Schnee, Eis und DSG
Hallo,
der Winter naht und die Auslieferung meines Passats auch.
Wenn ich es richtig weiß, gab es DSG auch schon letzten Winter. Könnten mir die erfahrenen DSG-Fahrer vielleicht einen kurzen Erfahrungsbericht geben, wie es sich damit im Winter fahren lässt. Vor allem interessiert mich das Anfahren bei Eis und Schnee. Gibt es mit DSG auch die Möglichkeit, mit dem 2. Gang anzufahren, denn ein manuelles Schalten ist ja möglich.
Danke.
Gruß
Thomas
53 Antworten
Re: meine Theorie
Zitat:
Original geschrieben von Triman
Das Steuergerät für das ASR kann doch einen durchrutschenden Reifen garnicht erkennen. Es misst die Geschwindigkeitsunterschiede der Räder in der Annahme, dass die nicht angetriebenen Räder immer Grip haben.
Wenn es da dann Unterschiede gibt, die gross genug sind, dann greift ASR ein.
Das ist meine Theorie, denn einen Sensor für Schlupf kenn ich nich.
wie funktioniert das dann bei allrad? da sind ja alle angetrieben...
bevor noch mehr spekuliert wird - ASR:
Funktion:
Während der Fahrt überwachen die Drehzahlsensoren zusammen mit dem Steuergerät das Schlupfverhalten der Antriebsräder (egal ob Front-, Heck- oder Allradantrieb). Wenn der Fahrer mehr Gas gibt, erhöht sich das Drehmoment und folglich auch das Antriebsdrehmoment an den Rädern. Ist das Moment gleich groß wie die Haftreibung der Reifen, dann beschleunigt das Fahrzeug optimal.
Wird das Antriebsdrehmoment aber etwas höher, so entsteht zu großer Schlupf, und mindestens ein Rad neigt zum Durchdrehen. Abhängig von Straßenbelag und Schlupfrate können auch beide Räder betroffen sein. Sofort sinkt das übertragbare Antriebsmoment, evtl. wird das Auto durch den gleichzeitigen Verlust an Seitenführungskraft auch instabil. Jetzt wird ASR aktiv und regelt das Antriebsmoment an den Rädern mit mehreren Maßnahmen.
Antriebsschlupfregelung durch Bremseneingriff:
Einfache ASR-Systeme haben meist nur Zugriff auf die Bremse. Da die mechanischen Komponenten bereits durch das Antiblockiersystem (ABS) vorhanden sind, ist das ASR eine Softwareerweiterung des ABS und kann jedes Antriebsrad einzeln abbremsen. Ein solcher Eingriff ist nur für die Räder erforderlich, die angetrieben werden. Das zu schnelle Rad wird dabei abgebremst und das andere Rad erhält dadurch mehr vom Antriebsmoment.
Antriebsschlupfregelung über Eingriff in die Motorsteuerung:
Hier erfolgt ein Eingriff in das Motormanagement. Durch Reduktion des Motordrehmoments wird dem Durchdrehen eines angetriebenen Rades oder der ganzen Antriebsache entgegengewirkt. Dies ist möglich, wenn der Motor entweder keine mechanische Verbindung vom Fahrpedal zur Drosselklappe (Ottomotor) bzw. Einspritzpumpe (Dieselmotor) hat oder beim Ottomotor eine zweite Drosselklappe für das ASR verbaut ist.
Im ersten Fall übernimmt die Aufgabe der Leistungsreduzierung ein „elektronisches Gaspedal“. Es wandelt den Fahrerwunsch durch einen Sensor in ein elektronisches Signal um. Aus diesem digitalisierten Fahrerwunsch und anderen Variablen – wie z.B. Temperatur und Motordrehzahl – bewegt die Motorsteuerung über Elektromotoren die Drosselklappe und die Einspritzanlage. Diese E-Gas Funktion behandelt Befehle der ASR vorrangig vor dem Fahrerwunsch. Registriert ASR zu großen Antriebschlupf, verstellt das Motorsteuergerät beim Ottomotor die Drosselklappe sowie die Zündwinkel und blendet einzelne Einspritz- und Zündsignale im Einspritzsystem aus. Beim Dieselmotor wird entweder der Verstellhebel der Einspritzpumpe oder bei Motoren mit Common-Rail wird mit Hilfe einer Momentschnittstelle über den CAN-Datenbus durch das Motorsteuergerät die Kraftstoffmenge auf Anforderung der ASR reduziert. In beiden Fällen verringert sich dadurch das überschüssige Motor- und Antriebsmoment. Einige ASR Systeme berücksichtigen auch den Lenkwinkel.
