Uralt Thema Traktion mit Heckantrieb
Liebe Heckantriebsgemeinde!
Wie schonmal geschrieben neige ich dazu, von meinem A6 Avant 2.0 TDI auf einen BMW 5er Touring umzusteigen. Da wir regelmäßig Winterurlaub machen war/bin ich ein Freund des Dieselfrontantriebs, weil systembedingt traktionsstark. Da ich diesbezüglich echt schiß (vielleicht auch nur alte Vorurteile) vor Heckantrieb habe, wäre beim 5er meine erste Wahl 525xd, weil ich dadurch sogar eine Verbesserung der Traktion erzielen könnte. Nun lese ich hier so viel gutes über den neuen 520d mit dem 177 PS Motor. Den gibts aber nicht mit Allrad. Leistungsmäßig könnte ich wohl gut damit leben, weil immer noch eine deutliche Steigerung gg meinem Audi. Versucht mir dochmal meine Vorurteile zu nehmen, bitte versucht kritisch zu sein (ob das mal klappt...)
Freue mich auf ehrliche Antworten Gruß Kuno
59 Antworten
Liebe Kollegen!
Ich möchte mit meiner ernstgemeinten Frage in die Diskussion noch einen weiteren Aspekt einbringen.
Ich habe eine sehr steile Hauszufahrt (> 32% Steigung). Diese stellt 360 Tage im Jahr wegen fehlendem Schnee und Eis kein Problem dar.
An den übrigen Tagen ist die Diskussion Front- oder Heckantrieb auch nicht wirklich interessant, weil mit beiden Antriebsarten kein Hinaufkommen möglich ist.
ABER - jetzt komme ich zum Kern der Sache. Das Problem besteht manchmal beim Hinunterfahren wenn es in der Nacht davor geschneit hat! Bei meinem vorigen Fahrzeug (Frontantrieb) legte ich an den Vorderrädern Ketten auf und hatte dann kein Problem mehr. Beim Heckantrieb schaut die Sache ganz anders aus. Durch die Entlastung der Antriebsräder beim steilen Bergabfahren reicht die Haftung trotz Ketten nicht aus um die Räder anzutreiben.
Theoretische Überlegung: Wäre in diesem Fall nicht auch das Auflegen der Ketten an den Vorderrädern sinnvoller und das Bergabfahren ohne eingelegtem Gang mit Bremswirkung auf alle 4 Räder? Die Situation müsste dann gleich wie beim Fronttriebler sein.
Hat das schon jemand versucht? Gibt es in den vorderen Radhäusern überhaupt genug Platz für Schnellmontageketten?
Habe einen E60 mit M-Paket. Hinten ist die Montage von Ketten möglich.
lg
HH
Fahr halt rückwerts runter,dan kommst du morgens besser hoch😉
Ketten vorne schieben doch gerade beim Bergabfahren mehr als wenn man ohne Ketten fährt?!
Ich kenne deine Einfahrt nicht,aber ich würde wirklich die Ketten hinten lassen und rückwärts die Einfahrt runter fahren.
Anstelle der Ketten würde ich mir die neuen Soken in den Wagen legen,die sind schneller aufgezogen und reichen zum anfahren.
http://www.testberichte.de/.../auto_motor_und_sport-19687.html
Bei längerer Nutzung würde ich aber auch die Ketten aufziehen.
Gruß Martin
Hi !
@Habersatter: Was hast du gemeint mit dem Satz: "Durch die Entlastung der Antriebsräder beim steilen Bergabfahren reicht die Haftung trotz Ketten nicht aus um die Räder anzutreiben."
Sicher ist bei einer solchen steilen Abfahrt die übertragbare Bremskraft an der Hinterachse geringer, aber dennoch sind die Ketten immer an der Hinterachse zu montieren. Ein Hecktriebler ist bei einer solchen steilen Abfahrt sowieso besser zu kontrollieren als ein Fronttriebler, da die Hinterachse mit Ketten immer in der Spur bleibt und die Vorderräder die Lenkkräfte dennoch übertragen können!
Also wenn sich nicht blankes Eis auf der Abfahrt befindet, sollte das Runterfahren mit angelegten Ketten und eingelegtem Gang (Automatik hat da sicher Vorteile --> abwürgen des Motors unmöglich!!) kein Problem darstellen. Und wenn es total vereist ist, einen Kübel Streusplitt verstreuen und dann ist es erst recht kein Problem.
Grüße, Günter
Zitat:
Original geschrieben von d5er
Anstelle der Ketten würde ich mir die neuen Soken in den Wagen legen,die sind schneller aufgezogen und reichen zum anfahren.
Hmmm, die Socken kannst Du Dir schenken:
Zitat aus Stiftung Warentest:
"Im Test war auf Eis und Schnee sogar der nackte Winterreifen besser"
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Da stand in der AMS aber was anderes,aber so richtig vorstellen konnte ich mir das auch nicht.
Zum Glück hat meine Einfahrt nur 3% Gefälle,das reicht gerade um das Wasser schön abperlen zu lassen😉😁
Gruß Martin....in Schweden und Norwegen fahren eigentlich die meisten auch nur 2WD,im Winter machen die Spikes drauf,das reicht um über die Seelandstrassen zu düsen🙂
Zitat:
Original geschrieben von d5er
Da stand in der AMS aber was anderes,aber so richtig vorstellen konnte ich mir das auch nicht.
