Mon Oct 17 11:15:32 CEST 2011
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volvosilke
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1200, FJ, toter Winkel, Yamaha
Immer diese blinden Dosenfahrer! Da fährt man ganz gemütlich mit ca. 110 auf der vierspurig ausgebauten Landstraße, linke Spur, rechts fahren alle 100, in ca. 300 Metern werden beide Spuren zusammengeführt, vorher Geschwindigkeitsreduzierung auf 100, 80, dann 60, wegen einer recht scharfen S-Kurve ins Stadtgebiet hinein. Reißverschluss funktioniert hier eigentlich immer ganz hervorragend. Beim 80-Schild, etwa 200 Meter vor der Spurzusammenführung, fahre ich auf Höhe eines Audi A5, also eines durchaus modernen Autos mit sicherlich allen möglichen nützlichen und unnützen Verschlimmbesserungen, die ein Auto heute aufweisen kann. Vor dem Audi ist genügend Platz um sicher einzuscheren, doch offenbar will mein Vordermann diese Lücke nutzen und geht vom Gas , also schaue ich kurz nach hinten um sicherzugehen, dass ich dort rein kann. Und dann, ich bin mit dem Vorderrad etwa auf Höhe der B-Säule, schert der verdammte Audi plötzlich scharf nach links aus. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, und ich bleibe dicht hinter dem Audi. Als der zwei Autos vorher wieder einschert (DAS hat's jetzt echt gebracht! super, dass man dafür ein Menschenleben riskiert hat!), fahre ich neben ihm und als er endlich zu mir herüber schaut, mache ich den berühmten Scheibenwischer und schüttele fassungslos den Kopf, immer noch mit rasendem Herzen. So was passiert einem als Moppedfahrer ja öfter, trotz Licht und einem hellen Motorrad, und jedesmal läuft dann vor meinem inneren Auge dieser Film ab: Ich setze mich in einem wilden Schlenker vor das Auto des fast-Unfallverursachers und will ihn ausbremsen, und obwohl er versucht auszuweichen und davon zukommen, kann ich vor ihm bleiben. Er touchiert mein Hinterrad, das Heck schlingert gefährlich, doch ich fange es ab und schließlich steht er hinter mir, regt sich auf und schimpft wie ein Rohrspatz. Die anderen Autofahrer hupen wütend, ich stelle das Mopped auf dem Seitenständer und steige ab, gehe wie Clint Eastwood in seinen besten Filmen lässig und doch bedrohlich zu dem blinden und rücksichtslosen Deppen hinter mir. Der vergisst vor lauter Schreck die Deadlock-Funktion seiner Zentralverriegelung und ich reiße die Fahrertür auf, dass sie fast aus den Scharnieren fällt. Natürlich passiert nichts dergleichen, schließlich bin ich eine Frau, und der Klügere gibt außerdem nach, aber es tut gut diese Führerschein-im-Lotto-Gewinner zumindest fiktiv ein wenig zu erschrecken. |
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