles Angebot zur Inzahlungnahme gemacht hat - da musste man einfach zugreifen. Niemand traut sich zu sagen: "Ich hab den Neuen gekauft, weil mein Nachbar auch einen Neuen hat". Oder: "Ich hab den gekauft, weil ich den einfach geil finde". 😉Zitat:
@Taubitz schrieb am 6. November 2015 um 12:04:19 Uhr:
Bekannte von mir mit knapp 5 Jahre altem Golf VI meinte jüngst in WOB auch, sie müsse jetzt wohl mal langsam was neues kaufen, bevor die großen Reparaturkosten kämen.
Ich finde das Argument auch immer wieder komisch. In aller Regel ist es ökonomisch vernünftiger, den alten Wagen weiterzufahren. (Zudem ist man einfach entspannter, wenn der Nachbar wieder eine Delle in die Tür geschlagen hat.)
Bei meinem alten 106 habe ich damals auch darüber nachgedacht - der Grund waren dann nicht eventuell fällige Reparaturen, sondern schlicht und ergreifend die Tatsache, dass ich nicht mehr mit einem Auto ohne ABS fahren wollte. Einen Neuwagen würde ich mir aber nicht mehr kaufen.
Hinzu kommt noch der moralische Verschleiß, welcher bei den meisten den Hauptgrund für einen Neukauf darstellt ... 😉
Um auf den "Skandal" zurückzukehren: Ist dieser an sich objektiv betrachtet schon verheerend, wird er für dadurch verstärkt, dass seine Ursache wohl darin zu suchen ist, dass VW nicht das nötige - und ehrliche - know-how hat, um durch Ingenieurskunst mit seinen Konkurrenten mithalten zu können.
Zitat:
@Tietze83 schrieb am 6. November 2015 um 21:10:25 Uhr:
Um auf den "Skandal" zurückzukehren: Ist dieser an sich objektiv betrachtet schon verheerend, wird er für dadurch verstärkt, dass seine Ursache wohl darin zu suchen ist, dass VW nicht das nötige - und ehrliche - know-how hat, um durch Ingenieurskunst mit seinen Konkurrenten mithalten zu können.
na das sehe ich aber jetzt vollkommen anders! Sicher gibt es bei VW hervorragende Ingenieure, die ihr Fachwerk verstehen. Wenn aber da kostengetriebene Vertriebsleute daherkommen, oder man zu lange in die falsche Richtung entwickeln sollte, dann kann man nicht mehr viel ausrichten.
Ich frag mich auch warum, denn auch so sind VWs im Vergleich zu anderen recht sparsam aber nicht Spaßarm. Warum an den Verbrauchwerten noch mehr schummeln. Gut, die Antwort ist ja klar, Gier, Macht, Geld...