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Mon Mar 08 19:19:33 CET 2021    |    notting    |   Stichworte: E-Auto, GEIG, Ladeinfrastruktur

Wie findet ihr das gebäudeintegrierten Lade- und Leitungsinfrastruktur für die E-Mobilität Gesetz?

Logo Das GEIG unter die Lupe genommenLogo Das GEIG unter die Lupe genommen

Hallo!

Der Bundesrat hat das GEIG (gebäudeintegrierten Lade- und Leitungsinfrastruktur für die Elektromobilität Gesetz) gebilligt und wird nun Gesetz -> https://www.electrive.net/2021/03/05/bundesrat-billigt-geig/
https://www.bmwi.de/.../...ungsinfrastruktur-elektromobilitaet.pdf?...
Aber was steht drin und wie sinnvoll ist es für den Ausbau der Ladeinstrastruktur?
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Da es schon einen Thread dazu gibt, bitte dort kommentieren: https://www.motor-talk.de/.../...adesaeulenpflicht-kommt-t6804215.html

Fangen wir gleich mit einer großen Ausnahme an: Es gilt nicht u.a. für alle Nichtwohngebäude von KMU, die überwiegend von ihnen selbst genutzt werden. Es gibt sehr viele insb. Rewe- und Edeka-Märkte, die als Franchise von einem KMU betrieben werden oder auch div. McDonalds. Es gibt auch genügend Kinos und vor allem Theater, die KMU sind.
Bin mir auch nicht sicher, ob die Gebäude von Konzernen bereits formal innerhalb des jeweiligen Konzerns einem oder mehreren KMU gehören, was der Vermieter ist.

Zudem gelten die Vorschriften dies oder jenes zutun aus dem Gesetz eben nur, wenn es um Parkplätze geht, die zu einem Gebäude gehören. D.h. es gilt nicht für öffentliche bzw. Anwohner-Parkplätze an der Straße, die eben der Gemeinde gehören. Gerade in Großstädten sind oft "legale Bestechungsgelder" vorgesehen, dass man auch bei Neubauten keine Stellplätze schaffen muss. Wenn man also so unter der jeweiligen Grenze bleibt, ist man auch nicht vom GEIG betroffen.

Daher denke ich, dass dieses Gesetz die Parkplatz-Probleme weiter verschärfen wird, entweder durch die Umwidmung zu einem Ladepunkt oder eben dadurch, dass eher die Variante mit dem "legalen Bestechungsgeld" genutzt werden wird, sodass weniger Parkplätze entstehen.
Nicht immer klappt das so wie bei meinen Nachbarn, wo’s 3 Eigentumswohnungen gibt mit jeweils einem Carport-Stellplatz, aber in der Praxis meist 2 Autos pro Stellplatz gut hinpassen (und ein Auto ggf. durch das andere blockiert ist).

Bei bestehenden Gebäuden kommt das Gesetz nur zur Anwendung, wenn ohnehin eine größere Renovierung der Parkplätze ansteht. Wobei max. 7% der Renovierungskosten für die Ladeinfrastruktur als zumutbar gelten. Wird die Ladeinfrastruktur warum auch immer teurer, gelten die Vorschriften wiederum nicht. Es müssen auch Datenleitungen verlegt werden, getrennt von den Stromleitungen.
Wobei mir nicht klar ist, ob man einfach eine 350kW-HPC-Ladesäule mit entsprechendem Stromanschluss veranschlagen kann um sagen zu können "ist zu teuer, brauchen lt. Gesetz keinen Ladepunkt zu errichten". Oder man stückelt die Renovierung so gut, dass die Grenze auch erreicht wird.
Ausnahme: Nichtwohngebäude mit >20 Stellplätzen brauchen ab dem 1.1.2025 auf jeden Fall einen Ladepunkt. So wie ich das verstehe ohne Kostenobergrenze. Hm, da muss man z. B. bei Aussichtstürmen oder Gebäuderuinen in der Pampa ohne Strom aufpassen, dass die Stellplätze für die Besucher rechtlich gut getrennt sind, sonst kann’s teuer werden? 😰

Außerdem befürchte ich, dass durch das Gesetz in der Praxis eher sinnlose Ladepunkte aufgestellt werden.

- Diejenigen die ein Interesse daran haben, werden sicher in ein paar Jahren fertig sein den Bestand auszurüsten. Sieht man auch an deren regelmäßigen Pressemeldungen.

- Ladepunkte <=3,7kW sind von der LSV ausgenommen, macht die Sache noch billiger als von den anderen Kosten her.

- Es steht nirgends wie zuverlässig sie Strom liefern müssen bzw. wie schnell reagiert werden muss, wenn der Ladepunkt nicht funktioniert.

- Gerade die, die kein Interesse an Lademöglichkeiten haben, werden ihre Kosten reinholen wollen -> teure Tarife trotz geringer Leistung. Keiner will sowas. Bei HPC dagegen hat man eher die Wahl zwischen verschiedenen Anbietern an der Route -> mehr Preiskampf als da wo die Autos eh rumstehen.

https://www.electrive.net/.../

Zitat:

In seinem Vortrag im Rahmen unserer digitalen Konferenz stellte Sillober übrigens klar, dass sich die EnBW nach ausführlichen Analysen auf das Hochleistungsladen konzentrieren werde. Neue AC-Ladepunkte will der baden-württembergische Energieversorger nicht mehr errichten. „Natürlich ist der Ladevorgang zuhause mit der Wallbox für den Kunden am besten. Aber nicht alle Autofahrer haben einen festen Ladeplatz und unseren Zahlen zufolge können auch nur in rund der Hälfte der Häuser Ladepunkte installiert werden“, sagte Sillober. „Wer also nicht zuhause laden kann, wird mit HPC das Laden in seinen Alltag integrieren können.“

- Oder was ist, wenn man eine kleines Solarpanel nimmt und dort eine Wallbox anschließt? Strom gibt’s dann eben nur bei Sonnenschein und auch dann nur ein paar 100W. Da keine Stromkosten abhängig von der Nutzung anfallen, könnte man in diesem Fall am ehesten auf eine Abrechnung verzichten, was die Kosten wiederum senkt.

Fazit: Das Gesetz wird kaum für zusätzliche brauchbare Ladepunkte sorgen.
- Viele Ladepunkte wären sicher auch ohne das Gesetz erstellt worden, z. B. mit Hilfe der Vorschriften im WEG oder einfach weil der Eigentümer ein Interesse daran hat.
- In der Praxis dürfte es sehr viele Fälle geben, wo die Ausnahmen greifen, selbst dort wo eine größere Renovierung ansteht (von KMU selbstgenutztes Gebäude oder zu wenige Stellplätze an einem Ort).
- Die, die wirklich müssen, dürften Wege für sie billigstmögliche Lösung finden, die den Ladepunkt praktisch betrachtet unbrauchbar macht. Meine damit z. B. extrem wenig Ladeleistung und hohe Unzuverlässigkeit bzw. ewige Wartezeiten bis repariert wird. Das wird auch teure Ladetarife beinhalten.
Damit normale Laternenparker auf E-Autos umsteigen, brauchen sie aber HPC-Ladesäulen, siehe auch die Aussagen von EnBW. HPC-Ladesäulen mit entsprechenden Stromanschlüssen dürften aber oft die Kostenobergrenze im Gesetz überschreiten.
- Desweiteren sehe ich Fälle kommen, wo die Kosten unzumutbar hoch sind, aber die Kostengrenze nicht greift.

notting

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Mon Feb 15 15:41:52 CET 2021    |    notting    |    Kommentare (13)    |   Stichworte: E-Auto, laden, Ladesäule, Untersuchung, Zusammenhang

Wie wird euer Nutzungsprofil (vermutlich) sein, wenn ihr ein BEV oder PHEV habt?

Logo Mehr Ladesäulen = mehr E-Autos?Logo Mehr Ladesäulen = mehr E-Autos?

Hallo!

Heute wurde eine Pressemitteilung zu einer Studie des RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung veröffentlicht. In dieser Studie geht es um die Frage, ob mehr Ladesäulen für mehr E-Autos sorgen. Mein Eindruck von der Studie ist, dass man sich bei den Ergebnissen zu sehr auf die Zahlen versteift hat, die man generiert hat. Dabei hat man IMHO wichtige Randbedingungen nicht genügend in Augenschein genommen. Deswegen möchte ich diese Studie bzw. die Pressemitteilung kommentieren.
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Quellen:
Studie (Englisch) mit Inhaltsangabe (Deutsch): https://www.rwi-essen.de/publikationen/ruhr-economic-papers/1130/
Pressemitteilung mit deren Zusammenfassung der Ergebnisse auf Deutsch: https://www.rwi-essen.de/presse/mitteilung/429/

Was in der Pressemitteilung nicht steht, was aber für das Verständnis meiner Kommentare wichtig ist:
- So wie ich die Studie lese, geht es nur um öffentliche Ladepunkte. Die Daten der Ladepunkte stammen von der BNetzA, die meines Wissens keine Daten zu irgendwelchen privaten Lademöglichkeiten haben.
- Schnelllader ist alles mit >22kW, d.h. auch 43kW AC. Normallader ist alles mit <=22kW, d.h. auch z. B. 20kW DC (gibt’s stellenweise).

Nun zu den Aussagen aus der Pressemitteilung:

Zitat:

Ein Ausbau von herkömmlichen Ladepunkten um zehn Prozent führt zu einem Anstieg des Kaufs von E-Autos um 5,4 Prozent.

Habe in der Studie keine Stelle gefunden, wo die Kausalität hergeleitet wurde. Sehe nur offizielle Zahlen über BEV- und PHEV-Zulassungen und offizielle Zahlen über die Ladepunkte. Keine Umfrage unter den Käufern was die Kaufgründe waren. Kann ja sein, dass die Betreiber der Ladesäulen nur vermuten, dass das bald ein gewinnbringendes Geschäft ist (aktuell ist es das nicht wirklich, wird aber trotzdem massiv investiert), aber die Leute hauptsächlich z. B. aufgrund der gestiegenen Reichweiten bzw. besser gewordenen Preis-Leistungsverhältnisse der E-Autos eher sowas kaufen.

Mal ganz abgesehen davon geben sie später in der Pressemeldung zu, dass die Effekte regional sehr unterschiedlich sind.

Zitat:

Der Effekt von zusätzlichen Schnellladepunkten auf die Nachfrage nach E-Autos könnte sogar etwa viermal so groß sein, wobei dieser Wert mit einer höheren statistischen Unsicherheit verbunden ist.

Kann das durchaus nachvollziehen, auch wenn man das Thema Langstrecke mal ganz außen vor lässt. Die meisten werden keinen Bock haben jeden Tag an irgendeine öffentliche Ladesäule zu fahren. Man weiß nie ob die immer dann frei ist wenn man sie braucht usw. Folglich werden die meisten nur dann ein E-Auto kaufen, wenn sie entweder jeden Tag daheim sicher genug Strom laden können oder wenn die Reichweite für mehrere Tage reicht, sodass man ein Zeitfenster von ein paar Tagen hat, in dem der Akku nicht zu voll ist, aber auch noch nicht ganz leer ist, sodass man zeitsparend an einen Schnelllader kann und wenn dieser gerade belegt ist kein Problem bekommt, sondern es am nächsten Tag nochmal probieren kann. Aufgrund der allseits bekannten Auswirkungen von Angebot von Nachfrage ist es auch sehr wahrscheinlich, dass die Ladetarife da wo man öfters ohnehin länger parkt teurer sein wird als anderswo. Nicht alle Ladesäulen-Anbieter werden an beliebten Roaming-fähigen günstigen Ladetarifen teilnehmen.

Das Netz an Schnellladepunkten ist aber natürlich aktuell dünner als das an Normalladepunkten. Man will aber zum Laden keine großen Umwege fahren. D.h. die Wahrscheinlichkeit, dass man einen Normalladepunkt an seinen üblichen Routen hat, ist viel höher als dass es dort einen Schnellladepunkt gibt. Daher die große statistische Unsicherheit.

Schnelllader werden sich aber eher auch Konkurrenz machen bzw. einen Preisdruck auslösen, weil man gerade auf der Langstrecke eher an verschiedenen vorbeikommt und so eher die Möglichkeit hat einen günstigeren anzufahren. Wie gesagt, nicht alle Ladesäulen-Anbieter werden an beliebten Roaming-fähigen günstigen Ladetarifen teilnehmen.

Zitat:

Auch auf den Kauf von Hybridautos haben zusätzliche Ladepunkte einen positiven Einfluss. Allerdings ist der Effekt nur etwa halb so groß – vermutlich, weil Hybridautos auch mit herkömmlichem Treibstoff fahren können und daher weniger auf die Ladeinfrastruktur angewiesen sind als reine Elektrofahrzeuge.

Das ist sicher einer der Gründe. Aber kein Wort dazu, dass

- die meisten PHEV nur furchtbar langsam laden können (oft 3,6kW), sodass sich das Anschließen z. B. während eines kurzen Einkaufs kaum lohnt. Mal ganz abgesehen davon, dass man sich wenn man doch öffentlich lädt nachvollziehbarerweise den Zorn der BEV-Fahrer auf sich ziehen kann, wenn nicht eines der PHEV wegfährt wenn alle anderen Ladesäulen dort gerade belegt sind.

- es oft nicht mal eine aufpreispflichtige Option gibt, die die Nutzung eines Schnellladepunkts richtig sinnvoll macht, d.h. IMHO mindestens 50kW Ladeleistung. Das liegt u.a. an den recht kleinen Akkus (wobei oft 11kW AC sinnvoll wären, aber es das überhaupt nicht als Option gibt). Aber selbst wenn es z. B. eine Option mit ca. 20kW DC-Ladung gibt, ist diese meist extrem teuer, während viele BEV die AC "nur" mit 11kW laden können meist sogar serienmäßig auch >=50kW DC-Ladung können (oder zumindest AC 22kW laden können, was man sehr häufig auch an innerörtlichen Ladesäulen ausnutzen kann).

Zitat:

Wie stark die Nachfrage nach E-Autos von der Ladeinfrastruktur abhängt, ist regional sehr verschieden: In dicht besiedelten Gebieten, etwa im Großraum München, im Rhein-Main- und im Ruhrgebiet, steigern Ladepunkte die Verbreitung von Elektrofahrzeugen deutlich mehr als in ländlichen Regionen. Auch in Gebieten mit hohen Kraftstoffpreisen sind die Effekte größer. Den Ausbau von Ladestationen regional gezielt zu subventionieren, könnte die Effektivität der Förderung daher stark verbessern.

Es wurde beispielsweise nicht erwähnt, dass gerade in dicht besiedelten Gebieten die Parkplätze auch um die Wohnungen knapp sind, weil man oft "legale Bestechungsgelder" annimmt, durch die ggf. sogar keine Stellplätze auf dem Grundstück vorhanden sein müssen. Das Geld wird aber nicht dazu verwendet vor dem Haus zusätzliche öffentliche Stellplätze zu schaffen. Zudem ist es gerade in Großstädten häufiger erlaubt das E-Auto länger an einer Ladesäule stehen zu lassen als man lädt, insb. über Nacht. Selbst wenn der Ladevorgang z. B. max. 2h dauern darf, ergibt dies für E-Autos eine bessere Parkplatz-Situation als für Verbrenner, auch weil häufig wegen der Ladesäulen ehemals öffentliche Parkplätze umgewidmet werden. Zudem kann man am E-Auto ggf. auch die Ladeleistung verringern, sodass es länger dauert, bis man wegen vollem Akku wegfahren muss.

In ländlicheren Gegenden hat man auch IMHO eher daheim einen festen Stellplatz, was eine wichtige Grundvoraussetzung für eine Lademöglichkeit daheim ist. Zudem ziehen dort die Leute IMHO seltener um, sodass eine Investition in eine eigene Lademöglichkeit von der finanziellen Seite her eher Sinn macht. Eine Lademöglichkeit zu Hause zu haben bedeutet aber auch, dass man weniger auf öffentliche Lademöglichkeiten angewiesen ist. Die braucht man erst, wenn man mal etwas weiter weg fährt - z. B. in die nächste größere Stadt...

Daher finde ich die Aussage

Zitat:

„Unsere Studie macht deutlich, dass die mangelnde Ladeinfrastruktur ein wesentlicher Grund für die schleppende Entwicklung der E-Mobilität in Deutschland ist“, sagt RWI-Umweltökonom Colin Vance.

ziemlich unsinnig:

- Es wurde keine wirkliche Kausalität belegt.

- Es gibt aktuell Sondereffekte z. B. aufgrund der viel besseren Parkplatz-Situation für E-Autos in Großstädte.

- Da E-Autos immer schneller laden können und Ladesäulen innerorts sehr häufig für weniger öffentliche Parkplätze sorgen, oft auch z. B. für E-Autos die noch einen recht vollen Akku haben, wird das spätestens wenn es fast nur noch E-Auto gibt für Probleme sorgen.

