Markenchef Wolfgang Bernhard soll gehen!
Hallo! Nach einem Internet-Zeitungsbericht der Presse soll auch der als beinharter Sanierer bekannte Wolfgang Bernhard den VW-Konzern verlassen - also ich wäre nicht beleidigt, denn die sogenannten "Entfeinerungen" bei den einzelnen VW-Modellen hat eben dieser Mann zu verantworten!
Nachzulesen unter: http://www.diepresse.com/artikel.aspx?...
20 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Raiman
...es ist ein wenig kurz gegriffen, wenn man auf die geringen Arbeitszeiten bei VW neidisch ist und dann ein negatives Urteil über die Beteiligten fällt.
Die Automobilproduktion ist hochproduktiv, ... genauso effizient.
Hallo,
das gilt aber leider nicht für die Marke Volkswagen. Es ist kein Firmengeheimnis, dass mit VW-Fahrzeugen im Konzern in der Vergangenheit kaum Geld verdient wurde.
Und da die Produktivität bei VW wohl kaum höher sein wird, als bei der Konkurrenz schlagen die höheren Personalkosten halt voll auf die Marge durch. Ich nehme an, in der Vergangenheit konnte man dies z.T. durch höhere Verkaufspreise wieder ausgleichen. Ich heutigen Zeiten, wo der Preis eines der Verkaufsargumente ist, ist der Kunde kaum noch bereit für einen VW mehr zu zahlen als für einen Toyota, Mazda, etc. Und da wird nach ganz anderen Effizienzmaßstäben produziert!
Und die Personalaufwendungen sind ein enormer Kostenfaktor, auch im Automobilbereich. Wenn man da im Konkurrenzvergleich um 20% höher liegt bekommt man halt Probleme.
Dazu kommen natürlich andere Sachen, wie die m.M. nach verfehlte Modell- und Markenstrategie.
Natürlich können die Beschäftigten dafür am Wenigsten. Diese Entscheidungen wurden an anderer Stelle verbockt.
MfG
roughneck
Zitat:
Original geschrieben von Raiman
Hallo Passi-Fans,
.......... Jedenfalls besser, als so'n abgehalfterter Vorsitzender von BMW. .......
Viele Grüße
Hallo,
so ist das nicht zutreffend.
Der Mann hat BMW sehr gut vorangebracht, nur die Rover-Modelle (ausgenommen Rover 75) gingen daneben. Die Modell-Umstrukturierungen waren für BMW einfach eine Nummer zu groß oder zu riskant.
Firmenübernahmen sind immer mit vielen Unwägbarkeiten behaftet. Bei Daimler Benz bereitet die Chrysler-Übernahme noch immer Probleme, da der Laden „Chrysler“ einfach nicht richtig laufen will. Die Mitsubishi-Anteile haben die Benzleute bereits verkauft.
Der Mini ist neben BMW noch immer eine Erfolgsgeschichte und hat seinen festen Platz in der BMW-Modellpalette. Somit Dank an Dr. Pischetsrieder.
Zu VW:
Die VW-Probleme sind meines Erachtens extrem vielschichtig, so dass auch Herr Dr. Piech den Überblick verloren hat und nun ihm Wohlgesonnene (Vertrauensleute) nachschiebt. Da könnten leicht abhängige Seilschaften aufgebaut werden, die dann aus gewisser Dankbarkeit nur gute Nachrichten an Ziehvater Piech weitergeben. Damit ist nicht gedient.
VW könnte ein externes Beratungsunternehmen sehr gut vertragen, das alle Praktiken und Abläufe auf den Prüfstand stellt und auch die unangenehme Dinge zu Tage fördert. Beispiel: Lustreisen.
Für die Betriebsräte und die Gewerkschaften sind die externen Beratungsunternehmen ein rotes Tuch, da alte Zöpfe und somit auch Privilegien angepackt werden. Aber Dr. Piech hat wohl Angst, heikle Themen anzupacken und wurstelt lieber mit Herrn Dr. Winterkorn weiter.
Es herrscht momentan eine so geheimnisvolle Stimmung um das Haus VW. Ich werde das Gefühl nicht richtig los, da muss noch etwas unter den Teppich ..........
Ich bin gespannt, was die nächsten Monate und Jahre ans Tageslicht bringen.
Grüße
@bwuschel,
klingt ja sehr geheimnisvoll Dein Beitrag. Ein bischen mehr Fakten wären besser.
@roughneck78
Personalaufwendungen bei VW 20% höher als bei der Konkurrenz? Scheint mir eine gewagte Zahl zu sein.
