Werkstatt verursacht Motorschaden
Moin Leute,
an meinem 116i 2009er N43B20 sollte die Steuerkette gewechselt werden.
Kosten laut KVA 600€, dann laut Anruf soll es plötzlich doch knapp über 1000€ kosten.
Heute wurde ich angerufen und gesagt der Wagen sei fertig.
Dort wurde mir erstmal gesagt der Motor sei bei der Probefahrt ausgegangen und sitze jetzt fest und würde mir weitere Kosten verursachen, weil die den Motor dafür jetzt auseinander nehmen müssen.
Der Motor war in einem 1a Zustand, nur die Kette war etwas gelängt, war auch noch recht straff tastbar durch den Öldeckel und der hatte zuvor keine Geräusche gemacht.
Es läuft wohl jetzt auf einen Austauschmotor mit 0 Kostenübernahme der Werkstatt hinaus.
Ich frage mich was die da gemacht haben, dass der Motor komplett fest sitzt.
Die behaupten dass das verwendete 5W40 Motoröl schuld sei oder dass feine Kunststoffreste von den alten Gleitschienen der Steuerkette die Ölkanäle blockiert haben könnten.
Was kann ich da jetzt machen? Muss ich die verklagen? Muss ich die Rechnung für die Steuerkette von über 1000€ zahlen?
67 Antworten
Du kannst BMW gerne verklagen. Seit wann rechtfertigt eine Scheissqualität eines Bauteils einen Rückruf? Rückruf gibts wie du wissen solltest nur, wenn etwas
(a) Sicherheitsrelevant ist (z.B. unerwartet korrodierende oder poröse Bremsleitungen) oder
(b) Emissionsrelevant. Siehe EA189.
Das Ding kann aber so schnell rosten wie es will, das gibt eher keinen Rückruf.
Zitat:
@GaryK schrieb am 2. März 2023 um 15:17:39 Uhr:
Du kannst BMW gerne verklagen. Seit wann rechtfertigt eine Scheissqualität eines Bauteils einen Rückruf? Rückruf gibts wie du wissen solltest nur, wenn etwas
(a) Sicherheitsrelevant ist (z.B. unerwartet korrodierende oder poröse Bremsleitungen) oder
(b) Emissionsrelevant. Siehe EA189.Das Ding kann aber so schnell rosten wie es will, das gibt eher keinen Rückruf.
dann kamen beim opel crossland derzeit ja zwei parameter zusammen: schlechte resistenz des zahnriemens gegen das motoröl bzw. den dort durch kaltstarts eingewaschenen benzinbestandteilen => riemen löst sich auf und verstopft ölpumpe. motorschaden möglich. also im endeffekt wie beim bwm.
der rückruf kam dann, weil angeblich auch die vakuumpumpe verstopfen kann und dadurch die bremswirkung des fahrzeugs negativ beeinflußt wird.
Ja, denkbar. Beim Vectra B (erste Generation Euro-3 Ecotec) konnte der Zahnriemen unerfreulich früh reissen. Es gab aber KEINEN Rückruf, sondern nur eine geänderte Wartungsanweisung an die Werkstätten was dessen Wechselintervall angeht. Von 120 -> 90 -> 60 tkm. Glücklicherweise ein sehr billiges Vergnügen, damals kaum 100€ Aufpreis auf die normale Inspektion. Und warum kein Rückruf? Weils weder Sicherheits- noch Emissionsrelevant ist. Reißt der Riemen steht der Motor, Emissionen danach bei Null.
Bei meiner Suzuki gabs aber einen Rückruf, weil durch ein ungeschicktes Design irgendwo an der Bremse Feuchtigkeit in die Bremsflüssigkeit kommen konnte -> Korrosion -> Bremsversagen. Das gab "Post vom Amt".
Dann nenn es eben Feldabhilfe. Der Begriff ist mir nicht wichtig. Aber bei nicht zu leugnenden konstruktiven Fehlern sieht der Hersteller oft zu, dass er zumindest im Rahmen der Inspektionen die Fehler leise über as Händlernetz aus der Welt bringt. Gibt dabei immer wieder Einzelfälle wo ein Fahrzeug einfach durchs Raster fiel, weil es schon nicht mehr in den Vertragswerkstätten geserviced wurde. Der Gedanke wäre also, bei BMW mal in Richtung Kulanz was anzustoßen.
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wenn die Platzen und 1 3/4liter in die Umwelt gelangen und das Lenken Plötzlich Schwergängig ist das doch Sicherheitsrelevant.
Zitat:
@Blaack3 schrieb am 1. März 2023 um 21:56:45 Uhr:
Die haben nur den Auftrag die Steuerkette zu wechseln und als bekannt war, dass die Führungsschienen gebrochen sind, natürlich erweitert auf Ölwanne entfernen mit Reinigung von allem mit neuem Öl.
Nachdem der Motor fest war, habe ich keinen neuen Auftrag erteilt, als ich ankam war der Motor schon wieder zerlegt.
Alles andere haben die auf eigene Faust einfach gemacht.
Ich hab denen bevor der genaue Schaden bekannt war schon gesagt, dass die nur einen Nachbesserungsversuch haben und ich danach einen Anwalt einschalten werde.
Werde als nächstes die Schiedstelle vorschlagen, wenn die sich darauf nicht einlassen, gehts nur über einen Anwalt.
Recht auf einen Nachbesserungsversuch hätten die ja sowieso gehabt oder?
Da ich mir nicht vorstellen kann dass diese Fa. das friedlich auf Ihre Kosten beseitigt, wirst du nicht ohne rechtlichen Beistand aus dieser Sache herauskommen.
