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Blog von volvosilke

Mon Jan 09 16:28:04 CET 2012    |    volvosilke    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: 50 er Klasse, GT, Suzuki Motorrad

Schaltplan, buntSchaltplan, bunt

Schon in der Schule hasste ich Physik. Und Chemie erst.

Alles, was mechanisch funktionierte, war nie ein Problem.

Aber sobald irgendwelche Teilchen ins Spiel kamen, war es vorbei.

Elektronen? Protonen? Ionen? Moleküle? Atome?

Die kann man eh nicht sehen, also gibt es sie auch gar nicht.

Bumm! So einfach kann die Welt sein.

Brauche ich eh nie wieder, sagte ich mir.

 

Immerhin war mir durchaus bewusst, dass wir im 23. Jahrhundert mit Photonentorpedos auf Klingonen, Romulaner und andere feindliche Rassen schießen würden. Das zu wissen, fand ich schon ganz schön wichtig.

Und den Warp-Antrieb konnte der ach-so-schlaue Physikleherer auch nicht erklären.

So ne Lusche!

Und der wollte mir was beibringen?

 

Und jetzt?

Jetzt restauriere ich ein 33 Jahre altes Möpp.

Elektronik = Fehlanzeige, denkste da.

Ja, denkste...

Da ist immerhin ein echter Kabelbaum verbaut und ich lerne Bauteile kennen, wegen derer ich mich früher vor Ekel geschüttelt hätte.

Gleichrichter, Zündspule, Widerstände, Schalter...

Kabel, wohin man schaut.

Okay, ganz tief durchatmen. Ich habe ja nen Schaltplan, und schon ein alter Bekannter sagte, wenn du Straßenpläne lesen kannst, kannst du auch Schaltpläne lesen.

Cool, im Straßenpläne Lesen bin ich nämlich echt spitze.

 

Okay, lauter schwarze Linien mit Beschriftungen, welche Linie eigentlich welche Farbe hat.

Hm, das kriege ich hin, denke ich mir.

Sitze und stehe lange, lange, lange um mein Möpp-Gerüst herum und ordne alles zu.

Blöd nur, dass die Linien alle wild durcheinander gehen und man immer wieder eine verliert oder verrutscht.

Von wo fließt denn jetzt dieser ganze Onen-Mist wodurch wohin?

Und warum sind nicht einfach alle Massekabel schwarz und alle Dauerplus rot und alle Zündungsplus lila-grün-blau kariert?

Und warum sind da Kabel, die ohne sichtbares Ziel in der Gegend herum liegen?

Und warum sind da Kabel auf dem Plan, die aber nicht am Möpp sind?

 

Der Schaltplan ist definitiv zu klein und vor allem zu schwarz-weiß.

Also auf der Arbeit auf A3 kopiert, bunte Stifte gezückt und dem Ganzen zu mehr Übersichtlichkeit verholfen.

 

"Was machst du denn da?"

"Moderne Kunst?"

"Ist das für Physik?"

"Soll das ne Landkarte werden?"

"Ein U-Bahn-Plan?"

 

Die Kollegen sind sichtlich verwirrt.

Und ich schaffe es, alle mit meinem gefährlichen Halbwissen zu beeindrucken.

Ich restauriere ein Motorrad. Muss die Elektrik in Ordnung bringen.

 

"So was kannst du?"

 

Klar, winke ich ab. Ganz einfach. Ist wie Stadtplan lesen.

 

Zum Glück lebe ich im Tal der Ahnungslosen.... :D


Thu Jan 05 12:55:02 CET 2012    |    volvosilke    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: 50 er Klasse, GT, Mokick, Restaurierung, Suzuki Motorrad, Winterprojekt

Klar sollte das mein Winterprojekt werden.

Und der Winter hat ja nicht einmal angefangen, bisher.

Aber ich bin ein ungeduldiger Mensch.

 

Ich habe massenweise Teile bestellt. Viel mehr als ursprünglich geplant.

Geplant waren die Verschleißteile (Bremsbeläge, Reifen, Kettenkit) und fehlende Teile (Kerzenstecker und Batterie).

 

Hinzugekommen sind Lenker, Blinker, Griffgummis, Kettenschutz, Leuchtmittel, Dichtsatz, Tankdeckel.

Aber die Hälfte all dieser Teile fehlt noch und so steht das Gerüst meiner GT50 herum, ohne dass ich vorankomme.

Und vor lauter Zeit komme ich auf Ideen.

Die Bremsstrebe hinten habe ich an einem Fernsehabend poliert (kommt auf dem Foto nicht raus).

Die Achsen und die Buchsen und anderen Teile darauf habe ich ebenfalls poliert.

