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Turbolader defekt und keiner möchte Zahlen - oder such' den schwarzen Peter

Audi A6 C7/4G
Themenstarteram 7. Mai 2016 um 12:44

Hallo, erstmal die ganze Geschichte in chronologischer Reihenfolge. (Ich werde keine Orte oder Werkstattnamen nennen.)

Ich habe mir mitte Februar im süddeutschen Raum (ich selbst bin aus dem Norden) einen gebrauchten A6 Bitu (3Jahre alt, ~100.000km runter) inklusive der Anschlussgarantie "Audi GW plus bis zum 5. Fahrzeugjahr" gekauft. Eigentlich stand noch kein Fahrzeugwechsel an, aber der Wagen war bis ins Detail so konfiguriert, wie ich ihn auch bestellt hätte und so verging vom Langweile vertreiben im Internet bis zum Unterschreiben kaum mehr ein Tag.

Mitte März fiel mir auf, dass das Fahrzeug rasselt und so wurde ein Termin bei meinem örtlichen Audi Service, weit weg vom Kaufort, zum Wechseln der Steuerketten vereinbart. Dies dauerte dann ca. 2 Wochen, da über Ostern die Arbeitsmoral bei wem auch immer wohl nicht so groß war.

Nach erfolgter Reparatur hatte ich dann auch sage und schreibe 4 Wochen spaß am neuen Fahrzeug. Denn am vergangenen Montag hatte ich auf der Autobahn einen kompletten Leistungsverlust und die Vorglühlampe blinkte. Also habe ich mich zwischen den LKW auf der rechten Spur eingeordnet und habe das Navi den nächsten Audi Service finden lassen. Dort angekommen hatte man nach ca. 2h eine Diagnose für mich und diese lautete Turboladerschaden. Irgendein mechanisches Teil für einen Lader ist defekt und so muss die ganze Einheit getauscht werden. Okay dachte ich mir, ist ja Garantie drauf, sollen die Jungs mal die Ärmel hochkrempeln und alles was jetzt auf Garantie geht, kostet mich nach der Garantie evtl. nicht wieder etwas. Kurz bevor ich das Weite suchte, wurde ich noch einmal in die Werkstatt gebeten und gefragt, ob das Fahrzeug vor kurzem schon einmal eine Reparatur im Motorraum hatte. Da ich dies bejahte zeigte man mir dann ein paar Schrauben, die lose im Wasserkasten lagen, viel zu kurze Schrauben (ca. 1 Umdrehung eingeschraubt) mit denen die Domstrebe "befestigt" war und auf der Seite zum LuFi-Kasten hin war der Luftschlauch am Turbo mit einem dicken Kabelbinder befestigt und nicht mit einer dicken Metallschelle. Das teilte ich dann prompt telefonisch dem Servicemitarbeiter des anderen Autohauses mit und dieser konnte sich das nicht erklären, wolle aber nochmal intern ein Gespräch mit dem einen oder anderen Mechaniker führen. Gut, dachte ich mir, ist ja nicht überlebensnotwendig und es wird intern geklärt. Der Leihwagen geht für eine Woche auf Kosten meiner KFZ-Versicherung, also ab in das Auto und weiter dem Urlaubsziel entgegen.

Eigentlich war vereinbart, dass das Auto Montag wieder fertig ist und ich auf der Heimreise wieder zurücktausche. Ich erhielt allerdings gestern einen Anruf der Werkstatt, dass die Reparatur nicht fortgesetzt werden kann, da offenbar zum Wechseln der Steuerketten, bei der anderen Werkstatt an meinem Wohnort, der Motor nicht ausgebaut wurde und stattdessen auf der einen Seite die Abgaskrümmer durchtrennt und nach getaner Arbeit wieder verschweißt wurden. Dies hatte, so die Aussage der Werkstatt zur Folge, dass die Turbolader sich den vom schweißen in den Krümmern befindlichen Dreck nochmal durch die Wellen gehen ließen und dies nun die vermutete Fehlerursache ist, die sie ja schlecht dem Garantiegeber aufs Auge drücken können. Ich könne entweder in Vorleistung gehen - voraussichtlich um die 10000€ inklusive neuem Krümmer - oder aber die Werkstatt, die die Kette wechselte kommt dafür auf...

