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Fri Jul 03 09:08:54 CEST 2015    |    Federspanner23216    |    Kommentare (98)    |   Stichworte: 5 (6R & 6C), Polo, VW

Es war wirklich die Frage warum ich das mache, und trotzdem musste ich es einfach tun. Ich wollte unbedingt wissen was der Unterschied ist, warum soo viele diese Marke fahren und nicht andere.

 

Warum sind wir eigentlich fixiert auf eine bestimmte Marke? So viele Fragen und noch keine Antwort.

 

Also hieß es testen und Kopf anstrengen. Testberichte der großen Autozeitungen mögen ja alle ganz interessant sein zu lesen, und doch ist es eine ganz andere Sache, wenn man das Auto selbst erleben darf.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ich mittlerweile ganz und gar nicht mehr gut heißen kann, ist der Markenhass, implizit der zwischen VW und Opel. Was habe ich also gemacht? Ich rief bei VW an und fragte nach einer Probefahrt mit dem Ur-Streitpunkt. Mit einem Polo GTI. Dagegen halten wollte ich unseren GSi… kannste vergessen. Erstmal liegen Jahre dazwischen und zweitens, liegen durch die Umbauten am GSi auch Welten dazwischen. Also was bietet Opel aktuell was Leistungsseitig mit dem aktuellen GTi vergleichbar wäre. Da kam nur einer in Frage, und den bin ich Gott sei Dank auch schon gefahren, der Corsa OPC. Wobei der Vergleich aufgrund des Alters des OPC auch schon hinkt.

 

Von irgendwas muss man beim testen ja immer ausgehen, am besten von dem was man gewohnt ist, was man bereits kennt. Und dann wird jedes Detail auseinander genommen, dreimal umgedreht und überlegt ob es sinnvoll ist.

 

Im Falle des Polo GTI, äußere ich ein deutliches JA! Denn er macht Spaß und zwar so richtig. Einmal das Pedal durch getreten und der kleine schießt nach vorne als gäbe es kein Morgen mehr. Er braucht zwar aufgrund des Turbos, der erst bei ca. 2800-3000 Umdrehungen einsetzt, etwas in den untersten Drehzahlen, wenn er aber seine volle Leistung hat, dann bringt er sie auch auf die Straße komme was da wolle. In diesem Moment merkst du nicht ob du in einem VW oder einem Opel sitzt. Es fühlt sich einfach gut an, du musst einfach grinsen und dich freuen, denn Adrenalin und Endorphine werden reichlich ausgeschüttet. Das Gewicht von 1272Kg merkst du ebenso wenig wie die Traktionskontrolle, welche bei Opel doch recht rau reagiert. Ausschalten kann man diese im Übrigen bei beiden Fahrzeugen.

 

Optisch erscheint einem der Corsa OPC doch deutlich mehr nach PS zu schreien als der neue Polo GTI. Dieser kommt doch recht unscheinbar daher, wirkt eher wie ein Wolf im Schafspelz. Einzig die Zierleiste die in die Scheinwerfer übergeht und die GTI Embleme verraten das PS unter der Haube schlummern. Dieser Ausdruck kommt nicht von ungefähr, so kann man mit dem flüssigen 6-Gang Schaltgetriebe durchaus auch ruhig und gemütlich unterwegs sein. Aber wer will das schon bei einer Leistung von 192PS im 1.8er Motor und 1272 Kg in der untersten Ausstattung. Auch die 17 Zöller verhelfen zu einem ganz ordentlichen Leistungsgewicht.

Der Doppelrohr-Auspuff ist deutlich zu sehen, doch leider ist der Sound verhalten dumpf. Klang Seitig könnte da deutlich mehr zu hören sein. Einzig den Turbo hört man hin und wieder abblasen. Der Spoiler der für Anpressdruck sorgen soll, wirkt nicht zu groß und gibt optisch einen guten Abschluss an der Dachkante des Polo.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bleiben wir bei dem Äußerlichkeiten und kommen zu Fahrwerk und Bremsen.

Das Fahrwerk schein vorne weicher eingestellt zu sein als hinten, somit neigt er hinten gerne zum hoppeln. Was allerdings der Kurvenlage keinen Abbruch tut. Diese ist durch die unterschiedliche Einstellung sehr gut gelöst, obwohl er aufgrund der Reifen über die Vorderachse rutscht. Ich gehe davon aus, wenn man eine entsprechend andere Bereifung wählt, dürfte aber auch diese Kleinigkeit beseitigt werden können. Die Bremsen packen gut zu, leider stört eine Art Plopp-Ton, wenn man von der Bremse geht, weil diese nicht zeitgleich mit dem Fuß in die Ausgangsposition wechselt.