Die Schwinge, die ich selbst lackieren wollte, habe ich nun in stundenlanger, schweißtreibender Arbeit von Hand mit Schleifpapier und Drahtbürsten vom Lack befreit und werde sie zum Lackieren weggeben, da mir ein wirklich guter Preis gemacht wurde. (die Radaufnahme ist noch nicht lackfrei, aber das hebe ich mir für morgen auf, meine Hände sind schon ganz taub...)

Das sowieso vollkommen verranzte Plastikheckbürzel werde ich weg lassen und stattdessen den Kotflügel glänzend schwarz lackieren, sodass die Sache mit der noch umzupolsternden Sitzbank dann mehr aussieht wie das schönere Heck des Vorgängermodells. (dort war der Kotflügel verchromt, aber das kann ich mir nun wirklich nicht leisten. vielleicht eines Tages einmal)

Die Alugussräder habe ich inzwischen auch wieder hergerichtet, die sind nun wieder sauber und das Felgenhorn poliert.

Ich habe dreieinhalb Tuben Autosol verbraucht, alles in allem. Polieren ist bei mir ebenfalls Handarbeit. Dazu habe ich ein Dutzend alter Handtücher, die ich im Laufe der Restaurierung nun schon zum zweiten Mal waschen (bei 95° kochen) musste. Natürlich habe ich damit auch alles andere gereinigt.

 

Und derweil warte ich weiterhin auf Teile, die ich benötige um zumindest teilweise wieder alles zusammenzusetzen.

Auf die Schwinge werde ich auch warten müssen.

 

Ich kann kaum erwarten das Teil wieder komplett zusammenzusetzen.

Ich habe noch drei Monate lang Zeit, denn das Versicherungskennzeichen gibt es eh erst ab dem ersten März.

Das werden lange drei Monate.

Ich hoffe, mir kommen vor lauter Warten nicht noch mehr dumme (und teure...) Ideen.


Sat Dec 31 11:58:54 CET 2011    |    volvosilke    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: 2011, 2012, Jahresrückblick

Usige beathaUsige beatha

Es liegt ja in der Natur des Deutschen (alle männlichen Formen beziehen sich auch auf Frauen ;) ) sich zu beschweren und zu jammern.

wegen jedem

wegen allem

Alles ist immer ganz schrecklich und kann nur besser werden, denn schlechter geht kaum.

 

Da ist der Nachbar, dessen Kinder ständig im Garten spielen (dürfen die das überhaupt???) und dabei auch noch lachen und Spaß haben.

Unfassbar!

Da ist der Kollege, der befördert wurde, obwohl man selbst doch viel, viel besser geeignet wäre.

Da ist der andere Nachbar, der sich jetzt nen neuen BMW vors Haus gestellt hat und man selbst fährt Golf Variant.

Und dann das Fernsehen, wo alle reich und berühmt sind, oder dumm und arm und asozial.

Normale Leute gibt es im Fernsehen nicht.

Ach ja, und wo wir beim Fernsehen sind: man selbst hat nur einen 40-Zoll-Flatscreen, der beste Kumpel hat sich jetzt einen 52-Zöller gekauft und lädt einen dann auch noch ständig ein um damit anzugeben.

 

Was wir vielleicht nicht sehen:

Die Kinder sind Scheidungskinder und freuen sich, alle zwei Wochen bei ihrem Papa sein zu dürfen und dort im Garten spielen zu dürfen, da sie bei ihrer Mutter in der stinkigen Stadtwohnung leben.

Der Kollege, der befördert wurde, wurde gerade von seiner Frau verlassen, weil er zu viel arbeitet und keine Zeit für sie hat.

Der Nachbar mit dem BMW hat gerade eine Leukämie-Diagnose erhalten und will sich noch ein letztes Mal etwas gönnen.

Die Leute im Fernsehen wünschten, sie könnten endlich wieder ein normales Leben führen.

Und der Kumpel mit dem Fernseher hatte vorher einen kleinen Röhrenfernseher und lässt den Urlaub sausen um sich nun was Neues leisten zu können, und er lädt einen einfach nur ein, weil er ein Kumpel ist und gerne Zeit mit einem verbringt.

 

Daher: Mein Jahr 2011 war super!

Ich war nicht ernsthaft krank.

Ich hatte immer genug Geld zum Leben und Essen.

Es ist niemand gestorben, den ich liebe.

Ich konnte mir ein paar kleine Träume erfüllen.

Ich bin beruflich auf einem hervorragenden Weg.

Ich LIEBE lachende, spielende, tobende und unbeschwerte Kinder.

Viel zu viele Kinder wissen gar nicht mehr, dass aufgeschlagene Knie und aufgeschürfte Hände oder blutige Nasen kein Fall für den Notarzt sind, sondern zum Aufwachsen dazugehören.