Kurz vor der inneren Kernschmelze erreichte ich auch prompt bei der Werkstatt, die die Kette wechselte, den Serviceberater und dieser wies jede Schuld von sich, gab aber zu, dass am Krümmer geschweißt wurde, allerdings aus dem einfachen Grund, dass dort wohl ein Schwallblech lose war und man mir dieses als Service mit ein paar Punkten am Krümmer angeheftet hat. Er sagte dann noch etwas, das für mich irgendwie auch plausibel klingt, wie sollen sich die Turbolader diesen Dreck, sofern da überhaupt ein Durchstoßen der Außenhaut der Krümmer stattgefunden hat, reingezogen haben, die sitzen ja viel höher.

Nun habe ich ein zerlegtes Auto ca. 80km von meinem Wohnort stehen, die Werkstatt bei dem es steht möchte verständlicherweise Geld sehen und die Werkstatt bei der der Wagen zuvor war möchte nichts ausgeben.

Der Audi-Kundendienst zeigte sich an dieser Geschichte sehr interessiert, es wurden alle Versionen der Geschichte von mir zu Protokoll gegeben, der Vorgang von der freundlichen Dame wohl auf "dringend" gesetzt und man wolle sich umgehend bei mir melden.

Meiner Rechtschutzversicherung habe ich das Ganze gemeldet, die Werkstatt wo der Wagen steht soll nichts weiter machen, bis ich anwaltlichen Rat habe und evtl. ein Gutachter da war.

Zwischenzeitlich hat mir die Werkstatt die die Steuerkette wechselte angeboten das Fahrzeug zu holen und instandzusetzen und dies, wie man mir sagte, selbstverständlich auf Garantie. Das habe ich natürlich nicht ausgeschlagen, aber auch noch nicht angenommen. Rein rechtlich steht der Werkstatt ja ein oder mehr Nachbesserungsversuche zu. Ob der aktuelle Fehler allerdings seine Ursache in der Reparatur der Steuerkette vor ein paar Wochen hatte steht ja zur Zeit in den Sternen. Und wer kommt für den Transport des fahruntüchtigen Fahrzeugs auf?

Und auf Grund der aufgezeigten offensichtlichen Mängel bei der letzten Reparatur (Kablebinder am Luftschlauch, zu kurze Schrauben und die paar übriggebliebener Schrauben) hätte ich ein paar Bauchschmerzen und würde eine Reparatur dort dann vermutlich noch einmal durch eine andere Werkstatt auf meine Kosten überprüfen lassen.

Der Leihwagen, den ich aktuell fahre ist ab Dienstag für mich nicht mehr kostenfrei -klar, peanuts wenn man die anderen im Raum stehenden Zahlen betrachtet, aber dennoch Kosten.

Dienstag habe ich einen Termin beim Anwalt und ich hoffe dieser kann mir eine Marschrichtung geben, denn wie ihr merkt ist die Geschichte ziemlich verworren und ich hin und hergerissen wem ich nun Glauben schenken soll.

Hoffentlich meldet sich der Audi Kundendienst noch vorher und hat einen eigenen Lösungsvorschlag. Am liebsten wäre mir natürlich eine Deckungszusage und dann können sich die Parteien, wenn ich mein Auto wieder habe, streiten bis sie schwarz werden. Aber die Audi AG ist ja jetzt gar nicht mehr der Garantiegeber, sondern die Anschlussgarantie ist ja, wenn ich mich recht erinnere eine Versicherung der Volkswagen Bank.

Wer einen Tipp hat, darf ihn hier gerne mitteilen. Wenn keine Antworten kommen, kann ich auch damit leben, ich wollte mir das Ganze auch mal von der Seele schreiben.

Eine Wandlung oder Rückabwicklung würde ich ungern wollen, denn, wie ich oben (sehr weit oben *lach*) schrieb, ist das Fahrzeug bis ins kleinste Detail nach meinen Vorstellungen konfiguriert.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 29. Mai 2016 um 20:36

Noch ein weiteres Update. Es scheint eine never ending Story zu werden...

Man hat für den Tausch des "individualisierten" Krümmers sowie der Turbolader fast 2 Wochen gebraucht, weil wohl irgendein Teil nicht lieferbar war.

Als ich mein Auto dann wieder übernahm vergaß ich meine Sonnenbrille im Leihwagen und rief dann später, als ich es bemerkte, dort an, damit die Brille beiseite gelegt wird, da ich es am selben Tag (Freitag) nicht mehr schaffen würde sie abzuholen.

