Warmfahren beim Ecoboost noch notwendig?
Hallo,
ist bei den neuen Motoren / Fahrzeugen das Warmfahren noch notwendig oder ist dies einfach nur noch in den Köpfen drin weil es eben früher so war?
Grund für meine Frage: zum einen wird ja beim Ecoboostmotor das Leichtlauföl 5W20 empfohlen, dessen Spezifikation auf mich den Eindruck macht, dass es bereits bei sehr geringen Motortemperaturen optimal schmiert. Zum anderen frage ich mich, warum der Hersteller ein warmfahren nirgends erwähnt, wenn es immer noch sinnvoll sein sollte? Noch dazu animiert einen ja diese 3-Zustands-Temperaturanzeige ja dazu frühzeitig Leistung abzufordern: obwohl der Motor laut ODB2 erst bei 40° ist, wird im Amaturenbrett ja schon 90° angezeigt - Wirkung beim Fahrer: ok, Motor ist warm, jetzt darf ich aufs Gas...
Darf man diese Temperaturanzeige so interpretieren? Bzw. falls nicht, warum gauckelt einem der Hersteller da durch zusätzlichen Aufwand und obwohl die richtigen Temperaturwerte vorliegen, gezielt vor, dass der Motor bereits 90° warm ist, wenn man dann doch noch nicht richtig Gas geben sollte/darf?
Dass ein warmfahren natürlich auch nicht schadet, steht ausser Frage und sollte hier bitte auch nicht diskutiert werden. Es geht ganz konkret um die Frage ob bei einem modernen Motor für den der Hersteller ein Niedrigtemperaturleichtlauföl wie das 5W20 empfiehlt, ein ordentliches Gasgeben bei z.B. 40° Motortemperatur wirklich noch (wie eben früher üblich) schädlich ist oder ob man sich dabei schon innerhalb der optimalen Betriebsbedingungen befindet.
Grüße
Torsten
Beste Antwort im Thema
Natürlich muß man noch warmfahren. Das Öl und seine Schmierfähigkeit ist nur ein Punkt auf der Liste der Dinge die erst bei Betriebstemperatur optimal passen.
So dehnen sich zb die unterschiedlichen Motorenbauteile unterschiedlich schnell aus, zwiebelt man die Karre schon kalt kann es zu Verspannungen und Klemmspuren kommen oder auch zu verzogenen Zylinderköpfen. Diese Gefahr ist zwar bei einem Dreizylinder kaum vorhanden aber BMW-Fahrer mit Reihensechser können dazu ein Klagelied anstimmen.
Das Thema mit der Temperaturanzeige ist Eines über Das man Bücher schreiben könnte. Statt der Wassertemperatur, wobei Ford mittlerweile eher die Temperatur den Zylinderkopfs für die Anzeige nimmt, ist spätestens seit die Teile gemittelt wurden fast Überflüssig. Was nützt eine Anzeige die von 60-100 Grad immer in der Mitte festgenagelt bleibt?
Wichtiger wäre eine Öltemperaturanzeige, aber Die fehlt und ist nur selten überhaupt auf dem Fahrzeugmarkt zu finden.
Dabei könnte man Heute alle Daten die der Motor erfasst auch über den BC darstellen lassen, für wenig Technikinteressierte könnte man ja die Möglichkeit schaffen die darstellbaren Daten selbst auswählen zu können oder zb die Wahl zwischen Abgespeckt, Normal und Ausführlich anzubieten.
33 Antworten
Ich hörte auch mal das die Start/Stop Automatik erst greift wenn der Motor warm ist... nur meine Funktioniert so sptize das sie nach 500 an der ersten Ampel greift. 😁
Da kann der Motor nie und nimmer 90 Grad haben!
Aber die Anzeige springt bereits auf die Pseudo 90°. 😁
Also was hat Ford sich dabei gedacht die Anzeige so zu Programmieren das sie so schnell auf 90° springt, obwohl er erst 40-45° erreicht hat?
Das Problem, ich fahre meine Motoren auch immer erst gerne Warm bevor ich mal drauftrete aber ab wann weiß ich jetzt is gut? Ich kann mir nicht vorstellen das sie das so ohne Grund gemacht haben, denn dann hätten sie die Anzeige auch weglassen können wenn man sich so gar nicht drauf Verlassen kann!
Bei meinem Alten 6ender hat die Anzeige ewig gebraucht bis sie auf 90 Grad war. 😁
Da konnte man schon davon ausgehen das was sie anzeigt stimmt. Beim Eb geh ich jetzt halt immer mehr dazu über... wenn er mir 90° anzeigt dann is das halt so und ich kann normal Fahren fertig!
