Sun Mar 20 13:23:35 CET 2016
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Ascender
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Kommentare (49)
Hallo liebe Motor-Talker! Heute möchte ich mich über unsere Umwelt, über Politik und mein Hobby - den Motorsport - unterhalten. Die Fragestellung aus dem Titel ist ja schon recht eindeutig und bedarf keiner weiteren Erklärung. Ich werde mich dieser Frage mit logischen Argumenten nähern. - Lärmbelastung für Mensch und Tier [bild=1]Das klingt natürlich alles reichlich negativ, und es stimmt auch: Motorsport ist nicht gut für die Umwelt. Das wird es niemals sein! Dieser Artikel soll diese Tatsache auch garnicht verdrehen. [bild=2]Das erschreckende hierbei: Die Formel E - ebenfalls eine internationale Rennserie - ist hier kaum besser. Sie genießt aufgrund der Elektro-Rennautos einen besonders "grünen" Ruf - dabei werden das Material und die Menschen ähnlich um den halben Globus geschickt wie bei der F1 auch. Dort werden sogar mehr Autos pro Team durch die Gegend geschickt, denn die E-Autos haben ein Reichweitenproblem und müssen mitten im Rennen beim Boxenstop getauscht werden. Ja, richtig: Der Fahrer wechselt mitten im Rennen das Auto. Lokal sind die Rennautos emissionsfrei, und sie produzieren auch keinen Lärm, wodurch Rennen einfacher in (abgesperrten) Innenstädten durchgeführt werden können. Emissionen entstehen allerdings auch dabei: Durch den Abrieb der Reifen und der Bremsen. Letzteres ist übrigens ein Produzent von Feinstaub, welcher in Verdacht steht krebserregend zu sein. Wahrscheinlich ist die Belastung aber auch nicht höher bei normalem Stop&Go-Straßenverkehr. Schließlich sind dort viel mehr Fahrzeuge (auch große und schwere LKWs) unterwegs als ein paar wenige Rennautos. Unter Druck gesetzt sahen sich die Vermarkter der Formel 1 dazu gezwungen Dinge wie eine Maximalverbrauchsregel und Hybridsysteme einzuführen. Doch wie wir nun wissen sind nicht die Rennautos die Umweltsünde, sondern die Logistik dahinter. Es hört sich aber in den Schlagzeilen besser an, wenn man sagt, dass man die Rennautos umweltfreundlicher machen würde. Wie bei jeder Freizeitaktivität wird beim Motorsport Energie verbraucht, und unterschiedlich umgewandelt - bspw. in Bewegung. [bild=3]Beim Fußball gibt es diese Umweltdiskussionen nicht. Merkwürdigerweise muss man dazu schreiben. Denn es gibt viele Stadien - sowohl in der Welt als auch speziell in Deutschland. Teams und zehntausende von Zuschauern reisen zu jedem Bundesligaspiel an. Mit dem Auto, oder Bus und Bahn. Die Bahn mag zwar mit Strom fahren, aber dieser muss ja auch irgendwo produziert werden. [bild=4]Nicht falsch verstehen: Ich bin Fußball-Fan. In meiner Stadt kommt man sowieso nicht daran vorbei. Ich sage nur, dass man auch mal über den Tellerrand schauen muss. Motorsport ist zwar nicht so populär (in Deutschland) wie etwa Fußball, es hat aber durchaus seine Existenzberechtigung. Überhaupt: Alle Aktivitäten haben einen Sinn und Zweck. Sogar Rennautos, die angeblich sinnlos im Kreis fahren. Und sei es nur zur Unterhaltung. Nicht wenige Personen verdienen damit sogar viel Geld. Wodurch es also auf beiden Seiten zu einem Nutzen kommt. Das selbe lässt sich auch auf viele andere Freizeitaktivitäten und Sportarten ausweiten: Natürlich gibt es nicht nur internationale Events im Motorsport. Es gibt auch viele nationale Veranstaltungen. Darunter auch viele Amateur-Rennen, die den ursprünglichen motorsportlichen Gedanken oftmals ohne Verfälschung besser wiedergeben als die auf maximalen Profit und auf maximales Marketing getrimmte DTM oder Formel 1. [bild=5]Das selbe lässt sich allerdings auch auf den Individualverkehr anwenden. Weltweit gesehen dürfte der Schadstoffausstoss der Großindustrie, der Agrarindustrie - und nicht zuletzt - der privaten Haushalte die Emissionen des Individualverkehrs bei weitem übersteigen. Leute, die sich jedes Jahr ein "umweltfreundlicheres" Auto kaufen tun der Umwelt keinen Gefallen, sondern