i4 - Verhalten der Rekuperationsstufen
hat jemand von euch schon erfahrungen mit dem i4m50 hinsichtlich der unterschiedlichen
rekuperationsstufen sammeln können?
ich selbst fahre meistens im comfort-modus und nur mit niedriger rekuperation. die hohe rekuperation bzw. den b-modus empfinde ich als unangenehm (kopfnick-effekt durch starkes abbremsen). sicherlich kann man mit etwas übung das one-pedal-driving perfektionieren, so dass das abbremsen sanfter erfolgt und man sich den wechsel des pedals erspart, aber der richtige mehrwert daraus erschliesst sich mir bisher nicht. allerdings fahre so gut wie keinen stadtverkehr, sondern fast nur landstrasse und autobahn.
den adaptiven modus habe ich einige mal probiert, aber dann immer wieder abgeschaltet. ich fühle mich einfach nicht wohl damit, da das auto immer anders reagiert (segeln oder rekuperieren) und ich finde das irritierend. der bmw macht das zwar ganz gut, aber ich betätige die bremse (bzw. die rekuperation) lieber selbst nach meinem eigenen fahrgefühl.
mich würde interessieren, ob ihr nennenswerte unterschiede im verbrauch zwischen den unterschiedlichen rekuperationsstufen (niedrig, mittel, b-modus, adaptiv) festgestellt habt?
so wie ich es verstehe und es auch die instrumententafel anzeigt, rekuperiert er sowieso, wenn man auf die bremse tritt.deshalb sehe ich zumindest gegenüber dem b-modus keine wesentlichen effizienz-nachteile. adaptiv mag es
anders sein, da er hier öfter mal segelt als bei rekuperationsstufe "niedrig", was vermutlich effizienter ist als der versuch der energie-rückgewinnung. einen nennswerten unterschied konnte ich aber bisher nicht feststellen.
wie sind eure erfahrungen mit den unterschiedlichen rekuperationsstufen?
71 Antworten
Zitat:
@Glyzard schrieb am 26. März 2023 um 19:09:25 Uhr:
Ineffizient kann schon mal gar nicht sein. Höchstens nicht viel effizienter als die adaptive Rekuperation.
Wie soll es denn effizienter sein als Segeln? Es kann nur dann genauso effizient sein, wenn es der Fahrer im B-Modus schafft, genau den 0-Punkt zu erwischen. Das ist aber schwer und kaum dauerhaft machbar.
Genau deswegen ist adaptive Rekuperation der effizienteste Modus.
(Anmerkung: Rekuperation ist nie 100%. Deswegen ist auch die geringste aktive Rekuperation weniger effizient als gar keine - es sei denn, man MUSS verzögern).
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'I4 MY2023 Mittelkonsole > Rekuperation' überführt.]
Ich fahre fast ausschließlich in B und erreiche Werte unter 14kWh. Glaube kaum, dass adaptive noch besser sein soll.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'I4 MY2023 Mittelkonsole > Rekuperation' überführt.]
Zitat:
@Grestorn schrieb am 26. März 2023 um 19:13:09 Uhr:
Wie soll es denn effizienter sein als Segeln? Es kann nur dann genauso effizient sein, wenn es der Fahrer im B-Modus schafft, genau den 0-Punkt zu erwischen. Das ist aber schwer und kaum dauerhaft machbar.
+ im englischsprachigen Forum hat jemand seinen i4 bei Aquaplaning geschrottet, weil er vom Gas gegangen ist (was bei Aquaplaning die generelle Empfehlung ist) jedoch das Auto in B war und dann natürlich gebremst hat und er ins Schleudern geraten ist.
In so einer Situation den 0-Punkt erwischen zu können scheint aber auch sehr schwer zu sein.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'I4 MY2023 Mittelkonsole > Rekuperation' überführt.]
Zitat:
@Glyzard schrieb am 26. März 2023 um 19:09:25 Uhr:
Ineffizient kann schon mal gar nicht sein. Höchstens nicht viel effizienter als die adaptive Rekuperation.
Mir wäre es lieb, wenn ich ständigen B Modus in meinem Fahrerprofil hinterlegen könnte.
Lustig, dass Power of Choice da aufhört xD
Bei jeder Rekuperation geht ein Teil der ursprünglich beim Beschleunigen zugeführten Energie verloren, beim Segeln hingegen nicht. Somit dürfte die adaptive Rekuperation in vielen Fällen effizienter sein als „B“, das beim Loslassen des Strompedals stumpf rekuperiert, unabhängig davon, ob eine Rekuperation in der aktuellen Verkehrssituation überhaupt notwendig ist oder nicht.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'I4 MY2023 Mittelkonsole > Rekuperation' überführt.]
