Tesla-Härtetest: Runde 2
Stuttgart – Vier Tesla-Fahrer strahlen beim Blick auf das Messgerät. Es hängt, abgedeckt von einer zerrissenen Plastiktüte mit Werbung für eine Automobilpublikation, zwischen dem Tesla Model S und einer dreiphasigen Steckdose. Sie strahlen zufrieden, trotz 13° Celsius, trotz Starkregen, der vom Wind durch ihre dünnen Jacken gepeitscht wird. Das Gerät zeigt 9,8 Kilowattstunden Ladung an.
9,8 Kilowattstunden, die beweisen, dass ein Model S P85 mit konstant 120 km/h ohne Zwischenladung von Stuttgart nach München fahren kann.
Das klingt selbstverständlich, erwartbar, denn Tesla gibt 502 Kilometer als maximale Reichweite für sein Model S an. Doch im Härtetest des Fachmagazins Auto Motor und Sport (AMS) im Juli 2014 versagte der Reichweiten-Bizeps des getesteten Autos mitten im Klimmzug.
46 Kilowattstunden soll das Model S bei konstantem Tempo von 120 km/h pro 100 Kilometer bei starker Hitze verbrauchen, schrieb die AMS damals. Auf 75,9 Kilowattstunden Netto-Batteriekapazität hochgerechnet ergibt das eine Reichweite von 184 Kilometern. Einer Strecke von Stuttgart bis kurz hinter Augsburg.
„
Das Model S kommt viel weiter“, sagten die Model-S-Fans vom
Tesla-Fahrer und Freunde e.V.(TFF). Sie erkundigten sich nach den Testmethoden, kontaktierten den AMS-Chefreporter Alexander Bloch und
veranstalteten am 23. August 2014 eine Vergleichsfahrt in Hilden.
Ihre Tesla fuhren bei 20 Grad Außentemperatur im Durchschnitt 363 Kilometer weit. Bloch und seine AMS-Kollegen waren dazu eingeladen, erschienen aber nicht zum Termin.
AMS gegen TFF: Fachzeitschrift gegen Community
Schon vorher hatte die AMS die Tesla-Fahrer zu einem erneuten Test unter ähnlichen Bedingungen eingeladen:
Am 12. September 2014 folgte der exklusive Nachtest auf einer zertifizierten Teststrecke. Es herrschten die gleichen Parameter wie beim ersten Versuch. Ein Oval mit genau 3,0 Kilometern Länge, zwei Steilkurven, konstant 120 km/h und am besten 30 Grad Außentemperatur. Aber die gibt es nicht im September in Baden-Württemberg. Dafür Kälte und Regen.
Trotzdem starten beide Parteien gemeinsam den neuen Versuch. Sie wiederholen den ersten Test mit einem privaten
Model Saus dem TFF. Zehn Runden auf glattem Asphalt, danach eine Ladung auf den zuvor gemessenen Akkustand. 9,8 kWh laden die Tester nach 32,2 Kilometern.
Das bedeutet einen Verbrauch von 30,4 kWh pro 100 Kilometer(inklusive Ladeverlust). Ergibt eine Reichweite von 280 Kilometern.
Zur Sicherheit fährt ein zweites Model S mit 120 km/h auf dem Oval. So lange, bis der Akku Tempo 120 km/h nicht mehr halten kann. Nach 2:15 Stunden steht fest: Das Model S P85 von TFF-Mitglied Boris Reski fährt unter Testbedingungen 267,7 Kilometer weit – mit Klimaanlage, Heizung und Abblendlicht, aber ohne Radio. Ohne die Reserveladung anzugreifen, fahren die Tester 258,2 Kilometer.
Das entspricht rechnerisch einem Verbrauch von 29,4 kWh pro 100 Kilometer. Der Bordcomputer zeigt zuletzt 28,6 kWh pro 100 Kilometer an.
„Einphasig laden ist wie Benzin verschütten“
Doch woher kommt die Differenz zwischen den Fahrten?
