Nörgelnder Neider auf Stütze macht den 204 schlecht - 30 Minuten mit dem erhobenen Zeigefinger...
Warum der Titel?
Er erspart vermutlich der Hälfte der Poster hier ihren Beitrag, da die Kritiker des W204 ihn sich generell nicht leisten können, Trolle sind oder sich einfach nur das schlecht reden, was sie nicht haben. Ich gestehe dem Auto auch zu, dass ich seine eigentlichen Qualitäten gar nicht getestet habe, denn gefahren bin ich ihn nicht. Sicher hätte man einem solchen Querulanten aber auch den W204 nicht gegeben 😁
Eigentlich hätte ich mich in den Verkaufsräumen gar nicht umgeschaut, aber da gestern alles schief gelaufen war, hab ich den kleinen CL heute abend abgeholt. Und da bot sich doch mitsamt der besten aller Frauen ein Bummel durch die verlassenen Verkaufsräume, ähh, -stockwerke in der Hauptniederlassung München an. Den W204 wollte ich mir aus reiner Neugier mal aus der Nähe anschauen, alleine weil man hier doch sehr kontroverse Meinungen über den Innenraum hört und er auf Fotos irgendwie, ja, billig wirkt.
Im Erdgeschoss stand dann u.a. auch ein Classic, der mit offener Tür zum Innenraumcheck einlud. Ich hatte mir den ersten Eindruck nach dem Reinsetzen schlimmer vorgestellt. Der offene Deckel des Bildschirms entspricht zwar nicht meiner Vorstellung von Charme, das macht die gut gewählte Position aber wieder wett. Die monströsen Außenspiegel bieten einen sehr guten Überblick und stören zumindest mich nicht im Geringsten. Auch die Mittelkonsole sieht auf den Fotos wesentlich mehr nach Vectra aus, als in Natura.
Dann jedoch nahm ich die Hände und das Elend began. Die Haptik des Armaturenbrettes rangiert für mein Dafürhalten nur ganz knapp über der Optik, die mir sofort "gummierter Hartplastikspritzguss" sagt. Die dann klopfend zum Einsatz gekommene Spitze des rechten Zeigefingers wurde im Laufe der nächsten Minuten zum Entscheidungsfinder, was eine Probefahrt anging. Aber machen wir es kürzer. Ich habe danach noch zwei andere W204 angeschaut, einen als Elegance, einen als Avantgarde. Zum hausinternen Vergleich musste ein CL203 Mopf mit gehobener Ausstattung herhalten. Für das eine oder andere Detail auch ein S211 als Classic.
Türen:
Außen:
Der Classic hat keine Stoßschutzleisten. Der Avantgarde auch nicht. Da wäre es mal interessant zu wissen, wie viele der typischen Türenrempler hier Dellen verursachen, da die Kraftverteilung auf die Fläche nun wegfällt.
Mechanik:
Schließen sauber und ohne Kraftaufwand, Schließgeräusch bei langsamem Schließen passt, bei schnellerem Schließen etwas dünn.
Das Öffnungsgefühl der Türe ist ordentlich, der Vergleich mit dem CL203 wäre aber unfair, da dessen Türen deutlich schwerer sind.
Beim zügigen Zuziehen hört man leichte Geräusche im Türgriff beim Classic, beim Avantgarde dank Leder nicht.
Innenverkleidung:
Der obere Teil der Türverkleidung innen fühlt sich grausam an. Bei 203 und 211 nicht aus Hartplastik, sondern unterschäumt. Klingt so grausam hohl und dünn beim Klopftest, wie er aussieht und sich anfühlt. Beim Classic auch sonst ein beschämendes Konglomerat aus Hartplastik. Beim Avantgarde mit Leder sieht das schon anders aus. Die Innenseite der Tür wirkt plötzlich wie aus einem merhfach teureren Wagen. Leider bleibt auch dort die obere Abdeckung und der schwarze Bezugsstoff der Türablage wirkte auf mich nicht so schön. Das Klappern beim Klopftest der Türablage blieb aber ebenso, wie das leichte Klappern der Lautsprecherumrandung. Der 203 klingt an der Türablage einen guten Deut besser, aber auch nicht solide, die Lautsprechergitter sind aber still.
Mein absoluter Favorit war die Abdeckung, die bei geschlossener Tür den Übergang zum Armaturenbrett herstellt. Auch bei Avantgardeausstattung scheppert das Ding erbärmlich, wenn man auf den obersten Teil davon in Richtung Tür klopft. Aber auch kein Wunder bei über einem halben Millimeter Spalt 😰
Damit mir niemand unterstellt, dass ich den armen Wagen zerlegen wollte erwähne ich noch mal ausdrücklich, dass ich da nicht drauf herumgehauen habe, sondern nur etwas besser mit der Fingerspitze getippt habe.
Tasten:
Die Tasten für die Fensterheber bedienen sich wunderbar. Klare Druckpunkte und der genau passende Widerstand! Die Position ist zum Bedienen klar besser als im CL203, da man dort am Türgriff vorbeigreifen muss. Wo sie beim W\S lagen weiß ich gerade nicht mehr.
Der Vierwegeschalter für die Spiegel punktet ebenso mit dem Druckgefühl, wirkt aber ein bisschen schwammig, da die Tastkappe keine Führung besitzt. Hier fällt auch der 203er Nachmopf durch, da mit der Mopf eben das eingespart wurde.
Die Sitzverstellung weist sehr locker sitzende Tastkappen auf. War aber selbst beim C215 kaum besser.
Schweller:
Die Plastikverkleidung zum Innenraum hin ist nicht mehr mattiert. Vielleicht eine Geschmacksfrage, mir war sie aber mattiert lieber.
Instrumentierung:
Lenkrad:
Jemand, den ich nicht in den sicher folgenden Strudel der Diskreditierung hineinziehen möchte, hat hier mal geschrieben, dass Mercedes das Kunststück gelungen sei, ein Lederlenkrad mit der Haptik von Plastik zu bauen. Ich hielt es für etwas übertrieben, ist es aber nicht. Bis mir die Nähte aufgefallen sind habe ich mich noch gewundert, dass es den Avantgarde nur mit einem anderen Plastiklenkrad gibt.
Die Tasten sind optisch ein großer Fortschritt zum 203 Nachmopf. Auch hier ordentliches Druckgefühl, jedoch ohne das aufgesetzt wirkende silber auf erhabenen Tasten. Lediglich eine der beiden einzelnen Rundtasten konnte man in jedem der drei 204er zum Klappern bringen, wenn man den Finger darauf hin und her bewegt hat.
