Die ersten 20 Tage mit dem 330d

BMW 3er F30

Hallo zusammen,

mein erster Beitrag, und ich befürchte, er wird lang. Leser bin ich seit einem dreiviertel Jahr, seitdem ich mich mit der Bestellung des F30 beschäftige. Die ging bereits im September letzten Jahres raus – mit viel Vorlauf, damit er auf jeden Fall pünktlich zum Leasingende seines Vorgängers geliefert werden konnte. Das hat prima geklappt, und seit knapp drei Wochen fahre ich nicht mehr Audi A3 Sportback Ambition 2.0 TDI mit 140 PS, sondern F30. Mit Motor. Und einer Farbe, die erstmals nicht Schwarzmetallic ist, sondern das je nach Licht sehr unterschiedlich, aber immer schön ausfallende Havanna – für mich neben Mineralgrau die schönste Option der F30-Farbpalette.

Alternativen

Probegefahren habe ich zuvor Audi A5 Sportback mit dem kleinen 3.0 TDI mit 204 PS und Multitronic sowie den F30 320d, die mich beide nicht ganz glücklich machten. Den Audi muss ich hier wohl nicht kommentieren; Hauptargument gegen ihn war die wenig dynamische, mit ungewohnter Klangkulisse und gewöhnungsbedürftigem Beschleunigungserlebnis aufwartende Multitronic. Doch auch der 3er mit Vierzylinderdiesel bot nicht das, was ich für gut 50.000 Euro erwarte. Der Motor ist sehr laut und brummig – eine andere Welt als der 525d F10 mit Vierzylinder, den ich kenne, und mein bisheriger A3 2.0 TDI. Ansonsten hat mich der 320d Luxury auf 500 km Probefahrt begeistert – Fahrwerk, Leistung, Bedienung, Optik, Ausstattungsmöglichkeiten alles top.

Also 330d konfigurieren und feststellen, dass er das selbst gesetzte Budget sprengt. Was tun? Ausstattung raus, bis er auf dem Preisniveau des 320d angelangt war. Mit kleinem Navi, Seriensitzen und Xenon machte er nicht so richtig Laune, ohne Line sah der Innenraum spartanisch aus. Die Alternative 125d F20 wirkt innen aber genauso wie ein Noline-F30. Also keine Alternative. Außerdem der laute Vierzylinder. Es musste also der Sechszylinder-F30 werden. Der kurzzeitig erwogene M135i F20 starb schnell den Vernunft-Tod – mit dessen Verbrauch würde ich nicht glücklich werden, außerdem ist und bleibt der 1er auch mit M-Paket hässlich.

Ausstattung

Die Budgetrestriktionen habe ich schließlich über Bord geworfen und einen schnuckeligen 330d Luxury Line bestellt. Innen mit den Standardleisten des Luxury (Holz Fineline anthrazit und Akzentleiste Perlglanz chrom) sowie schwarzen Dakota-Ledersitzen, außen immer mit 18-Zöllern Vielspeiche 416 im Sommer bzw. Turbinenstyling 415 im Winter.

Außerdem hat er Navi Professional incl. Handyvorbereitung und Assist, Sichtpaket, Lichtpaket, DAB-Tuner und Hifi-Lautsprechersystem, abblendende und anklappbare Spiegel, Glasdach, Durchladesystem, Tempomat, Zweizonenklima, Parkpiepser, Sportsitze, Sitzheizung sowie Speed Limit Info. Sagte ich schon, dass ich die Budgetrestriktion irgendwann weitgehend über Bord geworfen habe?

DAB-Tuner und Sichtpaket habe ich nachträglich geordert; anfangs sollte er nur Xenon, Fernlichtassistent und Regensensor bekommen – dass ich den blendfreien Fernlichtassistenten am Ende auch noch wollte und damit das Sichtpaket nehmen musste, liegt an den zufriedenen Äußerungen in diesem Forum. Danke Euch für die Entscheidungsunterstützung! Das war gut so.

Erstes Fazit nach 1800 km

Der Wagen ist keine Familienlimousine, sondern ein Sportwagen mit Dieselmotor. Wow! Der Sechszylinder schnurrt und faucht ganz nach Wunsch, das ganze Auto ist Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Ich hätte nicht erwartet, dass der Fahrerlebnisschalter einen solchen Effekt hat – wenn ich gleiten will, genieße ich Eco Pro und werde zu bravem Dahinrollen eingeladen; wenn ich Lust aufs Kurvenräubern habe, gibt Comfort und noch mehr Sport das auch her, reizt aber zu Dingen, die man auf öffentlichen Straßen nicht tun sollte. Die aber riesigen Spaß machen. Wie das ganze Auto.

