SSA: kein Problem für den Turbo?

BMW 3er

Einen Turbo soll man ja bekanntlich "kaltfahren". Wie verträgt sich die Start-Stop-Automatik mit diesem Grundsatz? Welche Sicherheitsvorkehrungen gibt es, damit der Turbo durch die SSA keinen Schaden nimmt?

Beste Antwort im Thema

SSA ist weder für den Turbo, für die Batterie, für das Getriebe, den Starter oder den Motor gut. Irgendwas wird sicher früher defekt, was jegliche Einsparung an Treibstoff wieder mindestens zunichte macht, wahrscheinlich unterm Strich aber sogar viel mehr kostet, als es jemals gebracht hat, weil es garantiert einen Tag nach Ablauf der Garantie passieren wird.

Daher: SSA aus

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Zitat:

Original geschrieben von gilu4


Seit einem durch die SSA verursachten Motorstopp an der Ampel direkt nach einer Autobahnausfahrt hat sich für mich die SSA Nutzung erledigt. Ich lasse mir doch nicht unmittelbar nach einer Lastsituation die Kühlung der Turbolader abschalten.

Ich frage mich, warum man davon ausgeht, dass die Menschen, die in der Lage sind sowas komplexes wie den F30 zu konstruieren, solche grundlegenden Sachen übersehen haben sollten? Gerade wenn man sich mal die Liste der Ausschaltverhinderer anschaut, sollte deutlich werden, dass über jeden Fall sehr genau nachgedacht wurde.

Fahrzeug schaltet nicht ab, wenn die Innentemperatur noch nicht erreicht ist, aber dass der Turbo gekühlt werden muss, dass haben sie vergessen. ich denke man sollte einfach davon ausgehen, dass die Fahrzeugelektronik um einiges besser Bescheid weiß um den aktuellen Temperaturzusatand des Turbos als der Fahrer.

Zitat:

Original geschrieben von EAMA



Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb


Auch bei BMW gibt es echten Fortschritt: Man arbeitet mit elektrischen Öl, - und Kühlmittelpumpen. Welche Aggregate genau damit ausgerüstet sind, weiß ich leider nicht. Sicher haben z.B. der 328i und der 335i F30 eine elektrische Kühlmittelpumpe.
N55 (335i) und N20 (320i, 328i) haben elektrische Kühlmittelpumpen. Damit läßt sich u.a. auch nach dem Abstellen des Motors die Kühlung des Turboladers sicherstellen. (Quelle: MTZ 12/2011: Vorstellung des N20).

Andere Motoren haben eine kleine elektrische Zusatzwasserpumpe, die ebenfalls nach Abstellen des Motors den Turbolader mit Kühlmittel versorgt. Beispiel: N63 TU (Quelle: MTZ 1/2013).

Kühlung des Turboladers ist die eine Sache, aber ...

Meines Wissens ist ein Turbolader aus gutem Grund auch in den Ölkreislauf des Motors eingebunden. Wird der Motor gestoppt, dann fehlt dem u.U. sich noch mit hoher Drehzahl drehenden Turbo-Schaufelrad abrupt die Ölversorgung, da dann kein Öldruck mehr vorhanden ist.

Besonders kritisch ist das gerade dann, wenn das Schaufelrad des Turbos beim beim Motorstopp sich noch mit einer höheren Drehzahl bewegt, sich also noch nicht beruhigt hat.

Zitat:

Original geschrieben von Jens Zerl



Zitat:

Original geschrieben von sambob


According to Murphy´s law entstehen teuere Schäden erst danach. 
Die müssten dann aber auch langsam mal kommen...

Besonders auffällig ist seit Einführung der SSA laut Info eines BMW-Mitarbeiters aus meinem Bekanntenkreis, der relativ frühe Verschleiß der teuren AGM-Starterbatterien.

Diese Feststellung wird aber aus verständlichen Gründen nicht öffentlich kommuniziert.

Die Lebensdauer von Starterbatterien wird durch eine höhere Anzahl von Motorstartvorgängen durch die hohe Spitzenbelastung entsprechend höher belastet.

Ganz andere Frage von einem Laie: Liefertermin meines F31 wurde jetzt bestätigt für Mitte Mai und jetzt habe ich meine Konfiguration nochmals gecheckt, da steht nichts von SSA. Also ich denke, dass diese auch eine SA ist, oder ist die bei einem Paket automatisch dabei?
Ich habe das Sport-automatik Getriebe bestellt. Die SSA will ich auf jeden Fall nicht haben, da ich auch den Benziner habe und für eine ausreichende Nachkühlung sorgen möchte.
Im Endeffekt ist es mir aber schnurze, da ich das Auto über 4 Jahre lease und volle Garantie habe;-)

Danke

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Ist serienmäßig mit dabei...