Was mir ebenfalls trotz recht kleiner Hände nicht zugesagt hat war der Durchmesser des Kranzes. Der könnte ruhig wesentlich dicker ausfallen.
Hebel:
Ah, nein! Ich hatte den nicht einrastenden Blinker in einem Leihastra kennegelernt. Vermutlich bin ich zu alt für diese Umstellung 😁
Mich würde aber interessieren, wie es da Anderen geht. Lieber die klassische Raste oder den Signalgeber?
Kombiinstrument:
Chromringe sind ebenso Geschmackssache wie das linke Rundinstrument. Sowas Ähnliches gabs im Golf 2 bei der abgespeckten Basisaustattung anstelle einer Analoguhr. Sehr positiv bewerte ich den Schritt zurück zu einem zentralen und großen Tachometer!
Comand:
Der zentrale Drehregler hätte stabiler ausfallen können, die Tasten haben wieder den bereits angesprochenen klaren, aber sanften, Druckpunkt. In Betätigungsrichtung ist kein Spiel vorhanden, jedoch senkrecht dazu gibt es welches. Hier zeigt der 211, dass Regler und Tasten noch besser sein können. Der 203 auch.
Die manuelle Abdeckung des Displays fährt geschmeidig nach oben und hält sanft an. Soweit gut. Sie saß aber bei allen 204ern nicht plan und war jeweils links oben fühl- und sichtbar zu tief. Das Schließen der manuellen Abdeckung erfordert das Ausstrecken des Arms. Könnte bei einer legeren Sitzposition unbequem werden. Ob Comand oder nicht, schon leichtes Antippen des Deckels hört sich nach Octoban an.
Klima:
Argh! Bei 203 und 211 fällt das minimale Spiel der Drehregler nicht auf, beim 204 kann man mit dem Geklapper seine Frau in mehreren Metern Entfernung aufmerksam werden lassen. Wäre das nicht beim Elegance und Avantgarde 204er exakt das gleiche gewesen, ich hätte einen Einzelfall vermutet. Auch wirkt das Rädchen dünn und leicht, da man jede Raste in den Fingern zittern fühlt.
Mittelkonsole:
Die Abdeckung des Aschenbechers öffnet und schließt butterweich. So stelle ich mir diese Mechanik vor! Allerdings dürfte rauchen in P ebensowenig Entwicklungsziel gewesen sein, wie beim 203. Ob für das Ausleeren noch N reicht, oder ob es D sein muss habe ich nicht getestet 😁
Der Schaltknauf sieht irgendwie nach Schaltwagen aus und wirkt mir persönlich zu filigran. Bei Avantgarde sieht das Leder des Sacks passabel aus, der Knauf fühlt sich trotzdem an wie das Lenkrad - vom Sack lässt man im Normalfall die Hände.
Ungefähr auf Höhe des Endes der Schaltkulisse ist ein Übergang im Teppich. Mit dem kleinen Finger erfühlt man wunderbar die scharfe Kante des Plastiks, da er in den entstehenden Spalt gewaltfrei einzudringen vermag. Erneuter Punkt für den 203, dessen Mittelkonsole nicht nur seitlich wegen Unterschäumung besser klingt, sondern auch um die Schaltkulisse durch geringere akustische Präsenz zu gefallen vermag.
Der Controller sagt mir gar nicht zu. Wabbelig um die Ruhelage und er erfordert zu viel Kraft für den Vierwegemechanismus.
Das Fach daneben klingt innen klapprig, hat aber eine hervorragend schließende Abdeckung. Die waren in allen 203ern immer ein wenig hakelig und haben auch die letzten Millimeter nicht aus eigener Kraft zurückgelegt.
Mittelarmlehne:
Die beim 203 weggemopfte und als Ersatzteil entfallene Höhenverstellung gibt es auch im 204 nicht wieder. Ob ich sie vermissen würde müsste ich er-fahren. Was ich aber vermisse ist, ja, wir hattens schon öfters, die Unterschäumung der Oberfläche. Die "Schuhsohle" für den Arm wirkt aufgesetzt und fühlt sich an, wie das Armaturenbrett.
Der doppelte Deckel des Fachs wirkt mit seinem Scharnier auf beiden Seiten nicht so wirklich, als sei er aus dem Vollen geschnitzt worden. Praktisch ist der zweiteilige Deckel durchaus, da der Beifahrer im Fach fummeln kann, ohne das ich mich bewegen müsste. Das Fach selbst ist dem Geräusch nach durch dünnere Wände gewichtsoptimiert.
Unter der Fahrerseite verbirgt sich noch ein kleines Fach mit Gummieinsatz. Aber wozu ist es gedacht? Ich komme nicht drauf und die Verkäuferin meinte, leicht peinlich berührt: "Das wissen wir auch noch nicht. Wir hatten ein Brillenfach vermutet, aber dafür ist es zu kurz". Was ist der originäre Verwendungszweck? Das würde mich wirklich interessieren 🙂
Handschuhfach:
Der Knopf zum Öffnen wirkt sehr zerbrechlich. Dafür schließt es kaum hörbar und selbst bei geringstem Druck. Klarer Punkt für den 204!
Schiebedach:
Der Lichtschutz läuft sauber, aber tippen an den Lamellen ruft die erwartete Reaktion hervor.
Sonnenblenden:
Keine Schweißnaht an der Unterkante fühlbar. Nein, der W203 hat sie seit der Mopf auch nicht mehr, der C216 hat sie aber 😛
Die notwendige Kraft zum Herunterklappen ist deutlich geringer als beim 203. Sehr angenehm. Dummer Nebeneffekt: Zieht man sie ~3cm herunter und lässt sie hochschnalzen, klingt das scheußlich. Wohl zur Hälfte deshalb, weil sie zwei mal anschlägt, und zur anderen Hälfte hat es wohl damit zu tun, das Klopfen auf den Himmel über der Blende ein hohles Geräusch erzeugt.
Teppich:
Fiel nicht mir, sondern der vielleicht Pfleglichsten aller Autofahrerinnen auf. Kurzfloriger und weniger weich, als im 203 Vormopf. Wobei ich da nicht weiß, ob es da eine Ausstattungsabhängigkeit gibt.
Kofferraum:
Ich weiß nicht mehr, welcher der Wagen einen offenen Kofferraum hatte. Die Batterie fehlte jedenfalls allen.
