Warum 620NM erst bei 2250 U/min beim 50 TDI?
Guten Abend,
mir ist heute aufgefallen, dass Audi beim neuen A6 50 TDI gegenüber dem scheinbar gleichen 50 TDI aus dem aktuellen A8 das Drehmoment bei <2000 U/min massiv verringert hat.
Beim aktuellen A8 werden 600 nm ab 1250 U/min angegeben, beim A6 620 nm ab 2250 U/min. Man denk zuerst, dass es sich lediglich um die Angabe des maximalen Drehmomentes handelt und der A6 entsprechend die gleichen 600 nm ab 1250 U/min bietet wie der A8.
Die Drehmomentkurve im Test der aktuellen Auto Motor und Sport zeigt aber, dass das nicht der Fall ist, sondern im Bereich <2000 U/min massiv weniger Drehmoment zur Verfügung steht. Passend dazu wird auch von einem deutlichen Turboloch und erheblichen Anfahrschwäche berichtet.
Kennt Jemand den Grund für diese massive Änderung? Ich kann mir nur vorstellen, dass das etwas mit den strengeren Abgasgrenzwerten zu tun hat. Ich habe schon einmal gelesen, dass vor allem bei Volllast im unteren Drehzahlbereich viele Schadstoffe entstehen...
LG
Jochen
Beste Antwort im Thema
Nochmal ich:
Laut dem Serviceberater ist unter der Überschrift „Beschleunigungsverhalten“ eine Technische Produktinformation (TPI) mit der Nummer 205 3287 / 3 im Audi-System gespeichert.
Unter der Nummer hat Audi in Ahrensburg das Software-Update abgerufen.
Wünsche allen, dass es bei anderen Autos auch Abhilfe schafft.
2465 Antworten
Der Motor hat aber lt. Leistungsdiagrammen keinen Knick.
Vielleicht ist es nur ein riesen Turboloch.
Das mit dem Getriebe macht überhaupt keinen Sinn.
Sonst würde ja nach den Gedenksekunden der Schub nicht so vehement einsetzen.
Das halte ich für ein Gerücht.
Es ist ja nichtmehr nur mechanisch, wo der Motor dreht und das Getriebe schaltet. Alles ist ja verbunden um eben bestimmte Werte einzuhalten. Hatte hier auch wer schön erklärt.
Zu denken, dass es NUR am Motor liegt ist arg naiv. aber an ZF liegt es garnicht. Das Getriebe als solches ist ja nicht das Ding, sondern wie die Software programmiert ist und was da eben programmiert werden muss, damit der Motor die Norm erflüllt.
Aber wenn der A8 mit dem selben Motor das Problem nicht hat, würde es ja eher darauf hindeuten, dass Audi das eben in Gewisser Form beabsichtigt... wieso auch immer. Denn was hier einige immer vergessen ist, dass in anderen Ländern und anderen Kontinenten andere Sachen gewollt sind und global gesehen der deutsche Markt doch volumenmäßig nicht sonderlich wichtig ist.
J.
Aha...
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Warum wohl, hat Mercedes den guten alten Reihensechszylinder und dazu die Registeraufladung aus der Versenkung geholt? Auch BMW hat bei den Vierzylindern Registeraufladung. Beim Monoturbo V6 scheint es schwieriger zu sein, diesen mit WLTP in n Einklang zu bringen. Dass hier bei einer Neuentwicklung mit 200KW nach Tuning gerufen wird, ist schon erschreckend.
Also wird entweder:
- das Planetengetriebe überarbeitet
oder
- neue Abstimmung zwischen Motorsteuergerät und Getriebesteuergerät
Wenn das haargleiche Setup beim A8 vor WLTP Schub von unten raus hatte und nur durch Software beschnitten wurde, dann hat's mechanisch einfach keine Änderung gegeben. Die haben einfach mal wieder alles verpennt, die feinen Herren von "Vorstand durch Technik". Wahrscheinlich könnte man ständig AddBlue nachfüllen, wenn sie das Drehmoment im unteren Bereich belassen hätten. Da fehlt dann einfach ein Elektro-Boost oder Twin-Turbo der mehr Luft zur sauberen Verbrennung zur Verfügung steht.
