Hand aufs Herz - Diesel kaufen oder nicht?
Wenn es beim Autokauf um das Thema Benzin oder Diesel geht, spielen Fahrleistung, Verbrauch und Kosten eine Rolle. In der öffentlichen Debatte spielt jetzt ein weiterer, bislang kaum berücksichtigter Aspekt eine Rolle: Umweltverschmutzung und gesundheitliche Gefährdung.
Deswegen zwei Fragen:
1. Kann der Diesel aus den bisherigen Gründen bei der schädlichen Wirkung auf Umwelt und Mensch guten Gewissens von uns gekauft werden?
2. Ist es deswegen sinnvoll und auch definitiv zu erwarten, dass bald ein Diesel-Fahrverbot auch für Euro 6 gibt, da die Abgaswerte nicht den Alltagswerten entsprechen?
Ich bin selbst hin- und hergerissen, da ich vor der Entscheidung Diesel oder Benziner stehe. Die Tatsache, dass ich als Einzelner die Umwelt nicht rette, stimmt. Kann der Einzelne aber so denken? Denn dann wirds nicht besser... Sind Verbrauch, Effizienz und Geld wichtiger als Gesundheit?
Beste Antwort im Thema
Wahrscheinlich ungefähr ähnlich dumm, wie einer der so lauthals provokant pauschalisiert und eine ganze Berufsgruppe beleidigt.
174 Antworten
@Spiderweb
"Es werden diejenigen die Zukunft bestimmen die sich Gedanken über die Lösungen machen und nicht über all die Schwierigkeiten diskutieren."
Du Ahnungsloser! Die Reihenfolge geht so: Idee haben - Probleme (vorher) erkennen - Lösungen suchen - verwirklichen.
Wie willst du ein Problem lösen das du noch gar nicht erkannt hast? Später, wenns zu spät ist?
Ich denke einn Grundkurs in wissenschaftlichem Denken würde dir guttun. Nur gut dass Leute wie du nicht einfach drauflos planen dürfen!! Dass wäre eine Katastrophe!
Ihr meint im Grunde das Gleiche, liegt also gar nicht so weit auseinander. Fürchte aber, hier geht es mitllerweile mehr ums Prinzip...
Zitat:
@buggeliger schrieb am 20. Oktober 2016 um 13:01:21 Uhr:
Du Ahnungsloser! Die Reihenfolge geht so: Idee haben - Probleme (vorher) erkennen - Lösungen suchen - verwirklichen.
Es macht aber schon einen klitzkleinen Unterschied, ob man versucht die Probleme zu erkennen, um sie dann zu lösen oder ob man nur jede kleine Herausforderung zum gigantischen Problem hochdichtet, nur um bei seinen geliebten Verbrennern bleiben zu können. Irgendwie habe ich das Gefühl zu erkennen was deine Motivation ist.
Wobei mir mittlerweile vollkommen unklar ist, was man an Verbrennern toll finden kann. Ein Elektromotor ist in jeder Hinsicht besser, außer evtl. in der spätpupertären Klangkulisse. 😁
@MartinBru Du rennst bei mir offene Türen ein. Ich bin doch durchaus nicht gegen E.Mobilität, hatte auch den 225xe ins Auge gefasst und mich aus praktischen und auch finanziellen Erwägungen dagegen entschieden. Auch wenn ich oft fast nur kurze (Kleinstadt-)Strecken fahre. Grad schau ich mir das Cannondale mavaro Ebike an und überlege heftig. In meinem Alter mit einem arthritischen Knie (grad heute beim Orthopäden punktiert bekommen) spielt es eine untergeordnete Rolle dass so ein Ding fast 3000 Euro kostet. Ich weiss, für den Aufpreis hätte ich statt des 218iA auch den 225ex kaufen können. Weiß man ja vorher nicht.
