TGI im Up möglich?
Hallo zusammen,
ich weiß, dass es den TGI Motor nicht im Up gibt. Wir haben uns aber letztens gefragt, ob der 1,0l TGI denn prinzipiell in einen ECO-Up passen würde, z. B. als Austauschmotor? Hat da jemand einen detaillierten Einblick? Wäre mglw. sogar der EA211 bivalente MPI Motorblock nutzbar und man müsste nur Nebenaggregate und Turbolader ergänzen?
Viele Grüße
Jens
18 Antworten
Das wäre mega, ein "sportlicher" up! mit "richtig Leistung" und dank Erdgas auch noch günstig zu bewegen. Ich hatte diesen Gedanken auch schon im Urlaub als ich auf Schweizer Pässen Autokolonnen in meinem voll bepackten eco Up! hinter mir hergezogen habe. Der VW Polo hat ja den selben(bzw. ähnlichen) CNG Motor mit Turbolader. Falls der Umbau einigermaßen bezahlbar umsetzbar ist, würde mich das auch interessieren.
Leider kenne ich mich mit dem Thema aus technischer Sicht nicht aus. Werde aber auf jedenfalls dem Thread folgen.
Viele Grüße
Jens
Ich habe vor ca. 3 oder 4 Jahren zu dem Thema um Ostern rum mal mit dem damaligen CNG-Chef Jens Andersen über das Thema ein paar Mal hin und her gemailt. Da gab es den TSI im Up hier noch nicht, aber schon in Brasilien.
Der meinte (nachvollziehbar), dass es alles passt, aber eben rein aus produktpolitischen Gründen und wegen des geringen Stellenwertes vom CNG insgesamt nicht gemacht wird.
Wenn man es nachbauen will, sollte man wegen der Codierung usw. wohl am besten Motorkabelbaum, Kombiinstrument usw. alles von einem Polo oder Ibiza TGI nehmen und in eine CNG-Saugerkarosse frickeln. Einzig mit der Tankanzeige könnte es dann noch Ärger geben, weil die Tanks nicht identisch sind in der Aufteilung, wenn ich mich recht erinnere.
Wenn man eine Faceliftkarosse mit längerer Schnauze nimmt, hat man natürlich weniger Improvisation, um den Ladeluftkühler unterzubringen.
Auf jeden Fall nen interessantes Projekt, aber wirtschaftlich schon von der Arbeitszeit her halt sinnlos. Für den Aufwand kann man halt lange nen GTI fahren und einfach den Mehrpreis an Sprit zahlen.
Zum Thema Berge mit vollgepacktem CNG-Up:
Anfahren ist wegen der im Stillstand nicht über 3900 RPM freigegebenen Drehzahl manchmal ein Akt und nur mit Trickserei möglich (hatte da z.B. mal so meine Mühe am Patschinser Wasserfall in Norditalien).
An längeren steilen Anstiegen habe ich aber bisher immer noch den 2. Gang ausgedreht bekommen, was ja auch schonmal über 80 km/h sind. Klar, im 3. verhungert er dann. Aber an so steilen Stellen fahren die meisten anderen Verkehrsteilnehmer eh viel langsamer. Naja, vielleicht bin ich da auch einfach zu schmerzbefreit.
Fürs Überholen sind die Reserven halt manchmal etwas dünne auf engen Anstiegen. Da kannste halt nur in den Kehren Abstand halten und den Mehrschwung dann nutzen zum Überholen.
Vielen Dank für Eure positiven Rückmeldungen. Bin ich doch nicht ganz alleine mit meinen Überlegungen.
@gato311: Interessant zu hören, dass Du das schon mal recherchiert hast und es offensichtlich keine ganz grundsätzlichen technischen Hindernisse gibt. Ob das ganze wirtschaftlich ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Bei mir wäre bereits ein CNG-Up vorhanden, der seit 8 Jahren extrem zuverlässig läuft und langsam die 340.000 km anpeilt. Da habe ich zwischenzeitlich praktisch einen Wagenkauf übersprungen - und somit Geld gespart ;-) Zudem wäre es natürlich auch attraktiv ein Unikat zu fahren.
