Nörgelnder Neider auf Stütze macht den 204 schlecht - 30 Minuten mit dem erhobenen Zeigefinger...

Mercedes C-Klasse W204

Warum der Titel?
Er erspart vermutlich der Hälfte der Poster hier ihren Beitrag, da die Kritiker des W204 ihn sich generell nicht leisten können, Trolle sind oder sich einfach nur das schlecht reden, was sie nicht haben. Ich gestehe dem Auto auch zu, dass ich seine eigentlichen Qualitäten gar nicht getestet habe, denn gefahren bin ich ihn nicht. Sicher hätte man einem solchen Querulanten aber auch den W204 nicht gegeben 😁

Eigentlich hätte ich mich in den Verkaufsräumen gar nicht umgeschaut, aber da gestern alles schief gelaufen war, hab ich den kleinen CL heute abend abgeholt. Und da bot sich doch mitsamt der besten aller Frauen ein Bummel durch die verlassenen Verkaufsräume, ähh, -stockwerke in der Hauptniederlassung München an. Den W204 wollte ich mir aus reiner Neugier mal aus der Nähe anschauen, alleine weil man hier doch sehr kontroverse Meinungen über den Innenraum hört und er auf Fotos irgendwie, ja, billig wirkt.

Im Erdgeschoss stand dann u.a. auch ein Classic, der mit offener Tür zum Innenraumcheck einlud. Ich hatte mir den ersten Eindruck nach dem Reinsetzen schlimmer vorgestellt. Der offene Deckel des Bildschirms entspricht zwar nicht meiner Vorstellung von Charme, das macht die gut gewählte Position aber wieder wett. Die monströsen Außenspiegel bieten einen sehr guten Überblick und stören zumindest mich nicht im Geringsten. Auch die Mittelkonsole sieht auf den Fotos wesentlich mehr nach Vectra aus, als in Natura.

Dann jedoch nahm ich die Hände und das Elend began. Die Haptik des Armaturenbrettes rangiert für mein Dafürhalten nur ganz knapp über der Optik, die mir sofort "gummierter Hartplastikspritzguss" sagt. Die dann klopfend zum Einsatz gekommene Spitze des rechten Zeigefingers wurde im Laufe der nächsten Minuten zum Entscheidungsfinder, was eine Probefahrt anging. Aber machen wir es kürzer. Ich habe danach noch zwei andere W204 angeschaut, einen als Elegance, einen als Avantgarde. Zum hausinternen Vergleich musste ein CL203 Mopf mit gehobener Ausstattung herhalten. Für das eine oder andere Detail auch ein S211 als Classic.

Türen:

Außen:
Der Classic hat keine Stoßschutzleisten. Der Avantgarde auch nicht. Da wäre es mal interessant zu wissen, wie viele der typischen Türenrempler hier Dellen verursachen, da die Kraftverteilung auf die Fläche nun wegfällt.

Mechanik:
Schließen sauber und ohne Kraftaufwand, Schließgeräusch bei langsamem Schließen passt, bei schnellerem Schließen etwas dünn.
Das Öffnungsgefühl der Türe ist ordentlich, der Vergleich mit dem CL203 wäre aber unfair, da dessen Türen deutlich schwerer sind.
Beim zügigen Zuziehen hört man leichte Geräusche im Türgriff beim Classic, beim Avantgarde dank Leder nicht.