allerhöchstens der Industrie und dem Staat, der sich über (Mehrwert-)Steuereinnahmen und über die Konjunktur freuen darf. Auch das Verhalten einiger Leute sich ein Elektroauto zu kaufen und dann zwei Mal im Jahr in den Urlaub zu fliegen ist für mich ein wenig befremdlich. Man könnte fast schon sagen "scheinheilig". Aber um wieder auf den Motorsport zurückzukommen: Die Lärmbelastung habe ich bis jetzt fast außer Acht gelassen. Ich sehe das so: Beim Fußball gibt es auch eine entsprechende Lärmbelastung. Als Anwohner sollte man wissen in welche Gegend man zieht. Ich kann sogar die Leute am Bilster Berg verstehen, wo die Rennstrecke neu hingebaut worden ist. Dementsprechend wurden auch heftige Lärmbegrenzungsmaßnahmen umgesetzt. An der Nordschleife, die schon seit mehr als 90 Jahren besteht, verstehe ich die Anwohner allerdings überhaupt nicht. Das ist ja so als ob ich neben einen Flughafen ziehen würde, und mich dann darüber beschwere dass dort Flugzeuge landen und starten. Von solchen Fällen höre ich mittlerweile zu Hauf. Selbiges auch in meiner Heimatstadt wo man das Tempolimit einer Hauptstraße (B1) vor Jahren heruntergesetzt hat, weil sich Anwohner wegen des Lärms beschwert haben. Die billige Miete nahmen diese Leute aber gerne in Kauf! Um ein Statement für den Schluss zu ziehen: Motorsport ist nicht umweltfreundlich, auch wenn manche Leute etwas anderes sagen. Erst recht machen Maximalverbräuche, Hybridsysteme und Elektromotoren keine "grüne" oder "saubere" Rennserie aus. Das wissen die Verantwortlichen auch. Allerdings müssen diese Leute mit dem Trend gehen. Und der Trend geht eben in die Richtung "Mehr Schein als sein". Ich hoffe sehr, dass ich einige Anregungen hinterlassen konnte. Ich bitte um eine sachliche Diskussion in den Kommentaren. |
Thu Mar 24 19:51:51 CET 2016 |
Rostlöser24804
@sukkubus
Ich wüsste nicht das Schiffe durch Straßen in Wohngegenden fahren und dort Nano-Teilchen emittieren.
Dein Fehlverhalten musst du dir nicht schönreden.
Thu Mar 24 20:02:13 CET 2016 |
Ascender
Schiffe können aber sehr wohl in Hafenstädten anlegen, und da die Motoren Tag und Nacht laufen, und eigentlich nie abgestellt werden, setzen diese sehr große Umweltgefahren frei.
Vor allem aber, gemessen an den Schiffen, die auf den Ozeanen unterwegs sind, werden tonnenweise schädliche Abgase in die Atmosphäre geblasen. Ich denke schon, dass man diese Debatte nicht nur auf den Feinstaub reduzieren sollte.
Thu Mar 24 21:56:46 CET 2016 |
Rostlöser24804
Und wie viele Menschen leben an Häfen in Deutschland im Vergleich zu denen, welche im Landesinneren wohnen?
Und nein, nicht alle Schiffe laufen durch. Habe selber mal an der Küste gewohnt, die Luft war sehr gut. Ander als in der Großstadt zu Stoßzeiten...
Thu Mar 24 22:11:58 CET 2016 |
Ascender
Die wenigsten. Das Problem ist doch aber nicht nur auf Deutschland bezogen, sondern global. Wie viele Menschen leben an der Küste? Wie viele davon in Hafenstädten? Deutschland ist nicht der Nabel der Welt.
Und sind wir weltweit gesehen nicht doch auch (indirekt) von diesen Abgasen betroffen? Zumindest sagen das die Befürworter einer Theorie, die behauptet der Mensch sei Schuld am Klimawandel.
Thu Mar 24 22:27:29 CET 2016 |
DeutzDavid
Kommt drauf an... Mein Vater entwickelt diese Anlagen für die Schiffe mit, damit sie nicht mehr ständg ihren eigenen Strom mit den Dieseln erzeugen müssen
Aber erst in den letzten Jahren populär geworden
Vorher, und noch in fast allen Ländern, sieht das so aus:
http://www.hamburg-zwei.de/.../Yang-Ming-Utmost_slider_rs.jpg
https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=M5ywGOB3drM
Interessiert die Reedereien überhaupt nicht
Thu Mar 24 22:32:42 CET 2016 |
Ascender
Jupp, dabei würde es gerade bei Schiffen technisch kein Problem sein entsprechende Abgasreinigungs und -rückfuhranlagen zu verbauen. Bei Flugzeugen ist das etwas komplizierter aufgrund der Konstruktionsweise von Staustrahltriebwerken und ihrer enormen Hitzeentwicklung, sowie aufgrund des Gewichts.
