Kurzer Erfahrungsbericht: DSG Reset / Basic Settings über OBD

VW Golf 7 (AU/5G)

Hallo,

ich hatte mir vor kurzem einen OBD11-Stecker gekauft und damit bereits ein paar Sachen codiert etc.
Unter den vorgefertigten Anwendungen lässt sich das DSG reseten bzw. auf "Basic Settings" zurücksetzen. Zu der Anwendung findet man im Netz leider nicht viel und ich hatte mich lange Zeit nicht getraut es auszuprobieren. Die Funktion gibt es unter Vcds ähnlich.
Da der bekannte "Gaspedal Reset" ja totaler Quatsch ist und nicht funktioniert habe ich mich dazu entschieden es einfach mal ausprobieren.

Fahrzeug ist ein Golf 7 GTI Bj. 2014 mit 85.000km
Ich hatte beim Anfahren immer ein Vibrieren, beim Schalten vom 1. In den 2. Gang ein Rucken und beim Runterschalten ab dem 4. Gang auch starkes Rucken.

Nach einer kurzen Fahrt war die Getriebeöltemperatur bei 69 Grad also optimal zwischen den vorgegebenen 30-100 Grad. Handbremse war angezogen, Motor im Leerlauf und Schalthebel in P.
Also die Anwendung aktiviert. Das ganze hat circa eine Minute gedauert. Währenddessen kamen teils laute Klackgeräusche und stakes Rucken vom DSG. Mit der "Erfolgreich" - Meldung war alles erledigt. Ich hatte die Zündung danach nicht ausgeschaltet und wollte gleich losfahren was nicht ging. Das DSG legte keine Gänge mehr ein. Nach einer kurzen Schrecksekunde Zündung aus und wieder an gemacht und es lief perfekt.
Sämtliches Rucken und Vibrieren ist weg. Das DSG schaltet absolut unauffällig und butterweich.
Also wer ähnliche Probleme hat und über eine Codiermöglichkeit verfügt sollte es mal ausprobieren. Ich bin nach wie vor sehr zufrieden und bis jetzt hat sich nichts wieder verschlechtert.

Beste Antwort im Thema

Nachfolgend die Ergänzung zur definierten Testfahrt. Sie erfolgt in drei Schritten, wobei Schritt 3 hauptsächlich zum Überprüfen des Getriebeverhaltens dient.

Voraussetzung: Getriebeöltemperatur mindestens 50°C

Schritt 1:
  • im manuellen Modus in allen Gängen moderat fahren (mind. 3 Sekunden pro Gang)
  • im Rückwärtsgang fahren (mind. 3 Sekunden)
Schritt 2:
  • im manuellen Modus ca. 10 Minuten mit der K1 fahren (Gänge 3, 5 und 7)
  • im manuellen Modus ca. 10 Minuten mit der K2 fahren (Gänge 4 und 6)
  • Drehzahlfenster zwischen 2000 und 3000 U/min zum Adaptieren der Kupplungen, möglichst konstante Geschwindigkeit halten*
Schritt 3:
  • im D-Modus in allen Gängen fahren
  • in R fahren
  • die Kickdownstellung des Gaspedals sollte mindestens ein Mal kurzzeitig registriert werden, Erreichen der Höchstgeschwindigkeit ist nicht erforderlich

Achtung: Direkt nach der Grundeinstellung sind die Kupplungen noch nicht hinreichend adaptiert, sodass es zu leicht spürbaren Schaltvorgängen kommen kann. Ein optimales Schaltverhalten stellt sich erst während der Kupplungsadaptionen im Schritt 2 ein. Eine schlechter Straßenbelag (z. B. Kopfsteinpflaster oder Schlaglöcher bzw. starke Unebenheiten) kann den Adaptionserfolg in Schritt 2 beeinflussen.

Am besten klappt die definierte Testfahrt auf der Landstraße oder Autobahn, möglichst am Abend bei wenig Verkehr. Die Grundeinstellung kann vorher auf einem Parkplatz durchführt werden, direkt im Anschluss darauf die definierte Testfahrt. Sicherheitshalber zwischen Grundeinstellung und definierter Testfahrt einen Zündungswechsel durchführen (siehe erster Beitrag im Thread).

