4.2 AQF läuft nur auf einem Zylinder zu fett..?!
Hi zusammen! Evtl hat jemand meine leidensgeschichte schon aufgeschnappt, aber hier nochmal das wichtigste in kürze:
-Motor stottert unter Last, ab ca 1/3 Gaspedalweg.
-beim feinen Cruisen, 1/4 Gaspedal, alles gut solange man nicht über 1500 u/min dreht.
-Bei Vollast fällt der zu fett fahrende Zylinder nicht mehr so ins gewicht, Motor zieht ab 4000 mehr oder weniger gut durch
-Im Leerlauf fällt der Zylinder manchmal weg für ein paar sekunden, findet sich wieder und läuft ruhig
-Zündkerze des oben gennanten Zylinder verrusst, aber nicht verölt
Was gemacht wurde:
-Alle Zündspulen
-Alle Zündkerzen
-Alle Ventilschaftdichtungen
-Doppeltempgeber
-Luftmassenmesser
-Unterdrucksystem dicht, keine Falschluft
- Kompression zwischen 12,5 und 13,5 bar, Druckverlust zwischen 3% und 8% auf allen Zylinder
-Einspritzdüsen funktionieren alle, O-Ringe alle neu
-Natürlich sämtliche dichten neu die beim wechseln der Schaftdichtungen weg mussten inkl Simmerringe.
-Fehlerspeicher leer
Short Fuel Trim bank 2: -20% bis -25%
Short Fuel Teim Bank 1: -10% bis -15%
Es handeltsich dabei um Zylinder 5(in Fahrtrichtung linke bank, ganz vorne richtung Kühler)
Was zum.. ist da los? Ich stehe total aufm Schlauch :/
Vielen dank schonmal!
Beste Antwort im Thema
Zitat:
"Motor stammt von einer Berufsschule und diente dort lediglich als veranschaulichungs Objekt. In Betrieb war der Motor bei Audi selbst auf dem Prüfstand und ging danach an die Schule."
Das ist eigentlich gar nicht so selten. Oft (und jetzt kommt die schlechte Nachricht) sind das dann Motoren, die die Vorgaben nicht erfüllt haben und somit nicht in Verkauf gebracht werden sollten.
Oder es sind tatsächlich welche aus der Entwicklung, an denen nur dies und das versucht und noch verfeinert bzw. optimiert wurde. Um etwas zu optimieren, muss der Motor aber auch nach jeder noch so winzigen Veränderung immer wieder getestet werden. Auch dauerhaft, auch im Grenzbereich. Auch dauerhaft im Grenzbereich.
Ich erinnere mich noch gut an meine Berufsschulzeit. Auch wir hatten da diverse Motoren rumstehen. Die sind dann auf fahrbaren Prüfständen montiert und aufs Nötigste runterreduziert so ergänzt, dass man sie darauf laufen lassen kann (also ein Benzinkanister mit installierter Pumpe, eine kleine Batterie, Minikühler, notdürftig irgendeine auf die Schalldämpfer reduzierte AGA etc). Diese Motoren wurden dann bis zum Erbrechen auseinander- und wieder zusammengebaut. Es wurde daran veranschaulicht und geübt, wie man Kolben, Zylinder, Kurbelwellen etc. vermisst, wie man Kolbenringe wechselt, Kompression und Druckverlust prüft und und und. Und wenn man gut war, liefen die danach auch wieder. Und wenn sie richtig gut liefen, gabs ne 1 😉
Ob DIESER Motor so einer ist, kannst Du ganz einfach feststellen, indem Du einfach mal in die ganzen Leitungen (Kühlwasserschläuche, Ölleitungen) reinschaust. Da siehst Du sehr schnell, ob der viel gelaufen ist, oder nicht. Auch an den Schrauben / Gewinden kann man das vielleicht erkennen.
Wir hatten aber ebenfalls Motoren, die einfach nur in der Ecke rumstanden und nie angefasst wurden. Vielleicht hast Du Glück, und DAS ist so einer. Einfach nur so zum Anschauen ist Blödsinn - was sollte man denn da tolles erkennen können, was nicht an jedem anderen Motor so oder ähnlich auch verbaut ist.
Die Motoren werden an einem anderen Standpunkt zusammengebaut, als das Fahrzeug, und kommen dann komplett vormontiert direkt ans Band. Dort werden sie auf einer parallel zum Fahzeugbau laufenden Schiene zum kompletten Antriebstrang zusammengebaut. Also es kommen (ebenfalls zugelieferte) Getriebe, Kardanwellen, Antriebswellen, das komplette Fahrwerk, AGA und so weiter dran. Das sieht lustig aus - als wenn man nur noch einen Sitz dranbauen müsste und dann ohne Karosserie losfahren könnte 🙂
An einem bestimmten Punkt wird dann der komplett vormontierte Antriebstrang von unten in die Karosserie eingehoben und verschraubt. Das nennt sich dann romantischerweise "Hochzeit".
