4.2 AQF läuft nur auf einem Zylinder zu fett..?!
Hi zusammen! Evtl hat jemand meine leidensgeschichte schon aufgeschnappt, aber hier nochmal das wichtigste in kürze:
-Motor stottert unter Last, ab ca 1/3 Gaspedalweg.
-beim feinen Cruisen, 1/4 Gaspedal, alles gut solange man nicht über 1500 u/min dreht.
-Bei Vollast fällt der zu fett fahrende Zylinder nicht mehr so ins gewicht, Motor zieht ab 4000 mehr oder weniger gut durch
-Im Leerlauf fällt der Zylinder manchmal weg für ein paar sekunden, findet sich wieder und läuft ruhig
-Zündkerze des oben gennanten Zylinder verrusst, aber nicht verölt
Was gemacht wurde:
-Alle Zündspulen
-Alle Zündkerzen
-Alle Ventilschaftdichtungen
-Doppeltempgeber
-Luftmassenmesser
-Unterdrucksystem dicht, keine Falschluft
- Kompression zwischen 12,5 und 13,5 bar, Druckverlust zwischen 3% und 8% auf allen Zylinder
-Einspritzdüsen funktionieren alle, O-Ringe alle neu
-Natürlich sämtliche dichten neu die beim wechseln der Schaftdichtungen weg mussten inkl Simmerringe.
-Fehlerspeicher leer
Short Fuel Trim bank 2: -20% bis -25%
Short Fuel Teim Bank 1: -10% bis -15%
Es handeltsich dabei um Zylinder 5(in Fahrtrichtung linke bank, ganz vorne richtung Kühler)
Was zum.. ist da los? Ich stehe total aufm Schlauch :/
Vielen dank schonmal!
Beste Antwort im Thema
Zitat:
"Motor stammt von einer Berufsschule und diente dort lediglich als veranschaulichungs Objekt. In Betrieb war der Motor bei Audi selbst auf dem Prüfstand und ging danach an die Schule."
Das ist eigentlich gar nicht so selten. Oft (und jetzt kommt die schlechte Nachricht) sind das dann Motoren, die die Vorgaben nicht erfüllt haben und somit nicht in Verkauf gebracht werden sollten.
Oder es sind tatsächlich welche aus der Entwicklung, an denen nur dies und das versucht und noch verfeinert bzw. optimiert wurde. Um etwas zu optimieren, muss der Motor aber auch nach jeder noch so winzigen Veränderung immer wieder getestet werden. Auch dauerhaft, auch im Grenzbereich. Auch dauerhaft im Grenzbereich.
Ich erinnere mich noch gut an meine Berufsschulzeit. Auch wir hatten da diverse Motoren rumstehen. Die sind dann auf fahrbaren Prüfständen montiert und aufs Nötigste runterreduziert so ergänzt, dass man sie darauf laufen lassen kann (also ein Benzinkanister mit installierter Pumpe, eine kleine Batterie, Minikühler, notdürftig irgendeine auf die Schalldämpfer reduzierte AGA etc). Diese Motoren wurden dann bis zum Erbrechen auseinander- und wieder zusammengebaut. Es wurde daran veranschaulicht und geübt, wie man Kolben, Zylinder, Kurbelwellen etc. vermisst, wie man Kolbenringe wechselt, Kompression und Druckverlust prüft und und und. Und wenn man gut war, liefen die danach auch wieder. Und wenn sie richtig gut liefen, gabs ne 1 😉
Ob DIESER Motor so einer ist, kannst Du ganz einfach feststellen, indem Du einfach mal in die ganzen Leitungen (Kühlwasserschläuche, Ölleitungen) reinschaust. Da siehst Du sehr schnell, ob der viel gelaufen ist, oder nicht. Auch an den Schrauben / Gewinden kann man das vielleicht erkennen.
Wir hatten aber ebenfalls Motoren, die einfach nur in der Ecke rumstanden und nie angefasst wurden. Vielleicht hast Du Glück, und DAS ist so einer. Einfach nur so zum Anschauen ist Blödsinn - was sollte man denn da tolles erkennen können, was nicht an jedem anderen Motor so oder ähnlich auch verbaut ist.