Verbrauch bisher 7,5 Liter/100 km – ich hatte mit knapp 7,0 gerechnet und bin ein klein wenig enttäuscht, habe den Dreiliter aber sicherlich auch ordentlich laufen lassen, als die Einfahrzeit um war. Den Audi habe ich früher mit 6,1 Litern gefahren und hatte knapp einen Liter Sechszylinderzuschlag erwartet. Aber gut, es ist Winter, der Wagen ist neu und hat viel Zeit in der Stadt verbracht. Das wird also vielleicht noch.

Die 8-Gang-Automatik ist ein Traum. Paddel habe und brauche ich nicht - wenn ich mal eingreifen will, kann ich das in der linken Gasse. Eigentlich will ich aber gar nicht eingreifen.

Fahrwerk und Lenkung

Das Serienfahrwerk und die beim 330d serienmäßige Servotronic sind in der Stadt, auf der Landstraße und der Autobahn bis etwa Tempo 200 absolut perfekt – direkt, angemessen komfortabel und adäquat sportlich. Zwischen 220 und 240 km/h war ich gestern allerdings schockiert, wie hypernervös die Lenkung wird – das macht keinen Spaß; Fahren mit diesem Tempo ist extrem anstrengend und eine unschön-andere Welt als der 330i E46, den wir vor Jahren in der Familie hatten und der auch bei Spitzentempi perfekt beherrschbar war. So macht mir das Auto Angst. Man will die Lenkung möglichst gar nicht anfassen, um keine Lenkimpulse zu geben, muss aber fest zupacken, weil jede Spur- und Längsrille das Fahrzeug massiv beeinflusst. Ist diese extreme Sensibilität auf allerkleinste Lenkbewegungen und Veränderungen der Straßenoberfläche normal? Liegt es an den 18-Zoll-RFT-Winterreifen? Die A1 Köln – Bad Münstereifel ging mit hohem Tempo > 220 km/h gar nicht; die A61 Koblenz – Erftstadt machte ebenfalls wenig Spaß und forderte unglaublich viel Konzentration; auf der A3 Köln – Oberhausen ging’s einigermaßen, ohne aber die satte Straßenlage zu bieten, die ich von einem BMW kenne und erwarte. Keine Frage: Bis 220 km/h ist sie gegeben, alles phantastisch. Aber die Kiste ist mit 250 km/h zugelassen und sollte sie auch sicher erreichen können. Bin auf Eure Erfahrungen gespannt.

Abgesehen davon sind die 18-Zoll-Runflats in Verbindung mit dem Serienfahrwerk sehr gut – RFT bietet inzwischen einen vernünftigen Komfort, und der probegefahrene 320d lässt erwarten, dass es im Sommer noch komfortabler wird als mit den in ungünstigen Konstellationen schon einmal polternden Pirelli Sotto Zero.

Nette Spielereien

Sowohl die Speed Limit Info als auch der blendfreie Fernlichtassistent sind grandios und funktionieren einwandfrei, schnell und zuverlässig. Gut investiertes Geld, finde ich – hier war ich nach kritischen Stimmen in diesem Forum sehr gespannt. Der Regensensor ist OK – selbst in der schwächsten Stufe etwas zu empfindlich, aber das ist Gewöhnungssache. Grundsätzlich macht er seine Sache gut. Die Sitzheizung ist für den ehemaligen A3-Fahrer etwas heftig. Selbst die niedrigste Stellung sorgt für Grillgefühle. Mit Eco Pro wird es etwas besser. Das ist eindeutig für Frauen gemacht. Kurz an. Kalte Sitze anwärmen, schnell wieder aus – das muss reichen.

Die Integration von Navigation, Telefon (in meinem Fall Blackberry), Entertainment (CD/USB/Festplatte/Musikdateien vom Handy) ist erstklassig und macht großen Spaß. Diesbezüglich hatte der vom Konzept sieben Jahre alte Audi A3 nichts zu bieten; vor vier Jahren hatte ich auch kein integriertes Navi geordert, sondern die Becker-Saugnapflösung favorisiert. Das ist daher für mich ein großer Sprung.

Assist klappt problemlos und zuverlässig – sowohl RTTI (hilfreich!) als auch das Callcenter, die Online-Routenplanung (die 3000-km-Urlaubsreise ist geplant; „send to car“ ein hübsches Komfortmerkmal) und der Zugriff auf Mails.

Beliebte Kritikpunkte

Windgeräusche sind vorhanden, auch bei Landstraßentempo, aber nicht sonderlich störend – doch mehr, als der A3 bei vergleichbarem Tempo erdulden ließ.

