Tesla-Härtetest: Runde 2

Tesla Model S 002

Stuttgart – Vier Tesla-Fahrer strahlen beim Blick auf das Messgerät. Es hängt, abgedeckt von einer zerrissenen Plastiktüte mit Werbung für eine Automobilpublikation, zwischen dem Tesla Model S und einer dreiphasigen Steckdose. Sie strahlen zufrieden, trotz 13° Celsius, trotz Starkregen, der vom Wind durch ihre dünnen Jacken gepeitscht wird. Das Gerät zeigt 9,8 Kilowattstunden Ladung an.

9,8 Kilowattstunden, die beweisen, dass ein Model S P85 mit konstant 120 km/h ohne Zwischenladung von Stuttgart nach München fahren kann

.

Das klingt selbstverständlich, erwartbar, denn Tesla gibt 502 Kilometer als maximale Reichweite für sein Model S an. Doch im Härtetest des Fachmagazins Auto Motor und Sport (AMS) im Juli 2014 versagte der Reichweiten-Bizeps des getesteten Autos mitten im Klimmzug.

46 Kilowattstunden soll das Model S bei konstantem Tempo von 120 km/h pro 100 Kilometer bei starker Hitze verbrauchen, schrieb die AMS damals

. Auf 75,9 Kilowattstunden Netto-Batteriekapazität hochgerechnet ergibt das eine Reichweite von 184 Kilometern. Einer Strecke von Stuttgart bis kurz hinter Augsburg.

Das Model S kommt viel weiter

“, sagten die Model-S-Fans vom

Tesla-Fahrer und Freunde e.V.

(TFF). Sie erkundigten sich nach den Testmethoden, kontaktierten den AMS-Chefreporter Alexander Bloch und

veranstalteten am 23. August 2014 eine Vergleichsfahrt in Hilden

.

Ihre Tesla fuhren bei 20 Grad Außentemperatur im Durchschnitt 363 Kilometer weit

. Bloch und seine AMS-Kollegen waren dazu eingeladen, erschienen aber nicht zum Termin.

AMS gegen TFF: Fachzeitschrift gegen Community

Schon vorher hatte die AMS die Tesla-Fahrer zu einem erneuten Test unter ähnlichen Bedingungen eingeladen:

Am 12. September 2014 folgte der exklusive Nachtest auf einer zertifizierten Teststrecke

. Es herrschten die gleichen Parameter wie beim ersten Versuch. Ein Oval mit genau 3,0 Kilometern Länge, zwei Steilkurven, konstant 120 km/h und am besten 30 Grad Außentemperatur. Aber die gibt es nicht im September in Baden-Württemberg. Dafür Kälte und Regen.

Trotzdem starten beide Parteien gemeinsam den neuen Versuch. Sie wiederholen den ersten Test mit einem privaten

Model S

aus dem TFF. Zehn Runden auf glattem Asphalt, danach eine Ladung auf den zuvor gemessenen Akkustand. 9,8 kWh laden die Tester nach 32,2 Kilometern.

Das bedeutet einen Verbrauch von 30,4 kWh pro 100 Kilometer

(inklusive Ladeverlust). Ergibt eine Reichweite von 280 Kilometern.

Zur Sicherheit fährt ein zweites Model S mit 120 km/h auf dem Oval. So lange, bis der Akku Tempo 120 km/h nicht mehr halten kann. Nach 2:15 Stunden steht fest: Das Model S P85 von TFF-Mitglied Boris Reski fährt unter Testbedingungen 267,7 Kilometer weit – mit Klimaanlage, Heizung und Abblendlicht, aber ohne Radio. Ohne die Reserveladung anzugreifen, fahren die Tester 258,2 Kilometer.

Das entspricht rechnerisch einem Verbrauch von 29,4 kWh pro 100 Kilometer

. Der Bordcomputer zeigt zuletzt 28,6 kWh pro 100 Kilometer an.

„Einphasig laden ist wie Benzin verschütten“

Doch woher kommt die Differenz zwischen den Fahrten?

Die AMS hatte im ersten Test nach 31 Kilometern einen Ladestromverbrauch von 14,3 kWh gemessen – fast 50 Prozent mehr als beim Nachtest.

Die nur 184 Kilometer Reichweite wurden von der AMS auf Basis des gemessenen Wertes berechnet. Ermittelt mit der sogenannten einphasigen Bruttoladung inklusive aller Ladeverluste. Dieser Wert gibt an, wie viel Strom für die vollständige Ladung an einer normalen Haussteckdose nach 31 Kilometern nötig war.