 

Wenn jedes Jahr so gut wird wie 2011, dann weiß ich mich vor Glück kaum zu retten.

 

In diesem Sinne: Allen einen guten Rutsch nach 2012 und nur das Allerbeste.

Es liegt an euch, was ihr draus macht. :)


Thu Dec 29 14:16:30 CET 2011    |    volvosilke    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: 50 er Klasse, Aufbau, GT, Restaurierung, Suzuki Motorrad, Winterprojekt

Fast täglich trudeln Neuteile ein und täglich bin ich wegen irgendwelchen Kleinigkeiten (heute: neues Gewinde auf zwei Achsen schneiden) in meiner Werkstatt. Inzwischen sind die Jungs richtig begeistert von meinem Projekt.

 

Den innen vollkommen verkokten Zylinderkopf habe ich gesäubert und poliert, die Fläche geschliffen.

Ich hoffe, die neuen 2-Takt-Öle halten ihr Versprechen und rußen nicht mehr so stark.

 

Das neue Kettenblatt verjagte das alte, alle umliegenden Teile (Schrauben, Muttern, Klammern) konnten nach ein wenig Saubermachen wiederverwendet werden.

 

Die Ochsenaugen sind auch da, morgen oder übermorgen sollte es auch der Lenker hier her schaffen, in den meine Werkstatt dann ein Loch zur Kabeldurchführung bohren darf. Anschließend kann langsam aber sicher mit der Montage begonnen werden.

 

Bremsbeläge, Ritzel, Batterie und Kerzenstecker sollten auch diese Woche noch ankommen.

 

Zweitaktöl und Motoröl liegen schon bereit, die alte Suppe muss ich aber noch ablassen.

Ist sicherlich inzwischen Pudding.

Naja, das bedeutet dann eben 2 Ölwechsel nach jeweils ein paar hundert Kilometern.

Dann sollte auch im Getriebebereich wieder Sauberkeit herrschen.

 

Tank, Bezinhahn und Vergaser gingen heute auf die Reise zur Reinigung.

Bin gespannt, ob vor allem der Tank wieder sauber werden kann.

 

Nach und nach kann dann im neuen Jahr also der Aufbau wieder beginnnen.

Das Möpp (ich glaube, so wird sein offizieller Name) soll nicht aussehen wie frisch aus dem Laden, habe ich beschlossen.

Man darf ihm ruhig die 33 Jahre ansehen.

Aber es sollen gepflegte 33 Jahre sein.

 

...ist auch billiger, so... :D

(wobei ich inzwischen gut und gerne den Kaufpreis nochmals in Teile investiert habe, aber das war eingerechnet)

 

Jetzt, wo ich auch endlich das Werkstatthandbuch vorliegen habe, wird der Zusammenbau eine reine Fingerübung.

Ich gehe mal sehen, ob ich noch genug Handwaschpaste habe... ;)


Sat Dec 24 12:09:34 CET 2011    |    volvosilke    |    Kommentare (22)    |   Stichworte: 50 er Klasse, GT, Mokick, Restaurierung, Suzuki Motorrad

Es ist inzwischen Tradition, dass mein Bruder und ich uns jeweils selbst etwas zu Weihnachten schenken.

Das rührt daher, dass man meist nicht das bekommt, was man sich wirklich wünscht, oder dass die wahren Wünsche einfach zu teuer sind um sie auf die Liste zu schreiben.

Also sind wir eines Jahres dazu übergegangen uns selbst etwas zu schenken. Normalerweise packen wir das dann ein und legen es mit unter den Baum und tun dann ganz überrascht und freuen uns sehr. :D

Unsere Eltern fanden das anfangs gar nicht lustig, aber inzwischen kennen sie das Prozedere und wissen genau, wenn da etwas im Wert von mehreren hundert Euro liegt, haben wir uns das einfach mal gegönnt.

 

Eigentlich wollte ich mir dieses Jahr aus Geldnot nichts schenken und wusste auch gar nichts, was ich mir hätte kaufen sollen.

Doch dann war da diese verhängnisvolle ebay-Auktion, und schwupp!!! - war ich Besitzerin eines 50-er Mokicks von 1979.

Seit über 10 Jahren hatte ich nach genau dieser Maschine gesucht.

Der, auf der ich Motorrad fahren lernte.

Der, mit der ich zwei Jahre lang Frankfurt und Offenbach und auch mal den Taunus unsicher machte.

Der, mit der ich nachts ganz Rödelheim aus dem Schlaf riss.

Der, an der ich an Fahrzeugen schrauben lernte.

 

Ich war bereit gewesen, das Doppelte des tatsächlich gezahlten Preises zu geben, aber die Auktion lief aus und ich konnte es nicht fassen, dass ich so wenig Geld dafür hatte hinblättern müssen.