Mit dem Innenraum bin ich vollkommen zufrieden – der F30 braucht eine Line; die silbernen Plastikblenden der Grundausstattung finde ich schaurig und der Preisklasse wenig angemessen. Mit meinem Luxury samt Fineline-Holz aber habe ich alles richtig gemacht und finde Optik, Haptik und Menge des verarbeiteten Plastiks über jeden Zweifel erhaben. Am Innenraum freue ich mich seit 20 Tagen jeden einzelnen Tag. Auch das Leder Dakota genügt meinen Ansprüchen vollauf; der A3 zuvor hatte Leder/Alcantara und war ebenfalls sehr schön gemacht; der BMW muss sich m.E. aber hinter keinem Audi verstecken und wirkt vielleicht nicht ganz so gewollt hochwertig, sondern recht selbstverständlich. Ich verstehe aber, dass man das anders sieht, wenn man vom F10/F11 kommt, die im Innenraum eine ganze Klasse höher liegen. Den 5er habe ich daher bewusst nicht probegefahren, sondern mich auf eine Sitzprobe beschränkt. Zu groß – damit finde ich nie eine Parklücke – und zu schwer (150kg schwerer als der 3er); der F30 ist für mich die bessere Wahl.

Ganz wenig Kritik gibt es aber auch am F30-Innenraum: Die Favoritentasten sind unsauber eingepasst, haben unterschiedlich große Fugen und zeigen keine fluchtende Ober-/Unterkante. Solche Fehlerchen leistet sich Audi nicht, es ist aber kein Weltuntergang.

Alles in allem ...

... bin ich begeistert – wenn sich das Thema Hochgeschwindigkeits-Fahrverhalten auf Sommerreifen noch gibt, kriegt der 330d 10 von 10 Punkten und die Wertung „Traumauto“!

Anbei ein paar Bilder des nach 1800 km im Schmuddelwinter innen und außen etwas angeschmutzen Autochens.

Grüße
Marc

F30-001
F30-002
F30-003
+3
Beste Antwort im Thema

Hallo zusammen,

mein erster Beitrag, und ich befürchte, er wird lang. Leser bin ich seit einem dreiviertel Jahr, seitdem ich mich mit der Bestellung des F30 beschäftige. Die ging bereits im September letzten Jahres raus – mit viel Vorlauf, damit er auf jeden Fall pünktlich zum Leasingende seines Vorgängers geliefert werden konnte. Das hat prima geklappt, und seit knapp drei Wochen fahre ich nicht mehr Audi A3 Sportback Ambition 2.0 TDI mit 140 PS, sondern F30. Mit Motor. Und einer Farbe, die erstmals nicht Schwarzmetallic ist, sondern das je nach Licht sehr unterschiedlich, aber immer schön ausfallende Havanna – für mich neben Mineralgrau die schönste Option der F30-Farbpalette.

Alternativen

Probegefahren habe ich zuvor Audi A5 Sportback mit dem kleinen 3.0 TDI mit 204 PS und Multitronic sowie den F30 320d, die mich beide nicht ganz glücklich machten. Den Audi muss ich hier wohl nicht kommentieren; Hauptargument gegen ihn war die wenig dynamische, mit ungewohnter Klangkulisse und gewöhnungsbedürftigem Beschleunigungserlebnis aufwartende Multitronic. Doch auch der 3er mit Vierzylinderdiesel bot nicht das, was ich für gut 50.000 Euro erwarte. Der Motor ist sehr laut und brummig – eine andere Welt als der 525d F10 mit Vierzylinder, den ich kenne, und mein bisheriger A3 2.0 TDI. Ansonsten hat mich der 320d Luxury auf 500 km Probefahrt begeistert – Fahrwerk, Leistung, Bedienung, Optik, Ausstattungsmöglichkeiten alles top.

Also 330d konfigurieren und feststellen, dass er das selbst gesetzte Budget sprengt. Was tun? Ausstattung raus, bis er auf dem Preisniveau des 320d angelangt war. Mit kleinem Navi, Seriensitzen und Xenon machte er nicht so richtig Laune, ohne Line sah der Innenraum spartanisch aus. Die Alternative 125d F20 wirkt innen aber genauso wie ein Noline-F30. Also keine Alternative. Außerdem der laute Vierzylinder. Es musste also der Sechszylinder-F30 werden. Der kurzzeitig erwogene M135i F20 starb schnell den Vernunft-Tod – mit dessen Verbrauch würde ich nicht glücklich werden, außerdem ist und bleibt der 1er auch mit M-Paket hässlich.

Ausstattung

Die Budgetrestriktionen habe ich schließlich über Bord geworfen und einen schnuckeligen 330d Luxury Line bestellt. Innen mit den Standardleisten des Luxury (Holz Fineline anthrazit und Akzentleiste Perlglanz chrom) sowie schwarzen Dakota-Ledersitzen, außen immer mit 18-Zöllern Vielspeiche 416 im Sommer bzw. Turbinenstyling 415 im Winter.