TFF-Vorsitzender Eberhard Mayer sagt: „

Das Model S ist nicht für einphasiges Laden gebaut

.“ Für den Vergleich hatte die AMS alle Testkandidaten einphasig geladen. Doch das sei beim Tesla extrem ineffizient. Besonders für die letzten 8,5 kWh Ladung benötige man viel Strom für Zellausgleich und Akku-Kühlung. Vielleicht habe beim Laden eine Tür offen gestanden. Dann könne die Klimaanlage Strom verbraucht haben.

Bloch sagt, die Ladeprotokolle gäben keinen Hinweis auf außergewöhnliche Situationen. Das einphasige Laden sei unvermeidlich gewesen. Schließlich trat der Tesla in einem Vergleichstest an. Und da sei Vergleichbarkeit essentiell.

Mayer zieht den Vergleich zum Tanken.

Einphasiges Laden sei, als würde jemand Sprit verschütten

. Der schlechte Verbrauchswert müsse vor allem von den Ladeverlusten stammen. Zudem fand der erste Reichweitentest bei 30 Grad Außentemperatur statt. Die Klimaanlage musste das aufgeheizte Auto auf 20 Grad kühlen. Bei einer längeren Strecke wäre die Leistung der Klimaanlage gesunken, damit der Verbrauch. Die Mehrbelastung sei nur am Anfang so stark. Das sorge beim Hochrechnen für eine Ungenauigkeit.

Eine Differenz von 50 Prozent

Bei einer vollständigen dreiphasigen Ladung haben die Tester beim Tesla Model S P85 einen Bruttoladehub von 86,5 kWh gemessen. Das bedeutet:

Bei einer Ladung von null Kilometern auf volle Restreichweite benötigt das Model S P85 86,5 kWh Strom

. Im Akku kommen davon 75,9 kWh an – der Ladeverlust liegt bei dreiphasiger Ladung demnach bei 14 Prozent.

Ein AMS-Testfahrer gab an, der Bordcomputer habe während der ersten Testfahrt einen Verbrauch von ungefähr 34 kWh pro 100 Kilometer angezeigt. Selbst bei einer Ungenauigkeit von einer Kilowattstunde ergibt das eine Brutto-Netto-Differenz von mehr als 30 Prozent zum gemessenen Wert von 46 kWh.

Auf Nachfrage von MOTOR-TALK sagte ein Experte, dass bei einphasiger Ladung und dadurch längerer Ladedauer die Ladeverluste entsprechend ansteigen.

Lüfter, Zellausgleich und Zusatzgeräte müssen dann länger versorgt werden als bei schneller, dreiphasiger Ladung. Das führt unter anderem zu höheren Ladeverlusten. Dreiphasiges Laden sei derzeit eine der effizientesten Methoden.

Ladeverluste beeinträchtigen nicht die Reichweite. Sie geben nur an, wie viel zusätzlicher Strom für die Akkuladung notwendig ist.

Nach dem zweiten Test: Unmut im TFF-Forum

Der Nachtest lässt beide Parteien als Sieger und Verlierer zurück.

Die Tesla-Fahrer sind zufrieden, weil sie trotz widrigem Wetter so gute Reichweiten erzielt haben. Doch die Nutzer des TFF-Forums sind unzufrieden. Einer schreibt: „Schade, dass ihr jetzt wie die kleinen Jungs da steht und AMS wieder sehr generös die Oberhand gewonnen hat. Die Teslafahrer stehen da wie die Korinthenkacker, die überpenibel Wert auf ihre große Reichweite legen.“

Die AMS ist zufrieden, weil der Austausch mit den Tesla-Fahrern gut war. Chefredakteur Ralph Alex sagt: „Die Diskussionen mit den Tesla-Fahrern waren für uns extrem spannend.

Wir nehmen aus den Gesprächen mit, dass es für uns in Zukunft noch wichtiger sein wird, sämtliche Details unserer Testverfahren oder beispielsweise die klimatischen Bedingungen noch plakativer im Heft und in unserem Online-Auftritt zu präsentieren.“

Aber auch die AMS ist unzufrieden. Weil sie aus ihrer Sicht alles richtig gemacht hat, damals und heute. Und trotzdem die Tesla-Fahrer nur bedingt überzeugen konnten.