Also, der 286er könnte, darf aber nicht, da die Verbrennung nicht so ist, dass WLTP erfüllt wird. Kann bitte jemand Audi vom Markt verdrängen? Danke.
Wie gesagt, das Getriebe ändert ja nur die Übersetzung und Somit auch Drehmoment im Verhältnis zur Drehzahl. Das Getriebe erzeugt ja kein Drehmoment aus dem Nichts. Von daher kann das neue Getriebe nicht Zaubern sondern nur etwas besser durch optimierte Spreizung der Gänge die eigenwillige Drehmomentabgabe des Motors kaschieren. Ich hatte nicht umsonst den OM656 erwähnt. Einfach Adblue zu erhöhen geht auch nicht. Dazu bedarf es einer Mindestabgastemperatur, ohne die die Nachoxidation nicht funktioniert. Deshalb müssen die Filter jetzt auch viel schneller auf Temperatur gebracht werden.
Da sind die Grenzen des aktuellen Motors erreicht. Man kann immer noch ein wenig herumdoktern, aber die Decke bleibt zu kurz. Du kannst nicht einen Parameter ändern ohne dass er was anderes beeinflusst. Die beste Lösung im Sinne von Audi wäre wohl die Aktivierung des E-Boost. Keine Motoränderungen, sondern nur ein synchronisieren des E-Antriebs. Ansonsten muss man wohl ein paar Motoranbauten wie Turbo, AGR, usw modifizieren...
@LJ_Skinny Ja, bin ich bei dir. Die Änderung der Übersetzung ändert es. Übereinstimmend glaube ich dennoch, dass wir uns darauf einigen können, dass der Motor und das Getriebe sehr wohl, sehr früh das Drehmoment liefern könnte, nur würden die Vorgaben der WLTP-Emissionen überschritten, speziell NOx. Es bleibt halt einfach dabei, dass Audi dachte sie kommen, durch so wie immer und dann saufen sie sich einen beim Oktoberfest an und lachen auf die Kunden.
Das stimmt Scoty. Aber ich als Ingenieur mache mir da immer technische Gedanken dazu. Im Moment sind die Sprünge Beim Rückschalten zu groß. Aus 1100 auf über 2000, das ist das was negativ auffällt. Wenn man die Sprünge in den wichtigen Geschwindigkeitsbereichen (30,50,80,120) verkleinern kann, sagen wir nur auf 1700, dann denke ich wird das viel ausmachen.
Was ich allerdings nicht glaube, dass man damit das Problem des nicht Rückschaltens lösen kann. Weiterhin wird der Motor unten aufgrund des Monoturbos (wegen WLTP) kein Drehmoment (mehr) liefern können. Das kann der Motor nicht (mehr), es kann nur das Rückschalten angenehmer gestaltet werden...
@xpla der letzte Absatz deckt sich mit deiner Ausage. Als der Motor entwickelt wurde, und die Spezialsoftware eingesetzt wurde, war es egal was der unten herum an Nox rausbläst. Nur heute geht das nicht mehr, weshalb das aktuelle Motorenkonzept an seine Grenzen kommt. Deswegen auch der Verweis das MB und BMW wie auch schon @thehoern anmerkte viel mehr in ihre aktuelle Dieselgeneration investiert haben.
Deswegen muss man wissen, wofür man das Getriebe verwendet. Das Getriebe hilft ja nur, das der Motor sein Drehmoment in den für ihn günstigen Drehzahlen liefern kann.
Im Mercedes Forum sind sie sich auch nocht so ganz sicher, ob der 400d gut abgestimmt ist:
https://www.motor-talk.de/.../...hrung-e-400d-4matic-t6361640.html?...
Wobei ich das auch bei der Probefahrt mit dem BMW bemerkt habe (530xd mit WLTP-Zulassung). Da kommt zwar Druck um 1.700 Touren, aber er schaltet auch sehr gerne runter und verhält sich gleich wie der A6, nur ist akustisch DEUTLICHER im Hintergrund.
War heute sehr viel in der Stadt unterwegs und hatte keine wirklichen Probleme. Er verwendet zu oft den sechsten Gang und wird untertourig dröhnen. Viel mehr stört mich das AAS, dass ständig vom Fahrwerk her dröhnt. Genau so, dass ich den Bass deutlich raufregeln muss, da ansonsten der Wagen den Bass der Lautsprecher überdeckt. Klingt komisch, ist aber so.