Ich fühle mich motiviert, die Idee "TGI im Up" weiterzuspinnen. Dazu würde ich jetzt mit jemanden sprechen wollen, der sich mit so etwas auskennt und das umsetzen könnte - ich selber bin KFZ-handwerklich vollkommen unbedarft. Wüsste jemand einen Betrieb, den ich bezüglich einer Kostenschätzung mal befragen könnte? Idealerweise in NRW - noch idealer im Großraum Düsseldorf / Köln.
Schade, D'Dorf bin ich zwar mal geschäftlich oder auch zu einer Feier, wohne aber in HH. Sonst hätte ich mich gerne mit helfender Hand (und dummen Sprüchen) beteiligt, um Dich alle Fehler machen zu lassen und es hinterher nachzubauen.
Ich bin zwar handwerklich OK talentiert, wenn ich nicht auf Zeit arbeiten muss, aber habe keine gut genug ausgestattete Werkstatt für sowas zum Tüfteln. So größere Sache wie Getriebe raus habe ich immer in Mietwerkstätten gemacht, wo die Uhr halt läuft.
Auch habe ich für die Fahrzeuggeneration kein VCDS liegen, mangels Bedarf bisher sondern nutze für die neueren Autos derzeit nur so einen Carly-Handy Adapter mit sehr begrenzten Möglichkeiten, vor allem beim CNG.
Mechanisch kriegt man das schon zusammengedengelt. Der Teufel steckt dann im Detail: Drehzahlen der einzelnen Gänge beim Getriebe, wenn dass vom Ibiza oder Polo nicht passen sollte und eins vom TSI rein muss (habe ich noch nicht recherchiert), Kommunikation vom KI und Motorsteuergerät mit den deutliche rudimentäreren Komfortsteuergerät im Up im Vergleich zum Ibiza/Polo bzw. Codierung dieser. Da kenne ich mich halt selbst auch derzeit nicht genug aus.
Bisher war mir mein CNG Mii mit unter 230000 km zu schade zum Auseinanderpflücken.
Vergiss die Idee, für die Arbeit jemanden in Deutschland zu bezahlen.
Das wird Murks. Bedenke auch, dass auch ein guter Umbau Kinderkrankheiten haben wird. Wenn Du das nicht selbst gebaut hast, kriegste da graue Haare, alles auszumerzen.
Klar, für ca. 50000 € wirste jemanden finden, der das vernünftig TÜV-fertig macht und mit etwas Glück Dich auch nicht mit den Kinderkrankheiten stehenlässt. Aber irgend so eine 10000 € ohne Selbstschrauben wird im Desaster enden.
Bedenke auch: Die ganzen bekannten Tuner, die öfter mal heftigere Umbauten machen, rennen zu 99 % schon schreiend weg, wenn die schon CNG hören.
Spontan einfallen tut mir in NRW mit vielleicht in der Sache Interesse an sowas allenfalls der Vermieter von Marco Degenhart. Der baut sich selbst ja (bisher wenig erfolgreich) nen Golf V GTI mit LPG-Direkteinspritzung.
Der macht so Umbauten aber ganz sicher nicht für Kunden.
Sowas kannste nur selbst machen oder lassen.
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Vielen Dank für Deine ausführliche und offene Antwort. Ich bin zwar technisch auch nicht unbegabt, ich habe mich aber noch nie mit Autos intensiver beschäftigt. Meine Expertise liegt eher im Elektro-/ Elektronikbereich. Ein solches Projekt wage ich mich nicht anzugehen - als Medizin-Erstsemester beginnt man auch nicht mit einer Herztransplantation. Insofern war es eine schöne Idee und es ist gut, sich mal darüber ausgetauscht zu haben. Wenn mein Eco-Up irgendwann mal nicht mehr kann, wird es dann wohl wahrscheinlich ein Ibiza TGI werden.