Die hatten nach dem neuen Testergebnis erwartet, dass die AMS einen Fehler eingesteht. Zum Beispiel diesen: Der erste Test sei praxisfern gewesen und lasse sich nicht hochrechnen. Besonders die AMS-Aussage, das Model S könne bei Temperaturen um die 30° Celsius nicht mit einer Akkuladung von Stuttgart nach München (231 Kilometer) fahren, stieß auf Unverständnis und sei falsch. Test-Teilnehmer Daniel Brandl schreibt: „

Schade, dass die Jungs von AMS so schlechte Verlierer sind und das nicht einsehen wollen

.“

Die AMS-Redaktion betont in der Diskussion, dass sie selbst schon weitaus größere Reichweiten mit einem Tesla Model S erzielt haben, einmal bis zu 444 Kilometer. Doch eben nicht bei Hitze, Sonne und 120 km/h in diesem Oval. Nicht beim Härtetest. Da wurden alle Fahrzeuge gleich behandelt, von der Fahrstrecke über die Klimatisierung bis hin zur Ladung. Von allen Kandidaten lasse sich nur der Tesla dreiphasig laden.

Um die Vergleichbarkeit zu wahren, haben sich die Tester für den ineffizienteren Ladevorgang entschieden

. Alle Ergebnisse, das von heute und das von damals, zeigen jeweils eine Momentaufnahme. Diese lasse sich schwer reproduzieren.

So ist das oft, wenn zwei sich leidenschaftlich streiten. Die einen hören nur das eine, die anderen nur das andere. Wie in jeder Beziehung auf dieser Welt.

Spekulationen um Ladeverluste und Testkriterien

Das Forum spekuliert derweil weiter. Der Hersteller gibt für die Test-Parameter eine höhere Reichweite an. Die TFF-Nutzer zweifeln an der Vergleichbarkeit zwischen Autobahn und Rundkurs. Steilkurven und der Testasphalt hätten das Ergebnis beeinflusst. Außerdem habe der starke Regen die Reichweite reduziert.

Die AMS will künftig die Elektroauto-Tests erweitern und

mindestens 50 Kilometer bzw. 30 Prozent Ladehub sowie eine vollständige Akkuladung weit fahren

. Das soll Unschärfen reduzieren und einen Verbraucher wie die Klimaanlage kompensieren.

Immerhin: Die Tesla-Fahrer haben bewiesen, dass ihre Autos mehr können, als die Fachzeitschrift in dem einen Test zeigte. Die AMS sagt, sie habe das nie bezweifelt, sondern schon vorher bestätigt.

So endet die Geschichte in einem Patt. MOTOR-TALK war als einziger neutraler Beobachter vor Ort und hat auf beiden Seiten Menschen getroffen, die mit großer Leidenschaft ihre Sache vertreten.

Das Tesla Model S fährt in den allermeisten Fällen weiter, als in der Momentaufnahme der AMS gezeigt. Diese Momentaufnahme ist für Tesla wie das 7:1 der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Brasilien. Immer möglich, aber sehr, sehr selten.

Die Elektromobilität wird das Verhalten von Fahrern und Testern intensiv verändern. Autofahrer und Autotester stehen vor neuen Herausforderungen, vor Umdenkprozessen und Änderung der Gewohnheiten. Sicher ist: In schon fünf Jahren wird dieser Streit um die Reichweite so überholt sein wie eine Drei-Gang-Automatik.

Update

: Wir hatten für ein paar Wochen ein

Tesla Modell S

als Testwagen. Lest unseren Bericht. Und was passiert, wenn man den Tesla komplett leer fährt, lest Ihr

hier

.

3068 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von triple_p



Zitat:

Original geschrieben von Ce_eR_Vau_eR_De_9


Ja, die Formel E ist ein gutes Beispiel dafür, wie beschränkt unsere Akkus und somit unsere Elektroautos sind. Nach 20 Minuten Fahrt (Höchstgeschwindigkeit nur 225 kmh, kein Tippfehler!) sind die Akkus der "RENNWAGEN" leer! Und man muss in ein neues Auto mit frischem Akku UMSTEIGEN!
Als ob es eines größeren Beweises für die Unzulänglichkeit des akkubetriebenen Elektrofahrzeuges bedurft hätte. :-)
"Das war für mich die ödeste Geschichte, die ich seit Langem gesehen habe. Die Autos sehen aus wie Spielzeug. Sie schleichen herum und fahren hintereinander her. Das ist für mich kein Rennsport", urteilt Niki Lauda.
Und dem ist nichts hinzuzufügen.

