Lichtschalter wird absurd heiß
Hallo,
Mir ist schon vor längerer Zeit aufgefallen, dass das Blecharmaturenbrett um den Lichtschalter herum etwas warm wird, wenn ich mit Licht fahre.
Heute habe ich mal an die "Stange" gefasst, die bei den alten Zugschaltern herauskommt und mir dabei fast die Finger verbrannt...
Ich habe auch keine gute Lichtausbeute (6V), was vermutlich auch damit zusammen hängt, dass hier irgendwie ein Kurzschluss entsteht.
Wenn ich das richtig sehe ist das ganze auch noch ohne Sicherung?
Meine Frage ist jetzt, ist das "normal"? Reicht es, wenn ich nen neuen Lichtschalter besorge? Oder den alten Lichtschalter lassen und mit Relais arbeiten?
Was ist hier die beste Methode? Man kommt an die Stelle wegen dem Radio auch recht bescheiden ran.
Danke und Gruß aus Franken
59 Antworten
Hi, @Beetle1960 !
Bin mir ziemlich sicher, daß ich da noch wenigstens einen NOS-Lichtschalter mit Schraubkontakten herumkugeln habe, wenn ich ihn noch nicht abgegeben habe - bin aber erst am Montag wieder zuhause...
Mir hat das ganze jetzt doch keine Ruhe gelassen und bin nochmal zum Auto um zu messen. Batteriespannung anfangs 6,2V, nach einiger zeit rumprobieren 5,95V. An Klemme 30 lagen dann 5,7V an, bei gezogenem Schalter an Klemme 56 (Ausgang zu Fußschalter) 3,4V! Das Weiß/Schwarze Kabel und der Schalter wurden deutlich warm.
Am Fußschalter waren dann nochmal 0,4V Abfall. Also es ist definitiv der Lichtschalter. Am Scheinwerfer kamen etwa 2,8V an... kein Wunder, dass man da nix sieht.
Dann habe ich den Schalter eben doch noch ausgebaut und aufgemacht, indem ich die 2 Nieten aufgebohrt habe. Ganz überraschend war das Innenleben. Total simpel, hätte ich mir so nie vorgestellt, nur ein 4-Kant mit einem Blech drum rum gebogen, an dem eine Stelle für die Standlicht-Stellung an Klemme 56 keinen Kontakt herstellt. (Bild 5)
Wie dem auch sei, die Nietverbindung, die ich in Bild 3 markiert habe, wackelt und hat schlechten Kontakt. Die anderen Fahnen sind alle fest mit gutem Kontakt. Genau die wackelige Fahne ist Klemme 56. Verlöten ließ sie sich wegen dem Material nicht, habe auch versucht, den Niet mit Hammer und Schraubendreher weiter aufzuklopfen, alles ohne Erfolg.
Dann habe ich mir in den Shops nochmal genauer die angebotenen Schalter angesehen. Die gefallen mir allesamt irgendwie nicht.... entweder gibt's nur das Modell bis 57 mit Schraubkontakten oder danach mit Steckfahnen. Da hab ich aber auch Bauchschmerzen damit.
Hat jemand einzelne Schraubkontakte wie in Bild 4 mal gesehen, einzeln zum Austausch?
Ich krieg es irgendwie nicht verlässlich hin, den Kontakt herzustellen zwischen dem Niet vom Schraubkontakt zur Kontaktfahne.
Zitat:
@Naxel63 schrieb am 8. Juni 2023 um 23:28:24 Uhr:
Hi, @Beetle1960 !Bin mir ziemlich sicher, daß ich da noch wenigstens einen NOS-Lichtschalter mit Schraubkontakten herumkugeln habe, wenn ich ihn noch nicht abgegeben habe - bin aber erst am Montag wieder zuhause...
Oh, das wäre ja toll 🙂 schau gerne mal nach ^^
Zitat:
@cabriojuergen schrieb am 7. Juni 2023 um 23:45:58 Uhr:
Hallo,
in aller Regel wird's in der Elektrik warm, wenn der elektrische Widerstand zu hoch ist.
... diese Aussage gilt es zu erklären. @cabriojuergen
Ich dachte immer, dass ein hoher Strom erforderlich ist, um Sachen zu erwärmen und das bedeutet einen niedrigen Widerstand.
Evtl. meinst du auch das richtige, aber nicht so gut erklärt - also physikalisch.
Danke und Gruß
der "Stevie"
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P = U × I , R = U / I
Auch egal. Die Leistung sollte an der Birne sein und nicht am Schalter. I ist überall im Strommkreis gleich. Normal größter Spannungsabfall an der Birne. Folglich möglichst geringer Spannungsabfall am Rest. Optimal ungefähr 0.4 V am Rest, 6V an der Birne. Sind Widerstände in Reihe. +Pol - Kabel- Sicherung- Kabel- Schalter - Kabel - Fernlichtschalter - Kabel - Birne - Masse bis - Pol.
