Seltsamkeiten mit DPF

Ford Focus Mk2

Hallo Fachleute,
ich bin genau wie die Werkstatt mit meinem Latein am Ende und würde mich freuen, wenn Ihr mir helfen könntet. Ich fahre einen Fokus 1,6 Tdci von 2008, der mittlerweile knapp 170.000 km herunter hat. Nahezu täglich bewegt, aber jeweils nur 20 Minuten.

- Im Sommer waren wir im Urlaub auf Sardinien, und auf dem Rückweg gab es bei Vollgas Probleme: der Motor verlor an Leistung bis hin zum Ausgehen, aber ohne Warnleuchte.
-> Daraufhin haben wir zunächst den Luftfilter gewechselt.

- Das hat allerdings die Probleme nicht gelöst. Ein Auslesen des Fehlerspeichers zeigte Probleme mit dem Partikelfilter, was uns nicht gewundert hat.
->Aufgrund der Kosten haben wir uns dafür entschieden, einen günstigen DPF von eBay in einer Hinterhofwerkstatt, allerdings betrieben von einem Profi, einbauen zu lassen.

- Keine Änderung der Probleme, sondern diese wurden kontinuierlich schlimmer, sodass ich nicht mehr als 50 km/h fahren konnte.
-> Austausch des Differenzdrucksensors durch eine Ford-Werkstatt.
- Die Probleme waren weg, zumindest für einen Monat. Dann trat eine Warnlampe auf, die auf einen kaputten Temperatursensor im Abgasstrom hindeutete.
-> Ausgetauscht, der sah wohl wirklich nicht mehr toll aus.

- der Fehler war behoben, aber ca. einen Monat später kam wieder die der Hinweis Motorstörung.
-> Ursache war fehlendes Additiv, das wir haben wieder auffüllen lassen.

- Problem behoben. Auto läuft, wenn sich der Motor auch recht rauh anfühlt. An Silvester eine Fahrt nach Berlin. Nach anderthalb Stunden Fahrt wieder die Anzeige Motorstörung, Auto geht ins Notlaufprogramm. Fehler P242f, also Partikelfilter.
->Auto wurde in einer freien Werkstatt behandelt, Versuch, die Regeneration zu starten. Nach Aussage des Mechanikers war es ziemlich mühsam, die Regeneration zu starten. Das Auto musste erst warm gefahren werden, wobei bei normaler Fahrt nach ca. 10 Minuten erst 200° im Abgasstrom erreicht wurden. Nach längerer Fahrt mit hoher Drehzahl startete allerdings die Regeneration von selbst und sie wurde später noch einmal in der Werkstatt wiederholt. Anschließend fuhr das Auto beim Mechaniker normal.
- Ich habe das Auto gestern dann dort abgeholt nach 2 Minuten und anderthalb Kilometern wieder die Motorstörung. Wieder der Partikelfilter und Regenerationsdauer zu lange, was eigentlich nicht sein kann.

Wie würdet Ihr vorgehen? Bei dem Alter und Restwert des Fahrzeugs möchte ich jetzt nicht mehr sehr viel Geld auf Verdacht investieren, aber ich möchte derzeit auch nicht ein eigentlich sonst noch sehr gutes Fahrzeug verschrotten lassen. Zudem sagt meine bessere Hälfte, dass sie von Ford die Nase voll habe und das nächste Auto ein Japaner oder Koreaner sein solle – was ich auch gern vermeiden würde.

Ist wirklich der günstige Filter das Problem? Nach zwei Monaten?
Liegt das Problem woanders? Abgasrückführung? Falschluft?
Wie gehe ich in einem solchen Fall vor?
Vielen Dank für alle Tipps
Philipp

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Beste Antwort im Thema

Ich fahre selbst einen "Billigfilter", habe auch schon Etliche verbaut, bisher keine einzige Reklamation.

Wenn ich so deine Historie lese, war über dem Problem noch nicht ein mal ein Fachmann, Der sich auch nur etwas mit den Additiv - DPF auskennt !

Um zu regenerieren, muss der Motor warm sein (mindestens 65° Klühlsystem-Temp.) Erst warm fahren müssen, ist also Blödsinn, weil man vorher keine Regeneration einleiten kann !
Dann muss eine Abgastemperatur von mindestens 450-500° erreicht werden, ist mit funktionierender Additiv Zumischung auch meist kein Problem.

So, den First Befehl, dass regeneriert werden muss, gibt der DDS, der Druckdifferenz-Sensor. Damit kommen wir zur am meisten auftretenden Problem, die Zuleitungsschläuche sind verbrannt, undicht, so dass der DDS falsche Werte bekommt.

Wenn jetzt ein funkelnagelneuer DPF über längere Zeit nicht regeneriert wird, ist Der irgendwann voll, voll mit gepresstem Russ. Wenn jetzt regeneriert wird, und die Regereration nicht allen Russ verbrennt, hat man das Dilemma:

Stell dir so einen Russspeicher wie einen Bleistift vor, ohne Mine. Der Russ lagert sich in der Röhre an, der Abgasgegendruck steigt, das Steuergerät leitet eine Regeneration ein ....so weit, so gut !
Wenn jetzt die Reg. nicht vollendet wird (passiert oft), wird abgebrochen, und bei späterer Gelegenheit neu begonnen.
Wenn das laufend passiert, ist die Röhre voll, und brennt nicht mehr vollkommen aus. Dann hat man Russ, Asche, Russ, Asche usw. Das schafft eine "normale" Fahrt - Regeneration nicht mehr, selbst Werkstatt eingeleitete Regeneration schafft das nicht mehr 😠

Es kann also durchaus sein, der der "Billig-DPF" einfach voll ist ! Wäre aber mit einem Werks-DPF genauso passiert.

Es wurde Eloys aufgefüllt, das hätte schon beim DPF Einbau geschehen müssen, egal, wie voll noch. Dann muss die Neufüllung dem Steuergerät mitgeteilt werden, und alle "erlernten" Druckdifferenzwerte ebenfalls auf Null gesetzt werden.

Lass eine Testfahrt mitloggen, Drehzahl, Druckdifferenz des DDS, sowie die AGR - Werte.

Ein offenes AGR reduziert ebenfalls die Abgastemperatur, kann also "mitverantwortlich" sein.

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Ladedruckluft riecht normal nicht, eventuell nach heißem Öl. aber nicht verbrannt !

Entweder Injektor(en) undicht, oder Flexrohr

Und kann das mit dem ursprünglichen Problem, dem zugesetzten DPF, zusammenhängen?
Danke und Gruß
Philipp

Wenn aufgrund falscher Werte die Russmenge steigt, das AGR falsch arbeitet etc. würde ich das mal unterstellen 😉
Dann hättest du vielleicht Top NOX Werte (Gruss an die Freunde der blauen Plakette) aber leider schlechte Russwerte und einen zugestzten DPF😁

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