 

Diese Kombination aus gut abgestimmten Fahrwerk und ausreichend Leistung, sorgt aber unter Umständen, dafür, dass man einfach nicht langsam fahren will. Bei einem 44 L Tank macht sich das auch ganz schnell bemerkbar. 6. Gang hin oder her, Leistung kommt nur bis zum 4.Gang. Konsequenz der Spaßfahrt war bei uns, auf 30km ungelogen 9 Liter verbraten. Eine Spritzige Fahrweise ist bei diesem Auto nahezu Voraussetzung und verlangt somit auch einen entsprechend vollen Geldbeutel.

 

Kommen wir nun vom gediegenen Äußeren zu den Inneren Werten. Als erstes sind mir sofort die schicken Sitze mit Karomuster aufgefallen. Sie erinnern sehr an das erste GTi Modell. Eine schöne Hommage an alte Zeiten. Die Sitze sind sehr gut verarbeitet, bieten allerdings nicht den gewünschten Halt, da sie sehr groß ausfallen. Die Wangen sind für meinen Geschmack zu weit vom Körper entfernt und so läuft man beim Kurven räubern Gefahr, hin und her zu rutschen. Fülligere Menschen hingegen werden diese Ausstattung lieben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Lenkrad, gefällt mir persönlich gar nicht. Der Runde Boppel in der Mitte auf dem das VW Emblem prangt, wirkt Fehl am Platz, der Bereich zum Lenken ist angeschrägt für mich eher unangenehm zu greifen. Vorteil für das Lenkrad ist, dass es aus Leder ist. Die Knöpfe, welche das Lenkrad zu einem Multifunktionsinstrument machen, sind zwar gut integriert, aber ich bevorzuge dann doch eher zum weiterschalten die Rädchen, wie bei Opel üblich. Aber ich denke dabei handelt es sich mehr um Geschmack, als um einen wirklichen Minus Punkt. Als ich die Hebel für Blinker und Scheibenwischer betätigte, hatte ich das Gefühl, ich könnte sie abbrechen. Bei Opel fühlen sich diese etwas stabiler an.

 

Nutzt man den Tempomat, sollte man gewiss sein, dass dieser nur in 5er Schritten einstellbar ist. Hier sagen mir persönlich die einzeln einstellbaren Km/h schon eher zu. Aber auch das ist eine Kleinigkeit und durchaus auch persönliches Befinden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mein Blick wanderte dann weiter über die Tachoelemente zum Cockpit. Mich erwartete, die von allen Zeitschriften gerühmte cleane und nüchterne Optik. Ja es wirkt sehr aufgeräumt, und doch für mich, trotz des schwarzen Klavierlacks, langweilig. Ich vermisse das verspielte, ich vermisse Formen und Farben welche die Optik etwas aufreißen und auflockern. Wenige Knöpfe helfen natürlich bei der Bedienung, ebenso wie das Touchpad. Die Grafik eben jenes ist wirklich gut gelungen, saubere Linien und klare Übersicht. Ein bisschen hinderlich in meinen Augen ist, dass der Durchschnittsverbrauch auch über das Touchpad angezeigt wird und somit der Blick weg von den Tachoelementen gelenkt wird. Wohingegen das Display für die Einparkhilfe einen Gewinn darstellt. So wird gut angezeigt in welche Richtung man lenkt und wo sich das Hindernis befindet. Das Handy lässt sich leicht über Bluetooth verbinden und der Klang der Boxen ist auch stimmig und kratzfrei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Schlichtheit, hat leider auch den Schaltknauf in seinen Bann gezogen. Er liegt wunderbar in der Hand gar keine Frage, aber er ist einfach überhaupt nicht schön. Der rote Ring wirkt, als wenn die GTi-Optik irgendwie hätte nochmal wiederholt werden müssen.

 

 

Die verwendeten Materialien wiederum vermitteln einen hochwertigen Eindruck. Drückt oder berührt man sie, knarzen oder quietschen sie nicht. Der dunkle Himmel, den ich auch schon im Audi klasse fand, wurde auch dem Polo geschenkt und passt hervorragend zum Gesamtkonzept. Für mich ein Minuspunkt ist, dass man an den Türen den Außenlack erkennt. Das zerstört den optisch fast perfekten Eindruck.

 

Die Handbremse ist nicht elektronisch, was ich für gut befinde, aber in Kombination mit der Mittelarmlehne, einfach nur ein Krampf. Am Ende habe ich diese stets oben gelassen, weil sie mich einfach nur behindert hat.

 

Die vorhandene Sitzheizung ist beim Polo nur in 2 Stufen verstellbar, ich habe sie nicht ausprobiert, da es 30 Grad draußen hat und ich so schon am schwitzen war. Dafür reagiert die Klimaanlage zügig und kühlt auch sehr gut herunter.

