Golf 2 RP Wasserverlust/Zylinderkopfdichtung
Guten Abend liebe Gemeinde.
Ich muss mich mit meinem Golf 2 1.8RP nach einiger Zeit wieder an euch wenden. Mir ist aufgefallen das der Wagen Kühlflüssigkeit verliert. Ich hab jetzt die letzten beiden Tage mal genauer analysiert wie er Kühlwasser verliert.
Ich habe die stark verlorene Menge an Kühlwasser aufgefüllt und den Kühlkreislauf entlüftet. Während des entlüftens ( ca. 15.Minuten) verlor er so gut wie kein Wasser. Ist natürlich aber durch das entlüften schwer zu beurteilen. Zudem habe ich ständig den Motorraum und Innenraum an der Mittelkonsole nach Wasser abgesucht. Ich konnte aber kein Wasser finden. Das einzig auffällige war vielleicht das bei genauerem Betrachten ein geringer "Film" im Ausgleichsbehälter zu erkennen war. Auch als ich ihn über Nacht stehen ließ war der Kühlwasserstand der selbe. Das änderte sich erst mit einer kleinen Fahrt heute morgen.
Ich fuhr circa 8km. Danach war der Wasserstand circa um 130Ml gesunken. Kontrolliert hab ich das heute Nachmittag als er abgekühlt war, die Differenz ergibt sich zum Stand von heute morgen. Bei der Fahrt habe ich nach ca. 4Km wieder den Motorraum und Innenraum vergebens nach Wasser abgesucht. Auch nach der gesammten Fahrt war nichts zu finden. Wieder das einzig auffällige war, als ich heute Nachmittag den Deckel vom Ausgleichsbehälter abnahm und er stark zischte weil anscheinend wieder Druck drauf war.
Ich tippe stark auf die Zylinderkopfdichtung, denn wie gesagt ich kann nirgends Wasser finden und die beiden Auffäligkeiten sprechen meiner Logik nach leider dafür. Vielleicht gibt es beim 2er Golf ja aber sehr versteckte Stellen an denen das Wasser austreten kann?, die ich garnicht auf dem Schirm habe? Das mit dem Innenraum fand ich Beispielsweise auch erst über ein alten Forenbeitrag raus.
Vielleicht weiß der ein oder andere noch etwas nützliches, denn das tauschen der Zylinderkopfdichtung stellt wahrscheinlich eine Mammutsaufgabe dar.
MfG Maximilian
42 Antworten
Wenn am kalten Motor Druck im Ausgleichsbehälter ist, deutet das schon auf die Zylinderkopfdichtung hin. Lass doch in einer Werkstatt kurz einen Co2-Test machen, das dauert keine 3 Minuten.
Zylinderkopfdichtung am RP ist pillepalle, gibt sicher nicht viele OHC-Motoren wo es einfacher ist.
Hallo,hast du mal den Ölstand kontrolliert? Eine defekte Kopfdichtung ist möglich – das wäre sogar noch die günstigste Lösung. Eventuell gibt es auch einen Riss im Zylinderkopf?
Ein leichtes Zischen am Ausgleichsbehälter bei kaltem Motor ist kein eindeutiger Indikator. Wenn wirklich ein Problem vorliegt, sollte nach wenigen Minuten Druck auf den Kühlmittelschläuchen spürbar sein, und die Temperatur würde schnell ansteigen.
Ich vermute eher, dass du Probleme auf der Ansaugseite hast. In dem Fall wird man auch kein CO messen können.Evtl den Kühler kontrollieren, kleine Verluste verdampfen schnell. Rieche mal am Auspuff oder im Motorraum ,
Ein leichtes Zischen am Ausgleichsbehälter bei kaltem Motor ist kein eindeutiger Indikator.
Er schreibt von starkem Zischen. Da der Druck bei kaltem Kühlmittel gleich null ist, sollte er auch bei wieder abgekühltem Kühlmittel null sein. Es sei denn, es ist was dazu gekommen was nicht da hin gehört.
Eventuell gibt es auch einen Riss im Zylinderkopf?
Jetzt mal mal nicht den Teufel an die Wand!
Sowas kommt beim EA827 quasi nicht vor.
Dass kein starker Temperaturanstieg vorhanden ist, ist auch keine Garantie für eine intakte Kopfdichtung.
Danke für die beiden hilfreichen Antworten. Das mit dem CO2-Test ist eine gute Idee, darum werde ich mich morgen direkt kümmern. Das sollte die Ursache dann genauer eingrenzen und wahrscheinlich sogar lokalisieren. Ich tippe ja nach wie vor auf die ZKD.