Der Griff des Kofferraumbodens hat mich entsetzt. Man zieht das hauchdünne Plastik über die brechend klingende Plastikrastnase und zieht daran einen wabbeligen Ladeboden hoch. Der Gedanke, da drauf einen Sprudelkasten unsanft abzusetzen macht mir richtig Angst. Der 211er hatte Griffe nach dem fast gleichen Prinzip, aber mit verchromtem Metall. Gut, dass die Ladeböden Gasdruckfedern haben würde ich beim 204 nicht erwarten, aber wenn schon nicht den Griff, so hätte man wenigstens deren Dicke übernehmen können. Die entspricht etwa drei aufeinander geklebten Böden!
Die seitlichen Abdeckungen, die man nur kennenlernt, wenn man an die Technik oder den Verbandskasten will sind noch genau so konzipiert wie beim W203. Etwas fummelig, aber wann will man da auch mal dahinter?
Auffällig billig beim 211 war die Abdeckung der 12V Steckdose. Ich dachte ich hätte sie aus Versehen beim Öffnen abgerissen. Hab ich zum Glück nicht, aber das wird garantiert noch jemandem damit passieren, wenn er sie mehr als drei mal benutzt.
Heckklappe:
Den Finger besser stecken lassen. Unter dem Plastik hört man das reine Nirvana, unter dem Filz das Blech.
Sitze:
Ja, stimmt. Fast vergessen. Beim Q7 hab ich noch gelacht, als bei dem Vorführer mit Vollleder die hintere Verkleidung der Sitze aus billigstem Hartplastik war. Und wie erstaunt war ich doch bei meinem Erstkontakt mit dem Sportcoupé, dass dort die Sitze hinten gepolstert, mit Stoff bezogen und mit Ausformungen für die Beine versehen waren.
Beim 204 staune und lache ich nicht.
Was mir bei der Gelegenheit auch noch auffiel ist die deutlich schlechtere Aerodynamik des W204 im Vergleich zum W203. Die Verkäuferin war so nett, für den 180K die Höchstgeschwindigkeit nachzuschauen. 223 als Handschalter, 220 als Automat. Exakt die gleichen Werte wie beim W203 Nachmopf - trotz 13PS mehr. Obs allein an den Spiegeln liegt?
Mein persönliches Fazit: In der Summe eine nicht mal mäßige Qualität und ein riesiger Rückschritt zum 203. Der hat zwar auch seine Schwächen und man sollte nicht überall klopfen, aber an sehr vielen Stellen sind die Unterschiede erschreckend. Es ist eine Plastikkiste, selbst mit Avantgarde und Leder. Ich würde lieber nach einem 211 als Classic Ausschau halten oder an einen der letzten 203er denken. Weniger bullig, aber mehr Mercedes.
Ich habe es bewusst unterlassen, den 204 mit BMW und Audi zu vergleichen. Bei einer solchen Diskussion kommt sicher nichts Brauchbares heraus. Ich sage aber mal sicherheitshalber dazu, dass ich bei den Wägen keine andere Erwiderung auf das Angebot einer Probefahrt gegeben hätte. Ebenso habe ich als Vergleich zwei andere Neuwagen aus der Ausstellung genommen und auch nicht nur einen der 204er "abgeklopft", um Verschleißerscheinungen und Einzelfälle halbwegs auszuschließen.
Ebenso ist mir klar, dass vermutlich 99% der hier anwesenden W204 Fahrer diese Details egal sind, ihr Wagen natürlich solider oder der Vergleich selbst schon kleinlich ist. Ich will auch keinen Zuspruch von irgendwelchen Fremdfabrikatsfraktionen. Es stand weder ein Mondeo, noch ein 3er oder ein A4 daneben. Ebensowenig sagt das alles etwas über den Fahrkomfort, das Bedienkonzept oder die Unterwäsche meiner Großmutter aus. Mir ging es hier einzig und allein um die Anmutung des Innenraums.
Für wen das ebenfalls ein wichtiges Kriterium ist, sollte sich ruhig mal die gleichen 30 Minuten für den Wagen Zeit nehmen wie ich es getan habe.
198 Antworten
@EvilJogga
Wirklich ein super Bericht, kann ich nur so bestätigen. Schön, dass es mittlerweile auch ohne Beleidigungen geht, anstelle wie in den anderen Köpfe-einhau-Treads.
Leider hat es Mercedes eben nicht geschafft, zwar vieles ggü dem 203er besser zu machen, aber gleichzeitig auch alles Gute aus dem 203er in den 204er zu übernehmen.
Wobei ich zumindest die Plaste des Armaturenbrettes gar nicht mal so übel aussehend finde.
Die Lederausstattung hingegen ist schon allein wegen der Türverkleidung sinnvoll.
Was mir auch aufgefallen ist: Mercedes bietet auch so eine Art Kunstleder für gerade mal ca. 400€ an, was wirklich fast wie das echte Leder aussieht, zwar nicht so riecht, aber eben wirklich super aussieht dafür dass es nur Stoff ist.
Vielen Dank für diesen ausführlichem Bericht. Diesen Eindruck hatte ich auch. Es ist bei einer Sitzprobe im Fahrzeughaus geblieben. Leider kein Kick .
Dann eben doch der Blick in den W211 (wieder). Die Qualität soll ja jetzt stimmen.Optik war immer gut.
Bei anderen Fahrzeugherstellern sieht es auch nicht besser aus. Und der Innenraum des neuen W212 spricht Bände.
Es geht abwärts.Aber welche Wahl hat man, wenn es überall so aussieht ? Man kauft weil es nichts anderes mehr gibt (als Mercedesfan).
Ich fahre meine Sportedition weiter und warte auf einen Toppreis für einen Lastedition W211 in 2009.
@ paquito
Das Außendesign ist ja ein Thema für sich. Da sind wir uns bei 204 und 221 vermutlich sehr einig. Ich kann mit den Fotomontagen genau so wenig warm werden, wie mit dem auch sonst bulligeren Auftreten der neuesten Modelle. Das ist aber bei Audi mit ihrem Singleframe kaum anders und bei BMW sprechen mich auch nur einzelne Modelle an.
Da du wohl das bessere Auge dafür hast, sag mir, ob ich mich nur an die Formensprache gewöhnt habe, in der 203, 211, 215 und 220 sprechen, oder ob sich da branchendeckend ein Wandel vollzieht.
Das fehlende Wohlgefühl kam vor Mercedes schon bei BMW und dort auch mit dem Wechsel zu den jetzt aktuellen Baureihen.