Die Motoren werden an einem anderen Standpunkt zusammengebaut, als das Fahrzeug, und kommen dann komplett vormontiert direkt ans Band. Dort werden sie auf einer parallel zum Fahzeugbau laufenden Schiene zum kompletten Antriebstrang zusammengebaut. Also es kommen (ebenfalls zugelieferte) Getriebe, Kardanwellen, Antriebswellen, das komplette Fahrwerk, AGA und so weiter dran. Das sieht lustig aus - als wenn man nur noch einen Sitz dranbauen müsste und dann ohne Karosserie losfahren könnte 🙂
An einem bestimmten Punkt wird dann der komplett vormontierte Antriebstrang von unten in die Karosserie eingehoben und verschraubt. Das nennt sich dann romantischerweise "Hochzeit".
Danach gehts noch ein paar Stationen weiter (Türen - auf einer weiteren Parallel-Linie vormontiert, Sitze, Lenkrad, Stossfänger etc...) bis das Fahrzeug dann komplett fertig ist.
Ganz zum Schluss kommt die Probefahrt (meistens auf dem Testgelände, vereinzelt aber auch mit roten Nummern auf der Autobahn). Sind irgendwelche Fehler, kommt das Auto in die Nacharbeit. Das passiert auch, wenn im Fertigungsprozess Fehler passieren, deren Behebung aber das Band zu lange stehen lassen würden (falscher Kabelbaum oder so). Dann wird das Auto eben fehlerhaft zu Ende gebaut und geht dann sofort in die Nacharbeit.
Da ich mit dem Motorenbau (leider) nichts zu tun hatte, kann ich über den Ablauf dort auch nichts sagen. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass JEDER Porschemotor auf den Prüfstand geht. Ob das aber auch für Audi gilt, weiss ich nicht.
Mich würde auch sehr die Motornummer interessieren. Mach doch bitte mal ein Foto davon.
79 Antworten
Hat nix mit Tuning zu tun Micha, mit den Jahren hat sogar Audi dazugelernt und entsprechende Hitzeschutzbleche über den Krümmern angebracht, auch beim V8.
Luftspaltisolierte Krümmer verhindern nicht die Hitzeentwicklung und kommen dieser auch nicht zuvor, ihr Hauptziel ist der Leichtbau und das leisere Abgasverhalten. Bevor ich mir aber nun anfange Hitzeschutzbleche anzufertigen, zurechtzuschneiden und dann zu verbauen, würde ich halt zur einfachsten Methode greifen und die ist besagtes Isoband.
Edit: Das sie die Wärme durch Doppelwandprinzip und Luftisolierung besser nach Hinten ableiten, will ich nicht abschlagen, aber der Effekt ist trotzdem gering und die oben genannten Gründe, waren seinerzeit meinem Verständnis nach wichtiger bei der Entwicklung. Ein Hitzeschutzblech oder eben anderweitige Isolation hilft immer dabei, Bauteile vor thermischer Belastung zu schützen, egal welcher Bauart die Krümmer sind.
Oh, ich seh grade, meinen Beitrag hat es nur zur Hälfte genommen. Da sollte noch stehen, dass hier ein S8 mit über 440 TKM steht, der bislang keinerlei hitzebedingte Probleme hatte. Von daher sah ich die Notwendigkeit für eine zusätzliche Isolierung jetzt nicht.
Aber zurück zum Thema:
Woher die Maschine und zu welchem Preis?
Von der Laufleistung völlig unabhängig, der 4.2er hat keine hitzebedingten Probleme, da muss man beim W12 schon eher aufpassen.
