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Nörgelnder Neider auf Stütze macht den 204 schlecht - 30 Minuten mit dem erhobenen Zeigefinger...

Themenstarteram 19. Oktober 2007 um 2:33

Warum der Titel?

Er erspart vermutlich der Hälfte der Poster hier ihren Beitrag, da die Kritiker des W204 ihn sich generell nicht leisten können, Trolle sind oder sich einfach nur das schlecht reden, was sie nicht haben. Ich gestehe dem Auto auch zu, dass ich seine eigentlichen Qualitäten gar nicht getestet habe, denn gefahren bin ich ihn nicht. Sicher hätte man einem solchen Querulanten aber auch den W204 nicht gegeben :D

Eigentlich hätte ich mich in den Verkaufsräumen gar nicht umgeschaut, aber da gestern alles schief gelaufen war, hab ich den kleinen CL heute abend abgeholt. Und da bot sich doch mitsamt der besten aller Frauen ein Bummel durch die verlassenen Verkaufsräume, ähh, -stockwerke in der Hauptniederlassung München an. Den W204 wollte ich mir aus reiner Neugier mal aus der Nähe anschauen, alleine weil man hier doch sehr kontroverse Meinungen über den Innenraum hört und er auf Fotos irgendwie, ja, billig wirkt.

Im Erdgeschoss stand dann u.a. auch ein Classic, der mit offener Tür zum Innenraumcheck einlud. Ich hatte mir den ersten Eindruck nach dem Reinsetzen schlimmer vorgestellt. Der offene Deckel des Bildschirms entspricht zwar nicht meiner Vorstellung von Charme, das macht die gut gewählte Position aber wieder wett. Die monströsen Außenspiegel bieten einen sehr guten Überblick und stören zumindest mich nicht im Geringsten. Auch die Mittelkonsole sieht auf den Fotos wesentlich mehr nach Vectra aus, als in Natura.

Dann jedoch nahm ich die Hände und das Elend began. Die Haptik des Armaturenbrettes rangiert für mein Dafürhalten nur ganz knapp über der Optik, die mir sofort "gummierter Hartplastikspritzguss" sagt. Die dann klopfend zum Einsatz gekommene Spitze des rechten Zeigefingers wurde im Laufe der nächsten Minuten zum Entscheidungsfinder, was eine Probefahrt anging. Aber machen wir es kürzer. Ich habe danach noch zwei andere W204 angeschaut, einen als Elegance, einen als Avantgarde. Zum hausinternen Vergleich musste ein CL203 Mopf mit gehobener Ausstattung herhalten. Für das eine oder andere Detail auch ein S211 als Classic.

Türen:

Außen:

Der Classic hat keine Stoßschutzleisten. Der Avantgarde auch nicht. Da wäre es mal interessant zu wissen, wie viele der typischen Türenrempler hier Dellen verursachen, da die Kraftverteilung auf die Fläche nun wegfällt.

Mechanik:

Schließen sauber und ohne Kraftaufwand, Schließgeräusch bei langsamem Schließen passt, bei schnellerem Schließen etwas dünn.

Das Öffnungsgefühl der Türe ist ordentlich, der Vergleich mit dem CL203 wäre aber unfair, da dessen Türen deutlich schwerer sind.

Beim zügigen Zuziehen hört man leichte Geräusche im Türgriff beim Classic, beim Avantgarde dank Leder nicht.

Innenverkleidung:

Der obere Teil der Türverkleidung innen fühlt sich grausam an. Bei 203 und 211 nicht aus Hartplastik, sondern unterschäumt. Klingt so grausam hohl und dünn beim Klopftest, wie er aussieht und sich anfühlt. Beim Classic auch sonst ein beschämendes Konglomerat aus Hartplastik. Beim Avantgarde mit Leder sieht das schon anders aus. Die Innenseite der Tür wirkt plötzlich wie aus einem merhfach teureren Wagen. Leider bleibt auch dort die obere Abdeckung und der schwarze Bezugsstoff der Türablage wirkte auf mich nicht so schön. Das Klappern beim Klopftest der Türablage blieb aber ebenso, wie das leichte Klappern der Lautsprecherumrandung. Der 203 klingt an der Türablage einen guten Deut besser, aber auch nicht solide, die Lautsprechergitter sind aber still.

