Fehlersuche unruhiger Motorlauf im Leerlauf CPWA 1.4 TGI
Hallo zusammen,
bei meinem Leon tritt im Leerlauf z. B. an der Ampel ein unruhiger Leerlauf auf. Es ist im Innenraum deutlich spürbar. Die Drehzahl ist dabei lt. Anzeige bei ca. 700 U/min. Wenn die Klima voll eingeschaltet ist, wird die Drehzahl auf ca. 900-1000 angehoben und der Leerlauf ist ruhig.
Ansonsten fährt er normal, hat einen normalen Verbrauch und es wurden keine Fehler in den Steuergeräten abgelegt. Das Verhalten ist vermutlich unabhängig vom Kraftstoff (tritt bei CNG und Benzin auf, wobei bisher nur wenige km mit Benzin gefahren wurden).
Es geht um folgendes Fahrzeug:
Seat Leon ST Bj 2015 mit 145tkm (Schaltgetriebe)
Motor: CPWA 1.4 TGI mit 110 PS
Nach bisherigen Suchen in Foren habe ich alles mögliche gefunden aber möchte gerne genauer diagnostizieren. Bisherige Möglichkeiten lt. Foren: alternde Diagnosesonde, Zündspulen, Zündkerzen, Einspritzventil, Gaseinblasventil, Falschluft.
Um genauer analysieren zu können habe ich mir VCDS besorgt und möchte sinnvoll auf Fehlersuche gehen.
Wie gehe ich jetzt am besten vor, um dem Fehler auf den Grund zu gehen bzw. wo fange ich an?
Liebe Grüße
119 Antworten
Hey,
Habe ich von hier im TGI Forum. OK ich warte jetzt aufs OBD2 mach die MKL Lampe aus, fahre weiter und tausche dann erstmal eine Lambdasonde nach der Anderen. Da der Fehler immer noch nur sporadisch auftaucht alle paar 1000km fallen für mich irgendwelche Undichtigkeiten eher aus sonst hätte ich ja sofort die MKL am leuchten.
Gruß Frank
@tomate67 schrieb am 31. Mai 2024 um 18:17:49 Uhr:
Das klingt doch gut. Aber Kalk.... ne, ausgeschlossen. Das Wasser wird bei der Verbrennung erzeugt und enthält absolut keinen Kalk. Möglich wäre eher, dass das saure Wasser(enthält Kohlensäure) chemisch mit irgendwelchen Metallen reagiert.
Ausgangsbasis:
Seat Leon ST Bj 2015 mit 177.000 km (Schaltgetriebe)
Motor: CPWA 1.4 TGI mit 110 PS
Ich besitze das Fahrzeug seit drei Jahren und hatte bereits früh gemerkt, dass der Motorlauf im Benzinbetrieb gefühlt "rucklig" ist. Da ich zu 99% auf Gas fahre und dort kein merkliches Rucken zu spüren ist, habe ich den Fehler lange ignoriert. Aktuell, da ich im Urlaub ein paar Kilometer auf Benzin fahren musste (schwaches CNG-Tankstellennetz), wollte ich dem nun auf den Grund gehen.
Was ich vor 3 Jahren schon gemacht habe: Zündspulen (Aftermarket NGK) und Zündkerzen (Aftermarket Champion) getauscht – leider ohne Änderung der Problematik.
Auf der letzten Fahrt im Benzinbetrieb hat die MKL angefangen zu blinken. Daheim mit VCDS ausgelesen, meldete es Verbrennungsaussetzer am Zylinder 2.
Meine Theorie: Da das Fahrzeug "kaum" im Benzinbetrieb gefahren wird (vermutlich auch schon beim Vorbesitzer), hat sich die Einspritzdüse zugesetzt. Ein Benzinzusatz, welcher Einspritzdüsen "reinigen" soll, zeigte keine Wirkung. Ich schrecke etwas davor zurück, auf "Verdacht" die Einspritzdüsen zu wechseln. Wäre dies für den Hobbyschrauber überhaupt machbar? Oder bedarf es hier eines besonderen Prozederes bzw. muss man, um an die Benzineinspritzung zu gelangen, auch an der Gasanlage Hand anlegen? Davor hätte ich Respekt.
Bevor ich also weitere Maßnahmen ergreife, wäre meine Frage an die Runde: Wie kann ich meinen Verdacht erhärten, dass es die Einspritzdüse ist und kein anderes Bauteil (Lambdasonde oder Ähnliches)?
Anbei noch ein paar Auslesedaten aus meinem VCDS unter Gasbetrieb (Benzinbetrieb reiche ich nach) - vielleicht kann jemand mehr daraus schließen.
Wie sahen die alten Zündkerzen aus, besonders der zweite Zylinder?