Diese tolle Temperaturanzeige kenne ich vom Kuga meiner Eltern. In meinen Augen grenzt so etwas schon an eine "Leute zum Narren Halterei" am Rande eines Betrugs. Es geht mir jetzt gar nicht so sehr darum ob die 45°C, die als 90°C angezeigt werden, jetzt ausreichen, um den Motor voll belasten zu können.
Vielmehr geht es darum, dass hier dem Kunden eine eklatant falsche Anzeige vorgespielt wird. Wenn ich eine mit Gradzahlen beschriftete Skala sehe, dann würde ich eigentlich auch davon ausgehen, dass mir hier eine Temperatur in Grad Celsius in einer der Skala entsprechenden Genauigkeit, hier also ca.+/- 5°C, angezeigt wird. wäre, Was ich aber bekommen, ist eine Anzeige mit einem "Fehler" von über 40 Grad. Einen schleichenden Defekt, z.B. am Thermostat, kann ich so kaum bis gar nicht erkennen. Ich kann mich höchstens darauf verlassen, dass die Fehlerlampe kommt, wenn z.B. der Motor dauerhaft zu kalt läuft.
Zu verdanken haben wir das den Leuten, die früher panisch in die Werkstatt gerannt sind, weil das Thermometer nicht immer genau in der Mitte steht. Jetzt habe wir Start/Stopp, und da erwartet der technisch nicht gebildete Kunde, dass das System immer funktioniert, und dass er nicht erst ein paar Kilometer fahren muss. Also was macht der Hersteller? Start/Stopp ab 40°C freigeben, und zugleich die Temperaturanzeige so programmieren, dass sie dann schon 90°C anzeigt, damit jemand, der doch ein wenig Bescheid weiß, nicht sagen kann, warum stellt euer System denn den kalten oder halbwarmen Motor ab. Das oder so etwas ähnliches werden sich die bei Ford gedacht haben.
Ich habe bei meinem Fahrzeug (Honda Civic 2.2) das Problem mit einer nachgerüsteten Öltemperaturanzeige gelöst, für den Kuga nutze ich das Geheimmenü oder lasse mir die Temperatur am Handy über OBD anzeigen, bzw. nutze die gleichen Warmfahrzeiten/Strecken wie beim Honda, der mit seiner größeren Maschine etwas langsamer warm wird. Da bin ich dann auf der sicheren Seite.
dass bei MB die Motoren kalt voll belastbar sind, stimmt, habe ich schon öfter gelesen.
@TE: Schreibe doch mal den Ford Kundenservice an per E-Mail, mit deinen Fzg.-daten und dem Einwand, dass nichts in der Bedienungsanleitung steht...dann hast du verlässliche Infos aus 1. Hand, wenn die sagen, muss man nicht mehr machen, wird es auch kein Garantieproblem geben.
Ich traue mich auch nicht, den kalten (Diesel) über 2250U/Min zu drehen (noch früher schalten geht nicht, dann fällt die Drehzahl zu tiief und er hört sich noch schlimmer an als "kalter Diesel" 😁), aber manchmal muss man ihn kalt auch mal höher drehen (unter 3.000U/Min auf jeden Fall) wenn es die verkehrssituation erfordert. Keine Motorprobleme bisher.
Will damit sagen man soll es auch nicht zu sehr übertreiben mit warmfahren usw.
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Nicht vergessen, bei kaltem Motor werden bei niedrigen Drehzahlen Turbolader und Kurbelwellenlager auch schon stark belastet. Das Öl kann das hier schon ab, wichtiger sind aber wohl wirklich die Bauteiltolleranzen, die erst bei Betriebswarmen Motor stimmen. Aber wie wichtig das ist, steht auf nem anderen blatt. Hohe Autobahngeschwindigkeiten sehe ich hier eh als das viel kleinere Problem als kurzes Ausbeschleunigen, weil auf der AB die Motortemperatur bei steigender Geschwindigkeit eh ziemlisch schnell hinterherkommt.