Prüfen instandsetzen fertig!!
Zitat:
@steviewde schrieb am 09. Juni 2023 um 07:56:47 Uhr:
... diese Aussage gilt es zu erklären. @cabriojuergen
Ich dachte immer, dass ein hoher Strom erforderlich ist, um Sachen zu erwärmen und das bedeutet einen niedrigen Widerstand.
Normalerweise soll der Glühwendel in der Scheinwerferlampe so richtig heiß werden. Dort ist dann der größte Widerstand im Stromkreis.
Gibt es im Schalter einen Übergangswiderstand durch schlechten Kontakt, wird es dort eben auch heiß, in der Lampe dafür weniger, deshalb wird sie dunkler.
Wie oben schon genannt: P=U•I
Die Spannung U an den Kontakten des Schalters sollte möglichst 0V sein. Gibt es einen Übergangswiderstand, kann sie deutlich höher werden. Zusammen mit dem Strom I durch die Lampe entsteht also am Schalter eine Leistung P (Hitze) die man nicht haben will.
Klar ist der Strom insgesamt etwas niedriger als bei intaktem Schalter, aber trotzdem teilt sich die Leistung (Hitze) eben auf Lampe und defekten Schalter auf.
Das ist halt das Drama bei 6V, wenn man an ein paar Kontakten ein paar hundert Millivolt verliert, ist am Verbraucher schnell nicht mehr viel Spannung zum Funktionieren übrig.
Zitat:
@Beetle1960 schrieb am 8. Juni 2023 um 23:50:21 Uhr:
Wie dem auch sei, die Nietverbindung, die ich in Bild 3 markiert habe, wackelt und hat schlechten Kontakt. Die anderen Fahnen sind alle fest mit gutem Kontakt. Genau die wackelige Fahne ist Klemme 56. Verlöten ließ sie sich wegen dem Material nicht, habe auch versucht, den Niet mit Hammer und Schraubendreher weiter aufzuklopfen, alles ohne Erfolg.
Mit 'nem Schraubendreher geht das nicht, die Festigkeit macht nicht der umgelegte Kragen, sondern die Spreizung. des Innendurchmessers.
Man bräuchte entweder einen passenden Döpper (oder Preßwerkzeug) für Hohlniete, das kann man aber wohl vergessen, oder man benutzt einen Durchschlag abwechselnd mit einem Körner.
Oder versucht es mit zusätzlichem Material als Spreizelement, den Hohlraum der Nietverbindung mit einem Stück passend dicken Kupferdrahtes überstehend auffüllen und dann mit dem gewöhnlichen Nietensetzer für Rundkopfniete nachziehen... wobei man das Gehäuse sprengen wird, wenn man es übertreibt.
Zitat:
@steviewde schrieb am 9. Juni 2023 um 07:56:47 Uhr:
Zitat:
@cabriojuergen schrieb am 7. Juni 2023 um 23:45:58 Uhr:
Hallo,
in aller Regel wird's in der Elektrik warm, wenn der elektrische Widerstand zu hoch ist.... diese Aussage gilt es zu erklären. @cabriojuergen
Ich dachte immer, dass ein hoher Strom erforderlich ist, um Sachen zu erwärmen und das bedeutet einen niedrigen Widerstand.
Evtl. meinst du auch das richtige, aber nicht so gut erklärt - also physikalisch.Danke und Gruß
der "Stevie"
Ein geschlossener Schalter sollte möglichst gut leiten. Je höher sein Widerstand, desto mehr Leistung bleibt in ihm hängen, bis bei 3 V im gegenständlichen Fall, die höchste Leistung im Schalter dissipiert.
Im Bild 1 ist der reale Schalter durch sein Ersatzschaltbild, als Kombination eines idealen Kontakts mit einem Widerstand, dargestellt.
Legt man die von @85mz85 angegebenen Formeln zugrunde (Bild 2) und substituiert mit dem Ohm´schen Gesetz, so erkennt man, wie die hier die Wärmeleistung proportional zum Widerstand wächst.
Viel Vergnügen beim Rechnen
Liebe Grüße Inschinehr
Danke!