Und für wie dämlich haltet ihr BMW eigentlich? Manchmal sind die Ingenieure vielleicht dämlich aber auch nicht immer... die werden das wohl schon berücksichtigt haben, dass eine Kühlung notwendig ist und wie es gekühlt wird...

Mein Freundlicher hat das geklärt und man kann es auch beim F30 machen = dauernde Deaktivierung. Bedeutet aber dann auch, dass man die Automatik nicht mehr aktivieren kann, wenn man das möchte (zum Beispiel ein Nacheigentümer).

Bedingt aber eine vorgängige (Ausnahme-) Bewilligung durch BMW Schweiz und einen relativ tiefen Eingriff in die Elektronik (nicht über den Schlüssel, sondern neue Codierung via OBD-Schnittstelle).

Vor diesem Hintergrund verzichte ich und behalte meinen gewohnten Automatismus bei = Drücken Startknopf (1) und drücken der Austaste für SSA (2) :-)

Zitat:

Original geschrieben von Diagnosic


Wow: dann sollte man das beim F30 doch auch können, oder nicht?

Zitat:

Original geschrieben von Diagnosic



Zitat:

Original geschrieben von cypher2006


meine SSA (F10) wurde von BMW deaktiviert, d.h. immer aus bei jedem Start. Wieder einschaltbar wenn ich es möchte per Knopfdruck.

Zitat:

Original geschrieben von BMW-Testfahrer



Zitat:

Original geschrieben von Jens Zerl


Die müssten dann aber auch langsam mal kommen...

Besonders auffällig ist seit Einführung der SSA laut Info eines BMW-Mitarbeiters aus meinem Bekanntenkreis, der relativ frühe Verschleiß der teuren AGM-Starterbatterien.
Diese Feststellung wird aber aus verständlichen Gründen nicht öffentlich kommuniziert.

Die Lebensdauer von Starterbatterien wird durch eine höhere Anzahl von Motorstartvorgängen durch die hohe Spitzenbelastung entsprechend höher belastet.

Ja, das mag auch sein - aber hier geht's um den Turbo und da sind wirklich nirgends Anzeichen zu erkennen, dass es gehäuft zu ausfällen kommt. Das mit der Starterbatterie ist relativ egal, würde ich sagen - ob ich die bei einer Fahrleistung von 150.000 km nun nach 75.000km austausche und dann zwei brauche, oder nach 140.000km ist doch relativ egal.

Zitat:

Original geschrieben von Diagnosic


Mein Freundlicher hat das geklärt und man kann es auch beim F30 machen = dauernde Deaktivierung. Bedeutet aber dann auch, dass man die Automatik nicht mehr aktivieren kann, wenn man das möchte (zum Beispiel ein Nacheigentümer).

Das ist so nicht ganz richtig. Du kannst es komplett deaktivieren lassen. Aber! Du kannst es auch so programmieren lassen, dass er sich die letzte Einstellung merkt. Und das ist halt: SSA AUS bei Motorstop ist die SSA AUS bei Motorstart. Aktuell ist es ja so, dass egal was bei Motorstart immer die SSA AN ist.

ok, kapiert. Aber ich lasse es dennoch so, wie es ist und deaktiviere manuell/automatisch 🙂

Zitat:

Original geschrieben von dubdidu



Zitat:

Original geschrieben von Diagnosic


Mein Freundlicher hat das geklärt und man kann es auch beim F30 machen = dauernde Deaktivierung. Bedeutet aber dann auch, dass man die Automatik nicht mehr aktivieren kann, wenn man das möchte (zum Beispiel ein Nacheigentümer).
Das ist so nicht ganz richtig. Du kannst es komplett deaktivieren lassen. Aber! Du kannst es auch so programmieren lassen, dass er sich die letzte Einstellung merkt. Und das ist halt: SSA AUS bei Motorstop ist die SSA AUS bei Motorstart. Aktuell ist es ja so, dass egal was bei Motorstart immer die SSA AN ist.

Zitat:

Original geschrieben von BMW-Testfahrer


Meines Wissens ist ein Turbolader aus gutem Grund auch in den Ölkreislauf des Motors eingebunden. Wird der Motor gestoppt, dann fehlt dem u.U. sich noch mit hoher Drehzahl drehenden Turbo-Schaufelrad abrupt die Ölversorgung, da dann kein Öldruck mehr vorhanden ist.

