Motorprobleme 1.6 16V (AZD)

VW Golf 4 (1J)

Hallo zusammen!

Ich bin seit Dezember 2017 ebenfalls stolzer Besitzer eines Golf 4 Variant 1.6 16 V (AZD), 155.000 km, EZ 09/2001.

Gestern hatte ich -nach bisher gefahrenen 2000 km- das Problem mit aufleuchtender MIL u. „Abgas Werkstatt“. Irgendwie war mir das vom Gefühl her klar, dass sowas noch kommen wird u. mich der Verkäufer gelöffelt hat. Ich hab das Auto zwar vor dem Kauf beim ADAC-Vertragspartner durchchecken lassen, aber sowas sieht man hald auch nicht.

Bevor ich aber nun anfange, mein Problem zu schildern, möchte ich noch kurz erwähnen, dass ich mir schon so ziemlich alle verfügbaren Beiträge durchgelesen habe, welche in Richtung meines Problems gehen. Konnte mir dabei einiges an möglichen Fehlerquellen anlesen u. hab auch einiges an technisch interessanten Sachen dazugelernt. Mir geht es vor allem darum, in welcher Reihenfolge (der Überprüfungen u. Reparaturen) ich mein Problem bei Wiederauftreten angehen soll.

Nun zu meinen Problem:
Gestern aus der Garage raus losgefahren, ca. 6 km gemacht u. beim Ranfahren an die Einmündung geht ein kleiner Ruck durchs Fahrzeug, MIL geht an u. Meldung „Abgas Werkstatt“. Bin dann vorsichtig weitergefahren u. konnte auf dem Bordcomputer nachvollziehen, dass der Verbrauch wohl um einen Liter raufgegangen ist (von 7.6 auf 8.5 Liter). Nach einer Stunde Fahrt hat sich das aber wieder bei 7.8 eingependelt. Die MIL war nach wie vor an u. ist auch während der nächsten Startvorgänge bzw. über Nacht nicht ausgegangen. Heute deshalb mal in die Werkstatt gefahren, auslesen u. löschen lassen, damit ich sehen kann wann u. wie schnell das Problem wieder auftritt. Folgende Fehler wurden ausgelesen u. gelöscht:

P1151 Gemischadaption Bereich 1 (Bank 1) Gemisch zu mager
P0402 Abgasrückführung Durchsatz zu groß

Bin heute erst mal wieder 60 km gefahren u. soweit alles gut. Zum Auto gibt es folgendes zu sagen:

- ich tanke/ fahre Super
- schwankende Drehzahl im Stand zwischen 600-800 U/-min (vornehmlich wenn der Motor auf Temperatur ist)
- beim Starten dreht der Motor ganz kurz auf ca. 1.800 U/-min, um danach sofort auf ca. 800 abzufallen. Das Hochdrehen macht er vornehmlich, wenn ich bei „Motor aus“ das Bremspedal solange trete, bis es hart wird od. wenn das Auto über Nacht gestanden hat. Bei den folgenden Motorstarts dreht er dann immer hoch. Bei mehrmaligem Starten hintereinander ohne vorheriges Betätigen der Bremse nicht.
- minimales Ruckeln während der Fahrt bei 20-40 km/h
- aus dem Motorraum höre ich keine verdächtigen Geräusche. Evtl. minimalstes (aber wirklich minimales) Tackern ähnlich einer Nähmaschine.
- vor 3 Wochen wurde ein Ölwechsel gemacht (10 W 40) u. ein Additiv von ProTec (Hydrostößelreiniger HLC) mit rein. Seitdem bin ich noch nicht viel gefahren.
- kein verdächtiger Rauch hinten aus dem Auspuff. Das die Abgase etwas „kraftstoffartig“ riechen sollte normal sein
- hab die Motorabdeckung mit Lufterfilter mal runter u. die Drosselklappe angeschaut. Öffnet u. schließt normal u. sieht nicht auffällig verschmutzt aus. Im geschlossenem Zustand hast sie beiderseits einen geringfügigen Spalt, aber auch das sollte ja normal sein.
- die Fahrleistung kommt mir am Berg auch etwas „matt“ vor, ansonsten würde ich meinen, dass er nicht schlechter fährt wie mein Audi A3 1.6 (8L1, EZ 02/2001)
- ob er auffällig viel Öl säuft kann ich nicht sagen, da ich insgesamt erst ca. 2000 km gefahren bin. Bei der Besichtigung des Fahrzeuges war der Ölstand auf Minimal. Vielleicht ein Hinweis das er doch Öl säuft?
- am Mitteldämpfer blättert etwas Blech ab. Der Topf ist aber (auchgenscheinlich) noch nicht durch. Wollte den jetzt eh die nächste Zeit machen lassen, da er sich während der Fahrt wie ein typischer „Billigtopf“ mit wenig Dämmwolle anhört. Wenn ich neben dem Fahrzeug stehe, sind keine typischen Geräusche hörbar, die auf einen eindeutigen Defekt hinweisen würden.
- was mir aufgefallen ist: wenn ich das Gaspedal nur antippe (ohne wirklich Gas zu geben bzw. die Drehzahl merklich zu erhöhen), dann hört man aus dem Bereich des Krümmers unterhalb des Autos so ein ganz kurzes Pfeifgeräusch, so wie man es von den „Blow Off Ventilen“ kennt (natürlich nicht so stark bzw. deutlich). Geb ich weiter Gas, ist das Geäusch weg. Das ist nur beim Antippen des Gaspedales, auch wenn ich es mehrmals hintereinander mache.
- kein metallisches Klappern von irgendwo her
- Motor geht nicht von selbst aus (z. B. Ampel)

Bekannter von mir hat gemeint, mit den ausgelesenen Fehlermeldungen könnte die Lambdasonde vor Kat (Regelsonde) hinüber ist sein u. zuviel Abgas erkennen od. das AGR schließt nicht mehr komplett.

Nun nochmals meine Frage vom Anfang: in welcher Reihenfolge sollte ich hier bei der Fehlersuche vorgehen? Für Vorschläge wäre ich dankbar.

Werd mir jetzt noch ein Gerät zum Auslesen der OBD II u. herstellerzpezifischen Fehlermeldungen bestellen u. die Garage mit Auffahrrampen aufrüsten.

Softwarestand konnte ich leider noch nicht auslesen lassen. Können das auch die handelsüblichen Hobby OBD II-Geräte (Fahrzeuginformationen auslesen z. B. iCarsoft i810?)

Wie funktioniert das mit der Lecksuch (Dichtigkeit) u. Bremsenreiniger?

Vielen Dank schon mal!

S.

24 Antworten

ja einfach weitersuchen, und vielleicht was finden
https://www.motor-talk.de/.../...tung-fehlerspeicher-t2100956.html?...
https://www.lupotreff.de/forum/t/28564?op=1
Zahnriemen, Steuerzeiten o.k. ?

Frage: kann der / die Fehler durch ein gerissenes Rohr vom AGR-Ventil kommen (s. Anhang) ? Es hat an der markierten Stelle einen defekt, wie ich im nachhinein festgestellt habe.
Habe mir nichts mehr dabei gedacht, da die MKL aus war (neues AGR)und dieses notdürftig verschlossen.

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Das ESP muss im ESP Eingriff das Motormoment reduzieren und das kann es nur über die elektrische Drosselklappe. Wenn also im EPC ein fehler vorliegt wird ESP auch einen Fehler ablegen.
BKV hat mit EPC nichts zu tun. Hier muss die UDL u. BKV dicht sein.
Die Metallleitung wird das Unterdruckproblem verursachen. Der rechte Anschluss geht zum Ansaugkrümmer hinter der Drosselklappe. Somit hast du eine magere und somit heißere Verbrennung. Erklärt das Katglühen. Hoffe die Auslassventile haben keinen Schaden genommen.