Fakt ist jedoch, das die thermische Belastung einiger Bauteile im Motorraum recht hoch ist, dem Hersteller ist das jedoch damals wie heute völlig egal, aus absolut nachvollziehbaren Gründen übrigens. Dieser Umstand lässt sich mit etwas Motivation und Eigeninitiative jedoch verbessern und als passendes Beispiel, nenne ich hierbei eben gern die Ventildeckeldichtungen. Wenn man etwas weitergehen möchte und nichtnur bei den Krümmern bleibt, könnte man sich auch mit den vielen Gummischläuchen und Unterdruckleitungen beschäftigen. Von Sonderumbauten mit zusätzlichem Getriebe-Ölkühler und regelndem Thermostat, will ich hierbei nichtmal anfangen, wurde aber auch schon alles mal gemacht. Für manche ist es eine Auto, für andere ein Hobby, jeder wie er mag. 😉
@micha: Gut dann werd ich die Tage mal den Ölkühler abbauen und mir das Ansehen.
Die Bestellung mit den Teilen (Dichtungen und Kleinkram) geht nächste Woche raus =)
@rantanplansugar: Ne ich lass mal das Plastik Rohr drinn. Wenn das 10 - 15 Jahre hält dann ist
das mehr als in Ordnung, will doch auch noch mal schrauben an dem Dicken und nicht nur fahren =D
Die Dichtung für die Ölwanne bleibt auch drann, ich bin gespannt wo das es sifft und wo nicht
nach all den Jahren rumstehen. Anfühlen tut sich nämlich der Gummi im algemeinen wie neu..
Viskolüfterwelle läuft die neue deutlich besser, ist ja neu =) Die am jetzigen Motor hat doch schon etwas an Spiel
bekommen.
@Magnus-Vehiculum
Nunja, ich habe schon Polizisten erlebt wo man sich fragen muss, wo der den Waffenschein
gekauft hat.. Aber ich bin es mir echt am überlegen ob ich die Krümmer nicht tatsächlich
abwickle. Sehen tut man es ja so oder so fast nicht, dass muss man schon sehen wollen.
Auf die Versicherung bezogen? Regress wegen Brand durch nicht zugelassenes Teil, oder
irgend soetwas.. die finden immer einen Grund wenn es um viel Kohle geht.
Ich denke nicht das die Technik stehen geblieben ist, allerdings schlecht umgesetzt.
Siehe FSI, gute Idee aber schlechte Umsetzung. Und die Mühlen werden auch nicht leichter..
Mein Rekord liegt bis jetzt bei 11.2, allerings mit eben mit 7 1/2 Zylinder gell =)
Und noch für alle:
Der Motor habe ich aus einer Autoverwertung in Bad Wurzach und hat mich ohne Transport
1299 euronen gekostet. Allemal Billiger als auszubauen, alles überholen und einbauen.
Am 1 Dezember gehe ich das Projekt an, spätestens am 3.Dez muss er wieder Laufen und am
10 Dez. geht es dann nach Italien =)
So, ich bin müde, sorry wenn es wirr zu lesen ist. Gute Nacht euch allen!
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Hatte heute kurz Zeit bei der Arbeit und die Zündkerzen raus genommen. Etwas öl in die Zylinder gekippt, die Wanne gefüllt und ein paar mal durchgedreht. Evtl. In den Komenden Tagen baue ich mir noch ein Adapter um das Öl einmal durch den ganzen Motor zu drücken.
Danach noch kurz die Steuerzeit und paar andere kleinigkeiten Kontrolliert. Riemen kommt ja eh ein neuer. Aber Alles im Grünen bereich bis jetzt 🙂
Kerzen sehen aus wie neu :P
Sagmal wie sicher bist du dir, das er nie gelaufen ist?
Ist irgendwo ein Aufkleber, an dem sich das Fertigungsjahr feststellen lässt?
Könnte sich auch um nen Vorserien-AQF handeln, die Motoren werden nach der Testphase, was manchmal auch nur der Einlauf am Prüfstand oder im Fahrzeug war, gern mal an Berufsschulen oder ähnliche Einrichtungen weitergegeben.
Zum Öl vordrücken könnte man die Bohrung des Öldrucksensors im Ölkühlergehäuse verwenden, da dürfte auch die Adaption am einfachsten sein.
Der Motor war irgendwo an der Berufsschule ausgestellt, wenn ichs mir richtig gemerkt habe? Schau am besten dreimal in jede Öffnung rein, gerade Kühlsystem, ob nicht irgendwo irgendwas tief drinsteckt!