Dann war erstmal Wochenende und ich freute mich Samstagnachmittag darauf mein zurückerhaltenes Vehikel zu putzen. Und als ich so dabei war platzte mir fast die Halsschlagader, da der Einstieg hinten rechts total zerkratzt war. Ein ca. 6 cm breites Stück des Lacks war wie mit Schleifpapier behandelt und als ich mir die Stelle genauer anschaute, dämmerte mir auch, wie das zustande gekommen sein kann.

Der Wagen wurde ja auf einem Trailer zur Reparatur abgeholt und war nicht fahrbar, da die andere Werkstatt bereits die Turbos ausgebaut hatte.

Ich gehe nun davon aus, dass der Wagen rückwärts auf den Trailer gezogen / geschoben wurde und dann gab es zur Fixierung unter anderem einen Gurt über den rechten hinteren Reifen und der lose Rest vom Gurt wurde in die hintere rechte Tür geworfen. Nachdem die Gurte am Bestimmungsort wieder gelöst waren, nehme ich an, wurde dem Wagen auf dem schräggestellten Trailer ein Schubs gegeben und er rollte los. Das Ende vom Gurt befand sich offenbar noch im Auto und das andere Ende war noch am Trailer verhakt und so wurde das lose Gurtende aus der geschlossenen Tür gezogen. So zumindest erkläre ich mir das Schadenbild von ca. 6 cm breite und Schleifspuren in entsprechender Richtung.

"Bester Laune" war ich dann auch direkt Montagvormittag bei meiner "Lieblingswerkstatt" und ging direkt durch zum Serviceleiter, damit er sich da mal den nächsten Scherz aus seinem Hause ansehen könne. Am Auto war er dann der Meinung, dass das auch die andere Werkstatt gewesen sein könne, als ich dort eingeschleppt wurde. Was ich verneinte, da das Auto diese ja aus eigener Kraft erreichte. Dann kam die Vermutung auf, dass die Beschädigung auch schon dagewesen sein könnte und ich hätte es nur nicht bemerkt. Auf diese Vermutung wartete er dann meine Antwort nicht mehr ab, da ich gerade tief Luft holte und sich meine Gesichtsfarbe vermutlich ein wenig änderte. Er fuhr dann den Wagen in die Werkstatt und dort wurde poliert was das Zeug hält. Ich glaube so perfekt geglänzt hat dieser Teil des Wagens noch nie.

Während man sich den Kratzern annahm wollte ich mir von der Empfangsdame meine Sonnenbrille abholen und diese konnte sich auch direkt an mich erinnern und sagte "Ach richtig, die Sonnenbrille hab ich rausgenommen und hier... komisch, ich habe sie hier hingelegt...". Dann lief sie los und fragte allerhand Kollegen ob diese die Brille weggelegt hätten, aber es konnte sich niemand finden, der da seine Finger im Spiel hatte. Der Serviceleiter wurde sichtlich nervös und wollte dann noch den Geschäftsführer fragen, ob er die Brille an sich genommen hat und sich dann bei mir melden. Also bin ich erstmal wieder gefahren.

Da ich mir schon denken konnte, dass natürlich niemand die Brille gesehen hat, war ich beim Optiker und habe mir einen Kostenvoranschlag für die gleiche RayBan mit den gleichen Gläsern machen lassen. Da sich bei mir niemand meldete, war ich dann am nächsten Morgen wieder dort und übergab dem Servieleiter den KV und ging dann mal ein paar Büros weiter zum Geschäftsführer. Dieser hörte sich meine chronologisch vorgetragene Odyssee an und stellte dann fest, dass das Auto ja wieder fährt und die Kratzer ja beseitigt wurden. Dann interessierte er sich genauer für die abhandengekommene Brille und wollte wissen wie alt diese denn sei, da man gewillt wäre den Zeitwert zu ersetzen, auch wenn nicht abschließend geklärt ist, dass einer seiner Mitarbeiter diese genommen hätte (es ist ein halbrunder Tresen um den Ablageort der Brille und man kommt nur durch die Büros dahinter, was es einem Fremden doch recht schwer macht dort zuzugreifen, aber gut...). Das Gespräch entwickelte sich dann dahingehend, dass ich ihn überzeugen konnte die Brille in Gänze zu ersetzen. Die Kostenübernahme der Brille ist somit geklärt und das Autohaus rechnet direkt mit dem Optiker ab.