Zur Formel E möchte ich nichts sagen.
Aber was ist, wenn in 10 Jahren die Akkus tatsächlich ca. 4x "besser" sollten?
Es könnte dann also ein Fahrzeug gebaut werden wie der Tesla, welcher dann statt jetzt 360 km Reichweite bei "konstant" 120 km/h sagen wir mal 700km erreicht. Dies dann bei weiter optimierter Ladezeit und optimiertem "Supercharger" Netz (Menge und schnellere Ladezeit) inkl. 100% verbesserter Zyklenzahl (Lebensdauer), und das bei gleichem Gewicht.
Bis dann ist der EE Anteil in Deutschland bereits bei +50% angelangt, der EV Anteil bei 5%.
Klar, wäre, wenn und sollte.
Aber dies ist ein Szenario, welches möglich ist und meiner Meinung nach realistisch ist.
Dabei spielt aber die Wirtschaft, vor allem die Automobilwirtschaft, insbesondere Tesla eine wichtige Rolle.
Tesla hat mit dem Model S das bewiesen, was die grossen Autokonzerne stets für den aktuellen Zeitpunkt für nicht möglich hielt. Tesla ist quasi das Zugpferd, die anderen müssen und werden folgen, schon nur deshalb gibt es einen Technologiesprung.
In 10 Jahren wird nicht wie heute über Getriebe, Auspuff und Drehmomentverlauf des Motors diskutiert werden, sondern die Akkutechnologie und weitere Speichermedien. Ein weiteres Thema wird das "intelligente / selbstfahrende Auto" sein.

Solange gründsätzlich die Probleme hoher Preis und keine Lademöglichkeit für den größten Teil der Stadtbevölkerung nicht gelöst sind werden in Deutschland diese Fahrzeuge Nischenfahrzeuge bleiben, auch in 10 Jahren .

Sicher wird die Nische größer, allerdings wären 5% von allen Neuzulassungen immer noch eine kleine Nische .

Zitat:

Welche Industrie tut das?
Woher kommen denn moderne Lithium Ionen Akkus?

Na die, die die Akkus herstellt

:confused:

Elektroautos sind ja, wie wir alle wissen, wirklich nichts neues. Und immer schon hing es nur am Akku, dass daraus nichts wurde.

Seit ich denken kann, kamen immer wieder Versuche, das E-Auto zu etablieren. Immer war der Hemmschuh der Akku (Kapazität, Ladezeit, Preis). Und immer behauptete man, dass die Akkus in wenigen Jahren soweit seien, dass sie mit Benzinern mithalten könnten.

Ist so ähnlich wie beim Wirkungsgrad von Solarzellen. Schon vor 25 Jahren gabe es im Labor welche mit Wirkungsgrad 60% und es wurde behauptet, sie seien bald serienreif. Warum hab ich dann trotzdem eine PV-Anlage mit ~15% aufm Dach?

Ich würde es wirklich sehr begrüßen, wenn die Akkutechnologie tatsächlich solche Fortschritte machen würde, dass wir in 10 Jahren mit einer E-Klasse mit 100KW Leistung 130-140km/h fahren könnten und damit auch 1000km kommen und das bei einem Aufpreis auf den E200CDI von vielleicht 10%.

Aber ich glaube nicht dran. Ehrlich nicht.

Ich denke wir werden noch sehr sehr lange Verbrenner fahren.

Übrigens ein Gedanke, den ich schon mal in einem anderen Thread hatte:

E-Mobilität macht ja eigentlich nur Sinn wenn man EE-Strom tankt. Soweit sind wir wohl alle d'accord?

Dank der Gesetzeslage in D wird EE ja auch massiv ausgebaut (obwohl, jetzt ja nicht mehr so) und möglicherweise kann man bald viele E-Autos grün betanken. So weit so gut.

Jetzt die Frage: Wäre es nicht sinnvoller diesen grünen Strom zu nutzen um stationäre Verbrenner (Ölheizung, läuft mit Diesel) zu ersetzen? Und erst wenn alle Heizungen mit grünem Strom betrieben werden auch den Verkehr zu elektrifizieren?

Stationäre Anwendungen brauchen keinen Akku, der Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Strom in Wärme ist 100%, die Infrastruktur ist da, man könnte sogar Wärme aus grünem Strom problemlos zu Hause in Isolierten (sehr billigen) Wasserspeichern puffern. Also tags die Puffer mit Wind- und Solarstrom aufheizen, nachts die Heizung und Warmwasser damit bedienen.

Zitat:

Original geschrieben von Slimbox89


30 Seiten hab ich jetzt übersprungen.
30 (!)
Also manche machen sich diesen "Glaubenskrieg" echt zum Beruf.
Das ist echt brutal.