Nehme an die Verbrennungsspuren an den Zündkerzen kommt vom Prüfbanklauf bei Audi. Eingebaut war er aber definitiv noch nie, ich sehe keinerlei Spuren an einem Halter o.ä
Nicht direkt Berufsschule, ich denke ich habe mich da etwas unklar Ausgedrückt. Diente, damlas denke ich, zur Veranschaulichung einiger Details am Motor. Wasserrohre etc. kommen so oder so noch runter um die Dichtungen zu ersetzen.
Ich hoffe bloss das du mir jetzt nicht sagst: "Die Motoren kommen nicht alle auf die Prüfbank", denn dann wäre der Verkäufer mir eine Erklärung schuldig und mein Wissen um die Qualitätssicherung der Hersteller etwas erschüttert.
Edit zu deinem Edit:
Wenn ich mich recht drann erinnern mag war auf dem Zylinderkopf eine 98 Eingestanzt mit dem Monat, weiss ich grad nicht mehr auswändig. Jetzt machst du mich doch etwas stutzig..
Wie dem auch sei, solang er anschliessen gut läuft und keine versteckten Mängel hervortreten hat sich die Arbeit gelohnt!
Edit zu meinem Edit:
Hatte den Verkäufer grad nochmal am Telefon. Ich zitiere:
"Motor stammt von einer Berufsschule und diente dort lediglich als veranschaulichungs Objekt. In Betrieb war der Motor bei Audi selbst auf dem Prüfstand und ging danach an die Schule."
Und genau so wirkte das ganze auch auf mich. Wenn ich dazu komme gibts nächste Woche noch einen Druckverlusttest und weitere Kleinarbeiten um Ausfälle zu vermeiden.
Bis jetzt steht folgendes auf meiner Bestellliste, wenn jemand etwas zu ergänzen hat, nur zu!
8x Zylinderschraube Mitnehmerscheibe(Schwungrad)
24x Stiftschraube Zylinderkopf, Abgaskollektor
2x Dichtung Kollektor
24 xSechskantmutter Selbstsichernd Kollektor
6x Sechskantschraube Kollektor an Katalysator
6x Verdrehsicherung für Schraube, Kollektor Kat
6x Sechskantmutter Kollektor an Kat
2x Dichtung Abgaskollektor Katalysator
2x Doppelschelle MSD
2x Antriebswelle Bundschraube
2x Lambdasonde
1x Kühlmittelrohr Wärmetauscher
Dichtungen der Kühlmittelrohre, Dichtungen des Wärmetauschers, Zündkerzen, Ölfilter, Luftfilter, Pollenfilter und ein zwei andere nicht Motorspezifische Sachen (Simmerringe des Allrads, Automatikgetriebeöl und Filter) sind auch noch drauf aber noch nicht im Teilekatalog rausgesucht.
Zitat:
Ich hoffe bloss das du mir jetzt nicht sagst: "Die Motoren kommen nicht alle auf die Prüfbank", denn dann wäre der Verkäufer mir eine Erklärung schuldig und mein Wissen um die Qualitätssicherung der Hersteller etwas erschüttert.
Hmmm versteh ich nicht ganz, was hat den der Verkäufer dir gesagt?
Wieso wäre dein Wissen zur Qualitätssicherung erschüttert? 😁
Also nachdem Zusammenbau im Werk, bekommen die Motoren nen Kurzeinlauf auf dem Prüfstand, (muss ich schätzen, mittlerweile wohl 2-3h), hierbei werden natürlich relevante Daten ermittelt und mit den Sollvorgaben abgeglichen. Damals (schon zu Zeiten des Audi-V8) wurde am Ende der Einlaufphase, auch einmal die Max-Leistung zur Kontrolle angefahren, ob das bei den A8-Motoren bzw. heute noch der Fall ist, kann ich nicht sagen, halte es aber für wahrscheinlich. Dies ist jedoch bereits der Serienbetrieb.