Innenverkleidung:
Der obere Teil der Türverkleidung innen fühlt sich grausam an. Bei 203 und 211 nicht aus Hartplastik, sondern unterschäumt. Klingt so grausam hohl und dünn beim Klopftest, wie er aussieht und sich anfühlt. Beim Classic auch sonst ein beschämendes Konglomerat aus Hartplastik. Beim Avantgarde mit Leder sieht das schon anders aus. Die Innenseite der Tür wirkt plötzlich wie aus einem merhfach teureren Wagen. Leider bleibt auch dort die obere Abdeckung und der schwarze Bezugsstoff der Türablage wirkte auf mich nicht so schön. Das Klappern beim Klopftest der Türablage blieb aber ebenso, wie das leichte Klappern der Lautsprecherumrandung. Der 203 klingt an der Türablage einen guten Deut besser, aber auch nicht solide, die Lautsprechergitter sind aber still.
Mein absoluter Favorit war die Abdeckung, die bei geschlossener Tür den Übergang zum Armaturenbrett herstellt. Auch bei Avantgardeausstattung scheppert das Ding erbärmlich, wenn man auf den obersten Teil davon in Richtung Tür klopft. Aber auch kein Wunder bei über einem halben Millimeter Spalt 😰
Damit mir niemand unterstellt, dass ich den armen Wagen zerlegen wollte erwähne ich noch mal ausdrücklich, dass ich da nicht drauf herumgehauen habe, sondern nur etwas besser mit der Fingerspitze getippt habe.

Tasten:
Die Tasten für die Fensterheber bedienen sich wunderbar. Klare Druckpunkte und der genau passende Widerstand! Die Position ist zum Bedienen klar besser als im CL203, da man dort am Türgriff vorbeigreifen muss. Wo sie beim W\S lagen weiß ich gerade nicht mehr.
Der Vierwegeschalter für die Spiegel punktet ebenso mit dem Druckgefühl, wirkt aber ein bisschen schwammig, da die Tastkappe keine Führung besitzt. Hier fällt auch der 203er Nachmopf durch, da mit der Mopf eben das eingespart wurde.
Die Sitzverstellung weist sehr locker sitzende Tastkappen auf. War aber selbst beim C215 kaum besser.

Schweller:
Die Plastikverkleidung zum Innenraum hin ist nicht mehr mattiert. Vielleicht eine Geschmacksfrage, mir war sie aber mattiert lieber.

Instrumentierung:

Lenkrad:
Jemand, den ich nicht in den sicher folgenden Strudel der Diskreditierung hineinziehen möchte, hat hier mal geschrieben, dass Mercedes das Kunststück gelungen sei, ein Lederlenkrad mit der Haptik von Plastik zu bauen. Ich hielt es für etwas übertrieben, ist es aber nicht. Bis mir die Nähte aufgefallen sind habe ich mich noch gewundert, dass es den Avantgarde nur mit einem anderen Plastiklenkrad gibt.
Die Tasten sind optisch ein großer Fortschritt zum 203 Nachmopf. Auch hier ordentliches Druckgefühl, jedoch ohne das aufgesetzt wirkende silber auf erhabenen Tasten. Lediglich eine der beiden einzelnen Rundtasten konnte man in jedem der drei 204er zum Klappern bringen, wenn man den Finger darauf hin und her bewegt hat.
Was mir ebenfalls trotz recht kleiner Hände nicht zugesagt hat war der Durchmesser des Kranzes. Der könnte ruhig wesentlich dicker ausfallen.

Hebel:
Ah, nein! Ich hatte den nicht einrastenden Blinker in einem Leihastra kennegelernt. Vermutlich bin ich zu alt für diese Umstellung 😁
Mich würde aber interessieren, wie es da Anderen geht. Lieber die klassische Raste oder den Signalgeber?

Kombiinstrument:
Chromringe sind ebenso Geschmackssache wie das linke Rundinstrument. Sowas Ähnliches gabs im Golf 2 bei der abgespeckten Basisaustattung anstelle einer Analoguhr. Sehr positiv bewerte ich den Schritt zurück zu einem zentralen und großen Tachometer!

Comand:
Der zentrale Drehregler hätte stabiler ausfallen können, die Tasten haben wieder den bereits angesprochenen klaren, aber sanften, Druckpunkt. In Betätigungsrichtung ist kein Spiel vorhanden, jedoch senkrecht dazu gibt es welches. Hier zeigt der 211, dass Regler und Tasten noch besser sein können. Der 203 auch.
Die manuelle Abdeckung des Displays fährt geschmeidig nach oben und hält sanft an. Soweit gut. Sie saß aber bei allen 204ern nicht plan und war jeweils links oben fühl- und sichtbar zu tief. Das Schließen der manuellen Abdeckung erfordert das Ausstrecken des Arms. Könnte bei einer legeren Sitzposition unbequem werden. Ob Comand oder nicht, schon leichtes Antippen des Deckels hört sich nach Octoban an.