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Es scheint doch eine Frage des persönlichen Geschmacks zu sein. Deswegen ist es gut, dass BMW so viele verschiedene Modi unterstützt. Persönlich finde ich die adaptive Rekuperation am besten. Der i4 fährt weitgehend so, wie ich es auch machen würde. Zwischendurch habe ich in der Stadt auch B genutzt und fand es gut. Mir ist aber aufgefallen, dass ich das seit 2..3 Monaten nicht mehr mache und es fehlt mir nicht.
Zitat:
@Obenohne schrieb am 26. März 2023 um 19:25:07 Uhr:
+ im englischsprachigen Forum hat jemand seinen i4 bei Aquaplaning geschrottet, weil er vom Gas gegangen ist (was bei Aquaplaning die generelle Empfehlung ist) jedoch das Auto in B war und dann natürlich gebremst hat und er ins Schleudern geraten ist.In so einer Situation den 0-Punkt erwischen zu können scheint aber auch sehr schwer zu sein.
Auch auf MT berichten schon mehrere, dass der i4 bei starker Rekuperation und Glätte beginnt, instabil zu werden:
https://www.motor-talk.de/.../...uch-bei-onepedaldriving-t7390206.html
In dem von @motor_talking verlinkten Thread ist übrigens auch der Hinweis aus der BA verlinkt: "Die Bremswirkung des Elektromotors kann stärker sien, als bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. [...] Es besteht Unfallgefahr."
Es gibt bei der Rekuperation eine Menge subjektives Empfinden, dem einen gefällt das eine besser, dem anderen das andere. Es gibt aber eben auch Fakten, die unumgänglich sind:
1. Segeln ist immer sparsamer als Rekuperieren und Beschleunigen (Physik!)
2. Die Bremswirkung von OPD stellt unter gewissen Umständen ein Risiko dar. Das wird auch der Grund sein, warum es nicht dauerhaft aktivierbar ist.
Nun aber zum subjektiven. Von den Tesla-Fahrern werden immer einige "Vorteile" genannt, darunter:
1. Komfort: anscheinend soll es nämlich komfortabler sein, wenn man den Fuß dauerhaft auf dem Gaspedal lassen muss wie festgebunden, statt ihn auch mal runter zu nehmen, ohne, dass das Fahrzeug direkt eine Vollbremsung macht.
2. Kontrolle: es ist anscheinend auch ein wünschenswerter Zustand, dass ich als Fahrer bei Verwendung der Fußbremse immer mit der echten Bremse bremse, statt da ebenfalls rekuperieren zu können.
3. Sicherheit: eigentlich ist es doch viel einfacher, einfach den Fuß vom Gas zu nehmen, bis die Rekuperation nicht ausreicht und dann trotzdem auf die Bremse zu steigen, statt bei einer starken Bremsung immer direkt auf die Bremse zu gehen, während das Auto von selbst (adaptiv / Assistenten) rekuperiert.
Wie man unschwer erkennen kann, bin ich kein Fan von OPD und bin der festen Überzeugung, dass Tesla es einfach damals nicht besser hinbekommen hat. Aus irgendeinem Grund hat sich das dann halt durchgesetzt - ist ja auch in Ordnung. Kann ja jeder für sich entscheiden. Aber objektiv gibt es eben Fakten, die ganz klar dagegen sprechen und die man auch nicht ignorieren sollte.
Ich werde im April mal ein Fahrersicherheitstraining beim ADAC machen.
Mal sehen ob man da so einen Bremseffekt auf nässe mit B-Modus erfahren kann. Ob die Trainer einen lassen oder es sogar bewusst fordern, damit man Bescheid weiß.
Ich werd eberichten.
Zitat:
@phchecker17 schrieb am 27. März 2023 um 11:47:09 Uhr:
[...]
Wie man unschwer erkennen kann, bin ich kein Fan von OPD und bin der festen Überzeugung, dass Tesla es einfach damals nicht besser hinbekommen hat. Aus irgendeinem Grund hat sich das dann halt durchgesetzt - ist ja auch in Ordnung. Kann ja jeder für sich entscheiden. Aber objektiv gibt es eben Fakten, die ganz klar dagegen sprechen und die man auch nicht ignorieren sollte.
Die adaptive Rekuperation bei BMW ist imo einzigartig und kann nur in dieser Form mit einem fremderregten Synchronmotor (FSM) realisiert werden.