Immerhin ist das Kennzeichen, das sich noch and der Maschine befand, von 1986, also könnte es sein, dass sie vor 25 Jahren zum letzten Mal regelmäßig bewegt wurde. Im Gegensatz zu den meist ziemlich verranzten Modellen, die es ab und zu zu haben gibt, ist sie in einem wahnsinnig guten Zustand, und vor allem ist sie vollständig.

 

Also ab auf die umgedrehte Picknickdecke im Wohnzimmer und alles abmontiert.

Neuteile bestellt, Werkstatthandbuch auch, das Internet durchforstet und erstaunlich viel gefunden.

Autosol und Bremsenreiniger in rauen Mengen erstanden.

Nach und nach erstrahlen alte Teile zu neuem Glanz, der Motor scheint tiptop, das Getriebe ebenso.

 

Untern Weihnachtsbaum passt sie nicht, und so zerlegt, wie sie ist, würde das auch nicht hübsch aussehen.

Aber ich werde von ihr berichten.

Ich erwarte kein Verständnis, weder bei meinem Bruder noch bei meinen Eltern, aber das ist egal.

Wenn ich diese herrliche Baustelle da stehen sehe, weiß ich einfach, dass ich das Richtige getan habe.

Wenn ich stumpfe Metallteile auf Hochglanz bringe, kann ich kaum den Zusammenbau erwarten.

Ich reihe blitzende Chromteile nebeneinander auf und bin unfassbar stolz.

Ich freue mich wie ein kleines Kind, das auf die Bescherung wartet.

 

Komisch, dass man dermaßen sentimentale Gefühle für einen Haufen Metall hegen kann, aber so ist es nun mal.

Ich habe - auf rein emotionaler Ebene - einen mehr als würdigen Ersatz für meine verflossene Effe gefunden.

 

Ich glaube, dies ist das schönste Weihnachtsgeschenk, das ich je bekommen habe.

Dass es gar keines ist und vor allem von mir selbst kommt, spielt dabei keine Rolle.

Heute ist Heiligabend und diese GT50 gebe ich nie wieder her.

 

"Last Christmas I gave you my heart...

but this year I give it to something special..." ;)


Sat Dec 10 12:50:03 CET 2011    |    volvosilke    |    Kommentare (17)    |   Stichworte: 1200, FJ, Yamaha

WintermoppedWintermopped

Zwei Winter hatte sie schon unter einer Schneedecke verbracht.

Jedesmal ist sie ohne Murren sofort wieder angesprungen, und das nach bis zu drei Monaten Standzeit am Stück.

In Zukunft wird sie unter einem Dach stehen.

Sie wird es besser haben als bei mir.

 

Es sollte das Bike werden, mit dem ich alt werde.

Ich wollte sie behalten bis zum H-Kennzeichen.

Hegen, pflegen, lieb haben.

 

Über drei Jahre lang hatte ich sie, immerhin.

Das ist mehr als je zuvor ein anderes Mopped.

 

Es prüfe, wer sich ewig bindet. - Das gilt eigentlich für potenzielle Ehepaaare.

Es sollte auch für Fahrzeuge gelten.

Naja, geprüft habe ich sie ja, aber nun kam leider die Scheidung.

Warum?

Aufgrund meiner momentanen Lebenssituation, vor allem aber aufgrund von ca. 80 Kilo Übergewicht.

Lass das mal einen Mann zu einer von uns Frauen sagen, dann ist was los... :D

 

Sobald sie in Bewegung war, ab ca. 20 km/h, fuhren sich die knapp 300 Kilo wie ein Fahrrad. Das verdankt sie sicherlich ihren schmalen Reifen, die sie so agil und wendig machten wie kein moderner 1200-er 285-Kilo-Tourer das je sein könnte. Es machte immer wieder einen Heidenspaß das Ding durch Wechselkurven zu lenken, es von einer Seite auf die andere zu werfen, und zweimal war ich direkt geschockt von der wahnsinnigen Schräglagenfreiheit, die das Teil besitzt, als ich mit nicht zu knapp aufsetzenden Fußrasten falsch eingeschätzte Kurven korrigieren musste.

 

Ich war mit der Dicken auf Tour, ich habe rasende nächtliche Autobahnetappen hinter mir, den alltäglichen Weg zur Arbeit ebenso wie die Genussfahrt durch den Odenwald. Und wann immer ich auf ihr saß und sie fuhr, bekam ich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.

Ich hatte einen Verbremser auf einem feuchten Fahrbahnpfeil, wo es das Hinterteil um sicherlich 30 cm zur Seite versetzte und die Maschine ließ sich dennoch sicher beherrschen und abfangen.