Klima:
Argh! Bei 203 und 211 fällt das minimale Spiel der Drehregler nicht auf, beim 204 kann man mit dem Geklapper seine Frau in mehreren Metern Entfernung aufmerksam werden lassen. Wäre das nicht beim Elegance und Avantgarde 204er exakt das gleiche gewesen, ich hätte einen Einzelfall vermutet. Auch wirkt das Rädchen dünn und leicht, da man jede Raste in den Fingern zittern fühlt.

Mittelkonsole:
Die Abdeckung des Aschenbechers öffnet und schließt butterweich. So stelle ich mir diese Mechanik vor! Allerdings dürfte rauchen in P ebensowenig Entwicklungsziel gewesen sein, wie beim 203. Ob für das Ausleeren noch N reicht, oder ob es D sein muss habe ich nicht getestet 😁
Der Schaltknauf sieht irgendwie nach Schaltwagen aus und wirkt mir persönlich zu filigran. Bei Avantgarde sieht das Leder des Sacks passabel aus, der Knauf fühlt sich trotzdem an wie das Lenkrad - vom Sack lässt man im Normalfall die Hände.
Ungefähr auf Höhe des Endes der Schaltkulisse ist ein Übergang im Teppich. Mit dem kleinen Finger erfühlt man wunderbar die scharfe Kante des Plastiks, da er in den entstehenden Spalt gewaltfrei einzudringen vermag. Erneuter Punkt für den 203, dessen Mittelkonsole nicht nur seitlich wegen Unterschäumung besser klingt, sondern auch um die Schaltkulisse durch geringere akustische Präsenz zu gefallen vermag.

Der Controller sagt mir gar nicht zu. Wabbelig um die Ruhelage und er erfordert zu viel Kraft für den Vierwegemechanismus.
Das Fach daneben klingt innen klapprig, hat aber eine hervorragend schließende Abdeckung. Die waren in allen 203ern immer ein wenig hakelig und haben auch die letzten Millimeter nicht aus eigener Kraft zurückgelegt.

Mittelarmlehne:
Die beim 203 weggemopfte und als Ersatzteil entfallene Höhenverstellung gibt es auch im 204 nicht wieder. Ob ich sie vermissen würde müsste ich er-fahren. Was ich aber vermisse ist, ja, wir hattens schon öfters, die Unterschäumung der Oberfläche. Die "Schuhsohle" für den Arm wirkt aufgesetzt und fühlt sich an, wie das Armaturenbrett.
Der doppelte Deckel des Fachs wirkt mit seinem Scharnier auf beiden Seiten nicht so wirklich, als sei er aus dem Vollen geschnitzt worden. Praktisch ist der zweiteilige Deckel durchaus, da der Beifahrer im Fach fummeln kann, ohne das ich mich bewegen müsste. Das Fach selbst ist dem Geräusch nach durch dünnere Wände gewichtsoptimiert.
Unter der Fahrerseite verbirgt sich noch ein kleines Fach mit Gummieinsatz. Aber wozu ist es gedacht? Ich komme nicht drauf und die Verkäuferin meinte, leicht peinlich berührt: "Das wissen wir auch noch nicht. Wir hatten ein Brillenfach vermutet, aber dafür ist es zu kurz". Was ist der originäre Verwendungszweck? Das würde mich wirklich interessieren 🙂

Handschuhfach:
Der Knopf zum Öffnen wirkt sehr zerbrechlich. Dafür schließt es kaum hörbar und selbst bei geringstem Druck. Klarer Punkt für den 204!

Schiebedach:
Der Lichtschutz läuft sauber, aber tippen an den Lamellen ruft die erwartete Reaktion hervor.