Bei bereits weit fortgeschrittener Entwicklung am Prüfstand wiederrum, werden zuerstmal sehr viel mehr Daten erfasst, weil auch sehr viel mehr Aufbauten zum Einsatz kommen, kurzum der Aufwand ist weitaus höher. Da kann je nach Testbedingungen, bzw. zu testendem Bauteil, allein der Krümmer gern mal 30+- Temperaturmessstellen aufweisen, vom Rest des Motors mal abgesehen. Die Einlaufphase der Motoren ist am Prüfstand ebenfalls deutlich länger, da hier nicht soviel Zeitdruck dahinter steht, da bewegen wir uns im Bereich von etwa 6-24h, wie gesagt je nach Bedingungen, Test, Kundenwunsch, ect.
Es gibt durchaus absolut neue Motoren die nochnie eine Umdrehung im befeuerten Betrieb gemacht haben und die zu Veranschaulichungszwecken an Schulen ect. weitergegeben werden. Das sind dann beispielsweise solche, an denen der Ablauf des Zusammenbaus vor Beginn der eigentlichen Fertigung geübt wurde auf der Fertigungsstraße (vielleicht kann @Micha uns was dazu sagen?). Oder an denen wurden verschiedene Schraubentypen und deren Anzugsdrehmomente beim Zusammenbau überprüft, oder oder oder, die Möglichkeiten sind nahezu endlos und vom Hersteller abhängig.
Zitat:
Wenn ich mich recht drann erinnern mag war auf dem Zylinderkopf eine 98 Eingestanzt mit dem Monat, weiss ich grad nicht mehr auswändig. Jetzt machst du mich doch etwas stutzig..
Guck mal vorn links unterm Saugrohr , müsste auf dem Rumpf neben eingestanztem AQF ne Nummer stehen, das ist einfach die fortlaufende Nummer der Rümpfe, die würde mich intressieren.
(Beispiel siehe Bild)
Nunja, wenn nicht alle Motoren auf die Bank kämen und der Verkäufer mir sagt, der war noch nie eingbaut.. woher dann die Verbrennungsspuren? Hat sich ja zum Glück bereits geklärt.
Danke für die Ausführliche Erklärung, solche Sachen sind für mich immer sehr spannend zu lesen da sie immer wieder Einblicke in die Produktionstätten gewähren.
Die Nummer reich ich dir nach nächste Woche. Was kannst du an dieser feststellen?
Hast du evtl. noch eine Ergänzung zu meiner Liste bzgl. Muttern/Schrauben o.ä welche nach dem Ausbau ersetzt werden sollte/müssen?
An der Nummer kann ich eigentlich nichts feststellen, ist eher aus reinem Intresse. Wenn die gesamte Produktion des AQF eine fortlaufende Nummernfolge hätte (was jedoch unmöglich festzustellen ist), könnte man dann höchstens sagen, obs einer der Ersten, der Letzten oder eben Vorserie war, die haben manchmal auch schon Nummern.
Ne soviel mehr fällt mir ehrlich gesagt auch nicht ein, ich hab mir schon beim Durchlesen Gedanken gemacht. Wenns ein alter Motor wäre, die Kurbelgehäuse-Entlüftung, den Ölabscheider, Unterdruckleitungen, ect. aber in deinem Fall trifft das nicht zu, kann dir also alles egal sein.
Einzig würde ich an deiner Stelle alle Schrauben und Muttern der AGA, sowie besonders das Gewinde der Lambdasonden mit Hitzeschutzpaste einschmieren. Falls man jemals wieder dranmuss, hat man keine Probleme mehr mit festsitzenden Verschraubungen. Ich selbst verwende davon sogar ganz wenig auf den Zündkerzengewinden, wenn ich die bei nem neu gekauften Auto das erste Mal ersetze.
Ansonsten würd ich selbst, trotz Ölvordrücken, vor dem ersten Startversuch, den Anlasser paar Sekunden drehen lassen. Spritleitungen bis zum Rail würd ich auch Entlüften, bei Mehraufwand könnt man sogar direkt bis zu den Düsen entlüften, das wäre dann halt extrem Penibel, in meinen Augen aber angebracht. 😉
Da er werweiß wielang gestanden hat und sich sonstwas in den Ecken der Brennräume befinden kann (nein, mit Druckluft ausblasen hilft da nicht immer), wärs zur Schonung der Kats ansich gut ihn das erste Mal ohne laufen zu lassen, wegen der Bauart vom Flammrohr Bank-1 fällt das aber flach also seis drum.
