Türspalt zu eng bei 1200er Speedster Umbau

VW Käfer 1200

Hallo,
an meinem 1200er Käfer BJ '68 (Dannert Speedster Umbau) sind die Spaltmaße der Türen zu eng. 25 Jahre nach der Restauration habe ich jetzt einige kleinere Rostschäden ausbessern müssen und dachte, dass ich jetzt das Problem angehen könnte, da das Auto eh lackiert werden muss.

Vorgeschichte:
In den 90er Jahren habe ich mit meinem Vater (KFZ-Meister allerdings ohne Restaurations-Erfahrung) den Käfer komplett restauriert. Insbesondere Karosserie / Fahrgestell getrennt (dummerweise haben wir die Karosserie nicht verstrebt), neue Schweller + Reparaturblech im Radkasten (inkl. Karosserieaufnahme) + neue Bodenplatten + Türschnariere instand gesetzt. Zusätzlich haben wir noch das Dach abgeschnitten und einen Dannert Speedsterbausatz verbaut.
Im getrennten Zustand haben wir dann irgendwann die Türen eingestellt - die Spaltmaße waren perfekt. Nachdem wir allerdings Karosserie und Fahrgestell wieder zusammengesetzt haben waren die Türspalte zu eng und beide Türen (insb. die linke) hingen leicht nach unten. Ganz klar aufgrund des Fehlers, dass wir die Karosserie nicht verstrebt hatten.

Hier die Tür-Spaltmaße (in mm):
- Tür links
- A-Säule oben: -1 (Beim Schließen der Tür bewegt sich der Scheibenrahmen)
- A-Säule mitte: 2
- A-Säule unten: 4
- B-Säule mitte: 0
- B-Säule unten: 2
- Tür hängt um ca 4mm
- Tür rechts
- A-Säule oben: 0
- A-Säule mitte: 0
- A-Säule unten: 3
- B-Säule mitte: 3
- B-Säule unten: 3
- Tür hängt um ca 4mm

Meine Recherche zu ähnlich gelagerten Türspalt-Problemen hat folgende Abhilfen gefunden:
- Gummi der Karosserie-Aufnahme im Radkasten entfernen
- Hydraulikpresse in Tür
- Spreizer in Tür-Ecken
- Wagenheber unter die Tür

Was würdet ihr mir in meinem Fall empfehlen?

Die Problemtür
14 Antworten

Hallo Björn,
folgende Faktoren haben Einfluss:
- die Dicke der Gummis hinten im Radhaus, wo in diesem "Käfig" der Aufbau mit der Bodenplatte verschraubt wird (Gummi aber NIE kpl. entfernen)
- Gummis vo zw. Achse und Aufbau
- Reihenfolge der Verschraubung (M8) zwischen Aufbau - Bodenplatte

Die übrigen Maßnahmen kann man anschließend notfalls machen (Hydraulikpresse in Tür, Spreizer in Tür-Ecken, Wagenheber unter die Tür)
P.S. Dass die Türen hängen ist schlecht! -> Scharniere überholen

Ah - dass es auch bei den Vorderachs-Gummis eine Einstellmöglichkeit gibt, ist mir neu. Super!

Scharniere wurden damals überholt. Die sollten eigentlich in Ordnung sein.

Was genau meinst du damit: " Reihenfolge der Verschraubung (M8) zwischen Aufbau - Bodenplatte"
Das heißt, was genau muss ich mit den Karosserie-Schrauben machen, dass ich das erwünschte Ergebnis (Karosserie klappt auf) bekomme?

Gewalt ist die schlechteste Lösung, mit Rumbiegen und Pressen und Schlagen wird nichts besser.

Die genannten Gummiplatten kann man für Feineinstellungen erfolgreich nutzen. Wissen muss man aber: in der Gummiplatte ist eine Metallhülse... nur ist die zu 99% aller Käfer komplett weggerostet, man findet sie nur noch sehr selten. Deswegen werden die Gummiplatten auch oft so stark verpresst, dass alles nur noch platt ist...