Ein permanenterregter Synchronmotor (PSM, u.a. Tesla) müsste von der Achse abgekuppelt werden, um zu segeln. Ein PSM rekuperiert, sobald er sich dreht.
Ich hoffe am Freitag den i4 m50 nochmal fahren zu können und werde da beides ausprobieren.
Kann nur von einer Probefahrt mit dem Etron GT berichten, wo der Boardcomputer bei eingeschaltener maximaler Rekuperation deutlich niedrigere Verbräuche angezeigt hat als mit adaptiver Rekuperation.
Hab mich jetzt nicht so damit beschäftigt wie das bei Audi funktioniert, kann jetzt nur nach Aussage des Händlers und der Probefahrt gehen.
Man müsste wirklich 2x dieselbe Strecke mit adaptiver Rekup. und OPD abfahren. Ich denke man wird nicht viel Unterschied merken. Geschwindigkeitsabhängig gibt es aber sicher Unterschiede.
Zitat:
@Glyzard schrieb am 27. März 2023 um 12:30:42 Uhr:
Ich hoffe am Freitag den i4 m50 nochmal fahren zu können und werde da beides ausprobieren.
Kann nur von einer Probefahrt mit dem Etron GT berichten, wo der Boardcomputer bei eingeschaltener maximaler Rekuperation deutlich niedrigere Verbräuche angezeigt hat als mit adaptiver Rekuperation.
Hab mich jetzt nicht so damit beschäftigt wie das bei Audi funktioniert, kann jetzt nur nach Aussage des Händlers und der Probefahrt gehen.Man müsste wirklich 2x dieselbe Strecke mit adaptiver Rekup. und OPD abfahren. Ich denke man wird nicht viel Unterschied merken. Geschwindigkeitsabhängig gibt es aber sicher Unterschiede.
Ich würde die adaptive wählen, selbst wenn sie 10% mehr braucht. Macht sie natürlich nicht.
Zitat:
@CUXZ4 schrieb am 27. März 2023 um 12:22:07 Uhr:
Die adaptive Rekuperation bei BMW ist imo einzigartig und kann nur in dieser Form mit einem fremderregten Synchronmotor (FSM) realisiert werden.
Ein permanenterregter Synchronmotor (PSM, u.a. Tesla) müsste von der Achse abgekuppelt werden, um zu segeln. Ein PSM rekuperiert, sobald er sich dreht.
Soweit ich weiß kann man auch mit FSM und anderen Motoren segeln, allerdings hat man dann eben minimale Verluste, weil eben immer wie du ja schreibst eine geringe Rekuperationsleistung anliegt. Das abschalten der Magneten im FSM entspricht aber so ziemlich dem Entkoppeln beim PSM-Motor.
Ist also keine Frage der Möglichkeit sondern nur der Effizienz.
Tatsächlich hab ich mir da aber gerade das erste Mal Gedanken gemacht, weil der GTE das ja auch super kann (segeln). Allerdings sitzt da der Motor vorm Getriebe und kann theoretisch entkoppelt werden. Ob das aber gemacht wird weiß ich nicht, nach meinem Verständnis müsste ich das dann aber im Cockpit auch als "N" sehen.
Ist aber insgesamt nochmal ein Grund mehr, warum Segeln im i4 immer effizienter ist als Rekuperieren und Beschleunigen.
Zitat:
@Steffen_i4 schrieb am 27. März 2023 um 12:51:44 Uhr:
Ich würde die adaptive wählen, selbst wenn sie 10% mehr braucht. Macht sie natürlich nicht.
Ich OPD. Aber wie schon geschrieben. Ist persönliche Präferenz. Und kann sich auch ändern bei manchen...
Zitat:
@motor_talking schrieb am 27. März 2023 um 11:33:46 Uhr:
Zitat:
@Obenohne schrieb am 26. März 2023 um 19:25:07 Uhr:
+ im englischsprachigen Forum hat jemand seinen i4 bei Aquaplaning geschrottet, weil er vom Gas gegangen ist (was bei Aquaplaning die generelle Empfehlung ist) jedoch das Auto in B war und dann natürlich gebremst hat und er ins Schleudern geraten ist.In so einer Situation den 0-Punkt erwischen zu können scheint aber auch sehr schwer zu sein.
Auch auf MT berichten schon mehrere, dass der i4 bei starker Rekuperation und Glätte beginnt, instabil zu werden:
https://www.motor-talk.de/.../...uch-bei-onepedaldriving-t7390206.html
Hier wurde ja damals auch diskutiert, wie das mit der (nicht-)angepassten Geschwindigkeit, der generellen Unmanövrierbarkeit bei Aquaplaning und so weiter ist.