125 Seiten hab ich jetzt übersprungen.

125 (!)

Ernsthaft, ich glaube viele haben nur diesen Glaubenskrieg und keinen Beruf.....

Das Brutale ist, das man wohl in den 125 Seiten "nichts" verpasst hat. ;-)

Ich bin auf Teslas "next move" sehr gespannt und werde auch die neuen Produkte mir anschauen.

Zitat:

Original geschrieben von Luke1973



Zitat:

Welche Industrie tut das?
Woher kommen denn moderne Lithium Ionen Akkus?


Na die, die die Akkus herstellt :confused:
Elektroautos sind ja, wie wir alle wissen, wirklich nichts neues. Und immer schon hing es nur am Akku, dass daraus nichts wurde.
Seit ich denken kann, kamen immer wieder Versuche, das E-Auto zu etablieren. Immer war der Hemmschuh der Akku (Kapazität, Ladezeit, Preis). Und immer behauptete man, dass die Akkus in wenigen Jahren soweit seien, dass sie mit Benzinern mithalten könnten.
Ist so ähnlich wie beim Wirkungsgrad von Solarzellen. Schon vor 25 Jahren gabe es im Labor welche mit Wirkungsgrad 60% und es wurde behauptet, sie seien bald serienreif. Warum hab ich dann trotzdem eine PV-Anlage mit ~15% aufm Dach?
Ich würde es wirklich sehr begrüßen, wenn die Akkutechnologie tatsächlich solche Fortschritte machen würde, dass wir in 10 Jahren mit einer E-Klasse mit 100KW Leistung 130-140km/h fahren könnten und damit auch 1000km kommen und das bei einem Aufpreis auf den E200CDI von vielleicht 10%.
Aber ich glaube nicht dran. Ehrlich nicht.
Ich denke wir werden noch sehr sehr lange Verbrenner fahren.
Übrigens ein Gedanke, den ich schon mal in einem anderen Thread hatte:
E-Mobilität macht ja eigentlich nur Sinn wenn man EE-Strom tankt. Soweit sind wir wohl alle d'accord?
Dank der Gesetzeslage in D wird EE ja auch massiv ausgebaut (obwohl, jetzt ja nicht mehr so) und möglicherweise kann man bald viele E-Autos grün betanken. So weit so gut.
Jetzt die Frage: Wäre es nicht sinnvoller diesen grünen Strom zu nutzen um stationäre Verbrenner (Ölheizung, läuft mit Diesel) zu ersetzen? Und erst wenn alle Heizungen mit grünem Strom betrieben werden auch den Verkehr zu elektrifizieren?
Stationäre Anwendungen brauchen keinen Akku, der Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Strom in Wärme ist 100%, die Infrastruktur ist da, man könnte sogar Wärme aus grünem Strom problemlos zu Hause in Isolierten (sehr billigen) Wasserspeichern puffern. Also tags die Puffer mit Wind- und Solarstrom aufheizen, nachts die Heizung und Warmwasser damit bedienen.

Der Akku war, ist und ich denke wird in absehbarer Zeit das Problem bleiben.

Sicherlich liege ich total falsch und in 2 Monaten, spätestens jedoch mit der GIGAFACTORY ändert sich ALLES! Dann kommt die Akku Revolution.

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Es sind halt mehrere faktoren,
die reichweite ist sicher ein wichtiger punkt, aber auch wenn es die gleiche waere, wie beim verbrenner, dann ist der naechste punkt die ladezeit. Und wenn das auch noch klappt fragt sich immernoch warum das ganze? Wir koennen momentan davon ausgehen das batterieauto faehrt fast so sauber wie der verbrenner, es gibt aber auch zweifel das es in der lage waere euro5 zu schaffen. Per gesetz ist es emissionsfrei und muss euro5 nicht bestehen, was ein glueck.
Trotzdem kann das jeder gerne machen der moechte, ist doch klar. Mittelfristig muessen wir fuer steuergerechtigkeit sorgen, andere alternativen werden auch kommen. Schauen wir mal was so passieren wird die naechsten jahrzehnte. Das einzige was mich stoert sind die kosten fuer die allgemeinheit, die muss man begrenzen und das verteufeln der verbrenner. Letzteres ist voellig unnoetig und zudem unsachlich.
w

Zitat:

Original geschrieben von heezy


Das Brutale ist, das man wohl in den 125 Seiten "nichts" verpasst hat. ;-)

DAS bezweifle ich. Ich hab hier viel gelernt.