Danach gehts noch ein paar Stationen weiter (Türen - auf einer weiteren Parallel-Linie vormontiert, Sitze, Lenkrad, Stossfänger etc...) bis das Fahrzeug dann komplett fertig ist.
Ganz zum Schluss kommt die Probefahrt (meistens auf dem Testgelände, vereinzelt aber auch mit roten Nummern auf der Autobahn). Sind irgendwelche Fehler, kommt das Auto in die Nacharbeit. Das passiert auch, wenn im Fertigungsprozess Fehler passieren, deren Behebung aber das Band zu lange stehen lassen würden (falscher Kabelbaum oder so). Dann wird das Auto eben fehlerhaft zu Ende gebaut und geht dann sofort in die Nacharbeit.
Da ich mit dem Motorenbau (leider) nichts zu tun hatte, kann ich über den Ablauf dort auch nichts sagen. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass JEDER Porschemotor auf den Prüfstand geht. Ob das aber auch für Audi gilt, weiss ich nicht.
Mich würde auch sehr die Motornummer interessieren. Mach doch bitte mal ein Foto davon.
79 Antworten
micha mit dem AQF kannst du nichts anfangen , die Bauteile sind untereinander nicht kompatibel , Nockenwellen , Kolben , Rumpfmotor , Saugrohr , Ventilfedern , Zylinderkopf Chasis , usw. ist 4.2 und S8 360 Pferde nicht zum vermischen gedacht
Ja, ich sehs gerade. Eine Zeit lang war der ientisch mit dem AUW. Somit scheide ich leider aus. 🙁
Insofern emfehle ich Dir natürlich, den kompletten Motor ins Alteisen zu werfen... 😉
Behalten, Wegstellen, Ersatzteillager. In einigen Jahren wirste froh drum sein
Edit: Das mit den großen Motoren kenn ich übrigens genauso aus der Ausbildung. Die großen standen immer irgendwo in der Ecke rum, die kleinen wurden zerlegt und wieder zusammen gebaut. Bei uns haben wir die aber aus Schrottautos ausgebaut. Die funktionellen Motoren in den fahrbaren Käfigen an denen demonstriert wurde, haben wir nur mal ab und zu nen Service gemacht. Die Motoren zu Veranschaulichungszwecken waren auch meist als Schnittmodelle rumgestanden.
Genau das werde ich auch tun, revidieren macht noch keinen Sinn. Evtl wenn der neue irgendwann mal ausfällt, aber das wird hoffentlich nicht so schnell passieren 🙂
Btw: Die Motornummer lautet AQF 001941
Auf dem Zylinderkopf ist Jahr 98 KW 31 eingegossen. Also wirklich einer der aller ersten.
Schaue später mal was bei meinem aktuell eingebautem Motor drauf steht.
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Der AQF wurde von 10/98 (also bereits MJ 99) bis 02/01 gebaut. Aus irgendeinem Grund kann ich diesen MKB nur bis Anfang 2000 zurückverfolgen. Am 31.01.2000 wurde der AQF-Motor #007321 verbaut. Danach so ca. 100 - 200 Stück pro Monat. Wenn man rückwärts schätzt, würde ich bei Deinem also auch auf einen sehr frühen Motor tippen. Das geht auch mit dem Zylinderkof aus 98 einher. Allerdings zumindest für MEIN Empfinden nicht früh genug, um als Versuchsmotor durchzugehen. SOOOOO kurz vor Auslieferungsbeginn sind die Kisten in der Regel schon lange gebaut.
Es ist irgendwie ein Widerspruch in sich: einerseits müsste der Motor (rein rechnerisch) schon seeeehr lange vor Serienbeginn gebaut worden sein, andererseits ist ein für die entsprechende Zeit brandneuer Zylinderkopf drauf. Eventuell doch ein Testmotor, an dem vielleicht auch einfach irgendwelche unterschiedlichen Zylinderköpfe versucht wurden? Oder bei dem ein Zylinderkopf hochgegangen ist?
Es bleibt also spannend.
EDIT: Eine Frage an alle, die schon auf die Kolbennöden ihrer Motoren gesehen haben: ist es bei unseren Motoren auch so, dass auf den Kolbeböden das Baujahr eingeschlagen ist?
