Funktioniert ABS auch bei OnePedalDriving ?
Ich fahre regelmässig in den Bergen längere Strecken bergab und wechsle dabei auf OnePedalDriving (höchste Rekuperations Stufe).
Da die Strasse im Winter Schnee- und Eisglatt ist, frage ich mich, ob bei dieser Vorgehensweise auch das ABS funktioniert?
Danke für Eure Antworten.
130 Antworten
Zitat:
@muellern schrieb am 18. Februar 2023 um 21:33:36 Uhr:
Natürlich bekommt man da auch Aquaplaning, aber das Auto verhält sich darin komplett unterschiedlich. Das ich potentiell zu schnell war bestreite ich nicht, aber ich zweifle mittlerweile stark daran dass mir das auch im D mit Minimaler R. passiert wäre.Ich bin mit meinem i4 knapp 8000 km seit dem 26.11.2022 gefahren, also ein bisschen kenne ich ihn langsam. Ich werde zeitnah ein ADAC Sicherheitstraining für E Fahrzeuge machen, und die Thematik dort mit dem Trainer auch mal ausprobieren und besprechen.
Ist doch logisch, dass beim Bremsen auf Aquaplaning nichts Gutes bei rauskommt. Bei Aquaplanning gilt: Nicht bremsen. Wer nun Gas und Bremse proaktiv auf ein Pedal legt, darf dieses dann nur soweit loslassen bis Gas weg ist und keine Bremse wirkt bzw. muss den Nullpunkt sofort finden.
Zitat:
Nicht lenken, nicht bremsen, nicht beschleunigen, keine hektischen Fahrmanöver, Fahrzeug ausgekuppelt rollen lassen, Lenkrad gerade halten bis die Reifen wieder Kontakt zur Fahrbahn haben.
Tipp für Automatikfahrende: Fahrstufe in keinem Fall wechseln. Fuß behutsam vom Gas nehmen, sodass keine Motorbremse erfolgt.
Bin auch aus anderen Gründen kein Freund von B und verwende in meinem die Einstellung "leicht". Zweiter Winter mit dem i4 und keinerlei Probleme auf glatten Straßen.
Hallo!
Hmm, ein Verkehrsrichter wird hier mit Sicherheit (wie oben schon genannt) auf eine nicht angepasste Geschwindigkeit verweisen. Wer bei widrigen Verhältnissen so schnell ist, dass sein Auto aufschwimmt, der ist zu schnell unterwegs. Und Aquaplaning kommt nicht plötzlich, es muss schon gut vorher geregnet haben und dann muss ein Autofahrer damit rechnen. Wenn es kalt ist, muss ich als Autofahrer auch mit Glatteis auf Brücken rechnen, auch wenn sonst die Straße gut aussieht. Da wird man keine Haftung durch BMW hinkonstruieren können. Der Verursacher war erst der Fahrer und dann das Auto.
CU Oliver
Zitat Straßenverkehrsordnung
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
Man muss aber auch dazu sagen, dass es durchaus Situationen gibt, wo Aquaplaning recht unerwartet kommt. Ja, es regnet, aber keineswegs so stark, dass man unbedingt immer mit Aquaplaning rechnet... dann kommt die Spurrille und schon geht's ab...
Ja, es ist der Fehler des Fahrers, das bezweifle ich nicht. Ich bin in meinen 33 Jahren Autofahren schon 2-3 mal in eine sch... Situation gekommen - ohne Folgen, aber ich bin kräftig erschrocken und hatte eigentlich gedacht, dass ich durchaus der Situation angemessen gefahren bin. Am Ende ist man nicht vor solchen Dingen gefeit.
Aber am Ende muss man die Schuld dennoch immer bei sich selbst suchen.
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Mal Spaßeshalber die 2 Stunden vor dem Unfall die Wetterlag auf der A2 wo das ganze passiert ist.