Fazit: Nicht die Quantität (=Anzahl) der Ladesäulen/-punkte ist ein Problem, sondern die Qualität, womit ich insb. die Ladeleistung meine. Nächste Woche soll ein Hyundai vorgestellt werden, der in 18min von 10 auf 80% laden können und bis zu 550km WLTP-Reichweite haben soll. Selbst wenn der Preis von ca. 45kEUR und nur für den kleineren der beiden Akkus gilt, aber die Ladeleistung nur mit dem großen aufpreispflichtigen Akku erreicht wird (die genannte WLTP-Reichweite gilt auf jeden Fall nur für den großen Akku), ist das für ein BEV mit so einer Ladeleistung recht günstig.
Diese Entwicklung macht E-Autos attraktiver, weil wenn man nicht daheim laden kann z. B. als Laternenparker oder auch auf der Langstrecke das Auto vom "tanken" her fast wie einen Verbrenner nutzen kann. D.h. kaum Zeitverlust und es zudem weniger Probleme wegen durch Ladesäulen blockierte Parkplätze innerorts gibt (wie gesagt betrifft letzteres auch E-Autos mit zu vollem Akku oder wenn der Tarif dort zu teuer ist).
Wer daheim laden kann, kann das aber natürlich trotzdem weiterhin tun. Das dürfte auch zukünftig günstiger sein als öffentliche Ladesäulen.

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Sat Feb 13 10:05:53 CET 2021    |    notting    |    Kommentare (43)    |   Stichworte: E-Auto, mieten, schnell

Könntet ihr euch vorstellen ein paar Tage bis ein paar Monate ein E-Auto zu mieten, wenn

Logo Hilfe, ich brauche zeitweise ein E-Auto, am besten schnell!Logo Hilfe, ich brauche zeitweise ein E-Auto, am besten schnell!

Hallo!

Mein aktuelles Auto hat deutlich über 320Mm drauf. Strom hab ich schon in meiner Garage. Was nun, wenn es aus irgendeinem Grund stirbt und ich deswegen schnell ein Ersatzauto brauche? Oder man mag als E-Auto-Fahrer das angebotene Verbrenner-Werkstatt-Ersatzfahrzeug nicht?
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Gibt heute lange Lieferzeiten bei BEV wie damals als einige Hersteller von der Abwrackprämie auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Aber E-Autos sind noch nicht wirklich gängig was Autovermietung angeht. Was also tun? Habe etwas recherchiert.

Anforderungen:
- Mindestvertragslaufzeit höchstens ein halbes Jahr. Denke dabei an Lieferzeiten neuer BEV.
- Möglichst geringe einmalige Kosten, ggf. noch Kaution. Hinweis: Ein halbes Jahr Vertragslaufzeit ist bei Leasing die Mindestvoraussetzung zumindest 1/4 der vollen Prämie zu bekommen. Diese Prämie wird hier ggf. mit eingerechnet.
- B2C, also keine Angebote bzw. Portale bei denen Privatleute an andere Privatleute vermieten.
- Nach der Mindestvertragslaufzeit max. 3 Monate Kündigungsfrist. Kürzere Kündigungsfristen sind besser.
- Wenn man den Vertrag passend zu seinen Anforderungen abgeschlossen hat, zahlt man nur noch die Fahrenergie, Zusatz-km, Wischwasser und während der Mietzeit die Fahrzeugreinigung wie man will (ggf. Zusatzkosten bei Abgabe wenn das Auto extrem dreckig ist).

Kann natürlich keine komplette Marktrecherche machen. Sind alles nur Beispiele. Außerdem gibt’s immer wieder irgendwelche Aktionen, die ich auch nicht berücksichtige.

Freue mich über Kommentare mit besseren Angeboten als ich gefunden haben. Aber bitte keine Eigenwerbung.

Autohaus
Wie eingangs angedeutet ist das Autohaus wo man sein E-Auto bestellt oder die Werkstatt wo man die Reparatur beauftragt hat der erste Ansprechpartner wenn es darum geht mobil zu sein, wenn man das eigene E-Auto gerade bzw. noch nicht hat. Leider sind dort E-Autos oft auch Mangelware, vor allem wenn es über einen typischen Probefahrt-Zeitraum hinaus geht.

Preisvergleich-Webseiten für Auto-Vermietungen
https://www.billiger-mietwagen.de/
- Arbeitet offenbar nur mit den großen klassischen Autovermietungen zusammen, d.h. kleines E-Auto-Angebot.
- Wenn man mal einen Standort ausgewählt hat, gibt’s einen Filter Elektro/Hybrid. Sehr umständlich, da man auch nicht den Suchradius vergrößern kann, um wegen des kleinen Angebots eher was zu finden auch wenn’s weiter weg ist.

https://www.emiwa.de
- Nur BEV.
- Arbeitet vor allem mit reinen E-Auto-Vermietungen zusammen. Dementsprechend kurz ist die Liste von Standorten.
- Fokus ist offenbar auf Kurzzeit-Vermietungen.

Klassische Auto-Vermietungen
Europcar, Enterprise und Avis: Keine Filterungsmöglichkeit nach BEV und/oder PHEV gefunden.
Sixt: Auf der Webseite selbst nichts gefunden. Über Umwege bin ich auf https://www.sixt.de/elektroauto-mieten/ gekommen. Nur wenige Standorte, auch keine Filtermöglichkeit.
Hertz: Nur bei der Business-Langzeitmiete kann man nach Elektro filtern. Allerdings 0 Ergebnisse.

E-Auto-Vermietung mit Kurzzeitmiete
https://nextmove.de/
- Flotte beinhaltet nur BEV, d.h. u.a. keine PHEV.
- Kurz/Langzeitmiete, Abo und Kauf möglich. Zudem z. B. günstigere Mietlücken-Angebote.
- Große Auswahl. Manche Modelle sogar mit nicht serienmäßiger Anhängerkupplung, siehe z. B. Ankündigung für den ID.4.
- Anders als bei klassischen Autovermietungen sehe ich auf der Webseite keine Infos zur Verfügbarkeit. Man muss anfragen.
- Kaution in Höhe der Selbstbeteiligung (SB).
- Bei kleineren Fahrzeugen bis 1000EUR SB mind. 18 Jahre und 1 Jahr Führerschein-Besitz, wobei bis 23 Jahre ein Zuschlag anfällt. Bei über 1000EUR SB mind. 24 Jahre und 3 Jahre Führerschein.
- Sehr wenige Standorte. Keine Infos zu Lieferung gefunden, auch für Abo.
- Startgebühr bei Abo 199EUR.
- Abo monatlich kündbar.
- Offenbar alle Autos mit riesigem Anbieter-Logo drauf.
- Auch bekannt für ihren informativen Youtube-Kanal, wo man die meiste Zeit den Chef vor der Kamera sieht :-)

Auto-Abo
https://like2drive.de/
- Nach Elektro (BEV), Hybrid und Mild-Hybride filterbar.
- BEV-Angebot aktuell sehr klein. Monatelange Wartezeiten je nach Modell.
- 6 Monate Mindestvertragslaufzeit.
- Mindestalter 21.
- Wenige Standorte, variieren je nach Modell. Lieferung und Abholung kosten jeweils(!) 199EUR.

https://www.cluno.com/de/
- Nach Elektro (BEV), Hybrid und Mild-Hybride filterbar.
- BEV-Angebot aktuell sehr klein. Monatelange Wartezeiten je nach Modell.
- 6 Monate Mindestvertragslaufzeit.
- Mindestalter je nach Modell 23 oder 25 Jahre.
- Startgebühr 299EUR, kostenlose Abholung bei Partnerhändlern (keine Infos zu deren Netz gefunden), Lieferung 219EUR.

https://www.vivelacar.com/DE/
- Nach Elektro (BEV), Hybrid und Wasserstoff filterbar.
- Modellabhängig viele Standorte.
- Je nach Motorleistung unterschiedliche Mindestalter, beginnend mit bis 99kW ab 18. Beispielsweise den Hyundai Kona Elektro gibt’s nur mit mind. 100kW. Allerdings haben die meisten anderen Anbieter generell höhere Mindestalter.
- Lieferung möglich, finde den Normalpreis aber nicht.
- Kaution: Eine Abo-Rate.
- Kündigungsfrist: 3 Monate. Nichts zu Mindestvertragslaufzeit gefunden.

Auto-Hersteller
Immer mehr Auto-Hersteller bieten Lang- und Kurzzeitmiete an. Z. T. sogar mit Lieferung. Kann einmalig ein paar 100EUR kosten, insb. bei Lieferung. Z. T. gibt’s auch Aktionen wo das günstiger ist.

https://www.psa-abo.de/
- Man kann nach Kraftstoffart filtern.
- Scheinbar alle BEV-Klassen aus dem Konzern verfügbar (2 Stk.). Zudem einige Hybride.
- Man muss aktuell mindestens 4 Wochen warten.
- 1-6 Monate, länger auf Anfrage.
- Einmalig 299EUR + 750EUR Kaution, auch über Kreditkarte mögl.
- U21-Fahrer bzw. <3 Jahre Führerschein gegen Aufpreis.
- Ab 479EUR (Peugeot e-208 oder Opel Corsa-e bei 1Mm/Monat).
- Relativ wenige Standorte. Lieferung möglich, habe aber keinen Preis dafür gefunden.

https://www.hyundai-abo.de (powered by ViveLaCar)
- Man kann nach Kraftstoffart filtern.
- Scheinbar fast alle Modelle der Marke sofort verfügbar.
- Einmalige Kosten 0EUR (Aktion?) + 1 Monatsrate Kaution.
- Offenbar 3 Monate Kündigungsfrist ohne explizite Mindestvertragslaufzeit.
- Nix zu Mindestalter und -Führerscheinbesitz gefunden.
- Ab ca. 250EUR/Monat (IONIQ bei 200km/Monat).
- Relativ wenige Standorte, sind wohl alles teilnehmende Hyundai-Händler. Lieferung möglich, habe aber keinen Preis dafür gefunden.

https://www.autovermietung.vwfs.de/mietwagen/wunschauto
- Total beschissene Webseite. Ich kann nicht mal auswählen "Von meiner PLZ/Ort aus bitte die nächstgelegenen Standorte anzeigen". Habe abgebrochen.

https://www.vwfs.de/autoabo.html?...
- Nach BEV filterbar.
- BEV: Aktuell nur ID.3 58kWh ab 449EUR/Monat bei 800km/Monat.
- Innerhalb von 2 Wochen verfügbar.
- Mind. 3 Monate Mindestvertragslaufzeit (z. T. günstigere Tarife gegen längere Mindestvertragslaufzeit), 30 Tage Kündigungsfrist.
- Mindestalter 19 Jahre und 1 Jahr Führerscheinbesitz.
- Extrem wenige Standorte, aber Lieferung möglich.
- Fahrzeugabholung an einem der Standorte 189EUR oder BEV-Lieferung 399EUR (Anmerkung: Verbrenner-Lieferung ist günstiger). Bei schlechter Bonität kann eine Kaution dazukommen.

Fazit:
- Für Kurzzeitmiete ist das Angebot sehr gering, insb. bei günstigeren E-Autos. Dazu kommt, dass wegen ein paar Tagen Mietdauer eine Lieferung für über 100EUR keinen Sinn macht.
- Wenn man mind. einen Monat mieten will sieht das Angebot auch was die Anzahl der Abhol-Standorte angeht viel besser aus. Zudem macht Lieferung eher Sinn. Oft gibt’s aber lange Wartezeiten bis man ein Fahrzeug bekommt. Man muss ziemlich suchen, wenn’s schneller gehen soll.

notting

PS: Bei meiner Umfrage gehe ich davon aus, dass E-Auto-Fahrer als Ersatzfahrzeug am liebsten ungefähr so ein Ersatzfahrzeug von der Werkstatt hätten wie sie auch aktuell haben bzw. bis vor kurzem hatten. Deswegen gibt es diese Auswahlmöglichkeit nicht. Geht auch nicht darum, für den Urlaub ein größeres E-Auto zu mieten.

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Fri Feb 05 20:47:56 CET 2021    |    notting    |    Kommentare (13)    |   Stichworte: E-Auto, E-Check, elektrische Anlage, laden, Wartung

Was machst du mindestens immer wieder mal für die Sicherheit deiner Elektrik?

Logo Wartung elektrischer AnlagenLogo Wartung elektrischer Anlagen

Hallo!

In den Kommentaren zu einem früheren Blog-Artikel bin ich gefragt worden, ob elektrische Anlagen wie z. B. eine EVSE und ihre Kabel zum Stromnetz gewartet werden müssen. Hab für diesen Blog-Artikel habe etwas im Internet gesucht. Trotzdem keine Gewähr, dass alles Aussagen rechtlich 100% korrekt sind.
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Viele von euch werden vermutlich daheim in der Wohnung bereits Strom haben ;-)
Hand auf’s Herz: Wann wurde eure Elektroinstallation abseits ihrer Errichtung oder nennenswerten Änderungen, oder eure ortsveränderlichen Kabel, Steckdosenleiste und Geräte das letzte Mal geprüft?
Ich gestehe: Bei mir zu Hause noch nie. Ok, hab euch gerade ein kleines bisschen was unterschlagen. Dazu komme ich noch. Auf jeden Fall ist noch nie was passiert, was man wahrscheinlich soweit im Voraus hätte erkennen können (hier und da ist schon etwas Elektronik abgeraucht).

Im Folgenden schreibe ich ab und zu "Vermieter". Wenn’s eine Elektroinstallation ist, die ihr selbst errichten habt lassen, seid ihr selbst gemeint.

Ein paar Dinge kann der Laie hinsichtlich Wartung selbst tun:

1. Sichtprüfung von Kabeln und Gehäusen. Ein paar Beispiele:
- Normalerweise ist eine Isolierung um die Isolierungen der einzelnen Adern. Dabei sollte man das Ende der äußeren Isolierung nicht sehen, weil es von der Zugentlastung im Gehäuse (z. B. Kupplung) festgehalten wird, damit man nicht so einfach die Adern rausreißen kann.
- Erst recht sollte man kein blankes Kupfer oder sonstige elektrisch leitende Teile mit dem Finger berühren können.
Hier kann der Laie meist nur das komplette Kabel/Gerät austauschen oder wenn’s sich um ein etwas teureres Gerät handelt vom Fachmann reparieren lassen.

2. Die Kontakte dürfen im Betrieb höchstens kurz heiß werden und Kunststoff keinesfalls Spuren einer thermischen Verformung aufgrund zu heißer Kontakte aufweisen.
Wenn ich meinen Heizlüfter eine Stunde laufen lasse, verbrenne ich mir auch fast die Finger wenn ich den Stecker rausziehe und sofort dran fasse. Bei manchen Steckern merkt man sogar am Steckergehäuse, wenn es innen offenbar ungewöhnlich warm wird.
Ggf. Leistung soweit reduzieren, dass die Kontakte nicht unangenehm heiß werden (z. B. weniger Geräte über diesen Stecker laufen lassen oder den Ladestrom an dem EVSE reduzieren) oder den Stromfluss ggf. komplett unterbrechen.
Stark oxidierte Kontakte sind schlecht. Die kann man ggf. reinigen, aber:

- Würde nur sowas nur machen solange der Stecker gezogen und sichergestellt ist, dass ihn keiner reinstecken kann ohne dass ihr es merkt. D.h. es muss das Kabel komplett vor euch auf dem Tisch liegen. In einem dickeren Kabelbaum kann man sich vertun und den falschen Stecker ziehen, was schlecht ist, wenn man an der Buchse am anderen Ende des Kabels arbeitet.
Kein Gehäuse öffnen was der Endnutzer nicht öffnen darf um was zu reinigen!
Es gibt Reinigungsmittel speziell für elektrische Kontakte. Hinweise des Reinigungsmittel-Herstellers beachten.
- Finger weg von Steckdosen die ihr nicht stromlos machen könnt in dem ihr den Stecker zieht über den die Dose versorgt wird. Auch ein Elektriker muss die entsprechende Sicherung die er rausgemacht hat um am entsprechenden Teil zu arbeiten markieren und bevor er richtig loslegt. Zudem taugen solche einpoligen Spannungsprüfer nicht viel. Es kann sein, dass er leuchtet und euch dabei nichts passiert. Es gibt aber div. Situationen, wo er nicht leuchtet und doch Spannung drauf ist. Dafür braucht man einen zweipoligen Spannungsprüfer, wo man aber auch wissen muss, was alles genau man wie an der Steckdose prüfen muss.
- Schukosteckdosen über Stunden mit ihrer Nennlast zu betreiben ist generell schlecht. Mobile EVSE haben meist auch CEE-Stecker die man lieber verwenden sollte. Wenn es sich nicht vermeiden lässt Schuko zu verwenden, unbedingt daran denken den Strom am EVSE deutlich zu reduzieren!
- Aufgewickelte Kabel können unter hoher Last wegen dem daraus resultierenden Hitzestau an den inneren Windungen sehr heiß werden. Am besten bevor man sie stark belastet komplett abwickeln. Daraus kann erst recht eine Stolperfalle entstehen, auch hierfür Vorsorge treffen.
- Wenn wir gerade dabei sind: Zu lange Kabel können im Fehlerfall dafür sorgen, dass bei einem Kurzschluss z. B. an der Kupplung des ewig langen Kabels gerade so zu wenig Strom fließt um die Sicherung auszulösen. Das komplette Kabel ist dann eine Heizung mit ca. 3,5kW, wodurch Kunststoff anfangen kann zu schmelzen.
Kurz: Bitte nicht übertrieben lange Kabel verwenden bzw. ewig viele Verlängerungskabel bzw. Mehrfachsteckdosen hintereinander hängen.