Ich hatte böses Lenkerflattern bei 195 km/h, als ich testen wollte, wie schnell man mit voll beladenen Koffern fahren kann, doch auch das ließ sich allein durchs Gaswegnehmen schnell wieder einfangen.

Ich hatte niemals ernsthafte technische Probleme außer den Sachen, die bei einem fast 20-jährigen Mopped nun einmal anfallen.

Ich hatte um die 25tkm lang mächtig viel Spaß und die Einsicht, dass nichts besser zu mir passt als ein halbschalenverkleideter Sporttourer mit viel Hubraum.

 

...und ca. 80 Kilo weniger...

 

Ich hatte nämlich auch Schweißausbrüche und Herzrasen, wenn ich rangieren musste, oder wenn ich mit einem Fuß wegrutschte, bzw. mit einem Fußballen, denn trotz abgepolsterter Sitzbank kam ich nie mit der ganzen Sohle auf den Boden.

Als das Mopped am Anfang beim Rückwärtsrangieren außer Kontrolle geriet und ich nicht schnell genug weh kam, weil es auf mich drauf fiel, musste ein netter älterer Herr mich befreien und mir beim Aufstellen helfen, da ich das nicht einmal annähernd allein schaffte. (meine CB Seven-fifty mit 230 Kilo schaffte ich noch allein)

Und es heißt ja immer, man sollte kein Motorrad fahren, das man nicht alleine aufheben kann.

 

Jedenfalls machte mir das alles nur zu deutlich, dass ich mit der Effe NICHT alt werden würde.

Und so sehr das auch schmerzt, soll man doch aufhören, wenn's am schönsten ist.

 

Also, mach's fein, meine Dicke, und ich hoffe, dir geht es bei deinem neuen Herrn so gut wie bei mir.

Leider scheiterte der Bund fürs Leben am Übergewicht.

Zum Glück kann man das bei einem Mopped sagen ohne wegen Diskriminierung vor Gericht zu landen. ;)


Sat Oct 29 15:40:27 CEST 2011    |    volvosilke    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: 850, C70 I, S70, V70/XC70 I, Volvo

Jetzt, wo es kalt wird, wurde es auch Zeit für neue Schuhe für den Elch.

(Fast) neue Dunlop SP Winter Sport in 205/55/16, im Gesamtumfang sogar größer als die 215/45/17-er Sommerschuhe.

 

Die alten Winterschuhe waren zwar vom Profil her noch mehr als ausreichend, aber die waren schon sieben Jahre alt und haben nicht mehr wirklich gut gehaftet. Letzten Winter bin ich (der Elch) damit ziemlich oft ins Rutschen gekommen und habe mich bei Schnee und Nässe nicht wirklich wohl gefühlt. Es war schon während des letzten Winters klar, dass die alten Schuhe weg mussten. Ein Bekannter nahm sie dankend entgegen, freute sich über vier kostenfreie Reifen.

 

Und jetzt, wo ich die neuen Schuhe drauf habe, ist das wie ein neues Leben.

Die Dinger kleben auf dem Asphalt, das ist schon nicht mehr normal. Ich kann damit sogar schneller um Kurven rennen als mit den Sommerschuhen! Nur der hohe Querschnitt lässt das Fahrgefühl etwas schwammig wirken.

Ich freue mich schon, wenn es mal richtig kalt wird oder sogar schneit und ich da durch pflüge als wäre nichts.

 

Neue Reifen sind wirklich ne feine Sache und ich kann langsam die ganzen Menschenfrauen verstehen, die nicht genug davon haben können und sich immer mehr kaufen.

Das fühlt sich einfach ganz toll an.

 

Ich muss mein Frauchen mal fragen, ob sie mir auch neue Sommerschuhe kauft. Am besten welche von Toyo oder Kumho oder so was, damit ich ordentlich Spaß haben kann. Frauchen hat dann ja auch Spaß. Mal sehen, ob ihr das was wert ist. Leider kostet sie der Spaß rund 400 Euro, das ist ne ganze Menge. Und theoretisch sind meine Sommerschuhe noch gut für einen weiteren Sommer.

 

Ich kann einfach nicht verstehen, warum Leute mit alten oder unpassenden Schuhen herumlaufen. Das macht doch gar keinen Spaß! Und gefährlich ist es auch noch.

Wer sich nicht alle paar Jahre neue Schuhe leisten kann, sollte kein Herrchen oder Frauchen werden.

 

Naja, ich freue mich jedenfalls, dass mein Frauchen weiterhin so toll für mich sorgt und alles tut, damit es mir gut geht.

Schließlich bekommt sie ja was dafür zurück: den besten Elch aller Zeiten!


Mon Oct 17 11:15:32 CEST 2011    |    volvosilke    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: 1200, FJ, toter Winkel, Yamaha

Immer diese blinden Dosenfahrer!

