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PLog

Dies und das über den Golf 2 16V mit PL-Motor

Sat Dec 18 17:18:38 CET 2010    |    wellental    |    Kommentare (32)    |   Stichworte: 1.8L, 16V, einfahren, Motor

ENDLICH ist es so weit ! Der PL ist wieder auferstanden und zurück auf der Strasse. Mein letzter Eintrag ist ja nun doch schon eine Weile her, und der ein oder andere Leser wird sich wohl gedacht haben, ich wäre schon längst am fahren...Falsch gedacht. Das Biest hat sich noch ziemlich lange gewehrt, bis ich endlich wieder fahren konnte. Doch der Reihe nach.

Nachdem der Motor fertig montiert war, hab ich ihn ja zu meinem Instandsetzer rausgefahren, dass dieser ihn mir einbaut. Diese Arbeit wollte ich mir ohne Hebebühne, Kran und sonstigen Hilfsmitteln auf meinem Parkplatz unten beim besten Willen nicht antuen. 2 Tage nach Auslieferung meines Motors habe ich dann auch endlich einen Trailer gefunden, so dass ich die Karosserie ebenfalls hinfahren konnte. Das war alles kein grosses Thema, ausser dass es geschneit hat ohne Ende, was meinen Kollegen im T4, der den Trailer zog, allerdings wenig beeindruckte.

Wenige Tage später wurde dann der Motor endlich in die Karosse verpflanzt und siehe da: Die ersten Probleme liessen nicht lange auf sich warten. Zuerst passte mal der Fächerkrümmer nicht an den Zylinderkopf. Anscheinend hat der Kollege, der das Ding geschweisst hat, irgendwas beim Einspannen verkehrt gemacht, da es am Kopf um ca. 1,5-2cm fehlte...Grmpf...Mittels erhitzen und einer Hydraulikpresse hat mein Instandsetzer das aber dann doch irgendwie hinbekommen, was mich echt aufatmen liess, denn: Treib mal einen Hartmann-BiKat-Krümmer auf die schnelle auf...No way...
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Nachdem das dann gefixt war, stellte sich heraus, dass anscheinend der Differenzdruckregler an meinem Mengenteiler die Grätsche gemacht hatte, denn beim ersten Anwerfen lief die Maschine zwar, aber leider nur mittels des Kaltstartventils. An den Einspritzventilen kam ziemlich wenig Sprit an, und ohne manuelles Anheben der Stauscheibe, ging einfach gar nix. Also flux von Bad Aibling wieder heim nach Kufstein, Ersatz-Mengenteiler holen. Mit dem lief dann zumindest der Motor schonmal...

Leider war die Ladekontrolllampe permanent am leuchten, also flux den Regler getauscht -> Keine Besserung -> LiMa hin. Verdammt...Vielen Dank hier auch nochmal an den Arsch, der mir das Ding vor ein paar Jahren hier im Forum für 60 Taler verkauft hat: Ich hab die LiMa zerlegt und die ist beim damaligen Ausbau mit Sicherheit nicht mehr gelaufen.
Naja, schlau wie ich bin, hab ich mich leider auf diese LiMa verlassen gehabt, und hab meine alte LiMa, an der die Lager schon ziemlich deutlich am Singen waren, einfach draussen im Auto vergammeln lassen. Diese war also dann auch keine Option mehr, da sie sich nichtmal mehr drehen liess, so festgerostet war die. Gut, ich kenn ja einige Leute hier in der Gegend, also alle abgeklappert, bis ich dann eine LiMa aus einem 924er Porsche auftreiben konnte, die mit etwas Bastelaufwand sicherlich gepasst hätte, allerdings war ich mir nicht sicher, ob die auch wirklich noch funktioniert, so dass ich mich dann doch durchgerungen hab eine neue LiMa zu kaufen...Also weitere 150 Euro hingeblättert und bis zum nächsten Tag gewartet, bis das Ding geliefert wird. Zu diesem Zeitpunkt war ich echt kurz davor, alles hinzuschmeissen, weil mir jetz echt irgendwie so langsam die Kohle ausgeht und ich ausserdem das Auto EXTREM dringend wieder brauche, um in die Arbeit fahren zu können, so dass meine schwanger Frau daheim wenigstens den Diesel hat, falls sie mal wohin muss. Die Stimmung war also dementsprechend schlecht.