Mein absoluter Favorit war die Abdeckung, die bei geschlossener Tür den Übergang zum Armaturenbrett herstellt. Auch bei Avantgardeausstattung scheppert das Ding erbärmlich, wenn man auf den obersten Teil davon in Richtung Tür klopft. Aber auch kein Wunder bei über einem halben Millimeter Spalt :eek:

Damit mir niemand unterstellt, dass ich den armen Wagen zerlegen wollte erwähne ich noch mal ausdrücklich, dass ich da nicht drauf herumgehauen habe, sondern nur etwas besser mit der Fingerspitze getippt habe.

Tasten:

Die Tasten für die Fensterheber bedienen sich wunderbar. Klare Druckpunkte und der genau passende Widerstand! Die Position ist zum Bedienen klar besser als im CL203, da man dort am Türgriff vorbeigreifen muss. Wo sie beim W\S lagen weiß ich gerade nicht mehr.

Der Vierwegeschalter für die Spiegel punktet ebenso mit dem Druckgefühl, wirkt aber ein bisschen schwammig, da die Tastkappe keine Führung besitzt. Hier fällt auch der 203er Nachmopf durch, da mit der Mopf eben das eingespart wurde.

Die Sitzverstellung weist sehr locker sitzende Tastkappen auf. War aber selbst beim C215 kaum besser.

Schweller:

Die Plastikverkleidung zum Innenraum hin ist nicht mehr mattiert. Vielleicht eine Geschmacksfrage, mir war sie aber mattiert lieber.

 

Instrumentierung:

Lenkrad:

Jemand, den ich nicht in den sicher folgenden Strudel der Diskreditierung hineinziehen möchte, hat hier mal geschrieben, dass Mercedes das Kunststück gelungen sei, ein Lederlenkrad mit der Haptik von Plastik zu bauen. Ich hielt es für etwas übertrieben, ist es aber nicht. Bis mir die Nähte aufgefallen sind habe ich mich noch gewundert, dass es den Avantgarde nur mit einem anderen Plastiklenkrad gibt.

Die Tasten sind optisch ein großer Fortschritt zum 203 Nachmopf. Auch hier ordentliches Druckgefühl, jedoch ohne das aufgesetzt wirkende silber auf erhabenen Tasten. Lediglich eine der beiden einzelnen Rundtasten konnte man in jedem der drei 204er zum Klappern bringen, wenn man den Finger darauf hin und her bewegt hat.

Was mir ebenfalls trotz recht kleiner Hände nicht zugesagt hat war der Durchmesser des Kranzes. Der könnte ruhig wesentlich dicker ausfallen.

Hebel:

Ah, nein! Ich hatte den nicht einrastenden Blinker in einem Leihastra kennegelernt. Vermutlich bin ich zu alt für diese Umstellung :D

Mich würde aber interessieren, wie es da Anderen geht. Lieber die klassische Raste oder den Signalgeber?

Kombiinstrument:

Chromringe sind ebenso Geschmackssache wie das linke Rundinstrument. Sowas Ähnliches gabs im Golf 2 bei der abgespeckten Basisaustattung anstelle einer Analoguhr. Sehr positiv bewerte ich den Schritt zurück zu einem zentralen und großen Tachometer!

Comand:

Der zentrale Drehregler hätte stabiler ausfallen können, die Tasten haben wieder den bereits angesprochenen klaren, aber sanften, Druckpunkt. In Betätigungsrichtung ist kein Spiel vorhanden, jedoch senkrecht dazu gibt es welches. Hier zeigt der 211, dass Regler und Tasten noch besser sein können. Der 203 auch.

Die manuelle Abdeckung des Displays fährt geschmeidig nach oben und hält sanft an. Soweit gut. Sie saß aber bei allen 204ern nicht plan und war jeweils links oben fühl- und sichtbar zu tief. Das Schließen der manuellen Abdeckung erfordert das Ausstrecken des Arms. Könnte bei einer legeren Sitzposition unbequem werden. Ob Comand oder nicht, schon leichtes Antippen des Deckels hört sich nach Octoban an.

Klima:

Argh! Bei 203 und 211 fällt das minimale Spiel der Drehregler nicht auf, beim 204 kann man mit dem Geklapper seine Frau in mehreren Metern Entfernung aufmerksam werden lassen. Wäre das nicht beim Elegance und Avantgarde 204er exakt das gleiche gewesen, ich hätte einen Einzelfall vermutet. Auch wirkt das Rädchen dünn und leicht, da man jede Raste in den Fingern zittern fühlt.