3. FI (auch RCD oder RCCB genannt) regelmäßig testen.
In https://www.motor-talk.de/.../...ie-noetigen-komponenten-t7011691.html hatte ich erklärt wozu ein FI gut ist. Um ihn zu testen, hat er eine Testmöglichkeit integriert (habe noch keinen ohne gesehen). Die Testintervall-Empfehlungen variieren von jeden Monat bis alle 6 Monate. Es besteht die Gefahr, dass die Kontakte im Fall der Fälle nicht trennen, sondern kleben bleiben, wenn jahrelang am Stück Strom durchfließt und dadurch das Metall div. chemischen Reaktionen ausgesetzt ist. Wenn sie ab und zu getrennt werden in dem man z. B. die Testfunktion auslöst, "reißt" man die potenzielle Problemstelle auseinander, sodass die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass Kontakte kleben bleiben.

Die Testfunktion wird meist durch einen kleinen unscheinbaren Taster ausgelöst, der z. B. mit "T" oder "Test" bezeichnet ist. Wenn ihr euch nicht sicher seid, sucht (ohne irgendwas festmontiertes an der Elektrik zu entfernen) im Internet nach der Typen-Bezeichnung des Teils, die gut lesbar draufstehen sollte. So solltet ihr herausfinden ob ihr überhaupt einen FI vor euch habt und wenn das der Fall ist, wie man die Testfunktion auslöst.
Bedenkt dabei, dass wenn der FI funktioniert, sofort nach auslösen der Testfunktion der Strom in dem Teil weg ist, für den der FI zuständig ist. Z. B. Computer mögen es aber nicht, wenn man sie hart ausschaltet. Am besten vorher sauber herunterfahren.
Wenn der FI nicht funktioniert, noch mehr als komplett darauf verzichten 230V-Geräte z. B. zu nahe an der wassergefüllten Badewanne zu verwenden, wo sie versehentlich reinfallen können und noch genauer aufpassen, dass der Berührungsschutz eurer Kabel und Geräte ok ist. Ein defekter FI ist ein Fall für den Elektriker. Im Normalfall ist der Vermieter für die Beauftragung der Reparatur zuständig.

Das war’s, was der Laie tun kann. Vermutlich fragt ihr euch nun:
Müssen elektrische Anlagen regelmäßig vorsorglich überprüft werden?
Antwort: Es kommt drauf an.

Gewerblicher Bereich: Ja, aus Arbeitnehmerschutz-Gründen. Das ist in der DGUV Vorschrift 3 (BGV A3) "Elektrische Anlagen und Betriebsmittel" geregelt. Hier muss regelmäßig geprüft werden.
Stark vereinfacht gesagt:
Entweder durch vom Unternehmer zum elektrotechnisch verantwortlichen Betriebselektriker bzw. ihm unterstelltes Personal oder durch entsprechend qualifiziertes Personal einer anderen Firma muss entsprechend der Fristen geprüft werden. Die Fristen hängen von der Situation ab.

Ortsfeste Anlagen: Max. 4 Jahre. In "besonderen Betriebsstätten, Räumen und Anlagen besonderer Art" jedes Jahr. Vermute dass hier z. B. Kindertageseinrichtungen und Pflegeheime gemeint sind.

Ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel: Hier gibt es Intervalle von z. B. 3 Monaten bei ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmitteln die auf Baustellen eingesetzt werden, über 1 Jahr in Werkstätten bzw. Industriebetrieben und bis zu 2 Jahren bei Geräten in Büros, wenn die Mängelquote ausreichend gering ist.

Privater Bereich: Es gibt eine Empfehlung alle 4 Jahre zu prüfen, aber das ist nur eine Empfehlung. Eine der Marketing-Bezeichnungen für so eine Prüfung heißt "E-Check". Marketing-Bezeichnung heißt, dass es so einen Check auch von anderen Elektrikern gibt, die einer anderen oder keiner Marketing-Gemeinschaft angehören, aber genauso gut testen, nur dass es eben nicht "E-Check" heißt.
Der Vermieter ist aber nicht dazu verpflichtet. Er muss nur konkreten Problem-Meldungen nachgehen. Das kann z. B. Schmorgeruch, ein FI-Schalter der nicht mehr auf die Testfunktion reagiert, häufigere gut sichtbare Spannungsschwankungen (z. B. flackerndes Licht einer einfachen Glühbirne) oder bei einer Sichtprüfung gefundene Schäden sein. Davor sollte man allerdings versuchen auszuschließen, dass nicht einfach die eigenen Gerät bzw. die eigene Lampe oder das eigene Leuchtmittel der Schuldige ist ;-)

Allerdings kann in irgendwelchen Versicherungsbedingungen vereinbart worden sein, dass wie auch immer geartete regelmäßige Prüfungen erforderlich sind. Ob die Prüfungen wirklich durchgeführt worden sind interessiert die Versicherungen aber meist erst, wenn man von ihnen Kohle will.

Weiterführende Links:
https://www.elektrofachkraft.de/.../...ogeraete-vde-pruefung-notwendig
https://www.elektrofachkraft.de/pruefung/elektroinstallationen-pruefen
https://www.diy-info.de/files/fi-schalter-durch-ausloesen-testen.php
https://www.faz.net/.../...omanlage-in-der-wohnung-haben-14884856.html
https://www.elektrohandwerk.de/privat/themen/e-check.html
http://youtu.be/McndGNEFomY

notting

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Fri Jan 29 17:52:02 CET 2021    |    notting    |   Stichworte: E-Auto, laden, Stromtarif

Plant ihr einen Wechsel des Haushalt-Stromtarifs?

Logo Wie den richtigen Stromanbieter auswählen?Logo Wie den richtigen Stromanbieter auswählen?

Hallo!

EDIT: Das was hier steht, gilt im Grunde Stand 2022 immernoch, allerdings gibt's sozusagen einen Update-Artikel unter https://www.motor-talk.de/.../...tan-neuer-stromanbieter-t7347055.html wegen dem ich hier die Kommentar-Funktion deaktiviert habe. Bitte dort kommentieren.
Wir nehmen an eure EVSE für zu Hause ist nun da und im Einsatz (ggf. dank der Hilfe durch meine vorherigen Blog-Artikel ;-)). Euer Stromverbrauch wird sich mit Sicherheit deutlich erhöhen, da eben noch ein E-Auto am Zähler hängt. Wäre doch blöd, wenn man sich hier unnötig dumm und dämlich zahlt, oder?
[mehr]

Ich gebe zu, dass ich bisher noch nie wirklich meinen Stromanbieter gewechselt habe. Hab nur eine kleine Wohnung und brauche entsprechend wenig Strom, sodass sich ein Wechsel eher nicht lohnt. Allerdings habe ich innerhalb der Angebote meines Grundversorgers eines ausgewählt, was in der damaligen Situation das günstigste für mich war. Das ist viele Jahre her. Inzwischen gibt’s andere Tarife. Mein Stromverbrauch hat sich durch Home-Office deutlich erhöht. Und hoffentlich finde ich innerhalb der nächsten 2 Jahre auch mein Traum-BEV, was den Stromverbrauch weiter erhöhen wird. Aber auch ohne Traum-BEV sollte ich mir vielleicht mal Gedanken über einen Stromanbieter-Wechsel machen. Trotzdem werde ich das schon im Hinterkopf haben und in diesem Blog-Artikel auch darauf eingehen.

Hinweis: Ich möchte keine Diskussion ob man wie auch immer gearteten Ökostrom nehmen sollte einfach nur weil man damit ein E-Auto lädt und man sonst böse ist etc. Richtig ist, dass viele Förderprogramme für Wallboxen & Co. Ökostrom zur Bedingung machen. Aber sonst soll das jeder für sich entscheiden (bzw. ggf. auf das Förderprogramm verzichten).
Behalte mir vor ggf. Postings zu löschen.

Ihr braucht unbedingt den ungefähren zukünftigen Jahres-Stromverbrauch am jeweiligen Stromzähler
Wie geht man nun vor? Das allerwichtigste ist, ungefähr euren aktuellen Stromverbrauch zu kennen. Der steht in der letzten Stromrechnung. Man kann auch selbst alle paar Monate auf den Stromzähler schauen. Allerdings muss man beachten, dass z. B. kältere bzw. dunklere Tage mehr Stromverbrauch für Beleuchtung und ggf. auch elektrische Zusatzheizung bedeuten kann und wärmere Tage, dass Kühlgeräte mehr Strom verbrauchen. Oder falls man schon ein E-Auto hat, fährt man in wärmeren Jahreszeiten eher mal mit dem Fahrrad oder lädt nicht daheim, weil man im Urlaub ist? Dazu auch je nach Außentemperaturen mehr oder weniger Klimatisierung.
Idealerweise kennt man eben seinen Stromverbrauch über ca. ein Jahr, dort sollte das alles drin sein. Außer natürlich wenn die Änderung noch über kein volles Jahr besteht, wie eben bei mir z. B. das Corona-Home-Office. Dann muss man doch mal alle paar Wochen auf den Stromzähler schauen und versuchen abzuschätzen bzw. hochzurechnen, was das für die nächsten Jahresrechnung bedeuten wird.
Viele EVSE haben auch einen (oft nicht geeichten) Stromzähler. Das wird euch helfen den E-Auto-Anteil mit der Zeit besser abzuschätzen. Aber auch hier gibt’s die verschiedenen Faktoren für Verbrauchsschwankungen je nach Jahreszeit.

Hinweis: Ich gehe hier davon aus, dass alles über einen Stromzähler läuft. Theoretisch kann es aber auch Situationen geben, wo man für die Lademöglichkeit einen komplett eigenen Stromvertrag abschließen muss. Dann muss man alles was in diesem Blog-Artikel steht für beide getrennt durchgehen.

Was muss ich noch wissen?
Da es zum Teil Rabatte auf Ladetarife gibt, wenn man vom selben Anbieter Strom oder Gas bezieht, sollte man auch wissen auf welche Arten man wieviel öffentlich lädt. Laut meinen Erfahrungen ist es aber einfacher, im ersten Schritt nach dem günstigsten Stromanbieter der alle Wünsche erfüllt zu suchen und dann erst zu schauen, ob es sich lohnen kann mehr auszugeben um öffentlich billiger laden zu können.

Wie ist nun der erste Schritt?
Es gibt Preisvergleichsdatenbanken wie Verivox und Check24. Genauer gesagt sind das die einzigen beiden nennenswerten die ich kenne. Viele Webseiten mit anderem Namen verwenden unter der Haube nur eine der beiden Datenbanken. Oder sogar beide wie z. B. https://www.finanztip.de/stromvergleich/

Haken: Spezielle Tarife wie z. B. für mit unterschiedlichen Tarifen über den Tag bzw. sich sehr kurzfristig ändernden Tarifen oder solche für Haushaltsstrom die man nur bekommt wenn man ein E-Auto hat werden kaum oder garnicht erfasst. Oder sie sind je nach Webseite auch einfach nicht abfragbar obwohl die Datenbank an sich sogar ein paar Doppel-/Mehrtarifszähler-Tarife kennt.
Auch sind nicht alle Anbieter in mindestens einer der beiden Datenbanken vertreten. Es kann sich folglich lohnen sich auf ein paar Stromanbieter-Webseiten direkt umzuschauen.

Was muss ich auf Preisvergleichswebseiten beachten?
Generell muss man bei diesen Strompreisvergleichen sehr aufpassen:
1. Standardmäßig landen Tarife ganz oben, die nicht die billigsten sind, wo aber der Anbieter für diese Werbeanzeige am oberen Ende der Ergebnisliste bezahlt hat. Man muss oft von Hand explizit die Sortierung nach dem niedrigsten Preis auswählen oder wie bei den Suchergebnissen bekannter Suchmaschinen etwas scrollen bis man an den Werbeanzeigen vorbei ist und die echten Ergebnisse kommen.
Auch darauf achten, dass Preisvergleichsseiten z. B. unter dem Stichwort "von uns empfohlene Anbieter" gerne standardmäßig Anbieter ausblenden die entweder zu viele negative Kundenbewertungen haben oder bei denen sie bei Vertragsabschluss keine Provision bekommen.
2. Ich empfehle nicht auf Boni-Jagd zu gehen, kann längerfristig teuer werden oder Probleme bei zukünftigen Anbieterwechsel geben kann: http://www.youtube.com/watch?v=G4byax1imN8 bzw. http://www.youtube.com/watch?v=URrWcHecz_g
3. Viele Stromtarife sind nicht verbraucherfreundlich was z. B. die Kündigungsmöglichkeiten und die Preisgarantie angeht. Das ist besonders wichtig wenn ihr den Tarif ausgewählt habt, weil ihr dadurch günstiger öffentlich laden könnt. Denn meines Wissens habt ihr i.d.R. kein Sonderkündigungsrecht für euren Haushaltsstrom, wenn beim "Goodie" Vergünstigung an öffentlichen Ladesäulen die Tarife so erhöht werden, dass ihr gerne mit dem Haushaltsstrom woandershin wechseln möchtet um so wieder billiger zu fahren.
Nebenbei: Die Preisgarantie bezieht sich normalerweise auf den Netto-Preis ohne Steuern und Abgaben. Wenn Steuern und Abgaben sich verändern, ändert sich der Preis trotzdem entsprechend. Aber auch bei allen Tarife alle Anbieter gleichzeitig im gleichen Maß (natürlich kann der Anbieter sich entscheiden seinen Nettopreis entsprechend zu senken, wo wie er zu jeder Zeit beliebige Preissenkungen machen kann).
Desweiteren muss man aufpassen, dass manche Preisgarantien eine gewisse Zeit ab Vertragsabschluss gelten und andere bis zu einem bestimmten Datum. Wenn man einen Tag vor diesem Enddatum den Tarif abschließt, ist das der schlechteste denkbare Fall ;-)
Tipp: Es gibt z. B. Kriterien von Stiftung Warentest, nach denen man filtern kann. Einige Webseiten haben sogar irgendwo versteckt ein Häkchen, was alle diese Filterkriterien aktiviert. Z. B. https://www.finanztip.de/stromvergleich/ filtert standardmäßig nach eigenen auch sehr verbraucherfreundlichen Kriterien. Diese können aber leicht anders als bei Stiftung Warentest sein, finde ich aber auch gut.
Allerdings scheint es auch verschiedene Varianten von Preisgarantien zu geben. Habe z. B. einen Anbieter gesehen wo im günstigeren Tarife bei der Preisgarantie steht "Energie- und Netzkosten" und beim teureren Tarif "volle Preisgarantie (außer Steuern)". Mit den Details habe ich mich aber weiter nicht befasst.
4. Rechnet nicht nur mit eurem erwarteten Stromverbrauch, sondern auch mit einigen 100kWh mehr und weniger. Manche Anbieter haben keine Grundgebühr, wodurch sich der Jahrespreis in Abhängigkeit von dem Verbrauch viel stärker ändert als bei Tarifen mit ähnl. Jahrespreis aber mit Grundgebühr. Wie gesagt, ihr könnt nie 100%ig im Voraus wissen wieviel Strom ihr braucht. Daher kann es sich lohnen nicht den billigsten Anbieter für den erwarteten Stromverbrauch zu nehmen, sondern z. B. den zweitbilligsten, weil der nicht soviel teuer wird wenn ihr doch mehr oder weniger Strom braucht als erwartet.

Wenn ihr die Ergebnisliste durchgeht, überlegt auch z. B. Gefällt mir der Tarif nicht, weil’s z. B. kein Ökostrom ist? Achtung, manche Förderungen setzen die Verwendung von Ökostrom voraus.
Außerdem gibt es gerade wenn Tarife frisch geändert wurden Unterschiede zum Tarifrechner des Stromanbieters selbst. Lieber bei ein paar Tarifen mehr auf die Stromanbieter-Webseite schauen.

Teureren Haushaltsstrom nehmen um billiger öffentlich zu laden?
Ob man teureren Haushaltsstrom nehmen sollte um billiger öffentlich zu laden ist nochmal ein eigenes Thema. LINK ist der Link zu meinem aktuellsten Blog-Artikel über Ladetarifs für öffentliche Ladesäulen. Die Tarife sind wiederum so unterschiedlich, dass ich nur ein Beispiel und nichts allgemeines schreiben mag bzw. sinnvoll kann. Mein Beispiel soll folgendes sein:

Maingau Energie:
- Extrem viele Ladesäulen werden vom Tarif unterstützt.
- In Deutschland spart man 0,10EUR/kWh außer bei Ionity (dort 0EUR/kWh Unterschied).
- Im Ausland sind die Unterschiede eher höher (auch außer bei Ionity).

EnBW:
- In Deutschland 0,01EUR/kWh teurer als Maingau, aber die "Gnadenfrist" bis die Standgebühr fällig wird ist bei DC deutlich länger und zudem pro Ladevorgang begrenzt.
- Der Tarif für Deutschland gilt auch in einigen anderen europäischen Ländern.
- Man bezahlt unabhängig vom Haushaltsstromtarif max. 60EUR/Jahr um 0,10EUR/kWh Rabatt zu bekommen. U.a. ADAC-Mitglieder und Hyundai-Kunden (diese nur 5 Jahre) bekommen den Rabatt ebenfalls, aber ohne zusätzliche Grundgebühr.

