VW ID.3 - Eindrücke von der Probefahrt
Hallo zusammen,
weil es im News-Thread eine Diskussion bzgl. eines passenden Ortes für Erlebnisberichte von Probefahrten mit dem ID.3 gab, eröffne ich diesen Thread hier. Hier können die persönlichen Eindrücke zu den jetzt oder bald startenden Probefahrtterminen mit dem Fahrzeug gepostet werden.
Bitte achtet darauf, dass die Berichte im Vordergrund stehen sollten und es nicht nach jedem Bericht zu langen Diskussionen kommt - über Einzelthemen kann in separaten Threads bei Bedarf besser diskutiert werden.
Na dann mal los! 😉
Beste Antwort im Thema
Hallo zusammen und besten Dank an ballex für die Eröffnung des Threads!
Ich hatte ja im News-Thread kurz berichtet, dass man den ID 3 bei der Mooncity (Infozentrum für Elektromobilität vom VW Konzern) in Salzburg seit Dienstag besichtigen und Probefahren kann. Das hab ich gestern getan. Nachdem ich das Personal mit Fragen gelöchert hab, konnte ich ganz unverhofft ohne Terminvereinbarung eine knapp 45 minütige Probefahrt machen. Diese führte mich zunächst durch und raus aus Salzburg, etwas über Land und dann wieder nach Salzburg zurück. Durchschnittstempo laut Bordcomputer war 40 km/h, am Ende stand ein Verbrauch von 15,1 kWh/100 km. Dabei stieg ich öfters ordentlich auf‘s Gas, die Klimaanlage lief auf 18 Grad da recht sommerliche Temperaturen herrschten. Anfangs fuhr ich auf D, die meiste Zeit dann jedoch auf B - also mit maximaler Rekuperation.
Hier war ich direkt etwas „erleichtert“. Hatte zuvor oft gelesen, dass der ID 3 recht schwach rekuperiert. Diesbezüglich hatte ich zuvor auch den Herren in der Mooncity gefragt. Dieser erklärt es mit dem Antriebsprinzip des ID 3, also Entlasung der angetriebenen Hinterachse beim Bremsen. Deswegen sei der Rekuperation eine gewisse Grenze gesetzt. Dennoch empfand ich die Rekuperation auf B als doch recht passend, gerade für die Stadtverkehr. Lediglich auf den letzten wenigen Metern bis zum Stillstand habe ich gebremst, vorher nur rekuperiert. Zugegeben, ich habe keinen Vergleich zu anderen E-Autos.
Sehr angetan war ich von den Fahrleistungen des ID 3 - und ich fahre derzeit einen RS3. Klar, ich war nur bis 100 km/h unterwegs, aber der Antritt bis 60 - 70 km/h macht echt Spaß. Auch Landstraßentempo ist zügig erreicht, aus meiner Sicht völlig ausreichend. Traktionsprobleme hatte ich keine, auch nicht bei Vollgas aus dem Stand mit leichtem Lenkeinschlag. Aber gut, der Winter kommt ja erst noch...
Sehr positiv aufgefallen ist auch der kleine Wendekreis beim Rangieren - sehr praktisch! Gefallen hat mir auch das mittige Touchdisplay, welches zügig reagiert. Auch in der Karte „pinch to zoom“ geht ruckelfrei, das hab ich schon ganz anders gesehen. Auch mit den Touch-Schiebereglern und den Lenkradtasten mit haptischen Feedback bin ich auf Anhieb recht gut zurecht gekommen, das passt für mich.
Die Geräuschkulisse ist (wohl typisch E-Auto) sehr angenehmen ruhig. Die Materialien im Innenraum sind ausbaufähig, aber ich denke man kann sich damit anfreunden. Allerdings hatte ich meine Erwartungshaltung diesbezüglich schon vorher heruntergeschraubt - nachdem was man so lesen könnte.
Das wären die wichtigsten Eindrücke, die mir auf die Schnelle einfallen. Mir hat der ID 3 in Summe sehr gut gefallen und werde wohl Anfang nächsten Jahres zuschlagen.
Michi
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Man könnte auch die Rekuperations-Ladeleistung nennen. Bspw. kann der Ampera-e zwar an der Ladesäule nur mit 50kW laden, kommt aber beim Rekuperieren im Fahrmodus L und Lenkrad-Paddel kurzzeitig auf 70kW. Das ist (z.B.bei Autobahnabfahrt) schon ein starker Bremser, aber noch keine Vollbremsung.
Die maximale Rekuperationsleistung liegt laut Anzeige bei knapp unter 100 kW, dabei ist der grün Balken "voll" und die mechanische Bremse wird "zugeschaltet" - das habe ich während der Probefahrt reproduzierbar getestet.
In "D" wird auch rekuperiert, auch wenn alle Assis aus sind, und zwar wenn z. B. bei einer Bergabfahrt gesegelt wird - dabei hält der ID3 die Geschwindigkeit und beschleunigt nicht.
Auf "B" rekuperiert er bis ca. 50kW, wenn man vom "Gas" geht.