 

Mittelkonsole:

Die Abdeckung des Aschenbechers öffnet und schließt butterweich. So stelle ich mir diese Mechanik vor! Allerdings dürfte rauchen in P ebensowenig Entwicklungsziel gewesen sein, wie beim 203. Ob für das Ausleeren noch N reicht, oder ob es D sein muss habe ich nicht getestet :D

Der Schaltknauf sieht irgendwie nach Schaltwagen aus und wirkt mir persönlich zu filigran. Bei Avantgarde sieht das Leder des Sacks passabel aus, der Knauf fühlt sich trotzdem an wie das Lenkrad - vom Sack lässt man im Normalfall die Hände.

Ungefähr auf Höhe des Endes der Schaltkulisse ist ein Übergang im Teppich. Mit dem kleinen Finger erfühlt man wunderbar die scharfe Kante des Plastiks, da er in den entstehenden Spalt gewaltfrei einzudringen vermag. Erneuter Punkt für den 203, dessen Mittelkonsole nicht nur seitlich wegen Unterschäumung besser klingt, sondern auch um die Schaltkulisse durch geringere akustische Präsenz zu gefallen vermag.

Der Controller sagt mir gar nicht zu. Wabbelig um die Ruhelage und er erfordert zu viel Kraft für den Vierwegemechanismus.

Das Fach daneben klingt innen klapprig, hat aber eine hervorragend schließende Abdeckung. Die waren in allen 203ern immer ein wenig hakelig und haben auch die letzten Millimeter nicht aus eigener Kraft zurückgelegt.

Mittelarmlehne:

Die beim 203 weggemopfte und als Ersatzteil entfallene Höhenverstellung gibt es auch im 204 nicht wieder. Ob ich sie vermissen würde müsste ich er-fahren. Was ich aber vermisse ist, ja, wir hattens schon öfters, die Unterschäumung der Oberfläche. Die "Schuhsohle" für den Arm wirkt aufgesetzt und fühlt sich an, wie das Armaturenbrett.

Der doppelte Deckel des Fachs wirkt mit seinem Scharnier auf beiden Seiten nicht so wirklich, als sei er aus dem Vollen geschnitzt worden. Praktisch ist der zweiteilige Deckel durchaus, da der Beifahrer im Fach fummeln kann, ohne das ich mich bewegen müsste. Das Fach selbst ist dem Geräusch nach durch dünnere Wände gewichtsoptimiert.

Unter der Fahrerseite verbirgt sich noch ein kleines Fach mit Gummieinsatz. Aber wozu ist es gedacht? Ich komme nicht drauf und die Verkäuferin meinte, leicht peinlich berührt: "Das wissen wir auch noch nicht. Wir hatten ein Brillenfach vermutet, aber dafür ist es zu kurz". Was ist der originäre Verwendungszweck? Das würde mich wirklich interessieren :)

Handschuhfach:

Der Knopf zum Öffnen wirkt sehr zerbrechlich. Dafür schließt es kaum hörbar und selbst bei geringstem Druck. Klarer Punkt für den 204!

Schiebedach:

Der Lichtschutz läuft sauber, aber tippen an den Lamellen ruft die erwartete Reaktion hervor.

Sonnenblenden:

Keine Schweißnaht an der Unterkante fühlbar. Nein, der W203 hat sie seit der Mopf auch nicht mehr, der C216 hat sie aber :p

Die notwendige Kraft zum Herunterklappen ist deutlich geringer als beim 203. Sehr angenehm. Dummer Nebeneffekt: Zieht man sie ~3cm herunter und lässt sie hochschnalzen, klingt das scheußlich. Wohl zur Hälfte deshalb, weil sie zwei mal anschlägt, und zur anderen Hälfte hat es wohl damit zu tun, das Klopfen auf den Himmel über der Blende ein hohles Geräusch erzeugt.

Teppich:

Fiel nicht mir, sondern der vielleicht Pfleglichsten aller Autofahrerinnen auf. Kurzfloriger und weniger weich, als im 203 Vormopf. Wobei ich da nicht weiß, ob es da eine Ausstattungsabhängigkeit gibt.

 

Kofferraum:

Ich weiß nicht mehr, welcher der Wagen einen offenen Kofferraum hatte. Die Batterie fehlte jedenfalls allen.