Die AMS hatte im ersten Test nach 31 Kilometern einen Ladestromverbrauch von 14,3 kWh gemessen – fast 50 Prozent mehr als beim Nachtest.Die nur 184 Kilometer Reichweite wurden von der AMS auf Basis des gemessenen Wertes berechnet. Ermittelt mit der sogenannten einphasigen Bruttoladung inklusive aller Ladeverluste. Dieser Wert gibt an, wie viel Strom für die vollständige Ladung an einer normalen Haussteckdose nach 31 Kilometern nötig war.
TFF-Vorsitzender Eberhard Mayer sagt: „
Das Model S ist nicht für einphasiges Laden gebaut.“ Für den Vergleich hatte die AMS alle Testkandidaten einphasig geladen. Doch das sei beim Tesla extrem ineffizient. Besonders für die letzten 8,5 kWh Ladung benötige man viel Strom für Zellausgleich und Akku-Kühlung. Vielleicht habe beim Laden eine Tür offen gestanden. Dann könne die Klimaanlage Strom verbraucht haben.
Bloch sagt, die Ladeprotokolle gäben keinen Hinweis auf außergewöhnliche Situationen. Das einphasige Laden sei unvermeidlich gewesen. Schließlich trat der Tesla in einem Vergleichstest an. Und da sei Vergleichbarkeit essentiell.
Mayer zieht den Vergleich zum Tanken.
Einphasiges Laden sei, als würde jemand Sprit verschütten. Der schlechte Verbrauchswert müsse vor allem von den Ladeverlusten stammen. Zudem fand der erste Reichweitentest bei 30 Grad Außentemperatur statt. Die Klimaanlage musste das aufgeheizte Auto auf 20 Grad kühlen. Bei einer längeren Strecke wäre die Leistung der Klimaanlage gesunken, damit der Verbrauch. Die Mehrbelastung sei nur am Anfang so stark. Das sorge beim Hochrechnen für eine Ungenauigkeit.
Eine Differenz von 50 Prozent
Bei einer vollständigen dreiphasigen Ladung haben die Tester beim Tesla Model S P85 einen Bruttoladehub von 86,5 kWh gemessen. Das bedeutet:
Bei einer Ladung von null Kilometern auf volle Restreichweite benötigt das Model S P85 86,5 kWh Strom. Im Akku kommen davon 75,9 kWh an – der Ladeverlust liegt bei dreiphasiger Ladung demnach bei 14 Prozent.
Ein AMS-Testfahrer gab an, der Bordcomputer habe während der ersten Testfahrt einen Verbrauch von ungefähr 34 kWh pro 100 Kilometer angezeigt. Selbst bei einer Ungenauigkeit von einer Kilowattstunde ergibt das eine Brutto-Netto-Differenz von mehr als 30 Prozent zum gemessenen Wert von 46 kWh.
Auf Nachfrage von MOTOR-TALK sagte ein Experte, dass bei einphasiger Ladung und dadurch längerer Ladedauer die Ladeverluste entsprechend ansteigen.Lüfter, Zellausgleich und Zusatzgeräte müssen dann länger versorgt werden als bei schneller, dreiphasiger Ladung. Das führt unter anderem zu höheren Ladeverlusten. Dreiphasiges Laden sei derzeit eine der effizientesten Methoden.
Ladeverluste beeinträchtigen nicht die Reichweite. Sie geben nur an, wie viel zusätzlicher Strom für die Akkuladung notwendig ist.
Nach dem zweiten Test: Unmut im TFF-Forum
Der Nachtest lässt beide Parteien als Sieger und Verlierer zurück.Die Tesla-Fahrer sind zufrieden, weil sie trotz widrigem Wetter so gute Reichweiten erzielt haben. Doch die Nutzer des TFF-Forums sind unzufrieden. Einer schreibt: „Schade, dass ihr jetzt wie die kleinen Jungs da steht und AMS wieder sehr generös die Oberhand gewonnen hat. Die Teslafahrer stehen da wie die Korinthenkacker, die überpenibel Wert auf ihre große Reichweite legen.“
Die AMS ist zufrieden, weil der Austausch mit den Tesla-Fahrern gut war. Chefredakteur Ralph Alex sagt: „Die Diskussionen mit den Tesla-Fahrern waren für uns extrem spannend.