Hat denn schon jemand beobachtet dass die SSA den Motor bei hoher Drehzalhl, und damit auch Turbodrehzahl, abstellt.

Da wäre den Applikateuren dann ja ein gravierender Fehler unterlaufen.

Zitat:

Original geschrieben von Jens Zerl


Ich frage mich, warum man davon ausgeht, dass die Menschen, die in der Lage sind sowas komplexes wie den F30 zu konstruieren, solche grundlegenden Sachen übersehen haben sollten? Gerade wenn man sich mal die Liste der Ausschaltverhinderer anschaut, sollte deutlich werden, dass über jeden Fall sehr genau nachgedacht wurde.

Ganz einfach: Weil sich BMW diesbezüglich nicht mit Ruhm bekleckert hat. Andernfalls dürften extrem früh ausfallende Turbolader (E46, E90) oder sehr früh defekte Injektoren und Zündspulen oder Hochdruckpumpen nicht vorkommen. Beim 320si E90 hat man in einem Aluminiumblock Aluminiumkolben ohne Beschichtung und ohne Laufbuchsen verbaut, obwohl in jedem Lehrbuch steht, dass das Material von Kolben und Block unbedingt unterschiedlich sein muss. Die Folge war klar: Sehr viele Motorschäden. Beim M50 (E36) hat man ohne Not Wasserpumpen mit billigem Plastikrad (statt wie üblich aus Edelstahl) verbaut, diese lösen sich oder zerbröseln. Nicht immer jedem blind vertrauen, Ingenieure vergessen manchmal einfache Dinge, weil sie sich zu sehr auf die komplizierten konzentrieren.

Zitat:

Original geschrieben von BMW-Testfahrer


Kühlung des Turboladers ist die eine Sache, aber ...

Meines Wissens ist ein Turbolader aus gutem Grund auch in den Ölkreislauf des Motors eingebunden. Wird der Motor gestoppt, dann fehlt dem u.U. sich noch mit hoher Drehzahl drehenden Turbo-Schaufelrad abrupt die Ölversorgung, da dann kein Öldruck mehr vorhanden ist.

Besonders kritisch ist das gerade dann, wenn das Schaufelrad des Turbos beim beim Motorstopp sich noch mit einer höheren Drehzahl bewegt, sich also noch nicht beruhigt hat.

Wer schon mal Messwerte der Turboladerdrehzahl über Motordrehzahl und Last gesehen hat, weiß, daß sich die Laderdrehzahl bei Motorleerlauf auf niedrigstem Niveau bewegt (im Vergleich zu den maximalen Laderdrehzahlen bei Volllast). Und das "Beruhigen" der Laderdrehzahl bei sinkender Motorlast geht sehr schnell.

Die Start/Stop-Automatik stellt den Motor nur bei Leerlaufdrehzahl ab. Und auch nur dann, wenn eine ganze Reihe von Bedingungen erfüllt ist. Bis das Abstellen des Motors erfolgt, ist die Laderdrehzahl schon längst auf Minimalniveau angekommen.

Das Problem ist ja weniger die Drehzahl, sondern mehr die Temperatur des Laders nach dem Abstellen. Wird hier kein Öldruck aufrecht erhalten, verkokt da einiges und der Lagerschaden ist vorprogrammiert.

Am besten das Auto 24/7 in der Garage stehen lassen. Dann passiert auch dem Turbolader nichts 🙂

Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb


Das Problem ist ja weniger die Drehzahl, sondern mehr die Temperatur des Laders nach dem Abstellen. Wird hier kein Öldruck aufrecht erhalten, verkokt da einiges und der Lagerschaden ist vorprogrammiert.

Wie du schon sagst - das Problem hinsichtlich eventueller Ölverkokung ist das Überschreiten einer bestimmten Öltemperatur.

Genau dafür gibt es ja den Nachlauf der (Zusatz-)Kühlmittelpumpe, die auch nach dem Abstellen des Motors den Lader und somit das Öl im Lader kühlt.

Der Öldruck kann dagegen nicht die entscheidende Einflußgröße sein - sonst würde das Öl ja (unabhängig von der Temperatur) bei jedem Lader nach dem Abstellen verkoken, da bei jedem Motor der Öldruck beim Abstellen des Motors schnell sinkt. Eine elektrische Ölpumpe ist mir nämlich bei keinem Motor bekannt - im Gegensatz zu einer elektrischen (Zusatz-)Wasserpumpe.

Übrigens reden wir vom Stadtverkehr als Haupteinsatzgebiet der Start/Stop-Automatik - und nicht etwa von Boxenstopps auf der Rennstrecke mit entsprechend hoher vorheriger thermischer Belastung des Motors.

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