Der Griff des Kofferraumbodens hat mich entsetzt. Man zieht das hauchdünne Plastik über die brechend klingende Plastikrastnase und zieht daran einen wabbeligen Ladeboden hoch. Der Gedanke, da drauf einen Sprudelkasten unsanft abzusetzen macht mir richtig Angst. Der 211er hatte Griffe nach dem fast gleichen Prinzip, aber mit verchromtem Metall. Gut, dass die Ladeböden Gasdruckfedern haben würde ich beim 204 nicht erwarten, aber wenn schon nicht den Griff, so hätte man wenigstens deren Dicke übernehmen können. Die entspricht etwa drei aufeinander geklebten Böden!

Die seitlichen Abdeckungen, die man nur kennenlernt, wenn man an die Technik oder den Verbandskasten will sind noch genau so konzipiert wie beim W203. Etwas fummelig, aber wann will man da auch mal dahinter?

Auffällig billig beim 211 war die Abdeckung der 12V Steckdose. Ich dachte ich hätte sie aus Versehen beim Öffnen abgerissen. Hab ich zum Glück nicht, aber das wird garantiert noch jemandem damit passieren, wenn er sie mehr als drei mal benutzt.

Heckklappe:

Den Finger besser stecken lassen. Unter dem Plastik hört man das reine Nirvana, unter dem Filz das Blech.

Sitze:

Ja, stimmt. Fast vergessen. Beim Q7 hab ich noch gelacht, als bei dem Vorführer mit Vollleder die hintere Verkleidung der Sitze aus billigstem Hartplastik war. Und wie erstaunt war ich doch bei meinem Erstkontakt mit dem Sportcoupé, dass dort die Sitze hinten gepolstert, mit Stoff bezogen und mit Ausformungen für die Beine versehen waren.

Beim 204 staune und lache ich nicht.

 

Was mir bei der Gelegenheit auch noch auffiel ist die deutlich schlechtere Aerodynamik des W204 im Vergleich zum W203. Die Verkäuferin war so nett, für den 180K die Höchstgeschwindigkeit nachzuschauen. 223 als Handschalter, 220 als Automat. Exakt die gleichen Werte wie beim W203 Nachmopf - trotz 13PS mehr. Obs allein an den Spiegeln liegt?

 

Mein persönliches Fazit: In der Summe eine nicht mal mäßige Qualität und ein riesiger Rückschritt zum 203. Der hat zwar auch seine Schwächen und man sollte nicht überall klopfen, aber an sehr vielen Stellen sind die Unterschiede erschreckend. Es ist eine Plastikkiste, selbst mit Avantgarde und Leder. Ich würde lieber nach einem 211 als Classic Ausschau halten oder an einen der letzten 203er denken. Weniger bullig, aber mehr Mercedes.

 

Ich habe es bewusst unterlassen, den 204 mit BMW und Audi zu vergleichen. Bei einer solchen Diskussion kommt sicher nichts Brauchbares heraus. Ich sage aber mal sicherheitshalber dazu, dass ich bei den Wägen keine andere Erwiderung auf das Angebot einer Probefahrt gegeben hätte. Ebenso habe ich als Vergleich zwei andere Neuwagen aus der Ausstellung genommen und auch nicht nur einen der 204er "abgeklopft", um Verschleißerscheinungen und Einzelfälle halbwegs auszuschließen.

Ebenso ist mir klar, dass vermutlich 99% der hier anwesenden W204 Fahrer diese Details egal sind, ihr Wagen natürlich solider oder der Vergleich selbst schon kleinlich ist. Ich will auch keinen Zuspruch von irgendwelchen Fremdfabrikatsfraktionen. Es stand weder ein Mondeo, noch ein 3er oder ein A4 daneben. Ebensowenig sagt das alles etwas über den Fahrkomfort, das Bedienkonzept oder die Unterwäsche meiner Großmutter aus. Mir ging es hier einzig und allein um die Anmutung des Innenraums.

Für wen das ebenfalls ein wichtiges Kriterium ist, sollte sich ruhig mal die gleichen 30 Minuten für den Wagen Zeit nehmen wie ich es getan habe.

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198 Antworten

Hallo EvilJogga !

 

Wunderbar! So ein Bericht ist einfach ein Genuss. :)

Zudem kann ich 1 zu 1 dein "Test" nachvollziehen, in dieser Hinsicht bin ich nämlich genau gleich.

Nach so einen Drück-, Wackel- und optischen Test geht einem oft bereits vor der Probefahrt die Freude an dem Produkt verloren. Und mir sind gerade eben solche Details sehr wichtig.

