Golf IV TDI: Anlasser dreht nicht
Servus!
Nachdem ich vor 600 Kilometern erst eine neue Lichtmaschine eingebaut habe, ärgert mich mein Golf IV jetzt leider direkt schon wieder. 🙁 Aktuell dreht der Anlasser nicht mehr. (Es ist ein Valeo Anlasser verbaut, vermutlich noch Werksbestückung.) Fahrzeug: Golf IV TDI (AXR) von Modelljahr 2002 mit Schaltgetriebe.
Wenn man den Schlüssel auf Position III dreht, hört man nur ein leises Klacken aus dem Motorraum und mehr passiert nicht. Allerdings ist mir folgendes aufgefallen: Wenn man den Schlüssel auf Position III einfach für ein paar Sekunden gedreht festhält, dann fängt der Anlasser manchmal doch noch an zu arbeiten und der Motor springt sofort an. Jedoch klappt das halt nur manchmal. Die Batterie ist natürlich in Ordnung und bestens geladen. Ein moderates Klopfen mit dem Hämmerchen auf den Magnetschalter oder den Anlasser nützt auch nichts.
Ich habe bisher folgendes gemacht: Batteriepolklemmen kontrolliert. Sicherungen auf der Batterie kontrolliert. Pluskabel von der Batterie zum Anlasser beidseitig abgeschraubt, auf Korrosion überprüft, auch in der Verpressung, und mit Kontaktspray wieder drangeschraubt. Stecker mit Klemme 50 am Anlasser abgezogen und mit Kontaktspray wieder aufgesteckt. Die drei Massepunkte unter dem Batteriehalter habe ich bei der Gelegenheit auch kontrolliert und gereinigt. Ergebnis: Hat alles nichts genützt, das Anlasserproblem besteht weiterhin unverändert.
Also direkt neuen Anlasser kaufen und einbauen? Oder gibt es eurer Erfahrung nach für das Problem noch andere elektrische Ursachen, die als wahrscheinlich einzustufen sind?
31 Antworten
Zitat:
@das-markus schrieb am 14. August 2025 um 11:57:58 Uhr:
Bei der Leistung kannst du mal schauen welche Sicherung (Streifensicherung über der Batterie verbaut ist)
Welche Sicherung soll das sein?
Zitat:
@Tommes 32 schrieb am 14. August 2025 um 15:24:20 Uhr:
Welche Sicherung soll das sein?
Wenn du so fragst, gibt es natürlich keine. 😀
Ich dachte sie würde über die S163 gehen. Aber das kann nicht sein, weil 50 Ampere viel zu wenig sind (600 Watt).
Daher bedeutet A/+ ein direkter Batterieanschluss mit der 35mm² Leitung ohne Sicherung.
Laut Leitungsrechner verträgt eine 35mm² Leitung bei 12 Volt, 158 Ampere. Also 1896 Watt.
Peakleistung geht natürlich auch mehr. Deshalb würde bestimmt auch ein 2,3kW Anlasser funktionieren. Allerdings raucht / brennt die Leitung bei einer Minute Dauerorgeln definitiv ab!
Zitat:
@das-markus schrieb am 14. August 2025 um 11:57:58 Uhr:
Ja, er muss auf jeden Fall mechanisch passen inkl. Anzahl der Zähne des Ritzels.
Bei der Suche würde ich Bosch, Valeo, Hella in Betracht ziehen.
Servus!
Am Wochenende werde ich den alten Anlasser ausbauen. Offenbar kann man sich nur an der Zähnezahl des Altteils orientieren, vermutlich wird ja kein Typenschild auf dem Anlasser zu finden sein. Habe eben mal im ETKA geschaut, aber da habe ich nur dutzende von Anlassern mit ihren Teilenummern gesehen, jedoch leider keine Zuordnung zu den Motor- und Getriebevarianten.
Hella - da bin ich nicht (mehr) der große Freund von. Normalerweise würde ich nur Bosch kaufen. Da aber ab Werk ein Valeo verbaut war, beziehe ich Valeo auch mal in die Teilesuche mit ein. 🙂
Servus!
Den alten Anlasser habe ich nun nochmal getestet und dann ausgebaut. Bei den Tests in eingebautem Zustand kam raus, dass es am Anlasser selbst liegen muss. Der Magnetschalter klackte, man hörte manchmal dabei auch ein merkwürdiges Geräusch von "überschlagenden Funken", aber er drehte halt nicht. Auch mit direkt angeschlossener Batterie wollte er den Motor in eingebautem Zustand nicht drehen.