Außerdem hat er Navi Professional incl. Handyvorbereitung und Assist, Sichtpaket, Lichtpaket, DAB-Tuner und Hifi-Lautsprechersystem, abblendende und anklappbare Spiegel, Glasdach, Durchladesystem, Tempomat, Zweizonenklima, Parkpiepser, Sportsitze, Sitzheizung sowie Speed Limit Info. Sagte ich schon, dass ich die Budgetrestriktion irgendwann weitgehend über Bord geworfen habe?

DAB-Tuner und Sichtpaket habe ich nachträglich geordert; anfangs sollte er nur Xenon, Fernlichtassistent und Regensensor bekommen – dass ich den blendfreien Fernlichtassistenten am Ende auch noch wollte und damit das Sichtpaket nehmen musste, liegt an den zufriedenen Äußerungen in diesem Forum. Danke Euch für die Entscheidungsunterstützung! Das war gut so.

Erstes Fazit nach 1800 km

Der Wagen ist keine Familienlimousine, sondern ein Sportwagen mit Dieselmotor. Wow! Der Sechszylinder schnurrt und faucht ganz nach Wunsch, das ganze Auto ist Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Ich hätte nicht erwartet, dass der Fahrerlebnisschalter einen solchen Effekt hat – wenn ich gleiten will, genieße ich Eco Pro und werde zu bravem Dahinrollen eingeladen; wenn ich Lust aufs Kurvenräubern habe, gibt Comfort und noch mehr Sport das auch her, reizt aber zu Dingen, die man auf öffentlichen Straßen nicht tun sollte. Die aber riesigen Spaß machen. Wie das ganze Auto.

Verbrauch bisher 7,5 Liter/100 km – ich hatte mit knapp 7,0 gerechnet und bin ein klein wenig enttäuscht, habe den Dreiliter aber sicherlich auch ordentlich laufen lassen, als die Einfahrzeit um war. Den Audi habe ich früher mit 6,1 Litern gefahren und hatte knapp einen Liter Sechszylinderzuschlag erwartet. Aber gut, es ist Winter, der Wagen ist neu und hat viel Zeit in der Stadt verbracht. Das wird also vielleicht noch.

Die 8-Gang-Automatik ist ein Traum. Paddel habe und brauche ich nicht - wenn ich mal eingreifen will, kann ich das in der linken Gasse. Eigentlich will ich aber gar nicht eingreifen.

Fahrwerk und Lenkung

Das Serienfahrwerk und die beim 330d serienmäßige Servotronic sind in der Stadt, auf der Landstraße und der Autobahn bis etwa Tempo 200 absolut perfekt – direkt, angemessen komfortabel und adäquat sportlich. Zwischen 220 und 240 km/h war ich gestern allerdings schockiert, wie hypernervös die Lenkung wird – das macht keinen Spaß; Fahren mit diesem Tempo ist extrem anstrengend und eine unschön-andere Welt als der 330i E46, den wir vor Jahren in der Familie hatten und der auch bei Spitzentempi perfekt beherrschbar war. So macht mir das Auto Angst. Man will die Lenkung möglichst gar nicht anfassen, um keine Lenkimpulse zu geben, muss aber fest zupacken, weil jede Spur- und Längsrille das Fahrzeug massiv beeinflusst. Ist diese extreme Sensibilität auf allerkleinste Lenkbewegungen und Veränderungen der Straßenoberfläche normal? Liegt es an den 18-Zoll-RFT-Winterreifen? Die A1 Köln – Bad Münstereifel ging mit hohem Tempo > 220 km/h gar nicht; die A61 Koblenz – Erftstadt machte ebenfalls wenig Spaß und forderte unglaublich viel Konzentration; auf der A3 Köln – Oberhausen ging’s einigermaßen, ohne aber die satte Straßenlage zu bieten, die ich von einem BMW kenne und erwarte. Keine Frage: Bis 220 km/h ist sie gegeben, alles phantastisch. Aber die Kiste ist mit 250 km/h zugelassen und sollte sie auch sicher erreichen können. Bin auf Eure Erfahrungen gespannt.

Abgesehen davon sind die 18-Zoll-Runflats in Verbindung mit dem Serienfahrwerk sehr gut – RFT bietet inzwischen einen vernünftigen Komfort, und der probegefahrene 320d lässt erwarten, dass es im Sommer noch komfortabler wird als mit den in ungünstigen Konstellationen schon einmal polternden Pirelli Sotto Zero.

Nette Spielereien

Sowohl die Speed Limit Info als auch der blendfreie Fernlichtassistent sind grandios und funktionieren einwandfrei, schnell und zuverlässig. Gut investiertes Geld, finde ich – hier war ich nach kritischen Stimmen in diesem Forum sehr gespannt. Der Regensensor ist OK – selbst in der schwächsten Stufe etwas zu empfindlich, aber das ist Gewöhnungssache. Grundsätzlich macht er seine Sache gut. Die Sitzheizung ist für den ehemaligen A3-Fahrer etwas heftig. Selbst die niedrigste Stellung sorgt für Grillgefühle. Mit Eco Pro wird es etwas besser. Das ist eindeutig für Frauen gemacht. Kurz an. Kalte Sitze anwärmen, schnell wieder aus – das muss reichen.