Wir nehmen aus den Gesprächen mit, dass es für uns in Zukunft noch wichtiger sein wird, sämtliche Details unserer Testverfahren oder beispielsweise die klimatischen Bedingungen noch plakativer im Heft und in unserem Online-Auftritt zu präsentieren.“Aber auch die AMS ist unzufrieden. Weil sie aus ihrer Sicht alles richtig gemacht hat, damals und heute. Und trotzdem die Tesla-Fahrer nur bedingt überzeugen konnten.
Die hatten nach dem neuen Testergebnis erwartet, dass die AMS einen Fehler eingesteht. Zum Beispiel diesen: Der erste Test sei praxisfern gewesen und lasse sich nicht hochrechnen. Besonders die AMS-Aussage, das Model S könne bei Temperaturen um die 30° Celsius nicht mit einer Akkuladung von Stuttgart nach München (231 Kilometer) fahren, stieß auf Unverständnis und sei falsch. Test-Teilnehmer Daniel Brandl schreibt: „
Schade, dass die Jungs von AMS so schlechte Verlierer sind und das nicht einsehen wollen.“
Die AMS-Redaktion betont in der Diskussion, dass sie selbst schon weitaus größere Reichweiten mit einem Tesla Model S erzielt haben, einmal bis zu 444 Kilometer. Doch eben nicht bei Hitze, Sonne und 120 km/h in diesem Oval. Nicht beim Härtetest. Da wurden alle Fahrzeuge gleich behandelt, von der Fahrstrecke über die Klimatisierung bis hin zur Ladung. Von allen Kandidaten lasse sich nur der Tesla dreiphasig laden.
Um die Vergleichbarkeit zu wahren, haben sich die Tester für den ineffizienteren Ladevorgang entschieden. Alle Ergebnisse, das von heute und das von damals, zeigen jeweils eine Momentaufnahme. Diese lasse sich schwer reproduzieren.
So ist das oft, wenn zwei sich leidenschaftlich streiten. Die einen hören nur das eine, die anderen nur das andere. Wie in jeder Beziehung auf dieser Welt.
Spekulationen um Ladeverluste und Testkriterien
Das Forum spekuliert derweil weiter. Der Hersteller gibt für die Test-Parameter eine höhere Reichweite an. Die TFF-Nutzer zweifeln an der Vergleichbarkeit zwischen Autobahn und Rundkurs. Steilkurven und der Testasphalt hätten das Ergebnis beeinflusst. Außerdem habe der starke Regen die Reichweite reduziert.
Die AMS will künftig die Elektroauto-Tests erweitern und
mindestens 50 Kilometer bzw. 30 Prozent Ladehub sowie eine vollständige Akkuladung weit fahren. Das soll Unschärfen reduzieren und einen Verbraucher wie die Klimaanlage kompensieren.
Immerhin: Die Tesla-Fahrer haben bewiesen, dass ihre Autos mehr können, als die Fachzeitschrift in dem einen Test zeigte. Die AMS sagt, sie habe das nie bezweifelt, sondern schon vorher bestätigt.
So endet die Geschichte in einem Patt. MOTOR-TALK war als einziger neutraler Beobachter vor Ort und hat auf beiden Seiten Menschen getroffen, die mit großer Leidenschaft ihre Sache vertreten.
Das Tesla Model S fährt in den allermeisten Fällen weiter, als in der Momentaufnahme der AMS gezeigt. Diese Momentaufnahme ist für Tesla wie das 7:1 der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Brasilien. Immer möglich, aber sehr, sehr selten.
Die Elektromobilität wird das Verhalten von Fahrern und Testern intensiv verändern. Autofahrer und Autotester stehen vor neuen Herausforderungen, vor Umdenkprozessen und Änderung der Gewohnheiten. Sicher ist: In schon fünf Jahren wird dieser Streit um die Reichweite so überholt sein wie eine Drei-Gang-Automatik.