Nach dem Wetter- und Klimalexikon des Deutschen Wetter Dienstes (DWD) ergibt sich über die Niederschlagsintensität in der Zeit von 17:50 – 18:50 bei einer Niederschlagsmenge von 1mm - 2mm per Definierung ein Sprühregen. In der Zeit von 18:50 – 19:50 bei einer Niederschlagsmenge von 4mm – 7mm per Definierung ein mäßiger Regen.
Aus den Wetter Archiv Daten ergibt sich, dass in den 120 Minuten vor dem Unfall lediglich ein Sprühregen bis mäßige Regen vorhanden war, und nicht von stehendem Wasser sowie Aquaplaning auszugehen war.
Bei meinem Aquaplaning Unfall mit der S-Klasse war es trocken. Aber auf der Autobahn haben Abflüsse nicht funktioniert und so sind innerhalb einer halben Stunde (mit mir) 3 Fahrzeuge dort verunfallt. Es gab auch erst eine Anzeige die dann aber eingestellt wurde. Alle beteiligten hatten dort eben wie aus dem nichts diese blöde Erfahrung gemacht und das vom Smart an bis zu meinem großen. Auto fahren hat eben immer ein gewisses Risiko. Es kann ja auch jederzeit zu Wildwechseln oder anderen Dingen kommen.
Ich sehe da auch keine sonderlich hohen Chance, dass man da gerichtlich was erreicht. Aber die ganzen Kommentare von wegen "selbst Schuld, wer B nutzt" etc. finde ich absolut Over-the-top! Jeder von uns war schonmal in einer Situation, die er falsch eingeschätzt hat, den wenigsten ist dabei aber etwas passiert. Wenn ich 20 Minuten ohne Regen unterwegs bin, rechne ich auch nicht mit Aquaplaning, ist auch etwas absurd. Allgemein ist das Risiko für Aquaplaning auf der AB eigentlich relativ gering, da wird sehr viel Aufwand in die Entwässerung gesteckt.
@muellern hat nun den Schaden und da brauchts doch beim besten Willen kein "war doch klar" oder "selbst schuld, wer mit 140 auf der AB fährt".
Ungeachtet dessen war dies einigen hier auch vor den letzten Posts hier nicht klar, weshalb das Thema ja vor diesem Bericht entgegen einiger Meinungen abgetan wurde. Fakt ist, dass der B-Modus entgegen eigenen Erwartens zu einem Kontrollverlust des Fahrzeugs führen kann, weil eine sehr starke Bremsung erfolgt, die man nur mit Gasgeben verhindern kann (unnatürlich!). Aus dem Grund sollten hier Sicherheitsvorkehrungen oder Hinweise getroffen werden, damit so etwas verhindert wird. Das Fahrzeug weiß ja, wann es regnet, da reicht ja ein Hinweis: "Das Fahren im B-Modus kann bei Bedingungen mit schlechter Straßenhaftung zu Kontrollverlusten führen, weshalb empfohlen wird, den B-Modus unter diesen Bedingungen zu deaktivieren."
Seit vielen vielen Jahrzehnten lernen Autofahrer, dass man bei Aquaplaning vom Gas geht, um jeglichen Momentinput auf das Fahrzeug zu verhindern. Mein Fahrlehrer hat gesagt: "Fuß vom Gas und von der Bremse, Lenkrad festhalten und beten". Mit dem B-Mode wird das eben über Kopf geworfen, weil ein großer Hersteller technisch nicht in der Lage war, das besser zu lösen (Blended Braking). Diese Diskussion hatte ich auch schon in anderen Foren, dass gerade der B-Mode durchaus zu Unfällen führen kann, weil es unglaublich kompliziert ist, in einer Stresssituation das dann hinzubekommen. Ganz klassisch habe ich eine Bremse und ein Gas, da ist nichts kompliziertes dran. Betätige ich kein Pedal, gibt es keine Aktion.
Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen @muellern und hoffe, dass dies dem ein oder anderen hier, der jetzt schreibt er hätte das natürlich in der Situation gewusst, vielleicht eine Warnung ist. Gerne freue ich mich über Feedback zu deinem Fall!
