Fahrprofil geändert – was tun gegen typische Dieselprobleme ab 100tkm
Hallo zusammen,
mein Fahrprofil hat sich in letzter Zeit geändert. Früher war ich viel auf der Autobahn unterwegs. Deshalb habe ich mich damals auch bewusst für einen Diesel entschieden (G31, 520d, Mildhybrid, BJ 2020).
Jetzt fahre ich aber fast nur noch Kurzstrecke: täglich rund 10 km Stadt (inkl. ein bisschen Landstraße).
Trotzdem möchte ich diesen Wagen noch behalten und etwa vier Jahre weiterfahren. Grundsätzlich bin ich nämlich sehr zufrieden. Für Urlaubsfahrten (ca. 2.000 km, zweimal im Jahr) ist er einfach perfekt, und auch im Alltag komme ich gut klar und zudem sehr wirtschalftich.
Ein bisschen Sorgen mache ich mir nur wegen der vielen Kurzstrecken. Ich habe im Hinterkopf, dass das bei Dieseln irgendwann typische teure Probleme verursachen kann – Stichwort Verkokungen (AGR, Ansaugbrücke, DPF usw.).
Dazu habe ich ein paar Fragen:
• Start-Stopp & Fahrmodus: Lieber direkt nach dem Starten grundsätzlich im Sportmodus fahren, um Verkokungen zu vermeiden? (u.a. um Start-Stopp somit auszuschalten, aber auch wegen höherer Drehzahlen)?
• Regeneration: Kann bzw. sollte man die Regeneration manuell anstoßen, wenn man überwiegend Stadt fährt und auch eher weniger als 10km je Strecke? Und ab wie vielen Kilometern wäre das sinnvoll?
Danke schon mal für eure Tipps!
Ciao
37 Antworten
Du schreibst du kommst mit dem Wagen gut klar und er ist Wirtschaftlich, aber genau das letztere Versaust du dir gerade mit den Kurzstrecken auf kurz oder lang gesehen mit vorzeitigen Reparaturen wie der unvermeidlichen kommenden Verkokung des Anasaugtrackts.
Maßnahme für dich jetzt am besten nur noch HV100 Tanken oder das teurere Ultimate bei Aral was zumindest die Verrußung etwas mindert und alles was mit Verkokung zu tun hat hinaus zögert.
Ich z.bsp fahre wenn ich weiß es wird nicht viel Strecke halt zusätzlich ne größere Runde zusätzlich um zu verhindern das er nicht richtig warm wird usw. auch ratsam nach vielen Kurzstecken halt auf die Autobahn und 100km mal abspulen, ist jetzt nicht wirklich CO2 freundlich aber anders wird das nix mit nem Diesel der Euro6 hat....
Gibt auch genug die fahren einfach und machen sich keinen Kopf drüber und ja auch denen ihre Autos fahren der eine lange den anderen Erwischt es frühzeitig mit ner teureren Reparatur was die Ansaugung betrifft.
Man sollte halt auch dran denken das auch noch andere teure Reparaturen und Service an so nem Fahrzeug mal kommen könnten und kommen deswegen ist die Überlegung die Ansaug Geschichte halt so lang als möglich hinaus zu zögern wenn man das Fahrzeug länger halten will und möchte.
Artgerechte Haltung eines Diesels ist und bleibt die längere Strecke am Stück....
...Start-Stopp hat mit den Ablagerungen im Ladelufttrakt nichts zu tun, belastet aber Steuertrieb und Gleitlager (s. Anhang).
Wegen der geringeren Rußbildung würde ich auf HVO100 umsteigen. Die Rußbeladung des DPF kann man mit irgendeiner geeigneten App checken. Die Werte sind zwar errechnet, geben aber eine Abschätzung. Da bei Kurzstreckenbetrieb die periodischen Regenerationen oft abgebrochen werden, sollte man das Öllevel prüfen. Eine Ölvermehrung ist ein Indiz. Da alle Diesel noch einen Messstab haben, ist das Ergebnis unmittelbar und damit zuverlässig. Außerdem kann man am Messtab riechen, ob ein Dieseleintrag vorliegt - mit HVO100 geht das natürlich nicht mehr.
Die Regeneration braucht leider schon seine Zeit, so um die 20 bis 30 Minuten im höchstfall. Und da rede ich eher von Autobahngeschwindigkeit (120-130).