Sonnenblenden:
Keine Schweißnaht an der Unterkante fühlbar. Nein, der W203 hat sie seit der Mopf auch nicht mehr, der C216 hat sie aber 😛
Die notwendige Kraft zum Herunterklappen ist deutlich geringer als beim 203. Sehr angenehm. Dummer Nebeneffekt: Zieht man sie ~3cm herunter und lässt sie hochschnalzen, klingt das scheußlich. Wohl zur Hälfte deshalb, weil sie zwei mal anschlägt, und zur anderen Hälfte hat es wohl damit zu tun, das Klopfen auf den Himmel über der Blende ein hohles Geräusch erzeugt.

Teppich:
Fiel nicht mir, sondern der vielleicht Pfleglichsten aller Autofahrerinnen auf. Kurzfloriger und weniger weich, als im 203 Vormopf. Wobei ich da nicht weiß, ob es da eine Ausstattungsabhängigkeit gibt.

Kofferraum:
Ich weiß nicht mehr, welcher der Wagen einen offenen Kofferraum hatte. Die Batterie fehlte jedenfalls allen.
Der Griff des Kofferraumbodens hat mich entsetzt. Man zieht das hauchdünne Plastik über die brechend klingende Plastikrastnase und zieht daran einen wabbeligen Ladeboden hoch. Der Gedanke, da drauf einen Sprudelkasten unsanft abzusetzen macht mir richtig Angst. Der 211er hatte Griffe nach dem fast gleichen Prinzip, aber mit verchromtem Metall. Gut, dass die Ladeböden Gasdruckfedern haben würde ich beim 204 nicht erwarten, aber wenn schon nicht den Griff, so hätte man wenigstens deren Dicke übernehmen können. Die entspricht etwa drei aufeinander geklebten Böden!
Die seitlichen Abdeckungen, die man nur kennenlernt, wenn man an die Technik oder den Verbandskasten will sind noch genau so konzipiert wie beim W203. Etwas fummelig, aber wann will man da auch mal dahinter?
Auffällig billig beim 211 war die Abdeckung der 12V Steckdose. Ich dachte ich hätte sie aus Versehen beim Öffnen abgerissen. Hab ich zum Glück nicht, aber das wird garantiert noch jemandem damit passieren, wenn er sie mehr als drei mal benutzt.

Heckklappe:
Den Finger besser stecken lassen. Unter dem Plastik hört man das reine Nirvana, unter dem Filz das Blech.

Sitze:
Ja, stimmt. Fast vergessen. Beim Q7 hab ich noch gelacht, als bei dem Vorführer mit Vollleder die hintere Verkleidung der Sitze aus billigstem Hartplastik war. Und wie erstaunt war ich doch bei meinem Erstkontakt mit dem Sportcoupé, dass dort die Sitze hinten gepolstert, mit Stoff bezogen und mit Ausformungen für die Beine versehen waren.
Beim 204 staune und lache ich nicht.

Was mir bei der Gelegenheit auch noch auffiel ist die deutlich schlechtere Aerodynamik des W204 im Vergleich zum W203. Die Verkäuferin war so nett, für den 180K die Höchstgeschwindigkeit nachzuschauen. 223 als Handschalter, 220 als Automat. Exakt die gleichen Werte wie beim W203 Nachmopf - trotz 13PS mehr. Obs allein an den Spiegeln liegt?

Mein persönliches Fazit: In der Summe eine nicht mal mäßige Qualität und ein riesiger Rückschritt zum 203. Der hat zwar auch seine Schwächen und man sollte nicht überall klopfen, aber an sehr vielen Stellen sind die Unterschiede erschreckend. Es ist eine Plastikkiste, selbst mit Avantgarde und Leder. Ich würde lieber nach einem 211 als Classic Ausschau halten oder an einen der letzten 203er denken. Weniger bullig, aber mehr Mercedes.