Also ich bin den A6 50tdi mit Luftfahrwerk auch gefahren und habe mich dagegen entschieden. Aber: Gedröhnt hat da gar nichts. Auch beim BMW G31 530dx (Standart mit Luftfahrwerk hinten) hat nichts gedröhnt.
Beim Audi waren die Luftgeräusche bei hoher Geschwindigkeiten niedriger als beim BMW.
Die Motor-, Fahrwerks- und Reifengeräusche waren aber beim BMW deutlich niedriger.
Mein XC90 schaltet auch viel. Aber das Innengeräusch bleibt konstant niedrig. Da gibt es keine höhere Präsenz ab 2000. Was er aber allerdings wesentlich besser schafft ist die Reaktionszeit. Jede Gaspedaländerung wird umgesetzt. Aufgrund des hohen Gewichts und Widerstands bleibt allerdings viel in der Massenträgheit hängen 😉 Aber klassisches Beispiel... Aus der Stadt heraus auf die Autobahn. Von 50 auf 110 ging viel schneller und entspannter. Aber nicht aufgrund des TorqueMax sondern mit Teillast. Da verzögert der Audi zu lange, bis dann fast schon zu viel Schub kommt. Aber das könnte sich aufgrund der neuen Spreizung wirklich verbessern.
Oder sie sollen den Motor einfach komplett wegdämmen wie im Volvo. Dann wäre das Rückschalten auch nicht so präsent.
Aber da aufgrund des WLTP mehr zu dem Drehzahltrick greifen habe ich mir vorsichtshalber 760Nm und 4 Turbos bestellt. Sicher ist sicher😉
Aber es wäre ja gar nicht so schwer die Leute wieder zu Audi zurück zuholen. Ich weiter gespannt auf den neuen BiTu
Zitat:
@xpla schrieb am 15. Dezember 2018 um 21:44:09 Uhr:
.... Kann bitte jemand Audi vom Markt verdrängen? Danke.
Das tolle ist ja, dass genau sowas der Markt regelt.
Aber trotz all dem meckern, ist es doch meckern auf hohem Niveau. Und ich persönlich freue mich eher, dass deutschland im Moment noch auf top-Niveau im Automobilbau dabei ist und hoffe, dass wir es auch nach der nächsten "revolution" sein werden.
Sich zu wünschen, dass ein Aushängeschild verdrängt wird... naja... wem soll das was bringen.
Wenn die anderen besser wären - als Gesamtpaket - würde es ja passieren,
J.
Zitat:
@rogerm schrieb am 15. Dezember 2018 um 23:15:18 Uhr:
Also ich bin den A6 50tdi mit Luftfahrwerk auch gefahren und habe mich dagegen entschieden. Aber: Gedröhnt hat da gar nichts. Auch beim BMW G31 530dx (Standart mit Luftfahrwerk hinten) hat nichts gedröhnt.
Beim Audi waren die Luftgeräusche bei hoher Geschwindigkeiten niedriger als beim BMW.
Die Motor-, Fahrwerks- und Reifengeräusche waren aber beim BMW deutlich niedriger.
Also der 530xd den ich gefahren bin (18" nicht RunFlat) war, milde ausgedrückt, eine akustische Fahrwerkskatastrophe. Gepoltert und gedröhnt im Innenraum, dass es eine Freude war. Wer zum Teufel fährt so ein Fahrzeug? Ich weiß, dass es besser geht, voriges Jahr bin ich einen 530xd mit Sportfahrwerk und verstellbaren Dämpfern gefahren, da war es eher ein starkes Poltern bei Unebenheiten, aber absolut kein Gedröhne (damals 19" run-flat, heuer 18" nicht-runflat).
Das AAS wird ja noch überprüft bei mir. Es konnte oder wollte am Anfang ja auch niemand glauben, dass mir ein defekter Klimakompressor ab Werk geliefert wurde. War aber so. Vielleicht ist beim Fahrwerk selbst auch etwas nicht in Ordnung nicht ordnungsgemäß verschraubt worden.