Ich glaube auch, dass die "Aktivierung" der C-Klasse einerseits jüngere Kunden gewinnen soll, andererseits aber ein Festhalten an der relativen Positionierung ist. Man liest und hört auch hier, dass der 204 zwar straffer wurde, aber immer noch komfortabler ist, als es A4 und 3er sind. Der leichte Schritt zur Seite, der nur den bisherigen Abstand von BMW und Audi konstant hält, wird als große Dynamik verkauft. Die Neukunden sollen dadurch angeregt mal probieren, die Stammkunden tun es so oder so und stellen fest, dass die Relation gleich blieb.
Deine Ansichten zum 211er kann ich auch gut verstehen. Ich war schon einige Male froh, dass ich nicht mit dem CL203 in Parklücken rein musste. Zwar hat der einen kleineren Wendekreis und Parktronic, aber er ist einfach die entscheidenen paar Hand breit länger, die eben 30% der Parklücken ausschließen. Der W203 bringt dann noch ein paar cm mehr mit, der 211 noch mal und irgendwann wiegt der bessere Fahrkomfort das non-premium Parkgefühl wieder auf. Und eigentlich ist ja schon der 203 mehr für Fahrten außerhalb bewohnter Gebiete konzipiert worden 😛
Was die Features Navi und Bluettoth angeht, kann man die auch im W203 nachrüsten. Sicher, Basteleien und Nachrüstungen sind dein Ding weniger als meines, aber wenn das Feature für dich bedeutsam ist, kann man sicher eine Lösung finden, die für deutlich unter 50.000€ das in den Wagen portiert, was du dort gerne hättest. Problematisch ist dabei auch durchaus der Innenraum, da er so gut und durchdacht ist, dass man kaum etwas ändern kann, ohne es direkt als nachträglich eingebaut erkenntlich zu machen. Aber ich bin mir sicher, mir würde da was einfallen, womit du gut leben könntest. Wenn du willst, sieh das als Angebot 🙂
@ citius
Danke für die Blumen 🙂
Ich wundere mich auch, wie friedlich die Reaktionen auf meinen bitteren Verriss sind. Und von mir aus muss man auch nicht streiten, sondern beschränkt die Debatten lieber auf das, worüber man diskutieren kann. Aber Ärger und Streit gibt es eigentlich in allen Foren bei sehr neuen Wagen. Ich hab damals ab und an ins Golf V Forum geschaut und im W211 Forum gibt es scheinbar auch eine Front der Neukäufer, die gerne ein anderes Auto hätten, weil sie mehr bezahlt haben.
Ansonsten gebe ich dir Recht. Mercedes, BMW und Audi haben sich über die Jahre qualitativ stark angenähert und langsam aber sicher fallen sie auch im allgemeinen Ansehen in einen Topf. Der Ruf von Mercedes existiert aber noch und wenn man den Leuten sagt, was ein CL203 mit dem 180K an Sprit, Steuern, Versicherung und aktuell auf dem Gebrauchtwagenmarkt kostet, ist der Benz gar nicht mehr so dick. Wenn man den Mercedes etwas älter kauft, kann man sogar anfangen einen Golf V finanziell dagegen zu halten. Vor 20 Jahren einen 190er mit einem Golf 2 oder 3 zu vergleichen wäre zurecht belächelt worden. Ich würd mich mit dem Gedanken anfreunden, die Last Edition länger zu fahren...
Huch, jetzt bin ich irgendwie im Posting verrutscht, das war eigentlich eher an w211-wandler gerichtet seis drum 😉
Das Kunstleder wäre für den Preis wirklich Muss, wenn damit ähnlich viel bezogen wird, wie mit dem richtigen.
Ich bin mir ja auch sicher, dass beim 204 nicht alles gemacht wurde, was möglich war. Die Autos werden ja nicht aus dem Vollen gebaut, sondern sie werden so gebaut, dass es finanziell passt und sie sich entsprechend in den Markt einfügen. Man darf mit dem 204 die 211er nicht verprellen, muss aber genug bieten, um Kunden überlaufen zu lassen. Letztlich wird das Auto auch von BWLern mitentwickelt und der Innenraum ging in die Hose.
Zitat:
Ich glaube auch, dass die "Aktivierung" der C-Klasse einerseits jüngere Kunden gewinnen soll, andererseits aber ein Festhalten an der relativen Positionierung ist
Jüngere Kunden ? Gut, man meiß jetzt nicht was für Mercedes jünger ist, aber eine Hochpreismarke für Jüngere halte ich für unlogisch... mal von der Bezahlbarkeit gesehen.
Ansonsten ist es ja kein Verriss, den du gemacht hast, weil das alles auch so auf unseren 204er 200K zutrifft.
Wobei man schon klar sagen muss, dass der 204 beim Fahren weit mehr zu überzeugen weiß als beim Stehen.
Auch weiß ggü. vielen anderen Autos selbst das Halogenlicht in der Nacht zu überzeugen, das ist nämlich wirklich gut, was Ausleuchtung und Reichweite angeht (für Halogen).
Das Gepäckabteil hingegen ohne Verzurrösen für Spanngurte, den wegrationalisierten Vertiefungen, der nicht serienmäßig umklappbaren Rücksitzbank (geschweige denn Durchreiche - selbst im Elegance) dem wie du sagtest wabbeligen Kofferraumboden und der im Gegensatz zum 203er unverkleideten Reserveradmulde mit scharfen Kanten nicht mal Niveau einer A-Klasse.
Zum Thema nachrüsten kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen, wie man da etwas optisch gescheites unterbringen will.
Eine Kaufempfehlung für den 204er köntte ich jedenfalls nur aussprechen, wenn man entweder Mercedesfan ist, oder eben Ausstattung nimmt wie ILS, Abstandsradar, 7GTronic Presafe usw. die den W204 zu etwas besonderem machen was andere noch nicht bieten können.
Für Brot und Butter Ausstattungen sollte man sich imho ansonsten bei einer anderen Marke umsehen.
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hallo ,ich fahre einen w202 ,ausstattung s.u. : ich sitze so gerne darin und drehe am lenkrad und greife da auch mal gerne zu so das das leder schön quitsch und garkst wie es beim leder auch eigentlich sein soll ,es´ist halt noch echtes leder ,weich beim drücken auch am a-brett schön weich ,leder auf den sitzen riecht noch "fast" wie am 1 tag und fühlt sich auch so an : aber jetz als ich vor einigen wochen in einer NL den 204er innenraum in augenschein nahm fragte ich mich wo bei diesem avantgarde mit lederpaket das leder war ? ok auf den sitzen ! am am lenkrad war einfach nur plastik zu fühlen !!! wo ist da bitte der qualitätssprung von über 10 jahren geblieben😕🙁
Zum Thema Leder:
Ich habe im Sportcoupe die "Artico-Vollausstattung" (2-farbiges Artico vom Evolution Paket).