Update: Wir hatten für ein paar Wochen ein
Tesla Modell Sals Testwagen. Lest unseren Bericht. Und was passiert, wenn man den Tesla komplett leer fährt, lest Ihr
hier.
3068 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von renhelm
Ersatzbatterie kostet 20.000, viel spass, da kann ich aber oft dafür tanken.
Hast Du mal ne Bezugsquelle zu dem Preis?
Zitat:
Original geschrieben von rabbit2575
ZITAT "Der Streit um des Kaisers Bart! Serienvehikel gegen Prototyp - das ist Augenwischerei. Mit meinem A2 fahre ich nonstop 750 Kilometer weit und habe dank Klimaanlage besten Reisekomfort. Volltanken und bezahlen dauert keine fünf Minuten."
Manonmanonman Herr "schilld" ich wußte nicht dass man als 12 Jähriger bereits einen A2 fahren kann ?
Und wieder bin ich beim Wirkungsgrad - aber beim Auto ist das das wie bei der Kunst - die Sammler haben Geld ohne Ende und wissen nicht was und warum sie es kaufen...
Ihr A2 fährt 750km weit - schön - dann nehmen Sie bitte 450kg Gepäck mit, meine zwei Surfbretter und fahren 180km/h gemütlich 580km weit. Mathematik heißt hier die Auflösung - rechnen - also fahren Sie mit ihren Kleinwagen - und können nicht mal eine Dachlatte vom Baumarkt mitnehmen - oder zwei Fahrräder - doch das habe schon mal gesehen - da gibt es Leute die packen auf Ihren Z1 2 Fahrräder mit einer Alukonstruktion auf das Dach und brauchen 80% mehr Sprit - heißt CE Wert - Formel steht bei WIKI. Wenn wir hier also rechnen, kommen Sie beim Wirkungsgrad mit Ihrem MINI nicht weit, in der Stadt ja - aber das wars dann auch. Mit meinem Volvo Kombi dagegen spare ich mir einen Anhänger sozusagen und mit einem E-Auto toppe ich das alles noch. Wenn die kleinwagen nicht Geldmacherei von den Konzernen sind müßten die 1750km zurücklegen mit einer Tankfüllung - das tun Sie aber nicht - und daher werden die SUVs und das Gegenteil - ihr A2 auf dem Altmetall Hof landen.
...und warum sollte ich den ganzen kram mitnehmen? Ich verzichte nicht, aber ich lasse weg, Aber warum sollte das ein 11-jähriger schon wissen. Gute Reise ans Meer!
Zitat:
Original geschrieben von kornundbier
Gähn. Ich fahr einen dreckigen V8 aus Amerika und von 1996. und der ist über die 18 Jahre garantiert günstiger zu fahren als ein fast aktueller 3Liter TDI oder ein noch viel dollerer Tesla. Was hilft dem Endverbraucher ein "werhatdiedickeregeldbörsewettstreit"? Wenn überhaupt dann werte ich vielleicht einen Ampera, Smart E oder was ähnlich markt nahes. Aber doch nicht die Oberklasse-Spinnerei. Ich will ein so ein Tesla-Ding sehen das nach zwanzig Jahren eine positive Umweltbilanz vorweisen kann.
Du hast dich mit dem Prinzip von Tesla wirklich 0 beschäftigt, wie ich es gerade merke.
1. Einen Versuchträger herausbringen um genug Geld ein zu nehmen für ein Massenmodel.
---> Roadster gebaut, verkauft, Geld gemacht.
Check!2. Damit es funktioniert, Supercharger, Service-Center und Stores aufbauen.
--->
Check!und weiter in Arbeit.
3. Ein Massenmodel herausbringen um genug Geld für ein günstiges Massenmodel ein zu nehmen.
---> Model S und bald Model X gebaut, verkauft und Geld gemacht!
Check!4. Ein günstiges Massenmodel herausbringen
---> Mit dem Model III in Planung.
Schaut doch bitte mal mit etwas Abstand auf Tesla und was sie in ihrer kurzen Zeit erreicht haben.
Das ist doch wirklich beeindruckend, auch ganz ohne rosarote Brille.