In Wirklichkeit unterscheiden wir uns nur in einem kleinen aber extrem wichtigen Detail. VOR-Denker versuchen ein Problemfeld zu analysieren bevor sie ans Werk gehen. Ihre Aufgabe ist es ja geradezu, Probleme, die sehr teuer werden können, zu erkennen bevor sie in Wirklichkeit auftreten. Die Welt ist zudem nicht linear und monokausal aufgebaut, sondern nichtlinear, also in dem Sinne dass eine Aktion mehrere Wirkungen haben kann, von denen einige im Sinne einer negativen Rückkopplung das Ganze wieder komplett zunichte machen.
So in China 1958 wo der Kampf gegen die Ratten als Vorratsschädlinge in einer ökologischen Katastrophe endete, da die Ratten als Nahrung für Raubvögel ausfielen, was wiederum zu einer Überhandnahme anderer Schädlinge führte, weil die Vögel mangels Nahrungsgrundlage lokal ausgerottet wurden. Das hatte vorher keiner bedacht, konnte er mangels ökologischer Kenntnisse auch nicht. Die Folge waren jedoch riesige Ernteeinbußen, was wohl Millionen Tote kostete. So wird es, denk an mich auch mit den Neonikotinoiden sein, die zwar Pflanzen schützen, aber zum Rückgang der Insektenpopulationen um teilweise 80-90 Prozent geführt haben, was zu mangelnder Insektenbestäubung der Pflanzen (->Ernteeinbußen, pardox, oder??) und zum Verschwinden ganzer Vogelarten aus Nahrungsmangel führte. Rund um den Bodensee gab es vor 40 Jahren soviele Rebhühner dass man sie gar nicht erst gezählt hatte, heute gibt es dort praktisch keins mehr.
Genauso monokausal denke jetzt die Hannoverschen Grünen: nur noch e-Autos in die Stadt lassen, Busse umrüsten und alles ist gut. Eben nicht (es wird nie genuig Busse geben....) Wer von den Wahnsinnigen hat sich einmal ausgemalt, was es bedeutet, eine ganze Stadt lahmzulegen. Keiner kommt mehr rein oder raus. Es müssten ja nicht nur alle lokalen Transportmöglichkeiten umgerüstet werden sondern auch ALLE LASTER die die Stadt beliefern. Die Waren kannst du nicht einfach von einem Laster in 50 Elektro- Kleintransporter umladen. Es fehlt der Platz dazu, und die gesamte Logistik. Das ist zb ein Aspekt der vorher komplett zuende gedacht werden muss bevor man irgendetwas anfängt. Das ist eben kein lächerliches Problem sondern ein grundlegendes, und da vorher dran zu denken und Lösungen für alle möglichen Probleme, nicht nur für das nächstliegende zu schaffen, DAS ist verantwortungsvolle Politik. Hannover wärte theoretisch leer, aber in Wirklichkeit werden die Leute sagen ich mus nach Hause, die Bahnen sind voll, ich kann nuer ja nicht übernachtensie können nicht jeden Tag 50.000 Strafzettel ausstellen, da haben sie schon gar nicht die Leute dazu (auch ein Problem, diesmal eins der Verwaltung), ich fahr jetzt, basta! Die Hotels, kein Auswärrtiger kommt da mehr rein.
Hast du DARAN schon mal gedacht? Ich denke nicht.....
Als Folge davon werden die Leute sich massenhaft darüber hinwegsetzen. Einige wird es exemplarisch treffen, die müssen zahlen, es entsteht ein Gerechtigkeitsproblem dadurch, dass 50.000 abends in die Stadt fahren und nur 100 bestraft werden. Eine heikle Angelegenheit, und die Gerrichte wären, nächstes Problem, auf Jahre hinaus mit socherlei Prozessen "verstopft". Das kann Milliardenkosten hervorrufen.
So ich hoffe ich habe klarmachen können was ich meine.
Solcherlei Denkweise hat man mir vor 40 Jahren beigebracht, als ich in Frankfurt ein naturwissenschaftliches Studium begonnen habe, und ich bin dankbar dafür, auch wenn dies von dir als kleinkariertes ängstliches Starren auf Probleme abqualifiziert wird. Es ist wie gesagt das genaue Gegenteil!
