Was würde mit Finanzierungen passieren, falls Tesla unter Chapter 11 gehen würde?

Tesla

Hi guys,

das Model X ist immer noch unter den Top3 der möglichen neuen Anschaffung bei uns. (Cayenne Hybrid ab Juni preisbar und als "billige", nicht-Strom Alternative, der neue Touareg, sind die andren beiden)

Wir wissen alle um die finanzielle Situation bei Tesla. Die Cash burn rate..usw.

Jetzt würde mich dann doch mal eure Meinung interessieren. Ich mein, Tesla ist echt der einzige Hersteller, bei dem man sich Gedanken über das Couterparty Risk machen muss.

Was würde passieren, wenn ich ein Model X nun 4 Jahre finanziere und in dieser Zeit geht Tesla pleite, bzw unter Chapter 11? Das Fahrzeug wird ja von einer Bank finanziert. Wer nennt mir dann nach 4 Jahren den Restwert?`Bzw, wem kann ich dann das Fahrzeug in 4 Jahren wieder auf den Hof stellen?

Puuh. Jetzt wo ich diese Gedanken auch mal aufschreibe, wird mir klar, dass man da echt richtig aufpassen sollte.

Wie sehen da eure Szenarien aus?

T1toT2

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Es wäre meiner Meinung nach an der Zeit den „Finanzielle Situation“ Thread wieder aufzumachen 😉
Wenn man so einen wichtigen Thread ersatzlos schließt, muss man sich nicht wundern wenn das Thema auf andere Threads überlagert 😉

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Guter Punkt. Danke.

Selbst wenn der sehr unwahrscheinliche Chapter 11 Fall eintreten sollte - das ist keine Pleite sondern eine Restrukturierungsphase.

Sehr wahrscheinlich würden da die SuCs ganz normal weiterlaufen, höchstens mittelfristig die Preise für den Strom angepasst für diejenigen, die nicht SuC free sind.

Der Fall Chapter 7 ist vermutlich aktuell fast so unwahrscheinlich wie bei einer Autofahrt zu sterben also sicher eher belanglos für Planungen 🙂

Chapter 11 ist selten ein grosser Einschnitt für Endkunden, nur Investoren und Gläubiger haben da dann mehr oder weniger hohe Abschreibungen vorzunehmen. Der Sinn von Chapter 11 ist, dass man beim Verbraucher keinen Vertrauensverlust erzeugt.

Was mich auch wundert: der Hedgefonds meint, das Tesla an der Schwelle zum Bankrott steht.

Als der Vorstand der Deutschen Bank eine weniger starke, aber inhaltlich ähnliche Aussage zur Bonität der Unternehmen von Dr. Leo Kirch machte, gab es einen endlosen Prozess und die Bank musste schließlich mehrere hundert Millionen Schadenersatz zahlen.

Und hier darf ein Manager das ungestraft einfach so in den Raum stellen? Wobei die USA ein anderes Justizsystem haben, klar.

Zum Wert der Autos nach einer evtl. Insolvenz: der würde schon deutlich sinken - dauerhaft aber nur, wenn das Unternehmen nicht in irgendeiner Funktion weitergeführt würde.

Ist aber viel Spekulation drin, wie immer bei Meinungen zu Tesla.

Danke @DanielWb, kenne mich mit Chapter 11 nicht aus, deswegen gleich mal nachgefragt:

Der Elektrokonzern, der den Strom and die SuCs liefert dürfte ja auch Gläubiger von Tesla sein und deswegen von Verlusten im Falle von Chapter 11 betroffen sein? Wenn dies der Fall ist, müssen sie abschätzen, ob eine Restrukturierung für sie sinnvoll ist, d.h. die Verluste verringert, oder ob man die Verluste komplett abschreibt und die Zusammenarbeit mit Tesla kündigt.

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Zitat:

@Frischling2 schrieb am 29. März 2018 um 11:24:51 Uhr:



Zum Wert der Autos nach einer evtl. Insolvenz: der würde schon deutlich sinken - dauerhaft aber nur, wenn das Unternehmen nicht in irgendeiner Funktion weitergeführt würde.

Ist aber viel Spekulation drin, wie immer bei Meinungen zu Tesla.

Es geht aber dem TE aber um die Finanzierung. Diese dauert in der Regel einige Jahre und während dieser Zeit ist der Wert des Fahrzeugs sowieso unter 50% des LPs gesunken. Deswegen ist die Fragestellung eher, um wieviel der Wert nach dem Finanzierungsende sinken würde, d.h. um wieviel ist der Wagen weniger wert als die Schlussrate.

Nun das ist dann Sache desjenigen der Chapter 11 durchführt - das ist am ehesten vergleichbar mit der Restrukturierung im Zuge einer Insolvenz in Eingenregie.

Es gibt kein automatisches Giesskannenprinzip wie jeder Gläubiger bekommt anteilig nichts oder wenig wie bei einer Liquidation unter Chapter 7 - sondern der Konzern kann - vereinfacht - sagen - nun SuCs sind zentral wichtig für unsere Kunden also bezahlen wir den Stromlieferanten genauso wie die Zulieferer von Teilen und Rohstoffen und dafür bedienen oder im Extremfall zahlen wir einen Kredit an die Bank XY nicht zurück.

Natürlich vereinfacht aber das Prinzip ist eben so - ein Chapter 11 ist keine Liquidation also auch nicht unbedingt an Vor- und Nachrangigkeitsordnungen gebunden.