Ich habe es bewusst unterlassen, den 204 mit BMW und Audi zu vergleichen. Bei einer solchen Diskussion kommt sicher nichts Brauchbares heraus. Ich sage aber mal sicherheitshalber dazu, dass ich bei den Wägen keine andere Erwiderung auf das Angebot einer Probefahrt gegeben hätte. Ebenso habe ich als Vergleich zwei andere Neuwagen aus der Ausstellung genommen und auch nicht nur einen der 204er "abgeklopft", um Verschleißerscheinungen und Einzelfälle halbwegs auszuschließen.
Ebenso ist mir klar, dass vermutlich 99% der hier anwesenden W204 Fahrer diese Details egal sind, ihr Wagen natürlich solider oder der Vergleich selbst schon kleinlich ist. Ich will auch keinen Zuspruch von irgendwelchen Fremdfabrikatsfraktionen. Es stand weder ein Mondeo, noch ein 3er oder ein A4 daneben. Ebensowenig sagt das alles etwas über den Fahrkomfort, das Bedienkonzept oder die Unterwäsche meiner Großmutter aus. Mir ging es hier einzig und allein um die Anmutung des Innenraums.
Für wen das ebenfalls ein wichtiges Kriterium ist, sollte sich ruhig mal die gleichen 30 Minuten für den Wagen Zeit nehmen wie ich es getan habe.

198 Antworten

Da bin ich mal gespannt, was die Gründe der Marktforschungen des Designcenters von Daimler sind, daß die C-Klasse so aussieht wie sie aussieht.

Wie oben erwähnt, glaube ich auch, daß mit 100 Euro im Innenraum viel bewegt werden könnte. Aber warum haben die es nicht getan???

Ich suche seit vier Jahren einen Ersatz für meine A4 Bj1997. Dann kam BMW mit dem komischen Design, jetzt die C-Klasse.

Wenn ich Geld ausgebe, erwarte ich eine deutliche Verbesserung zum vorhandenen fahrzeug. Bisher hat es nicht gereicht, mich zu überzeugen.

Vielleicht doch wieder ein A4?
Geplant hatte ich eigentlich Mercedes. Aber es will nicht klappen.

Das ist dann der Vorteil von Premium Fahrzeugen. Mein A4 gehört ja schon ein bißchen dazu. Die halten auch noch gut, wenn sie älter als 10 Jahre sind. Man ist nicht unter Zeitdruck beim Neukauf.

Zitat:

Dieses Design - und die Materialanmutung ist genau so gewollt und beruhen auf Marktforschungen des Designcenters von Daimler

Wer arbeitet da denn?

Hallöchen Deutschland,

hier der Auszug aus:"Die emotionale Visitenkarte des Autos"

Jedes Automodell hat seinen eigenen Charakter – ein Geländewagen wirkt kraftvoll und robust, eine Limousine strahlt eher Eleganz und Sicherheit aus. Wie Kunden ein Auto wahrnehmen, welche Gefühle die verwendeten Materialien und vor allem die Gestaltung von Cockpit und Innenraum auslösen, untersucht DaimlerChrysler im neuen Customer Research Center (CRC). Diese Ergebnisse der psychologischen Studien aus dem Labor für Sinnesreize sollen künftig bei der Entwicklung der verschiedenen Modellreihen berücksichtigt werden. Denn neben den technischen Merkmalen sind es vor allem auch die Emotionen, die ein Modell beim Fahrer auslöst. Sie prägen das Image eines Fahrzeugs und einer Marke.

Ein Gefühl – viele Komponenten

In Zukunft wird vor allem die Innenausstattung der einzelnen Modellreihen die Marken voneinander differenzieren. Autofahrer werden mit einer Fülle von Sinnesreizen konfrontiert, wenn sie sich in einen neuen Wagen setzen – das reicht vom Klang der Tür bis zum angenehmen Sitzbezug oder dem Gefühl beim Anfassen des Lenkrads. Um dieses Konglomerat an Sinnesreizen zu analysieren, haben die Psychologen bei DaimlerChrysler im Customer Research Center drei unterschiedliche Labore eingerichtet. Im Haptiklabor für den Tastsinn erfühlen und beurteilen die Versuchspersonen zum Beispiel die verwendeten Materialien. Im Akustiklabor wird die Geräuschkulisse im Fahrzeug bewertet. Im so genannten Sichtlabor untersuchen die Psychologen die Wirkung von visuellen Reizen.
Das Problem dieser Analysen: Jeder Kunde stellt individuell unterschiedliche Ansprüche. Empfindet der eine Autofahrer das Cockpit eines Geländewagens als kühl und übersichtlich, fürchtet ein anderer, dass sich die Materialien als Schmutzfänger erweisen. Die Forscher wollen dazu beitragen, die richtige Synthese zwischen Funktionalität und Emotion zu finden. Die Untersuchungen im Labor für Sinnesreize sollen auch das Autofahren sicherer machen. Denn ein entspannter Fahrer ermüdet weniger schnell, reagiert schneller auf unerwartete Situationen. Störende Fahrgeräusche oder Spiegelungen in Windschutzscheibe und Rückspiegel dagegen könnten vom Verkehrsgeschehen ablenken.