@phchecker17 Danke für deine Nachricht, ich fühle mich tatsächlich teilweise Fehlverstanden, bei den Kommentaren oder auch bei BMW im Autohaus. Es wird einfach als "Selbst Schuld du Idiot, du bist zu schnell gefahren" oder "Haste halt Pech gehabt" abgetan. Dass finde ich nicht Fair wenn man alle Faktoren mit einberechnet, und ich denke dass ich stehts bemüht bin auf Faktenlage die Situation genauer zu Analysieren. Dass ich tendenziell zu schnell war finde ich ehrlich gesagt immer noch nicht. Es vermutlich mehr die Schreck Situation, der B Modus und das sprunghafte entfernen vom Fuß vom Gaspedal. Nicht mehr, nicht weniger.
Für die Zukunft habe ich damit viel gelernt, macht mir das ganze natürlich trotzdem etwas zu schaffen. Neben der Tatsache dass ich meinen gekauften Neuwagen nach zwei Monaten versenkt habe. Reparatur hin oder her, ist alles echt doof. Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich nicht immer im B Modus gefahren.
Ich bin auch skeptisch dass BMW irgendwas macht, aber das Thema mal Hochkochen lassen kann nicht schaden.
Zitat:
@phchecker17 schrieb am 19. Februar 2023 um 18:51:29 Uhr:
Ich sehe da auch keine sonderlich hohen Chance, dass man da gerichtlich was erreicht. Aber die ganzen Kommentare von wegen "selbst Schuld, wer B nutzt" etc. finde ich absolut Over-the-top!
Habe ich was verpasst? Keiner hat doch hier geschrieben "Selbstschuld wer nutzt schon B" auf den Unfall bezogen, sondern auf die Gefahr die dadurch entsteht wenn man dann "falsch" reagiert. Das ist wie bei einem Hecktriebler zu früh Gas geben, da erscheint auch keine Warnmeldung bei schlechtem Wetter nach dem Motto "Vorsicht Heckantrieb kann zum Abflug führen".
Genauso finde ich es falsch zu sagen "Vorsicht vor B".
Bei einer Automatik kann übrigens genau dasselbe passieren, denn da kickt die Motorbremse plötzlich rein.
Beim BMW i3 mir nur One Pedal Driving (also nur B-Modus) gibt es solche Situationen ja auch, vor allem bei Schnee und Glätte.
Man muss halt soweit vom Gas gehen, dass man segelt.
Es ist also eine Frage des Fahrers (ich nenne es jetzt mal bewusst nicht "Können"😉 und nicht zwingend etwas technisches.
Wie die meisten Vorredner sehe ich hier keine Haftung beim Hersteller.
Wäre in den USA vielleicht anders 😉
Zitat:
@muellern schrieb am 19. Februar 2023 um 18:57:47 Uhr:
Dass ich tendenziell zu schnell war finde ich ehrlich gesagt immer noch nicht.
Sorry, aber da liegt dein entscheidender Denkfehler. Je eher du dir das eingestehst, desto besser.
Aquaplaning entsteht schlicht NUR, wenn man so schnell fährt, dass der Reifen nicht mehr das gesamte Wasser verdrängen kann.
Mitentscheidende Faktoren sind natürlich Profiltiefe und Reifenbreite, aber entscheidend ist am Ende trotzdem immer die Geschwindigkeit!
PS: Ich bin selbst Instruktor auf der Rennstrecke und kenne mittlerweile alle Ausreden bei Crashes zur Genüge. In der Regel gilt bei 90%: Der Fahrer ist sich nie einer Schuld bewusst. Es ist immer der entweder der Reifen, die Bremsen, das Fahrwerk, eine Ölspur oder natürlich ein Anderer.