Nehmen wir also der Einfachheit halber an ihr ladet in D (Ladungen bei Ionity werden nicht betrachtet!) wobei ihr nie über die kleinste der Gnadenfristen für die Standgebühr hinaus kommt, sodass ihr nie Standgebühr zahlen müsst.
Würde in dieser Situation sagen, dass ich auf jeden Fall beim Haushaltsstrom nicht >60EUR mehr zahlen möchte nur um günstiger Laden zu können. Dieses Geld kann ich im Zweifel EnBW auch direkt in den Rachen werfen um unabhängig davon woher mein Haushaltsstrom kommt die 0,10EUR/kWh Rabatt zu bekommen.
Zudem: Ich muss im Jahr (eben ohne Ionity) auch entsprechend viel öffentlich laden müssen, damit sich diese Preis-Differenz beim Haushaltsstrom bzw. zu den 60EUR/Jahr mehr lohnt.
Wenn z. B. ein Wechsel zu Maingau 30EUR/Jahr mehr gegenüber dem ursprünglich von euch ausgewähltem neuen Anbieter bedeuten würde, müsstet ihr 300kWh/Jahr mit dem Nicht-Ionity-Teil des Maingau-Tarifs öffentlich laden, damit sich das gerade so lohnt. Ich kenne aber auch DC-Ladesäulen, wo der Ad-hoc-Tarif nur 0,01EUR/kWh mehr kostet als wenn man den vergünstigten Maingau-Tarif benutzt.

In einigen europäischen Ländern fährt man aber mit EnBW ohne Grundgebühr viel billiger als mit Maingau ohne Grundgebühr (bzw. Gas-/Stromvertrag), weil der Tarif für Deutschland auch dort gilt. Natürlich nur soweit die Ladesäule vom Tarif unterstützt wird. Möglicherweise lohnt es sich deswegen nicht, mehr für den Haushaltsstrom über Maingau mehr zu bezahlen.
Auch im Ausland können wie bereits angedeutet Ad-hoc-Ladetarife auch soviel günstiger ggü. Maingau sein, dass es sich deswegen nicht lohnt.

Am besten durchdenkt bzw. rechnet ihr euch das für eure Situation für ein Jahr wie ihr meint dass es laufen wird durch.

Übrigens: Der Maingau-Ladetarif erlaubt max. 300kWh/Monat und der von EnBW 800kWh/Monat. Die maximale Ersparnis ist spätestens dadurch begrenzt. Je nach Anbieter sind nur eine bis max. 5 Ladekarten möglich. Z. B. auch bei EnBW scheint es möglich zu sein gleichzeitig eine Ladesäule mit RFID-Karte und die andere mit der App freizuschalten (weiß z. B. nicht wieviele RFID-Karten pro Kunde EnBW maximal ausgibt). Dementsprechend könnte auch mehr als ein E-Auto aus dem Familien-Fuhrpark auf der Abrechnung laden.
Man sollte wegen möglicher Probleme mit dem Tarif bzw. der Nutzung des Tarifs an der Säule zumindest wenn man als BEV-Fahrer öfters öffentlich lädt IMHO ohnehin von beiden Anbietern Ladekarten haben, ggf. ohne den Rabatt auf die kWh. So kann man im Optimalfall auch insgesamt 1,1MWh/Monat öffentlich laden - zzgl. dem was man über andere Anbieter ad-hoc lädt ;-)

Bewertungen anschauen
Bevor ihr wirklich neue Verträge abschließt, schaut nicht nur auf diesen Preisvergleichsportalen sondern auch allgemein im Internet nach Erfahrungsberichten mit dem jeweiligen Anbieter.

Hoffe ihr habt nun den besten Tarif für euch gefunden und könnt den Wechsel anstoßen. Bei einem Wechsel werdet ihr übrigens nie ohne Strom sein. Wenn was schiefgeht, läuft der aktuelle Vertrag einfach weiter.

notting

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Sat Jan 23 09:57:27 CET 2021    |    notting    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: E-Auto, Gesetz, laden, Spitzenglättung

Bei welchen Arten der Spitzenglättung würdet ihr mitmachen? Mehrere Antworten möglich.

Logo Gesetzentwurf zur Spitzenglättung zurückgezogenLogo Gesetzentwurf zur Spitzenglättung zurückgezogen

Hallo!

Wollte heute eigentlich mit meiner Artikel-Reihe zum Laden zu Hause weitermachen. Möchte aber dieses Wochenende ein bisschen was anderes reinschieben, was aber auch in diesen Dunstkreis passt.
Schon seit längerem wird an einem Gesetzentwurf gearbeitet, der den Netzbetreibern erlauben soll bis zu zwei Stunden am Tag z. B. EVSE (mobile und stationäre E-Auto-Lademöglichkeiten, d.h. Wallboxen und Ladeziegel) und Wärmepumpen vom Netz zu nehmen. Der wurde aber diese Woche nach Kritik zurückgezogen: https://www.electrive.net/.../
[mehr]

Es besteht die nicht ganz unberechtigte Angst, dass es hin und wieder in den frühen Abendstunden alle heimkommen, das E-Auto anstecken (wodurch es in einigen Fällen vielleicht 1-2h oder mehr "Volllast" auf dem 11 vielleicht auch 22kW-EVSE gibt) und noch gleichzeitig Licht, TV, Herd usw. einschalten. Kurz: Es gibt eine Lastspitze. Man sieht seit Jahren schon in den Lastprofilen (nicht erst seit es E-Autos gibt), dass am frühen Abend die Last stark steigt, wenn gerade der Übergang wo in vielen Firmen noch gearbeitet wird, aber größerer Teil der Leute schon daheim ist (wir blenden mal die Corona-Home-Office-Situation aus). Und dann kommt eben noch die recht hohe Last der E-Autos dazu, insb. wenn die eben sofort mit 11 oder gar 22kW losladen.

Was mich aber verwundert: Es gibt schon längst Zweitarif-Zähler. Dort wird zu festen Zeiten zentral ein Signal an die entsprechenden Stromzähler gegeben, sodass der Strom in der Nacht zu festen Uhrzeiten billiger ist. Man weiß schon bei Vertragsbeginn exakt was der Strom in ein paar Monaten (zumindest während der Preisgarantie) netto kosten wird. Keine komplizierten sich ständig relativ frei verändernden Preise. Das ist schon an den Zapfsäulen nervig genug, da will man das nicht auch noch zu Hause haben.
Warum gibt’s Zweitarif-Zähler? Weil zu diesen Uhrzeiten das Stromnetz viele freie Kapazitäten für Nachtspeicherheizungen & Co. hat, weil kaum jemand arbeitet bzw. die meisten Leute schlafen und deswegen die Firmen weniger Strom brauchen und auch die Privatleute kaum Strom für Licht, den schon wieder abgeschalteten Herd, TV usw. brauchen.
Warum wurde nicht auch darüber diskutiert? Es ist ein einfacheres System. Man braucht nicht unbedingt ein besonders intelligentes EVSE. Viele E-Autos haben eine Funktion durch sie den Ladevorgang um eine bestimmte Uhrzeit starten können. Ein EVSE würde weil sie ein zusätzliches Glied in der Kette wäre prinzipiell bedingt die Wahrscheinlichkeit von Kommunikationsproblemen nur noch weiter erhöhen. Und auch die Hackbarkeit der E-Autos würde sich erhöhen, weil sie eine zusätzliche Signal- bzw. Datenverbindung haben, die bei Zeitsteuerung nicht existiert (wenn man diese nicht wiederum fernsteuerbar macht, was man meist an sich nicht brauchen würde).

Habe vor einiger Zeit nach entsprechenden Tarifen gesucht. Das was ich gefunden habe war allerdings ernüchternd. Selbst wenn man viel Strom nur im Niedertarif ins E-Auto laden würde, ist die Preisersparnis pro Jahr im Vergleich zu günstigen Tarifen mit ähnl. Kündigungsfristen & Co. die 24/7 meist gering, falls überhaupt vorhanden. Die etwas höheren Zählerkosten (so wie ich verstanden habe unterer 2stelliger Bereich pro Jahr) kommen noch dazu.

Natürlich verkompliziert ein Zweitarif-Zähler etwas die Kostenberechnung. Und Strom den man einfach zwingend tagsüber braucht wird teurer werden, wenn der Nachtstrom ausreichend günstig sein soll. Dazu gehört auch wenn man gleich am frühen Abend laden muss, weil man z. B. nur eine EVSE aber zwei E-Autos hat, die man aber nicht mitten in der Nacht umparken will oder weil man sehr weit zur Arbeit fahren muss.
Aber ich finde das immernoch besser als ein unnötig kompliziertes System, wodurch der Ladevorgang definitiv unterbrochen wird. Und weil es unnötig kompliziert ist, ist die Wahrscheinlichkeit unnötig hoch, dass es ungewollt unterbricht oder nach der Unterbrechung ein Problem auftritt was das Weiterladen verhindert.

Nun könnte der Einwand kommen, dass man das Netz mit entsprechenden Akkussystemen stabilisieren könnte. Am besten mit alten E-Auto-Akkus. Leider hat das auch Nachteile:
- Zusätzlicher Platzbedarf auch aufgrund der eher geringen Energiedichte der Akkus.
- Zusätzlicher Wartungsaufwand.
- U.a. durch den Lade-Entlade-Zyklus und die zusätzliche Elektronik geht Energie verloren. Besser wäre wenn der Strom zeitweise einfach nicht so stark nachgefragt wird.
- E-Auto-Akkus sind dafür gemacht schnell geladen zu werden. Das geht im Vergleich zu bestimmten anderen Li-Ion-Akkutypen auf die Anzahl der Zyklen. So hohe Leistungen werden im Verhältnis zur Kapazität meist eher nicht gebraucht. Außerdem sind bestimmte Li-Ion-Akkutypen weniger temperaturempfindlich als E-Auto-Akkus. D.h. die Wahrscheinlichkeit, dass zusätzlich Energie zur Klimatisierung gebraucht wird, ist bei E-Auto-Akkus höher..
- Bei gebrauchten mobil genutzten Akkus ist IMHO die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie einen nicht absehbaren Ausfall aufgrund eines nicht erkannten älteren Schadens haben und wieder weiter herumtransportiert werden müssen zwecks Aufarbeitung. Bzw. wenn der Akku länger hält, muss er generell weniger transportiert und aus-/eingebaut werden.

Warum verfolgt man also zwanghaft die Steuerung der EVSE und der Wärmepumpen? Kann mir das nur so erklären, dass die Stromnetzbetreiber mit möglichst wenigen Investitionen auf Teufel komm raus möglichst viele kWh durchleiten wollen. Deswegen frierst du oder kommst nicht zur Arbeit weil Akku nicht gut genug geladen wurde oder zahlst dich alternativ an öffentlichen Ladesäulen dumm und dämlich inkl. der Zeitverluste wegen hinfahren und dann dort nicht wirklich sinnvoll was machen können? Pech gehabt! Denke längerfristig würde das nämlich nicht bei den bis zu 2h/Tag bleiben und wahrscheinlich noch andere Dinge dazugenommen werden. Z. B. über Waschmaschinen wurde schon gesprochen (was im konkreten Fall die Gefahr birgt, dass man eine vom Wasserschlauch unter Wasser gesetzte Wohnung viel später bemerkt als wenn man wach wäre).

Allerdings werden immer mehr konventionelle Kraftwerke abgeschaltet ohne durch andere Kraftwerke ersetzt zu werden, die auch bei Dunkelheit und Windflaute Strom liefern. Solche Situationen wird’s immer wieder geben, egal wieviel Solar- und Windenergieanlagen man in D aufbaut.
Richtig ist aber auch, dass sich konventionelle Kraftwerke nur sehr langsam regeln lassen. Meistens weiß man ein paar Tage im Voraus wieviel Solar- und Windstrom ungefähr zu erwarten ist und hat somit etwas Vorlaufzeit für die Kraftwerke. Kann aber auch zu wenig Zeit sein.
Pumpspeicherkraftwerke sind leider ein schwerer Eingriff in die Natur. Zudem haben sie immer öfter mit Wassermangel zu kämpfen.
Mit Hilfe von Akkus kann man schnell regeln, aber brauchen viel Platz. Zudem muss wird die chemische Energie wieder in Strom zurückkonvertiert und an Netz abgegeben.
Schon ohne stationäre Akkus kann man vermutlich einiges überbrücken bis das konventionelle Kraftwerk die Leistung ausreichend hochgeregelt hat. Leider sind aktuell offenbar auch Gaskraftwerke nicht mehr erwünscht.
Möglicherweise könnte man auch in stromreichen Zeiten Wasserstoff-Reserven an entsprechenden Tankstellen aufbauen. Diesen Wasserstoff könnte man z. B. für einen REx (Range-Extender) eines Autos tanken. Insb. in entlegenen Gegenden wo man keinen 300kW-HPC-Lader hinstellen kann bzw. der Akkupuffer zuviel Platz wegnehmen würde wäre das interessant. Denn Wasserstoff wird IMHO aber in Zukunft auch im Bereich Verkehr einen gewissen Anteil haben. Bei PKW wie gesagt IMHO höchstens als REx. Aber bei größeren Fahrzeugen kann es mehr Sinn machen, insb. wenn lange Strecken gefahren werden sollen und kurze Standzeiten zur Tankbefüllung besonders wichtig sind. Wenn die Wasserstoff-Tankstelle vernünftig ausgelegt ist, kann sie auch kurz hintereinander viele Fahrzeuge betanken.
Natürlich sind beim Wasserstoff größere Verluste im Spiel bis die Energie am Rad ankommt. Aber eben z. B. die Tankzeit kann bei größeren Fahrzeugen die in der Hauptsache stundenlang am Stück gefahren werden den Ausschlag geben. Zudem schrieb ich bereits, dass man mit etwas günstigeren Nachttarifen viele E-Auto-Fahrer dazu bringen kann ihre E-Autos nicht zum abendlichen Stromverbrauchsmaximum zu laden.

Kurz: Ich denke alles genannte ist erforderlich. Aber nicht so extrem einseitig wie es häufig gefordert wird, z. B. keine herkömmlichen Kraftwerke und Wasserstoff, dafür nur Akkus und Stauseen.

notting

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Fri Jan 15 20:02:27 CET 2021    |    notting    |    Kommentare (23)    |   Stichworte: E-Auto, Elektriker, finden, laden

Wie habt ihr euren Elektriker gefunden?

wie-finde-ich-einen-elektrikerwie-finde-ich-einen-elektriker

Hallo!

Habe nun schon einige Artikel darüber geschrieben an was man alles denken muss, wenn man daheim laden können will. Aber eine wichtige Sache fehlt. Denn ohne einen Elektriker kann das alles nicht umgesetzt werden. Evtl. sagt auch euer Elektriker den ihr bisher immer gerufen habt wenn’s um Lademöglichkeiten geht "nein"?
[mehr]

Der eine oder andere wird nun denken "Kann doch für einen Elektriker nicht so schwer sein eine Lademöglichkeit anzuschließen?!". Es steckt aber vermutlich mehr dahinter als dass der Elektriker nichts von E-Mobilität hält.
Mein Vater hat jahrzehntelang in einer kleinen Firma insb. TV repariert und TV-Empfangsanlagen in Privathaushalten errichtet. Also auch ein elektrotechnischer Bereich mit etwas komplexeren Geräten. Auch habe ich mich mit einem Elektriker unterhalten, der seit einigen Jahren in Rente ist.
Daher kenne ich viele Geschichten aus der Praxis, die man z. T. mit Sicherheit auch auf die Sache mit den Wallboxen übertragen kann.

Würde mich insb. über eure Erfahrungen mit euren Elektrikern freuen und auch über Erfahrungen von Elektrikern unter euch mit euren Kunden :-)

Nehmen wir aber zunächst an, ihr habt keine Ahnung welchen Elektriker ihr kontaktieren könnt. Wie geht man am besten vor?

Zunächst ein paar allgemeine Hinweise:

- Wenn ihr einen Elektriker von recht weit her nehmt, müsst ihr bei jeder Anfahrt für jedes Fahrzeug draufzahlen. Normalerweise sollte ein Fahrzeug reichen. Aber evtl. gibt’s Probleme weswegen ein weiterer Termin ausgemacht werden, d.h. erneute Anfahrt. Oder es kommt mehr als ein Fahrzeug, weil es bei euch wegen der Situation so aufwändig oder einfach nur soviele Lademöglichkeiten sind, dass man mehrere Leute braucht die nicht alle in ein Fahrzeug passen. Dazu aktuell noch die Corona-Situation, wodurch auch Kollegen voneinander in geschlossenen Räumen inkl. Autos Abstand halten sollten.