Zitat:
Original geschrieben von schilld
...und warum sollte ich den ganzen kram mitnehmen? Ich verzichte nicht, aber ich lasse weg, Aber warum sollte das ein 11-jähriger schon wissen. Gute Reise ans Meer!
Und warum sollte ich oder andere 750 km nonstop fahren? Ist doch unvernünftig.
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Zitat:
Original geschrieben von KaJu74
Zitat:
Original geschrieben von schilld
...und warum sollte ich den ganzen kram mitnehmen? Ich verzichte nicht, aber ich lasse weg, Aber warum sollte das ein 11-jähriger schon wissen. Gute Reise ans Meer!
Und warum sollte ich oder andere 750 km nonstop fahren? Ist doch unvernünftig.
Nonstop vllt., ohne Tankstopp aber nicht, wenn man mind. zu zweit ist und sich abwechseln kann.
notting
Zitat:
Original geschrieben von FatFinger
"502 Kilometer maximale Reichweite" - so dreist lügt kein zweiter Automobilhersteller der Welt.
Warum werden E-Autos nicht erst einmal soweit entwickelt, bis sie im Alltag zu gebrauchen sind? Die logische Antwort: Weil sie dann nie auf den Markt kommen würden, und die gesamten Entwicklungskosten umsonst gewesen wären.
Die maximale Reichweite bei Sparfahrt, ohne Licht, Klima, Radio oder sonstigem, und bei geringer Geschwindigkeit beträgt ~500km, von dem her völlig gerechtfertigt zu sagen dass die Reichweite MAXIMAL 502km beträgt. Hat keiner von 120 km/h, Licht, Klima/Heizung etc. geredet. Ein guter Freund von mir ist selbst im Besitz eines Tesla Roadster, und er hat die für den Tesla Roadster angegebene Reichweite sogar übertroffen. Von dem her kann man auch wirklich sagen, dass Tesla die führende Marke in Sachen E-Mobilität ist, wovon ich überzeugt bin. Ich persönlich bin absoluter Muscle-Car, V8- bzw. genereller Fan von Autos die auf die Umwelt sch..., aber ich hatte die Möglichkeit, mich persönlich zu überzeugen - wobei ich anfangs auch sehr skeptisch war - aber ich wurde überzeugt. Von dem her kann ich nur sagen: Good Job Tesla!
Nebenbei: i8, i3, Audi E-tron und den ganzen Dreck kann man nicht als Elektroautos bezeichnen, als welche sie allerdings verkauft bzw. entwickelt werden. Die i-Modelle haben einen Hilfsmotor, und einen Verbrauch von ~2 Litern. Die E-tron und sonstigen Modelle der Volkswagen AG sind noch nicht mal auf dem Markt und 'prahlen' mit Reichweiten <80km. (Wahrheit muss sein, selber bin ich ja auch Audifahrer..)
Daher: Auch 286 km im Tesla bei normaler Fahrt sind durchaus bemerkenswert - Alltagstauglichkeit hin oder her, für einen Vielfahrer wie mich sicher unnötig und für andere auch, aber für Leute, die eher weniger (bzw. weniger /Tag) fahren, eine meiner Ansicht nach durchaus gute Lösung, und vor allem: Teslakäufer unterstützen mit ihrem Fahrzeugkauf immerhin die weitere Entwicklung jener Autos, welche ohne die Käufer wahrscheinlich schon längst gescheitert wäre.
Danke - und nicht vergessen, das ist meine persönliche Meinung, muss sich also keiner angegriffen fühlen...
Zitat:
Original geschrieben von CheapAndClean
Hast Du mal ne Bezugsquelle zu dem Preis?Zitat:
Original geschrieben von renhelm
Ersatzbatterie kostet 20.000, viel spass, da kann ich aber oft dafür tanken.