Da haben sie in ihren hypermodernen Dosen nun schon allen möglichen Krempel, der ihnen das Fahren und das Denken abnimmt, aber ihre Augen benutzen können sie dennoch nicht. Das fing mit asphärischen Spiegeln an, die den toten Winkel abdeckten, und heute gibt es sogar Sensoren, die einen warnen, wenn sich etwas neben einem befindet. Aber man muss eben auch mal auf die Anzeigen achten und zumindest mal in den Spiegel schauen.

 

Da fährt man ganz gemütlich mit ca. 110 auf der vierspurig ausgebauten Landstraße, linke Spur, rechts fahren alle 100, in ca. 300 Metern werden beide Spuren zusammengeführt, vorher Geschwindigkeitsreduzierung auf 100, 80, dann 60, wegen einer recht scharfen S-Kurve ins Stadtgebiet hinein. Reißverschluss funktioniert hier eigentlich immer ganz hervorragend.

 

Beim 80-Schild, etwa 200 Meter vor der Spurzusammenführung, fahre ich auf Höhe eines Audi A5, also eines durchaus modernen Autos mit sicherlich allen möglichen nützlichen und unnützen Verschlimmbesserungen, die ein Auto heute aufweisen kann. Vor dem Audi ist genügend Platz um sicher einzuscheren, doch offenbar will mein Vordermann diese Lücke nutzen und geht vom Gas , also schaue ich kurz nach hinten um sicherzugehen, dass ich dort rein kann.

 

Und dann, ich bin mit dem Vorderrad etwa auf Höhe der B-Säule, schert der verdammte Audi plötzlich scharf nach links aus.

Mir bleibt das Herz stehen und ich weiß immer noch nicht, wie ich es geschafft habe so schnell und so richtig zu reagieren.

Ich packe beherzt die Bremse vorne und reiße gleichzeitig das ganze Mopped nach links, haarscharf an der Fahrbahnbegrenzung entlang, und sehe das Heck des Audis vielleicht fünf Zentimeter vor meinem Vorderrad auftauchen. Als ich mich erholt habe, hupe ich, aber Moppedhupen sind für gewöhnlich so erbärmlich leise und quäkig, dass man sie selbst kaum hört, der Autofahrer also erst recht nicht.

 

Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, und ich bleibe dicht hinter dem Audi. Als der zwei Autos vorher wieder einschert (DAS hat's jetzt echt gebracht! super, dass man dafür ein Menschenleben riskiert hat!), fahre ich neben ihm und als er endlich zu mir herüber schaut, mache ich den berühmten Scheibenwischer und schüttele fassungslos den Kopf, immer noch mit rasendem Herzen.

Und der Depp? Schaut nur vollkommen unbeteiligt wieder nach vorne. Hätte er sich wenigstens gewundert, hätte ich gewusst, dass er keine Ahnung hatte, was er da getan hatte. Aber seine Reaktion zeigt sehr deutlich, dass er mich nach dem Ausscheren (übrigens ohne zu blinken) sehr wohl gesehen hat und sich seiner Schuld bewusst war, sie bloß nicht zugeben wollte.

 

So was passiert einem als Moppedfahrer ja öfter, trotz Licht und einem hellen Motorrad, und jedesmal läuft dann vor meinem inneren Auge dieser Film ab:

 

Ich setze mich in einem wilden Schlenker vor das Auto des fast-Unfallverursachers und will ihn ausbremsen, und obwohl er versucht auszuweichen und davon zukommen, kann ich vor ihm bleiben. Er touchiert mein Hinterrad, das Heck schlingert gefährlich, doch ich fange es ab und schließlich steht er hinter mir, regt sich auf und schimpft wie ein Rohrspatz. Die anderen Autofahrer hupen wütend, ich stelle das Mopped auf dem Seitenständer und steige ab, gehe wie Clint Eastwood in seinen besten Filmen lässig und doch bedrohlich zu dem blinden und rücksichtslosen Deppen hinter mir. Der vergisst vor lauter Schreck die Deadlock-Funktion seiner Zentralverriegelung und ich reiße die Fahrertür auf, dass sie fast aus den Scharnieren fällt.

Der Fahrer ist inzwischen gelähmt vor Furcht und jammert was von Gnade, doch ich packe ihn am Kragen seines 1.000-Euro Jackets (die Typen in diesen Fantasien tragen IMMER Anzüge...) und zerre ihn zum Stehen hoch. Ich schaue ihn durchdringend an, während er sich einnässt, sage dann - ebenfalls Clint Eastwood-Style - ruhig und doch angsteinflößend: "Tu das nie wieder!" und lasse ihn da stehen. Ich steige aufs Mopped und fahre weg und der Typ hat sein Leben lang Alpträume, übersieht aber nie wieder ein Mopped.