Wichtig ist eine lückenlose belegbare Chronologie der Ereignisse, da Richter nicht gerne selber diese aufarbeiten. Dazu kommt am Ende ja auch noch der Nutzungsausfall etc.
Warum misstraust du der Werkstatt?
Bist du das erste mal da?
Es wurde erklärt, warum es wie passieren kann.
Es ist gut möglich, dass es halt einfach da passiert ist in deren Obhut.
Genau aus solchen Gründen leihe ich mir nie ein Auto in der Familie oder privat.
Zitat:
@benprettig schrieb am 3. März 2023 um 09:41:39 Uhr:
Warum misstraust du der Werkstatt?
wenn solch eine Aussage kommt:
Zitat:
Die behaupten dass das verwendete 5W40 Motoröl schuld sei
lässt das keinen Zweifel das man den Kunden für komplett Dumm verkaufen möchte.
Da gibt es auch wenig zu relativieren oder beschwichtigen. Ab dem Moment ist klar das man versucht mittels Lügen die Sache loszuwerden. Da spielt es dann auch keine Rolle wie/wo/warum es passiert ist -es geht ums Prinzip & diese Ehrlichkeit hat die Werkstatt dann verspielt.
Jein. Vielleicht hing ein Ölzettel im Auto, wo das Öl keine Freigabe hatte? Das Ölthema ist so komplex, ich würde mich immer an die Freigabe halten und nicht an die Viskositätsklassen, die Zeiten sind leider vorbei.
Der TE macht auf mich keinen aufgeräumten Eindruck. Es plätschert so ein bisschen an Infos, aber keine harten Fakten. Für mich scheint es eher die Frage, wie er die Werkstatt günstig zur Reparatur bekommt und denen eine Mitschuld zu geben.
Zitat:
@benprettig schrieb am 3. März 2023 um 12:17:14 Uhr:
Jein. Vielleicht hing ein Ölzettel im Auto, wo das Öl keine Freigabe hatte?
Spielt aber alles keine Rolle > das der Motor mit einem der akutell auf dem Markt befindlichen Öle egal ob "0W30" oder "5W40" - egal ob Freigabe oder nicht- einen Motorschaden bekommt ist schlecht möglich.
Keines davon ist so minderwertig das es die Belastung des 1.6er nicht tragen würde.
& (!) Motor ist vorher auch gelaufen(!) passt also vorne & hinten nicht zusammen was sie erzählen wenn sie den Schaden darauf schieben wollen was eingefüllt war.
& man könnte gleich die nächste Frage in den Raum werfen: zum Steuerkettenwechsel gehört im Normalfall auch ein Ölwechsel> warum wurde der denn nicht gemacht....
Der Motor lief einwandfrei, die Werkstatt hat auch gesagt, dass der bei denen mehrere Stunden im Stand super lief.
Ein Ölwechsel wurde auch vorgenommen.
Einen drohenden Pleuellagerschaden hätte ich sicher bemerkt, ich glaube die haben entweder vergessen Öl einzufüllen oder die Ölzufuhr war komplett unterbrochen, weil die sehr unsauber gearbeitet haben.
Die haben jetzt ohne Reparaturauftrag einfach die Pleuellager gewechselt und die Kurbelwelle unverändert belassen. Der Motor lief kurz im Stand und ist jetzt wieder fest, ich lasse das ganze jetzt über einen Rechtsanwalt laufen, da ist nichts mehr zu schlichten. Selten so unprofessionelle Arbeit erlebt.
Meint ihr dass das mindestens in ein 50/50 Vergleich enden könnte? Meiner Meinung nach hat die Werkstatt da die volle Schuld. Er hat ja auch behauptet nicht einen einzigen Ölkanal mit einem Kompressor durchgeblasen zu haben.
Ich mache das immer wenn ich am Motor arbeite. Hab bei dem letzten Zylinderkopf den ich aufgearbeitet habe auch gründlichst gereinigt und jede kleine Öffnung mit dem Kompressor durchgeblasen und das auch am Block.
Zitat:
@Blaack3 schrieb am 3. März 2023 um 21:43:37 Uhr:
die Werkstatt hat auch gesagt, dass der bei denen mehrere Stunden im Stand super lief.
Also erst lief er , dann war das Öl Schuld & warum man einen Motor selbst zu Testzwecken mehrere Stunden im Stand laufen lässt darauf gibt es wohl auch eine logische Erklärung...🙄
& dann wurde aufeinmal doch
Zitat:
Ein Ölwechsel wurde auch vorgenommen.
ich denke da dürfte einiges an Aufklärungsarbeit auf die zukommen.
Zitat:
ich lasse das ganze jetzt über einen Rechtsanwalt laufen, da ist nichts mehr zu schlichten.
bester Weg & erzähle dem jedes Detail auch wenn es noch so unwichtig scheint (!)
ps.
Zitat:
Einen drohenden Pleuellagerschaden hätte ich sicher bemerkt
davon kannst du ausgehn bei der Klopferrei die das macht....
Zitat:
@garrettv8 schrieb am 3. März 2023 um 13:05:07 Uhr:
Keines davon ist so minderwertig das es die Belastung des 1.6er nicht tragen würde.
Bei den Freigaben geht's eher um Sachen wie Verträglichkeiten mit verbauten Teilen (Gleitschienen zum Beispiel oder in Öl laufenden Zahnriemen).
Gruß Metalhead
Zitat:
@garrettv8 schrieb am 3. März 2023 um 22:20:18 Uhr:
... bei den Gleitschienen eines N43B20 spielt es keine Rolle.
Da hab ich auf der Automechanika von Fachpersonal aber andere Aussagen bekommen.
Gruß Metalhead