Es ist ein Schätzung; zur Zeit kostet eine Ersatzbatterie mit Einbau für den Roadster in USA $40.000,00 (plus import Steuer und Mwst in D). Es wird geschätzt dass diese Kosten in der Zukunft um einiges billiger werden, deshalb Schaetze ich in 5 Jahren geht der Preis auf 20000 Euro zurueck. Man kann in den USA bei Tesla eine Batterieversicherung abschliessen die 8 Jahre lang gilt. Man muss diese Versicherung innerhalb 3 Monate nach dem Kauf abschliessen und $12000 (plus Steuer) hinlegen.
http://www.plugincars.com/...l-s-replacement-battery-packs-125571.htmlZitat:
Original geschrieben von Turbos_Maverick
Ich habe mir jetzt einen Teil der Kommentare durchgelesen und möchte dann auch mal meinen Senf dazu geben...
Die Sache ist doch die:
So wie ich das sehe, ist Tesla derzeit der einzige Anbieter auf dem Markt, der auch nur ansatzweise alltagstaugliche reine E- PKW produziert.
Für mich ist die Problematik bei allen Anbietern weniger ein Reichweitenproblem als ein Zeitproblem beim Laden. Aber:
1. Nicht über Extreme diskutieren!
Bedeutet: Der Otto Standardangestellter fährt am Tag vielleicht 120 km. Was spricht für den dagegen (außer Anschaffungspreis) einen Tesla zu fahren? Er kann abends zu Hause das Auto an den Strom hängen, laden und am nächsten Morgen geht es munter weiter.
Der vielfahrende Handelsreisende mit 500 - 700 km pro Tag kann noch nicht auf Tesla umsteigen. Okay, so what? Der kann Hybrid fahren und kommt mit 3,5 l Diesel/ 100 km weg.
2. Keine Insellösungen bauen, sondern EIN Akku System für alle!
Bedeutet: Die Akkus müssen "Plug and Play" sein. Das heißt, ich fahre mit meinem E- Auto an die Tankstelle, stelle das Fahrzeug in einer speziellen Box ab. Automatisch öffnen sich Klappen im Schwellerbereich, oder unter dem Kofferraumboden, die verbrauchten Akkus werden von einem automatischen System entnommen, durch volle Akkus ersetzt und in den Ladeschächten der Tankstelle durch Strom aus einem vor Ort installierten Windrad oder Wasserrad neu geladen. Das Ladesystem der Tankstelle erkennt mein Kennzeichen und bucht die Kosten für den Akkuwechsel von meinem Konto ab. Fertig. Mit diesem System dauert der "Ladevorgang" vor Ort an der Tankstelle sogar noch weniger Minuten, als wenn ich mit meinem Verbrenner nach Tanken muss.
Technische Schwierigkeiten bei der Umsetzung: 0
Kosten für die Einrichtung an den Tankstellen: amortisierbar (und staatlich subventionierbar)
Problem: die Hersteller müssen sich einigen- und das hat schon bei Mobiltelefonladekabeln Jahre gedauert und des gesetzlichen Zwanges durch den Gesetzgeber bedurft.
3. Jammern auf hohem Niveau unterlassen!
Pfiffige Cityflitzer auf Elektrobasis wie der Twizzy sind durchaus alternativen für die tägliche Fahrt zur Arbeit. Ein rein elektrisch bedtriebener Smart mit vernünftiger Reichweite ist als 2 Wagen doch durchaus in Ordnung.
Aber solange die Menschen der Meinung sind, man bräuchte in der Stadt einen Geländewagen, der nach 3 Metern im Gelände bereits steckenbleibt, nur weil man damit cool aussieht, oder seinen Status und Erfolg nach außen zeigen kann. Solange werden Elektroautos keine Chance haben.
Wer braucht denn wirklich so einen Energieverschwender und Spritverschleuderer wie einen Porsche Cayenne? Oder Nissan Quashqai? Oder wie sie alle heißen? Niemand. Geländewagen (SUVs) sind doch rein Showfarhzeuge ohne wirklich sinnvollen Nutzwert. Was kann so ein Dickschiff mehr oder besser als ein normaler Kombi? Nix. Sie brauchen nur mehr Sprit, mehr Platz beim Parken, eine größere Garage und verstopfen die Straßen zusätzlich. Aber solange die Deutschen meinen, Ihren Status über ihr Auto zu definieren, wird sich nichts ändern.