- Die Schwerpunkte des Elektrikers. Im Installateursverzeichnis sind z. T. auch Industriebetriebe oder Schaltschrankbau-Firmen zu finden, die wahrscheinlich keinem Privatmann was an der Elektrik machen, sondern nur selbst zusätzliche Hausanschlüsse ans Stromnetz irgendwo auf dem Gelände von sehr großen Industriebetrieben machen möchten. Oder es gibt auch Firmen, die z. B. Bürocontainer vermieten und dafür öfters eigene Hausanschlüsse machen müssen, weil die Container z. B. auf einem Festplatz stehen wo auch sonst nur mit temporären Hausanschlüssen gearbeitet wird.
Aber selbst wenn sich ein Elektriker explizit auch an Privatleute richtet, gibt’s Unterschiede.
Die einen haben mit Elektromobilität überhaupt nichts am Hut und lehnen den Auftrag generell ab oder montieren höchstens eine CEE-Dose, aber keine Wallbox.
Es gibt auch welche die eine Wallbox anschließen, aber von Wallboxen keine Ahnung haben. D.h. Strom an die Anschlussklemmen anklemmen ist kein Problem. Aber wenn komplizierter wird z. B. mit Lastmanagement oder weil die Wallbox ein Firmware-Update braucht, sind sie ganz schnell verzweifelt und brauchen ewig oder hauen schnell ab.
Dann gibt’s noch welche zumindest in manchen Fällen die nur Material anschließen, was man über sie gekauft hat, auch Wallboxen. Man könnte nun meinen, dass die einfach auch am Material verdienen möglich, zusätzlich zu den Arbeitsstunden. Es ist aber mit Sicherheit nicht der einzige Grund. So wie ich es verstanden habe, muss der Elektriker aufpassen, dass nicht bestimmte Arten von FI hintereinander geschaltet werden die so nicht hintereinander geschaltet sein dürfen. Wallboxen können ihrerseits einen FI enthalten, der hier mitzählt. Auch muss er z. B. schauen, dass der Querschnitt der Leitung bzw. die Sicherungen ausreichen sind etc. Evtl. will der Kunde auch noch Lastmanagement und irgendwelche anderen komplexer einzurichtenden Dinge, die bei jedem Hersteller ziemlich anders sind.
Kurz: Der Elektriker muss sich erst in das Gerät ein bisschen einarbeiten, mehr als einfach nur ein Typenschild mit den wichtigsten elektrischen Daten wie Spannung und Anschlussleistung abzulesen. Das kostet Zeit, die ein blöder Kunde evtl. nicht bezahlen will und ihm vllt. hierher noch irgendwo eine schlechte Bewertung reinwürgt. Also bleibt er bei dem Material was er kennt bzw. öfters verbaut.
Ein Vorteil für den Kunden ist aber: Es kann keinen Streit geben ob der Elektriker schuld ist, dass die Wallbox nicht funktioniert, weil er was falsch gemacht hat oder es an der Wallbox selbst liegt (bzw. ein Fehler bei der Auswahl gemacht wurde), die der Elektriker mitgebracht hat. In beiden Fällen ist der selbe Elektriker der Zuständige.
Und es gibt auch Elektriker die ihren Kunden klarmachen und das auch in den Auftrag schreiben, dass sie lediglich die Anschlussklemmen der Wallbox nach den üblichen Regeln anschließen (Leitungsquerschnitt, was an FIs hintereinander hängt usw. beachten), aber für alle weiteren Probleme und Fragen mit der Wallbox nicht zuständig sind.

- Lasst euch am besten mehr als ein Angebot machen um zu vergleichen bzw. damit er sich gut rechtfertigen muss falls es viel teurer wird als erwartet. Allerdings könnten Angebotserstellungskosten bzw. bei einem Vor-Ort-Termin Beratungsgebühren entstehen. Fragt vorher was ist, wenn ihr den jeweiligen Elektriker doch nicht beauftragt.

- Allerdings kann es auch schon bei den ersten Kontakten sein, dass ihr das Gefühl habt, dass zwischen euch und eurem Elektriker die Chemie nicht stimmt. Ggf. anderen Elektriker nehmen.

Wo habe ich nun nach einem Elektriker gesucht? Ich persönlich bin (obwohl ich deutlich vor den Gedankenspielen mit der temporären MwSt.-Senkung angefangen habe zu suchen) nach Monaten in denen ich nach und nach sehr viele Elektriker aus dem
Installateursverzeichnis des hiesigen Netzbetreibers
kontaktiert hatte fündig geworden.

Vorteile:
- Oft sind Webseiten verlinkt oder zumindest E-Mail-Adressen angegeben.
- So wie ich das verstanden habe, sind alle Elektriker-Betriebe im Installateursverzeichnis geprüft worden, ob sie gewisse Mindestanforderungen erfüllen.

Nachteile:
- Man muss herausfinden, wie den Stromnetzbetreiber heißt. Es geht _nicht_ um den Stromanbieter, den man frei wählen kann und euch abhängig vom Tarif und eurem Stromverbrauch regelmäßig unterschiedlich hohe Rechnungen schickt! Oft findet man den Stromnetzbetreiber, wenn man z. B. in der örtl. Tageszeitung oder auf der Webseite der Gemeinde nach Notfallnummern für den Fall sucht, dass auch die Nachbarschaft stromlos ist. Da sollte der Name dabeistehen, nach dem man im Internet suchen kann.
- Zumindest bei uns wohl ein recht alter Datenbestand. U.a. steht besagter Elektriker noch drin, der schon seit Jahren in Rente ist. Hab ihm sogar vor Monaten schon geholfen eine E-Mail an den Stromnetzbetreiber zu verfassen, dass er aus dem Installateursverzeichnis gelöscht wird. Hat aber nichts gebracht, keinerlei Reaktion :-(
- Zumindest bei uns ist das jeweils eine Liste pro Gemeinde keine Übersichtskarte. Man muss man muss ggf. wissen wie die Nachbargemeinde heißt wenn man nahe an einer Gemeindegrenze wohnt bzw. vor allem selber rausfinden wie weit die Anfahrt des Elektrikers werden dürfte etc.
- Keine Infos was für Schwerpunkte der Elektriker hat, also ob er sich z. B. mit Wallboxen und damit verbundenen Lastmanagement & Co. auskennt. Dazu muss man die Webseiten besuchen bzw. anfragen.

Gibt aber auch
Handwerker-Vermittlungswebseiten

Vorteile:
- Die Anfrage wird automatisch an verschiedene Elektriker weitergegeben. Man muss nicht jeden einzeln kontaktieren.
- Ggf. höherer Preisdruck -> niedrigere Preise für den Kunden..

Nachteil:
- Zumindest da wo ich geschaut habe bei uns sehr wenige Elektriker im näheren Umkreis drin. Die wollen vermutlich keine Provision an solche Webseiten zahlen bzw. haben bereits auf anderen Wegen genügend Kunden gefunden bzw. finden immer wieder neue Kunden. Auch erhöht das ggf. die Anfahrtskosten für den Kunden.
- Evtl. haben sie auch auf den Preisdruck keinen Bock.
- Wegen höherem Preisdruck kann es sein, dass nicht optimal gearbeitet wird.
- Man kann z. T. nur in die Anfrage selbst reinschreiben, dass es um eine Wallbox geht. Ob sich dann ein Elektriker meldet der wirklich Ahnung von Wallboxen hat, ist eine andere Frage.

Teilweise haben auch
Wallbox-Händler bzw. -Hersteller Vertragselektriker

Vorteile:
- Sollte meist ein recht aktueller Datenbestand sein.
- Sie sollten sich mit den Produkten des jeweiligen Händlers bzw. Herstellers (oder zumindest einem Teil davon) gut auskennen, auch wenn’s etwas komplexer wird.
- Z. T. Festpreise.

Nachteile:
- Zumindest da wo ich geschaut habe bei uns sehr wenige Elektriker im näheren Umkreis drin. Dadurch ggf. höhere Anfahrtskosten.
- Sind solche Vertragselektriker vom Stundensatz & Co. her günstig? Kann mir vorstellen, dass das eher nicht der Fall ist.
- Der Wallbox-Händler bzw. -Hersteller wird die Festpreise nur gewähren, wenn’s um bei ihm gekaufte bzw. um seine Produkte geht. Es spricht aber nichts dagegen den Elektriker direkt anzusprechen, wenn man eine andere Wallbox hat. Schlimmstenfalls sagt er nein.

Zudem gibt es
Webforen die sich mit E-Mobilität & Co. beschäftigen

Vorteile:
- Theoretisch sind dort Leute, die als Kunde Erfahrungen mit einem Elektriker gemacht haben und davon berichten können. D.h. die "Filterung" nach Elektrikern die tatsächlich eine Wallbox anschließen ist standardmäßig aktiv.

Nachteile:
- Es gibt einige solcher Foren bzw. die User sind recht stark über die verschiedenen Foren verstreut.
- Meist keine Übersichtskarte. Mit viel Glück findet man über die Suchfunktion was.
- Mit etwas Pech stellt man dort eine solche Frage inkl. Angabe der Region um die es geht, aber dort im Forum antwortet niemand der einem wirklich helfen kann.
- Habe den Eindruck, dass sich viele die sich mit E-Autos auskennen in Webforen nicht wohlfühlen, wo Verbrenner stark dominant sind, auch wenn es z. B. getrennte Unterforen für E-Mobilität bzw. z. B. auch für die nötige Infrastruktur zu Hause gibt. D.h. die Auskenner scheinen in auf E-Mobilität fokussierte Foren zu gehen.
- Es gibt eine gewisse Gefahr, dass ein Elektriker sich dort unter Pseudonym als angeblicher Kunde von sich selbst über den grünen Klee lobt und keine was dagegen schreibt, weil keiner aus der Gegend dort ist bzw. mit dem jeweiligen Elektriker Erfahrungen gesammelt hat. Insb. vorsichtig sein, wenn man auf einen Link klicken soll, der wenn ihr mit der Maus darauf fährt was anzeigt wie www.derelektrikerumdensgeht.de/xnisdWmdaW oder xnisdWmdaW.derelektrikerumdensgeht.de. Über den Teil mit der wirren Zeichenkette in der URL weiß derelektrikerumdensgeht.de wer denjenigen geworben hat, nämlich denjenigen dem man diesen Code mit der wirren Zeichenkette gegeben hat.

Es gibt aber auch
Webseiten mit einer Kartenübersicht und Erfahrungsberichten von Elektrikern
z. B. im Dunstkreis von Webforen und Händlern, die Komponenten für Ladeinfrastruktur anbieten. Ein Beispiel ist https://www.enercab.at/content/14-wissenswertes

Vorteile:
- Zumindest teilweise von Usern "getesteten" Elektriker. Teilweise dürfen sich Elektriker auch selbst eintragen.

Nachteile:
- Je nach dem nicht unbedingt viele Elektriker drin bzw. nicht unbedingt aktuelle Daten.
- Die üblichen Probleme bei Bewertungen durch User.
- Teilweise auch Kontakte zu Privatleuten drin, die einfach nur von ihren Erfahrungen berichten können. Man muss also genau hinschauen. Sind dann eben oft keine Elektriker, die das anschließen dürfen. Solche Kontakte können aber evtl. auch hilfreich sein.

Eine andere Empfehlung sind Webseiten von
Elektriker-Verbänden und -Marketing-Kooperationen
wie beispielsweise https://www.zveh.de/arge-medien/fachbetriebssuche.html und https://www.e-masters.de/e-masters-fachbetriebe.html

Vorteile:
- Soweit ich das sehe recht aktueller Datenbestand.
- Recht viele Betriebe sind dort gelistet.
- Oft mit Übersichtskarte.
- Man kann oft nach Stichwörtern wie "E-Mobilität" filtern wenn’s z. B. um eine Wallbox geht.

Nachteile:
- Auch nicht alle guten Elektriker sind in irgendeiner solchen Elektriker-Marketing-Kooperation.
- Es gibt verschiedene Elektriker-Marketing-Kooperationen, die man alle abklappern müsste, um möglichst viele Elektriker zu finden.

Und zu guter Letzt gibt es die
Gelben Seiten & Co.

Vorteile:
- Zumindest früher war die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass fast alle Handwerker in _den_ Gelben Seiten sind und somit auch viele in der Nähe findet.
- Gibt’s neben der Internet-Form zumindest bei _den_ Gelben Seiten auch eine Papierform, zumindest 1x/Jahr, ggf. jeweils für den näheren und einen größeren Umkreis. Wobei ich das gerade was Handwerker-Suche angeht ziemlich überflüssig finde. Normalerweise notiert man sich Kontaktdaten von Handwerkern, die schon mal bei einem was gemacht haben und nicht schlecht waren, falls wieder mal was ist wo sie einem helfen können.
- Oft mit Bewertungsfunktion, aber ...

Nachteile:
- ... oft zu wenige bzw. keine brauchbaren Bewertungen, weil wenn überhaupt meist Kunden bewerten, die negative Erfahrungen gemacht haben und evtl. sogar mit Schuld oder die Hauptschuldigen sind, dass es scheiße gelaufen ist.
- Oft keine Übersichtskarte.
- Z. T. keine Webseite oder E-Mail-Adresse angegeben.
- Man kann nicht nach den Schwerpunkten des Elektrikers filtern.
- Tragen sich heute noch alle Handwerker in die Gelben Seiten frisch ein, vor allem wenn’s nicht _die_ Gelben Seiten sind, sondern ein ähnliches Angebot von einer anderen Firma, das evtl. kein potenzieller Kunde kennt?

notting

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Sat Jan 09 08:56:05 CET 2021    |    notting    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: Anforderungen, E-Auto, EVSE, laden, Ladeziegel, Wallbox

Eure Anforderungen an die Lademöglichkeit? Bitte nicht 2 Antworten nehmen die widersprüchlich sind.

Logo Daheim laden die LademoeglichkeitLogo Daheim laden die Lademoeglichkeit

Hallo!

Ihr habt nun in Gedanken bereits an eurem Stellplatz Strom, weil ihr insb. den vorherigen Artikel durchgegangen seid -> https://www.motor-talk.de/.../...ie-noetigen-komponenten-t7011691.html
Fehlt nur noch die eigentliche Lademöglichkeit (EVSE).
[mehr]

Warnung: Arbeiten selbst an Niederspannung (<=1kV AC (Wechselstrom) oder <=1,5kV DC (Gleichstrom)) die keine Kleinspannung ist (je nach Definition <=50V AC oder <=120V DC oder auch kleinere Werte) bitte nicht selbst machen, sondern Elektrofachkräften überlassen! Lebens-, Brand- und Versicherungsärger-Gefahr!

Dieser Artikel basiert auf meinen Informationen, die ich aus dem Internet, von verschiedenen Elektrikern und vom Stromnetzbetreiber habe. Bin selbst noch am überlegen was für ein E-Auto bzw. was für ein mobiles EVSE es werden soll. Kann daher nicht viel zu konkreten Produkten sagen. Bitte kommentieren, wenn was nicht stimmt oder jemand mehr Erfahrung damit hat als ich :-)

Nehmt auch bitte an der Umfrage teil. Hinweis: Z. B. fest montierte Wallbox und leicht mitnehmbar ist ein totaler Widerspruch. D.h. bitte nicht beides in der Umfrage anwählen wenn ihr sie ausfüllt.
Aber eine Wallbox kann durchaus ein fest angeschlagenes Kabel und eine Buchse für das E-Auto haben.

Die Frage AC- oder DC-Ladung möchte ich an dieser Stelle ausklammern. DC-Ladung kostet bei gleicher Leistung ein vielfaches. So richtig Sinn macht es auch erst wenn man >11kW Ladeleistung braucht. Die Auswahl an BEV mit 11kW AC ist sehr groß, wenn man von stark abgespeckten Varianten absieht. Dann sollte man das Geld ohnehin besser in eine etwas bessere Variante mit 11kW AC stecken. Zudem wird es bei >11kW generell komplizierter schon wegen dem Stromanschluss an sich.
Auch brauchen die meisten DC-Wallboxen ein Backend um überhaupt irgendwie zu funktionieren. D.h. sie sind eigentlich dafür gedacht mit einem Dienstleister verbunden zu sein, der sich um Wartung (z. B. Firmware-Updates) und Abrechnung kümmert. Kostet normalerweise ein paar EUR/Monat und benötigt noch eine Internet-Verbindung.
Es gibt wohl fertige Software um sein eigenes Backend aufzusetzen. Aber ob diese längerfristig gepflegt wird oder immer zügig an die "Feinheiten" der DC-Wallboxen angepasst wird, kann man bezweifeln.
Zudem gibt’s mobile DC-Ladelösungen, die es z. T. auch in einem Gehäuse zur Festmontage gibt. Die brauchen zwar kein Backend, haben aber meist keine Funktionen z. B. für Lastmanagement (wird später in diesem Blog-Artikel genauer erklärt) und sind in der Anschaffung noch teurer.

Deswegen soll es hier nur um AC-Lademöglichkeiten gehen.

Fest oder mobil?
Die Hauptfrage die sich nun stellt lautet: Feste oder mobile EVSE?

Vorteile fester EVSE, auch Wallboxen genannt:
- Kann am Ende billiger sein als eine mobile EVSE plus passender Steckdose. Wie schon mehrfach geschrieben sind Schukosteckdosen nicht dafür gedacht über Stunden nahe ihrer Nennlast betrieben zu werden. Desweiteren kann man sich ggf. den Unterverteilerkasten sparen.
- Wird eher von irgendwelchen Förderprogrammen gefördert als mobile EVSE.
- Schwieriger zu klauen.
- Eher standardmäßig was dabei, wo man das Kabel nach der Benutzung schön hinhängen kann.