Von dem Artico bin ich ganz angetan, es ist sehr weich und elastisch, es gibt keine Schwitzprobleme und robust ist es auch soweit ich das nach einigen Wochen erst beurteilen kann.
Riechen wie "echtes" Leder tut es natürlich nicht, aber es riecht einfach angenehm neutral.
Bei dem geringen Aufpreis eine klare Empfehlung für das Artico!
Würde es immer wieder nehmen.
Wirklich tolles echtes Leder hat noch der CLK, das riecht richtig gut. Wenn man das mit W203, W204 oder auch dem SLK vergleicht... da hat MB deutlich gespart.
Gruß
Brett
Zitat:
Original geschrieben von EvilJogga
@ paquitoDas Außendesign ist ja ein Thema für sich. Da sind wir uns bei 204 und 221 vermutlich sehr einig. Ich kann mit den Fotomontagen genau so wenig warm werden, wie mit dem auch sonst bulligeren Auftreten der neuesten Modelle. Das ist aber bei Audi mit ihrem Singleframe kaum anders und bei BMW sprechen mich auch nur einzelne Modelle an.
Da du wohl das bessere Auge dafür hast, sag mir, ob ich mich nur an die Formensprache gewöhnt habe, in der 203, 211, 215 und 220 sprechen, oder ob sich da branchendeckend ein Wandel vollzieht.
Das fehlende Wohlgefühl kam vor Mercedes schon bei BMW und dort auch mit dem Wechsel zu den jetzt aktuellen Baureihen.
Ich weiß nicht, ob ich das "bessere Auge" habe (sie sind ja beide schon so schwach, dass ich sie permanent hinter Glas halten muss 😉 ), aber ich stimme dir jedenfalls zu, was die gegenwärtige Designsprache bei praktisch allen Herstellern betrifft: Die Autos schauen alle so aus, als hätte sie bereits der Haus-Tuner in Arbeit gehabt.
Einen W 220 (oder den wunderschönen C 215) konnte man sich für die Ausfahrt am Kiez herrichten lassen - beim W 221 oder dem (eher faden) C 216 müsste es hingegen für den "klassischen" Mercedes-Fahrer ein Rückbau-Kit geben … …rolleyes:
Ich lese hier immer wieder, dass der W 204 nur mit dem AMG-Paket "gut aussieht" … und muss den betreffenden Postern fast Recht geben: wenn schon, denn schon - mit dem AMG-Paket sieht er so aus, wie es sich der Designer wahrscheinlich vorgestellt hat ("Meiner ist länger als deiner, und das zeige ich dir auch" 😉 ), das Standard-Modell wirkt hingegen irgendwie wie auf halbem Weg dorthin steckengeblieben.
Aber, leider: Die anderen Hersteller halten es genauso. Eine gediegene Optik ohne aggressiv-"sportliches" Getue gibt es derzeit eigentlich nirgends.
Wenn man der Maxime "Mehr sein als scheinen" anhängt, kann man eigentlich nur auf die nächste Generation warten - in der Hoffnung, dass das Pendel irgendwann wieder zurückschlägt (was es ja erfahrungsgemäß tut, sobald der Markt mit den bisherigen Modellen gesättigt ist und die Hersteller wieder "was Neues" anbieten müssen).
Zitat:
Ich glaube auch, dass die "Aktivierung" der C-Klasse einerseits jüngere Kunden gewinnen soll, andererseits aber ein Festhalten an der relativen Positionierung ist. Man liest und hört auch hier, dass der 204 zwar straffer wurde, aber immer noch komfortabler ist, als es A4 und 3er sind. Der leichte Schritt zur Seite, der nur den bisherigen Abstand von BMW und Audi konstant hält, wird als große Dynamik verkauft. Die Neukunden sollen dadurch angeregt mal probieren, die Stammkunden tun es so oder so und stellen fest, dass die Relation gleich blieb.
Am Fahrverhalten des 204 habe ich nichts auszusetzen: Der Mercedes-Komfort ist immer noch da (halt auf C-Klasse-Niveau - dass die E-Klasse hier noch etwas mehr bietet, ist ja logisch - auch physikalisch … "Radstand ist durch nix zu ersetzen" 😉 ). Und wenn er noch eine Spur besser auf der Straße liegt als der 203 - was ich normalerweise nicht brauche - kann mir das nur recht sein: Im Notfall lässt sich so vielleicht ein Unfall vermeiden.
Zitat:
Deine Ansichten zum 211er kann ich auch gut verstehen. Ich war schon einige Male froh, dass ich nicht mit dem CL203 in Parklücken rein musste. Zwar hat der einen kleineren Wendekreis und Parktronic, aber er ist einfach die entscheidenen paar Hand breit länger, die eben 30% der Parklücken ausschließen. Der W203 bringt dann noch ein paar cm mehr mit, der 211 noch mal und irgendwann wiegt der bessere Fahrkomfort das non-premium Parkgefühl wieder auf. Und eigentlich ist ja schon der 203 mehr für Fahrten außerhalb bewohnter Gebiete konzipiert worden 😛
Da hast du natürlich Recht: Für den reinen Stadtverkehr gibt es adäquatere Fahrzeuge als den W 203. Aber ich fahre nun mal gern "große" Autos, und die C-Klasse - ob 203 oder 204 - bietet für mich hier ein Optimum: das Fahrgefühl eines "Großen" mit immer noch
relativkompakten Außenmaßen. Dazu ein sehr enger Wendekreis und die geniale Parameterlenkung … Ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich ohne genaueres Hinsehen in jede Parklücke hineinreversiere, die ein Golf o.dgl. gerade freigegeben hat - und ich komme
immerhinein. 🙂
Der W 211, den ich letztes Jahr 3 Wochen lang in Deutschland gefahren bin, war da - wohlgemerkt nur im Vergleich - deutlich unhandlicher … und da ich eben hauptsächlich in der Stadt fahre, ist er - trotz des schönen Innenraums - für mich keine Alternative.