Womit wir mal wieder beim Wahrheitsgehalt der AMS wären.... 😉
Die Spikes sind aus gutem Grund bei uns verboten. Man sieht das immer wieder im Norden der USA, wo man vernünftige Winterreifen nicht kennt und deswegen zumindest die ganzen SUVs im Winter mit Spikes fahren. Die Straßen sehen auch entsprechend aus, wenn mal nicht genug Schnee liegt.
Zitat:
Original geschrieben von NX31
Heckantrieb und nur Heckantrieb. Oder hat schon mal jemand einen Formel 1 Rennwagen mit Frontantrieb gesehen. Zur Not geht auch 4 Radantrieb.
🙄 😁
Endlich mal wird hier fundiertes Basiswissen angebracht. Wenn du dir Rennsporttechnik in deinem Strassenauto verbaust wrid die ganze Sache wirklich spannend. Und sehr gut ist es auch Formel1-Fahrzeuge zum Vergleich heran zuziehen. Schließlich bekommt man ja in einem BMW Formel1-Technologie für die Strasse. 🙄
Interessant finde ich immer, dass es anscheinend noch nie eine Hinterradantriebfahrer (Heckantrieb wäre Hinterrad+Heckmotor z.B. Porsche 911) gegeben, der einen Berg nicht raufgekommen ist. Denn spricht man jene Fahrer an so bescheinigen einem alle die geradezu LeopardII-artige Traktion. 😁
Für mich ist der Hinterradantrieb die richtige Wahl in einem Auto mit Heck- oder Mittelmotor. Das Konzept Hinterradantrieb+Frontmotor finde ich in Ordnung, wenn auch nicht erstrebenswert.
Allerdings bin ich auch kein Frontkratzerfan, wenngleich ich es auch nicht als extrem schlimm empfinde. Ab einer gewissen Leistungsklasse sind diese einfach nciht mehr gut zu fahren.
In der Konsequenz würde ich im Heck- oder Mittelmotorsportwagen Hinterradantrieb oder Allrad bevorzugen. Im Frontmotorbereich nur den Allradantrieb.
Und dass ein Allradler im Grenzbereich schwieriger zu kontrollieren sei als ein Hinterradantrieb ist schlicht und ergreifend falsch (betrachtet wird der Fall mit deaktiviertem ESP-ASR-DSC-XYZ).
Eine stark belastete und angetriebene Hinterachse ist aus meiner Sicht am schönsten zu fahren.
Auch auf Schnee ist die Kontrolle über Lenkung und Gas am besten berechenbar.
Es ist dabei nicht von Bedeutung ob der Motor oder die Beladung ursächlich für die Belastung sind.
Bei meinem E61 sind es permanent 850kg vorne und 1140kg+ hinten.
Ausser beim Anfahren in rutschigen Steigungen oder beim Manöverieren auf stark verschneiten
Parkflächen habe ich den 4x4 noch nie vermisst.
Zitat:
Original geschrieben von icaro
Es ist dabei nicht von Bedeutung ob der Motor oder die Beladung ursächlich für die Belastung sind.
Die berühmten Sandsäcke im Winter im Kofferraum der BMW's! 😁 😁 😁
Zitat:
Und dass ein Allradler im Grenzbereich schwieriger zu kontrollieren sei als ein Hinterradantrieb ist schlicht und ergreifend falsch (betrachtet wird der Fall mit deaktiviertem ESP-ASR-DSC-XYZ).
Das stimmt dann, wenn der 4X4 permanent ist. Wenn er sich aber automatisch zuschaltet (z. Bsp. die älteren MB 4matic), kann das schon schwieriger werden....
Hier wurde nun wirklich genug über den Heckantrieb diskutiert. Ich denke nicht dass du Probleme mit einem Hecktriebler haben wirst. Klar musst du dich etwas umgewöhnen, aber ich nehme nicht an das das ein Problem darstellen wird.
Mein Vergleich ist folgender:
Ich hatte seit ca. 15 Jahren immer Nokia-Handys. Zwar werden die Modelle immer moderner und fortschrittlicher, aber die Bedienung bleibt im Großen und Ganzen die Selbe. Obwohl ich auf ein neues Nokia steigen wollte, habe ich mir nun ein Sony-Handy angelegt (weil besser kompatibel zum E60) - und ich habe mich eben umgewöhnen müssen. Am Anfang scheint es sehr anders zu sein, aber nach einer, zwei Wochen hat man sich schon gut daran umgewöhnt....
Wird dir auch so gehen vom Umstieg von Front auf Hecktriebler. Also mach dir da mal nicht so einen großen Kopf darüber 😉
Viel Spaß beim Probefahren.
Zitat:
Original geschrieben von d5er
ich würde wirklich die Ketten hinten lassen und rückwärts die Einfahrt runter fahren.
also mit Ketten auf der HA rückwärtsfahren hab ich schlechte Erfahrungen gemacht. Wenn Du da bremst, zieht es Dir den Vorderwagen schneller quer, als Du gucken kannst! 🙄 Ich hatte damals mit meinem 525d jedenfalls ziemlich geschwitzt, hatte aber zum Glück die Automatik auf "D" geschaltet und hab zum bremsen einfach Gas gegeben.
Man muß sich trauen, die Bremse voll zu treten bzw. mit der Handbremse nachhelfen. Wenn man nur nen bissl bremst, ist immer mehr Bremskraft auf der VA und das führt bei Rückwärtsfahrt zu dem beschriebenen Effekt.
Also soll er doch einen Allrad wegen der Einfahrt kaufen?!
Gruß Martin