Deshalb bin ich "nur" Maschbauer und nicht E-Technik Ingenieur 😁
Ja, stimmt ... die Leistung ... P=U x I
Danke und Gruß
der "Stevie"
Zitat:
@Beetle1960 schrieb am 8. Juni 2023 um 23:50:21 Uhr:
Wie dem auch sei, die Nietverbindung, die ich in Bild 3 markiert habe, wackelt und hat schlechten Kontakt. Die anderen Fahnen sind alle fest mit gutem Kontakt. Genau die wackelige Fahne ist Klemme 56. Verlöten ließ sie sich wegen dem Material nicht, habe auch versucht, den Niet mit Hammer und Schraubendreher weiter aufzuklopfen, alles ohne Erfolg.
Lässt sich der Niet ausbohren und durch eine Schraube ersetzen? Wäre nicht optimal aber meiner Meinung nach besser als einen nicht passenden Schalter zu verwenden.
Die Kontakte sehen auch schon korrodiert aus. Falls du den Schalter weiter verwendest auf jeden Fall reinigen.
Zitat:
@Robomike schrieb am 9. Juni 2023 um 09:28:54 Uhr:
... die Festigkeit macht nicht der umgelegte Kragen, sondern die Spreizung. des Innendurchmessers.
...
Ah, so ist das. Dann werde ich mal anders vorgehen, wie von dir beschrieben.
Wobei ich irgendwie auch das Gefühl habe, dass dort nur das flussmittel vom Lötzinn reingeflossen ist, ohne dass das Zinn Halt gefunden hat, und damit die Kontaktierung noch schlechter gemacht hat.
Irgendwie würde ich den Niet gerne aufbohren, aber hab dann angst, dass ich es erst recht nicht mehr zusammen bekomme, weil es diesen Schraubkontakt nicht gibt zum wiedereinsetzen.
Hallo beisammen,
leider habe ich jetzt erst mitgekriegt, dass der Thread mittlerweile schon 25 Antworten hat und ich zwischendurch auch mal aufgefordert wurde (von steviewde), meine Aussage (s. erster Post dieses Threads) „Es wird warm, wenn der Widerstand zu hoch ist“ zu begründen. Jetzt brauche ich’s (so glaube ich) nicht mehr zu begründen, denn 85mz85, GLI und der Inschinehr aus dem fernen Wien (ich grüße den Kollegen) haben es ja schon ausführlich anhand der zwei Formeln aus dem Physikunterricht getan.
Meine weitere Aussage „Dann ist wahrscheinlich ein neuer Schalter die wirtschaftlichste Entscheidung“ rührt daher, dass ich den speziellen Schalter zwar nicht kannte, aber davon ausgegangen bin, dass er verstiftet, vernietet, verstemmt, verklebt, verpresst oder sonst irgendwie ganz fies nicht für eine Demontage (und Wiedermontage) ausgelegt war. Ich selbst hab vor einigen Jahren einen Lichtschalter für den 1303 gekauft, weil mir während der Fahrt immer mal das Licht ausgefallen ist. Hat damals etwas über 20 € gekostet, und seitdem ist Ruhe.
Euch allen ein schönes Wochenende – und allzeit Gute Fahrt!
Der cabriojürgen aus Franken
Zitat:
@Beetle1960 schrieb am 9. Juni 2023 um 11:03:10 Uhr:
Wobei ich irgendwie auch das Gefühl habe, dass dort nur das flussmittel vom Lötzinn reingeflossen ist, ohne dass das Zinn Halt gefunden hat, und damit die Kontaktierung noch schlechter gemacht hat.
Flussmittel lässt sich ja wieder wegwaschen.
Ich würde erstmal versuchen den Niet nachzusetzen, wie beschrieben. Vielleicht ist das Problem damit schon Geschichte. Musst halt nur schauen, dass das Schaltergehäuse nichts abbekommt, also die Klemme gut stützen.
Update:
Ich konnte glaube ich eine recht stabile Verbindung wiederherstellen, indem ich mit einem Kreuzschraubendreher den Niet aufweiten konnte. Gestern war ja Feiertag und es war auch schon recht spät, deshalb konnte ich da nicht richtig hämmern... Eine Durchgangsprüfung war positiv, gestern ging das nicht oder nur, wenn man die Kontaktfahne in einer bestimmten Position gehalten hat.
Den Widerstand habe ich mit 0,4 Ohm gemessen, was denke ich ok sein sollte. Weiß aber nicht genau, Sie verlässlich diese Messung ist.
Mit 2 M3 Schrauben habe ich den Lichtschalter wieder verschlossen, einbauen konnte ich ihn noch nicht. Das werde ich dann morgen erledigen, ich werde berichten.
Was ich noch nicht geschrieben habe, beim Ausbau des Lichtschalters habe ich das Weiß-Schwarze Kabel von Klemme 56 an Klemme 30 gehalten. Das Licht wardamit deutlich heller, was die ganze Geschichte bestätigen sollte.
Ich bin gespannt, ob es nun besser wird mit der Reparatur