Hast Du schon einmal den 9000er Saab angeschaut? Da lief es mir beim Anfassen des einen Lenkradhebels kalt den Rücken hinunter. Der Griff auf die dem KI zugewendeten Seite offenbarte die Kunststoffverstrebungen. Ähnlich einem Legobaustein von unten. :D Für Technikfans aber ein Greuel.

 

MfG

124er Kombi

Ein mehr als ausführlicher Bericht, vielen Dank. Eine Sache fehlt jedoch noch: Wenn man all das berücksichtigt, ein Verweis auf den doch recht üppigen Preis des W204. Für mich stellt sich momentan sowieso nicht die Frage eines Neukaufes. Soll sich jeder selbst ein Bild machen.

am 19. Oktober 2007 um 7:23

Den W204 fachmaennisch zerlegt...Ich moechte lieber nicht wissen, was bei einem Intensivtest herauskommt. Der Bericht sollte so nach Stuttgart geschickt werden. Im Anhang die Preisliste.

Mich drueckt es mehr und mehr in Richtung W211, auch wenn man dann in eineinhalb Jahren ein altes Modell faehrt (Vielleicht ist das allerdings ein Vorteil...).

Mfg

Hallo Evil,

 

hast dir ja wirklich Mühe gegeben,deine Sicht der Dinge ausführlich darzulegen.Respekt dafür. 

Wer sich erinnern kann weiß,das ich kurz vor der Präsi des W204 auf dem Hof unserer NL einen Blick eine silberne C-Klasse werfen konnte und ziemlich entsetzt war ob des Innenraumes.Ich konnte es einfach nicht glauben,das dass wahr wurde,was als Spypic schon lange Zeit durch die Tiefen des I-Netzes geisterte.

Beim ersten schauen des Bildes dachte ich noch,das es ja eine Vorserienversion sei und dies auf keinen Fall so bleiben würde.

Auf eine angebotene Probefahrt hatte ich aus den genannten Gründen verzichtet.

Erst jetzt vor 2 Wochen,auf einem LKW Fahrevent hatte ich die Möglichkeit mit einer von mehreren unterschiedlich motorisierten C-Klassen auf dem ADAC Handlingsparcour ein paar richtig flotte Runden zu drehen.

So,wie mann dort das Auto fahren konnte,ist es im normalen Strassenverkehr einfach nicht (Gefahrlos) möglich.Hier offentbart die C-Klasse Fahrwerksqualitäten, die auch alle die andern fahrenden Teilnehmer schlicht weg nicht für möglich gehalten hatten.Die Tristesse der verbauten Materialien wich schlagartig der Beisterung dieses Handlingwunders.

Will sagen,das ich dieses Auto nun mit ganzen anderen Augen sehe und die verstehe,die sich nach einer Probefahrt für die C-Klasse entscheiden.

 

Grüße von Rudi

 

Hallo!

Wir haben einen W204 320CDI 4matic Elegance in der Familie.

Antriebsseitig ist der Wagen mit das Beste, was man heutzutage im 6-Zylinder Bereich kaufen kann. Obwohl es ein Diesel ist...

Der Innenraum ist m.E. genauso billig wie er auf Bildern aussieht und entspricht qualitativ ungefähr dem meines 2003er Volvo...

Insgesamt aber ist der C, neutral gesehen, ein sehr gutes Auto. Ich finde ihn hässlich und als Elegance sehe ich ihn in bester Tradition zum altbackenen 190er, aber als sicherer, unauffälliger Begleiter für die Langstrecke in dieser Fahrzeugklasse für mich 1. Wahl.

Aber: der Preis. Das Auto ist definitiv mindestens 10.000 Euro zu teuer. Knapp 60 TEur für den kleinen Benz ist definitiv eine Unverschämtheit gegenüber dem deutschen Kunden. In Sanien und Dänemark kostet die Kiste 6-9 TEur weniger. in den USA locker 20 TEur weniger.

Das kann nicht sein.

Grüße,

Mathias

noch ein Bild von den Fahrzeugen die z.Verfügung standen.

Der 350er mit AMG-Paket ist Familientauglicher Brenner allererste Güte.Unglaublich wie man bei vollem Leistungseinsatz die Kiste um den Kurs prügeln kann.

beim zügig gefahrenen Slalom zeigt sich das Auto absolut fahrstabil und läßt selbst bei heftigerTempoübertreibung keinerlei Unsicherheitsgefühl aufkommen.