Apropo, die Kats schonmal genauer angeschaut, sehen die Äußerlich noch okay aus auf der Eingangsseite? (hierbei wieder Scheiß Aufbau Flammrohr-Kat Bank-1 🙁)
Zitat:
"Motor stammt von einer Berufsschule und diente dort lediglich als veranschaulichungs Objekt. In Betrieb war der Motor bei Audi selbst auf dem Prüfstand und ging danach an die Schule."
Das ist eigentlich gar nicht so selten. Oft (und jetzt kommt die schlechte Nachricht) sind das dann Motoren, die die Vorgaben nicht erfüllt haben und somit nicht in Verkauf gebracht werden sollten.
Oder es sind tatsächlich welche aus der Entwicklung, an denen nur dies und das versucht und noch verfeinert bzw. optimiert wurde. Um etwas zu optimieren, muss der Motor aber auch nach jeder noch so winzigen Veränderung immer wieder getestet werden. Auch dauerhaft, auch im Grenzbereich. Auch dauerhaft im Grenzbereich.
Ich erinnere mich noch gut an meine Berufsschulzeit. Auch wir hatten da diverse Motoren rumstehen. Die sind dann auf fahrbaren Prüfständen montiert und aufs Nötigste runterreduziert so ergänzt, dass man sie darauf laufen lassen kann (also ein Benzinkanister mit installierter Pumpe, eine kleine Batterie, Minikühler, notdürftig irgendeine auf die Schalldämpfer reduzierte AGA etc). Diese Motoren wurden dann bis zum Erbrechen auseinander- und wieder zusammengebaut. Es wurde daran veranschaulicht und geübt, wie man Kolben, Zylinder, Kurbelwellen etc. vermisst, wie man Kolbenringe wechselt, Kompression und Druckverlust prüft und und und. Und wenn man gut war, liefen die danach auch wieder. Und wenn sie richtig gut liefen, gabs ne 1 😉
Ob DIESER Motor so einer ist, kannst Du ganz einfach feststellen, indem Du einfach mal in die ganzen Leitungen (Kühlwasserschläuche, Ölleitungen) reinschaust. Da siehst Du sehr schnell, ob der viel gelaufen ist, oder nicht. Auch an den Schrauben / Gewinden kann man das vielleicht erkennen.
Wir hatten aber ebenfalls Motoren, die einfach nur in der Ecke rumstanden und nie angefasst wurden. Vielleicht hast Du Glück, und DAS ist so einer. Einfach nur so zum Anschauen ist Blödsinn - was sollte man denn da tolles erkennen können, was nicht an jedem anderen Motor so oder ähnlich auch verbaut ist.
Die Motoren werden an einem anderen Standpunkt zusammengebaut, als das Fahrzeug, und kommen dann komplett vormontiert direkt ans Band. Dort werden sie auf einer parallel zum Fahzeugbau laufenden Schiene zum kompletten Antriebstrang zusammengebaut. Also es kommen (ebenfalls zugelieferte) Getriebe, Kardanwellen, Antriebswellen, das komplette Fahrwerk, AGA und so weiter dran. Das sieht lustig aus - als wenn man nur noch einen Sitz dranbauen müsste und dann ohne Karosserie losfahren könnte 🙂
An einem bestimmten Punkt wird dann der komplett vormontierte Antriebstrang von unten in die Karosserie eingehoben und verschraubt. Das nennt sich dann romantischerweise "Hochzeit".
Danach gehts noch ein paar Stationen weiter (Türen - auf einer weiteren Parallel-Linie vormontiert, Sitze, Lenkrad, Stossfänger etc...) bis das Fahrzeug dann komplett fertig ist.
Ganz zum Schluss kommt die Probefahrt (meistens auf dem Testgelände, vereinzelt aber auch mit roten Nummern auf der Autobahn). Sind irgendwelche Fehler, kommt das Auto in die Nacharbeit. Das passiert auch, wenn im Fertigungsprozess Fehler passieren, deren Behebung aber das Band zu lange stehen lassen würden (falscher Kabelbaum oder so). Dann wird das Auto eben fehlerhaft zu Ende gebaut und geht dann sofort in die Nacharbeit.