:D

Zitat:

Original geschrieben von Luke1973



Seit ich denken kann, kamen immer wieder Versuche, das E-Auto zu etablieren. Immer war der Hemmschuh der Akku (Kapazität, Ladezeit, Preis). Und immer behauptete man, dass die Akkus in wenigen Jahren soweit seien, dass sie mit Benzinern mithalten könnten.
Ist so ähnlich wie beim Wirkungsgrad von Solarzellen. Schon vor 25 Jahren gabe es im Labor welche mit Wirkungsgrad 60% und es wurde behauptet, sie seien bald serienreif. Warum hab ich dann trotzdem eine PV-Anlage mit ~15% aufm Dach?

Jetzt die Frage: Wäre es nicht sinnvoller diesen grünen Strom zu nutzen um stationäre Verbrenner (Ölheizung, läuft mit Diesel) zu ersetzen? Und erst wenn alle Heizungen mit grünem Strom betrieben werden auch den Verkehr zu elektrifizieren?
Stationäre Anwendungen brauchen keinen Akku, der Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Strom in Wärme ist 100%, die Infrastruktur ist da, man könnte sogar Wärme aus grünem Strom problemlos zu Hause in Isolierten (sehr billigen) Wasserspeichern puffern. Also tags die Puffer mit Wind- und Solarstrom aufheizen, nachts die Heizung und Warmwasser damit bedienen.

Ad 1: Weil es sich sowohl bei den unsinnigen PV-Anlagen am 50. Breitengrad als auch bei den beschränkten Akkuautos um eine quasireligiöse Diskussion handelt. Niemand würde sich eine PV aufs Dach kaufen wenn er nicht dafür aus Steuergeldern bzw. Abgaben fürstlich entlohnt werden würde. PV ist einfach ohne Förderung unwirtschaftlich.
Ähnlich beim akkubetriebenen Elektroauto. Es ist einfach nicht konkurrenzfähig, und nur durch Steuervorteile, Gratisstrom und unendliche Leidensfähigkeit (entweder beim Anschaffungspreis oder beim tagtäglichen Betrieb) auf den Straßen zu finden.
Beides wird aber gelobt, bei PV klar, ein Geschäft auf Kosten der Allgemeinheit, beim Tesla aus Prinzip, "ich habe doch nicht 100.000 Euro für eingeschränkte Mobilität ausgegeben".
Ad 2: Es wäre tausendmal sinnvoller den Hausbrand durch höherwertige Energie zu ersetzen. Allein: es scheitert bei uns an der Atom-Phobie! Denn mit Zufallsstrom aus Wind und Sonne kann man kein Land im Winter beheizen. Dazu braucht man einen Grundstock aus verlässlichen Kraftwerken. Wasser geht, ist aber bereits ausgelutscht. Also bliebe nur AKW. Geht aber nicht, denn wir fürchten uns vor 23-Meter hohen Tsunamis in Bayern. ALso wird Kohle verheizt. Und damit ist der Unterschied zum Hausbrand nicht mehr soo groß dass es sich lohnen würde die riesigen Infrastrukturinvestitionen (Freileitungen, Trafos,...) zur großflächigen Strombeheizung zu tätigen.

Zitat:

Original geschrieben von Ce_eR_Vau_eR_De_9


Niemand würde sich eine PV aufs Dach kaufen wenn er nicht dafür aus Steuergeldern bzw. Abgaben fürstlich entlohnt werden würde. PV ist einfach ohne Förderung unwirtschaftlich.

Bis jetzt musste noch jede Energieform gefördert werden, damit sie für Unternehmen interessant wurde.
Niemand würde ein AKW betreiben, wenn er für die tatsächlichen Kosten und Risiken (was ja auch nur Kosten sind) aufkommen müsste.
Oder siehe Kohlepfennig und andere Subventionen an den Bergbau. Gigantische Folgekosten auch hier. Pumpen müssen noch hundert Jahre laufen, ganze Straßenzüge sind unbewohnbar geworden (Grubenschäden), Bergschäden und Erdbeben sind im Ruhrgebiet und im Saarland an der Tagesordnung, überall sind gigantische Halden mit dem Abraum der Graberei und die riesigen Gelände der Zechen und Gruben müssen mit Steuermitteln erst entseucht und dann irgendeiner Verwendung zugeführt werden.