Wenn ich dann aber höre, dass man die Produktion des Golf aus Belgien zurück nach WOB holen will, wundert es mich nicht, wenn man hier angeblich wenig verdient. Auf meiner Werkstour an einem Montag im Nov. 05 sah es in den Produktionshallen recht ruhig aus. War - zugegeben - auch eine Zeit, wo der Sprit gerade sehr teuer wurde, und vorm Winter keiner gerne ein Auto kauft. Also: viel fixes Kapital (Produktionsanlagen) aber wenig Produkte, ergibt wenig Gewinn.
Wenn der Konzern überall präsent sein will, muss er auch Abstriche hinnehmen. Und dann ist das Kostenproblem wieder beim Vorstand. Ich meine, die Mitarbeiter verdienen schon ihren produktivitätsgerechten Lohn.
Die Initiative 5000 x 5000 war u. a. auch eine PR-wirksame Aktion bei VW. Wenn ich dagegen Mercedes sehe. Da wurden die Mitarbeiter erpresst, ihre Löhne reduzieren zu lassen, sonst würde man im Ausland produzieren. 2 Wochen nach Abschluss der Verhandlungen hat man dann glänzende Gewinne an der Börse publiziert. Da geht's um die Durchsetzung von Gewinnmaximierung und Konkurrenzvorteilen und weniger darum, dass es dem Betrieb so schlecht gehe, weil die Mitarbeiter zu viel verdienen würden.
Zitat:
Original geschrieben von Raiman
@roughneck78
Personalaufwendungen bei VW 20% höher als bei der Konkurrenz? Scheint mir eine gewagte Zahl zu sein.
Muss aber darum nicht falsch sein 😉 , bin aber kein Insider!
MfG
roughneck
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Zitat:
bwuschel: VW könnte ein externes Beratungsunternehmen sehr gut vertragen,
Ein super Vorschlag! Da fällt mir direkt die Beraterfirma MCKinsey ein, damit bleibt es wenigstens in der Familie.
Beraterfirmen sind doch wie Eunuchen, sie wissen wie es geht, oder besser noch es sind die Parasiten in unserer Gesellschaft (frei nach Volker Pispers).
Beste Grüße,
domian
Habt Ihr eigentlich schon mal darüber nachgedacht, daß die Ablösung von Dr. Pischetsrieder nach einer Amtszeit als Vorstandsvorsitzender von Volkswagen schon bei seiner Berufung als Nachfolger von Dr. Piech feststand? Pischetsrieder war von Anfang an nur Kandidat für eine Übergangslösung. (Die Verlängerung seines Vertrags im Frühjahr war nur durch das Taktieren mit Herrn Wulf möglich, der nur sich und nicht das große Ganze und schon gar nicht die Zukunft sieht!) Warum? Pischetsrieder hat sicherlich ein gutes Händchen für Autos, die der Markt verlangt (siehe hierzu die Beiträge weiter oben zum Mini, aber auch die unter seiner Regie entwickelte BMW 3er Reihe - der Vorgänger des aktuellen - war ein sehr gut verkaufter Wagen). Und er hatte damals - nach seinem Weggang von BMW - Zeit für neue Aufgaben. Dr. Piech brauchte genau so einen Mann, um die nächsten Jahre nach seinem Abschied als Vorstandsvorsitzender zu überbrücken. Piech ging 2002 - da war schon absehbar, daß ein konjunktureller Einbruch einsetzen wird (11. September in USA, Dollarkurs, etc.). Wäre Prof. Winterkorn damals gleich Nachfolger von Piech geworden, hätte ihm die Durststrecke - die dann Pischetsrieder durchstehen musste - als ständiger Mangel angehaftet und er wäre dadurch evtl. beschädigt worden. Daher wurde er bei der schon damals absehbar gut aufgestellten Marke Audi Chef und kann nun als der erfolgreiche 'Markenpositionierer' und detailversessener Technikprofi in WOB starten. Damit ist gesichert, daß 'Entfeinerungen' der VW-Produkte der Vergangenheit angehören und wieder Piech'sches Qualitätsbewusstsein einzieht. Bernhard wird wohl oder übel mit Winterkorn zusammenarbeiten und seine Einsparungen überall, aber nicht zu Lasten der Produktqualität (!), durchsetzen müssen. Gut für Volkswagen, sehr gut für uns VW-Fahrer. Warum Bernhard in WOB bleibt? Ganz einfach: sein Weggang von Daimler ist noch zu 'frisch' - und zu häufiges 'Vorstandswechseln' schadet nur dem eigenen Marktwert!
Gruß an alle,
gernfahrer