Zitat:
Was die Features Navi und Bluettoth angeht, kann man die auch im W203 nachrüsten. Sicher, Basteleien und Nachrüstungen sind dein Ding weniger als meines, aber wenn das Feature für dich bedeutsam ist, kann man sicher eine Lösung finden, die für deutlich unter 50.000€ das in den Wagen portiert, was du dort gerne hättest. Problematisch ist dabei auch durchaus der Innenraum, da er so gut und durchdacht ist, dass man kaum etwas ändern kann, ohne es direkt als nachträglich eingebaut erkenntlich zu machen. Aber ich bin mir sicher, mir würde da was einfallen, womit du gut leben könntest. Wenn du willst, sieh das als Angebot 🙂
Das ist sehr nett von dir, aber gar nicht notwendig (man bedenke auch die 450 km zwischen Wien und München … 😉 ).
Mit dem antiken Navi kann ich leben - es bringt mich de facto genauso ans Ziel. Und sollte ich auf meine alten Tage noch auf die abstruse Idee kommen, Europa mit dem Auto zu erkunden (was extrem unwahrscheinlich ist), so tue ich das sicher nicht alleine. Somit könnte ich einfach ein tragbares Navi kaufen und meiner mitfahrenden Frau in die Hand drücken - bei mehr als einer Person im Auto läuft das Radio ohnehin nur auf Minimallautstärke, sodass auch die fehlende Leiserschaltung kein Problem wäre.
Und Bluetooth-Nachrüstlösungen gibt es mittlerweile auch einige - ich hab mich bloß noch nicht dazu durchgerungen, sowas installieren zu lassen, weil ich in der Regel im Auto nicht telefoniere (meine Frau verwendet für fallweise Telefonate ein simples Bluetooth-Headset und ist damit ganz zufrieden).
Eigentlich ärgere ich mich nur immer noch, dass meine Frau damals - beim Autokauf - unbedingt die sauteure Freisprechanlage wollte, die wir dann nie - in Worten: nie - verwendet haben, weil keiner von uns das damals schon veraltete Nokia-Handy haben wollte - das Ding gammelt immer noch irgendwo vor sich hin. 🙄 Aber vielleicht wird meine Frau wenigstens beim nächsten Mal auf mich hören, wenn ich ihr sage, das etwas (Technisches) rausgeschmissenes Geld ist … 😉
Zitat:
Die Autos werden ja nicht aus dem Vollen gebaut, sondern sie werden so gebaut, dass es finanziell passt und sie sich entsprechend in den Markt einfügen.
Und genau das ist das Problem: Frühere Mercedes hatten ja auch Macken - aber die waren halt Folge mangelnden Wissens, weil man erst im Nachhinein draufgekommen ist, dass etwas nicht so funktioniert, wie man es sich gedacht hat.
Heute kann man die Funktionen viel besser simulieren und zum Teil sogar nur am Computer testen, nimmt aber bei manchen Dingen bewusst in Kauf, dass sie vielleicht vorzeitig den Geist aufgeben … um ein paar Cent zu sparen.
Aber (höre, Daimler AG!): So kann man ein Auto mit Premium-Anspruch nicht bauen.
Ein "optimales Preis-/Leistungsverhältnis" bieten heute auch alle Massenhersteller (die noch auf dem Markt sind 😉 ). Wer sich hier als "Premium"-Anbieter unterscheiden will, muss (wieder) "aus dem Vollen schnitzen" … anders lässt sich ein Unterschied auf Dauer nicht aufrechterhalten.
Ich hoffe, sie kommen noch drauf, bevor es zu spät ist.
(Ich war kürzlich in Japan und habe mit einigem Erstaunen festgestellt, dass die dortigen Straßen voll sind mit deutschen "Premium"-Fahrzeugen: Ich habe dort in zwei Wochen mehr W 204 gesehen als bisher in Österreich und z.B. 3er BMW gibt es sicher nicht weniger als hierzulande; ja sogar der Golf V verkauft sich erstaunlich gut. Hin und wieder sieht man sogar einen AMG, obwohl es die offenbar nur linksgesteuert gibt - was ich mir in einem Land mit 100 km/h-Beschränkung nicht antun würde.
Das Image der deutschen Premium-Hersteller dürfte also noch einigermaßen intakt sein - aber: Wenn es mal weg ist, ist es weg …)
Zitat:
Original geschrieben von paquito
Original geschrieben von EvilJogga
@ paquitoAber (höre, Daimler AG!): So kann man ein Auto mit Premium-Anspruch nicht bauen.
Ein "optimales Preis-/Leistungsverhältnis" bieten heute auch alle Massenhersteller (die noch auf dem Markt sind 😉 ). Wer sich hier als "Premium"-Anbieter unterscheiden will, muss (wieder) "aus dem Vollen schnitzen" … anders lässt sich ein Unterschied auf Dauer nicht aufrechterhalten.
Genau das war auch der Grund warum ich mich gegen die C-Klasse entschieden habe. Bei mir wurde es wieder ein Passat 3,2 V6 4 Motion mit DSG. Ich habe Festplattennavigation, Blauzahn Handy, elektrische Rentner Heckklappe und auch keinen Schlüssel mehr zum Öffen und sogar noch Abstandsradar. Dazu um einiges mehr Platz im Innenraum und ein Wagen der mit 250 PS und 330 NM auch ganz nett unterwegs ist.
Ok.....es ist kein Mercedes, aber was bedeutet es heute noch einen Mercedes zu fahren. Der C320 T CDI 4 Matic kostet mit meiner Ausstattung über 10 TEuro mehr.......bedeutet dass man als Mercedes Fahrer wirklich zu viel bezahlt oder wann bekommt man diesen Preis wieder zurück.....
Wir haben in unserer Familie seit 1975 nur Mercedes gefahren. Mein Dad schwört drauf. Nach drei Kapitalen Motorschäden im W124 kam dann doch noch der Nachfolger. Der W210 hat nur gerostet, geklappert und schneller an Wert verloren als man es sich vorstellen konnte. Inzwischen fährt man einen W211 Mopf und hat dafür wieder 17 TEuro mehr auf den Tisch gelegt als mein Passat gekostet hat. Meine Vermutung dass mein Erbe genau um diese Summe schrumpft wird sich wohl zu Recht erweisen.
Nach langen überlegen konnte mich wirklich keiner überzeugen warum ich mir eine C-Klasse die kleiner ist, zudem weniger Ausstattung bietet, unkomfortabler im Inneraum ist und dadazu noch über 10 TEuro teurer ist, kaufen sollte.
Da ich mit der Marke Mercedes groß geworden bin, verschiedene Modelle schon selbst gekauft hatte und genießen durfte ist meine Entscheidung als Neufahrzeug ganz klar gegen diesen überteuerten Standardwagen gefallen.