Nachteile:
- Man kann sie nicht irgendwohin mitnehmen wo es nur z. B. CEE gibt.
- Nur wenn die Wallbox (auch) für eine Typ2-Dose verfügt, kann man ein längeres Kabel mit zwei Typ2-Steckern benutzen um z. B. ein Fahrzeug vor der Garage zu laden, z. B. wenn Gäste da sind. Wenn die Wallbox nicht über zwei Ladepunkte verfügt, kann man als Laie keine zweite Lademöglichkeit anschließen z. B. um Lastmanagement zusammen mit den Gästefahrzeugen zu machen.
- Fest angeschlagene Kabel können nicht von einem normalen Benutzer ausgetauscht werden, auch nicht bei Beschädigungen. Das muss ein Elektriker machen.

Ihr ahnt es schon: Bei mobilen EVSE ist es entsprechend umgekehrt.

In alle Fällen sollte man aber insb. Gehäuse inkl. Gehäuse der Stecker und Buchsen nicht zu lange zu hohen Temperaturen aussetzen. Durch den Stromfluss werden die Kontakte auch wegen fortschreitender Korrosion insb. unter längerer Volllast warm (oder bei Schuko sogar heiß). Zusammen mit den Außentemperaturen bzw. der Sonneneinstrahlung kann das auch zuviel werden.
Möglicherweise kann das ein Grund sein eine mobile EVSE zu kaufen, die man dem Sonnenstand entsprechend ab und zu umpositioniert, sodass sie wieder im Schatten liegt.
Oder man baut sich ein kleines Dach, wenn der Platz reicht. Aber die Gerätschaften bitte nicht mit einem weiteren Gehäuse umbauen, was wiederum für Hitzestau sorgen kann.

Mobile EVSE: CEE-Verlängerungskabel und -Verteiler
Für 3phasige CEE-Steckdosen gibt’s Baustromverteiler, mit denen ihr mehrere mobile EVSE gleichzeitig anschließen könnt. Auch gibt es CEE-Verlängerungskabel wenn z. B. das ein Auto von Gästen vor eurer Garage steht. Dabei aber bitte den nächsten Punkt zum Thema Lastmanagement beachten.

Wo wir gerade dabei sind: Eigentlich soll man über Schuko nicht über Stunden nahe der Nennleistung belasten. Die Notlösung wäre eine 1phasige EVSE (manchmal auch ICCB genannt) zu verwenden, die im Schukostecker einen Temperaturfühler hat und bei zu heißem Stecker den Strom reduziert. Das verlängert aber ggf. den Ladevorgang. Aber nur direkt in die Schukosteckdose stecken, keine Verlängerungen, sonst wirkt dieser Schutz nicht überall da wo man ihn braucht!
An dieser Stelle möchte ich mich bei den Blog-Lesern bedanken, die mich darauf hingewiesen haben, dass es sowas mit Temperaturfühler im Schukostecker gibt.

Ihr werde im übrigen auch merken, dass die Kontakte bei CEE viel dicker sind und viel schwerer reingehen als bei Schuko. Größere Kontakte und mehr Anpressdruck der Kontakte aufeinander bedeuten weniger Widerstand und damit weniger Erwärmung bzw. Korrosion durch Erwärmung.

Apropos: Mobile EVSE haben meist spezielle Kabel, die über eine vom EVSE auslesbare Codierung verfügen, damit z. B. 11kW CEE auch nur mit max. 16A/Phase belastet wird. Blöd wenn man z. B. von 16 auf 32A adaptert und dann daran das mobile EVSE anschließt. Dann von Hand bzw. über das Lastmanagement den Strom entsprechend begrenzen!

Lastmanagement und Solarstrom-Einspeisung bzw. Strom zu günstigen Zeiten aus dem Netz holen? Fernsteuerung?
Ihr möchtet evtl. in der Hauptsache dann laden, wenn eure Solaranlage gerade Strom erzeugt oder der Strom besonders günstig ist, weil gerade z. B. besonders viel Windenergie erwartet wird. Manche EVSE können das bzw. lassen sich ein ein Energiemanagement-System einbinden.
Oder ihr habt gerade ein Gastauto da, was gleichzeitig angeschlossen werden soll. Wichtig ist dann über eine manuelles oder automatisches Lastmanagement dafür zu sorgen, dass die Sicherung nicht auslöst. Automatisches Lastmanagement ist leider oft nur zwischen Geräten vom selben Hersteller einfach einzurichten. Sonst bleibt nur von Hand an den Geräten die Leistung entsprechend zu begrenzen.

Viele EVSE bieten die Möglichkeit sie mit dem Smartphone zu steuern. Lokal sogar ohne Internet soweit die WLAN- bzw. Bluetooth-Reichweite reicht oder auch über Internet über Server des Anbieters. Darüber kann man meist auch das manuelle bzw. automatische Lastmanagement steuern.
Übrigens: Viele E-Autos kann man übrigens auch aus der Ferne steuern inkl. den Ladevorgang. Oft aber nur gegen jährliche Gebühren an den Hersteller.

Diebstahl-/Zugriffsschutz und die Rechnung bitte!
Wallboxen sind schwieriger zu klauen, da sie angeschraubt sind. Aber auch mobile EVSE lassen sich z. B. zumindest am Kabel an der Wand festschrauben.
Allerdings sind alle Steckdosen (auch CEE) eine mögliche Schwachstelle was Stromdiebstahl angeht. Hier muss man sich etwas überlegen. Die Sicherungen sind aber nicht dazu gedacht jeden Tag 1x an- und wieder ausgeschaltet zu werden. Lieber einen abschließbaren Hauptschalter einbauen lassen (ist meist ein Loch wo man ein Vorhängeschloss reinmachen kann.

Viele EVSE egal ob mobil oder fest bieten die Möglichkeit auch ohne einen Abrechungsdienstleister zu beauftragen wie an öffentlichen Ladesäulen über RFID einen Zugriffsschutz bzw. ein Abrechnungssystem zu realisieren. Bei der Abrechnung ist zu beachten, dass man seinen Strom z. B. nur dann dem Arbeitgeber in Rechnung stellen kann, wenn mit einem geeichten Zähler gemessen wurde. Ein eigener Stromzähler reicht nicht. Es gibt EVSE mit integriertem geeichten Zähler.

Darf ich das EVSE im Freien benutzen? Was passiert, wenn ich mit dem Auto darüberfahre?
Der eine oder andere von euch hat evtl. keinen Stellplatz in einer Garage. D.h. auch das EVSE wäre ggf. draußen z. B. dem Regen ausgesetzt. Das geht aber nur gut, wenn es gut genug geschützt ist -> https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzart
Die Schutzart oder auch IP-Klasse (international protection) besteht aus zwei Ziffern. Die erste beschreibt den Schutz gegen Berührung durch einen Menschen mit Hilfsmitteln bzw. den Schutz gegen Fremdkörper die "von alleine" reinfallen könnten. Die zweite Ziffer beschreibt den Schutz gegen Wasser. Höhere Ziffer heißt besserer Schutz. Teilweise stehen auch in den Bedienungsanleitungen Hinweise was man im Zusammenhang mit Wasser bzw. der Benutzung draußen nicht tun sollte.
Oft beziehen sich die Angaben aus guten Gründen nicht auf den Stecker der mit dem Stromnetz verbunden wird, z. B. CEE. Eine CEE-Dose im Freien könnte etwas aufwändiger sein, insb. zusammen mit den CEE-Steckern die meist an den EVSE-Kabeln dran sind.

Die Schutzart beschreibt aber nicht den Schutz gegen mechanische Einwirkungen wie z. B. das Überfahren des Geräts mit einem Auto. Manchmal sind die Kabel etwas steif und bewegen das kleine leichte mobile EVSE durch die Gegend oder es gibt sonstige Verkettungen unglücklicher Umstände. Ohnehin sollte man das mobile EVSE schön aufräumt haben, bevor man mit dem Auto weiterfährt.
Genauso wenig sagt das etwas über die UV-Beständigkeit des Gehäuses usw. aus.

Diese Hinweise gelten übrigens für alle elektrischen Geräte. Es kursieren im Internet z. B. Fotos wo jemanden der mitten in einem großen mobilen Pool am E-Grill steht. Nur Badelatschen dafür sorgen, dass eine 08/15-Mehrfachsteckdose knapp oberhalb der Wasseroberfläche bleibt. Ein super Beispiel wie man’s _nicht_ macht! :-(

Platzierung der Wallbox bzw. CEE-Dose
Nun kommen wir zum schwierigsten Thema, der Platzierung. E-Autos können an allen möglichen Stellen die Ladebuchse haben. Meist sind es die folgenden Varianten:
- klassisch wo sonst der Tankstutzen ist (evtl. auch auf der Beifahrerseite)
- Nasenlader (vorne)
- bei der Fahrertür

Wer für das gewünschte Fahrzeug keine ausreichend breite Garage hat, wird gerade dann Probleme haben, wenn die Buchse auf der Beifahrerseite ist. Das ist unbedingt beim Kauf des E-Autos zu berücksichtigen bzw. bei der Probefahrt in der eigenen Garage auszuprobieren.
Das Auto zum Laden draußen stehen lassen will man i.d.R. auch nicht. Zugefrorene Scheiben, Beschädigungen die es nicht gegeben hätte wenn das Auto in der Garage gestanden hätte uvm.

Im Carport muss man auch auf die Breite achten, damit der Stecker bzw. das Kabel nicht im Durchgang vom Nachbarn hängt.

Außerdem muss man aufpassen, dass das Kabel möglichst nicht den Lack berührt. Wegen Dreck am Kabel oder auf dem Lack können leichteste Vibrationen beim Laden dazu führen, dass Kabel und Lack aufeinander reiben und den Lack beschädigen.

Vorsicht Stolperfalle! Nur ein paar Gedanken, insb. hier sind Kommentare erwünscht
Generell muss besonders da wo man nicht der einzige ist der durchlaufen kann darauf achten keine Stolperfallen zu schaffen. Praktisch habe ich das Problem noch nicht.
Deswegen einfach nur ein paar Gedanken. Freue mich über Kommentare.
Evtl. kann man sich ab der Wallbox bzw. der CEE-Dose Haken oder Klettbänder montieren, wo man bei Bedarf das Kabel leicht ein- und aushängen kann. Oder man befestigt sich ein Seil an einem Haken ziemlich weit oben und an dem Seil das Kabel. Hier sollte man aber noch an 1-2 weitere Haken denken, wo man das Seil mit dem Kabel einhängen kann, damit es nicht wild herumbaumeln und z. B. das Fahrzeug beschädigten kann oder der Nachbar wegen dem Lärm weil der Stecker immer irgendwo dagegenschlägt nicht schlafen kann. Das gilt insb. wenn der Wind durch den Carport weht.
Wenn man in der Breite nicht viel Platz hat, kann man aber beim Durchlaufen an den Haken hängen bleiben und die Kleidung beschädigen oder es kann einen kleinen blauen Fleck verursachen.
Eine Alternative sind Kabelbrücken. Das sind sozusagen Kabelkanäle für den Boden. Bekommt man fast überall wo es Elektronik bzw. Elektrokabel gibt, z. B. auch Baumärkte. Mal unter dem einen und mal unter dem anderen der beiden genannten Namen. Allerdings muss das Kabel dann so lang sein, dass es ein ganzes Stück flach auf dem Boden liegen kann.
An der Stelle wo das Kabel wieder nach oben geht, hilft es allerdings nicht.

Merke gerade beim Schreiben, dass verschiedene Variationen der Verlegung des ortsveränderlichen Kabels für einen eigenen Blog-Artikel reichen könnten. Leider habe ich noch kein E-Auto um einiges selbst zu testen. Freue mich insb. zu diesem Teil auf eure Kommentare. Vielleicht wird irgendwann ein Blog-Artikel daraus, wenn ich selbst ein E-Auto habe. Denn ich favorisiere die Lösung mit dem mobilen EVSE :-)

EVSE-Tests gibt’s z. B. beim ADAC:
Mobile EVSE: https://www.adac.de/.../
Einfache Wallboxen: https://www.adac.de/.../
Wallboxen mit Lastmanagement: https://www.adac.de/.../

notting

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Wed Jan 06 10:11:28 CET 2021    |    notting    |   Stichworte: E-Auto, laden, Tarife

Habt ihr kürzl. oder werdet ihr bald einen Lade(-karten)-Tarif- oder -Anbieterwechsel machen?

Logo Neues Jahr neue Tarife 2021 JanuarLogo Neues Jahr neue Tarife 2021 Januar

Hallo!

EDIT: Gibt eine neue Version: https://www.motor-talk.de/.../...r-neue-tarife-2021-juli-t7125610.html

Hoffe ihr seid gut in das neue Jahr gerutscht. Letztes Jahr ist einiges passiert bei den Ladetarifen. Und im Januar 2021 gab‘s auch mal wieder ein paar größere Änderungen bzw. kommen noch diesen Monat - oder knapp danach.
[mehr]

  • Die MwSt. ist wieder auf 19%. Preisveränderungen die nur dadurch passieren, werde ich im weiteren nicht aufführen.
  • EnBW bietet keine Ladetarife mehr an. Dieses Geschäft wurde an eine 100%ige Tochter ausgelagert, die damit weitermacht. Also keine Panik ;-) Werde trotzdem weiterhin einfach nur EnBW schreiben.
  • EnBW verbietet den Privatkunden-Tarif für gewerbliche Nutzung. Es sollen gewerbliche Tarife eingeführt werden. Kennt man schon von Maingau. Auch kennt man von Maingau eine kWh-Obergrenze pro Monat. Bei EnBW sind es aber mit 800kWh viel mehr (die man in 2 von 3 aufeinanderfolgenden Monaten überschreiten muss). Die Regelung gilt für Neukunden ab 1.1.2021 und für Bestandskunden ab 1.2.2021.
  • Get Charge wurde von Alpiq der Stecker gezogen. Die Übernahme von der Telekom war schon sehr holprig. War eine günstige Möglichkeit bei Allego zu laden und eine sehr teure um bei uns in der Stadt an 22kW-Säulen zu laden (teurer als Ionity Ad-hoc-Tarif).
  • Plugsurfing Plus (der Tarif mit Grundgebühr) wurde für dt. Kunden eingestellt. Gibt für diese nur noch den Tarif ohne Grundgebühr. Außerdem wird der Tarif ohne Grundgebühr zum 15.1.21 erhöht. Dieser wurde erst 3 Monate vorher auf feste kWh-Preise umgestellt.
  • Kia hat nun seinen eigenen Ladetarif, aber nicht wirklich attraktiver als z. B. EnBW - wenn davon absieht, dass man zum Ionity-Ad-hoc-Tarif über KiaCharge laden kann, aber über EnBW nicht. In Kombination z. B. mit Maingau oder direkt über Ionity über ein Smartphone hält sich dieser Nachteil in Grenzen.
  • BMW stellt zum 19.1.21 die Tarife etwas um bzw. erhöht die Kosten etwas. Anders als andere Firmen wird hier zumindest beim grundgebührfreien Tarif vom festen kWh-Preis je nach AC, DC oder Ionity zu standortspezifischen Preisen gewechselt. Gegen eine zusätzliche Grundgebühr einen geringeren Preis bei Ionity zu bekommen gibt’s noch in beiden Tarifen, aber die kWh-Kosten wurden erhöht.

[mehr]

Übrigens: Im Juli letzten Jahres gab’s Gerüchte, dass eine von Audi gegründete Artemis GmbH nicht nur irgendwelche Premium-E-Autos herausbringen wird, sondern auch noch ein Ladenetz aufbauen wird. Audi, Porsche und Ionity haben sich nun in diesem Zusammenhang geeinigt -> https://www.electrive.net/.../
Mal schauen was dabei rauskommt.

Hinweis: Wenn ich im Folgenden "Intercharge" schreibe, ist als Bezahlungsart die Webseite https://m.intercharge.eu gemeint. Dort kann man aktuell mit VISA und Mastercard zahlen. Die EVSEID sind an der Ladesäule oder auch z. B. über die Landkarte in https://www.hubject.com/intercharge/ auffindbar.

0986f8b9-b604-4356-916a-4223bf00b343

Kfz-Hersteller-Tarife (z. T. auch für Fahrzeuge anderer Marken bzw. alle E-Autos) und andere Tarife mit Grundgebühr

Anbieter bzw. für wen gültig

Grundgebühr

Nutzungsgebühr (ggf. beispielhaft)

Kommentar

Audi, City-Tarif

4,95EUR/Monat

Ionity 0,79EUR/kWh, DC 0,49EUR/kWh + abh. von Ladesäule nach 3h 0,10EUR/min, AC 0,39EUR/kWh + abh. von Ladesäule nach 3h 0,06EUR/min

Z. B. Maingau und EnBW auf jeden Fall billiger. Den Ionity-Ad-hoc-Tarif kann man unabh. davon nutzen.

Audi, Transit-Tarif

17,95EUR/Monat (erstes Jahr 0EUR/Monat)

Ionity 0,31EUR/kWh, DC 0,49EUR/kWh + abh. von Ladesäule nach 3h 0,10EUR/min, AC 0,39EUR/kWh + abh. von Ladesäule nach 3h 0,06EUR/min

Vielleicht für Ionity-Vielnutzer interessant, insb. wenn E-Auto >150kW kann.

BMW und Mini ohne Grundgebühr ab 19.1.21

0EUR/Monat

Ionity 0,79EUR/kWh, andere Preise siehe App. Optional: Für 13EUR/Monat. Ionity nur 0,35EUR/kWh (12 Monate Mindestvertragslaufzeit).