 

Natürlich passiert nichts dergleichen, schließlich bin ich eine Frau, und der Klügere gibt außerdem nach, aber es tut gut diese Führerschein-im-Lotto-Gewinner zumindest fiktiv ein wenig zu erschrecken.

Ein einziges Mal bisher konnte ich einen Autofahrer, der mich geschnitten hatte, an der nächsten Ampel zur Rede stellen, doch als ich trotz seines Schweigens weiter auf ihn einredete, wurde ihm das wohl doch zu blöd und er machte das Fenster hoch und ignorierte mich. Und dann lief da wieder dieser Film...


Fri Oct 07 13:46:04 CEST 2011    |    volvosilke    |    Kommentare (4)

Kennt ihr das? Diese Aggro-Fressen-Autos, die euch auf den letzten Metern vor einer Ausfahrt überholen, euch dann voll ausbremsen, weil ihre ganzen Bling-Blings und Schieß-mich-tot-Features in Verbindung mit den schlechtesten Fahrwerken aller Zeiten ihnen keine höheren Kurvengeschwindigkeiten ermöglichen?

Da krallt man gerade seine elchigen Gummis in den Asphalt, visiert die Ideallinie an und freut sich, endlich mal wieder eine freie Kurve zu haben, durch die man hindurch schießen kann, und das ganz ohne dass einen das ESP ausbremst oder so'n Ferz, und mit Federn und Dämpfern, die echt noch was können, und auf einmal fährt dir so ne Seifenkiste vor die Nase, blendet dich mit seinen hässlichen LED-Rücklichtern und du musst kräftig in die Eisen gehen. Dein Frauchen oder Herrchen hängt fast mit der Nasenspitze an deiner Scheibe und du willst dich entschuldigen, hast aber viel zu viel damit zu tun dich über die Schnarchnase vor dir zu ärgern, die dir allen Spaß geraubt hat.

 

Alles Krücken, denke ich mir dann immer. Noch ganz grün hinter den Ohren, sind nur halb so groß, wiegen aber mindestens genauso viel, spielen sich auf als wären sie das Tollste und sind alle bei 250 abgeregelt, wenn sie da überhaupt hinkommen.

Manchmal, wenn sie dann aus der Kurve kommen und selbst auf der Beschleunigungsspur noch schleichen und dann mit 60 bis 70 auf die Autobahn rollen, während unsere großen Onkel, die LKWs, sie fast unter sich begraben, starte ich einfach auf der Beschleunigungsspur durch, wenn da noch genügend Platz ist, und setze mich vor diese modernen Gehhilfen mit ihren vier Kreisen oder Propellern oder Sternen. Dann sind sie immer ganz wütend und lichthupen mich an, weil ich alter Kerl die Frechheit besitze so schnell zu sein.

Mein Frauchen unterstützt mich aber meistens dabei. Die kann das nämlich auch nicht leiden, wir sind uns da ziemlich ähnlich.

 

Ich bekomme jetzt auch endlich wieder 50% E85 zu trinken, und das ist so lecker, damit kann ich viel besser fahren als mit Super Plus.

Normales Super E5 kann ich ja gar nicht leiden, und Super E10 habe ich noch nie bekommen. Mein Frauchen weiß ganz genau, dass ich dann einfach nicht mehr richtig fahren würde. Ich bin ziemlich schnäubisch, was Getränke angeht, und was schlechter als Super Plus ist, trinke ich nicht. Am liebsten würde ich ja nur E85 trinken, aber noch kann ich das nicht. Das muss mir erst noch jemand beibringen. Mein Frauchen hat mir versprochen, dass das passieren wird. Vielleicht schon im kommenden Frühjahr, wenn es dann wieder wärmer wird.

 

Wenn ich nur E85 bekomme, dann ist das wie Doping. Dann muss mein Frauchen echt aufpassen, dass ich nicht ständig zu schnell fahre, denn das macht dann erst RICHTIGEN Spaß!

Naja, jetzt ist erst mal bald vorbei mit den Sommerschuhen, dann kann ich sowieso nur noch 210 fahren. Ich habe Frauchen angebettelt, dass sie mir die ganz tollen Winterschuhe kauft, mit denen ich immer noch über 250 fahren kann, aber sie hat gesagt, die könne ich mir ja selbst kaufen, wenn ich sie wollte. Die sind nämlich echt teuer. Aber wie soll ich mir denn Schuhe kaufen? Ich habe ja kein Geld.

Mein Frauchen ist ansonsten aber schon ne ganz Liebe.