Ein wirkliches Klassefahrwerk - und das bei weiterhin sehr ordentlichen Komfort.

am 19. Oktober 2007 um 9:04

klasse beitrag.

hatte große bedenken, das alte modell zu kaufen. mittlerweile bin ich aber sehr froh. man ist damit nicht der hippeste, aber die qualität des innnenraums ist sehr gut und als sport edition auch nett anzuschauen und vor allem anzufühlen.

werde den 280er noch 3 jahre fahren und dann auf ein E-t-modell oder was auch immer (GLK etc.) umsteigen. hoffentlich kehrt sich der "entfeinerungs"trend, der scheinbar jetzt auch audi erfasst hat, wieder mal um. denke aber, dass sich die kunden das irgendwann nicht mehr bieten lassen. und da MB mehr privatkäufer hat als andere, bestehet die hoffnung, dass nicht alles akzeptiert wird.

gruß shodan

am 19. Oktober 2007 um 9:20

Eigentlich schade, dass es bei saemtlichen Neuwagen an der Innenraumqualitaet hapert. Die neue C-Klasse ist vom technischen Aspekt ein gelungenes Auto. Design ist Geschmackssache, mir gefaellts. Warum um Himmels Willen dann allerdings im Innenraum so geschludert wird ist mir ein Raetsel. So viel mehr kann ein wertiger Kunststoff und gute Verarbeitung doch nicht kosten.

Ich frage mich auch wer am Ende solche Qualitaetsmaengel (oder besser gesagt Konstruktionsmaengel) absegnet. Es muss doch auch den Testern auffallen, dass die Haptik der Knoepfe usw nicht einem Auto entsprechen kann, dass mal locker 50Tausend Euro kostet.

Ich wuerde das Problem auch nicht auf Mercedes beschraenken. Der Trend scheint generell so zu sein, dass man 70Tausend Euro und mehr in die Hand nehmen muss um einigermassen gute Verarbeitung zu bekommen. Alles was darunter faellt wird drastischen Sparmassnahmen unterzogen. Den meisten wird es egal sein, das Auto wird ueber die Firma zwei Jahre geleast und fertig. Und solange dieser Trend nicht aufhoert wird es wohl nicht besser.

...."mitsamt der besten aller Frauen".....bei dir möchte man gerne Frau sein, du Charmeur!

Aber kein Test-Auto......das grenzt ja schon an Onanie :-)

 

Gruß

am 19. Oktober 2007 um 9:49

Toller Bericht, den ich so nur voll und ganz bestätigen kann.

Hab den W204 in mehreren Varianten ausgiebig Probegefahren und kann nur folgendes Fazit ziehen:

Aussenoptik und Fahrwerksqualitäten hui, Innenraum pfui !!!!!

Deswegen kommt nächste Woche (hoffentlich) auch mein neuer W211 der übrigens momentan mit ein bisschen Verhandlungsgeschick zu ähnlichen Preisen wie der W204 zu bekommen ist, jedoch in Bezug auf Größe und Qualitat in einer anderen Liga spielt.

Sollte der W204 beim hoffentlich kommenden Innenraumfacelift in 3-4 Jahren merklich verbessert werrden, würde ich wahrscheinlich zuschlagen. In der jetzigen Form ist er aber für mich untragbar.

Das Motto: Fährt toll sieht aber Kacke aus ist für mich bei einem Preis von über 50.000 Euro (in meiner Wunschkonfiguration) nicht tolerierbar.

Gruß

cessi

Moin moin,

da ich über 50 Tkm im Jahr in einem Wagen verbringe sind mir ausser die Zuverlässigkeit auch die Innenraumgestalltung sehr wichtig. Habe auch lange an einem C320 TCDI 4 Matic rumgemacht. Aber alleine schon das Lenkrad was sich wirklich mehr als billig anfühlt und auch die harte Armlehne vorn waren Dinge die mich überhaupt nicht begeistert haben. Das Command sieht auch im ausgeklapten zustand mehr als ärmlich aus. Ok, man brauch es eigentlich nicht, aber der Wagen konnte mich absolut nicht begeistern.

Wie schon geschrieben ist auch der Kofferraum Boden im T-Modell mehr als billig gemeistert. Und dann der Preis von über 64 TEuro und dann nicht mal ne Standheizung oder eine Disctronic im Angebot haben mich dann davon abgehalten diesen eigentlich sehr schönen Wagen zu ordern.