Die Integration von Navigation, Telefon (in meinem Fall Blackberry), Entertainment (CD/USB/Festplatte/Musikdateien vom Handy) ist erstklassig und macht großen Spaß. Diesbezüglich hatte der vom Konzept sieben Jahre alte Audi A3 nichts zu bieten; vor vier Jahren hatte ich auch kein integriertes Navi geordert, sondern die Becker-Saugnapflösung favorisiert. Das ist daher für mich ein großer Sprung.

Assist klappt problemlos und zuverlässig – sowohl RTTI (hilfreich!) als auch das Callcenter, die Online-Routenplanung (die 3000-km-Urlaubsreise ist geplant; „send to car“ ein hübsches Komfortmerkmal) und der Zugriff auf Mails.

Beliebte Kritikpunkte

Windgeräusche sind vorhanden, auch bei Landstraßentempo, aber nicht sonderlich störend – doch mehr, als der A3 bei vergleichbarem Tempo erdulden ließ.

Mit dem Innenraum bin ich vollkommen zufrieden – der F30 braucht eine Line; die silbernen Plastikblenden der Grundausstattung finde ich schaurig und der Preisklasse wenig angemessen. Mit meinem Luxury samt Fineline-Holz aber habe ich alles richtig gemacht und finde Optik, Haptik und Menge des verarbeiteten Plastiks über jeden Zweifel erhaben. Am Innenraum freue ich mich seit 20 Tagen jeden einzelnen Tag. Auch das Leder Dakota genügt meinen Ansprüchen vollauf; der A3 zuvor hatte Leder/Alcantara und war ebenfalls sehr schön gemacht; der BMW muss sich m.E. aber hinter keinem Audi verstecken und wirkt vielleicht nicht ganz so gewollt hochwertig, sondern recht selbstverständlich. Ich verstehe aber, dass man das anders sieht, wenn man vom F10/F11 kommt, die im Innenraum eine ganze Klasse höher liegen. Den 5er habe ich daher bewusst nicht probegefahren, sondern mich auf eine Sitzprobe beschränkt. Zu groß – damit finde ich nie eine Parklücke – und zu schwer (150kg schwerer als der 3er); der F30 ist für mich die bessere Wahl.

Ganz wenig Kritik gibt es aber auch am F30-Innenraum: Die Favoritentasten sind unsauber eingepasst, haben unterschiedlich große Fugen und zeigen keine fluchtende Ober-/Unterkante. Solche Fehlerchen leistet sich Audi nicht, es ist aber kein Weltuntergang.

Alles in allem ...

... bin ich begeistert – wenn sich das Thema Hochgeschwindigkeits-Fahrverhalten auf Sommerreifen noch gibt, kriegt der 330d 10 von 10 Punkten und die Wertung „Traumauto“!

Anbei ein paar Bilder des nach 1800 km im Schmuddelwinter innen und außen etwas angeschmutzen Autochens.

Grüße
Marc

F30-001
F30-002
F30-003
+3
111 weitere Antworten
111 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von dubdidu


Leider tritt das festgestellte Fahrverhalten bei original BMW-Winterrädern auf.

ist wohl bei dem ganzen Zank wer der bessere Fahrer ist untergegngen.... Was sagt die Werkstatt dazu??

Zitat:

Original geschrieben von dubdidu



Zitat:

Original geschrieben von MurphysR


Das alles hat allerdings nichts mit dem nervösen Fahrverhalten bei hohen Geschwindigkeiten zu tun. Ist halt einfach die BMW-Auslegung. Wenn ich eine Weile mit dem Fiesta unterwegs war muß ich mich beim Umstieg auf den 3er auch jedesmal umgewöhnen. Der BMW ist halt kein perfekter Gleiter, er ist ein durch und durch ehrlicher Kurvenräuber, der auch auf der Autobahn hohe Konzentration und eine harte Hand fordert. Wenn jemand lange Audi gefahren ist (wie offensichtlich der TE), dann sollte er tunlichst auf einer intensiven Probefahrt ausloten, ob er mit diesem Fahrverhalten klarkommt. 
Bin immer wieder überrascht hier, was für Aussagen von sich gegeben wird. Du bist mein Auto in dieser Konfiguration nicht gefahren. Ich fahre seit über 14 Jahren BMW in Folge und hatte noch keinen einzigen - egal ob RFT oder nicht - der bei hohen Geschwindigkeiten so ein Fahrverhalten an den Tag gelegt hat. Alles Fahrzeuge mit Serie und original BMW-Rädern. Der E46 und die beiden E93 lagen sauber und satt im hohen Geschwindigkeitsbereich. Herrlich mit denen auch mal schneller zu fahren. Ehrlicher Kurvenräuber... Diese Karre ist bei hohen Geschwindigkeiten mit den Rädern so nicht fahrbar. Und ich habe genug Autos in dem Geschwindigkeitsbereich bewegt um das beurteilen zu können. Und auch ohne, dass ich ein Testfahrer oder sonst was bin.