Ja, das Zischen ist schon recht stark und aufjedenfall unüberhörbar. Dauert so ca. 2-3.Sekunden.
Das Öl sieht am Ölmesstab gut aus und passt auch von Füllstand her. Auch oben am Ventildeckel ist jetzt im Sommer kein weißer Schaum. Hier raucht es lediglich bei geöffnetem Verschluss im warmen Zustand etwas raus.
Der Kühler ist übrigens seit 10.Monaten neu von Mahle. Beim Einbau hat soweit eigentlich alles gepasst.
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Zitat:@Maxi.8446 schrieb am 9. Juli 2025 um 21:26:16 Uhr:
Danke für die beiden hilfreichen Antworten. Das mit dem CO2-Test ist eine gute Idee, darum werde ich mich morgen direkt kümmern. Das sollte die Ursache dann genauer eingrenzen und wahrscheinlich sogar lokalisieren. Ich tippe ja nach wie vor auf die ZKD.Ja, das Zischen ist schon recht stark und aufjedenfall unüberhörbar. Dauert so ca. 2-3.Sekunden.Das Öl sieht am Ölmesstab gut aus und passt auch von Füllstand her. Auch oben am Ventildeckel ist jetzt im Sommer kein weißer Schaum. Hier raucht es lediglich bei geöffnetem Verschluss im warmen Zustand etwas raus.Der Kühler ist übrigens seit 10.Monaten neu von Mahle. Beim Einbau hat soweit eigentlich alles gepasst.
Würde mich über weitere Informationen freuen , bin gespannt …
Zitat:@GLI schrieb am 9. Juli 2025 um 19:42:04 Uhr:
Er schreibt von starkem Zischen. Da der Druck bei kaltem Kühlmittel gleich null ist, sollte er auch bei wieder abgekühltem Kühlmittel null sein. Es sei denn, es ist was dazu gekommen was nicht da hin gehört.Jetzt mal mal nicht den Teufel an die Wand!Sowas kommt beim EA827 quasi nicht vor.Dass kein starker Temperaturanstieg vorhanden ist, ist auch keine Garantie für eine intakte Kopfdichtung.
Danke dir für den Einwurf!Klar, bei kaltem Motor sollte eigentlich kein Druck mehr im System sein – wenn’s beim Öffnen trotzdem zischt, ist das auf jeden Fall verdächtig. Da muss irgendwas reinkommen, was da nicht hingehört – Abgase wären da natürlich ein typischer Kandidat.
Dass die Temperatur nicht direkt hochgeht, schließt eine defekte Kopfdichtung leider nicht komplett aus. Gerade beim EA827 ist das zwar selten, aber nicht unmöglich – besonders wenn Wasser verschwindet und äußerlich nix zu finden ist.
Ist das Zischen Überdruck oder Unterdruck? Ändert sich der Wasserstand beim Öffnen des Deckels?
Mir kommt da die Dichtung vom Wasserkanal Ansaugbrücke zum Zylinderkopf in den Sinn. Da verdunstet das Wasser direkt am Krümmer. Ist da etwas zu sehen?
Ich konnte den CO2-Test heute leider nicht durchführen. Die zwei Werkstätten die ich kontaktiert habe, haben sich leider diesbezüglich ziemlich quer gestellt. Auch der örtliche Auto-Fachhandel hatte nichts auf Lager. Hab jetzt so ein Tester bestellt und werde es Anfang nächster Woche selbst machen.
Vom Geräusch her hätte ich gesagt das eher Luft aus dem Ausgleichsbehälter kommt. Also herrscht darin wohl ein Überdruck. Die dicken Schläuche vom Kühlsystem sind schon prall und hart. Sollte man die bei Betriebsstemperatur zusammendrücken können?
MfG Maximilian
CO2 Test bekommst in jedem Baumarkt für kleines Geld mit Aquarium Abteilung z.b. obi.
Etwas Druck ist auf den Schläuchen, aber nicht so, dass man denkt der platzt gleich. Dann wirst du mit der Vermutung wahrscheinlich richtig liegen. Zum Glück ist das bei dem Motor kein Hexenwerk.
Den CO2-Test habe ich gestern durchgeführt, die Flüssigkeit hat sich schön verfärbt. Dann ist also die ZKD höchstwahrscheinlich kaputt. Ich habe mich die letzten Tage intensiv auf verschiedensten Foren informiert und denke ich sollte den Wechsel selbstständig durchführen können. Irgendwann muss ja immer das erste mal sein...