Zitat:

Ähnlich beim akkubetriebenen Elektroauto. Es ist einfach nicht konkurrenzfähig, und nur durch Steuervorteile, Gratisstrom und unendliche Leidensfähigkeit (entweder beim Anschaffungspreis oder beim tagtäglichen Betrieb) auf den Straßen zu finden.


Da hast Du Recht. Und da zur Zeit eigentlich aus Umweltgesichtspunkten nichts für E-Mobilität spricht, bin ich auch gegen eine Bevorzugung.

Zitat:

Beides wird aber gelobt, bei PV klar, ein Geschäft auf Kosten der Allgemeinheit, beim Tesla aus Prinzip, "ich habe doch nicht 100.000 Euro für eingeschränkte Mobilität ausgegeben".


Bei PV geht es darum mit Hilfe von staatlichem Geld privates Geld locker zu machen, damit der Staat den notwendigen Ausbau der EE nicht alleine stemmen muss.

Zitat:

Ad 2: Es wäre tausendmal sinnvoller den Hausbrand durch höherwertige Energie zu ersetzen. Allein: es scheitert bei uns an der Atom-Phobie! Denn mit Zufallsstrom aus Wind und Sonne kann man kein Land im Winter beheizen. Dazu braucht man einen Grundstock aus verlässlichen Kraftwerken. Wasser geht, ist aber bereits ausgelutscht. Also bliebe nur AKW. Geht aber nicht, denn wir fürchten uns vor 23-Meter hohen Tsunamis in Bayern. ALso wird Kohle verheizt. Und damit ist der Unterschied zum Hausbrand nicht mehr soo groß dass es sich lohnen würde die riesigen Infrastrukturinvestitionen (Freileitungen, Trafos,...) zur großflächigen Strombeheizung zu tätigen.


Tsunamis wirds in Bayern wohl nicht geben. Aber stell Dir mal vor was passiert, wenn wir ein Fukushima/Tschernobyl oder ähnlich in Hamburg oder Stuttgart haben! Deutschland wäre, zumindest wirtschaftlich, dem Untergang geweiht. In den Augen der meisten Menschen ist dieses Risiko einfach zu groß.
Und, wie wir alle wissen: Wenn man alle Kosten für Atomstrom zusammenzählt, dann ist er der teuerste Strom überhaupt. Das haben die Menschen mittlerweile verstanden.

Zitat:

Original geschrieben von Ringkolbenmaschine


....
Das beste Forschungsfeld ist die Realität.
Ich meine in der Formel E wird sich einiges herauskristalisieren.
...

Mir wurde klar was es bedeutet wenn man andere vekehrsteilnehmer nicht hoert.
klick
Man macht sich das nicht so klar, aber nimm mal ohrhoerer, schoen laut und fahre rad, oder geh zufuss. Das ist problematisch, hoeren ist eine wichtige informationsquelle.

w

Zitat:

Original geschrieben von 3L-auto-ja



Zitat:

Original geschrieben von Ringkolbenmaschine


....
Das beste Forschungsfeld ist die Realität.
Ich meine in der Formel E wird sich einiges herauskristalisieren.
...

Mir wurde klar was es bedeutet wenn man andere vekehrsteilnehmer nicht hoert.
klick
Man macht sich das nicht so klar, aber nimm mal ohrhoerer, schoen laut und fahre rad, oder geh zufuss. Das ist problematisch, hoeren ist eine wichtige informationsquelle.

w

Ja ne is klar - weil ja die Reifen bei einem E-Auto auch keine Abrollgeräusche produzieren...

Muss das Toll sein für Bewohner stark befahrener Straßen. Totenstille zur Rushhour morgens um 8:30

:D

Zitat:

Original geschrieben von Luke1973


....
Und, wie wir alle wissen: Wenn man alle Kosten für Atomstrom zusammenzählt, dann ist er der teuerste Strom überhaupt. Das haben die Menschen mittlerweile verstanden.

Vielleicht sollten wir hier nicht noch eine atom diskussion beginnen, aber nur eine bemerkung am rande. Wer der forschung so sehr traut das akkus in 10 jahre 10 fache kapazitaet haben, der glaubt auch das wir in 50 jahren atommuell in die sonne kippen damit die besser brennt.

Loesbar sind immer alle probleme, ich trau der menschheit ne menge zu so sie motiviert ist. Die kosten/nutzen rechnung ist allerdings eine andere.

Zitat:

Original geschrieben von 3L-auto-ja



Zitat:

Original geschrieben von Luke1973


....
Und, wie wir alle wissen: Wenn man alle Kosten für Atomstrom zusammenzählt, dann ist er der teuerste Strom überhaupt. Das haben die Menschen mittlerweile verstanden.