Gruß Schulle

 

Themenstarteram 19. Oktober 2007 um 12:19

Oha, ich bin über die Resonanz erstaunt :eek:

Danke an alle für die Komplimente zum Bericht :)

@ 124er Kombi

Nein, den Saab 9000 hab ich noch nicht von innen gesehen. Zum Einen machen mich die Saabs nicht wirklich an, zum Anderen sind sie Exoten, was bei Problemen immer Schwierigkeiten mit der Informationsbeschaffung gibt und bei einer schlechten Werkstatt den Wechsel schwer macht. Um Letzteres in Kauf zu nehmen, muss mir bei den Papierdaten schon mächtig einer abgehen :D

@ Kwan

Ich kenne die Preise selber nicht. Ich hab nur bei drei Wagen im Autohaus auf das Preisschild geschaut. Beim CL 63 und S65, weil ich die ungefähre Differenz wissen wollte, und bei einer G-Klasse - zu der kommt aber noch was. Was die 204er, der CL203 und der S211 gekostet hätten weiß ich nicht.

@ mtwist

Ich bin auch gespannt, wie sich der W204 in ein paar Jahren schlägt, was Klappern und Knarzen angeht. Ich würde dir empfehlen den 211 genau anzuschauen. Der ist zwar bald alt, aber gegen Ende der Lebensdauer gibt es auch bei Mercedes mehr Verhandlungsspielraum und ganz am Schluss auch meist einen Satz vorkonfigurierter Fahrzeuge, die mit saftigem Abschlag verkauft werden, weil das Werksgelände leer werden muss.

Da der 211 ein harmonisches und unauffälliges Design hat, wird er nicht so schnell alt aussehen. Vom Fahrkomfort kann ich nur vermuten, dass er dem 204er Paroli bietet, ausgereifter ist er aber sicher!

@ Rudolf

Lange nicht gelesen :)

Ich erinnere mich noch an deinen Vorabbericht und ich hatte ja weiter oben schon geschrieben, dass ich die wirklichen Werte des Autos nicht getestet habe. Gut zu hören, dass die stimmen. Angesichts dessen, was ich über das Fahrwerk gelesen habe und was paquito berichtet hat, erstaunt mich deine Begeisterung auch nicht. Jetzt muss jeder für sich entscheiden, wie wichtig ihm was am Auto ist - wie immer halt ;)

@ matzhinrichs

Zum Gesamtpaket kann ich nichts sagen, aber die Preise sind in DE "traditionell" sehr hoch. VWs und Porsches bekommst du in den Staaten auch zu Preisen, die über einen Import nachdenken lassen. Der deutsche Kunde bezahlt die Preise, womit der Kuchen leider gegessen ist. Bleibt einem, noch 1-2 Jährchen zu warten und einen Gebrauchten zu nehmen. In der Zwischenzeit kann man sich damit trösten, dass Lebensmittel hier billiger sind als fast überall sonst, wir richtig gutes Bier, geringe Alkoholsteuern und die wohl beste Auswahl an Brot in Europa haben.

@ shodan

Ich hoffe auch einfach mal auf Zetsche ;)

Ansonsten ist hier kein Versorgungsengpass, da der Wagen meiner Frau noch eine ganze Weile halten dürfte und meine bald 21-jährige Schleuder für mein Fahrprofil schon fast Overkill ist.

@ loddel72

Das gebe ich so weiter, wenn sie mich nicht selbst nachher drauf anspricht ;)

@ cessi & JokerSchulle

Der Kofferraumboden war der von der Limo, nicht vom T-Modell

Anscheinend sind wir aber, was die Priorität des Innenraums angeht, auf einer Wellenlänge.

  • Ergonomie von Sitzen und Bedienung
  • Antriebsstrang
  • Fahr- und Geräuschkomfort
  • Qualitäts- und Gemütlichkeitseindruck des Innenraums

Das sind im Groben die vier Punkte, die mir bei einem Fahrzeug wichtig sind, und über die ich auch kaum bereit bin, hinweg zu sehen. In jedem Bereich führt ein ernstlicher Mangel dazu, dass das Portemonnaie zuschnappt :D

In den mittleren beiden Punkten ist der W204 vermutlich erste Sahne, bei Sitzen und Bedienung mache ich mir auch keine Sorgen.

Aber ich fühle mich schlicht nicht so richtig wohl und zu Hause in dem Wagen. Das war beim CL203, dem ich anfangs sehr sekptisch gegenüberstand, nicht nur wegen des (damals) kleinsten Motors mit Automatik in dem speziellen Fahrzeug, sofort anders!