In diesem Sinne betrachte ich diesen Aspekt als ausreichend erklärt und wünsche mir, dass wir diesen Aspekt im Sinne des Themas nicht zu Tode reiten. Wir wissen alle noch nicht wie die Motorentechnologie beim Diesel sich noch entwickelt. in 5 oder 10 Jahren wissen wir mehr. Vielleicht muss ja mal die ganze Welt mit Patenten aus Deutschland Diesel bauen 🙂
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Hand auf mein Vielfahrerherz:
Diesel ja,
Elektro nein.
Und die Zulassungszahlen sind auch pro Verbrenner, der Dieselanteil fällt etwas.
Meine Zukunft: da fahre ich mit einem autonomen. Den rufe ich mir per App wenn ich ihn brauche. Womit das Ding dann angetrieben wird ist mir grad egal. Zu Hause angekommen fährr das Ding ja wieder weiter.
Und vielleicht gibt es dann ja mal "autonom-freie Sonntage" auf der Autobahn. Da holen wir dann alle unsere Verbrenner aus der Garage und lassen es nochmal so richtig krachen. Mindestens die, die noch einen Führerschein haben. Die Kinder werden kopfschüttelnd wegsehen.
Lasst aber dann wenn es soweit ist an besagten Sonntagen den buggeligen vorwegfahren! Der hat net mehr soooo lange Zeit, die Sau rauszulassen.. 😉
Das mit der Sau rauslassen nehme ich dir ein klein bißchen übel. Ich fahre defensiv und in der Regel nicht über 150 auf der Bahn. Ich fahre (dfen AT) gern, aber ich brettere nicht. Als ich jung war und das hätte wollen gings nicht, und heute will ich das nicht mehr. Flott ist OK, aber das ist es dann auch Mit fast 70 stehst du da drüber 🙂
Da bist du froh wenn du lebend heim kommst. Wenn ich erleben musste dass ein 911 auf der Autobahn eine dritte Spur auf dem Grünstreifen aufmacht und in einer Wolke aus Staub und Gras vorbeirast, oder einMercedes Sportwagenfahrer rechts vorbei will wo ich mich nach dem Überholen eines Lasters grad wieder rechts einordne, und der mit quietschenden Reifen auf der Standspur rumschleudert.. Danke...
Zitat:
@buggeliger schrieb am 20. Oktober 2016 um 23:11:11 Uhr:
Das mit der Sau rauslassen nehme ich dir ein klein bißchen übel. Ich fahre defensiv und in der Regel nicht über 150 auf der Bahn. Ich fahre (dfen AT) gern, aber ich brettere nicht. Als ich jung war und das hätte wollen gings nicht, und heute will ich das nicht mehr. Flott ist OK, aber das ist es dann auch Mit fast 70 stehst du da drüber 🙂
Da bist du froh wenn du lebend heim kommst. Wenn ich erleben musste dass ein 911 auf der Autobahn eine dritte Spur auf dem Grünstreifen aufmacht und in einer Wolke aus Staub und Gras vorbeirast, oder einMercedes Sportwagenfahrer rechts vorbei will wo ich mich nach dem Überholen eines Lasters grad wieder rechts einordne, und der mit quietschenden Reifen auf der Standspur rumschleudert.. Danke...
Das war mehr auf den Beitrag davor gemünzt. Der die Zukunft so malte, dass es künftig sonntags möglich sein soll, dass man den verbrennern freien Lauf lassen darf und somit das Kind im Manne, die Sau, rauslassen darf 😁 nichts für ungut! Du sollst ja vorneweg fahren, um mit ALL deiner Erfahrung die Horde einzubremsen 😛😉
Für mich muss ein Auto zu meinen persönlichen Anforderungen passen, alles andere ist mir egal.
So lange es schnell genug ist und mit geringstmöglichen Ausfallzeiten (Tanken, Laden oder was auch immer notwendig ist um es wieder fahrfähig zu machen) beliebige Reichweiten ermöglicht ist es mir ehrlich gesagt schnurzpiepegal was da unter der Haube ist. Ich bin da auch jederzeit bereit neue Wege zu gehen, ich habe keinerlei emotionalen Bezug zum Verbrenner. Am liebsten ist mir ein Antrieb wenn er (fast) unhörbar ist.