Kombinierte Regelung:
Hier erfolgen sowohl Eingriffe über die Bremsanlage, als auch über das Motormanagement.
Ändert aber nichts daran, dass es bei mir auf trockener oder feuchter Fahrbahn nicht funktioniert - bzw. bin ich lange vom Gas gegangen, bis die Elektronik aus dem Tiefschlaf erwacht ...
Gruß,
Mark
Noch eine Frage zum Bergabfahren bei glatter Fahrbahn mit DSG.
Bisher hab ich bei glatter Straße und niedriger Geschwindigkeit (20-40 kmh) beim Bremsen die Kupplung gedrückt, damit die Schubleistung des Motors nicht gegen die Bremse arbeitet. So habe ich das zumindest mal gelernt.
Wie ist das mit dem DSG? Wie reagiert das in solch einer Situation?
Gruß
Thomas
Man kann ja auch jederzeit auf die N-Stellung gehen, dann ist das, wie wenn du den Leerlauf reinmachst..
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Zitat:
Original geschrieben von Hansi2006
Man kann ja auch jederzeit auf die N-Stellung gehen, dann ist das, wie wenn du den Leerlauf reinmachst..
Das geht auch während der Fahrt? Ist das abhängig von der Geschwindigkeit?
Gruß
Thomas
Das geht immer (also bis ca. 100 KM/H) habe ich es probiert. Klappt einwandfrei. Wenn man dann den Gang wieder reinlegt, wählt das DSG wieder den optimalen Gang.
Zitat:
Original geschrieben von Hansi2006
Das geht immer (also bis ca. 100 KM/H) habe ich es probiert. Klappt einwandfrei. Wenn man dann den Gang wieder reinlegt, wählt das DSG wieder den optimalen Gang.
Danke für Info!
Gruß
Thomas
Anfahren auf Schnee oder Eis ist leichter als mit Handschalter. Fuss vom Gas und das Auto rollt los,egal ob Glatteis oder nicht.
Danach einfach nur noch leicht Gasgeben. Teilweise muss man ESP ausschalten.
Zitat:
Original geschrieben von Trollfan
Teilweise muss man ESP ausschalten.
Hallo,
das mußt Du mal erklären !
Danke
Gruß
toli
ESP muß man ausschalten, weil...
Das ASR ist quasi ein Abfallprodukt des ESP!
ESP: Elektronisches StabilitätsProgramm oder so ähnlich .
Das kann durch gezielten Bremseneingriff auf einzelnen Rädern ein Auto am Ausbrechen hindern .
Dazu muß die Umdrehungszahl jedes Rades gemessen werden , anhand dieser kann man feststellen , ob ein Auto ausbricht oder nicht!
IHR HABT ALLE ASR! WENN IHR ESP HABT!
Wenn ein Rad auf glatter Fahrbahn durchdreht so bremst das Asr das Rad und nimmt (je nach Schläue des ASR) die Motorleistung zurück.
Wenn trotzdem die Räder durchdrehen (siehe oben) , dann ist es ein dummes ASR und nimmt KEINE Motorleistung zurück.
Ergebnis : mit genügend Gas bringe ich dann nicht nur die Räder zum durchdrehen , sondern auch die Bremsen zum Glühen. Deshalb gibt es in jedem Auto mit ASR+ESP eine Schutzschaltung die verhindert , daß die Bremsen abrauchen.
DANN IST SINNVOLLERWEISE ESP+ASR AU?ER BETRIEB.
Bei hohen Motorleistungen kann das schon innerhalb weniger Sekunden der Fall sein!
Deshalb : wenn es provoziert wird , schaltetn sich das ASR+ESP meist schon selbst ab ohne das man es merkt.
Und JA DER 2. Gang WÄRE AUCH IN ZEITEN VON ASR IMMER NOCH SINNVOLL.
Warum ?