In ausgebautem Zustand mit direkt angeschlossener Batterie funktionierte er dann interessanterweise wieder ganz normal! Aber natürlich völlig "ohne Last", daher ist das wohl nicht aussagekräftig. (Das vielleicht noch als Anmerkung zu dem einen Video, was mal verlinkt wurde: Ein gebrauchter Anlasser, der ausgebaut scheinbar bestens funktioniert, muss eingebaut deshalb aber nicht automatisch auch funktionieren.)
11 Zähne hat er. Auf der Unterseite klebt tatsächlich ein Aufkleber. Die Teilenummer lautet 02A 911 024 B. Aber keine Angabe der Leistung. Wenn man mit der Teilenummer googlet, dann kommt raus, dass er wohl 1,8 kW hat.
Das mit der Zähnezahl ist irgendwie doch nicht so ein aussagekräftiges Merkmal. Bei vielen der im Netz angebotenen Anlassen steht sowas wie "Zähnezahl 10, 11" oder teilweise liest man auch "Zähnezahl 1: 10, Zähnezahl 2: 11". Keine Ahnung, was das zu bedeuten hat, oder warum die keine eindeutige Angabe der Zähnezahl machen können. 🤔
Bin jetzt am überlegen, ob ich Bosch oder Valeo, neu oder überholt kaufe. Ich tendiere zum überholten Valeo.
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Zitat:
@Zieleitz schrieb am 16. August 2025 um 08:18:26 Uhr:
Auch mit direkt angeschlossener Batterie wollte er den Motor in eingebautem Zustand nicht drehen.
Hast vielleicht mal drüber nachgedacht das dein Motor fest sein könnte?
Zahnriemenriß, Kolben festgefressen etc usw.
Dreh den Motor mal an der KW durch.
Verbrauchte Kohlen schaffen es im Leerlauf noch ein "bisschen" Spannung auf den Kollektor zu übertragen. Bei hohen Strömen versagt dieser Übergang, es schmürzelt dann nur nach Strom.
Btw, Zahnverbindungen sind nicht abhängig von Zähnezahl sondern vom "gleichen" Modul.
Kohlenhalter mit Kohlen gibt’s auch als Ersatzteil.
29 Euro ist aber auch ein stolzer Preis.
Zitat:
@PKGeorge schrieb am 16. August 2025 um 09:15:44 Uhr:
Hast vielleicht mal drüber nachgedacht das dein Motor fest sein könnte?
Zahnriemenriß, Kolben festgefressen etc usw.
Dreh den Motor mal an der KW durch.
Servus!
Darüber habe ich beim allerersten Auftreten des Problems schon nachgedacht. Aber bei meinen etlichen Startversuchen seitdem sprang der Motor ja doch noch ganz vereinzelt mal an, lief völlig normal und ich bin auch damit dann noch gefahren. Von daher ist der Motor an sich in Ordnung. An "teilzeitfest" glaube ich nicht (obwohl ich das bei einem Einzylinder- Rasenmähermotor schonmal erlebt habe). 😉
Zitat:
@ha1982mi schrieb am 16. August 2025 um 11:08:08 Uhr:
Kohlenhalter mit Kohlen gibt’s auch als Ersatzteil.
29 Euro ist aber auch ein stolzer Preis.
https://campe-fahrzeugbedarf.de/Klimakompressor-Hitachi/Teile-fuer-Anlasser/Teile-fValeo-Anlasser/Kohlenhalter-fValeo-Anlasser---4651_813_4192_4437.html
Servus!
Kohlen wechseln, wäre das bei dem Valeo mit wenig Aufwand machbar? Oder muss dafür der Anlasser komplett zerlegt werden?
Meint ihr, nur ein Tausch der Kohlen ist bei einem Anlasser mit knapp 300.000 km auf der Uhr noch sinnvoll? Ich bin da immer skeptisch, ob dann nicht die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass in naher Zukunft der Anlasser mit einem anderen Problem wieder ausfällt. Bei meiner Lichtmaschine letztens habe ich auch lieber das komplette Gerät ausgetauscht, obwohl wahrscheinlich ein neuer Regler auch "erstmal wieder" gereicht hätte.
Nur Kohlen wechseln ist Quatsch.
Oft sind die Kunststoffbauteile einfach nur verkohlt. Dort entsteht schonmal gut Hitze.
Mach das Ding einfach neu, sonst holst du dir neue Fehlerquellen ein. Ich würde da jetzt nicht herumpfuschen nur um 50 oder 70 EUR zu sparen.
Vom Aufwand mal abgesehen.
Es kommt nicht auf die Laufleistung an sondern auf die Anzahl der Motorstarts.
Du kannst ihn ja mal aufschrauben, es sind nur 4 Schrauben/Muttern zu lösen. Dann kannst du mal reinschauen.