*Dies ist unter Einhaltung der Verkehrsregeln natürlich nur eingeschränkt möglich, was aber meiner Erfahrung nach den Adaptionserfolg nicht beeinflusst. Es ist völlig ausreichend, wenn phasenweise die Geschwindigkeit und Drehzahl einigermaßen konstant bleibt.

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Zitat:

@Suppersready69 schrieb am 30. September 2018 um 17:14:36 Uhr:


Och nöö... Hätte ich bloß nichts geschrieben. :-(

Aber echt, jetzt haben wir wieder den Salat 😉

Im Ernst, die Foren sind voll davon...

Zitat:

@oscar0307 schrieb am 30. Sep. 2018 um 18:30:10 Uhr:


...jetzt haben wir wieder den Salat ??

Im Ernst ....

Wenn Du den auch noch mit rein ziehst, erst recht. 🙂

Schritt 2: K1... erst Gang 3 für ein paar Minuten, dann Gang 5 ein paar Minuten und dann 7 für ein paar Minuten, oder zwischen den drei Gängen hin und her wechseln? Also möglichst viele Gangwechsel oder möglichst wenige?

@JLK

Es geht primär darum möglichst konstant im vorgegebenen Drehzahlfenster in den jeweiligen Teilgetrieben zu fahren. Schalten ist also nur erforderlich, wenn dies zur Einhaltung der vorgegebenen Drehzahlen notwendig ist.

Bewusstes hin- und herschalten und ein Variieren der Geschwindigkeit, so wie Ugolf es auf der vorherigen Seite beschrieben hat, soll laut ODIS sogar vermieden werden. Auch im regulären Fahrbetrieb finden Adaptionen bevorzugt bei einigermaßen konstanter Fahrt statt.

Ich kann aber versichern: Auch wenn man bei Notwendigkeit mal schaltet oder die Geschwindigkeit verändert wird das Getriebe erfolgreich adaptieren. Es gibt allerdings keinen Grund dies ohne Notwendigkeit zu tun.

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OK. Danke.
Ob ich aber die richtige App habe,... da bin ich mir noch nicht sicher. Die Systemsprache dort ist Deutschisch oder wie nennt man es, wenn alles durcheinander in zwei Sprachen ist?
Ich hoffe, dass man sich bei der Programmierung mehr Mühe gegeben hat, sonst macht mir das Angst.

Screenshot_20181001-202440.jpg

Der Entwickler kommt aus Litauen. 😉

Oh je !

Ich bin gespannt wann VW den Zugang per VCDS oder solchen Adaptern endgültig verriegeln wird .

Schwierig, weil sie die freien Werkstätten nicht ausschließen dürfen (rechtlich).

Ich denke man sollte nicht von der Qualität einer Übersetzung auf die Qualität dieser relativ jungen Software schließen. Wenn ihr wüsstet wie die VW-eigene Diagnosesoftware ODIS in andere Sprachen, z. B. Englisch, übersetzt ist. Ich habe mich schon oft gefragt ob die Partnerwerkstätten in UK oder USA bei den Texten eigentlich Lachkrämpfe bekommen.

Es wäre übrigens wirklich überhaupt nicht im Sinne der Verbraucher wenn die Hersteller Fremdgeräte aussperren würden, und aus rechtlicher Sicht, wie @chrisdash bereits sagte, sicher problematisch. Wie und von wem der Eigentümer sein Fahrzeug warten bzw. instandsetzen lassen will sollte der Hersteller nicht vorschreiben und dadurch seine Marktmacht noch weiter ausbauen dürfen. Bereits heute ist es für Fremdwerkstätten schwierig bestimmte Arbeiten durchzuführen, weil man sich das teure Diagnosequipment teilweise einfach nicht leisten kann. Da kann man eigentlich froh darüber sein, dass es brauchbare Alternativen gibt. Alles andere hätte nur steigende Preise für die Verbraucher zur Folge.