Vielleicht sollten wir hier nicht noch eine atom diskussion beginnen, aber nur eine bemerkung am rande. Wer der forschung so sehr traut das akkus in 10 jahre 10 fache kapazitaet haben, der glaubt auch das wir in 50 jahren atommuell in die sonne kippen damit die besser brennt.
Loesbar sind immer alle probleme, ich trau der menschheit ne menge zu so sie motiviert ist. Die kosten/nutzen rechnung ist allerdings eine andere.

Sind die Franzosen so blöd oder haben die einfach noch nix verstanden, die produzieren fast ihren ganzen Strom mit Atomkraftwerken , das ist ganz schlimm, oder ?
Aber sie fahren auch viel mehr E- Autos, also sind sie wohl doch die Guten .

Zitat:

Original geschrieben von 3L-auto-ja



Zitat:

Original geschrieben von Ringkolbenmaschine


....
Das beste Forschungsfeld ist die Realität.
Ich meine in der Formel E wird sich einiges herauskristalisieren.
...

Mir wurde klar was es bedeutet wenn man andere vekehrsteilnehmer nicht hoert.
klick
Man macht sich das nicht so klar, aber nimm mal ohrhoerer, schoen laut und fahre rad, oder geh zufuss. Das ist problematisch, hoeren ist eine wichtige informationsquelle.

w

Also wenn ich an einer Straße stehe und es brausen einige Fahrzeuge mit 50-60 km/h vorbei, höre ich eigentlich "nur" Abroll- und Windgeräusche, jedoch keine Motorgeräusche.

Außer bei ein paar Motorrädern oder sportlichen Autos, die relativ selten zu sehen sind im Straßenverkehr.

@3lautoja
Zitat:
Übrigens ein Gedanke, den ich schon mal in einem anderen Thread hatte:
E-Mobilität macht ja eigentlich nur Sinn wenn man EE-Strom tankt. Soweit sind wir wohl alle d'accord?
Dank der Gesetzeslage in D wird EE ja auch massiv ausgebaut (obwohl, jetzt ja nicht mehr so) und möglicherweise kann man bald viele E-Autos grün betanken. So weit so gut.
Jetzt die Frage: Wäre es nicht sinnvoller diesen grünen Strom zu nutzen um stationäre Verbrenner (Ölheizung, läuft mit Diesel) zu ersetzen? Und erst wenn alle Heizungen mit grünem Strom betrieben werden auch den Verkehr zu elektrifizieren?
Stationäre Anwendungen brauchen keinen Akku, der Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Strom in Wärme ist 100%, die Infrastruktur ist da, man könnte sogar Wärme aus grünem Strom problemlos zu Hause in Isolierten (sehr billigen) Wasserspeichern puffern. Also tags die Puffer mit Wind- und Solarstrom aufheizen, nachts die Heizung und Warmwasser damit bedienen.

Die kWh Strom ist teurer um Wärme zu erzeugen, als die kWh aus Gas oder Öl.
Meiner Meinung nach wird gerade andersherum ein Schuh draus:
Wenn schon Wärme im Haus erzeugt wird, dann mit BHKW.
Eine einmalige höhere Anschaffung, danach zusätzlich zur Wärme auch noch Strom. -Äh, allerdings eher, wenn es draußen kalt ist (Winter), gerade auch dann, wenn die Helligkeit für die PV zu Wünschen übrig lässt.
MfG RKM

Zitat:

Original geschrieben von Ce_eR_Vau_eR_De_9



Ad 2: Es wäre tausendmal sinnvoller den Hausbrand durch höherwertige Energie zu ersetzen. Allein: es scheitert bei uns an der Atom-Phobie! Denn mit Zufallsstrom aus Wind und Sonne kann man kein Land im Winter beheizen. Dazu braucht man einen Grundstock aus verlässlichen Kraftwerken. Wasser geht, ist aber bereits ausgelutscht. Also bliebe nur AKW. Geht aber nicht, denn wir fürchten uns vor 23-Meter hohen Tsunamis in Bayern. ALso wird Kohle verheizt. Und damit ist der Unterschied zum Hausbrand nicht mehr soo groß dass es sich lohnen würde die riesigen Infrastrukturinvestitionen (Freileitungen, Trafos,...) zur großflächigen Strombeheizung zu tätigen.

Moin

Also, wenn mir garantiert werden könnte, das die AKWs nur in Bayern stehen, dann fände ich das OK!
Gruß aus Norddeutschland :D

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