Wenn RENNFAHRER und AUTOtester die Beschleunigung testen , dann schalten sie ESP ab- nicht weil sie denken sie könnten nicht schleudern , sondern weil beim geringsten Schlupf die ASR Elektronik reingeht und die max. Beschleunigung vereitelt. Selbiges beim Anfahren auf SChnee:
Im einfachsten Fall beschleunige noch langsam aber ich tue es . Meist ist es aber so , das die regeleingriffe sehr deutlich sind und ich von "Hand mit HAndschaltung" besser beschleunigen könnte . Hier ist die sicherheit oberstes Gebot! (Stichwort auch hier schleudern und ausbrechen)
Das kann soweit gehen , daß ich am verschneiten Hang stehe , ESP und ASR aktiv gebe Gas wie blöde , aber nichts passiert . Leider schon alles vorgekommen .
Im Regelfall werden dann die Bremsen heiß und ESP+ASR schalten sich ab - man kann unter Umständen losfahren (im 2. ohne DSG)
Dies passiert nur bei extremer Glätte !
Auch wenn man sich freischaukeln möchte ist esp und asr hinderlich!
Wenn jetzt auch noch DSG dazukommt , so wirds schwierig - anfahren im 2. ist auf keinen Fall möglich!
Ob Spezialfunktionen bei solchen Fällen schon greifen wage ich zu bezweifeln.
P.S. die schnellsten Rundenzeiten fahren auch NICHTRENNFAHRER normalerweise ohne ESP+ASR.
Ein hinweis darauf wie GROB diese Systeme doch arbeiten.
Aha...
Und für alle, die einfach nur normal auf verschneiten Straßen fahren möchten: ESP um Himmels Willen niemals ausschalten!
Hi!
@vdubb
Ja, für das normale Fahren würde ich es auch nicht ausschalten, aber wenn Du am Hang anfahren willst, würde ich Dir empfehlen, es auszuschalten. Außer Du möchtest länger am Berg stehen. Das ASR bremst sich da schon zu Tode und beim Anfahren am Berg mit Schnee braucht man einfach einen gesunden Schlupf. Sobald das Fahrzeug rollt sollte man es wieder einschalten, da gebe ich Dir recht.
Gruß
Ich bin mit meinem Passat ja noch nicht im Schnee oder auf Glätte unterwegs gewesen, hatte aber schon zwei Audi mit ESP und Automatik.
Auch zugegeben ich hab' hier in Norddeutschland keine großen Probleme mit steilen, verschneiten Bergen.
Ich hatte aber auch beim Anfahren am Berg bisher immer das Gefühl, dass ESP recht hilfreich war. Ich hab' es nie ausgeschaltet.
Einzig im Tiefschnee, wenn ich mich wirklich freiwühlen muss und kurz davor bin den Bauer von nebenan mit seinem Fendt zu rufen, schalte ich das ESP aus. Also eben wie schon gesagt zum rausschaukeln oder freiwühlen.
Übrigens schaltet mein DSG bereits kurz nach dem Losrollen schon in den 2. Gang und wenn man dann weiter gefühlvoll Gas gibt bleibt es auch im 2. Gang. So ist es wenigstens bei normaler Fahrbahn, das wäre im Winter ein echter Vorteil gegenüber meinen bisherigen Automatik Fahrzeugen.
@toby120
Vielen Dank für die genauen Ausführungen. War mir bisher nicht bewusst, dass durch ESP die Bremse heißlaufen kann. Ist aber doch eher eine Extremsituation, oder man will es provozieren.
Gruß
toli
Moin Gemeinde,
ich habe seit Juli einen 3C 2.0 TDI (6-Gang). Vorher das Vorgängermodell , allerdings den 1.8T.
Bei dem Vorgänger hat die Antischlupfregelung immer gegriffen -> Schnee und Anfahren am Berg, da kam nur das an Leistung rüber was gebraucht wurde.
Jetzt isses so, dass ich auch auf trockener Strasse die Räder zum Durchdrehen bringen (2.Gang Vollgas).
Gibt es die ASR in meinem Auto nicht mehr?
Die Werkstatt meint: "Ist ja klar , wenn Du aufs Gas latschst, drehen die Räder durch"
Ein Rückschritt??
Grüsse
oso