Gehen wir die Optionen doch einmal der Reihe durch:
Antimaterieantrieb wie auf der Enterprise - gibt es noch nicht
Wasserstoff - noch nicht marktreif und fehlende Infrastruktur, aber ohne Zweifel das interessanteste Thema in hoffentlich naher Zukunft
Elektro - In der Theorie wäre es für mich heute das Beste, da ich eh 90% Kurzstrecke fahre. Ein Kombimodell mit dem Miet-Verbrenner für die Urlaubsreise sicherlich die ideale Kombination. In der Praxis nicht machbar, da mir die Lademöglichkeit am Haus und der Arbeitsstelle fehlt. An der Stelle ist die Politik gefragt, ich kann es nicht beeinflussen.
Benziner: Mein derzeitiges Fahrzeug, kann alles, verbraucht aber deutlich zu viel
Diesel: Wäre mein Favorit, ist lediglich daran gescheitert dass es den M135i als absolutes Schnäppchen gab, was den doppelten Verbrauch überkompensiert. Bei entsprechenden Konditionen wird mein nächster jedoch wieder ein D haben.
Mein derzeitiger Königsweg: Der Weg zur Arbeit wird an rund 150 Tagen mit dem E-Bike bewältigt. Dadurch ist mein Benzin-Gesamtverbrauch (aufgrund der weniger gefahrenen Kilometer) auf dem Niveau wie wenn ich immer mit dem Diesel fahren würde. Gleichzeitig tue ich was für meine Fitness.
Was mich an der Diskussion hier stört ist die Verbissenheit mit der sie geführt wird. Es gibt nicht "das" richtige Konzept sondern nur das für den persönlichen Einzelfall zum gegenwärtigen Zeitpunkt am besten passende. Punkt.
Zitat:
@blacky1412 schrieb am 20. Oktober 2016 um 09:13:36 Uhr:
Hab heute BMW angemailt, wie es aussieht ob man die Euro5 Norm auf 6 ändern kann. Ist ja Baujahr 2012. Also noch nicht so alt.
geht nicht - soweit meine Infos stimmen!
Zitat:
@buggeliger schrieb am 20. Oktober 2016 um 13:01:21 Uhr:
@Spiderweb
"Es werden diejenigen die Zukunft bestimmen die sich Gedanken über die Lösungen machen und nicht über all die Schwierigkeiten diskutieren."
Du Ahnungsloser! Die Reihenfolge geht so: Idee haben - Probleme (vorher) erkennen - Lösungen suchen - verwirklichen.
Wie willst du ein Problem lösen das du noch gar nicht erkannt hast? Später, wenns zu spät ist?
Ich denke einn Grundkurs in wissenschaftlichem Denken würde dir guttun. Nur gut dass Leute wie du nicht einfach drauflos planen dürfen!! Dass wäre eine Katastrophe!
Du hast leider die Essenz meiner Aussage nicht verstanden.
Zu deinen anderen "wissenschaftlichen" Ausführungen, sage ich jetzt mal nichts 🙄.
Also nach den letzten Meldungen hätte ich mittlerweile schon Bedenken einen Diesel zu kaufen... Wer weiß, wie die Gesetzeslage in 10 Jahren aussieht. Mit nem Benziner ist man (noch) besser beraten...
Wer Angst vor hohen Wertverlusten hat, sollte wohl einen Gebrauchten kaufen...
LG,
dertfert
Zitat:
@DertFert schrieb am 21. Oktober 2016 um 14:35:43 Uhr:
Also nach den letzten Meldungen hätte ich mittlerweile schon Bedenken einen Diesel zu kaufen... Wer weiß, wie die Gesetzeslage in 10 Jahren aussieht. Mit nem Benziner ist man (noch) besser beraten...Wer Angst vor hohen Wertverlusten hat, sollte wohl einen Gebrauchten kaufen...
LG,
dertfert
In 10 Jahren? Normalerweise fahre ich Autos 3-5 Jahre...was in 10 Jahren kommt interessiert da nicht so sehr...gibt zwar auch Ausnahmen hier, aber ich denke die wenigsten 😉