Und nun trennen sich meine Wege vorerst von dieser Firma. Warum vorerst? Das behalte ich erstmal für mich. Ich will hier nicht zuviel verraten, da die Konstellation der Geschichte wohl so häufig nicht vorkommt und vielleicht doch jemand vom Autohaus hier mitliest und seinen "Verein" wiedererkennt. Soviel sei aber verraten, es wird mir ein Fest sein bald darüber zu berichten ;)

Und nein, es ist nicht die typische Anwalt-Schadenersatz-Geschichte.

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39 Antworten
Themenstarteram 9. Mai 2016 um 16:13

Die haben schon vor der Erkenntnis, dass da gepfuscht wurde, in der letzten Woche eine Email bekommen. Der Steuerkettenschaden und der Turbo sind ja nur die größeren Baustellen, ich habe noch ein paar kleinere, die nicht so recht in das Bild "Vorsprung durch Technik" passen wollen und die ich bei einem Skoda Octavia und 3 Skoda Superb so nicht kannte.

Die Sache mit dem zersägten Krümmer hatte ich dann als Zusatz zu meiner Email telefonisch zu Protokoll gegeben und im gleichen Telefonat wurde daraus dann diese "dringend"-Geschichte gemacht.

Anhand der Fotos lässt sich jetzt die Qualität der Schweissnaht nicht beurteilen. Mir als Schweissfachingenieur, der jeden Tag mit geschweissten Komponenten zu tun hat, streuben sich sämtliche Nackenhaare, wenn die Laien aus der Audi-Werkstatt am Auto "herumschweissen". Da gibt es soviel zu beachten, wo ich ernsthaft bezweifle, dass ein KFZ-Mechaniker auch die Handfertigkeit eines erfahrenen Schweissers hat.

Wem gehörte denn das Hobby-Endoskop? Hab das Gleiche zu Hause, damit erkennt man leider wirklich nicht viel.

Themenstarteram 9. Mai 2016 um 16:50

Das Endoskop gehört der Werkstatt wo der Wagen zur Zeit steht. Die Bildqualität war live mehr als ausreichend und hat durch das Abfotografieren doch sehr gelitten. Es stehen im Krümmer jedenfalls kruez und quer Schweißdrähte umher (die hellen Striche auf dem Endoskopbild), von ganz kurzen bis zu welchen die einmal quer herüber reichen

Themenstarteram 9. Mai 2016 um 16:57

Hier nochmal 2 Bilder unkomprimiert und nicht mit dem Handy herangezoomt. Evtl. sieht man da mehr...

Img-0556
Img-0557

So einer Werkstatt gehört die Audi Service Lizenz entzogen, unglaublich! Sowas kann man selber bei einem Auto vom Schrottplatz machen, um Geld zu sparen, aber doch nicht in einer offiziellen Audi Werkstatt

am 9. Mai 2016 um 17:59

Hallo,

und für den Kaufpreis des Autos wurden bestimmt "Premiumpreise" aufgerufen. Ich hätte kein Vertrauen mehr in das Auto und die Werkstatt, wer weiß was da sonst noch rumgepfuscht wurde....

Ein Brief an den Vorstand "Kundendienst" und "Qualitätssicherung" wäre auch angebracht.

Grüße rzz

Themenstarteram 11. Mai 2016 um 13:50

Kurz nochmal ein Post als Abschluss des Ganzen.

Ich habe seit gestern einen kostenfreien Leihwagen. Mein Auto wurde abgeholt und wird jetzt in der Werkstatt, die den Schaden verursachte, instandgesetzt.

Ich habe bereits einen neuen Termin bei der Werkstatt, die den Turboschaden feststellte gemacht um dort eine Undichtigkeit an der oberen Ölwanne beheben zu lassen. Es ist nicht akut und könnte so wohl noch sehr lange fahren, aber im Rahmen dieser Reparatur muss der Motor gezogen werden und die Werkstatt hat angeboten dabei nochmal über alles, was die "schlechte Werkstatt" in den Fingern hatte, drüberzuschauen.

Der Audi Kundendienst hat sich auch bei mir gemeldet, es war ein sehr nettes Gespräch auf Augenhöhe und keines dieser aalglatten Schuldzurückweisungs-Gespräche. Und man hat mir einen mehr als angemessenen Gutschein zukommen lassen, den ich bei einem Audi Partner meine Wahl einlösen kann.