Neuer Tag, neues Glück: Die LiMa kam an und wurde eingebaut. Anschliessend folgte die Grundabstimmung des Motors. Natürlich nicht ihne neue Hiobs-Botschaft: Entweder die Batterie ist hin, oder der Anlasser. Da war ich dann stimmungsmässig schon soweit, meinem Auto ebenfalls einen Namen zu geben, wie das so manche Leute machen. Ich bin da normalerweise nicht so der Typ dafür, aber ich dachte mir: Der Name "Arschloch" wäre doch echt passend. Egal, hilft eh alles nix: Neue Batterie und gebrauchten Anlasser vom Kollegen geholt (die paar Mark reissens auch nicht mehr raus...) und mit resignierendem Grinsen zurück zum Instandsetzer. Der nur die Batterie eingebaut, angeschmissen und sieh da: Er lebt !

Aber wie...Ein Leerlauf wie ein Rennwagen mit Nocke > 300°...Alles stinkt nach unverbranntem Sprit...Oh Gott...was iss denn jetz wieder los...Mein Instandsetzer zu mir: "Was hast denn da für 'ne Nocke verbaut?" Ich: "Naja, die serienmässige vom KR halt..." Er: "Des hört sich aber nicht so an. Hast die Steuerzeiten falsch eingestellt?" - NEIN, das habe ich NATÜRLICH NICHT...Zumindest dachte ich das zu dem Zeitpunkt noch. Beim Zahnriemen war ich mir 1000% sicher, bei den Nockenwellen eigentlich auch, weil ich's genau nach Anleitung gemacht hab. Also erstmal fluchend heimgefahren und 'ne Nacht drüber schlafen. Vorher noch schnell zum Kollegen raus, von dem ich den Anlasser und die Batterie hatte und ihm die Geschichte erzählt. Fängt er an zu lachen uns meint: "Das war an meinem 2 Liter (9A) das gleiche. Da hab ich einen Tag lang rumgesucht, bis ich dann draufgekommen bin, dass die Nockenwellensteuerzeiten ned gepasst haben, hab's um einen Zahn (An der Steuerkette) verdreht und schon rannte die Kiste..." Ok, das ist doch schonmal ein Anhaltspunkt. Also am nächsten Tag wieder raus zum Instandsetzer und ihm das erzählt. Er meinte dann: "Ok, dann schauen wir uns die Steuerzeiten der Nockenwellen nochmal an." Als ich ihm daraufhin das Photo gezeigt hab, das ich auch in meinem Blog veröffentlicht hab, meinte er nur: "Die Nockenwellen sind ja gar nicht angezogen. Wenn Du die Steuerzeiten einstellst, dürfen sich die Augen auf den Zahnrädern im nicht angezogenen Zustand nicht exakt gegenüberstehen, sondern müssen leicht nach oben schauen, weil wenn du Nockenwellen anziehst, verdrehen die sich noch ein bisschen..." Da war dann auch bei mir der Groschen gefallen. Verdammt...Fehler gemacht...Gut, aber das war mein erster Motor und passiert mir mit Sicherheit nicht nochmal.

Ein paar Stunden darauf klingelte das Telefon: "Dein Auto ist fertig und kann abgeholt werden." Innerhalb weniger Mikrosekunden den Arbeitskollegen geschnappt: "Du musst mich unbedingt bitte ganz ganz schnell zum Buchner (=mein Instandsetzer) rausfahren, der GTI iss fertig und will geholt werden." Der hat sich ned lumpen lassen und wir sind sofort los.

Beim Buchner draussen angekommen stand er dann schon vor der Tür und wartete auf mich. Kurz noch mit dem Chef geratscht und 'ne kleine Einweisung geben lassen, was ich beachten muss beim Einfahren:
- die ersten 100km nicht über 3500 drehen
- bis 1000km nicht über 4000 drehen
- kein Vollgas, aber auch nicht schleichen
- Stets gut warm fahren
Nach 1000km fahr ich dann wieder zu ihm und hol mir weitere Instruktionen. Wenn er dann komplett eingefahren ist, folgt die Prüfstandsabstimmung.

Nun bin ich mittlerweile fast 200km gefahren, und was soll ich sagen: Das Gefühl ist phantastisch. Endlich wieder Golf, endlich wieder Benziner, endlich wieder MEIN Auto. Das Drehmoment untenrum ist übrigens nicht so schlecht, wie einige hier vermutet haben. Ich kann keine Veränderung zu vorher feststellen. Hab eher das Gefühl, er geht untenrum ein wenig besser, als vorher. Interessant wirds halt dann ab 1000km, wenn ich ihn mal über 4000 drehen kann...

So schaut er jetz aus

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Sobald's was neues gibt, werd ich's hier auf jeden Fall mitteilen. Jetz wird erstmal gefahren 😁

Jetz muss ich mir nur noch was mit dem Anlasser einfallen lassen. Dieser ist vollkommen überfordert. Werd mir wohl was von einem Diesel einbauen, da der originale einfach nicht immer genug Schmalz hat, den Motor sauber durchzudrehen.