Für 75% der Bundesdeutschen Privatfahrzeugzulassungen würde ein einfaches 5 sitziges Fahrzeug mit einer Reichweite von maximal 200 km ausreichen.
Und wenn das Akkusystem meines Vorschlages zum Einsatz käme, wäre ein solches Fahrzeug sogar ausreichend um von Hamburg nach München zu rollen- OHNE Zeitverlust gegenüber einem Verbrenner.
3. Sauberkeit
Natürlich muss auch der Strom für Elektrofahrzeuge irgendwie und irgendwo erzeugt werden. So what? Wenn Ihr meint, die Umwelt nicht belasten zu wollen, geht nackt und barfuß zu Fuß zur Arbeit. Der Mensch kann die Umwelt nicht nicht belasten. Denn auch die Produktion von Schuhen und Kleidungen oder von Fahrrädern belastet die Umwelt durch Abgase, Energieverbrauch, Ressourcenverbrauch etc...
Aber wir müssen Wege finden, diese Belastungen zu reduzieren und da ist der Individualverkehr ein guter und wichtiger Ansatz. Die Kernfusion steht uns leider noch nicht in industriell nutzbarer Art und Weise zur Verfügung und bis es soweit ist, muss weiter geforscht und andere Alternativen eingesetzt werden.4. Die Formel E ist endlich da- meines Erachtens 5 Jahre zu spät!
Das erste Rennen der neuen Formel E Rennserie der FIA ist endlich gelaufen. Diese Rennserie hätte schon vor Jahren ins Leben gerufen werden müssen. Wenn man sich die Historie der Formel Eins genauer anschaut lernt man, dass die Formel Eins einstmals als Technologieträger und Testserie für neue Forschungen und neueste technologische Entwicklungen ins Leben gerufen wurde. Diese Tage sind zwar lange her, aber noch heute findet vieles von dem, was für die Formel Eins entwickelt wurde, seinen Weg in die Serienproduktion der Hersteller. Bestes und vielleicht bekanntestes Beispiel dafür ist HONDA und die PGMFI (Programmed Fuel Injection) die in Serien PKW und Krädern verbaut, jedoch ursprünglich für die F1 entwickelt wurde.
Und ähnliches kann nun die FE der FIA für den Elektrobereich leisten- wenn denn genug mediale Aufmerksamkeit erreicht und ausreichend Sponsoren für die Rennserie gefunden werden können.
Fazit:
Es muss ein Umdenken in den Köpfen stattfinden! Prestigedenken ja bitte!
Solange E- Mobilität ein hohes, vor allem ein höheres Prestige als Verbrennertechnik, genießt.
Hervorragend. Es gibt noch positiv denkende Menschen auf dieser Welt!
Zitat:
Original geschrieben von KaJu74
1. Einen Versuchträger herausbringen um genug Geld ein zu nehmen für ein Massenmodel.
---> Roadster gebaut, verkauft, Geld gemacht. Check!
2. Damit es funktioniert, Supercharger, Service-Center und Stores aufbauen.
---> Check! und weiter in Arbeit.
3. Ein Massenmodel herausbringen um genug Geld für ein günstiges Massenmodel ein zu nehmen.
---> Model S und bald Model X gebaut, verkauft und Geld gemacht! Check!
4. Ein günstiges Massenmodel herausbringen
---> Mit dem Model III in Planung.
Das ist doch wirklich beeindruckend, auch ganz ohne rosarote Brille.
Bis jetzt hat Tesla trotz Subventionen pro Fzg. in CA von bis zu 30.000 EUR nur Geld
verbrannt! Macht Deine rosarote Brille aus roten Zahlen schwarze?
Zitat:
Original geschrieben von gaston73
Bin ich froh, einfach nur an die Tanke fahren zu können, und gut ist's...
Nö, gut ist das eigentlich nicht. Weil ziemlich fossil mit immer schmutzigerem Öl. Und günstig ist es nun auch nicht gerade.
