totales Bremsversagen bei neuem C-Coupe

Mercedes C-Klasse C204 Coupé

Am 14.03.13 hatte ich mit meinem damals neun Monate alten C220 CDI Coupe an einer Autobahnabfahrt totales Bremsversagen.
D.h., daß ich das Bremspedal bis auf den Boden durchgetreten habe und es keine Bremswirkung mehr gab. Ich bin sofort in die Werkstatt gefahren. Auf dem Weg dorthin habe ich den Vorgang noch viermal verifiziert, um nicht beim Vorführeffekt zu scheitern. Geschwindigkeit ca. 60 km/h, das Bremssystem baute bis zu einer gewissen Pedalkraft (Schwellwert) Bremsdruck auf und verzögerte das KFZ leicht. Wenn ich jedoch durch stärkeren Druck die Pedalkraft erhöhte, ging das Pedal ab diesem Schwellwert mit einem ratschenden Geräusch bis auf den Boden durch und es gab keine Bremswirkung mehr.
Der Werkstattmeister machte eine Probefahrt und sagte, daß es sich um das ABS handelt.
Ich sagte ihm, daß ich mit dem Auto nicht mehr fahre bis der Fehler gefunden und behoben ist.
Als ich das Auto wieder holte, waren nur Scheiben und Beläge gewechselt (offiziell) und das soll die Ursache behoben haben!?!?
Als ich deshalb noch bei Mercedes nachfragte, sagte man mir: Das Auto bremst doch wieder, oder? Dann ist doch alle i.o.!
Diese Aussage war natürlich eine Frechheit und so habe ich mich sofort per Brief an Dr. Zetsche direkt gewendet.
Nach relativ kurzer Zeit bekam ich einen Anruf von Daimler und wir vereinbarten einen Termin für eine Werksrückholung nach Stuttgart.
Diese fand in Ende Mai für drei Wochen statt.
Dann brauchte es weitere viele Wochen, bis ich das Ergebnis mitgeteilt bekam. Am 16.8. teile man mir per Mail mit, daß mein Bremssystem i.O. sei und ich das Auto uneingeschränkt nutzen kann!?!?!?
Als hätte es niemals ein Bremsversagen gegeben. Mir war natürlich nach der Werksrückholung sofort aufgefallen, daß der ABS/ESP-Block gewechselt worden war. Dies geschah laut Daimler vorsorglich.
„Rein vorsorglich tauschten wir den Tandemhauptbremszylinder sowie die Hydraulikeinheit und untersuchten diese Teile gemeinsam mit unserem Zulieferer.“
Nun möchte ich abschließend noch sagen, daß ich wohl weiß, was der Unterschied zwischen ABS-Eingriff und Bremsversagen ist. Ich arbeite in der Kraftfahrzeugtechnik und beschäftige mich u.a. auch mit Bremssystemen. Weiterhin habe ich schon Sicherheitstrainings absolviert, um mich mit dem Verhalten des ABS vertraut zu machen. Außerdem greift es im Winter fast ständig ein.
Es ist bei KEINER intakten Bremsanlage möglich, daß Pedal bis auf den Boden durchzutreten, egal ob die Zündung eingeschaltet ist oder nicht!
Fakt ist, daß die Bremsanlage kein Leck hatte. Also kann der Druckverlust innerhalb des Systems nur durch eine Fehlsteuerung oder den Ausfall eines ABS-Ventils zustande gekommen sein und zwar so, daß der komplette Bremskreislauf mit zumindest den beiden Vorderrädern davon betroffen war. Ob die hinteren Räder noch bremsten, weiß ich nicht.
Das ist so eigentlich der Worst Case für einen Techniker – das System fällt aus, aber es gibt keine Ursache!!
Da dies nicht sein kann, gehe ich davon aus, daß Daimler mir aus Selbstschutz nicht sagt, was los war und daß noch viele Autos mit der gleichen Bremsanlage schlummernde potentielle Killer sind!
Ich (und Betroffene) hatte nur Glück, weil ich am 14.3. mit 130 nach Hause getuckelt bin und der Bremsausfall an der leeren Abfahrt bei ca. 50 km/h erfolgte!!
Ich habe mit dem Einstellen in dieses Forum gewartet, bis die Angelegenheit von Daimler abschließend bearbeitet worden ist.

Beste Antwort im Thema

Na dann nimm dir mal einen sehr guten Anwalt. Vor allem würde ich meine Rechtschutz (falls vorhanden) aufstocken, es kann sehr teuer für dich werden.
Wenn ich den letzten Satz lese treibt es mir schon etwas das schmunzeln ins Gesicht. Mann könnte grad meinen du bist der größte damit sich der Vorstand bzw. Minister um dich kümmert.