Tragischerweise zeigen die aktuell aufgrund der Wetterlage gehäuften Berichte zu alleinbeteiligten Schleuderunfällen auf deutschen Autobahnen (besonders tragisch die 4 Toten bei den beiden an selber Stelle abgeflogenen Porsche auf der A3 in NRW) mir persönlich, dass dieses Thema alle Fahrzeuge betrifft und keines ist, dass der i4 besonders oder alleine inne hat.
Auch ohne OPD oder sogar ohne Rekuperation (da kein Elektrofahrzeug) kann es zu solchen Unfällen kommen.
Zitat:
@phchecker17 schrieb am 27. März 2023 um 11:47:09 Uhr:
1. Segeln ist immer sparsamer als Rekuperieren und Beschleunigen (Physik!)
Keine Frage. Nur: wer fährt denn in "B" einen Zick-Zack, also Beschleunigen-Rekuperieren-Beschleunigen? Und selbst wenn man den 0 Punkt aus irgendwelchem Grund nicht perfekt mit 100% treffen kann, sondern sagen wir mal zu 90% — die Rekuperation ist ja dann selbst zu 70% effizient, die Auswirkungen werden also minimal sein. Bleibt wirklich die Frage der Präferenz.
Zitat:
2. Die Bremswirkung von OPD stellt unter gewissen Umständen ein Risiko dar. Das wird auch der Grund sein, warum es nicht dauerhaft aktivierbar ist.
Beim Aquaplaning oder starker Glätte: ja. In vielen anderen Fällen aber gerade umgekehrt. Wenn man nicht gerade mit dem linken Fuß bremst — was ja nun wirklich nur sehr wenige "sportlich ambitionierte" Fahrer machen — dann wird der Wagen in "B" bereits während des Fußwechsels vom Gas auf die Bremse abgebremst. Dieser Effekt kann durchaus einen entscheidenden Meter für den Anhalteweg gewinnen.
Man muss nur dran denken, bei Glättegefahr eben den "B" Modus zu vermeiden.
Zitat:
Nun aber zum subjektiven. Von den Tesla-Fahrern werden immer einige "Vorteile" genannt, darunter:
Tesla hat übrigens mit OPD nichts zu tun. Erfunden wurde es von Nissan, war auch schon im BMW i3 in 2013 drin (Entwicklung also schon eher). In meinem 2019er Model 3 war es auch sehr lange noch optional, man konnte also durchaus noch segeln, wenn man wollte — ich hatte ein extra Profil dazu. Irgendwann hat Tesla sich dazu entschlossen, nur noch fest OPD anzubieten — was ich persönlich schade finde, auch wenn ich es sehr selten genutzt habe.
Zitat:
1. Komfort: anscheinend soll es nämlich komfortabler sein, wenn man den Fuß dauerhaft auf dem Gaspedal lassen muss wie festgebunden, statt ihn auch mal runter zu nehmen, ohne, dass das Fahrzeug direkt eine Vollbremsung macht.
Bei ständig wechselndem Verkehr, wie in der Stadt, ist es in der Tat komfortabler. Bei nicht wechselndem Verkehr fährt man sehr oft eh mit dem Tempomaten, und dann ist es egal.
Zitat:
2. Kontrolle: es ist anscheinend auch ein wünschenswerter Zustand, dass ich als Fahrer bei Verwendung der Fußbremse immer mit der echten Bremse bremse, statt da ebenfalls rekuperieren zu können.
Diesen Punkt finde ich gar nicht so schlecht. Wenn ich bei Tesla die Bremsen "freibremsen" möchte, brauche ich nur das Bremspedal zu betätigen. Im BMW muss ich dabei beobachten, dass die Reku-Anzeige voll ausschlägt.
Schlimmer aber finde ich die oben beschriebene Situation bei Glätte/Aquaplaning und fehlendem ESP bei Rekuperation. Wenn die BMW Bremse immer erst rekuperiert, dann ist die Gefahr groß, dass dieses bereits zum Blockieren der Räder ausreicht. Tesla hat aber hier auch verschlimmbessert, da nun die Reku nicht abschaltbar ist. Sie wollen nun zwar automatisch die Glätte erkennen und Reku abschalten — wie schnell und wie zuverlässig das funktioniert, habe ich noch nicht testen können, bin in diesem Winter nicht in so eine Situation gekommen.
Ich fände aber auch im BMW eine Einstellung wünschenswert, "Reku temporär aussetzen".