Schade Jungs von der Car Group........meiner Meinung ist der Wagen ein Flop und jeder der sich in Leistet wird sich wohl nie beschweren dass das Leben teurer wird bzw. dass früher alles viel besser war. Denn meiner Meinung nach gibt es zur Zeit kein Produkt was so wenig bietet für so einen Preis. Ok.....der neue A4 hat ganz gute Ambitionen auch sehr teuer zu werden.....
Gruß Schulle (eigentlich ein MB-Fan.....)
@ citius
Man will keine Fahranfänger gewinnen, sondern den Altersdurchschnitt der Käufer auf das Niveau der Konkurrenz senken. So sehr ich antizyklisches Handeln ja prinzipiell befürworte, glaube ich aber, dass die Verjüngungskur generell ein Schuss in den Ofen ist. Alle möglichen Branchen stellen fest, dass die jungen Dynamiker keinen Cent in der Tasche haben und schwenken auf die Altersgruppe um, die neuerdings wegen ihrem Potemonnaie "reif" genannt wird. Statt junger Kerle, die mal mit dem Porsche einen drauf machen, sieht man in den Kreditwerbungen faltige Damen. Ist ja auch nicht negativ, mal von der diskriminierenden Haltung "alles über Mitte 30 ist dement und kauft nur Haftcreme und Knoblauchdragees" wegzukommen, aber Dove wirbt sicher nicht mit "Pro Age", weil sie gute Menschen sind, sondern weil die Damen über 40 noch das Kleingeld haben, um teure Pflegeprodukte zu kaufen.
Und genau da, wo fast alle Branchen die ausgebrannten Leute abstoßen, weil nur noch deren Eltern und Kinder Geld haben, will Mercedes sie als Kunden 😁
Und ja, ein Verriss im klassischen Sinne ist es nicht. Und wenn Scheinwerfer und Fahrkomfort ähnlich gut sind wie beim 203 oder gar besser, ist es ein Wagen der Kontraste. Und Xenon habe ich beim CL203 spätestens mit den PIAA Birnen nicht vermisst. Dafür die Klarglasoptik UND den Preis in Kauf nehmen zu müssen hätte ich ebensowenig getan, wie meine Frau, die ihn "vor meiner Zeit" gekauft hat.
Bei den Nachrüstungen wird es wirklich schwer. Was immer bleibt ist der unsichtbare Weg. In meinem Auto käme niemand auf den Gedanken, dass das Ding eine Sitzheizung hat. Selbst wenn man genau hinschaut, kann man keine Schalter sehen. Nur ein paar cm schwarze Kabel, die auf einem schwarzen Metallteil um ein schwarzes Metallteil laufen 😉
Die Kaufempfehlung unter der Einschränkung der Ausstattung kann ich nur bedingt unterschreiben. JokerSchulle spricht da mit dem Passat eine mögliche Alternative an. Wenn es eine Premiummarke sein muss, kann man durchaus auch an die E-Klasse denken. Der Aufpreis dürfte spätestens dann nahe null oder sogar darunter liegen, wenn die Ausläufer auf den Markt gedrückt werden.
@ paquito
Ich gestehe dir alleine des Berufs wegen das bessere Auge für Stil zu. Meine sind ja auch schon seit frühen Schuljahren hinter Glas, ohne dass ich nicht mal am PC arbeiten, geschweige denn etwas Konstruktives machen kann 😉
Wenn es dich tröstet, traue ich mir das bessere Augenmaß und beurteilungsvermögen geometrischer Verzerrungen zu 😛
Wobei, dem C216 muss man eines zu Gute halten. Wenn man ihn von vorne sieht, wirkt er eher milde und frölich lächelnd, denn als wolle er einen fressen. Für den C215 würde ich das Ding trotzdem hergeben. Alleine weil zumindest beim Vormopf die Verarbeitungsfehler (Cupholder, hässlich und knarzend) erst ausgefahren werden müssen 😁
Aus dem Stand heraus fällt mir aber auch nur der Opel Vectra in der ungefähren Klasse des W204 als nicht aggressiv oder bullig (aus)schauendes Fahrzeug ein. Bei den selbsternannten Premiummarken wird immer böse dreingeschaut.
Fahrverhalten des 204:
Ich habe da auch ganz speziell an deinen Fahrbericht gedacht, da du sehr komfortorientiert bist - oder es mir zumindest so schein - und das dort schon positiv erwähnt hattest.
Wendigkeit:
Wer vom Golf oder gar von einem Alfa auf die C-Klasse umsteigt ist erstaunt. Du kennst ja zumindest vom Namen mein Mobil - es in die Garage zu bugsieren braucht nicht weniger Züge und kaum weniger Platz. Und zum W211 hin fehlt die Umstellung auf Heckantrieb, die mangels Antriebswellen enorme Einschlagwinkel erlaubt.
Nachrüstungen:
Die 450km sind wohl das kleinere Problem, lohnt eine Reise nach Wien doch immer. Zumal ich sicher nicht alleine käme 😉
Und an den Einbau selbst dachte ich weniger, als an die Konzeption. Jemanden zu finden, der eine Hand voll Drähte an die passenden Schalter anklemmt sollte in einer Großstadt kein Thema sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass du dankend ablehnst, habe ich aber selbst auch auf etwa 1 geschätzt 😁
Und ich telefoniere sehr gerne und sehr viel beim Fahren, ebenso wie deine Frau mit einem schnöden Headset. Damit kann man nämlich auch außerhalb des Autos noch telefonieren und muss nicht mit dem Klotz am Ohr Verrenkungen in Parklücken vollführen. Ich glaube es müsste das BT500V von Jabra sein, dass ich zwar nicht selbst habe, was dir aber gefallen könnte, da es einen sehr hohen Tragekomfort hat und relativ unauffällig ist. Von dem Geld, was dich eine festinstallierte Freisprecheinrichtung incl. Einbau kosten würde kannst du eine Familie in Stereo mit den Dingern bestücken. Und am Innenspiegel hängend sieht es zwar nicht hübsch aus, ist aber mit unter 3 Sekunden Handeinsatz kaum langsamer zu bedienen als der festinstallierte Papagei. halt, den Knopf des Radios muss man noch drücken 😉
Autos aus dem Vollen:
Ich glaube nicht, dass man heute noch Autos aus dem Vollen schnitzen kann. Sie sind zu kompliziert geworden und es gibt zu viele Kompromisse, die man selbst mit Materialien und Technologie aus der Raumfahrt nicht umgehen könnte. Sehr wohl könnte man sie aber massiver bauen und den Betriebswirtschaftlern wenigstens für ein paar Minuten den Rotstift aus der Hand schlagen, was schon viel helfen würde. Aber alleine die durchschnittliche Laufzeit eines Modells und die damit und mit der Entwicklung der Elektronik zusammenhängende Entwicklungsdauer machen es kaum möglich, ein wirklich restlos durchdachtes und problemfreies Auto zu Kosten zu entwickeln, die der Markt bezahlen würde.