Gleichgültig ob Sportcoupé, Offroader oder Limousine, die Sitzbezüge stehen immer für eine hochwertige Innenausstattung. Doch zwischen technischer Qualität und dem subjektiven Eindruck bestehen oft große Unterschiede. Wie nach dem Gefühl von Autofahrern etwa hochwertiges Leder beschaffen sein muss, untersuchen die Forscher im Labor für den Tastsinn: Die Lederproben hinter einem Vorhang können die Testpersonen nicht sehen, aber durch eine Öffnung berühren. Durch Tastproben beurteilen sie, welcher Sitzbezug sich am angenehmsten anfühlt.
Schritt für Schritt nähern sich die Psychologen von DaimlerChrysler so dem Gesamtbild, das sich Autofahrer von den unterschiedlichen Modellen machen – mit den Ohren, den Fingern und natürlich auch mit den Augen. Für die Ingenieure wiederum eine wichtige Grundlage, um für jede Modellreihe eine typische emotionale Visitenkarte zu entwickeln.

Viele Grüße,Rudi

O je … Marktforschung ist halt auch nur so gut wie die verwendeten Untersuchungs-Design. Offenbar hatten sie da irgendwelche Fehler, wodurch dann dieses Interieur rausgekommen ist …
 
Wäre ja nicht das erste Mal, dass man verabsäumt hat, seltsame Marktforschungs-Ergebnisse mittels gesundem Menschenverstand zu überprüfen: Ein Blick hätte genügt, und die Entwickler hätten gewusst, dass dies nicht das angestrebte Optimum sein kann.

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Hört sich ja toll an, aber wenn man das Ergebnis dann sieht und fühlt muss man doch davon ausgehen, dass die Testprobanden am Abend davor sich ordentlich Mut für die Arbeit angetrunken haben 😉 .

Zitat:

Original geschrieben von paquito


Wäre ja nicht das erste Mal, dass man verabsäumt hat, seltsame Marktforschungs-Ergebnisse mittels gesundem Menschenverstand zu überprüfen: Ein Blick hätte genügt, und die Entwickler hätten gewusst, dass dies nicht das angestrebte Optimum sein kann.

😁

Da muss man nicht mehr sagen 🙂

Zitat:

Original geschrieben von paquito


O je … Marktforschung ist halt auch nur so gut wie die verwendeten Untersuchungs-Design. Offenbar hatten sie da irgendwelche Fehler, wodurch dann dieses Interieur rausgekommen ist …

Wäre ja nicht das erste Mal, dass man verabsäumt hat, seltsame Marktforschungs-Ergebnisse mittels gesundem Menschenverstand zu überprüfen: Ein Blick hätte genügt, und die Entwickler hätten gewusst, dass dies nicht das angestrebte Optimum sein kann.

ich halte eher für warscheinlich dass die Forscher ordentliche Arbeit geleistet haben und hinterher die Controler Ihre "Arbeit" gemacht haben. Wie bei alter S-Klasse und W203 die geschirmten Stecker gegen ungeschirmte auszutauschen z.B.