Ach ja, wenn man schon die Zündkerzen Wechsel, dann kann man doch gleich auch die Kompression messen.
P.S. war er im Benzinbetrieb auch bei leerem Gastank unruhig?
Habe die alten Zündkerzen noch im Regal - werde mal die Tage ein Foto machen.
Da seit dem Wechsel 50tkm vergangen sind, werde ich mir die jetzigen Zündkerzen demnächst auch nochmal anschauen, Kompression prüfen und pro forma auch wechseln.
Der beschriebene Zustand tritt auf, wenn der Gastank leer ist, d.h. wenn das Fahrzeug bis zum nächsten Tankstopp mit Benzin betrieben wird (d.h. kein Kaltstartphänomen).
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Ein nicht ungewöhnliches Problem von CNG Autos sind undichte Gasinjektoren. Klingt merkwürdig, ist aber so, das diese sich im Benzinbetrieb stärker bemerkbar machen, als im Gasbetrieb. Dem Motor fehlt dann einfach der Sauerstoff um Benzin zu verbrennen. Sollte das Gas vollständig alle sein..... beim Wechsel auf Benzinbetrieb ist nur der Gasdruck zu niedrig aber noch vorhanden..... also nach längerer Fahrt mit Benzin, sollte das Ruckeln weniger werden. Die Zündkerzen sollten auch sehr unterschiedlich aussehen.
Es ist übrigens ein Teufelskreislauf.... zu wenig Sauerstoff führt zu einer schlechten Verbrennung und Sauerstoff im Abgas..... der Motor misst das mit der Lambda Sonde und fettet noch mehr an.
Kompressionsmessung..... im Zusammenhang mit CNG bzw TSI Konzept muss ich immer an das Auslassventil denken..... aber Ventilschäden machen sich meistens im Gasbetrieb stärker bemerkbar.
Tatsächlich hätte ich mit die Kurve der Lambdasonde gewünscht. So kann ich kaum sehen, ob diese in Ordnung ist.
Aber schau dir erst die Zündkerzen an. Sehen die unterschiedlich aus, kannst Du LMM, Lambdasonde, Drosselklappe, NWS, .... ausschließen.
Anbei Fotos der Zündkerzen von vor 50tkm.
Kilometerleistung dieser Kerzen ist mir unbekannt, da vom Vorbesitzer so übernommen.
Ich selbst kann keine auffälligen Unregelmäßigkeiten feststellen. Lass mich jedoch gerne belehren.
Die Nummerierung der Zündkerzen ist von links nach rechts (von der Motorhaube aus gesehen - d.h. Nr.1 ist auf der Zahnriemen Seite / Nr. 4 ist auf der WaPu seite).
Bild der aktuell verbauten Kerzen wird folgen, sobald diese vor mir liegen.
Zitat:
@tomate67 schrieb am 26. Juni 2024 um 12:31:25 Uhr:
Tatsächlich hätte ich mit die Kurve der Lambdasonde gewünscht. So kann ich kaum sehen, ob diese in Ordnung ist.
Aber schau dir erst die Zündkerzen an. Sehen die unterschiedlich aus, kannst Du LMM, Lambdasonde, Drosselklappe, NWS, .... ausschließen.
Kannst du mich bitte kurz anleiten, wie ich eine Kurve der Lambdasonde ausgeben kann?
Hinter welcher Bezeichnung verstecken sich die Lambda-Werte?
Danke dir schonmal!
Von der Färbung her sehen die OK aus, auch alle gleichmäßig. Einspritzdüsen, Einblasdüsen oder ein defektes Ventil ist damit eher unwahrscheinlich.
Die zweite Zündkerze hat merkwürdige Verkrustungen, sieht aus wie Rost. Das kenne ich so nicht.
Dein Diagnosegerät kenne ich nicht, deshalb kann ich dir da nicht weiterhelfen. Ich habe mehrfach gelesen, dass die TGI anfällig für eine defekte Lambdasonde sind, dazu müsste man die Sprungkurve sehen(ob diese träge ist). Im Gasbetrieb macht sich ein Lambdasondendefekt nicht so bemerkbar, der Fehler würde also passen.
@tomate67 Danke dir für deine Einschätzung. Man darf nicht ganz außer Acht lassen, die Kerzen liegen nun schon 2 Jahre im Regal. Werde daher natürlich auch die jetzigen Kerzen genauer anschauen.
Vielleicht weiß ja ein anderer Mitleser hier, wie man über das VCDS die Sprungkurve der Lambdasonde visualisiert bekommt?
Warum mir die Lambdasonde bisher nicht so verdächtig vorkam, der Fehler tritt gehäuft nur an einem Zylinder auf. Daher meine bisherige Vermutung, dass der Fehler im Umfeld dieses Zylinders zu suchen ist (d.h. Einspritzung oder Zündung).