In diesem Sinne, viel Erfolg auf deinem Weg der für dich sehr steinig wird.

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" ...und so habe ich mich sofort per Brief an Dr. Zetsche direkt gewendet."

LOL, wie lächerlich ist das denn? 😁

Es ist wohl richtig, dass es zum guten Ton gehört, dass man auf eine Reklamation eine vernünftige Antwort bekommt. Hier haben einige Hersteller aus allen Branchen so ihre Schwächen.
Leider ist die Beschreibung des Defekts zu kurz um den Fall tiefer zu betrachten. Es würde mich nicht wundern, wenn die Antwort "ohne Befund" der Tatsache entspricht.

Einen albernen Zwergenaufstand zu proben ist jedenfalls das andere Ende der Skala.

Ich kann zwar den Unmut verstehen... aber ich kann auch nur sagen, dass immer etwas Kaput gehen kann. auch bei Bremsen, Reifen etc.
Nichts ist 100% sicher... und wenn... was willste den gegen so einen großen Player machen?

Hark es ab... und gut ist.
Ich hatte auch mal ein tolles Erlebnis, als bei Nacht das Abblendlicht aus viel... klasse und man steht plötzlich im dunkeln.
Der Lichtschalter wurde getauscht... und ob es wirklich war, kann auch keiner sagen... aber was will ich denn machen?

Zitat:

Original geschrieben von Mercedes V6


Ich verstehe nicht, was einigen Forumsmitgliedern hier manchmal im Kopf herumgeht ... !

Ich schon, denn es könnte sein das sich der Fehler bei jedem wiederholt sollte es sich um einen schlummernden Fehler aufgrund eines defekten Bauteils handeln, und schon einer ist bei so einer Sicherheits relevanten Sache wie

Bremsen zu viel.

Zitat:

Original geschrieben von pefra69



Zitat:

Original geschrieben von Mercedes V6


Ich verstehe nicht, was einigen Forumsmitgliedern hier manchmal im Kopf herumgeht ... !
Ich schon, denn es könnte sein das sich der Fehler bei jedem wiederholt sollte es sich um einen schlummernden Fehler aufgrund eines defekten Bauteils handeln, und schon einer ist bei so einer Sicherheits relevanten Sache wie Bremsen zu viel.

Da hätte ich auch MB mehr zugetraut. Das sitzen doch wohl hochbezahlte Profis für solche Fälle, oder?

Man muss sich nur vorstellen wie es einem Autofahrer geht, der in einem Auto fährt dessen Bremse
schon mal plötzlich ohne Funktion war und angeblich niemand weiss warum.
Das geht einem doch wahrscheinlich nie ganz aus dem Kopf.

Das ist wohl so, wie bei einem Einbruch in's eigene Haus während man schlief und keiner kann sagen
wie die Einbrecher in's Haus kamen. Da schläft man anschliessend sicher auch sehr gut....

PS:
Als MB hätte ich das Auto zumindest gewandelt.

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Zitat:

Original geschrieben von FM500


PS:
Als MB hätte ich das Auto zumindest gewandelt.

Jo, und wie die anderen "Wandelfahrzeuge" anschließend gewaschen, und dann als "Jungen Stern" wieder verkauft! 😁

Zitat:

Original geschrieben von Powermikey



Zitat:

Original geschrieben von FM500


PS:
Als MB hätte ich das Auto zumindest gewandelt.
Jo, und wie die anderen "Wandelfahrzeuge" anschließend gewaschen, und dann als "Jungen Stern" wieder verkauft! 😁

Hi,

und die neuen Besitzer haben keine Beanstandungen mit dem Gebrauchtwagen, wenn dann bestimmt andere als der Kunde der dieses Fahrzeug gewandelt hat.

Gruß Dirk

Zitat:

Original geschrieben von Powermikey



Zitat:

Original geschrieben von FM500


PS:
Als MB hätte ich das Auto zumindest gewandelt.
Jo, und wie die anderen "Wandelfahrzeuge" anschließend gewaschen, und dann als "Jungen Stern" wieder verkauft! 😁

May be. Ist ja auch eher ein psychologisches Problem.

Das ist wie mit einem Flugzeug das wegen plötzlichen Triebwerksausfall den Start abbrechen muss
und eine technische Überprüfung ergibt, dass kein Fehler feststellbar ist.
Trotzdem werden i.d. Regel die Passagiere in eine andere Maschine umsteigen.