Ich habe einen Reperaturleitfaden für die Motortechnik, das "so wirds gemacht" Handbuch und Wissen aus den Foren. Ich habe vor neben der ZKD auch die ganzen anderen Dichtungen zu erneuern, da gibt es von Elring ja dieses Sets (Bild). Dort ist vieles schon drinnen, zusätzlich kaufe ich noch neue Stehbolzen für Ansaugung und Krümmer. Die 4 Schrauben der beiden hintereinanderliegenden Riemenscheiben auf der Kurbelwelle tausche ich auch mit. Und natürlich den Zahnriemen und die Keilriemen. Den Kopf würde ich vorsichtshalber zum Planen bringen und dann gleich die Ventilschaftdichtungen wechseln lassen. Am Kopf werde ich selbst aber nichts machen, das ist mir zu gefährlich und dafür habe ich auch kein passendes Werkzeug.
Die Sachen die ich tausche dürften ja reichen, mehr gibt es da ja nicht was nötig wird? Wie gesagt Stehbolzen, Keilriemen, Zahnriemen mit Rolle, Dichtung zwischen Monojetronic&Ansaugung und die Dichtungen des Elring Set. Wobei ich nicht ganz weiß was die eingekreisten Sachen sind. Werkzeugtechnisch gibt es außer dem Kümmerwerkzeug und der M12 Vielzahn Nuss für den Kopf keine Besonderheiten?
MfG Maximilian
Zitat:
@Maxi.8446 schrieb am 14. Juli 2025 um 15:44:30 Uhr:
zusätzlich kaufe ich noch neue Stehbolzen für Ansaugung und Krümmer.
Das Saugrohr ist mit Inbusschrauben fest. Mach die beim Lösen einfach nicht kaputt, dann brauchst Du die auch nicht neu. Den Kopf kann man mit Krümmer und Saugrohr abnehmen und wieder aufsetzen (am besten mit zwei Personen). Wenn der Kopf ab ist, lassen sich Krümmer und Saugrohr wesentlich besser demontieren/montieren.
Den Kopf würde ich vorsichtshalber zum Planen bringen und dann gleich die Ventilschaftdichtungen wechseln lassen.
Planen braucht man nicht pauschal, sondern nur wenn es die Prüfung ergibt. Ventilschaftdichtungen unbedingt erneuern.
Wobei ich nicht ganz weiß was die eingekreisten Sachen sind.
links:
- Kühlwasserdichtung für's Saugrohr
- Teile der Ventildeckeldichtung
- Dichtringe für die Kühlwasserflansche am Kopf (Flansche vor dem Wiedereinbau prüfen und ggf. ersetzen)
- die Kupferrringe oder was das ist: weiß ich nicht (evtl. Dichtringe für Öldruckschalter)
rechts:
- Nockenwellensimmerring
Die dort abgebildete Ventildeckeldichtung würde ich durch die neuere einteilige Gummi-Metall-Dichtung ersetzen. Wenn jetzt noch die mehrteilige Korkdichtung verbaut ist, braucht es noch andere Stehbolzen. Wenn jetzt schon die einteilige Dichtung verbaut ist, ist die abgebildete eh nicht mehr verwendbar.
Vergiss nicht neue Schrauben für den Zylinderkopf zu besorgen. Das sind Dehnschrauben, die sollte man nur einmal verwenden.
Wie GLI schon schrieb, einteilige Ventildeckeldichtung und in die Ecken minimal Dichtmasse. Da musst du auch aufpassen, was aktuell verbaut ist. Die Stehbolzen unterscheiden sich bei den beiden Varianten.
Danke! Das mit der Ventildeckeldichtung wusste ich noch garnicht, dann bestelle ich die andere Version gleich mit. Die Dehnschrauben für den Kopf sind natürlich mit dabei, nur nicht abgebildet auf dem Bild. Ich würde die ganzen Schrauben am Block trotzdem lieber neu machen, ich schätze mal stark das da mit Sicherheit die ein oder andere Schraube reißt.
Und noch eine Frage, wie blockiert man die Riemenscheibe auf der Kurbelwelle richtig um die Keilriemen abnehmen zu können, um dann die Abdeckung für den Zahnriemen entfernen zu können.
Wie sollte man den generell vorgehen am Zahnriemen, wenn er gewechselt wird und der Kopf aber auseinandergenommen wird? Mit Markierungen machen wird es so ja nichts.