Sein Fahrzeug kann ein Verbraucher doch auch ohne Zugang zur Betriebssoftware warten lassen.

Nicht daß ich jetzt mißverstanden werde. Mir wäre eine Sperrung auch nicht recht.

Nur sehe ich die Gefahr daß mit der Verbreitung solcher Spielzeuge Hinz und Kunz anfängt massenhaft herumzumachen. Nach dem Motto " Jetzt mache ich wieder mal Reset - was ist das eigentlich ? "

Das kann nicht im Interesse des Herstellers sein weil es sicher damit auch Ärger gibt.

Rechtlich hin oder her - das dürfte in diesem Fall für Juristen ein langer interessanter Fall sein wenn man es darauf ankommen läßt .
Bis das endgültig geklärt wäre ist das DSG schon lange ausgestorben ... 🙂

Zitat:

@Ugolf schrieb am 2. Oktober 2018 um 09:12:48 Uhr:


Sein Fahrzeug kann ein Verbraucher doch auch ohne Zugang zur Betriebssoftware warten lassen.

Ach ja? Schon zum Scheinwerfereinstellen braucht man heute eine Diagnosesoftware. Wie sieht es mit Reparaturen an der Bremse mit EPB aus, oder am Fahrwerk mit adaptiven Dämpfern?

Ohne Diagnosesoftware kann eine Werkstatt ihren Laden dicht machen, weil sie die Hälfte der Arbeiten nicht ausführen kann.

Wir entfernen uns allerdings schon wieder vom Thema...

Nicht mal die Wischerblätter kann man ohne Diagnosetool ersetzten. Dazu wird der Wischer in Servicestellung "gefahren".

Oder einen Wasserschlauch ersetzen, zum entlüften "Servicestellung". Geht schon bei der Hilfe durch den Pannendienst los, nichts geht mehr.

VG Thommi

Wischerblätter beim Golf VII? Zündung an, Zündung aus, Wischerhebel für Einmalwischen nach unten ziehen, dann bleiben sie in Servicestellung stehen.

Bremsbeläge hinten wechseln geht nicht mehr ohne VCDS, das ist schon hart für die freien Werkstätten. Nullachtfuffzehn-Wartungsaufgabe, die ein herstellerspezifisches, teures Diagnosetool erfordert. Oder ginge das über OBD11?

Jetzt mal langsam !

Wischerblatt wechseln ist ein anderes Thema wie in den DSG - Einstellungen herumfuhrwerken.

Man kann z.B. bestimmte Funktionen freigestellt lassen.
Andere durch ein Paßwort schützen welches nur Werkstätten bekommen welche sich vorher registriert haben.
Muß ich aufzählen welche Möglichkeiten heute die Digitalisierung bietet ?

Ich sehe einfach die Gefahr daß da Entwicklungen aus dem Ruder laufen können .

Mich würde interessieren wie das eigentlich andere Hersteller mit deren Automatiken so halten.
Ob man da auch so einfach ran kann ?

Also haut nicht auf mir herum !

Ich halte es eben mit dem Grundsatz der alten Römer nach dem man die Folgen seines Handelns vorher bedenken sollte bevor man zur Tat schreitet.

Zitat:

@Ugolf schrieb am 2. Oktober 2018 um 09:43:22 Uhr:


Ich halte es eben mit dem Grundsatz der alten Römer nach dem man die Folgen seines Handelns vorher bedenken sollte bevor man zur Tat schreitet.

Welchen Grund gibt es denn davon auszugehen, dass die Beteiligten dies nicht tun? JLK beispielsweise hat schon vieles Versucht, was soll er denn weiter machen als sich selbst zu helfen, wenn die Werkstatt sein Problem nicht löst?

Zitat:

@chrisdash schrieb am 2. Oktober 2018 um 09:42:40 Uhr:


Bremsbeläge hinten wechseln geht nicht mehr ohne VCDS, das ist schon hart für die freien Werkstätten. Nullachtfuffzehn-Wartungsaufgabe, die ein herstellerspezifisches, teures Diagnosetool erfordert. Oder ginge das über OBD11?

Das geht mit beidem.

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