Damit wird dann ein DAB+ Tuner seinen Platz im Auto finden.

Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Sachausgang und hoffe, dass der Wagen, wenn er dann nach dieser Ölwannengeschichte wieder bei mir ist, endlich Ruhe gibt und einfach das tut wofür er gebaut wurde - komfortabel und schnell Kilometer fressen.

Na das klingt doch super. Freut mich und Danke für das Update. War schon eine echt spannende, wenn auch nicht so erfreuliche, Geschichte. LG

Alleine der Zugang, dass der Krümmer abgeflext wird statt sorgfältig aber halt langsam den Motor auszubauen, erschreckt mich.

Speziell wäre ja dann noch, wenn aber zum vollen Tarif abgerechnet wurde.

Ich denke, dass das ein Ergebnis davon ist, dass die Audi Werkstätten für Garantiearbeiten nicht den vollen Satz erhalten. Dann fangen Sie an auf der Kostenseite, sprich Zeitseite, zu sparen.

Da fragt man sich echt was denn noch alles so ohne under Wissen auf schnell gemacht wird.

Lg

W.

Themenstarteram 29. Mai 2016 um 20:36

Noch ein weiteres Update. Es scheint eine never ending Story zu werden...

Man hat für den Tausch des "individualisierten" Krümmers sowie der Turbolader fast 2 Wochen gebraucht, weil wohl irgendein Teil nicht lieferbar war.

Als ich mein Auto dann wieder übernahm vergaß ich meine Sonnenbrille im Leihwagen und rief dann später, als ich es bemerkte, dort an, damit die Brille beiseite gelegt wird, da ich es am selben Tag (Freitag) nicht mehr schaffen würde sie abzuholen.

Dann war erstmal Wochenende und ich freute mich Samstagnachmittag darauf mein zurückerhaltenes Vehikel zu putzen. Und als ich so dabei war platzte mir fast die Halsschlagader, da der Einstieg hinten rechts total zerkratzt war. Ein ca. 6 cm breites Stück des Lacks war wie mit Schleifpapier behandelt und als ich mir die Stelle genauer anschaute, dämmerte mir auch, wie das zustande gekommen sein kann.

Der Wagen wurde ja auf einem Trailer zur Reparatur abgeholt und war nicht fahrbar, da die andere Werkstatt bereits die Turbos ausgebaut hatte.

Ich gehe nun davon aus, dass der Wagen rückwärts auf den Trailer gezogen / geschoben wurde und dann gab es zur Fixierung unter anderem einen Gurt über den rechten hinteren Reifen und der lose Rest vom Gurt wurde in die hintere rechte Tür geworfen. Nachdem die Gurte am Bestimmungsort wieder gelöst waren, nehme ich an, wurde dem Wagen auf dem schräggestellten Trailer ein Schubs gegeben und er rollte los. Das Ende vom Gurt befand sich offenbar noch im Auto und das andere Ende war noch am Trailer verhakt und so wurde das lose Gurtende aus der geschlossenen Tür gezogen. So zumindest erkläre ich mir das Schadenbild von ca. 6 cm breite und Schleifspuren in entsprechender Richtung.

"Bester Laune" war ich dann auch direkt Montagvormittag bei meiner "Lieblingswerkstatt" und ging direkt durch zum Serviceleiter, damit er sich da mal den nächsten Scherz aus seinem Hause ansehen könne. Am Auto war er dann der Meinung, dass das auch die andere Werkstatt gewesen sein könne, als ich dort eingeschleppt wurde. Was ich verneinte, da das Auto diese ja aus eigener Kraft erreichte. Dann kam die Vermutung auf, dass die Beschädigung auch schon dagewesen sein könnte und ich hätte es nur nicht bemerkt. Auf diese Vermutung wartete er dann meine Antwort nicht mehr ab, da ich gerade tief Luft holte und sich meine Gesichtsfarbe vermutlich ein wenig änderte. Er fuhr dann den Wagen in die Werkstatt und dort wurde poliert was das Zeug hält. Ich glaube so perfekt geglänzt hat dieser Teil des Wagens noch nie.