lg
Peter

Morgen,
 
in einem anderem Statement der hervoragenden Truppe wurde das ganze (Material,Design,Haptik,Optik etc.)als Zukunftsweisend und den Wünschen der künftigen Kundenwünsche dargestellt.
Aber,nichtsdestotrotz erhält die C-Klasse als erstes einen bestimmt wunderbaren Selbstzünder:
 
2009: C 250 BLUETEC, V6-Leistung, 4,9 Liter pro 100 km und EU6-Potenzial
2009 startet der C 250 BLUETEC mit der neuen Generation des Vierzylinder-Diesel­motors von Mercedes-Benz. Das starke, saubere und dabei extrem sparsame 2,2-Liter-Triebwerk leistet 150 kW/204 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 480 Newtonmetern - Werte, die bis vor kurzem nur Sechszylinder-Diesel mit mindestens drei Liter Hubraum erreichten. Sie verhelfen dem C 250 BLUETEC zu überlegenen Fahrleistungen. Er beschleunigt in nur 7,9 Sekunden von null auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 245 km/h.
Für diese Leistungsklasse unerreicht niedrig ist dabei der Verbrauch: So begnügt sich der C 250 BLUETEC mit durchschnittlich 4,9 Liter Dieselkraftstoff pro 100 Kilometer. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von lediglich 130 Gramm pro Kilometer. Dank umfassender BLUETEC-Abgasreinigung ist der neue Diesel in allen Abgasbestandteilen so sauber wie ein Benziner und kann die Grenzwerte einer künftigen EU6-Norm erfüllen.

Zitat:

Original geschrieben von Rudlof.D


Morgen,
 
in einem anderem Statement der hervoragenden Truppe wurde das ganze (Material,Design,Haptik,Optik etc.)als Zukunftsweisend und den Wünschen der künftigen Kundenwünsche dargestellt.
Aber,nichtsdestotrotz erhält die C-Klasse als erstes einen bestimmt wunderbaren Selbstzünder:
 
2009: C 250 BLUETEC, V6-Leistung, 4,9 Liter pro 100 km und EU6-Potenzial
2009 startet der C 250 BLUETEC mit der neuen Generation des Vierzylinder-Diesel­motors von Mercedes-Benz. Das starke, saubere und dabei extrem sparsame 2,2-Liter-Triebwerk leistet 150 kW/204 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 480 Newtonmetern - Werte, die bis vor kurzem nur Sechszylinder-Diesel mit mindestens drei Liter Hubraum erreichten. Sie verhelfen dem C 250 BLUETEC zu überlegenen Fahrleistungen. Er beschleunigt in nur 7,9 Sekunden von null auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 245 km/h.
Für diese Leistungsklasse unerreicht niedrig ist dabei der Verbrauch: So begnügt sich der C 250 BLUETEC mit durchschnittlich 4,9 Liter Dieselkraftstoff pro 100 Kilometer. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von lediglich 130 Gramm pro Kilometer. Dank umfassender BLUETEC-Abgasreinigung ist der neue Diesel in allen Abgasbestandteilen so sauber wie ein Benziner und kann die Grenzwerte einer künftigen EU6-Norm erfüllen.

Das klingt mal nach klarem Vorsprung beim Antrieb, wenn der Motor dazu noch leise und vibrationsfrei läuft hat Mercedes wieder ein echte Aushängeschild.

Hallo!

Weiß man schon, was der C250 D (gab es das nciht schon mal...?) dann mit einer ordentlichen Ausstattung kosten wird?
Den aktuellen C 320 CDI kann man ja in Bezug auf Kosten für Finanzierung und fixe Posten eher mit einem gebrauchten Maserati vergleichen. Da bringt der Minderverbrauch kostenmässig auch nix mehr...