Keine Aussagen mehr zu Standgebühr.

BMW und Mini mit Grundgebühr ab 19.1.21

4,99EUR/Monat

AC 0,33EUR/kWh, von 8-21h nach 3h 0,06EUR/min Aufpreis, DC 0,39EUR/kWh, nach 1,5h 0,20EUR/min Aufpreis, Ionity 0,79EUR/kWh. Optional: Für 13EUR/Monat. Ionity nur 0,35EUR/kWh (12 Monate Mindestvertragslaufzeit). BMW-Neuwagen bekommen 1 Jahr lang die Grundgebühr erlassen. Beim iX3 wird zusätzl. 1 Jahr lang die Grundgebühr für die Ionity-Option erlassen.

-

Hyundai (nicht Submarke IONIQ!)

0EUR/Monat 5 Jahre lang, danach wie der entspr. EnBW-Tarif. Erste Ladekarte kostenlos, jede weitere 9,90EUR.

EnBW-Vielnutzer-Tarif, d.h. AC 0,29EUR/kWh und DC 0,39EUR/kWh. Nach 4h (egal ob AC oder DC) 0,10EUR/min Standgebühr, max. 12EUR/Ladevorgang.

Ab 6.7.2021 nicht mehr ganz soviel Rabatt wie wenn man die Grundgebühr direkt an EnBW zahlt. Evtl. kommt bald wie bei Kia der Ionity-Tarif auch für noch produzierte "ältere" Modelle?

IONIQ (Submarke von Hyundai)

Beim IONIQ 5 Project 45 (Sonderedition zum Start des Modells) die ersten 2 Jahre 0EUR Grundgebühr.

Sonst 13EUR/Monat.

0,29EUR/kWh bei Ionity.

Andere IONIQ-Modelle?! Bei Kia gibt's den Ionity-Tarif auch für noch produzierte "ältere" Modelle.

Kia Charge

4,99EUR/Monat. Erste 12 Monat ab EZ 0EUR/Monat.

AC 0,29EUR/kWh und DC 0,47EUR/kWh. Nach 2h AC 0,08EUR/min Aufschlag bzw. nach 1,5h DC 0,20EUR/min Aufschlag. Ionity-Option (wohl auch ohne den gerade genannten Grundgebühr-Tarif möglich) kostet 13EUR/Monat + 0,29EUR/kWh.

Gilt wohl auch für die "älteren" PHEV-/BEV-Modelle wie e-Soul, also noch produzierte "ältere" Modelle.

Kia Access (nur für EVx)

4,50EUR/Monat.

Ionity 0,52EUR/kWh, andere?

-

Kia Power (nur für EVx)

13EUR/Monat.

Ionity 0,29EUR/kWh, andere?

Für bis Ende 2022 bestellte EV6 1 Jahr kostenlos, dazu Kia Charge (s.o.).

Mercedes

1. Jahr kostenlos, danach 99EUR/Jahr.

Ionity 0,29EUR/kWh, sonst: ?

Noch keine Details gefunden

Porsche

179EUR/Jahr (Taycan erste 3 Jahre 0EUR/Jahr)

Ionity 0,33EUR/kWh, sonst 0,39EUR/kWh plus(!) pro min(!) 0,05 (AC) bis 0,45EUR (Nicht-Ionity-HPC bis 350kW)

Vielleicht für Ionity-Vielnutzer interessant, aber für alles andere gibt‘s viele günstigere Tarife.

VW

We Charge Free

0EUR/Monat, keine Vertragslaufzeit, einmalig 9,99EUR Freischaltgebühr.

Ionity 0,79EUR/kWh, andere Ladesäulen 0,29EUR/Session + individuelle Preisgestaltung.

Für alle E-Autos, auch nicht von VW.

VW

We Charge Go für VW ID-Modelle außer Pure 50kW

0EUR/Monat (max. 3 Vertragsjahre), 12 Monate Vertragslaufzeit, endet automatisch, einmalig 9,99EUR Freischaltgebühr.

Ionity 0,55EUR/kWh, andere Ladesäulen individuelle Preisgestaltung (keine Session-Gebühr).

Für alle ID-Modelle die die genannten Kriterien nicht erfüllen bzw. bei >3 Vertragsjahren 7,49EUR/Monat.

VW

We Charge Plus für VW ID-Modelle außer Pure 50kW

9,99EUR/Monat (max. 3 Vertragsjahre), 12 Monate Vertragslaufzeit, endet automatisch, einmalig 9,99EUR Freischaltgebühr.

Ionity 0,30EUR/kWh, andere Ladesäulen individuelle Preisgestaltung (keine Session-Gebühr).

Für alle ID-Modelle die die genannten Kriterien nicht erfüllen bzw. bei >3 Vertragsjahren 17,49EUR/Monat.

Charge & Fuel Standard

(alle E-Autos)

4,20EUR/Monat (immer 1 Monat Vertragslaufzeit)

0,79EUR/kWh an Ionity-Ladesäulen. Preise anderer Lademöglichkeiten nur in der App.

-

Charge & Fuel IONITY M

(VW-Konzern (u.a. VW und Audi), Daimler, BMW, Ford und Hyundai)

8,90EUR/Monat (immer 12 Monate Vertragslaufzeit)

0,55EUR/kWh an Ionity-Ladesäulen. Preise anderer Lademöglichkeiten nur in der App.

-

Charge & Fuel IONITY L

(VW-Konzern (u.a. VW und Audi), Daimler, BMW, Ford und Hyundai)

17,30EUR/Monat (immer 12 Monate Vertragslaufzeit)

0,30EUR/kWh an Ionity-Ladesäulen. Preise anderer Lademöglichkeiten nur in der App.

-

Skoda

?

?

Den Enyaq (zumindest mit 80kWh) kann man für 500EUR Aufpreis mit einer höheren CCS-Ladeleistung von 125kW bekommen inkl. einem Jahr Ionity-Nutzung gratis.

FordPass (nur Ford)

?EUR/Monat, erstes Jahr keine Grundgebühr

0,31EUR/kWh an Ionity-Ladesäulen.

Gibt wohl auch einen Tarif wo Ionity 0,79EUR/kWh kostet. Basiert auf NewMotion.

Polestar

?EUR/Monat, Fahrzeuge bis Bestelldatum 31.12.2021 (wirklich dauerhaft?) keine Grundgebühr

0,35EUR/kWh an Ionity-Ladesäulen.

Basiert auf Plugsurfing. Vermutlich sind dementspr. die restl. Preise.

Volvo

?EUR/Monat, ab EZ(?) 1.7.2021 im ersten Jahr keine Grundgebühr, davor vom 1.7.2021 an ein Jahr keine Grundgebühr

0,35EUR/kWh an Ionity-Ladesäulen.

Basiert auf Plugsurfing. Vermutlich sind dementspr. die restl. Preise.

Fazit:

  • Maingau Energie hat massiv an Attraktivität eingebüßt, vor allem durch die individuellen Tarife. Auch durch die Tatsache, dass in allen Varianten Ionity das selbe kostet und kaum günstiger als der Ionity-Ad-hoc-Tarif ist, macht es tendenziell weniger Sinn mit einem Energie-Vertrag zu Maingau zu wechseln um billiger laden zu können. Bei EnBW zahlt man im Wenigfahrer-Tarif zwar etwas mehr, dafür zahlt man max. 60EUR/Jahr Grundgebühr für den Vielfahrer-Tarif - wenn man nicht ohnehin ADAC-Mitglied ist, einen Hyundai hat usw. Meiner Erfahrung nach findet man viele Stromanbieter, die mehr als 60EUR/Jahr günstiger sind als Maingau. Das größere Roaming-gebührenfreie Gebiet von EnBW wo Maingau z. T. heftige Aufschläge verlangt kommt dazu. Eine Maingau-Karte sollte man schon haben – wenn sie überhaupt noch günstiger ist als EnBW unter den genannten Bedingungen.
  • Meiner Meinung nach gibt es wenige Gründe ausgerechnet zu Ionity zu fahren. Viele E-Autos können ohnehin nicht mit >150kW laden. 150kW-Ladesäulen (bzw. z. T. auch 300-350kW) gibt‘s auch von vielen anderen Anbietern, die meist weniger verlangen, z. B. EnBW, Allego und Fastned. Es gibt wohl noch einzelne Tarife wo man bei Ionity viel günstiger laden kann als z. B. über Maingau. Aber die werden wohl auch nach und nach verschwinden. Dann kann man nur noch mit den "richtigen" Automarken günstiger bei Ionity laden. Die verlangen aber meist eine Grundgebühr, sodass sich das nur lohnt wenn man genug bei Ionity lädt. Aber wie gesagt, man kann es sehr oft vermeiden. Und zur Not lädt man halt mal für 0,79EUR/kWh Ad-hoc oder für ein paar Cent weniger über Maingau.
  • Plugsurfings einziger Vorteil scheint noch das mit der Standgebühr zu sein. Aber dafür ist der Strom deutlich teurer als z. B. bei EnBW. Zudem bei Ionity viel teurer als deren Ad-hoc-Tarif.
  • Bei den Hersteller-Tarifen kann man z. B. vom BMW-Tarif mit Grundgebühr IMHO fast nur abraten. Der EnBW-Tarif (auch der mit Grundgebühr) unterstützt sehr viele Ladesäulen und gilt auch an recht vielen Ladesäulen im Ausland. Die Grundgebühr ist bei EnBW und BMW gleich (wenn man nicht z. B. ADAC-Mitglied ist, dann ist sie bei EnBW sogar 0EUR/Monat), aber die Nutzungsgebühren sind bei EnBW etwas günstiger. Und die Ionity-Option gibt’s auch im BMW-Tarif ohne Grundgebühr. Oder man lädt so wenig bei Ionity, dass man genauso gut den Ad-hoc-Tarif nutzen kann.
  • Meinen Infos nach können Hyundai-Fahrer aktuell nur über Charge&Fuel Ionity vergünstigt nutzen, aber nicht über Hyundai selbst. Einerseits ist da in Deutschland der Deal zwischen Hyundai und EnBW. Andererseits gelten bei im Ausland gekauften Hyundais meines Wissens ähnliche Tarife wie bei Kia, aber dort gibt’s zumindest in Deutschland keine Ionity-Vergünstigung, auch nicht gegen Grundgebühr.

Anbieter

Kosten für den Ladevorgang

Was wenn ich zu lange lade bzw. nicht mehr lade? / Kommentar

has.to.be (Ladesäulen-Anbieter)

Über NewMotion 0,36EUR/kWh + 0,04EUR/min zzgl. Transaktionsgebühr (s.o.). Sollte auch mit div. anderen Ladekarten-Anbietern zu deren Preisen (s.u.) nutzbar sein. Kann über

https://emobility.community/

teilweise billiger sein. Gibt lokale Strom-Grundversorger, die auf ihrer Webseite was von "be.ENERGISED Community" schreiben (womit wohl diese Webseite bzw. die entspr. App gemeint ist) und Strom über ihre eigenen Ladesäulen auf diesem Weg z. T. sogar noch günstiger anbieten als Maingau im Idealfall verlangt.

Nix gefunden.

Maingau Energie

Ionity europaweit 0,75EUR/kWh in allen Varianten. Normalpreis: AC 0,38EUR/kWh, DC 0,48EUR/kWh. Bis zu 0,43EUR/kWh Aufschlag im europäischen Ausland. Je nach dem ist Ionity billiger als sonstige AC und DC. Energievertragskunden: AC 0,28EUR/kWh, DC 0,38EUR/kWh.

Bei >4h AC- oder >1h DC-Ladung gibt’s immer 0,10EUR/min(!) Aufschlag. Max. 300kWh/Monat und Kunde. Max. 5 Ladekarten/Kunde.

EnBW

Standard-Tarif: AC 0,39EUR/kWh, DC 0,49EUR/kWh. Vielfahrer-Tarif: 4,99EUR/Monat (erste 3 Monate gratis und für EnBW-Strom-/-Gas-Kunden, Hyundai-E-Auto-Besitzer (5 Jahre) und ADAC-Mitglieder dauerhaft keine Grundgebühr) + AC 0,29EUR/kWh, DC 0,39EUR/kWh. Nach 4h (egal ob AC oder DC) 0,10EUR/min Standgebühr, max. 12EUR/Ladevorgang. Über Intercharge ca. 5EUR für max. 60min ohne kW(h)-Begrenzung, zumindest an 150kW CCS-Ladesäulen. Über NewMotion (wie immer zzgl. Transaktionsgebühr) <=22kW Typ2 0,37EUR/kWh und CCS (z. B. 50-150kW) 0,70EUR/kWh

Kann vom Anbieter gekündigt bzw. damit gekoppelt höhere Tarife "angeboten" werden, wenn der Ladeumfang in 2 von 3 aufeinanderfolgenden Monaten 800kWh/Monat überschreitet. Egal ob AC oder DC nach 4h 0,10EUR/min zusätzl. Zusatzgebühr ist aber begrenzt auf 2h (12EUR). / Geht seit Ende März 2021 wieder bei Ionity, zum Ad-hoc-Tarif.

FastNed

Standard-Tarif: 0,59EUR/kWh. Gold-Member-Tarif: 11,99EUR/Monat + 0,35EUR/kWh. Alle Varianten (43kW Typ2 bis CCS >150kW) über NewMotion (wie immer zzgl. Transaktionsgebühr) 0,59EUR/kWh.

Nix gefunden.

Allego

AC bis 22kW 0,41EUR/kWh, DC 50-350kW 0,59EUR/kWh. Bei NewMotion sind nur die Lademöglichkeiten >22kW gelistet für 0,59EUR/kWh zzgl. Transaktionsgebühr.

Nix gefunden.

Ionity

DC bis 350kW 0,79EUR/kWh. Einige Autohersteller bieten für best. Modelle gegen Grundgebühr einen günstigeren kWh-Tarif, siehe unten.

Nix gefunden.

Plugsurfing ab 15.06.2021

AC 0,48EUR/kWh, DC 0,65EUR/kWh, Ionity 0,89EUR/kWh.

Keine Standgebühr.

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Fri Jan 01 13:44:21 CET 2021    |    notting    |    Kommentare (4)    |   Stichworte: E-Auto, Komponenten, laden

Geschätzer bzw. tatsächl. Preis für die Lademöglichkeit(en) für euren Haushalt? (ohne Stellplatz)

Logo Daheim laden die nötigen KomponentenLogo Daheim laden die nötigen Komponenten

Hallo!

Ihr habt hoffentlich über Weihnachten und Neujahr die div. elektrische Grundlagen nicht vergessen und habt euch schon mal Gedanken über die Rahmenbedingungen eines Anschlusses und die Leitungsverlegung gemacht. Hier der Link zum vorherigen Artikel: https://www.motor-talk.de/.../...ht-nur-zum-kabelverlauf-t7008275.html
Damit ihr noch besser mit einem Elektriker reden könnt bzw. versteht was er sagt, arbeiten wir uns in diesem Artikel nun Schritt für Schritt vom Stromnetz zum E-Auto vor. Wobei ich es gleich als erstes mit der Reihenfolge nicht ganz genau nehme, weil ich glaube, dass die Zusammenhänge dann besser zu verstehen sind.
[mehr]

Warnung: Arbeiten selbst an Niederspannung (<=1kV AC (Wechselstrom) oder <=1,5kV DC (Gleichstrom)) die keine Kleinspannung ist (je nach Definition <=50V AC oder <=120V DC oder auch kleinere Werte) bitte nicht selbst machen, sondern Elektrofachkräften überlassen! Lebens-, Brand- und Versicherungsärger-Gefahr!

Dieser Artikel basiert auf meinen Informationen, die ich aus dem Internet, von verschiedenen Elektrikern und vom Stromnetzbetreiber habe. Bitte kommentieren, wenn was nicht stimmt.

Die (fast) erste Komponente: Der Stromzähler
Zunächst einmal benötigt man einen Stromzähler vom Stromnetzbetreiber. Im einfachsten Fall kann man eine Lademöglichkeit mit <=11kW einfach mit an den Stromzähler der dazugehörigen Wohnung hängen. Es könnte aber z. B. Kabellängen, bereits angeschlossene Dinge, Wünsche bei der Abrechnung usw. dagegensprechen. Der Ladestrom landet dann einfach auf der normalen Stromrechnung des Zählers wo sie angeschlossen ist. Ist die kostengünstigste und von der Abrechnung her einfachste Lösung, wenn man der einzige ist der daran lädt bzw. sicherstellen kann, dass fremde nicht einfach so an der Steckdose Strom anzapfen können.

Allerdings muss man aufpassen, insb. in Mehrfamilien-Häusern. Viele Stromzähler können "nur" ca. 30-35kW, folglich ca. 10-12kW pro Phase. Und damit soll auch die Wohnung versorgt werden. Wir erinnern uns, dass z. B. egal ob über AC (Wechselstrom) mit 3,6kW 1phasig, 7,2kW 2phasig oder 11kW 3phasig geladen wird, 3,6kW über jede genutzte Phase fließen. Wenn nicht alle Phasen verwendet werden, weiß man meist nie, welche Phasen verwendet werden und welche nicht. Es darf aber keine der Phasen überlastet werden, sonst springt reagiert die Sicherung. Darauf gehe ich später ein.