Nicht falsch verstehen, das Vorhaben ist schon zu nem großen Teil Plug & Play, aber ich denke, gerade mit dem CNG Kram muss man sich die Zeit nehmen und sich das selbst sich antun und über den Winter in einer Halle (keine Garage mit niedriger Decke, wo Du mit dem Motorkran oder Auto immer schön an die Decke dengelst.
Das ist ja nix, sowas auf der Auffahrt zu machen, dann passt was nicht und der Kram steht auseinandergebaut im Regen.
Es ist bei CNG einfach so, dass die Mehrheit der Leute, die sich mit so Motorswaps auseinandersetzen eher Pragmatiker sind und keine Ahnung von dem CNG-Kram haben und sich auch nicht die Bohne dafür interessieren. Du musst da also technisch voll mit drin sein, selbst wenn Du einzelne Arbeiten nicht selbst machst.
Erstmal muss man ja auch den Antriebsstrang aus nem Polo/Ibiza TGI günstig geschossen kriegen mit komplettem Kabelbaum, Steuergerät und Kombiinstrument...
Ich würde mich mit der Idee an GM Service Nagel wenden. Könnte mir vorstellen das so ein Umbau gut für seinen Youtube Kanal wäre.
Glaub nicht, dass die Zeit und Nerv dazu haben. Die machen doch LPG in großem Stil mit größeren Motoren.
Jede Werkstatt wird lieber ihrem normalen Tages Geschäft nachgehen, weil sich da einfacher Geld mit verdienen lässt. Daher die Idee das man das über einen YouTube Kanal versucht. Marcos Vermieter wird da bestimmt nicht helfen. Der saniert Motoren und schraubt nicht selbst. Das macht die Halle77 und dafür ist der Up zu jung.
Von welchem TGI Redet ihr? Wenn es der aus MQB Plattform ist, wird das nichts. Das Airbagsteuergerät kann das nicht. Der Rest muss dann sowieso getauscht werden.
Ich hatte auch noch so einiges vor, aber dann hätte ich eine Golf 7 komplett Schlachten müsse.
TGI aus dem Polo ist im Gespräch - also MQB-A0
Zitat:
Von welchem TGI Redet ihr? Wenn es der aus MQB Plattform ist, wird das nichts. Das Airbagsteuergerät kann das nicht. Der Rest muss dann sowieso getauscht werden.
Ich hatte auch noch so einiges vor, aber dann hätte ich eine Golf 7 komplett Schlachten müsse.
Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich bei Autos noch nicht zu sehr in den technischen Details stecke.
In welchem technischen Zusammenhang stehen denn Abgasturbolader und Ladeluftkühler mit dem Airbagsteuergerät? Müssen die etwas voneinander wissen?
Du musst ja für den Motor Motorsteuergerät und Kombi übernehmen (um die Motorsteuerung nicht gänzlich neu zu erfinden). Und die erwarten schonmal ganz andere Steuergeräte um sich herum von Airbag bis Komfortelektrik aus einem MQB Auto aber eben keinem Up, wo das ganze Drumherum deutlich anders organisiert ist.
Die Frage zum Turbo und LLK verstehe ich nicht.
Zitat:
Die Frage zum Turbo und LLK verstehe ich nicht.
Wir diskutieren ja darüber, einen Eco-Up von einem MPI auf einen TGI-Motor umzubauen. Diese Motoren unterscheiden sich zum Beispiel durch einen zusätzlichen Turbo und einen LLK. Dann lese ich, dass ein solcher Umbau am Airbagsteuergerät scheitern würde. Das hat bei mir deutliche Fragezeichen erzeugt. Daher stammt die Frage, wie Airbagsteuergerät und die Motorkomponenten im Zusammenhang stehen. Nach Deiner Antwort habe ich das aber jetzt verstanden.