Während man sich den Kratzern annahm wollte ich mir von der Empfangsdame meine Sonnenbrille abholen und diese konnte sich auch direkt an mich erinnern und sagte "Ach richtig, die Sonnenbrille hab ich rausgenommen und hier... komisch, ich habe sie hier hingelegt...". Dann lief sie los und fragte allerhand Kollegen ob diese die Brille weggelegt hätten, aber es konnte sich niemand finden, der da seine Finger im Spiel hatte. Der Serviceleiter wurde sichtlich nervös und wollte dann noch den Geschäftsführer fragen, ob er die Brille an sich genommen hat und sich dann bei mir melden. Also bin ich erstmal wieder gefahren.

Da ich mir schon denken konnte, dass natürlich niemand die Brille gesehen hat, war ich beim Optiker und habe mir einen Kostenvoranschlag für die gleiche RayBan mit den gleichen Gläsern machen lassen. Da sich bei mir niemand meldete, war ich dann am nächsten Morgen wieder dort und übergab dem Servieleiter den KV und ging dann mal ein paar Büros weiter zum Geschäftsführer. Dieser hörte sich meine chronologisch vorgetragene Odyssee an und stellte dann fest, dass das Auto ja wieder fährt und die Kratzer ja beseitigt wurden. Dann interessierte er sich genauer für die abhandengekommene Brille und wollte wissen wie alt diese denn sei, da man gewillt wäre den Zeitwert zu ersetzen, auch wenn nicht abschließend geklärt ist, dass einer seiner Mitarbeiter diese genommen hätte (es ist ein halbrunder Tresen um den Ablageort der Brille und man kommt nur durch die Büros dahinter, was es einem Fremden doch recht schwer macht dort zuzugreifen, aber gut...). Das Gespräch entwickelte sich dann dahingehend, dass ich ihn überzeugen konnte die Brille in Gänze zu ersetzen. Die Kostenübernahme der Brille ist somit geklärt und das Autohaus rechnet direkt mit dem Optiker ab.

Und nun trennen sich meine Wege vorerst von dieser Firma. Warum vorerst? Das behalte ich erstmal für mich. Ich will hier nicht zuviel verraten, da die Konstellation der Geschichte wohl so häufig nicht vorkommt und vielleicht doch jemand vom Autohaus hier mitliest und seinen "Verein" wiedererkennt. Soviel sei aber verraten, es wird mir ein Fest sein bald darüber zu berichten ;)

Und nein, es ist nicht die typische Anwalt-Schadenersatz-Geschichte.

Meine Neugier ist geweckt...bin gespannt :D

am 30. Mai 2016 um 6:33

Du solltest am besten anfangen Krimis zuschreiben :-) ,das klingt ja sehr spannend was da noch kommen soll.

am 31. Mai 2016 um 21:09

Ja, genau so "durften" wir, als wir noch Audi Kunden waren, auch einiges erleben. Genau im gleichen Stil, nur noch etwas drastischer und unglaublicher. Bei drei Audi Glaspalästen die gleiche Behandlungsweiese. Seitdem wir keine Audi Kunden mehr sind haben wir viel Geld und Nerven gespart.

Solchen Ärger muß man sich nicht mehrfach antun, es gibt auch noch seriöse Autohändler.

rzz

Es sind, zum Glück, nicht alle Audi-Händler so. Kann dir bei einer anderen Markenwerkstatt genauso passieren.

am 1. Juni 2016 um 6:29

Ich habe mit meiner Werkstatt (und gleichzeitig Händler) ein sehr gutes Verhältnis. Da läuft alles sehr unkompliziert und manierlich ab. Das fängt bei der Dame am Empfang an und hört beim Ansprechpartner vom Teiledienst auf - alles Menschen, die ordentlich mit Kunden umgehen und bei keinem hat man das Gefühl, abgefertigt zu werden.

Ein (Gebrauchtwagen)Verkäufer ist da, der ziemlich unsympathisch ist und auf einem hohen Ross sitzt. Den meide ich, so komme ich mit ihm nicht in Kontakt um erst gar keine Möglichkeit für Spannung aufkommen zu lassen und alles ist gut.

 

Ich kann rockyzoomzooms Aussage dennoch verstehen, ich würde mich auch dazu hinreißen lassen, alle Opelhändler zu verteufeln. Bei beiden Händler in meiner Nähe habe ich in Sachen Service schlechte Erfahrungen gemacht. Das die Verallgemeinerung Blödsinn ist, weiß ich und das wird rockyzoomzoom auch wissen.

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