Welche Chassis Dichtung wurde verbaut? Schaumstoff oder der 8-Gummi? Der Schaumstoff komprimiert völlig anders und die Gummiplatten sind auch verschieden zur 8-er Dichtung.

Wenn jetzt Schaumstoff und dickere Gummiplatten eines 68ers verbaut wurden, ist die Banane nun krumm... und geht oben zusammen.

Zitat:

@Red1600i schrieb am 11. September 2024 um 11:35:13 Uhr:



Welche Chassis Dichtung wurde verbaut?

Schaumstoff.
Welche Gummiplatten vorne und hinten verbaut wurden, weiß ich leider nicht. Die hinten sehn auf jeden Fall recht dick aus.

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Was ich noch nicht erwähnt habe und was vielleicht nicht jedem bekannt ist:
Beim Dannert Speedster werden unter die Schweller massive Stahl-Profile geschweißt. Zusätzlich werden innen im vorderen Fußbereich Profile zwischen Schweller Radkasten und A-Säule geschweißt.

Bewegt sich denn die Karosserie überhaupt noch, wenn man was an den Gummiplatten verändert?

dabei wären ein paar aussagekräftige Fotos super …

bei geöffneter Tür der Einstieg zu A- und B-Säule …

jeder Türspalt für sich …u.ä…

Zitat:

@bjoern_der_baer schrieb am 11. September 2024 um 13:13:21 Uhr:



Bewegt sich denn die Karosserie überhaupt noch, wenn man was an den Gummiplatten verändert?

Bewegt sich noch was...? Hmmm... es sind nicht Millimeter, an bestimmten Stellen sind es sogar ZENTIMETER.

Gerade diese Speedster Umbauten sind butterweich. Auf einem Hydro Pulser sind es Zentimeter Bewegung bei der Torsion der Karosse.

Heb ihn mal mittig an... der Türspalt geht von 4mm in den Zentimeter Bereich. Richtig auf dem einseitigen Bordstein gestellt, lassen sich Türen schwer öffnen und bisweilen garnicht mehr schließen.

Für diejenigen, die's nicht glauben wollen: Steck mal deinen Finger oben in die Türfuge und fahre dann den Bordstein runter. Das wird eine Erfahrung, du du in deinem ganzen Leben nie wieder vergessen wirst... denn der Finger ist weg.

Diese Fahrzeuge sind sowohl auf Torsion wie Durchbiegung grauenhaft. Warum meinst du, warum die Zulassung dafür erloschen ist und es solche Umbauten kaum noch gibt? Genau deswegen, butterweich.

Selbst das Werks Cabrio ist in diesem Bereich. Schließe das Verdeck, und man sieht wie sich die Türfuge verändert. Und VW hat für das Cabrio einiges getan, weit mehr als jegliche dieser Speedster Umbauten.

Und da reden wir noch nicht mal von rostgeschwächten Wracks. Diesen Zentimeter Bewegung findest du bereits im Neuzustand. 20-30 Jahre später ist das keinesfalls besser geworden.

Wer den Abstand Frontscheibe -Überrollbügel - Heckklappe messen kann... geht ja bei einem Speedster mit einem simplen Maßband... wird an einem heissen Nachmittag zu einem kühlen Morgen bei geschlossenem Verdeck Maßveränderungen bis zu 2cm finden. Allein verursacht durch die Spannung des labrigen Verdecks eines Speedsters. Tatsache, selbst beim TÜV vermessen als es um die Wurst ging...

Du kannst die Torsion selbst testen. Hebe ihn einseitig an der Vorderachse an und messe den Abstand zur Straße hinten am Achsrohr und vorne an den seitlichen Schilden der Vorderache/Stoßdämpferaufnahme. Vorher-Nachher. Du wirst eine Verschränkung der Bodengruppe im Bereich 2-3 Zentimeter finden...

Woher ich das weiß? Ich habe einen Buggy. Und keinen rostigen. Es gibt viel zu tun, um von diesen Werten runterzukommen und dieses ewige Schütteln auszutreiben...