Vielleicht hast Du ja einen Defekt. Ich kann das beschriebene inzwischen null bestätigen. Ich kann bei 235 mit einer Hand am Lenkrad locker fahren. Allerdings wurde bei mir auch schon sowohl die Software upgedated als auch die komplette Lenkung getauscht, allerdings aufgrund von Beanstandungen bei Geschwindigkeiten < 100km/h.

Zitat:

Original geschrieben von Jens Zerl



Zitat:

Original geschrieben von dubdidu


Bin immer wieder überrascht hier, was für Aussagen von sich gegeben wird. Du bist mein Auto in dieser Konfiguration nicht gefahren. Ich fahre seit über 14 Jahren BMW in Folge und hatte noch keinen einzigen - egal ob RFT oder nicht - der bei hohen Geschwindigkeiten so ein Fahrverhalten an den Tag gelegt hat. Alles Fahrzeuge mit Serie und original BMW-Rädern. Der E46 und die beiden E93 lagen sauber und satt im hohen Geschwindigkeitsbereich. Herrlich mit denen auch mal schneller zu fahren. Ehrlicher Kurvenräuber... Diese Karre ist bei hohen Geschwindigkeiten mit den Rädern so nicht fahrbar. Und ich habe genug Autos in dem Geschwindigkeitsbereich bewegt um das beurteilen zu können. Und auch ohne, dass ich ein Testfahrer oder sonst was bin.

Vielleicht hast Du ja einen Defekt. Ich kann das beschriebene inzwischen null bestätigen. Ich kann bei 235 mit einer Hand am Lenkrad locker fahren. Allerdings wurde bei mir auch schon sowohl die Software upgedated als auch die komplette Lenkung getauscht, allerdings aufgrund von Beanstandungen bei Geschwindigkeiten < 100km/h.

Das war doch beim E9x von Anfang an genauso, wenn auch aus anderen Gründen: Es gab so viele bei denen es einen nervösen, unruhigen Geradeauslauf gab, aber gleichzeitig auch genug Fahrer, die nie Probleme hatten. Ich hatte 3 E9x und konnte das Problem immer nachvollziehen.

Zitat:

Original geschrieben von N57Driver



Tempo 220+ erfordert in jedem Auto hohe Konzentration. Was BMW für mich bislang auszeichnete, war das absolute Gefühl von Sicherheit - satte Straßenlage, das berühmte Brett - auch bei Hochgeschwindigkeitsfahrten: ein BMW macht sie einfach etwas weniger anstrengend. Bei meinem F30 ist das in den obersten Geschwindigkeitsbereichen momentan genau andersherum. Was, wie ich hoffe, lediglich an den neuen RFT-Winterreifen liegt.

Im übrigen war es wohl ein Fehler, mich in diesem Forum anzumelden. Einige der Reaktionen legen es aufs Vergraulen an. Mit guten Erfolgsaussichten.

Es war mit Sicherheit kein Fehler und niemand will Dich vergraulen oder etwas ins Laecherliche ziehen. Ich nehme Dich und Deine geschilderten Probleme absolut ernst (ob das bei Manico auch so ist kann ich nicht beurteilen). Wir hatten hier halt schon mehrere Diskussionen mit "Wechslern", die eben keine Erfahrung mit dem BMW-Fahrverhalten hatten, und wo sich relativ schnell herauskristallisiert hat, dass die Autos keinen Defekt hatten sondern dass sich der jeweilige Fahrer einfach noch nicht an die doch ein wenig eigene BMW-Fahrwerkscharakteristik gewoehnt hatten. Insofern war meine Frage absolut sachlich. Da Du aber nach Deiner Aussage entsprechende BMW-Erfahrungen hast, koennen wir diesen Punkt umgehend ad acta legen und uns auf Dein offensichtlich vorhandenes Problem - die Disharmonie zwischen Deinem Fahrwerks-Setup und Deiner gegenwaertigen Bereifung - konzentrieren.

Da gibt es in der Tat nur eines: Baldmoeglichst auf die Sommerreifen wechseln und wenn es dann nicht ok ist die Werkstatt nerven bis zum bitteren Ende. Die muessen das loesen koennen, wenn nicht sind sie unfaehig. Punkt.