Auch der W123 war nicht nach bestem Wissen und Gewissen seiner Zeit gebaut. Aber der Fokus lag weniger auf dem Preis und mehr auf der Qualität des Produktes. Das merkt man auch deutlich, wenn man die Spurstangen sieht. Wie sagte ein technisch abnorm versierter Bekannter: "Das ist die hohe Kunst des reinen Maschinenbaus!"
Dass man nicht wusste, dass die großflächig mehrlagige Konstruktion irgendwann rosten würde, kann ich mir nicht vorstellen. Man baute aber so, dass das nicht nach 2, sondern frühestens nach 20 Jahren ein Problem sein konnte. Und genau DA muss Mercedes imo wieder hin. Perfekte Automobile sollen Rolls-Royce und Co versuchen zu bauen. Da gab es Lenksäulen aus Silberlegierungen, die niemals korrodieren werden. Wenn Mercedes wieder Autos baut, die auch noch 20 Jahren noch Robustheit und Solidität in Erscheinung und Ruf der Besitzer vermitteln wäre in meinen Augen das Ziel erreicht.
Ich gebe dir aber völlig Recht mit der nicht ausgesprochenen Befürchtung, dass es damit bald zu spät sein könnte, wenn nämlich die Zeiten vorbei sind, in denen die Leute alleine ob des Sterns einen Mercedes für teuer halten. Das Markenimage ist sehr träge, das gilt aber vor allem in die positive Richtung.
Zitat:
Original geschrieben von EvilJogga
Ich glaube nicht, dass man heute noch Autos aus dem Vollen schnitzen kann. Sie sind zu kompliziert geworden und es gibt zu viele Kompromisse, die man selbst mit Materialien und Technologie aus der Raumfahrt nicht umgehen könnte. Sehr wohl könnte man sie aber massiver bauen und den Betriebswirtschaftlern wenigstens für ein paar Minuten den Rotstift aus der Hand schlagen, was schon viel helfen würde. Aber alleine die durchschnittliche Laufzeit eines Modells und die damit und mit der Entwicklung der Elektronik zusammenhängende Entwicklungsdauer machen es kaum möglich, ein wirklich restlos durchdachtes und problemfreies Auto zu Kosten zu entwickeln, die der Markt bezahlen würde.
Das ist auch mir klar.
"Aus dem vollen geschnitzt" war auch nur "symbolisch" gemeint. Würde man das heutzutage - mit all dem Schnickschnack, den ein modernes Auto an Bord hat - tatsächlich so machen wie früher, indem man alles überdimensioniert, bräuchte man für den 204 ja einen LKW-Führerschein, weil die 3,5 Tonnen Gesamtgewicht nicht ausreichen würden.
Vom Verbrauch eines solchen Vehikels - und den bescheidenen Fahrleistungen - mal ganz abgesehen.
Aber die 20 Jahre, die du erwähnst, sollten eben schon "drin" sein - auch bzw. gerade, weil es teuer ist, das zu bewerkstelligen. Ansonsten wüsste ich nicht, wie man den "Premium"-Anspruch auf Dauer verteidigen könnte - denn alles, was nicht wirklich Geld kostet, können andere leicht nachmachen.
Unabhängig davon, ob das Innenraumdesign gut oder schlecht ist (persönlicher Geschmack), stelle ich mir die Frage, warum MB bei einem durchschnittlichen Fahrzeugpreis von über 40.000 Euro nicht 100 Euro mehr pro Fahrzeug in die Qualitätsanmutung im Innenraum investiert hat. Damit wäre einem großen Teil der Kritiker der Zündstoff geklaut worden und jeder 204-Fahrer würde sich in seinem Wagen deutlich wohler fühlen.
Was spricht gegen diese im Gesamtkontext betrachtet doch sehr geringe Investition?
Zitat:
Original geschrieben von judyclt
Was spricht gegen diese im Gesamtkontext betrachtet doch sehr geringe Investition?
Das frage ich mich auch … wobei ich glaube, dass man mit noch weniger Geld (buchstäblich ein paar Euro) schon etwas erreichen könnte - indem man z.B. die Holz- bzw. Alu-Teile auf Sichthöhe versetzt (kostet - bei gleichen Materialanteilen - nix), wertigere Knöpfe verwendet (kosten vielleicht € 2 pro Stück mehr) … ich kann's mir auch nicht erklären.
Vielleicht waren sie in ihre Idee mit dem umweltfreundlichen neuen Bezugsmaterial so verliebt, dass sie auf andere Dinge nicht geachtet haben. Oder der verantwortliche Designer hatte gerade Zoff mit seiner Alten … 😉
Zitat:
Original geschrieben von paquito
Das frage ich mich auch …
Dito!
Ich glaube, dass bei den Stückzahlen schon 100€ für den kompletten Innenraum reichen würden. Bessere Knöpfe kosten Centbeträge.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man bei MB nicht wusste, wie das Ergebnis aussehen wird. Konkurrenzbeobachtung gibt es dort doch ebenso, wie es sicher auch Anschaungsmodelle des Vorgängers gibt.
Ich kann mir höchstens vorstellen, dass man die Leute zur E-Klasse bewegen wollte, deren Ablöse dann wohl mit der Mopf des 204 einhergeht. Aber soo einleuchtend ist die Erklärung auch nicht. Wenn wir es erfahren sollten, dann frühestens in ein paar Jahren.
Morgen Männer,
Leider geschah dies nicht aus dem Spargedanken heraus,wie wahrscheinlich sehr viele hier glauben.
Ich gehöre übrigens auch dazu,denn nachdem ich die Ankündigen von Doc Zetsche von erst 8%,dann vor kurzem 10% Rendite erreichbar bis 2010 las,wunderte mich das auch nicht mehr.
Wie schon gesagt - Leider ist es nicht so.
Dieses Design - und die Materialanmutung ist genau so gewollt und beruhen auf Marktforschungen des Designcenters von Daimler was in Berlin beheimatet ist.
Suche heute Abend mal den zugehörigen Bericht raus.
Rudi
@Evil, mir ist auch unwohl bei dem Gedanken an die innengestaltung des 212,denn es wurden ja bekanntlich etliche Dinge in Synergie entwickelt.