Verstrebungen

Für welche Modelljahre soll diese Beschreibung gelten ?

Ich habe 1977 und 1978 zwei Neuwagen gekauft. Den ersten (Bj. 11/77) habe ich nach 3.500 km und fünf Monaten zurückgegeben und einen neuen gekauft. Der VW-Händler hat selbst mit Hilfe des Vertriebszentrums meine Beanstandung, dass während der Fahrt ein Knacken im Vorderwagen auftrat, nicht beheben können.

Es war eine Lappalie, die ich selbst beheben konnte. Der Benzinschlauch war offensichtlich unter dem Tank falsch verlegt. Nach kurzem Abheben des Tanks und Hin- und Herbewegen und erneutem Festschrauben war das Knacken weg. Über den Knien des Beifahrers / der Beifahrerin hatte sich eine Beule / Delle hinein- und herausgedrückt, was das Knacken hervorrief.

Herausgefunden habe ich die Ursache durch einseitiges Abheben und Absenken mit dem bordeigenen Wagenheber.

Während der Garantiezeit von damals sechs Monaten durfte ich ja eigenmächtig nichts unternehmen, ohne den Garantieanspruch zu verlieren. Ich habe den Test erst kurz vor der Rückgabe durchgeführt.

Beim zweiten Neuwagen (Bj. 7/78) trat auch kein Schütteln bei Bodenunebenheiten mehr auf. Diesen Wagen fahre ich heute noch zu meiner vollen Zufriedenheit. Bereits vor der Erstzulassung wurde eine komplette DINOL-Konservierung durchgeführt, die sich bewährt hat. Rostprobleme habe ich nicht.

Ich bitte, die geschilderten Probleme nicht zu verallgemeinern. Es gibt offensichtlich Baujahrs-Unterschiede, insbesondere zwischen kurzem und langem Vorderwagen.

Zitat:

@Red1600i schrieb am 12. September 2024 um 13:40:53 Uhr:



Zitat:

@bjoern_der_baer schrieb am 11. September 2024 um 13:13:21 Uhr:



Bewegt sich denn die Karosserie überhaupt noch, wenn man was an den Gummiplatten verändert?

Bewegt sich noch was...? Hmmm... es sind nicht Millimeter, an bestimmten Stellen sind es sogar ZENTIMETER.

Gerade diese Speedster Umbauten sind butterweich. Auf einem Hydro Pulser sind es Zentimeter Bewegung bei der Torsion der Karosse.

Heb ihn mal mittig an... der Türspalt geht von 4mm in den Zentimeter Bereich. Richtig auf dem einseitigen Bordstein gestellt, lassen sich Türen schwer öffnen und bisweilen garnicht mehr schließen.

Für diejenigen, die's nicht glauben wollen: Steck mal deinen Finger oben in die Türfuge und fahre dann den Bordstein runter. Das wird eine Erfahrung, du du in deinem ganzen Leben nie wieder vergessen wirst... denn der Finger ist weg.

Diese Fahrzeuge sind sowohl auf Torsion wie Durchbiegung grauenhaft. Warum meinst du, warum die Zulassung dafür erloschen ist und es solche Umbauten kaum noch gibt? Genau deswegen, butterweich.

Selbst das Werks Cabrio ist in diesem Bereich. Schließe das Verdeck, und man sieht wie sich die Türfuge verändert. Und VW hat für das Cabrio einiges getan, weit mehr als jegliche dieser Speedster Umbauten.

Und da reden wir noch nicht mal von rostgeschwächten Wracks. Diesen Zentimeter Bewegung findest du bereits im Neuzustand. 20-30 Jahre später ist das keinesfalls besser geworden.

Wer den Abstand Frontscheibe -Überrollbügel - Heckklappe messen kann... geht ja bei einem Speedster mit einem simplen Maßband... wird an einem heissen Nachmittag zu einem kühlen Morgen bei geschlossenem Verdeck Maßveränderungen bis zu 2cm finden. Allein verursacht durch die Spannung des labrigen Verdecks eines Speedsters. Tatsache, selbst beim TÜV vermessen als es um die Wurst ging...