Ich habe Autos gesehen, die laufen in Schuhen herum, die wollte ich nicht mal in meinem Laderaum liegen haben. Entweder der totale Billigschrott, oder uralt und abgelaufen. Mein Frauchen könnte mich zwar noch öfter sauber machen, aber ansonsten geht es mir bei ihr echt gut.

 

Ich freue mich schon auf den Winter und auf den Schnee und aufs Kurvendriften, wenn sonst keiner da ist.

Das ist immer ein Heidenspaß! Eigentlich könnte das ganze Jahr über Winter sein, aber mein Frauchen fänd das wohl nicht so toll.


Tue Oct 04 17:52:38 CEST 2011    |    volvosilke    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: 850, Elch, Turbo, Volvo

Ich bin ein echt schwedischer Elch. - ...naja, nicht ganz, denn dummerweise steht irgendwo in meinem Motorraum, dass ich in Belgien hergestellt wurde. Doof, irgendwie, ich wäre so gerne ein echter Schwede geworden.

Aber ich fühle mich als Schwede, und das ist wichtig. :)

 

Ich bin jetzt seit fast zwei Jahren bei meinem neuen Frauchen, aber leider bin ich nicht Frauchens einziger Liebling. Um die Ecke, wo ich es nicht erreichen kann, steht so was Kleines, Zweirädriges, und bei schönem Wetter lässt mein Frauchen mich immer stehen und kümmert sich gar nicht mehr um mich. Dann gibt es bloß dieses blöde Zweirad. Manchmal würde ich das am liebsten umschubsen, aber leider kann ich mich ja ohne mein Frauchen nicht bewegen.

 

Immerhin beginnt jetzt bald wieder die Zeit, wo es kalt und nass ist, dann bin ich wieder das Wichtigste im Leben meines Frauchens. - Zumindest hoffe ich das. Ich habe auch schon erfahren, dass ich nagelneue Schuhe für den Winter bekomme. Was bin ich froh, dass ich ein Frauchen habe statt eines Herrchens, denn Frauen legen ja bekanntermaßen großen Wert auf Schuhe, also bekomme ich auch nur das Beste vom Besten. :cool:

Ich freue mich auch schon auf die kalte Winterluft, denn dann kann ich noch viel besser zeigen, was alles in mir steckt, als wenn es warm ist. Hui, dann pfeift und röhrt es überall in mir und ich zeige diesen ganzen neumodischen Dingern mal wieder, wo der Hammer hängt. Es macht solchen Spaß, wenn diese kleinen, rundgelutschten Windeier hinter mir her krächzen und kreischen und sich ärgern, weil sie einfach nicht hinterherkommen. Meinem Frauchen gefällt das auch, das merke ich.

 

Leider lässt mein frauchen mich nicht so oft laufen, wie ich will, weil ich dann ganz schnell das leckere E50-Gemisch austrinke.

Ich meine, wer Sport treibt, kriegt nun mal Durst, aber das gefällt meinem Frauchen wohl nicht so gut. Also muss ich meistens langsam machen, aber das ist ja auch irgendwie schön. Vor allem klingt meine Stimme dann auch viel schöner, da drehen sich ganz schön oft die anderen Autos nach mir um, weil sie bloß klingen wie Rasenmäher. :p

 

Frauchen putzt mich ab und zu auch mal richtig fein raus, dass ich glänze und funkle. Aber irgendwie ist ihr das meistens zu anstrengend, kann ich ja auch irgendwie verstehen. Und wenn ich nicht ganz so sauber bin, fahre ich ja trotzdem noch wie wenn ich sauber wäre, und vor allem gucken die anderen Autos dann erst recht dumm, wenn sie in meiner Staubwolke verschwinden. :D

 

Frauchen und ich erleben ganz schön viel zusammen und davon will ich euch ab jetzt ab und zu erzählen.


Blogempfehlung

Mein Blog hat am 08.08.2012 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

Blogautorin

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Volvo

 

Meine Bilder

über mich

Für mich gab es schon immer nur Volvo, seit ich als kleines Kind in unserem Ort fast täglich an einem P1800ES vorbeilief und Volvo für mich somit zum Inbegriff schöner Autos wurde.

Ich habe nie etwas anderes besessen als einen Volvo und kann mir zur Zeit auch nicht vorstellen, dass es KEINEN Volvo in meinem Fuhrpark geben kann.

Meine andere Fahrzeugleidenschaft gilt Motorrädern, gerne schnell, gerne hubraumstark.

 

Bin bekennender Speed-Freak und kann selbst mit dem Fahrrad oder zu Fuß nicht langsam machen. Schätze, meine Eltern haben den Kinderwagen immer ans Auto gebunden und sind dann durch den Ort gefahren... :D ...anders kann ich mir das nicht erklären.

Danke fürs Vorbeischauen

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