Die Maschine mit dem Problem fliegt trotzdem bald wieder mit anderen Passagieren die nichts von dem Vorfall
wissen. Meistens geht's ja auch gut. Aber nicht immer, denn ein "guter Fehler" kommt wieder.....

Zitat:

Original geschrieben von FM500



Zitat:

Original geschrieben von Powermikey


Jo, und wie die anderen "Wandelfahrzeuge" anschließend gewaschen, und dann als "Jungen Stern" wieder verkauft! 😁

May be. Ist ja auch eher ein psychologisches Problem.

Das ist wie mit einem Flugzeug das wegen plötzlichen Triebwerksausfall den Start abbrechen muss
und eine technische Überprüfung ergibt, dass kein Fehler feststellbar ist.
Trotzdem werden i.d. Regel die Passagiere in eine andere Maschine umsteigen.

Die Maschine mit dem Problem fliegt trotzdem bald wieder mit anderen Passagieren die nichts von dem Vorfall
wissen. Meistens geht's ja auch gut. Aber nicht immer, denn ein "guter Fehler" kommt wieder.....

und runter kommen sie alle...

Reg Dich nicht auf wen's auf Garantie geht will MB meist die Teile haben und sind die ZERLEGT wird die GANZE Garantie komplett abgelehnt .
D.h. Du müsstest ALLES selbst zahlen oder Deine Werkstatt übernimmt das .
Guss P.

Zitat:

Original geschrieben von Race-Winner


" ...und so habe ich mich sofort per Brief an Dr. Zetsche direkt gewendet."

LOL, wie lächerlich ist das denn? 😁

Es ist wohl richtig, dass es zum guten Ton gehört, dass man auf eine Reklamation eine vernünftige Antwort bekommt. Hier haben einige Hersteller aus allen Branchen so ihre Schwächen.
Leider ist die Beschreibung des Defekts zu kurz um den Fall tiefer zu betrachten. Es würde mich nicht wundern, wenn die Antwort "ohne Befund" der Tatsache entspricht.

Einen albernen Zwergenaufstand zu proben ist jedenfalls das andere Ende der Skala.

Hm, nun weiß ich nicht, warum du dich als Zwerg siehst (Größe?), ich tu das bestimmt nicht!

Ich jedenfalls habe mir bei verschiedensten Anlässen in den letzten Jahren viel Ärger erspart, wenn ich nach der jeweils ersten sinnlosen Runde mit einem Kundendienst die Geschäftsführung oder den Vorstand oder Minister eingeschaltet habe.

Na dann nimm dir mal einen sehr guten Anwalt. Vor allem würde ich meine Rechtschutz (falls vorhanden) aufstocken, es kann sehr teuer für dich werden.
Wenn ich den letzten Satz lese treibt es mir schon etwas das schmunzeln ins Gesicht. Mann könnte grad meinen du bist der größte damit sich der Vorstand bzw. Minister um dich kümmert.

In diesem Sinne, viel Erfolg auf deinem Weg der für dich sehr steinig wird.

Zitat:

Original geschrieben von blade1975


Na dann nimm dir mal einen sehr guten Anwalt. Vor allem würde ich meine Rechtschutz (falls vorhanden) aufstocken, es kann sehr teuer für dich werden.
Wenn ich den letzten Satz lese treibt es mir schon etwas das schmunzeln ins Gesicht. Mann könnte grad meinen du bist der größte damit sich der Vorstand bzw. Minister um dich kümmert.

In diesem Sinne, viel Erfolg auf deinem Weg der für dich sehr steinig wird.

Probier´s selber aus!

Ein höflicher Brief in die Chefetage und meist bedankt man sich auch für die Info. Auf jeden Fall fährt man so besser und es geht auch schneller, als wenn man sich per Mail-PingPong mit einem Kundendiestler streitet!

dann schreib ich das nächste mal auch an die UN

Nur nicht zu hoch hinaus. Man stört doch "die Obrigkeit" nicht.
Wir sind halt Deutsche....

..und shicen lieber die Kleinen zusammen oder jammern im Stillen.

Es glaubt jetzt ja auch bestimmt keiner, das der Zetsche das persönlich gelesen hat.
Das hat die Chefsekretärin dem Praktikanten des Assistenten, des Assistenten gegeben und der hat das dann beantwortet.
Trotzdem gebe ich dem Threadstarter recht, dass man sich so auf jeden Fall mehr Nachdruck verleit.

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