Aktuell verbauter Motor:AQF 002700
Hmm, ich glaube nun wirklich nicht mehr an einen Versuchsmotor, so weit liegt der aktuell verbaute und der neue Motor nicht auseinander.
Und wie es spannend bleibt, ich kanns kaum erwarten den neuen Motor einzubauen 🙂
Ah sehr schön danke für die Nummer! 🙂
Zitat:
Allerdings zumindest für MEIN Empfinden nicht früh genug, um als Versuchsmotor durchzugehen. SOOOOO kurz vor Auslieferungsbeginn sind die Kisten in der Regel schon lange gebaut.
Das sehe ich genauso, mir kommt die Nummer dafür auch viel zu hoch vor.
Ich hätte einen passenden Vergleich gehabt, mit dem 4.2er AQF den ich vor kurzem verkauft habe (Bj. 11.03.1999) aber ich habe scheinbar kein Foto von der Nummer gemacht, kann es also nichtmehr nachvollziehen.
Aber... 😁
Zitat:
Am 31.01.2000 wurde der AQF-Motor #007321 verbaut. Danach so ca. 100 - 200 Stück pro Monat.
Mein zweiter AQF wurde am 15.04.2000 gebaut und hat die Nummer: #007836
Kurze frage an euch, ist der linke Kanal ein blindkanal? Mein Gefühl sagte mir aus irgend einem Grund ich soll die WaPu abmachen und siehe da... ist allerdings der einzige Kanal im ganzen System das solche ablagerungen aufwies, alle anderen sind entweder leicht feucht oder Trocken, aber ohne Ablagerungen!
Ich frage, weill da keine Luft durchgeht wenn ich reinblase mit der Druckluftpistole. Bei allen anderen Kanälen jedoch schon :/
Edit: ist übrigens sehr weich die Masse und löst sich bei Kontakt mit Wasser sofort auf.
Das ist eingetrockneter Kühlerfrostschutz. Einfach sauber wegspülen, und gut. Die Pumpe hat nur einen Zu- und einen Ablauf. Somit ist eine Seite "blind", wenn man so will. Der Rost an der Wasserpumpe muss weg! Wenn Du ihn nicht sauber wegkriegst, bau lieber eine Neue ein. Warum hast Du den Thermostat ausgebaut?
Genau das habe ich auch gemacht, Zulauf ist ja in der Mitte und weggehen tut es nach rechts, wollte nur auf Nummer sicher gehen.
Thermostat habe ich ersetzt,hatte so oder so noch ein neues rumliegen. Wenn ich das alte gelassen hätte und dann Probleme gehabt hätte... man würd ich mich aufregen.
Nun gut, danke fürs beruhigen, wollte mich absichern.
Am Samstag wird noch das Kunstoffrohr beim Wärmetauscher ersetzt, der Zahnriemen montiert, neue Kerzen eingeschraubt und vorgeölt. Wenn dann noch genug Zeit ist nehm ich noch das HA Diff runter und dichte es komplett neu ab, dann kann ich das auch schon von der Liste streichen.
Nächste Woche gilt es dann ernst 🙂
Hab mir mal die Bilder des Schmuckstücks angesehen - mein Gott sieht das Triebwerk noch lecker aus. Viel Freude und Gute Fahrt damit!!
So meine lieben, heute um 13:00 Uhr konnte ich starten. Ich sag mal nichts gross dazu und lasse die Bilder sprechen. Man erkennt gut, wieso der AQF nicht mehr rund lief.. ein folgeschaden des langen Ölverbrennens, da half auch Ventilschaftdichtungen ersetzten nichts mehr..
Hab mit dem Hammer rausgeholt an Ölkohle was ging, war zum glück nur beim Übergang vom Zylinderkopf in den Krümmer, dahinter und davor war alles frei. Zur sicherheit liegen die beiden Krümmer über nacht im Diesel und werden morgen noch gründlich ausgewaschen.
Und ja, der Hebel war notwendig um die Antriebswellenschrauben zu lösen, der Schlagschrauber hatte keine Chance. Ging erst lost als ich am äussersten Ende mein ganzen Körpergewicht von 70kg angesetzt habe. Hlabe Umdrehung gelöst, schon konnte man sie mit den Fingern rausdrehen =D
Entschuldigt die Schlechte Qualität, meine Handykamera hat was vor der Linse und ich kriegs nicht raus.. Nehme morgen meine andere Kamera mit.
Morgen gehts weiter!
Noch so gerne.. so ein Ultraschallreiniger ist schon was feines..
Hab mir nun noch 2 Lambdasonden geordert, bei all der Ölkohle die da durch ist würde es mich wundern, wenn der Kat noch seine wirkung behalten hat. Verstopft ist zumindest optisch nichts.