@C-Max_Tati: ach naja Ford jetzt künstlich Möglichkeiten einzuräumen sich in einem eventuellen Schadensfall aus der Schadenbehebung ziehen zu können, halte ich für wenig erstrebenswert - das ist schon deren Aufgabe mich von sich aus darüber zu informieren, wie das Fahrzeug zu bedienen ist ;-)
Mir ging es jetzt auch eher darum ein Gefühl dafür zu kriegen wie intensiv man dieses warmfahren betreiben muss... Dass es der Lebenserwartung des Motors alles andere als zuträglich ist, wenn man sich bei -20° ins Auto setzt und den Motor direkt nach dem Start in die Drehzahlbegrenzung jagt, versteht sich ja von selbst... Aber dem Thread entnehme ich mal, dass das Warmfahren inzwischen weit weniger intensiv betrieben werden muss als früher, da die Motoren ja inzwischen a) schneller warm werden und man b) die aus der thermischen Ausdehnung resutierenden Probleme weit besser im Griff hat (siehe die Aussagen der Motorenentwickler von MB).
Zukünftig werde ich mir da also weniger Gedanken machen und, wenn die Temperaturanzeige 90° zeigt, der Motor also mindestens 45° hat, erst bei 4500 U hochschalten - falls dies einem Überholvorgang oder dem Auffahren auf die Autobahn zuträglich ist. Solche Situationen sind ja ohnehin eher die Ausnahme...
Zitat:
Original geschrieben von focusX3333
Dann verhindert der Hersteller per Hard- und Software, dass der Benutzer dem Fahrzeug oder sich selbst durch unsinniges Verhalten schadet: beim Erreichen der max. Drehzahl wird abgeriegelt, die "Eingaben" vom Gaspedal werden überprüft und erst nach der "Übersetzung" in eine materialschonende Form an den Motor weitergegeben, im Stand wird u.a. Klima und Radio notfalls einfach vom Fahrzeug abgeschaltet um eine Batterieentleerung zu verhindern, etc...
Drehzahlbegrenzer haben Pkw - Motoren schon seit mindestens Ende der 80er Jahre, als die ersten Einspritzmodelle kamen. Es heißt übrigens "abregeln" und nicht "abriegeln", das hat nichts mit einem Müsliriegel zu tun, sondern mit "Regelungstechnik". Ein elektrisches Gaspedal ("Drive by wire" oder "E-Gas" genannt) gibt es ebenfalls nicht erst seit gestern, Ende der 90er kamen die ersten. Dass man die Vorteile hiervon nutzt (z.B. im Stand keine Drehzahlspielchen mehr möglich, Drosselklappenansteuerung nur so schnell, dass das Motormanagement mitkommt und die Abgaswerte optimal sind), ist Auslegungssache. Akkuschützer gibt es ebenfalls schon fast Jahrzehnte.
Ich denke, ein neuer Motor wird eine hohe Motorlast im kalten Zustand durchaus eine längere Zeit mitmachen. Besonders dann, wenn das Material vom Motorblock und vom Zylinderkopf das gleiche ist, dürften hier keine solch hohen Spannungen mehr entstehen wie bei der früher häufiger anzutreffenden Mischbauweise (Stahl / Alu). Allerdings werden gewisse Dichtungen im Alter spröde(r) und es ist daher speziell bei einem älteren Motor (einem neueren schadet es sicher auch nicht) also dringend anzuraten, ihn möglichst sachte warm zu fahren .
Generell werde ich herstellerübergreifend den Verdacht nicht los, dass die Tendenz hin zu mehr Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für die Werkstätten geht. Anders kann ich mir die technischen Rückschritte der letzten Jahre, welche allesamt zu mehr Routinewartung führen (ich denke da z.B. an die Wiedereinführung des zahnriemengesteuerten Nockenwellenantriebes oder an den Wegfall der Hydrostössel zur automatischen Ventilspielkorrektur) nicht erklären. Der Wegfall an Hinweisen zur Motorschonung könnte auch eine Entwicklung in diese Richtung sein.
Übrigens ist ein 5W20 - Öl im Vergleich z.B. zu einem üblichen 5W40 - Öl nicht im kalten Zustand dünnflüssiger, sondern im warmen.
Das Ventilspiel scheint aber auch ohne Hydros ein Motorleben lang zu passen. Gibt zwar immer Ausnahmen, aber bei der großen Masse passt es. Das zeigt auch, dass es eigentlich keine Abnutzungen mehr gibt.
Man kann im Volksmund auch abriegeln sagen. Das hat auch nichts mit einem Müsliriegel zu tun. Eher mit einem Riegel wie der bei Türen und Absperren Verwendung findet......daher auch auch das Sprichwort: Einen Riegel vor schieben. Dann gehts auch nicht mehr weiter. Der einfache deutsche Bundesbürger kann damit mehr anfangen ;-)
Aber natürlich greift da vom Motorsteuergerät aus eine Regelung ein (und schiebt dem weiteren Hochdrehen einen Riegel vor)
@bbbbbbbbbbbb
Zitat:
Übrigens ist ein 5W20 - Öl im Vergleich z.B. zu einem üblichen 5W40 - Öl nicht im kalten Zustand dünnflüssiger, sondern im warmen.