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von Jens Zerl



Vielleicht hast Du ja einen Defekt. Ich kann das beschriebene inzwischen null bestätigen. Ich kann bei 235 mit einer Hand am Lenkrad locker fahren. Allerdings wurde bei mir auch schon sowohl die Software upgedated als auch die komplette Lenkung getauscht, allerdings aufgrund von Beanstandungen bei Geschwindigkeiten < 100km/h.

Jens, ich habe keinen Defekt. Alle meine letzten BMWs - sehen wir einmal von den 2002tii Teiten ab, wo die Fahrwerke wirklich nicht konkurrenzfaehig waren, jeder Ascona hat damals auf kurvigen Strassen Kreise um mich gefahren - hatten ein hervorragendes Fahrwerk. Der jetzige E90 ist der Beste von allen. Aber allen gemeinsam ist/was eben die Tatsache, dass auf der Autobahn eben mehr Lenkeingriffe noetig sind als bei einem traeger abgestimmten Fronttriebler und somit (fuer mich) mehr Konzentration erforderlich ist. Ich nenne diese "agilere" Abstimmung bewusst nicht "schlechter" sondern "anders". Auf der Autobahyn hat sie fuer mich gewisse nachteile, die aber bei meinem Fahrprofil durch die Vorteile bei weitem ueberkompensiert werden.

Vielleicht noch kurz zu den Winterreifen, ich fahre die gleichen und hatte das selbe Problem. Das hat sich aber nach ca 4000 km gegeben, anscheinend sind die neu noch sehr weich.
Im 2 Winter laufen die reifen auch bei 250 sehr spurtreu, wie sie neu waren hatte ich ab 180 riesen Probleme. Außerdem war die gelbe DSC Lampe öfters an wie der Blinker!

Wollte mal was zum Thema beitragen, falls es interessiert.

Habe einen 328i mit adaptivem Fahrwerk, im Sommer die M400 mit den serienmäßigen RFTs drauf, im Winter Breyton Race mit Dunlop 4D non-RFT in 225/45 18.

Habe - zum Glück - gar keine Probleme, auch nicht im Winter. Keine Nervosität, wirklich völlig problemlos.
Bis zu 240, was die V-Reifen vertragen. Allerdings bin ich die ersten KM verhalten angegangen.

Es scheint somit nicht an RFt vs non-RFTs zu liegen. Das kann ich an meinem Fahrzeug ausschließen, im Gegenteil, die RFTs poltern viel weniger.

Wenn einige Probleme haben, könnte das evtl. an Felgen/ Wuchten liegen, oder nicht richtig eingestellten Fahrwerken? Würde da den Händler belagern. Ist ja schon sicherheitsrelevant, und "verdirbt" den Spaß am Auto. Und: Auf keinen Fall durch Kommentare wie "keine Original BMW-Räder etc." abwimmeln lassen.

Kann mich aber auch erinnern, sowohl beim 1er als auch beim E90 gab es schon öfter Probleme in diese Richtung.

Servus,

für mich klingt das alles sehr nach falsch eingestelltem Fahrwerk. Ich hatte bisher bei jedem meiner BMW´s das Problem mit falsch eingestelltem Sturz. Die waren jedesmal ausserhalb der Toleranz. Ich habe für mich immer spekuliert, daß der Sturz bewusst stark "negativ" ausserhalb der Toleranz eingestellt war, weil das eine bessere Performance in den Kurven zur Folge hat. Der Nachteil aber: schlechter Geradeauslauf, gerade bei hohen Geschwindigkeiten und stärkerer Verschleiß an den Aussenflanken.

Bisher hat ein Einstellen des Fahrwerks immer Abhilfe geschaffen. Selbst Geschwindigkeiten +220km/h waren danach ganz locker.

Beobachte doch mal den Reifenverschleiß an der Vorderachse. Wenn sich die Reifen Aussen stärker abfahren als innen und sich so ca. nach 1800km ein leichter Sägezahn bildet, würde ich mal beim
Händler vorfahren. BMW übernimmt nämlich die Einstellung des Fahrwerks nur bis 2000km. Alles darüber verweigern sie.

Viel Glück
Gustl

Zitat:

Original geschrieben von Baumbart



Zitat:

Original geschrieben von dubdidu


Leider tritt das festgestellte Fahrverhalten bei original BMW-Winterrädern auf.
ist wohl bei dem ganzen Zank wer der bessere Fahrer ist untergegngen.... Was sagt die Werkstatt dazu??

Bin derzeitig im Urlaub und werde danach mit dem :-) in Kontakt treten. Die 4.000km sind auch bald voll, vielleicht ändert sich das Fahrverhalten bis dahin. Muss noch überlegen ob ich vor dem Wechsel den :-) in die Pflicht nehme. Werde ich wohl sonst geht das Theater im Herbst weiter.