Ansonsten kommt er nicht auf seine Temperatur und bricht dann immer wieder die Regeneration ab. Und dann kann der DPF irgendwann Schaden nehmen.
Hier mal meine Empfehlungen für lange Motorlebensdauer: https://www.motor-talk.de/forum/ansaugbruecke-dicht-suche-tipps-zur-selbstpruefung-beim-g31-diesel-b47-motor-t8339443.html#post72539337
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Zitat:@Comfort_Paket schrieb am 2. September 2025 um 23:29:47 Uhr:
Die Regeneration kannst Du nicht manuell anstoßen.
Doch das geht entweder von einer BMW - Werkstatt oder mit der bimmerlink app
Zitat:
@maxmosley schrieb am 2. September 2025 um 13:04:38 Uhr:
...Start-Stopp hat mit den Ablagerungen im Ladelufttrakt nichts zu tun, belastet aber Steuertrieb und Gleitlager (s. Anhang).
Wegen der geringeren Rußbildung würde ich auf HVO100 umsteigen. Die Rußbeladung des DPF kann man mit irgendeiner geeigneten App checken. Die Werte sind zwar errechnet, geben aber eine Abschätzung. Da bei Kurzstreckenbetrieb die periodischen Regenerationen oft abgebrochen werden, sollte man das Öllevel prüfen. Eine Ölvermehrung ist ein Indiz. Da alle Diesel noch einen Messstab haben, ist das Ergebnis unmittelbar und damit zuverlässig. Außerdem kann man am Messtab riechen, ob ein Dieseleintrag vorliegt - mit HVO100 geht das natürlich nicht mehr.
thx. Info: Mein Diesel hat leider keinen ÖL-Messstab im Motorraum mehr :-( . Nur digital am Armaturenbrett. Aber die ÖL-Anzeige dort ist a) recht grob und b) nicht wirklich praktikabel für solche Zwecke.
Grüße Dich,
nimm mal die Motorabdeckung runter und dann solltest Du hinten rechts einen Ölmessstab sehen. Fahre das gleiche Fahrzeug wie Du BJ.: 03/2020 und Ez.: 07/2020.
Gruß
Der Messstab ist schwer zu erkennen da er nicht mehr Farblich gekennzeichnet ist so wie früher sondern schwarz.
10km Kurzstrecke am Tag is schon Heftig. Wenn das wirklich Täglich so sein sollte, wird er dir das nicht danken.
Wenn Du aber doch hin und wieder mal weiter fährst, geht das schon. Du kannst natürlich mit dem HVO100 etwas vorbeugen.
Alternativ könntest Du noch Deine Software anpassen lassen. Ich denke da an AGR Off und Adblue Off. Allerdings darfst Du Offiziell nicht mehr auf Öffentlichen Straßen da Deine Betriebserlaubnis erlischt. Wirkt aber wunder gegen Verkokungen
Wegen der Verkokung der ansaugbrücke, ich schau im Web, Reinigung usw. ein paar 100€, manche wollen 400€, dann schau ich mir den preis einer neuen Brücken an, und siehe da, das Ding gibts unter 500, Orginal etwas teurer. Ist da nicht die Lösung einfach mal alle 50,100tkm eine neue zu kaufen und Gut is mit der Brücke.
Das ist damit nicht getan, u.a., weil die Verkokungen auch im Motorblock sind. Siehe z.B. https://www.youtube.com/watch?v=CdH6bq-BtEk
Zitat:
@maxmosley schrieb am 2. September 2025 um 13:04:38 Uhr:
Wegen der geringeren Rußbildung würde ich auf HVO100 umsteigen. Die Rußbeladung des DPF kann man mit irgendeiner geeigneten App checken.
Das mit HVO hört sich gut an, aber man sollte auch bedenken, dass HVO grundsätzlich zu mehr Ölverdünnung führt bei dauerhaft abgebrochenen Regenerationen. Durch den höheren Siedepunkt geht es nicht mehr raus.
Ist aber hier glaube ich kein Thema: 10km am Tag sind 2500km im Jahr bei 250 Arbeitstagen. Am Wochenende wird schon mal ne längere Fahrt sein...man sollte halt nicht wochenlang mit abgebrochenen Regenerationen rumgondeln.