Wenn das Wort
übrigensnicht wär ... so muss ich aber meinen Senf dazugeben.
Würde ja im Umkehrschluss heißen das die Öle im kalten Zustand die gleiche Viskosität haben.
Dann nenne mir mal ein 5W-40 das gleich dünn ist wie 5W-20 im kalten Zustand.
Beim 5W-20 z.B.vom Castrol:
Viscosität, CCS -30°C (5W) ASTM D5293 mPa.s (cP)
3450Kinematische Viskosität @ 40°C ASTM D445 mm²/s
44Ich bin sicher kein Freund von 5W-20 Ölen, ist aber nun mal Tatsache das das 5W-20 Öl auch bei niedrigen Temperaturen im Vergleich zu 5W-40 dünnflüssiger ist.
Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
Man müsste auch wissen, wie die geforderten Werte von Ford aussehen, bzw. wie weit die Spezifikation gefasst ist. Das Öl von Motul weist bei 40°C eine etwas niedrigere Visko auf.
In jedem Fall würde ich den Motor doch einige km fahren, so dass auch das Öl Betriebstemperatur hat. Man merkt auch ganz deutlich, wenn der Motor warm ist - jetzt im Sommer sind es ca. 8-10 km, im Winter mehr.
@southernrock
das 5w20 wie alle Öle mit abgesenkten HTHS ist ein sogenannten Leichtlauföl, somit stimme ich dir auch zu das solche Öle dünner sind (jedenfalls bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt) als ein Nicht-Leichtlauföl Öl ohne abgesenkten HTHS
btw interessieren die kinematische Viskowerte bei 40° realtiv wenig (ob es überhaupt auch eine Rolle beim warmfahren oder kalttreten eine Rolle spielt warge ich auch zu bezweifeln), da die temperatur meist schon nach 1-2km erreicht sind. Wichtig ist hier die Temperatur bei 150° und da versagen nun mal Leichtlauföle da ihr HTHS stark abgesenkt ist, und was den Verschleiß angeht ist das viel schlimmer als kaltes treten
Wenn ich davon ausgehe, dass der Motor nur 50 kg wiegt, kann ich es mir schwer vorstellen, dass der Motor innerhalb von 1-2 km Fahrt 90°C warm geworden ist.
Gerade hab ich noch mal nachgeschaut: Mein Motor ist wassergekühlt. Bekanntlich siedet Wasser bei 100 °C. Mein luftgekühltes Motorrad kam evtl. auf solche Öltemperaturen, aber ein wassergekühlter Motor?
Der Zahnriemen würde Öltemperaturen von 150°C auf Dauer auch nicht aushalten.
wo wird behauptet das innerhalb 1-2 km 90° erreicht werden ?
und die Öltemperatur beträgt im Brennraum 200-400° und in der Ölwanne je nach Belastung 100-130°...und soweit ich weiss läuft nur beim 1.0 EB der Zahnriemen durch das Ölbad und wird entsprechend ausgelegt sein dafür
Zitat:
Original geschrieben von zorro99_1
Bekanntlich siedet Wasser bei 100 °C.
Stimmt so nicht. Die 100 Grad passen nur auf Meereshöhe, in den Bergen siedet Wasser schon deutlich früher und unter Meereshöhe später. Autokühlsysteme sind zb so ausgelegt das das Wasser unter Druck steht und erst deutlich über 100 Grad zu kochen anfängt.
Beim 1,0L Könnte es durchaus sein das die Anzeige nach 1-2km ca 90Grad anzeigt da dieser Motor 3 Kühlkreisläufe hat. Der 1. Umfasst nur Zylinderkopf und Krümmer, der 2. ist der Übliche mit Motorblock, Kopf und Heizung und der 3. dann auch noch mit dem Kühler.
Die kleine Menge Wasser im Kopf dürfte schnell auf 90 Grad sein, aber Das bedeutet ja nicht das der Rest des Motor auch so warm ist.
Vielen Dank für den kurzem Ausflug in die physikalische Chemie. Darum geht es aber nicht.
Es geht um die Temperatur des Motors und des Motoröls.
Auch die EB 150/182 haben drei Kühlkreisläufe.
Deshalb ist der Motor noch nicht warm, obwohl die Temperaturanzeige 90°C anzeigt.