Rechnen wir mal: Auf einer Phase 3,6kW für’s E-Auto (auf den anderen vielleicht auch). Auf der selben Phase läuft nun gerade dummerweise mein Heizlüfter, mein Haartrockner und vielleicht sogar noch mehr Heizgeräte wie z. B. eine Friteuse, ein Teil der Herdplatten im Herd oder der Backofen. Das kann dann durchaus mal eng werden. Normalerweise sind die Herdplatten und der Backofen und auch die Räume (genauer gesagt deren Steckdosen usw.) auf verschiedene Phasen verteilt. Normalerweise wird pro Raum nur eine Phase verwendet. Und wenn ihr eine 1phasige Mehrfachsteckdose verwendet (z. B. Schuko) habt ihr eine Garantie, dass alle Geräte die daran angeschlossen sind auf der selben Phase laufen.

Gebe zu, dass ich vielleicht etwas übertrieben habe. Trotzdem sollte man diesen Fall im Hinterkopf behalten. Welche Steckdosen bzw. welche Teile vom Herd auf welcher Phase sind, kann ohne größere Umstände nur ein Elektriker sicher bestimmen, auch was die elektrische Sicherheit des Prüfenden angeht. Bei 11kW darf man aber davon ausgehen, dass alle 3 Phasen jeweils mit 3,6kW belastet werden (auch wenn möglicherweise bei fast vollem Akku mit weniger Leistung bzw. Phasen geladen werden könnte, das steuert das Auto selbst).
Bei einer korrekten Installation löst im besten Fall ein Leitungsschutzschalter aus. Darauf gehe ich später ein.

Kurz: Es kann von Vorteil sein, wenn man selbst ferngesteuert entweder über das Auto oder die Lademöglichkeit die Ladeleistung verändern kann. Beim Auto kostet das meist jedes Jahr was. Manchmal ist die erste Zeit nach der Erstzulassung kostenlos. Setzt aber meist Mobilfunk-Empfang beim Auto voraus. Kann insb. in Tiefgaragen schwierig sein. EVSE unterstützen eher Fernsteuerungsmöglichkeiten über LAN-Kabel, WLAN oder Bluetooth. Letzteres hat bestenfalls ein paar Meter Reichweite, mit viel Glück funktioniert es wenn ihr vor dem geschlossenen Garagentor einer Einzel-/Doppelgarage steht.
Genaueres im nächsten Teil mit den verschiedenen EVSE.
Bitte das hier nicht mit den Fernsteuerungswünschen des Stromnetzbetreibers verwechseln.

Lademöglichkeiten mit >11kW sind generell schwieriger und teurer zu realisieren. Dazu wird i.d.R. eine Genehmigung vom Stromnetzbetreiber, mehr Platz im Zählerschrank und eine Außenantenne benötigt.

Da ihr nun ein besseres Gefühl dafür habt, wieviel Leistung eure Wohnung und das dazugehörige E-Autos im Extremfall braucht und ihr das auch für Häuser mit mehreren Wohnungen hochrechnen könnt, gehe ich nun gedanklich vom Stromzähler nicht Richtung E-Auto, sondern Richtung Stromnetz. Weil wenn euer Stromzähler genug Leistung für eure Wohnung und euer E-Auto hat, heißt das nicht zwangsläufig, dass der Strom im Haus auch noch reicht.

Kabeldicke des Hausanschlusses
Über den Hausanschluss werden normalerweise alle Wohnungen im Gebäude versorgt. Manchmal sogar zusätzlich Nachbargebäude. In der Preisliste meines Stromnetzbetreibers gibt’s zwei Kabeldicken für den Hausanschluss: Die für 100A (62kW) und die für 200A (125kW). Wenn ein Elektriker Zugang zu eurem Hausanschlusskasten hat, kann er das sicher schnell herausfinden. Bitte nicht mit dem Stromzählerschrank verwechseln. Ich rede von einem nicht ganz so großen Kasten, wo 3 relativ große Sicherungen drin sind. Bilder der Sicherungen siehe https://de.wikipedia.org/wiki/NH-Sicherung#NH-Sicherungen
Wie mehrfach erwähnt empfehle ich mind. 11kW für die Lademöglichkeit. Heißt nach Adam Riese, dass max. 5 bzw. 11 E-Autos gleichzeitig die 11kW ziehen dürfen - wenn es ok ist, dass solange fast nichts mehr für die Wohnungen übrig bleibt ;-)
So wie ich die TAB 2019 für Baden-Württemberg (Technische Anschlussbedingungen) verstanden habe, die mein Stromnetzbetreiber auf seiner Webseite verlinkt hat, kann man unter Umständen einen zweiten Hausanschluss auf dem Grundstück bekommen, wenn sonst die Leistung nicht reicht. Kostet selbst im Idealfall schnell >1.300EUR zzgl. MwSt. Heißt Erdarbeiten bei unbefestigter Oberfläche, relativ kurzes Kabel, Kernlochbohrung ins Haus vorhanden und 100A-Variante. Von letzterem würde ich aber abraten. Hier ist der Mehrpreis mind. ca. 500-600EUR zzgl. MwSt. Dafür gibt’s theoretisch doppelte Leistung, aber praktisch ...

BKZ (Baukostenzuschuss)
... ist ein dickes Kabel zum Hausanschluss zu haben ist das eine und die Leistung auch nutzen zu dürfen das andere. Um die Leistung auch wirklich nutzen zu dürfen, muss man auch noch zusätzlich bezahlen. Es wird bei den Kosten für den Hausanschluss offenbar davon ausgegangen, dass nur ein Stromzähler für eine Wohnung angeschlossen wird. Das kostet nichts bis ganz wenig BKZ, zusätzlich zu den Kosten für den Hausanschluss. Aber wenn ihr mehr Leistung wollt, müsst ihr (bzw. der Eigentümer des Hausanschlusses, z. B. der Vermieter) einmalig bezahlen, damit die Leistung freigeschaltet wird. Das passiert durch Einsetzen größerer NH-Sicherungen. Bilder siehe https://de.wikipedia.org/wiki/NH-Sicherung#NH-Sicherungen
Bei einem Stromanschluss für den bisher noch kein BKZ gezahlt wurde und nun aber 125kW hergeben soll, können das durchaus mehr als 4.000EUR zzgl.(!) MwSt. sein (geht natürlich nicht wenn das Kabel nur für 100A ausgelegt ist ;-)).
Allerdings kann es auch sein, dass das Ortsnetz die gewünschte Leistung nicht hergibt und ihr deswegen nicht mehr bekommt, obwohl ihr BKZ genau dafür bezahlt, dass ggf. das Ortsnetz verstärkt werden kann.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ihr werdet damit vermutlich nur dann in Berührung kommen, wenn die NH-Sicherung immer wieder fliegt (wobei hier der Vermieter zuständig ist) oder wenn ihr mehrere Lademöglichkeiten haben möchtet, die nicht fest mit Wohnungen verdrahtet sind (im wahrsten Sinne des Wortes), sondern man (halb-)öffentlich z. B. mit speziell dafür ausgestellten RFID-Karte laden kann. Wobei wenn die Leistung des Stromzählers nicht ausreicht, wird’s auch nochmal hinsichtlich der Strommessung teuer, wenn man das nicht auf mehrere Stromzähler verteilen mag.

Was wollt ihr alles angeschlossen haben? Denkt auch an elektrischen Kleinkram
Bevor ihr mit dem Elektriker redet, sollte ihr nicht nur wissen welche Anschlussleistung ihr für die Lademöglichkeit wollt, sondern was ihr sonst noch an Stromverbrauchern in der Garage vorsehen wollt. 2x 11kW ist ein genauso großes Problem wie 1x 22kW. Ihr könnt aber quasi beliebig viele Schukosteckdosen bekommen bzw. "Kleinkram" wie Beleuchtung oder Garagentorantrieb. Ihr dürft damit nur nicht die Sicherungen überlasten.
D.h. in der Garage 1x 11kW voll auszulasten und noch Verbraucher mit bis zu 3,6kW an Schuko anzuschließen geht gleichzeitig, wenn man dem Elektriker sagt, dass man es so möchte.
Er wird ggf. ein dickere Kabel verlegen. Oft sind hier die Arbeitskosten höher als die Materialkosten und ersteres ändert sich kaum mit der Kabeldicke. Ein "aufbohren" mit einem Komplettaustausch eines langen Kabels verbunden. Deshalb sollte man hier lieber etwas Leistungsreserven einplanen. Es kann sich in der Zukunft rechnen, weil doch immer wieder mal weitere Wünsche dazukommen.
Trotzdem gilt wie schon an anderer Stelle erwähnt, dass ihr Schukosteckdosen nicht über Stunden nahe der Nennlast belasten dürft. Es geht hier z. B. um E-Autos zu laden, Heizgeräte die (ggf. zusammen) eine entspr. hohe Stromaufnahme haben, etc. Wenn man das doch macht, wird längerfristig die Brandgefahr immer größer!

Bei mir habe ich zwei Schukosteckdosen vorgesehen, die an verschiedenen Phasen angeschlossen sind, zwecks gleichmäßigerer Verteilung der Last.
Z. B. eine von Schukosteckdosen nicht benutzte Phase könnte man z. B. auch für eine festmontierten Beleuchtung mit Schalter nahe am Garagentor und ggf. auch Garagentor-Antrieb verwenden. Man kann aber auch an eine der Schukosteckdose eine Beleuchtung mit Schukostecker anschließen und diese z. B. mit einer fernsteuerbaren Zwischenschalter (der Schukostecker und -buchse hat) steuern. Auch hier darauf achten den Zwischenschalter nicht zu überlasten bzw. nicht stundenlang mit Nennlast belasten. Desweiteren haben Schukosteckdosen die z. B. für Garagen sind meist eine Klappe, die von einer Feder auf die Buchse gedrückt wird, damit wenn man sie gerade nicht benutzt kein Dreck reinkommt. Das kann theoretisch ein mechanisches Problem beim Einstecken aller möglichen Zwischenstecker sein. Zur Not ein Verlängerungskabel verwenden. Allerdings sind alle Kabel die auf dem Boden liegen eine Stolpergefahr. Gibt aber spezielle Kanäle, die das entschärfen.

Leitungsschutzschalter (LS, oft wird auch der Oberbegriff Sicherung verwendet) und Fehlerstrom-Schutzschalter (FI, auch RCD genannt)
Ein Kurzschluss in einem Gerät kann immer wieder passieren. Oder ihr schließt Geräte mit in der Summe zu hohem Verbrauch an. Dann löst die Sicherung aus. Oft sind das Leitungsschutzschalter. Man erkennt sie daran, dass man ein kleines Schalterchen zurücksetzen kann, wenn die Überlastung entfernt wurde.
Wenn etwas mit mehr als einer Phase angeschlossen werden soll wie z. B. eine 3phasige Wallbox oder eine 3phasige CEE-Dose, empfiehlt es sich einen Leitungsschutzschalter zu verwenden, der auch wenn nur eine Phase überlastet ist alle 3 Phasen abschaltet. Diese erkennt man meist daran, dass es sich um ein Modul handelt was aussieht wie wenn man 3 einphasige Leitungsschutzschalter zusammengebaut und auch die Schalterchen mechanisch miteinander verbunden hat. Möglicherweise reagieren Geräte die mehr als eine Phase erwarten seltsam, wenn ihnen unerwartet eine Phase fehlt. Mit EVSE konnte ich das aber bisher nicht testen.

Im dümmsten Fall gehen hier NEOZED-Schmelzsicherungen kaputt, die ersetzt werden müssen. Bilder siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Neozed#D0-System_(NEOZED)
NEOZED ist in Stromzählerschränken das üblichere. Diese kann man meines Wissens aber nicht so verbinden, dass wenn eine Phase überlastet wurde auch die anderen getrennt wurden. Wenn ein 3phasiger Leitungsschutzschalter dahinter ist, sollte dieser zumindest innerhalb seines Zuständigkeitsbereichs dafür sorgen, dass die NEOZED heil bleiben.
NEOZED kann man selbst durch neue mit dem selben Schwellwert ersetzen. Aber wie bei einer Schraubfassung für Leuchtmittel sollte man nicht mit dem Finger oder elektrisch leitenden Gegenständen in die Fassung. Normalerweise wirkt an dieser Stelle auch noch kein FI, zu dem wir nun kommen.

Z. B. durch ein beschädigtes Kabel kann man auch mit Spannung in Berührung kommen, wodurch ein gewisser Strom über euch abfließt. Das ist ungesund, auch wenn der Strom nur einen kleinen Bruchteil dessen beträgt, was der Leitungsschutzschalter erlaubt. Außerdem ist ihm egal, ob der Strom korrekt über den Neutralleiter zurückfließt oder eben über euch. Dafür braucht ihr einen Fehlerstrom-Schutzschalter (FI, auch RCD genannt) -> https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstrom-Schutzschalter

In meiner Wohnung habe ich sowas nur für’s Bad. Könnte sogar gemacht worden sein bevor das Vorschrift war. Inzwischen ist das nicht nur auch Vorschrift, wo Laien Stromstecker reinstecken dürfen, sondern u.a. auch in Beleuchtungsstromkreisen.

Leider sind 3phasige FI mit 300-400EUR recht teuer. Dazu kommt der 3phasige Leitungsschutzschalter. Dagegen scheinen 1phasige Leitungsschutzschalter mit integriertem FI spätestens wenn man die Einbaukosten mit betrachtet günstiger zu sein als wenn man sie als getrennte Module einbaut. Ein guter Elektriker wird um beim Preis mithalten zu können vermutlich von sich aus die günstigste Variante wählen.

Wenn ihr ohnehin eine Wallbox wollt, kann es noch günstiger sein, wenn diese die o.g. Komponenten enthält. Ohne den Teil für zusätzliche Steckdosen, Beleuchtung usw. versteht sich :-)
Wenn man nicht alles im Zählerschrank bzw. in der Wallbox unterbringen will/kann, weil man z. B. die LS/FI in der Garage haben will (z. B. um im Fall der Fälle einfacher selbst die Schutzschalter zurückzusetzen), benötigt man noch einen Unterverteilerkasten. Die nötige Größe hängt davon ab wieviel man auch nachträglich einbauen können soll (auch an Smart-Home denken).
Der hat natürlich Türen, sodass man nicht nur aufpassen muss, dass man die auch noch öffnen kann bzw. gut an alles drankommt was drin ist, sondern dass es auch generell z. B. mit einem (zukünftigen) Regal an der Wand kollidieren kann. Wobei ein Regal an der Wand in Verbindung mit einem recht langen Auto im Verhältnis zur Garage bei Nasenladern den Zugang zur Ladebuchse am Auto behindern kann.

Noch ein Tipp: Angenommen es gibt z. B. in einem Gerät was an einer Schukosteckdose hängt oder im Garagentor-Antrieb einen Kurzschluss: Wollt ihr, dass auch die Beleuchtung ausgeht? Wäre bei Nacht sehr blöd. Würde darauf achten, dass die Beleuchtung eine eigene Sicherung hat.
Wenn ihr jeweils eine Schukosteckdose an eine Phase hängen lässt, hat diese i.d.R. eine eigene 16A-Sicherung. D.h. nur die Beleuchtung (ggf. mit fernsteuerbarem Zwischenschalter) reinstecken und fertig. Bei einer festmontierten Beleuchtung eine weitere Sicherung vorsehen.
Es soll schon passiert sein, dass in einer Wohnung bei Nacht und heruntergelassenem Balkon-Rollladen (elektrischer Antrieb) der TV einen Kurzschluss verursacht hat, geraucht hat, es in der Wohnung komplett dunkel wurde weil das Licht an der selben Sicherung war und dann durch den nicht funktionierenden Rollladen der kürzeste Fluchtweg der Leute die gerade TV geschaut haben versperrt war. Eine Umrüstung kann aber wegen der Kabelverlegearbeiten aufwändig sein.

Was wenn doch zwei E-Autos vollautomatisch nacheinander mit 11kW laden können sollen bzw. wenn der eine die Leistung wegen zu hohem Ladezustand reduziert, soll der andere Ladeleistung erhöhen und das alles obwohl nur 1x 11kW (plus Schuko bzw. CEE blau) möglich ist?
Auf Lastmanagement werde ich im Artikel mit den Lademöglichkeiten eingehen. Evtl. ist auch CEE blau (1phasig) zusätzlich zu CEE rot (3phasig) möglich.

Eigentlich soll man über Schuko nicht über Stunden nahe der Nennleistung belasten. Die Notlösung wäre eine 1phasige EVSE (manchmal auch ICCB genannt) zu verwenden, die im Schukostecker einen Temperaturfühler hat und bei zu heißem Stecker den Strom reduziert. Das verlängert aber ggf. den Ladevorgang. Aber nur direkt in die Schukosteckdose stecken, keine Verlängerungen, sonst wirkt dieser Schutz nicht überall da wo man ihn braucht!
An dieser Stelle möchte ich mich bei den Blog-Lesern bedanken, die mich darauf hingewiesen haben, dass es sowas mit Temperaturfühler im Schukostecker gibt.

Nun bin ich praktisch schon bei der Wallbox bzw. bei der CEE-Dose angelangt. Aufgrund der Länge dieses Blog-Artikels und dessen was man darüber schreiben sollte, möchte ich den Teil in einen Folgeartikel packen.

Bis dann!

notting

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