Grüße,

Mathias

Danke EvilJogga für diesen Bericht und danke für die anderen Kommentare - hier bin ich richtig. 😉
Es gibt doch nichts schöneres für einen Altmodellbesitzer, als sich darüber zu freuen, dass man nicht das neue Modell kaufen muss. Allerdinsg habe ich auch etwas Angst vor der Zukunft. 204 kommt nicht in Frage und alles was ich vom 212 gesehen und gelesen habe sorgt bei mir nicht gerade für Begeisterung... Also entweder schaffe ich es, eine familiäre Mehrheit für einen der letzten W211 zu schaffen (leider eher unwahrscheinlich, da die C-Klasse dann noch nicht "alt" genug ist) oder ich gebe meine MB-Leidenschaft, spare mir das Geld und kaufe stur nach Preis-/Leistung einen Mondeo oder sowas. Da setzt man sich dann ja auch mit dem "richtigen", also einem anderen,  Anspruch rein.
 
Viele Grüße
Moonwalk
 

Zitat:

Original geschrieben von moonwalk


Danke EvilJogga für diesen Bericht und danke für die anderen Kommentare - hier bin ich richtig. 😉
Es gibt doch nichts schöneres für einen Altmodellbesitzer, als sich darüber zu freuen, dass man nicht das neue Modell kaufen muss...
Moonwalk
 

Nach dem großen MOPF um 2010 werde die 204-er sicher auch im Innenraum toll sein.

Die ersten 203-er waren im Vergleich zu den letzten 202-ern im Innenraum und in der Verarbeitung ja auch zum weinen, die nach MOPF sind aber schön massiv und weitgehend problemlos🙂

Privat würde ich einen Benz (wenn möglich) immer nur nach MOPF kaufen. Bei allen mir besser bekannten Baumustern (201, 124, 202, 203, 210) waren die nach MOPF deutlich massiver und problemloser.

2010 wird deiner 6 Jahre alt, dann kannst Du einen gelifteten 204-er kaufen und glücklich sein🙂

Zitat:

Original geschrieben von sportivo


Bei allen mir besser bekannten Baumustern 201, 124, 202, [...] waren die nach MOPF deutlich massiver und problemloser.

Dann scheinst du zumindest diese Baureihen nicht wirklich zu kennen.

@ matzhinrichs

Ich würde mal abwarten, wie es 2009 aussieht.
Ich habe, und das nicht alleine, schon vor mehreren Jahren prophezeit, dass Spritpreis und Steuer mit dem zunehmenden Anteil von Diesel PKW-beide in Relation zum Benziner steigen werden. Ganz einfach, weil der Staat einen schröpfbaren Bestand sieht und der Dieselpreis sich der erhöhten Nachfrage anpassen wird.
Und ich prophezeie, dass der Dieselpreis sich dem Benzinpreis noch weiter annähern wird.

Wenn Mercedes dann 2010-2011 Jahre später neue Benziner auf den Markt bringt, könnte der kostenmäßige Vorteil der Diesel erst sehr spät zum Tragen kommen. Beim Golf V gab es ja schon dutzendhaft Vergleiche zwischen dem 170PS TSI und TDI. Die Ergebnisse schwanken, aber kostenmäßig geht der Diesel nicht unter 20tkm per annum als Sieger hervor.

Für mich kommen aus mehreren Gründen nur Benziner in Frage, also warte ich einfach mal ab 😉

@ moonwalk

Ich kenne nur den Vorgänger des aktuellen Mondeo als "Vormopf". Der hat mich aber damals in mehrfacher Hinsicht enorm erstaunt. So richtig konnte ich mir den Mehrpreis für 3er und A4 nicht erklären, der für den 203 schien mir deutlich zu hoch.
Den Neuen kenne ich noch nicht, würde aber mal einen vorurteilsfreien Gang zu Ford wagen, so du keinen der dickeren Motoren haben willst.

@ sportivo

Zumindest beim W203 sind wir uns nicht ganz einig, was Freuden der Mopf angeht 😉
Beim W204 wirds aber sicherlich besser werden als jetzt 😁

Hallo!

Nur ein Kommentar zu den motoren bei Ford: m.W. gibt es dort den 2.5 T 5-Zylinder von Volvo im Mondeo. Dieser Motor passt bestens zu dieser Fahrzeugklasse und 220 PS mit der Ausstattung zu dem preis findet man woanders nicht.

Als Firmenwägen für den vertrieb würde ich aktuell Mondeos anschaffen.

Grüße,

Mathias

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