Du kannst die Torsion selbst testen. Hebe ihn einseitig an der Vorderachse an und messe den Abstand zur Straße hinten am Achsrohr und vorne an den seitlichen Schilden der Vorderache/Stoßdämpferaufnahme. Vorher-Nachher. Du wirst eine Verschränkung der Bodengruppe im Bereich 2-3 Zentimeter finden...

Woher ich das weiß? Ich habe einen Buggy. Und keinen rostigen. Es gibt viel zu tun, um von diesen Werten runterzukommen und dieses ewige Schütteln auszutreiben...

Deswegen hat der Buggy keine Türen und ne Plane als Dach 😁

Zitat:

@volvomania schrieb am 12. September 2024 um 12:46:46 Uhr:


dabei wären ein paar aussagekräftige Fotos super …
bei geöffneter Tür der Einstieg zu A- und B-Säule …
jeder Türspalt für sich …u.ä…

Habe mal ein paar Fotos gemacht. Passt das so?

Links Tür geöffnet
Links oben
Links unten
+8

Oje. Da hat jemand den Falz an der A-Säule komplett entfernt und wieder zugeschweisst.

Somit keinerlei Bezug mehr zum originalen Käfer... und wie man sieht, macht auch diese Schweissung wieder auf.

Da ist jeder Rat umsonst und eigentlich sinnlos.

Man weiß nicht, ob die Karosse oder die Tür der Fehler ist, ob die A-Säule schief steht oder das Scharnier bereits geklopft worden ist.

Da wirst du jetzt die Türen vorrangig nach der B-Säule ausrichten müssen in Parallelität, Ebenheit und Höhe... und ziemlich brutal die A-Säule danach bearbeiten müssen.

Da es angeblich schon mal gepasst haben soll, sind Unfallschäden oder Rost nicht auszuschließen. In dem Fall wäre eigentlich der Speedster erstmal auf der Richtbank zu setzen, zu vermessen und Instand zu setzen.

Zitat:

@Red1600i schrieb am 13. September 2024 um 14:58:19 Uhr:


Oje. Da hat jemand den Falz an der A-Säule komplett entfernt und wieder zugeschweisst.
Somit keinerlei Bezug mehr zum originalen Käfer... und wie man sieht, macht auch diese Schweissung wieder auf.

Verstehe ich dich richtig - du sagst, die Schweißnaht bricht auf? Woran erkennst du das?

Der Jemand waren vor 30 Jahren mein Vater und ich.

Zitat:

Da es angeblich schon mal gepasst haben soll, sind Unfallschäden oder Rost nicht auszuschließen.

Der Wagen ist seit Restauration / Umbau in (m)einer Hand - nur ein kleiner Unfall vorne rechts - bis jetzt habe ich außer bei den Ausbesserungsstellen kein Rost feststellen können.

Nicht "angeblich" - Die Türen haben nach allen Umbauarbeiten vor der Hochzeit perfekt gepasst. Direkt nach der Hochzeit haben die Türen nicht mehr gepasst. Die Spaltmaße sind seither soweit ich weiß gleich (schlecht) geblieben - also keine Veränderung in den letzten 25 Jahren.

Schätze eher, das sich das Fahrzeug gesetzt hat.
Es ist halt weich, weil oben das stabilisierende Dach fehlt. Und selbst mit Dach ist der Käfer nicht verwindungssteif, nur der Abstandzwischen A- und B-Säule ist besser durch das Dach definiert.
Wahrscheinlich ist der Spalt deutlich größer, wenn man das Fahrzeug anhebt.

Problem gelöst!
Bin zum Käferschrauber gefahren. Er hat diverse Karosserieschrauben vorne und hinten leicht gelöst + dünnere Anschlaggummis eingebaut. Jetzt schließen die Türen perfekt!

Danke für euren Input!

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