Ich finde vor allem deinen Tipp mit der App gut. Wenn man sich bewusst ist, wann das Auto regenerieren muss, dann kann man mal nen Umweg fahren.
Ansonsten würde ich halt einmal im Jahr das Öl wechseln trotz der geringen Laufleistung (echt nur rund 5000km p.a.?). Am Besten vor der langen Urlaubsfahrt. Im Grunde reicht es da sogar mit ner Ölpumpe von Amazon das Öl raus zu saugen und 5l neues Öl rein zu füllen wenn es echt so wenig ist. Kostet dann wenn man beim Öl nen Schnäppchen macht halt 30Euro.
Zitat:
@ggggzz schrieb am 3. September 2025 um 08:38:03 Uhr:
Wegen der Verkokung der ansaugbrücke, ich schau im Web, Reinigung usw. ein paar 100€, manche wollen 400€, dann schau ich mir den preis einer neuen Brücken an, und siehe da, das Ding gibts unter 500, Orginal etwas teurer. Ist da nicht die Lösung einfach mal alle 50,100tkm eine neue zu kaufen und Gut is mit der Brücke.
Sorry, aber das ist Käse. Ne rechtzeitig gereinigte (vor sie einläuft...) originale Ansaugbrücke ist besser als auf den dreckigen Kopf (nicht Block!) ne unbekannte Ebay Brücke zu setzen. Wichtig ist vor allem, dass die Drallkanäle im Kopf durch das Walnussstrahlen wieder frei gemacht werden, da sonst die AGR nicht korrekt funktioniert.
Bei mir/uns ist es eigentlich ähnlich gelagert gewesen. Durch Jobwechsel waren am Schluss auch nur 12km einfacher Arbeitsweg die hauptsächliche Strecke und die gelegentlichen Langstrecken wie Tagesausflüge und Urlaubsreisen quasi die "Kur" für Auto bzw. Motor. Getankt habe ich zuvor schon mit jeder dritten Tankfüllung Ultimate oder vergleichbares.
Als Laie habe ich mich nach dem zum ersten Mal die Regeneration abgebrochen wurde bei einem Bekannten fachmännischen Rat geholt. Er meinte auf kurz oder lang wäre es durchaus besser umzusteigen auf Benziner wenn nicht eher Hybrid oder Elektro.
Nachdem die Regeneration gefühlt immer regelmäßiger nicht abgeschlossen wurde, ist dann der Entschluss zum Wechsel gefallen. Durchaus schade weil ich mit dem 30d wirklich mehr als zufrieden war was Laufruhe und Fahrverhalten angeht, aber man tut sich und vor allem dem Auto auf Dauer keinen Gefallen, was nicht heißen mag, dass es nicht Ausnahmen gibt wo sich der Schaden vermeiden bzw. länger rausziehen lässt.
Zitat:
@ggggzz schrieb am 3. September 2025 um 08:38:03 Uhr:
Wegen der Verkokung der ansaugbrücke, ich schau im Web, Reinigung usw. ein paar 100€, manche wollen 400€, dann schau ich mir den preis einer neuen Brücken an, und siehe da, das Ding gibts unter 500, Orginal etwas teurer. Ist da nicht die Lösung einfach mal alle 50,100tkm eine neue zu kaufen und Gut is mit der Brücke.
Hmm … aktuell verlangt Bosch für die Reinigung meiner Ansaugbrücke/Einlasskanäle etwa 760 € netto (siehe Anhang). Und das gilt nur, wenn nichts Zusätzliches anfällt – also kein Klemmen der Drosselklappe oder Ähnliches. Grob gerechnet landet man so bei rund 1.000 bis 1.200 € brutto für eine regelmäßige Reinigung ab etwa 120tkm (danach alle 80 Tkm ca.) beim BOSCH-Service. Ein Ersatzteil über Bosch kostet ungefähr 1.200 € – nur das Material für die Ansaugbrücke, zuzüglich Einbau und zzgl. Reinigung der Einlasskanäle usw.
Vorab habe ich auch bei BMW angerufen, um die Preise für Reinigung oder neue Ansaugbrücke und Kanäle zu checken. Die will ich dir lieber nicht verraten, sonst kippst du wahrscheinlich um ;-). Scheint, als würde BMW mittlerweile immer ein regelrechtes Chirurgen-Team für solche Wartungsarbeiten einsetzen.