Fri Mar 25 04:49:54 CET 2016 |
Druckluftschrauber25835
Wurde bei der Errichtung der Rennstrecke bedacht, davon abgesehen ist die Lärmbelästigung durch Zug/Autobahn nicht nennenswert geringer und diese führen durch Wohngebiete.
Die meisten modernen Rennfahrzeuge sind relativ sparsam.
Da weniger Treibstoff an Bord weniger Gewicht bedeutet, wird einiges für die Entwicklung getan.
Vernachlässigbar.
Zählt das nicht zu den "Emmisionen der Rennfahrzeuge durch Motoren"?
Fällt nicht höher aus als bei anderen Sportereignissen.
Fällt nicht höher aus als bei anderen Sportereignissen.
Fällt nicht höher aus als bei anderen Sportereignissen.
Fällt nicht höher aus als bei anderen Sportereignissen.
Mal abgesehen davon, dass die Auflagen für Rennstrecken was dies betrifft lächerlich gering erscheinen im Vergleich dazu, dass ich mein eigenes Auto auf Grund eines vom Gesetz vermuteten
wenn zugleich von anderen Gesetzen verbotenen Ölverlusts nicht auf meinem Grundstück mit einem Hochdruckreiniger säubern darf, solange ich nicht alles betoniere und über einen Ölabscheider verfüge.
Nicht nennenswert über die Dauer der Nutzung.
Auch nicht unbedingt nennenswert.
Ich könnte nun dutzende Beispiele schreiben, weshalb der Motorsport kein großer Faktor für den Klimawandel ist, aber um ehrlich zu sein finde ich eine Diskussion darüber lächerlich solange mit Steuergeld subventionierte Kohle und Gas Kraftwerke gebaut/betrieben werden.
Die Technologie um eben keine Gas/Kohlekraftwerke zu brauchen ist vorhanden und zum Teil schon ausgereift... was doch recht deutlich zeigt, dass die Menschen - welche Rennwagen, Rennreifen etc. entwickeln - deutlich mehr an die Umwelt denken als z.B. jene Politiker die u.A. K+S seit JAHRZEHNTEN erlauben ihren Sondermüll in die Erde zu pumpen...
Fri Mar 25 09:25:48 CET 2016 |
Ascender
Soweit gehe ich da mit dir konform.
Kernkraftwerke und Braunkohlekraftwerke werden zur Abdeckung der Grundlast genutzt, weil diese lange brauchen um anzulaufen. Die kann man nicht einfach abschalten und neu starten.
Zum Ausgleich von Schwankungen im Stromnetz (mangelnde Windkraft / mangelnde Sonnenenergie / viele Leute machen das Licht gleichzeitig an oder aus) gibt es Mittel- und Spitzenlastkraftwerke, die mit Steinkohle oder Erdgas betrieben werden. Auch Pumpspeicher haben diese Funktion. Gerade die Gaskraftwerke sind sehr schnell in der Anpassung.
Ganz ohne Energiemix geht es dann auch nicht, zumal wir uns von der Atomkraft trennen.
Alles mit Windrädern zuzupflastern halte ich jetzt auch für eine schlechte Lösung. Solarstrom alleine wird auch nicht die Lösung sein. Umweltfreundliche, und ungefährliche Energie werden wir erst mit Fusionskraftwerken erzeugen können. Davon sind wir aber noch mindestens ein paar Jahrzehnte entfernt. So lange müssen wir eben mit dem auskommen was uns technologisch zur Verfügung steht.
Fri Mar 25 22:44:50 CET 2016 |
Turboschlumpf27726
scherzkeks. den schröcklichen 'klimagasen' dürfte es ziemlich egal sein, wo sie auf der welt herausgepustet werden.😁
und lustigerweise ist das feinstaubproblem erst richtig mit den 'modernen' dieseln und benzin-direkteinspritzern entstanden, mal ganz am rande....🙄
Sat Mar 26 00:30:49 CET 2016 |
Rostlöser24804
Genau darauf wollte ich hinaus? Komisch wie man meinen Beitrag missverstehen kann.
Deine Antwort auf "Motorsport - passt das in unsere Zeit?"