Rückmeldung und Lösung (in meinem Fall):

Leider war ein Riss des AGR-Rohr´s (s. oben), eine defektes AGR-Ventil in Verbindung mit einem verdreckten MaPSensor und leicht porösen Schlauchverbindungen Schuld an der ganzen Problemlandschaft.
Den Riss im AGR-Rohr hatte ich seinerzeit verursacht, da ich beim Ausbau nicht richtig vorgegangen bin.
Trotzdem seltsam, das ein Notlaufprogramm dadurch ausgelöst wird und gar nichts mehr geht.

Jetzt springt der Wagen super an und läuft besser als vorher.

Vielleicht Hilft die Rückmeldung zukünftig den einen oder anderen.

Danke an jene, die ihre Lösungsvorschläge mit einem Opelfahrer
geteilt haben :-)

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Da ich kein neues Thema anfangen möchte, stelle ich mein Frage mal hier. Ich bin auf der Suche nach einem neuen AGR für meinen AZD. Mein altes ist ein Pierburg 7.22785.06 VW 036131503P. Modelljahr des AZD ist 2002. Weiß jemand eventuell welches Neuteil von Pierburg oder Hella das richtige wäre?

Nachtrag die Nummer konnte auch 036131503R sein. Man erkennt das etwas schlecht.
Das Zylinderteil ist aus glattem blanken Metall. Eine neue Variante von Pierburg, die ich gefunden habe da sah das Teil gerippt und schwarz aus aber das sollte trotzdem passen wenn es als Ersatz fuer ein 036131503R angegeben ist, richtig?

20230225

Japp

Danke!

Hallo zusammen, ich hab in meinem G4 BCB ebenfalls ein neues Pierburg AGR eingebaut auf Grund von Drehzahlschwankungen im Stand.

Der Motor läuft jetzt wieder perfekt.

Leider kommt immer wieder der Fehler P0402 Durchfluss zu groß.

Kann es sein, dass man die Grundeinstellung mit VCDS durchführen muss? Das steht zumindest auf dem Infoblatt von Pierburg.

Viele erzählen aber, das geht auch so.

Hat damit jemand Erfahrung?

Zitat:

@JayS schrieb am 11. September 2023 um 18:47:22 Uhr:


Hallo zusammen, ich hab in meinem G4 BCB ebenfalls ein neues Pierburg AGR eingebaut auf Grund von Drehzahlschwankungen im Stand.

Der Motor läuft jetzt wieder perfekt.

Leider kommt immer wieder der Fehler P0402 Durchfluss zu groß.

Kann es sein, dass man die Grundeinstellung mit VCDS durchführen muss? Das steht zumindest auf dem Infoblatt von Pierburg.

Viele erzählen aber, das geht auch so.

Hat damit jemand Erfahrung?

Kurz gesagt, ja.

Lernwerte ebenfalls löschen lassen.
Das AGR beim 1.4er und 1.6er 16V ist zu 99.9% Schuld daran, wenn im gemütlichen Teillastbetrieb der Wagen anfängt zu ruckeln.
Eine Deaktivierung der Lambdaregelung (VCDS) lässt das Ruckeln verschwinden.

Alternativ kannst du auch die Batterie mehrere Stunden abklemmen (oder über Nacht).
Nach dem Anschliessen der Batterie "NUR" die Zündung einschalten, min 20sek warten, dann ausschalten und erst nach erneuten min 20sek starten und normal fahren.
So kann eine Grundeinstellung bei Zündung ein vollständig erfolgen und bei Zündung aus auch erfolgreich abgespeichert/als Lernwert übernommen werden.
Danach durchlaufen die System zyklisch immer wieder einer Adaption, was auch "Selbsdiagnose" genannt wird, bzw. für die Einhaltung der Euronorm sehr wichtig ist.

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