Und beim Tesla S sehe ich auch nicht wirklich große Einschränkungen. Bei mir scheiterts ausschließlich am Preis. Aber der vergleichbare Verbrenner tut das genauso.
Zitat:
Original geschrieben von Focu1999
Versteh' das jetzt bitte nicht als Angriff oder Provokation, dass ist eine ernst gemeinte Frage.
Was für Vorteile bietet so'n Elektroauto gegenüber einem normalen? Beziehungsweiße, welche Vorteile ergeben sich für dich?
Das Fahrerlebnis ist einfach ein anderes durch die Ruhe, die Ruckfreiheit und den konkurrenzlos spontanen Antritt. Da hält kein Verbrenner mit.
Dazu kommen die Umweltaspekte.
Wirtschaftlich macht es heute eher noch keinen Sinn. Wobei ich das auch beim Tesla S vs Mercedes CLS nicht ausschließen würde.
Aber die meisten anderen sind halt mit den vergleichbaren Verbrennern eher nicht wirtschaftlich.
Aber ist ja kein Totschlagargument. Ein Cabrio ist eher auch nicht wirtschaftlich und manche wollen es trotzdem.
Zitat:
Es muss ein Umdenken in den Köpfen stattfinden! Prestigedenken ja bitte!
Solange E- Mobilität ein hohes, vor allem ein höheres Prestige als Verbrennertechnik, genießt.
"Hervorragend. Es gibt noch positiv denkende Menschen auf dieser Welt!"
Hihi -genau! Sehr fortschrittliche Technologie so ein Tesla, frisst im Stand pro Jahr durch Selbstentladung und akkupflegende Maßnahmen nur Strom für 500 €

Das Umdenken im Kopf bedeutet bei dieser Technologie doch nur eins: mach dich bereit für einen komplizierten Umgang mit einem Alltagsgegenstand. Für Techniknerds und Enthusiasten mag das ja spannend sein, oder Firmeninhaber, die ein Spielzeug zum Absetzen brauchen. Da kann man natürlich mit einer Rolex - äh Tesla, glänzen. Ist ja voll grün und trendy!
Wie gesagt - manche brauchen nur ein Auto und wollen auch nur fahren.
Schon mal was vom KISS-Prinzip gehört?
Zitat:
Original geschrieben von CheapAndClean
Bis jetzt hat Tesla trotz Subventionen pro Fzg. in CA von bis zu 30.000 EUR nur Geld verbrannt! Macht Deine rosarote Brille aus roten Zahlen schwarze?
Dafür entwickelt sich die Aktie aber beeindruckend. Und mit der Gigafactory sieht das auch ganz gut aus...
Ich hab keine Brille, aber Du vielleicht Scheuklappen?

Zitat:
Original geschrieben von Lone_25
Schon mal was vom KISS-Prinzip gehört?
Finde ich super! Und das E-Auto passt da auch genau rein mit seiner wirklich einfachen und robusten Technik.
Zitat:
Original geschrieben von Karlsson79
Zitat:
Original geschrieben von Lone_25
Schon mal was vom KISS-Prinzip gehört?
Finde ich super! Und das E-Auto passt da auch genau rein mit seiner wirklich einfachen und robusten Technik.
Genau Karlsson!
Ich habe jetzt die letzten 6 Seiten hier nachlesen müssen.
Was da teilweise für Sachen geschrieben werden.
Das ist schon nicht mehr normal. Wieder fangen sie mit RELIGION an und lustig: "Beschleunigung mies".
Ach ja genau. Wohl eher seinen TSI gemeint...
Zitat:
Original geschrieben von FatFinger
"502 Kilometer maximale Reichweite" - so dreist lügt kein zweiter Automobilhersteller der Welt.
Was soll da gelogen sein? Wurde doch oft genug gezeigt, dass das erreichbar ist und sogar noch mehr drin.
Opel gibt bei meinem Wagen auch 3,8l Überland an... ja, auch das geht...aber wirklich nur wenn ich alle Register ziehe - dann bin ich 1x in 8 Jahren sogar auf 3,75 gekommen.
Da ist Opel doch genauso ehrlich wie Tesla.