Natürlich kann das Motorschleppmoment beim I4 wensntlich höher sein (wenn rekuperiert wied) als das eines Z4. Alleridngs regelt der I4 das Ganze wensenltich schneller aus, weil nicht erst Drosselklappe auf (evt. Zündung auf früh), warten bis das Gemisch kommt, die ganze Massenträgkeit von Motor/Getriebe überwinden (was gar nicht so übertrieben schnell gehen kann, weil der Verbrenner ja klassischerweise bei niedrigen Drehzahlen nicht so ein enormes Drehmoment freigeben kann)(das Ganze natürlich "etwas" übertrieben formuliert) sondern das Drehmoment am Emotor sehr viel schneller und in einer ganz anderen Größenordnung anliegt.
Eigenartig finde ich, dass man überhaupt einen fühlbaren Rutscher merkt, Sensorik und auch die Algorithmen sollten ja da sein, wenn man sich die Slowmos der Reifen beim Launch-Control-Start so ansieht.
Beim Retarder vom LKW sehe ich das ein, das dauert halt einfach, bis da das Öl wieder rausläuft.
Am bestens ists wenn man in so einer Situation die Kupplung tritt um den Antriebsstrang wirklich lastfrei zu bekommen (geht halt beim E-Auto genau wie beim Verbrenner-Automatik eher schlecht).
Strange finde ich allerdings die Ansicht, dass mancher der Meinung ist, man könne den Hersteller wegen Produkthaftung verklagen weil der nicht schreibt, dass man B in solchen Situatonen nicht einsetzten soll (falls mit B wirklich die MSR so schlecht geregelt wird, dass das einen merklichen Einfluss aufs Fahrverhalten hat). Würde doch auch keiner auf die Idee kommen zu rügen, dass in der Bedienungsanleitung nicht steht, dass man beim Verbrenner bei 140 nicht den 3. Gang reinwürgen soll, wenns um die Kurve geht und glatt ist (oder sein könnte) !?
Zitat:
...
Am bestens ists wenn man in so einer Situation die Kupplung tritt um den Antriebsstrang wirklich lastfrei zu bekommen (geht halt beim E-Auto genau wie beim Verbrenner-Automatik eher schlecht).
Statt ein Kupplungspedal zu treten, muss man den Wählhebel der Automatik auf Stellung N schieben. Dann bekommt man auch das Schleppmoment gleich auf nahe Null.
Allerdings muss das blitzschnell gehen, sonst ist es zu spät.
Dann merkt man den Unterschied zwischen einem großen, weit abstehenden, griffgünstig gelegenen, blind zu findendem Hebel und der Fahrstufenwahl in einem Untermenü des Touchscreen.
Nachdem meine Reaktionszeit nicht an die eines professionellen Rennfahrers heranreichen dürfte, bin ich froh, wenn mich das Auto im Notfall durch praktische Bedienelemente beim Wechsel auf N wieder zwei Zehntel einsparen lässt.
Zitat:
@Xentres schrieb am 19. Februar 2023 um 19:04:07 Uhr:
Beim BMW i3 mir nur One Pedal Driving (also nur B-Modus) gibt es solche Situationen ja auch, vor allem bei Schnee und Glätte.
genau hier wollte ich gerade den i3 ansprechen - in meinen 5,5 jahren mit dem i3 ist das auto kein einziges mal ausgebrochen auf schnee oder eis, da der i3 sofort bei auch nur geringstem schlupf die rekuperation weg genommen hat und nur noch gesegelt ist ... das war teilweise so schnell das man nicht mal einen ersten verzögerungsimpuls gemerkt hat.
ich bin ehrlich gesagt überrascht, dass der i4 hier so anders reagiert, obwohl bmw beim i3 schon so "weit" war und das thema gut im griff hatte.
Aquaplaning ist gefährlicher als Schnee- oder Eisglätte, da die Reibungswerte bei Aufschwimmen nochmal extrem viel niedriger sind als auf Eis.
Nicht vergessen: Eis ist nur deswegen rutschig, weil sich durch den Druck(!) ein Wasserfilm zwischen Reifen und dem Eis entsteht. Ohne den wäre Eis selbst *nicht* rutschig.