Die Frage ist doch: wieviel ist eine garantierte Restwertzusage noch wert - tendenziell ist diese Zusage wertlos.

Aber ich kenne die Finanzierungsverträge ja nicht und oben wurde geschrieben, dass diese sich öfters andern.

Das ist typisch für das für mich völlig undurchsichtige Geschäftsgebaren von Tesla: bei BMW z.B. kann man sich alle möglichen Fragen zu Finanzierungen und Leasing vorher ansehen, es läuft über die konzerneigene Bank.

Bei Tesla kann man per mail über die Homepage eine Anfrage stellen und wird dann kontaktiert, weiß aber vorher nicht, was auf einen zukommt.

Ich kann nur immer wieder staunen, dass die überhaupt so viele Autos verkaufen können bei uns. 🙂

Restrisiken hat man doch immer bei solchen Termingeschäften zu denen auch das Restwertgeschäft gehört - das fängt doch damit an was ist er Euro/Dollar in x Jahren noch wert.

Ich habe zwar selber noch nichts finanziert, aber denke doch dass die Finanzierungskonditionen sowieso individuell sind im Regelfall? Also ein Beamter mit perfekter Schufa andere Konditionen bekommt als der freiberufliche Pantomime mit schlechter Schufa einfach weil das Ausfallrisiko natürlich individuell ist. Selbst bei gleichen Konditionen für den Kreditnehmer muss der Finanzierer das natürlich intern berücksichtigen, sonst hat er am Ende nur freiberufliche Pantominen die zu 0,01% finanzieren 😁

Denke daher dass das bei Tesla wie die das handeln - also gleich etwas individualisierter - doch sogar vermutlich sinnvoll ist?

@DanielWb danke für die ausfürliche und eindeutige Erläuterung.

@Frischling2: Die Restwertzusage (falls in dem jeweiligen Land vorhanden) wird ja nicht seitens der Finanzierungsbank, sondern seitens Tesla gegeben und ist dann wahrscheinlich wertlos, ausser anders von Tesla entschieden (siehe Antwort von DanielWb).

Ich habe wie schon oben beschrieben zwei Teslas finanziert und da ist nichts undurchsichtig. Die Finanzierung läuft komplett über die Bank, d.h. hat mit Tesla rein gar nichts zu tun. Das Einzige wo Tesla ins Spiel kommt, ist die Rückkaufgarantie, die genau der Schlussrate entspricht. Anders gesagt, dem Finanzierungsgeber ist es egal, ob ich oder Tesla diese Schlussrate begleicht.

Ich denke auch nicht dass man sich da allzu grosse Gedanken machen sollte - ausser der schlechteste Fall eines unwahrscheinlichen Ch. 11 oder noch sehr viel unwahrscheinlicherem Ch 7 hätte extrem gravierende Auswirkungen.

Das wäre wenn bei einer Liquidation nach Ch 7 realisierte(!) Restwertverfall des Fahrzeugs kaum mehr aus eigenen Mitteln ausgeglichen werden könnte. Dann wäre aber meiner Meinung nach der Tesla sowieso schon zu teuer gewesen.

Um konkret zu werden, der schlimmste - aber gleichzeitig sehr unwahrscheinliche - anzunehmende Fall sind doch ~ 15.000 bis 20.000 Euro.

geht bei meinen Überlegungen ja nicht um 10 oder 20k.

Ich habe aber tendenziell keine Lust, mir darüber Gedanken zu machen wie ich zum gegebenen Zeitpunkt die Karre nun zurückgeben will/muss/darf.

Ich behaupte ja auch nicht, dass die Wahrscheinlichkeit nahe 100% liegt, das es da in 4 Jahren Probleme gibt. Aber sie ist definitiv nicht 0%, so wie bei andren deutschen Premiumherstellern annähernd. Und das fließt in meine Entscheidung schon mit ein.

Wenn es dir nicht auf 10 oder 20k ankommt, dann ist es doch kein Problem. Wenn du jetzt einen finanzierst mit einem LP von 100k brutto, dann beträgt die Schlussrate nach 4 Jahren und 80tkm ca. 45t€. Auch, wenn Tesla den Wagen dann nicht zurückkaufen sollte, wirst du ihn 100%tig für 25t-35t€ los. Also kein Problem, da sich der Wagen ja nach der Laufzeit nicht in Luft auflöst. Zur Not baust du die Batterie aus und benutzt sie als Hausakku, entspricht ca. 5-7 Powerwalls 🙂

😎😎😎

Zitat:

@chrisschorsch schrieb am 29. März 2018 um 13:53:07 Uhr:


Zur Not baust du die Batterie aus und benutzt sie als Hausakku, entspricht ca. 5-7 Powerwalls 🙂

Das ist mein Plan B für den Fall, dass Tesla bankrott geht, keiner irgendwas aus der Masse kauft und weiterbetreibt, die Supercharger vom Urwald überwachsen werden ohne dass sie von lokalen Energieversorgern übernommen werden, die Gigafactory abgerissen wird und keiner die Firmware vom Auto hackt, damit es auch ohne Uplink zum Mothership noch fährt.

Oder anders gesagt: Für den Fall der gar nicht eintreten kann. Tesla hat die kritische Masse überschritten und wird in irgendeiner Form immer weiterbestehen.

Zur Not kaufe ich Tesla selbst um 1 Euro, wenn sich sonst keiner findet. 😁

Problem ist dabei nur, dass Du auch die Schulden übernehmen musst bei einem Unternehmenskauf als ganzes. 🙂

Die Aktiva alleine würden eher dankbare Abnehmer finden.

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