 

Den Kofferraum brauche ich eigentlich nicht erwähnen, da es sich um einen Kleinwagen handelt, kann man kaum erwarten, dass dort viel Laderaum zu finden ist. Klar kann man ein wenig Stauraum gewinnen, wenn man den Boden nach unten versetzt, aber wirklich größer wird der Kofferraum dadurch nicht.

 

 

 

Fazit:

Ein kleiner roter Flitzer, der Ambitionen eines Kurvenräubers hat. Das Fahrgefühl ist sehr emotional mit Adrenalin gepaart treibt er einem das Lachen ins Gesicht. Eine sparsame Fahrweise ist nahezu unmöglich, wobei der fehlende Sound leider leicht die Freude trübt. Der kleine Sportler vermittelt Sicherheit, selbst dann, wenn das ESP abgeschaltet wird. Man muss ihn mit dem OPC vergleichen, da ein GSI unmöglich leistet was dieser Polo kann.

 

Wenn wir jetzt schon am vergleichen sind, dann wirkt die Verarbeitung beim Polo zwar hochwertiger, allerdings mit kleinen Abzügen an manchen Stellen ist das Plastik schlecht gewählt, es wirkt einfach zu schlicht. Vorteile hat der OPC beim Sound und vor allem durch die Recaro-Sitze. Optisch kann es ein Vorteil sein, sich wie ein Underdog zu präsentieren, wobei ich eher auf die etwas aggressivere Optik des OPC, wie den Mitteltopf, oder die Lufteinlässe stehe.

Der Polo punktet beim Vortrieb, so hat er keine Schwierigkeiten seine Leistung auf die Straße zu bekommen, der Corsa dagegen kämpft des Öfteren mit Schlupf. Beide sind relativ hart abgestimmt, was ihrem Anspruch ein vollwertiger Sportler zu sein, sehr gut tut. Der Corsa ist dabei vorne aber deutlich härter unterwegs als der Polo.

 

In der Übersichtlichkeit kann der Polo punkten in dem er keine breiten A Säulen oder eine kleine Heckscheibe vorzuweisen hat. Ebenso muss ich in Sachen Schaltung dem Polo den Vorzug geben, da es dort auch beim schnelleren Schalten nicht passiert, dass man den Gang nicht trifft, oder gar den falschen.

 

Hubraumseitig ist der Polo auch der Gewinner, mit seinem 1.6er Turbo fehlen dem Corsa 0,2l Hubraum zum Polo. Was aber dem Fahrgefühl des Rüsselsheimers nicht schadet.

 

Was halte ich also, als Opelfahrer vom Polo GTi:

Er hat mir richtig viel Spaß gemacht, der kleine Sportler. Wie er so nach vorne prescht und immer der schnellste sein will. Aber immer darauf bedacht die Sicherheit der Insassen zu gewährleisten. Er bietet eine gute Mischung aus, Komfort und Sportlichkeit, und dennoch ist er mir zu bieder. Ich kaufe mir einen Mini-Rennwagen mit Straßenzulassung, damit ich ihn auch so bewegen kann. Dabei muss und soll er optisch kein Underdog sein. Im Gegenteil alles darf danach schreien dass er Leistung hat. Und das denke ich setzt Opel im Moment doch ein wenig besser um. Aber für die breite Masse, welche VW immer gedenkt abzudecken, ist dieser Polo sicher die richtige Wahl.

 

Ich fühle mich bestärkt, dass alle Marken gute Autos bauen und das dieser Markenhass totaler Quatsch ist. Ich mag freilich meinen Opel, aber deswegen ist der kleine VW sicherlich nicht weniger Wert gefahren zu werden.

 

Ich finde ihn gelungen und freue mich auf den neuen Corsa OPC, denn erst dann habe ich einen richtiges Vergleichsobjekt ;-)

 

Ich bitte nun zur Diskussionsrunde :-)

 

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Hallo zusammen,

 

schön das ihr so fleißig meinen Blog verfolgt. Darüber freue ich mich sehr. Ich habe mich entschieden euch ein paar Geschichten von Autos die ich kennengelernt habe, ob persönlich oder über Freunde/Bekannte, zu erzählen. Dies mache ich aus Sicht des Autos, weil ich diese Schreibperspektive sehr spannend finde und sie nicht so häufig vorkommt. Dazu kommen dann die öfter doch auch extravaganten Bilder zu den entsprechenden Autos. Es wird vorkommen das Autos mehrmals auftauchen, aber mit anderen Bildern, weil das eine oder andere Fahrzeug etwas mehr zu berichten hat. Ich bitte euch fleißig Kommis zu hinterlassen ob positiv oder negativ, solange sie nicht niveaulos werden wie auf diversen Social Networks. Ein Grund im übrigen warum ich HIER einen Blog eröffne.

Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und kommentieren! Eure Maria (Besitzerin von Joker)

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