Danke auf jeden Fall schon mal für den 4.000er Tipp.

Zitat:

Original geschrieben von MurphysR



Zitat:

Original geschrieben von Jens Zerl



Vielleicht hast Du ja einen Defekt. Ich kann das beschriebene inzwischen null bestätigen. Ich kann bei 235 mit einer Hand am Lenkrad locker fahren. Allerdings wurde bei mir auch schon sowohl die Software upgedated als auch die komplette Lenkung getauscht, allerdings aufgrund von Beanstandungen bei Geschwindigkeiten < 100km/h.
Jens, ich habe keinen Defekt. Alle meine letzten BMWs - sehen wir einmal von den 2002tii Teiten ab, wo die Fahrwerke wirklich nicht konkurrenzfaehig waren, jeder Ascona hat damals auf kurvigen Strassen Kreise um mich gefahren - hatten ein hervorragendes Fahrwerk. Der jetzige E90 ist der Beste von allen. Aber allen gemeinsam ist/was eben die Tatsache, dass auf der Autobahn eben mehr Lenkeingriffe noetig sind als bei einem traeger abgestimmten Fronttriebler und somit (fuer mich) mehr Konzentration erforderlich ist. Ich nenne diese "agilere" Abstimmung bewusst nicht "schlechter" sondern "anders". Auf der Autobahyn hat sie fuer mich gewisse nachteile, die aber bei meinem Fahrprofil durch die Vorteile bei weitem ueberkompensiert werden.

Ich hatte auf dubdidus Post geantwortet. Aber der F30 lenkt sich schon extrem anders als der E90...

Zitat:

Original geschrieben von Jens Zerl



Aber der F30 lenkt sich schon extrem anders als der E90...

Inwiefern? Gut, ich habe nur Probefahrterfahrung mit dem F30 (genauso wie Du mit dem E90). Was macht der F30 denn in Deinen Augen groß anders? Ist er deutlich wenigr direkt abgestimmt?

Zitat:

Original geschrieben von MurphysR



Zitat:

Original geschrieben von Jens Zerl



Aber der F30 lenkt sich schon extrem anders als der E90...
Inwiefern? Gut, ich habe nur Probefahrterfahrung mit dem F30 (genauso wie Du mit dem E90). Was macht der F30 denn in Deinen Augen groß anders? Ist er deutlich wenigr direkt abgestimmt?

Zwar bin ich den E90 nur ab und zu gefahren, allerdings hatte dieser eine sehr ähnliche Lenkung wie mein E82.

Es geht bei der Abstimmung nicht nur um Direktheit. Der F30 hat ein viel geringeres Rückstellmoment und bei weitem nicht so eine klar definierte Mittellage. Auf der Habenseite steht dann dafür ein zum Lenken sehr viel geringerer notwendiger Kraftaufwand.

Ich vergleiche jetzt die Servotronic-Lenkungen, beim F30 im Modus Comfort.

Beim E9x hat es vor dem Facelift manchmal geheißen, dass die Lenkung zu schwergängig sei. Das betraf eigentlich immer die Fahrzeuge ohne Servotronic oder Aktivlenkung.

Anscheinend bedarf es wirklich einer Gewöhnungsphase im F3x, egal, was verbaut ist.

Wenn man das LR nach links dreht fährt das Auto nach links, wenn man es nach rechts dreht fährt es nach rechts und wenn man es gerade hält fährt es geradeaus - die Lenkung macht also genau das, was sie machen soll. Dafür braucht man weder eine Rennlizenz, noch 100 Jahre BMW-Erfahrung. Ich z.B. kam von Dacia und hatte keinerlei Probleme mit der Umstellung auf die neue Lenkung 😉🙄😁

edit:
(wobei ich ehrlicherweise auch sagen muss, dass ich mich jetzt nicht mehr so genau daran erinnern kann wie beim Dacia die Straßenlage/Lenkung bei 250 km/h war 😛 )

Grüße, Philipp

Zitat:

Original geschrieben von pk79


Wenn man das LR nach links dreht fährt das Auto nach links, wenn man es nach rechts dreht fährt es nach rechts und wenn man es gerade hält fährt es geradeaus - die Lenkung macht also genau das, was sie machen soll. Dafür braucht man weder eine Rennlizenz, noch 100 Jahre BMW-Erfahrung. Ich z.B. kam von Dacia und hatte keinerlei Probleme mit der Umstellung auf die neue Lenkung 😉🙄😁

Grüße, Philipp

Man kann alles auf ein Minimum reduzieren. Die Frage ist dann aber, ob das Minimum einen Sinn ergibt. 🙄

Und eine "komische" Lenkung ist bei einem Auto nicht unerheblich. Also für mich zumindest. Lenkung ist eben nicht nur Lenkrad.

Deine Antwort
Ähnliche Themen