Ich bin bei weitem kein Profi, und man lernt natürlich gerne dazu.
Ist es möglich, dass die Lambdasonde die Einspritzung einzelner Zylinder „variiert“ und wie in meinem Fall zu Aussetzern an nur einem Zylinder führt? Oder werden alle Zylinder gleichmäßig geregelt - dann müsste das Fehlerbild bei allen Zylindern doch relativ gleichmäßig auftreten?
Bei allem Respekt, aber Du hast doch bei allen Zylindern Zündaussetzer. Eigendlich setzt man die zurück, fährt eine begrenzte Zeit, bis der Fehler auftaucht und liest dann aus. Normalerweise müsste da eine Null stehen 😉
Ich kenne das vom 1.4 TSI CDGA 150PS, dass die Benzin Einspritzventile irgendwie verschmutzen. Meiner wollte im Winter auf Benzin teilweise gar nicht anspringen. Habe die einmal ins Ultraschallbad getan und alles war wieder gut. Das Problem ist in den letzten 40tkm nicht wieder aufgetaucht. Vielleicht bringt es etwas.
Also, ich fahre selbst einen TGI (207.000 km).
1. Aussetzer sind innerhalb einer gewissen Rate normal.
Hier meine aktuellen Werte:
Zylinder 1: 7562
Zylinder 2: 10310
Zylinder 3: 13781
Zylinder 4: 10859
2. Die Verkrustungen an den Zündkerzen sind auch normal. Entstehen durch verbranntes Motoröl. Bei reinem Benzinbetrieb entstehen solche Ablagerungen nicht in diesem Ausmass, weil Benzin zugleich reinigt.
3. Diese Verkrustungen lagern sich nicht nur auf den Zündkerzen ab, sondern z. B. auch auf den Düsen der Einspritzventile. Kann man gut auf dem Foto sehen, das ich beigefügt habe. Ich habe bei km 160.000 die Brennräume mal endoskopiert. Links neben dem Ventil sieht man die zugesetzten Öffnungen der Einspritzdüse.
Hey,
okay, also im Benzinbetrieb hatte ich bisher immer ein besseres Fahrverhalten und keine MKL. Ich habe mittlerweile das OBD2 Gerät dies erkennt auch das Fahrzeug und liest die Fehler und löscht sie. Soweit so gut.
Ich habe die Regelsonde gegen eine Delphi ausgetauscht, ging super einfach, aber auf der Fahrt in die Alpen nach 600 km und verschiedenen Gastanken wieder MKL, dann gelöscht. Weitergefahren alles gut bisher.
Immer wieder beobachte ich bei der Gasquali Anzeige Unstimmigkeiten mit der Angabe von der Tanke. HGas sind dann schon Mal nur 90% in der Anzeige. Hat das Auto sowas wie einen Gasqualitätssensor? Kann der spinnen?
Gruß Frank
Das Auto hat keinen Gasqualitätssensor. Die Qualität wird ermittelt, indem die Motorparameter bei Benzin- und Gasbetrieb verglichen werden. Das ist auch ein Grund dafür, warum der TGI nach dem Gastanken für kurze Zeit auf Benzin läuft (Kalibrierung).
Wenn bei H-Gas nur 90% angezeigt werden, deutet das darauf hin, dass deine Lambdasonden geringfügig falsche Werte liefern.
Ich habe beide Lambdasonden deswegen schon getauscht. Nicht mit Teilen aus dem Zubehörhandel (zu hohe Streuung für den Anwendungsfall) und auch nicht mit Teilen vom VAG-Händler (viel zu teuer). Sondern mit Original-Teilen aus Unfall-Wägen mit relativ geringer Laufleistung. Funktionierte bei mir prima.
Hallo,
Original waren bei mir NTK Lambdasonden drin. Werde also nächstes die Messsonde Mal wechseln.
Gruß Frank
@tgi-fahrer schrieb am 27. Juni 2024 um 11:07:14 Uhr:
Das Auto hat keinen Gasqualitätssensor. Die Qualität wird ermittelt, indem die Motorparameter bei Benzin- und Gasbetrieb verglichen werden. Das ist auch ein Grund dafür, warum der TGI nach dem Gastanken für kurze Zeit auf Benzin läuft (Kalibrierung).
Wenn bei H-Gas nur 90% angezeigt werden, deutet das darauf hin, dass deine Lambdasonden geringfügig falsche Werte liefern.
Ich habe beide Lambdasonden deswegen schon getauscht. Nicht mit Teilen aus dem Zubehörhandel (zu hohe Streuung für den Anwendungsfall) und auch nicht mit Teilen vom VAG-Händler (viel zu teuer). Sondern mit Original-Teilen aus Unfall-Wägen mit relativ geringer Laufleistung. Funktionierte bei mir prima.