 

Ganz allgemein bin ich aber nicht nur bei Mercedes und dort auch nicht nur beim 204 von der Innenraumqualität nicht angetan. Vor allem bei Mercedes habe ich mich aber schcon intensiv umgeschaut, da deren Kisten mich von der Konzeption her ansprechen. Design wäre ein langes Thema...

Beim C216 und W221 im neuen DB Museum in Stuttgart und im Ergeschoss in der Arnulfstraße klappern die Schalter an der Mittelkonsole, wenn man nach rechts und links dran wackelt. In Stuttgart kam ein Verkäufer: "Kann ich Ihnen helfen?" "Ja, sind die Tasten hier chromatisch gestimmt? Gibt es ein Musikerpaket, bei dem man die Stimmung auswählen kann?" "Äääöööhmmm..."

Und gestern musste ich nach dem Besichtigen des S211 Kofferraums feststellen, dass meine Frau weg war. Ich fand sie eine Ecke weiter in einer G-Klasse.

"Maus, du siehst so verloren aus in dem Ding."

"Kannst du mal bitte auf das Schild schauen, ob das ein Neuwagen ist?"

"Ähm.. Preis ab Werk, müsste einer sein."

"Das steht links oben."

"Neuwagen. Ja, müsste einer sein."

"Dann schau mal her."

Sie klappte die MAL auf und es ertönte ein fürchterliches Quietschen.

*Kopf fährt zurück und die Augenbrauen fahren hoch*

"Ich wollte mal wissen, wie man hier drin so sitzt und dann hörte ich das" *legt den Arm auf die MAL* *es ertönt Quietschen*

"Wieviel kostet der Wagen hier?"

"Siebenundsiebzigtausend irgendwas."

Ich harre gemütlich der Dinge und beobachte lieber die Preise des auslaufenden W211. Der gefiel mir von innen auch sofort und muss sich da (auch) nicht vor der Konkurrenz verstecken. W205 und C222 werden hoffentlich wieder die Klassenbesten in der Materialanmutung. Beim 212 habe ich irgendwie ein ungutes Gefühl.

Ich habe bei meiner Probefahrt im 204 (C 280 Avantgarde mit Leder) zwar keinerlei Drück- und Klappertests gemacht, gebe dir aber vom allgemeinen Empfinden her Recht: Das Wohlgefühl, das ich in meinem Vor(!)-Mopf 203 von Anfang an empfunden habe, wollte sich im 204 nicht einstellen (beim Außendesign allerdings auch nicht).

 

Das Material am Armaturenbrett akzeptiere ich, weil es - laut MB - besonders umwelt- und recycling-freundlich ist … das ist zumindest ein valides Argument. Aber die Gesamtanmutung und insbesondere diverse Knöpfe sind für ein Auto mit diesem Anspruch ziemlich besch…eiden.

 

Für den aktiven Fahrer bietet das Auto sehr viel … aber war Mercedes nicht mal "gefahren werden"?

 

Was den 211 betrifft: Den Avantgarde finde ich innen genau richtig - Wohlgefühl pur - so stelle ich mir einen modernen Mercedes vor. Aber, leider: Zum Fahren ist mir das Auto zu groß und zu unhandlich. (Das meine ich jetzt nicht absolut, sondern im Vergleich zu der genial kompakten C-Klasse, ob nun 203 oder 204).

 

Fazit: Ich werde das Thema "Autowechsel", das meine Frau vor einiger Zeit aufgebracht hat (ohne konkreten Anlass - bloß unter dem Aspekt "Von Zeit zu Zeit sollten wir uns was Neues gönnen - wir sind ja noch nicht in Pension, sondern aktive Menschen";) ) in den nächsten Jahren meinerseits nicht wieder aufnehmen.

 

Das einzige, was mich beim 204 voll begeistert hat, war das Comand mit der zeitgemäßen Navigation und der Bluetooth-Anbindung für das Telefon. Aber das macht das Kraut nicht fett genug (ich fahre zu mindestens 95 % ohne Navi und telefoniere ohnehin nicht gern beim Fahren) … von den € 50.000, die der Umstieg wohl kosten würde, mal ganz abgesehen.

 

Mit etwas Glück hält unser 2003 auch zehn Jahre ohne gröbere Probleme (bei 6.500 km im Jahr ist der Motor dann grad mal richtig eingefahren ;) ) - und dann schauen wir mal, was der 204 MoPf so bringt.

 

Mit anderen Worten: Zur Abwechslung bin ich halt mal Optimist. :D

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