Da ich mit dem Motorenbau (leider) nichts zu tun hatte, kann ich über den Ablauf dort auch nichts sagen. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass JEDER Porschemotor auf den Prüfstand geht. Ob das aber auch für Audi gilt, weiss ich nicht.
Mich würde auch sehr die Motornummer interessieren. Mach doch bitte mal ein Foto davon.
@Magnus-Vehiculum
Na dann reich ich euch beiden die Nummer noch nach, nimmt mich nun selbst wunder.
Steht bestimmt ne 1 drauf 😉
Nach dem Ölvordrücken werd ich selbstverständlich nur mit dem Anlasse noch
durchdrehen lassen um ganz sicher zu gehen. Rail und Düsen werde ich vorab
schonmal reinigen und gründlich spülen.
Die Kats sehen soweit ich es sehen kann gut aus. Kannst du mir das genauer
Erklören was du mit dem Aufbau meinst?
@micha204
Ach Micha, einerseits freut es mich sehr solche Sachen bezüglich der Produktion
zu lesen, anderseits verunsichert es mich doch stark. Auch
wir hatten in der Berufsschule solche Motoren wie von dir Beschrieben,
allerdings wurde dort meistens zu 4 Zylindern o.ä gegriffen um
den Aufwand gering zu halten, es will ja von jedem mal gemacht werden
und wenn was ist kann man es schnell reparieren.
Zu dem ganzen muss ich sagen das ich solche sachen wie
abgegriffene Schrauben die schon 100 mal ein/ausgebaut worden sind
nicht sehen konnte. Nirgends. Man könnte wirklich meinen der Motor kommt
direkt ausm Karton. Nichts ist verfärbt, keine Schraube angefasst...
Wie neu eben! Die Motoren, welche wir damals in der Berufsschule
zur Verfügung hatten.. Die hatten deutliche Kampfspuren!
Ich werde am Montag ein Foto der Motornummer schiessen und einige Detailfotos
von Schrauben usw. Dann könnt ihr euch direkt selbst ein Bild machen.
Danke nochmals für die Unterstützung bzgl. des ganzen hier,
weiss ich zu schätzen.
Bei uns warens auch eher die "kleinen" Motoren, die da seziert wurden. Die Grossen waren dann die, die nur in der Ecke standen. Von daher stehen Deine Chancen ja gar nicht so schlecht, ein "Neuteil" erworben zu haben. Lass Dich von mir nicht verunsichern! Machs, wie im richtigen Leben: schau in jedes Loch mal rein. Wenn nichts drin ist, was nicht reingehört, ist alles gut. 😉
Und dann einbauen, Arschbacken zusammenkneifen und los gehts. Ich bitte ausdrücklich um ein Foto oder Video Deines Gesichtes beim ersten Start, wenn er dann läuft. Mein Neid ist Dir sicher! 😉
Was ist mit dem alten Motor denn jetzt eigentlich?
Neuteil hin oder her, solange er ohne Macken läuft ist alles im grünen Bereich =)
Werde zwischendurch beim aus und einbau ein paar Fotos schiessen wenn ich es nicht vergesse wie so oft. Vom First start gibt es natürlich ein Video. Mir gehen jetzt schon die Mundwinkeln hoch wenn ich daran denke das der neue Motor drinn ist und läuft =D
Ich weiss noch nicht so recht, besteht Intresse? Momentan schweben mir 3 Ideen im Kopf rum:
1. Komplett bei Seite legen als Ersatzteilspender
2. Zerlegen, Teile einzeln reinigen und Lagern, Motorblock mit Kölben und Glasplatte ins Wohnzimmer stellen
3. Komplett revidieren
Oder eben Verkaufen, wenn ihn jemand brauchen kann in dem Zustand =)
Ich muss mal nachsehen, ob der die gleiche Basis hat wie mein AQH. Wenn ja, würd ich schon ein paar Infos mal brauchen können...