Zitat:
3. Sicherheit: eigentlich ist es doch viel einfacher, einfach den Fuß vom Gas zu nehmen, bis die Rekuperation nicht ausreicht und dann trotzdem auf die Bremse zu steigen, statt bei einer starken Bremsung immer direkt auf die Bremse zu gehen, während das Auto von selbst (adaptiv / Assistenten) rekuperiert.
Diesen Argument verstehe ich nicht. Ich habe es mit "degressiver Bremsung" gelernt: man bremst eher etwas stärker als nötig ab, bis man sieht, dass man auch etwas weg von der Bremse gehen kann. Wenn man erst auf die Bremse steigt wenn man sieht, dass die Reku nicht ausreicht, kann es schon zu spät sein 😉
Zitat:
Wie man unschwer erkennen kann, bin ich kein Fan von OPD und bin der festen Überzeugung, dass Tesla es einfach damals nicht besser hinbekommen hat. Aus irgendeinem Grund hat sich das dann halt durchgesetzt - ist ja auch in Ordnung. Kann ja jeder für sich entscheiden. Aber objektiv gibt es eben Fakten, die ganz klar dagegen sprechen und die man auch nicht ignorieren sollte.
Wie gesagt, OPD hat nichts mit Tesla zu tun, und Tesla hatte lange beide Optionen drin gehabt, wie jetzt BMW. Neben den Fakten, die dagegen sprechen, sprechen auch viele Fakten dafür. Fußwechsel von Gas zu Bremse wird selbst beim geübten Fahrer gut eine halbe Sekunde dauern. Wenn der Wagen also eine halbe Sekunde früher bremst, ist es durchaus relevant: 50km/h ist nämlich 13,8m/s.
Aber ja, jeder hat so seine Präferenzen. Ich muss gestehen, dass ich manchmal gar nicht merke, in welchem Modus ich bin — anscheinend gehe ich auch im Adaptive D nicht ganz weg vom Gas. Merke es dann nur an der Ampel, wenn der Wagen nicht zum stehen kommt 🙂 Ist halt seit Jahren antrainiert, noch vom i3. Und obwohl ich auch noch Verbrenner fahre, finde ich es nicht verwirrend. Kann aber natürlich bei jedem anders sein.
Ich würde zu Deiner Liste allerdings noch einen hinzufügen: das Gefühl, der Wagen wäre "direkt mit mir verbunden". Es ist schwer zu beschreiben oder zu vermitteln, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Aber ich habe bereits von einigen anderen eine Bestätigung für dieses Gefühl gehört, deswegen schreibe ich es hier auch. Es fühlt sich so an, dass ich im Gedanken mir wünsche, der Wagen wäre etwas schneller — schon ist er um soviel schneller. Ich wünsche, er wäre etwas langsamer — schon ist er soviel langsamer, wie gewünscht. Nach diesem Gefühl selbst einen sehr sportlichen Verbrenner zu fahren fühlt sich etwas befremdlich an — es ist eine Maschine, die sehr umständlich bedient werden möchte. Dagegen ist ein E-Auto quasi "eine Verlängerung meiner Gedanken". Und dieses Gefühl ist deutlich stärker mit dem OPD — weil eben jede Millimeterbewegung des Pedals sich unweigerlich im Verhalten des Autos widerspiegelt.
Aber ich bin ein sportlich ambitionierter Fahrer, genieße das Fahren an sich und finde es nicht anstrengend sondern eher entspannend. Jemand, der mehr auf Komfort steht wird wahrscheinlich mehr den adaptiven Modus schätzen. Ist ja nicht schlimm, ist keine Glaubensfrage. Solange man vorausschauend fährt, werden alle Modus ziemlich gleich sein.
Apropos minimaler Verbrauch bei konstanter Geschwindigkeit: es ist auch nicht immer richtig. In der Fläche ja, aber bei Bergen oder Hügeln ist es vorteilhaft, bergauf etwas an Geschwindigkeit zu verlieren, und bergab diese Verluste wieder auszugleichen. Ich hatte einen EQV in Spanien für eine längere Tour — das ist mal ein Faß ohne Boden! Im Vergleich zum "Tempomatfahren" habe ich allein mit der flexiblen Fahrweise, 10-15km/h unter Limit sinken lassen an Steigungen, 10-15km/h über Limit bei Gefälle — da hatte ich gut 20% weniger Verbrauch gehabt! Das wäre wiederum leichter mit einer niedrigen Reku, weil man dann eben ausrollen lässt. Also es gibt keine "One size fits all", und ich finde es gut, dass BMW die Optionen anbietet.