Wenn man noch die Bremse tritt, geht es hoch bis ca. 100 kW.
So hab ich es auf meiner Probefahrt beobachtet
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Ist schon jemand mal im Vergleich dazu den BMW i3 gefahren?
Ich hatte den mal für drei Tage als Ersatzwagen bekommen und bereits nach sehr kurzer Zeit fast nur noch das Gaspedal zum Beschleunigen und Bremsen benutzt (bei entspannter, vorausschauender Fahrweise im Stadtverkehr).
Das geht beim id.3 eher nicht wenn ich die Beiträge richtig verstanden habe.
Ich empfand das als sehr angenehm. Der Wagen hängt quasi am Gaspedal.
Weiß jemand warum das beim id.3 nicht geht? Gewollt, Technik?
Edi
Mann nennt das One-Pedal-Drive - jeder Hersteller hat dazu oder anderem seine Philosophie.
I3 bin ich nicht gefahren, aber ich finde es auch sehr angenehm vom Play Pedal zu gehen und langsam dahin zu gleiten, was bei OPD ja nicht mehr geht. Ist natürlich von der Effizienz nicht so toll.
Gefühlt würde ich sagen hänge ich bei vorausschauender Fahrweise dann nur 40% am Pedal (den Rest steht der Fuß bequemer auf dem Boden) wenn ich ausrollen lasse, und nicht 100 wie beim OPD.
Ich denke schon dass das beim ID3 im B Modus auch geht, man muss sich nur anpassen und ggfs. vorausschauender vom Play Pedal gehen bzw. anfangen los zulassen.
Ich frage mich, ob bei einer Notbremsung das Gefühl auf die Bremse zu gehen etwas aus der Gewohnheit ist, wenn man sonst nur One-Pedal fährt.
j.
Zitat:
@jennss schrieb am 25. September 2020 um 16:26:34 Uhr:
Ich frage mich, ob bei einer Notbremsung das Gefühl auf die Bremse zu gehen etwas aus der Gewohnheit ist,
Ich seh schon wieder Senioren in Schaufenstern parken...
Hallo Liebe Mitleser,
Ich habe jetzt nicht alle Berichte gelesen und schreibe meine Eindrücke mal hier nieder.
Nachdem wir nun einen Passat GTE in unseren Familienfuhrpark bekommen und die 22KW Ladesäule nächste Woche eingebaut wird, habe ich mir den ID3 als Probefahrt zu Gemüte geführt.
Vom Fahrgefühl selbst und dem Handling bin ich positiv angetan.
Die Verarbeitung, Anmutung der Materialien/Materialqualität und vom System bin ich schwer enttäuscht.
Es wird für uns definitiv kein ID3 werden. Der aktuelle Polo steht da besser da. Hätte erwartet dass hier etwas auf Golf Niveau geboten wird. (nicht Golf8)
Ich hoffe nun, dass VW beim ID4 einiges besser macht. Der Enyaq wär auch ok.
Ich hätte echt erwartet dass VW beim ersten richtigen E-Auto ein Statement setzt. Leider ist das ausgeblieben.
Auf der IAA hieß es noch, alles keine Serienreife das wird noch alles viel besser. Ich finde da hat sich kaum was getan.
Als treuer VW Kunden wird es wohl noch einige Jahre dauern, bis man einen Elektro VW auf qualitativer Basis wie gewohnt bekommt.
Die Frage ist, ob VW da überhaupt wieder hin will. Ich denke, man hat ganz bewusst einen Schnitt gemacht und war der Hoffnung, dass die Schlichtheit als modern empfunden wird, auch beim Material. Aber nicht so wenige sind enttäuscht worden und hätten lieber etwas in gemütlichem Stil mit feinen Materialien. Vielleicht sollte VW noch eine Karat-Version nachschieben, wie damals beim Golf 4.
Mich persönlich stört der Innenraum gar nicht. Ich finde es sogar ziemlich praktisch mit den vielen Ablagen in der Mitte. Das gewisse Etwas hole ich mir mit dem weißen Lenkrad, das doch auch etwas Feines ausstrahlt. Aber nach reichlich Feedback in der Presselandschaft muss man schon sagen, dass VW da wohl übers Ziel hinausgeschossen ist und lieber etwas in bewährter Form gebracht hätte.
j.
Eine carclinic hatte es ihnen längstens aufgezeigt - es ist offenbar eiskaltes Kalkül. Nicht erst mit ID.3
Was mich auch noch sehr gestört hat war der Klavierlack an den Türen innen und an den Ablagefächern in der Mitte.
Das sieht für mich weder schön aus, noch ist das Pflegeleicht.
Aber vielleicht gibt es ja Ausstattungen die an den Stellen ein anderes Material haben.
Wäre ich der Hersteller für die ganzen Klavierlack-Teile, würde ich ganz schnell Alternativteile (Look Carbon, Alu-matt, Fahrzeugfarbe) für den Zubehörmarkt produzieren.
Folieren wäre ja auch was