Man kann dann schon direkt die Kohlen sehen. Wenn man den Kohlenhalter entfernt kann man den Anker rausziehen und auf starke Riefen/Kratzer an den Kontaktflächen achten. Wenn dort keine bzw. nur leichte Kratzer sind ist der Anker noch gut und ein neuer Kohlenhalter reicht aus.
Die Kontaktflächen sollte man mit Schleifpapier glatt schleifen.
Meiner läuft seit der Revision jetzt ca 4-5 Jahre im Kurzstreckenbetrieb (häufige Motorstarts). Die Revision hatte bei meinem Bosch Anlasser ca 30-60 Minuten gedauert. Der Aufbau ist ziemlich identisch.
Naaa.. auf geht immer einfach.. aber zusammen schwer. Ich hab so einen Anlasser geöffnet und die Magnete haben schon ordentlich Power. Nicht nur die Kohlen gehören neu falls man sich dafür entscheidet. Ich würde den Kollektor? definitiv auch mal säubern und einiges mehr. Also wenn es meine Kiste wäre würde ich einen guten Gebrauchten kaufen. Ich hab noch so einiges für den TDI im Kämmerchen liegen, eventuell finde ich sogar noch einen Anlasser oder sogar 2. Was die Leistung des Anlassers betrifft würde ich wenn möglich nach einem 2,0 KW greifen.
Servus!
Ich habe mich dafür entschieden, einfach einen neuen Anlasser zu kaufen. Habe den Valeo mit 1,8 kW genommen, weil der auch original verbaut war. Das Teil habe ich für 139 Euro im Netz bestellt, am Wochenende ist es dann hoffentlich da und ich kann es einbauen.
Auf den Kauf eines überholten Teils mit Rücksendung des Altteils, wie bei der Lichtmaschine letztens, habe ich jetzt verzichtet. Für 20 Euro Ersparnis habe ich keine Lust auf den Aufwand mit der Rücksendung.
Zitat:
@ha1982mi schrieb am 16. August 2025 um 12:55:44 Uhr:
Es kommt nicht auf die Laufleistung an sondern auf die Anzahl der Motorstarts.
Du kannst ihn ja mal aufschrauben, es sind nur 4 Schrauben/Muttern zu lösen. Dann kannst du mal reinschauen.
Man kann dann schon direkt die Kohlen sehen. Wenn man den Kohlenhalter entfernt kann man den Anker rausziehen und auf starke Riefen/Kratzer an den Kontaktflächen achten. Wenn dort keine bzw. nur leichte Kratzer sind ist der Anker noch gut und ein neuer Kohlenhalter reicht aus.
Die Kontaktflächen sollte man mit Schleifpapier glatt schleifen.
Meiner läuft seit der Revision jetzt ca 4-5 Jahre im Kurzstreckenbetrieb (häufige Motorstarts). Die Revision hatte bei meinem Bosch Anlasser ca 30-60 Minuten gedauert. Der Aufbau ist ziemlich identisch.
Schleifpapier ist nicht ideal, es hinterläss feine Carborundumkörner im Kollektor !
Zudem fügt man dem Kollektor eine minimale unrunde Fläche zu, auf welcher dann die Kohlen "hüpfen".
Besser ist Reinigungsflies oder die rohe Seite von einem Geschirspühlschwamm. Dieses hinterlässt keine abrasiven Teile. Es muss ja nur der "Kohlendreck" entfernt werden.
Zitat:
@mot13alk schrieb am 19. August 2025 um 21:34:40 Uhr:
Schleifpapier ist nicht ideal, es hinterläss feine Carborundumkörner im Kollektor !
Zudem fügt man dem Kollektor eine minimale unrunde Fläche zu, auf welcher dann die Kohlen "hüpfen".
Besser ist Reinigungsflies oder die rohe Seite von einem Geschirspühlschwamm. Dieses hinterlässt keine abrasiven Teile. Es muss ja nur der "Kohlendreck" entfernt werden.
Interessant, ich hatte den Anker damals in einen Akkuschrauber eingespannt und zuerst mit Pfeile und anschließend mit feinem Schleifpapier bearbeitet, also mit dem Akkuschrauber drehen gelassen und die Pfeile bzw. das Schleifpapier dran gehalten, daher denke ich nicht das es unrund ist.
Nach dem Schleifen hatte ich ihn mit Bremsenreiniger gereinigt.
Bisher läuft er noch, mal schauen wie lange. Wenn er dann defekt ist wird er wohl auch gegen einen Neuen getauscht.
Da der Kohlenhalter mit Kohlen vom Boschanlasser nur ca 10 Euro gekostet hatte, war es einen Versuch wert und ich bin bisher zufrieden.
Bei 29 Euro hätte ich wahrscheinlich auch eher zu einem neuen Anlasser tendiert.